Violin Concerto in A minor Op. 54 (Piano Reduction/Solo)
Arensky, Anton
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Preface
Arensky, Anton
Violin Concerto in A minor Op. 54 (Piano Reduction/Solo)
Anton (Antonij) Stepanowitsch Arensky wurde 12. Juli 1861 (30. Juni nach dem in Russland noch gebräuchlichen Julianischem Kalender) in Nowgorod geboren. Er war das dritte von vier Kindern und wuchs in anspruchsvoll-bürgerlichen Verhältnissen auf. Sein Vater war Arzt, und beide Eltern waren Liebhabermusiker — der Vater spielte Cello, Geige und Harmonium; die Mutter war Pianistin. Es verwundert also kaum, dass der junge Anton bald musikalische Interessen entwickelte, und mit nur neun Jahren begann, Lieder und Klavierstücke zu komponieren — Werke der Gattungen übrigens, in denen er sich später am meisten auszeichnen sollte. Im Gegensatz zu vielen heranwachsenden Komponisten seiner Zeit hatte er das Glück, dass seine Eltern seine muikalischen Interessen förderten. Der Umzug der Familie nach St. Petersburg ermöglichte ihm, noch während seiner Gymnasialjahre Kurse an einer Musikschule zu belegen, und 1879 wurde er Student am dortigen Konservatorium, wo er Komposition bei Nikolai Rimski-Korsakow (1844-1908) und Kontrapunkt und Fuge bei Julius Johannsen (1826-1904) studierte. Noch während der Studienjahre hat er eine enge Beziehungen zu Rimski-Korsakow geknüpft, die trotz dessen Entrüstung über den oft liederlichen Lebensstil des jüngeren Kollegen (der in seinen späteren Jahren immer stärker der Trunk- und Spielsucht verfallen sollte) bis zu Arenskys währte Tod. Als Student durfte Arensky sogar den Klavierauszug von Rimski-Korssakows Oper Snegurotschka anfertigen.
1882 exmatrikulierte Arensky mit der Goldmedaille des Konservatoriums und folgte sogleich einer Berufung an das Moskauer Konservatorium, zunächst als Dozent für Musiktheorie, ab 1889 als Professor für Musiktheorie und Komposition. Dort freundete er sich mit Tschaikowsky (1840-1893) und Sergei Tanejew (1856-1915) an, und bald erschienen seine ersten größeren Werke: ein Klavierkonzert f-moll op. 2 (1882) und die I. Symphonie h-moll op. 4 (1883). Tschaikowsky wurde dem jungen Komponisten zum Vorbild, was seinem alten Lehrer nicht unbedingt gefiel. Arenskys größte Erfolge als Komponist während seiner Amtszeit am Konservatorium waren zweifellos die 1891 uraufgeführte, jedoch schon während der Studentenzeit begonnene Oper Son na Volge (Ein Traum auf der Wolga), das I. Klaviertrio d-moll op. 32 (1894) und das II. Streich-quartett a-moll op. 35 (1894), dessen langsamer Satz er für Streichorchester bearbeitete wie auch die noch heute gespielten Variationen über ein Thema von Tschaikowsky. Unter seinen berühmtesten Schülern waren Sergej Rachmaninoff (1873-1943), Nikokai Metner (1880-1951), Aleksandr Skrjabin (1872-1915), Aleksandr Gretschaninow (1864-1956) und Reinhold Glière (1875-1956). 1888 wurde er auch Leiter der Konzerte der Russischen Chorgesellschaft — ein Amt, das er 1895 zusammen mit seinen Verpflich-tungen am Moskauer Konservatorium niederlegte, um Mily Balakirew (1837-1910) als Leiter der Hofsängerkapelle in St. Petersburg (und zwar auf Balakirews Empfehlung) zu folgen. Er blieb bis 1901 in diesem Amt, und eine stattliche Pension vom Hofministerium ermöglichte es ihm, sich der Komposition und der Konzerttätigkeit (als Pianist und Dirigent) zu widmen. Rimski-Korssakow berichtet jedoch, dass Arensky ausgerechnet in dieser Glanzzeit seinen Süchten immer stärker verfiel, und 1903 spürte er die ersten Anzeichen der Lungenkrankheit, an der er kaum drei Jahre später starb. Trotzdem gelang es ihm in seinen letzten beiden Lebensjahren, sich dem Alkohol und Kartenspiel zu wiedersetzen, und zwei letzte Hauptwerke zu entstanden: die Oper Nal und Damajanti (1903) und eine Bühnenmusik zu Shakespeares Der Sturm (1905).
Das geschichtliche Urteil über Arenskys Schaffen fiel ziemlich hart aus. Die herkömmliche Historiographie der russischen Musik, besonders in englischsprachigen Ländern, geht von einer größtenteils nicht vorhandenen Feindschaft zwischen der „nationalistischen“ — also „echten“ — Kompositionsschule um Balakirew (das sogenannte „mächtige Häuflein“) und dem „Kosmopoliten“ Tschaikowsky mit seinen „epigonalen“ Anhängern aus, und erst die in den letzten Jahrzehnten erschienenen Arbeiten des amerikanischen Musikwissenschaftlers Richard Taruskin beweisen, wie viel von der damaligen Wirklichkeit durch dieser Historiographie unter den Teppich gekehrt wurde: Tschaikowskys Aneignung der russischen Volksmusik, die Vorliebe der „Nationa-listen“ für die Symphonie und ihre Besessenheit von den kanonischen Werken der deutschen Komponisten, die mannigfaltigen, überaus kollegialen und oft freundschaftlichen Kontakte zwischen Mitgliedern der vermeintlich verfeindeten Lager. In dieser Hinsicht ist es kaum überraschend, dass Arenskys „Eklektizismus“ negativ bewertet wurde; es ist vielmehr merkwürdig, welch widersprüchliche Urteile unter dem Deckmantel des Eklektizismus untergebracht werden können. Arenskys Vorliebe für den strengen Satz beweist seinen „Akademismus“, seine Vorliebe für kleine Formen und Gattungen stempelt ihn zum Salonkünstler ab, sein Hang zu Exotismen verrät ihn als oberflächlichen Koloristen, während sein oft kammermusikalischer Orchestersatz als farblos gilt. Es wäre falsch, Arensky für einen zweiten Tschaikowsky zu halten, aber eine gerechte Bewertung seines Schaffens wird erst jetzt möglich… (Stephen Luttmann, 2010)
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Score Data
Edition | Repertoire Explorer |
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Genre | Violine & Orchester |
Format | 225 x 320 mm |
Anmerkungen | Klavierauszug & Solo Violine |
Druck | Reprint |