Braunfels, Walter

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Braunfels, Walter

Don Gil von den grünen Hosen

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Walter Braunfels

«Don Gil von den grünen Hosen»

Musikalische Komödie nach dem Spanischen des Tirso de Molina, op.35 (1923)

(geb. Frankfurt, 19. Dezember 1882 – gest. Köln, 19. März 1954)

Biographie
Der deutsche Komponist Walter Braunfels wurde im November 1882 geboren, kaum drei Monate vor Richard Wagners Tod. Er gehörte somit zu jener Generation von Opernkomponisten, die sich vor die Aufgabe gestellt sah, das Erbe des Wagnerschen Musikdramas zu bewältigen. Einerseits lag es nicht im Interesse der Komponisten jener Epoche, die Wagners Errungenschaften zurückzuweisen, andererseits aber fühlte man sich gedrängt, nicht als blosse Nachahmer dazustehen.

Bezeichnenderweise begann Braunfels seine Ausbildung zum Berufsmusiker nach dem Besuch einer Inszenierung von Tristan und Isolde durch Felix Mottl im Jahre 1902. Obwohl er bereits einige Jahre Jura und Wirtschaftswissenschaften an der Münchener Universität studierte hatte, zog er 1902 nach Wien, um bei Theodor Leschetizky sein Klavierspiel zu vervollkommnen. Beinahe unverzüglich begann er auch eine Karriere als Konzertpianist.1903 kehrte Braunfels nach München zurück, und er begann ein Kompositionstudium bei Ludwig Thuille. Ausserdem wurde er Assistent von Felix Mottl am Münchener Nationaltheater. 1925 berief man ihn – gemeinsam mit Hermann Abendroth – zum Direktor der soeben gegründeten Hochschule für Musik in Köln. Da er Halbjude war, wurde er 1933 von seinem Posten entfernt – seine Musik verbot man. Anders aber als viele seiner Zeitgenossen blieb Braunfels in Deutschland, er zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück und liess sich am Bodensee nieder. Hier fuhr er mit seiner Arbeit als Komponist fort. Nach dem Krieg wurde Braunfels rehabilitiert, jedoch gelang es ihm nicht mehr, an seine beruflichen Erfolge der Zwanziger Jahre anzuknüpfen. Er starb 1954.

Opern
Schon in jungen Jahren begeisterte sich Braunfels für die Oper. Seine beiden ersten Werke, Fallada (op.3, 1905) und Der goldne Topf (op.6, 1909, unvollendet) wurden nie auf einer Bühne gespielt. Die erste vollständig aufgeführte Oper war Prinzessin Brambilla (op.12, 1909), eine „heitere Oper» ganz im Geiste des wohlbekannten, nach Wagner erwachten Interesses an Märchenthemen (siehe auch Engelbert Humperdinck, Hans Pfitzner und andere). Ein ähnliche Neigung – wenn auch nicht im strengen Sinne – findet sich in Braunfels´ folgenden Bühnen-werken wieder. 1913 vollendete er seine erste dreiaktige Oper Ulenspiegel (op.23) nach Charles de Coster. Sieben Jahre später dann wurde das „lyrisch-phantastische Spiel“ Die Vögel (op.30, 1920) veröffentlicht. Dieses Werk, das Aristophanes Komödie gleichen Namens verarbeitet, wurde Braunfels erfolgreichste und meistgespielte Oper. Die „musikalische Komödie“ Don Gil von den Grünen Hosen war sein nächstes Werk. Die Oper wurde 1924 in München mit grossem Erfolg uraufgeführt (siehe weiter unten).

Ab Mitte der Zwanziger Jahre entwickelte Braunfels – mit Ausnahme des „griechischen Märchens“ Galathea (op.40, 1930) – ein starkes Interesse an religiösen und mystischen Themen, und er wandte sich einem eher asketischen Kompositionsstil zu. Hierzu gehören das „Weihnachtsmärchen“ Der gläserne Berg (op.50, 1933-35), Der Traum ein Leben (op.51, 1934-37), Szenen aus dem Leben der heiligen Johanna (op.57, 1939-43) und Das Spiel von der Auferstehung des Herrn (op.72, 1938-54). Einige dieser Werke, so zum Beispiel Verkündigung, ähneln sowohl in musikalischer wie auch in formaler Hinsicht eher einem Oratorium. Keine der späteren „Opern“ jedoch – einige von ihnen wurden erst nach Braunfels Rehabilitierung uraufgeführt – schafften es, Teil des Repertoires zu werden.
Don Gil von den Grünen Hosen
Entstehung
Braunfels Oper, entstanden zwischen 1921 und 1923, ist eine freie Bearbeitung der spanischen Komödie Don Gil de las calzas verdes von Tirso de Molina (1635) aus dem 17. Jahrhundert. Das Libretto schrieb der Komponist selbst in einer traditionellen dreiaktigen Struktur. Nach eigenem Bekunden plante Braunfels diese Oper ursprünglich als ein „grosses Allegro con Brio“, später allerdings beschrieb er sie als „ein Gemisch von Heiterkeit und Ernst.“

Text und Handlung
Don Gil von den grünen Hosen ist typisch für ein von der Commedia dell´ arte inspiriertes Lustspiel, in dem eine unablässige Folge von Intrigen, Irrtümern und Schwierigkeiten das Zusammenfinden eines liebenden Paares hintertreibt. Braunfels erzählt die Geschichte einer Frau (Dona Juana), die sich als Mann verkleidet, um ihren untreuen Geliebten (Don Gil von den grünen Hosen) zurückzugewinnen. Auch dieser gibt sich als ein anderer aus (Don Gil von Albornoz), um eine weiteres, äusserst wohlhabendes Mädchen (Dona Ines) zu verführen. Schon ab Beginn der Oper geraten die Dinge aus den Fugen wegen der Verwechslungen zwischen den beiden sogenannten Don Gils. Das Durcheinander jedoch erfährt eine erneute Steigerung, als sich diese Liebesgeschichte mit mehreren anderen überschneidet: So war Dona Ines bereits mit einem gewissen Don Rodriguez verlobt, und Dona Clara, Ines´ Nichte, fühlt sich zu Don Manuel hingezogen. Des weiteren heuchelt Dona Juana (als Don Gil) nacheinander Liebe zu Dona Ines und Dona Clara, um ihr Ziel erreichen. Im letzten Akt der Oper dann haben sich nicht weniger als vier Personen als Don Gil von den grünen Hosen verkleidet, alle in vollster Überzeugung, diese Täuschung sei für ihre eigene Liebesgeschichte das nützlichste.Die Verwirrung erreicht hier ihren Höhepunkt, und Dona Juana gibt sich schliesslich zu erkennen. Es folgt die allgemeine Versöhnung, und das ursprüngliche Liebespaar findet wieder zusammen.

Fast alle Personen der geschilderten Handlung sind als ziemlich ernsthafte Charaktere gezeichnet, obwohl sie regelmässig in komische Situationen geraten und manchmal sogar parodistisch agieren. Ausschliesslich komödiantische Figuren aber bleiben ausserhalb der Liebesbeziehungen und mischen sich nur indirekt ein. Charakteristisch hierfür sind vor allem Don Pedro, Ines´ Vater, die Karikatur eines possenreissenden Patriarchen und Caramanchell, Dona Juanas linkischer und leicht verwirrter Diener.

Musik
Die Oper besteht aus drei Akten, deren erste zwei sich in drei Szenen teilen, der letzte Akt aber nur eine Szene hat. Aufeinanderfolgende Szenen sind grundsätzlich durch Zwischenspiele verbunden. Die Szenen selbst sind durchkomponiert, obwohl (mehr oder weniger) geschlossene Formen gelegentlich integriert werden. In vielen Fällen setzt Braunfels traditionelle Formen ein, um als allgemeine, der kompletten Szene zugrundeliegende Struktur zu dienen. So bildet zum Beipiel in Akt II, Szene 2, die regelmässige Wiederholung eines Volkslieds (Mägdelein von Alcala) und eines Trinkliedes (Wenn heiss Lieb´ die Adern schwellt, gleichet ganz Champagnerweine) den allgemeinen Rahmen, in den verschiedene Arten des Sologesangs (Rezitativ, Arioso, Monolog) integriert sind. Meist erscheinen Ensembles am Ende einer Szene, als eine Art kurzfristiger Höhepunkt, entweder als Zeichen von Verwirrung oder allgemeiner Zustimmung. So beziehen sich die formalen Verfahren eindeutig auf die Tradition der italienschen opera buffa. Am deutlichesten tritt dies im Finale zutage, wo sich charakteristische Merkmale wie Tutti-Satz, Stretta-Struktur und die ausdrückliche Ansprache des Publikums versammeln. Auch deuten einige wortwörtliche Zitate aus dem Repertoire des 18. Jahrhunderts auf diesen Ursprung hin.Vor allem fällt Braunfels´ oftmalige Verwendung der Pergolesi-Arie Si tu m´ami, se tu sospiri sol per me, gentil pastor auf , eines Stückes, das auch Strawinsky in seiner originalen Pulcinella-Musik arrangierte (1919/20).

Braunfels Oper ist ein rein tonales Werk. Fest in der postromantischen Tonsprache verwurzelt, ist es dennoch etwas klassischer und transparenter in der Struktur. Aus romantischer Sicht sind die Bläser eher dünn, die Streicher hingegen immer noch recht umfangreich besetzt. Die Vertonung unterteilt sich in Rezitative, Monologe und Ariosi, wird aber in den lyrischen Teilen weniger individualisiert behandelt. Instrumentale Teile dienen oft der Personenbeschreibung, ausserdem verdoppeln oder kontrapunktieren sie die Stimmen oder skizzieren den allgemeinen Zusammenhang. Charakterisierende Motive werden verwendet, aber sie entwickeln sich nicht vollständig als Leitmotive. Bühnenmusik taucht einige Male auf, meist, um ein Ambiente von Vordergrund/Hintergund zu erzeugen. Hier wird der Chor gelegentlich eingesetzt.

Braunfels Interesse an atmosphärischer Beschreibung spielt eine wichtige Rolle in Don Gil. Weit ausgiebiger als zum Beispiel Hugo Wolf in Der Corregidor neigt Braunfels dazu, Don Gil in seinem originalen spanischen Zusammenhang anzusiedeln, und er benutzt alle nur denkbaren musikalischen Mittel zu diesem Zweck. Das umfasst den gelegentlichen Einsatz spanischer Instrumente (Kastagnetten, Gitarre, Mandoline und Dudelsack), die Einbindung spanischer Volkslieder und Tänze ( Seguidilla und andere) und die Verwendung von Takten, Rhythmen und melodischen Wendungen aus der Volksmusik. Das Zwischenspiel von Szene 1und 2 des ersten Aktes basiert auf einem Lied aus Lazaro Nuñez Robres Sammlung Musica del Pueblo, einem Thema, das auch Edouard Lalo für die Ausarbeitung des letzten Satzes seiner Symphonie Espagnole (1875) wählte.

Premiere und Rezeption
Am 15. November 1924 erlebte Don Gil von den grünen Hosen seine Premiere am Münchener Nationaltheater, unmittelbar darauf ( 20. November 1924) gefolgt von einer Inszenierung am Württembergischen Landestheater in Stuttgart. Während der folgenden Jahre wurde die Opern an einigen der wichtigsten deutschen Bühnen aufgeführt, untern anderem in Leipzig (1926) und Köln (1927). In einer ausführlichen Besprechung, veröffentlicht im Wiener Journal Musikblätter des Anbruchs (Nov./Dez. 1924, S. 417-22), beschreibt der berühmte Opernkritiker Alfred Einstein die enthusiastisch begrüsste Münchener Uraufführung. In den Hauptrollen spielten Aline Sanden (Dona Juana), Karl Erbs (Don Manuel), Elisabeth Feuge (Dona Ines), Julius Gess (Don Pedro), Hedwig Fichtmüller (Dona Clara), Robert Lohfings (Caramanchell) und Joseph Burgwinkel (Don Rodriguez). Max Hofmüller führte Regie, und Leo Pasetti war verantwortlich für Kostüme und ein Bühnenbild, das den Aspekt der Commedia dell´arte stark betonte. Das Orchester dirigierte Hans Knappertsbusch.

Übersetzung: PD, 2005

Aufführungsmaterial ist von der Universal Edition, Wien zu beziehen.
Nachdruck eines Exemplars der Universal Edition, Wien.

Aufführungsmaterial ist von der Universal Edition, Wien zu beziehen.
Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München


Walter Braunfels
(b. Frankfurt, 19 December 1882 – d. Cologne, 19 March 1954)

«Don Gil von den grünen Hosen»
Musical Comedy after the Spanish comedy by Tirso de Molina, op.35
(1923)

Biography
The German composer Walter Braunfels was born in November 1882, scarcely three months before the death of Richard Wagner. He thus belongs to a generation of opera composers that was very concerned about overcoming the inheritance of the Wagnerian musical drama. On the one hand, this generation did not want to deny or reject this tradition completely; on the other, however, it was very anxious about being stigmatised as merely epigonic.

Significantly, Braunfels started his training as a professional musician after having seen a performance of Tristan und Isolde under Felix Mottl in 1902. In the preceding years he had studied law and economics at the university of Munich, but in 1902 he moved to Vienna to study the piano with Theodor Leschetizky. Almost immediately he started a career as a concert pianist. In 1903 he returned to Munich to study composition with Ludwig Thuille, and became an assistant to Felix Mottl at the Munich Nationaltheater. In 1925 he was appointed, together with Hermann Abendroth, as a director of the newly established Cologne Hochschule für Musik. Being half-Jewish, he was removed from this function in 1933, and his music was proscribed. Unlike many of his colleagues, however, Braunfels did not leave Germany. He withdrew from public life and settled at Lake Constance, where he continued to compose. After the war, he was rehabilitated but never regained the professional status he had enjoyed in the 1920s. He died in 1954.

Operas
Braunfels turned to opera from an early age. His first two works, Fallada (op.3, 1905) and Der goldne Topf (op.6, 1909, incomplete) were never performed. His first fully staged opera was Prinzessin Brambilla (op.12, 1909), a «lively oper»

[heitere Oper] that formed part of a well-known post-Wagnerian interest in fairy-tale subjects (cf. E.Humperdinck, H.Pfitzner and others). This interest continued in Braunfels’ subsequent operas – although not always necessarily in a very strict sense. In 1913 he completed his first three-act opera, Ulenspiegel after Charles de Coster (op.23). Seven years later, the «lyrical fantasy» [lyrisches-phantastisches Spiel] Die Vögel (op.30, 1920) was published. This work, based on Aristophanes’s comedy of the same name, would become Braunfels’s most successful and most often performed opera. The «musical comedy» [musikalische Komödie] Don Gil von den grünen Hosen, was Braunfels’s next opera (op.35). It was premiered in 1924, in Munich with great success (see below).

Apart from his «Greek fairy tale» [griechisches Märchen] Galathea (op.40, 1930), Braunfels developed a strong interest in religious and mystical subjects from the mid-twenties onwards, and also turned towards a more ascetic style: Der gläserne Berg (a «Christmas tale» [Weihnachts-märchen], op.39, 1928), Verkündigung (a «mysterium» [Mysterium], op.50, 1933-35), Der Traum ein Leben (op.51, 1934-37), Scenen aus dem Leben der heiligen Johanna (op.57, 1939-1943), and Das Spiel von der Auferstehung des Herrn (op.72, 1938-54). Some of these works, such as Verkündigung, more closely relate to oratorio, from a musical and formal point of view as well. None of the later «operas» – some of which were only performed after Braunfels’ rehabilitation – managed to acquire repertoire status.
Don Gil von den grünen Hosen
Genesis
Braunfels’ opera, composed between 1921 and 1923, is a free adaptation of the 17th century Spanish comedy Don Gil de las calzas verdes by Tirso de Molina (1635). The libretto was written by the composer himself in a traditional three-act-structure. According to his own wri»ings, Braunfels initially considered his opera as «one big Allegro con brio” [ein grosses Allegro con brio]), but afterwards referred to it rather as «a mixture of merriment and seriousness» [ein Gemisch von Heiterkeit und Ernst].

Text and Plot
Don Gil von den grünen Hosen is a typical, commedia dell’arte-like comedy in which the union of two lovers is sabotaged by a constant stream of intrigues, errors and complications. Don Gil tells the story of a woman (Dona Juana) that poses as a man (Don Gil von den grünen Hosen) in order to win back her unfaithful beloved (Don Manuel). This man, however, also poses as someone else (Don Gil von Albornoz) in order to seduce another, extremely wealthy girl (Dona Ines). From the very beginning of the opera, things become complicated because of the confusion between these two so-called Don Gils. The imbroglio becomes even more confused when the love affair intersects with several others: Dona Ines is already engaged to a certain Don Rodriguez, and Dona Clara (Ines’s niece) feels attracted to Don Manuel. Furthermore, Dona Juana (as Don Gil) successively feigns love towards Dona Ines and Dona Clara in order to accomplish her mission. In the final act of the opera, no less than four protagonists dress up as Don Gil von den grünen Hosen, all of them convinced that this disguise will best suit their personal love affairs. Confusion comes to a climax and Dona Juana finally unmasks herself. A general reconciliation takes place and the (pre-)initial loving pair is re-established.

Almost all of the dramatis personae mentioned in this summary have rather serious characters, although they regularly appear in comic situations and sometimes act parodically. The purely comic figures, however, mostly steer clear of the love affairs themselves, intervening only indirectly. Very characteristic are Don Pedro, Ines’ father and a typically buffonesque patriarchal caricature, and Caramanchell, Dona Juana’s clumsy and somewhat confused servant.

Music
Formally, the opera consists of three acts. The first two acts have three scenes, the last one only one. Ensuing scenes are systematically connected by interludes [Zwischenspiele]. The scenes themselves are generally through-composed, although (more or less) closed forms are frequently integrated into it. In many cases, several traditional forms function as the general underlying structure of a complete scene. In the second scene of the second act for instance, the regular recurrence of a popular song (Mägdlein von Alcala) and a drinking song (Wem heiss Lieb’ die Adern schwellt, gleichet ganz Champagnerweine) creates a general frame in which different types of solo singing (recitative, arioso, monologue) and ensembles are integrated. Ensembles mostly turn up at the end of a scene, as a kind of temporal climax, indicating either confusion or general approval. Formal procedures thus clearly refer to the tradition of Italian opera buffa. This is most clearly the case in the finale of the work, in which characteristic features such as tutti-setting, stretta-structure and the explicit address to the audience are assembled. Some literal quotations from the 18th-century repertoire also recall this origin. Particularly intriguing is Braunfels’s extensive integration of Pergolesi’s aria Se tu m’ami, se tu sospiri sol per me, gentil pastor, a piece that was also arranged by Igor Stravinski in his original Pulcinella-music (1919/20).

Braunfels’ opera is a purely tonal work. It is anchored in a post-Romantic idiom, but is more Classical and transparent in texture. From a Romantic point of view the wind section of the orchestra is rather reduced, whereas the string section is still quite extensive. The scoring is differentiated in recitatives, monologues and arioso parts, but becomes more generalised in lyric parts. Instrumental parts are mostly used for personal characterization, doubling or creating counterpoint against the vocal lines, and sketching general contexts. Characteristic motifs are used, but do not fully develop as Leitmotivs. Stage music occurs several times, most often to create a foreground-background ambient. In these cases, a chorus may be incorporated as well.

Braunfels’ interest in atmospheric description plays a prominent role in Don Gil. Much more than Hugo Wolf in Der Corregidor for instance, Braunfels is inclined to situate the Don Gil-story in its original Spanish context and to use all possible musical means to that end. These include the frequent use of Spanish folk instruments (including castanets, guitar, mandolin and bagpipes), the integration of Spanish popular songs and dances (including the seguidilla), and the use of folkloristic metres, rhythms and typical melodic turns. The interlude between the first and second scene of the second act is based on a song from Lazaro Nuñez Robres’s collection Musica del Pueblo, a theme that was also chosen by Edouard Lalo for the elaboration of the final movement of his Symphonie Espagnole (1875).

Premiere and Reception
Don Gil von den grünen Hosen was premiered at the Munich Nationaltheater on November 15, 1924. It was immediately followed by a staging at the Württembergisches Landestheater in Stuttgart on November 20. Over subsequent years, the opera was performed in several prominent German theaters, including Leipzig (1926) and Cologne (1927). In an extensive review in the Viennese journal Musikblätter des Anbruchs (1924, Nov./Dec., p.417-422), the famous opera critic Alfred Einstein reported that Braunfels’s opera was received enthusiastically at its premiere in Munich. The leading roles were performed by Aline Sanden (Dona Juana), Karl Erbs (Don Manuel), Elisabeth Feuge (Dona Ines), Julius Gess (Don Pedro), Hedwig Fichtmüller (Dona Clara), Robert Lohfings (Caramanchell) and Joseph Burgwinkel (Don Rodriguez). Max Hofmüller was the stage director, and Leo Pasetti designed the costumes and the scenery, very much accentuating the commedia dell’arte-aspects of the piece. The music was conducted by Hans Knappertsbusch.

Pieter Bergé, 2005

For performance material please contact the publisher Universal Edition, Vienna.
Reprint of a copy from the Universal Edition, Vienna. [German]

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