Busch, Adolf

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Busch, Adolf

Variationen über ein Thema von W. A. Mozart für Orchester op. 41, edited by Jürgen Schaarwächter

Art.-Nr.: 4749 Kategorie: Schlüsselwort:

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Busch, Adolf – Variationen über ein Thema von W. A. Mozart für Orchester op. 41

herausgegeben von Jürgen Schaarwächter

Adolf Busch – ein Komponist? Der Musiker ist doch vor allem als Interpret bekannt, auch wenn die Gemeinde jener, die historische Aufnahmen schätzen, heute nicht mehr unbedingt schnell wächst. Doch wer Busch als Geiger gehört hat, ist für viele neuere Interpretationen derselben Werke nicht nur geprägt, sondern stellt auch Ansprüche, die nicht immer erreicht werden können. Als Interpret war Adolf Busch berühmt für die Intensität des musikalischen Zugriffs. Musikalische Schönheit als Selbstzweck lag ihm (wie auch seinen Brüdern) fern – die Tiefe seines Eindringens in die musikalische Substanz gilt bis heute immer wieder als exemplarisch. Auch als Mensch war Busch ähnlich kompromisslos – seine Position gegen Nazideutschland, seine entschiedene Hingabe an und Einsatz für das, woran er glaubte und was im wichtig war, sind bis heute beispielhaft.

Adolf Busch wurde 1891 in Siegen geboren als das zweite von insgesamt sieben überlebenden Kindern eines Schreiners, der es durch viel Übung zum Geigenbauer gebracht hatte, und einer ihren eigenen Handarbeitsladen führenden Tochter eines Schlossers. Schon im Alter von zweieinhalb Jahren erhielt Adolf ersten Violinunterricht von seinem Vater, mit vier Jahren trat er erstmals öffentlich auf, und das „Wunderkind“-Etikett ließ nicht lange auf sich warten. Von 1902 bis 1909 studierte er am Kölner Konservatorium bei Willy Hess, Bram Eldering und Fritz Steinbach. Adolfs Bruder, der Dirigent Fritz Busch beschreibt den Kompositionsunterricht seines Bruders bei Steinbach als „zwar selten erteilt[…], dafür aber um so vortrefflicher[…]“. Große und kleine Formen wurden erkundet, außerdem versorgte Steinbach seinen Schüler mit Gedichten zur Liedkomposition. Am 26. Januar 1909 lernte Adolf Busch Max Reger kennen, er spielte, begleitet von seinem Bruder Fritz, dem Komponisten auswendig dessen Violinkonzert A-Dur vor. Reger war von seinem Spiel begeistert, und in der Folge konzertierten beide vielfach miteinander. Die kompositorische Entwicklung Buschs verdankt dieser Freundschaft viel, wenngleich später auch weitere Komponisten, etwa Ferruccio Busoni, ihre Spuren in Buschs insgesamt aber doch ganz eigenen Schaffen hinterließen.

1912 wurde Busch Konzertmeister beim Wiener Konzertvereins-Orchester und erhielt 1918 eine Professur an der Musikhochschule in Berlin, die er aber nach nur wenigen Jahren wieder aufgab. Schon in Wien war er Primarius eines Streichquartetts geworden, das 1918 zum Busch-Quartett umbenannt wurde.

Am bekanntesten wurde Adolf Busch, weil er schon 1933 – mittlerweile in Riehen bei Basel lebend – alle Konzerte in Deutschland wegen der beginnenden Judenverfolgung absagte; Er gehörte zu den Begründern der Luzerner Festwochen und 1939 emigrierte in die USA. Dort war er 1950 Mitbegründer der Marlboro School of Music, und mehrere seiner Nachfahren sind den Sommerkursen und den dazugehörigen Konzerten heute immer noch aufs Engste verbunden.

Adolf Buschs kompositorische Entwicklung vollzog sich parallel zu seiner brillanten geigerischen Karriere, auch wenn sich seine kompositorische Tätigkeit dem Konzertieren unterordnen musste. In seinem Œuvre finden sich mehrere Sinfonien, ein Violinkonzert, ein Klavierkonzert und andere Orchesterwerke, Orgel- und Klaviermusik sowie Lieder, mehrere Chorwerke, vor allem aber Kammermusik in vielfältiger Besetzung. Busch experimentierte mit einer kaum überschaubaren Menge an unterschiedlichen Duo-, Trio- oder Quartettbesetzungen, doch finden wir auch etwa ein Quintett für Saxophon und Streicher, ein weiteres für Flöte und Streicher und ein Streichsextett. Dass viele seiner Werke seit längerer Zeit vergessen sind, ist nicht zuletzt der schwierigen Greifbarkeit der Noten geschuldet – der größte Teil blieb ungedruckt oder ist heute vergriffen. Erst im Januar 2022 konnte nach vielen Jahrzehnten des Vergessens Buschs Klavierkonzert C-Dur op. 31 in Reichenbach im Vogtland wieder aufgeführt werden, nachdem neues Aufführungsmaterial erstellt worden war. Viele Notenhandschriften Adolf Buschs befinden sich als Depositum bzw. Schenkung in der Paul Sacher Stiftung Basel. Siebzig Werke mit Opuszahl mögen zunächst einmal nicht so viel scheinen – doch sind viele dieser Werke aufgeteilt in Opus 2a-c oder gar 69a-e. Auch ist es nicht leicht, die Kompositionen in ihrer Vielfalt zu charakterisieren – zu unterschiedlich können sie von Faktur, Anspruch und Zielgruppe sein, von der Hausmusik bis zur Sinfonie mit Schlusschor oder dem chorsymphonischen 6. Psalm, der nur wenige Tage vor seinem Tod vollendet wurde. ..

 

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Partitur Nr.

4749

Edition

Repertoire Explorer

Genre

Orchester

Format

Druck

Reprint

Seiten

76

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