Joachim, Joseph

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Joachim, Joseph

Violin Concerto No.3 in G Major

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Joseph Joachim

Violinkonzert in G-Dur

(geb. Kittsee, 28. Juni 1831 — gest. Berlin, 15. August 1907)

Vorwort
Die Entstehung von Joachims Violinkonzert in G-Dur (uraufgeführt 18641, veröffentlicht 1889) bleibt geheimnisvoll. Während ein zitiertes Lied Bettine von Arnims (1785-1859) im ersten Satz einen Zusammenhang mit den 1850er Jahren nahe legt, fehlen bislang Beweise, die dies untermauern würden. 2 Das Werk ist Bettine von Arnims Tochter, Gisela von Arnim (1827-1889), gewidmet, mit der Joachim während seiner Zeit in Weimar und Hannover in engem Kontakt stand. Der Komponist nahm zwischen 1864 und 1889 geringfügige Revisionen vor,3 wie aus einer Handschrift (eines Kopisten) von 1878 hervorgeht, die leicht von der veröffentlichten Version abweicht.4 Zahlreiche Aufführungen fanden vor der Veröffentlichung statt, in Bremen und London im Jahr 1864, sowie in Berlin im Jahr 18825 und 1888.6 Das Violinkonzert wurde im August 1889, zum Gedenken an die im April 1889 verstorbene Widmungsträgerin, an den Verlag Bote und Bock geschickt.7 Zum Zeitpunkt ihres Todes, der Joachim tief erschütterte,8 war der Kontakt zu Gisela von Arnim jedoch schon 17 Jahre lang wegen eines Konfliktes unterbrochen.9 Davor stand sie von 1852 bis 1857 im Mittelpunkt seines Denkens und Fühlens, wie die umfangreiche Korrespondenz beweist. Im Jahr 1857 brach Gisela von Arnim plötzlich den Kontakt ab und heiratete 1859 Herman Grimm. Die „Funkstille“ mit Joachim endete jedoch im gleichen Jahr, und eine Freundschaft entwickelte sich, die bis 1872 anhielt.

Im Folgenden sollen unveröffentlichte Briefe zwischen 1856-1857 berücksichtigt werden, welche die Entstehung des Konzertes in den späten 1850er Jahren nahelegen. In einem Brief an Joachim10 aus dem Jahre 1856, also kurze Zeit vor der Trennung von ihm, diskutiert von Arnim die Lieder ihrer Mutter. Joachim lebte damals noch in Hannover, besuchte aber oft den von Arnimschen Salon „In den Zelten.“ Dieser Brief erwähnt Bettines Publikationsvorhaben11 sowie zwei Musiker in ihrer Nähe, die sie bei der Bearbeitung unterstützten, Woldemar Bargiel und Eduard Wendt. Für Gisela waren die Lieder ihrer Mutter von einer besonderen Originalität, „Individualität“12 und einem „Seelenstil“ gekennzeichnet, den ihrer Meinung nach die meisten Komponisten, einschließlich Joachim, in diesem Maße vermissen ließen.13 Es war ihr wichtig, dass die Lieder ihrer Mutter ihre „unverdorbene“ Ästhetik beibehielten. Kein „ungemäßer“ Ton sollte von der ursprünglichen Schönheit ablenken. Zur Zeit dieses Briefes scheint Joachim die Arbeit an dem Konzert noch nicht begonnen zu haben, denn Gisela hätte dieses wahrscheinlich kommentiert; außerdem wäre der Ton der Schreiberin nicht so drängend, mit dem sie Joachim bat, sich für das künstlerische Schaffen ihrer Mutter einzusetzen. Joachims Antwort auf diesen Brief ist nicht überliefert, aber sein Violinkonzert könnte als musikalische Antwort begriffen werden, denn es geht auf drei Herausforderungen ein: es ist „seelenvoll,“ „individuell“ und benutzt eines von Bettines Lieder in nur wenig veränderter Form, ohne „ungemäße“ Töne.14 Wie ein weiterer, wenig späterer Brief aus dem Jahre 1857 vermittelt, hatte Joachim ab August 1857 für 6 Monate Zugang zu einer Sammlung von Liedern Bettines, die Eduard Wendt ihm zugesandt hatte, ausdrücklich Giselas Bitte folgend.15 Es ist unklar, welche Lieder genau Joachim erhalten hat. Aber möglicherweise war Bettines melancholisches „Lied des Schülers“ dabei, welches er als Hauptthema für den ersten Satz seines Violinkonzertes verwendete.

Die folgende Interpretation behandelt einerseits die Bedeutung von Bettines Lied für den Komponisten, andererseits die subtilere, formal bedingte Bedeutung der Musik. Angenommen, er schrieb oder konzipierte das Werk oder Teile daraus zwischen 1857-1859, nachdem er die Lieder studiert, und vielleicht über die zurückliegenden Jahre und Erfahrungen reflektiert hatte, kann die Musik selbst etwas aussagen über die Entstehung einerseits und die Bedeutung Gisela von Arnims für den Komponisten andererseits? Ohne genau die Antwort auf diese Fragen zu kennen, sollen im folgenden formale Aspekte erläutert, und in Bezug zu (auto)biographischen Aspekten gestellt werden. Diejenigen Aspekte, welche Joachim’s Form betreffen, werden mit der Methode nach Hepokoski & Darcy16 untersucht. Dieser Ansatz verknüpft ungewöhnliche formale Vorkommnisse mit hermeneutischer Interpretation.

Der erste Satz, Allegro non troppo, beginnt mit Bettines lyrischem Lied, instrumentiert in klassischer Transparenz. Nach dem Vorbild von Beethovens Violinkonzert Op. 61, ist das Orchester für den Großteil der Themen der Exposition verantwortlich, während der Solist sich der Aufgabe der Verzierung dieser Themen widmet. Joachims Fähigkeit in einem quasi-improvisierten Stil zu komponieren wurde vielfach bewundert.17 Das folgende Beispiel zeigt die geringfügigen Änderungen, die Joachim am Lied vorgenommen hat. Sie betreffen den Auftakt, den Rhythmus, die Entfernung der Pausen sowie das Weglassen einer Phrase (Bsp. 1).

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Beispiel 1, Bettine von Arnim, „Lied des Schülers“ (Melodie, abgebildet ohne Begleitung)
Bezüglich der Architektur seines ersten Satzes hatte Joachim die Wahl zwischen einem neueren Konzertmodell ähnlich dem Mendelssohns – hier entfällt die Orchester Exposition, die Solo Violine beginnt mit dem Thema, und die Kadenz weist eine ungewöhnliche Position auf — oder älteren Modellen, wie bei Beethoven, Mozart und Viotti. Joachim wählte einen Mittelweg. Er beginnt mit einem Orchestertutti („R1“ für Ritornell 1), welches jedoch nur das erste Thema spielt, nicht den Seitensatz. Zudem wird dieses Ritornell der Schauplatz einer Passage, die als Ersatz für die fehlende Kadenz fungiert.
Wie auch in Beethovens Violinkonzert Op. 61 beginnt der Solist seinen „Eingang“ auf der Dominante und führt die Musik zur Tonika, in der das erste Thema der Solo Exposition (Solo 1 oder „S1“) erklingt. Vorzeitige Eingänge des Solisten in R1 können verschieden motiviert sein. Manchmal ist es die Ungeduld, die „den Prozess der Selbstbehauptung vor dem formal vorgesehenen Moment“ beginnen lässt. Angesichts des einmaligen Vorkommens des Solo „Eingangs,“ der in der Reprise nicht wiederholt wird, und angesichts des Fehlens einer echten Kadenz, kann die Solo Passage in R1 als Ersatz für eine Kadenz angesehen werden. Joachim hatte bekanntlich eine einzigartige Fähigkeit zum Komponieren von Kadenzen für fremde Violinkonzerte, wie bei den hochbeliebten Kadenzen zu Mozarts, Beethovens, und Brahms’ Violinkonzerten ersichtlich wird; dennoch entschied er sich in seinem eigenen Violinkonzert gegen eine Kadenz.
Auch in der Reprise macht sich der Solopart durch sein Fehlen bemerkbar. In der klassischen Konzertform (nach Hepokoski & Darcy klassifiziert als „Typ 5 Sonate“) wird das erste Thema der Reprise oft gegen Ende der Durchführung durch das dritte Ritornell („R3“) vorbereitet. Wenig später kommt der Solist hinzu, dessen erstes Thema oft parallel zur Solo Exposition (S1) verläuft. In unserem Fall beginnt das erste Thema der Reprise mit R3, allerdings in der falschen Tonart e-Moll, welche im zweiten Takt nach G-Dur „repariert“ wird, wie in S1. Seltsam ist jedoch das Fehlen des Solisten für 12 Takte. Obwohl es „ungewöhnlich“ ist, dass R3 „länger als 8 Takte“ auf den dritten Solo Einsatz (S3) vorbereitet, tritt der Solist erst ein, nachdem der Großteil des Hauptthemas vorüber ist. Kurz nach dem Eintritt des Solos verirrt sich die Reprise: Statt eines erwarteten Ganzschlusses auf der Tonika, wie in der Exposition (m. 51), erfolgt noch vor Ende des Themas (Vergleiche Takt 42) der Übergang in die Überleitung.18 Hier bestehen ganz klar Probleme, der Reprise erwartungsgemäß beizutreten. Stattdessen verweist die Antwort auf: „Stille.“
Weiterhin weist die Schlussgruppe („closing zone“) in Joachims Exposition und Reprise ungewöhnliche Strukturen auf, die auf Nostalgie und harmonische Abwege deuten. Normalerweise bildet die Schlussgruppe in der Konzertform einen Bereich, in dem die Virtuosität des Solisten unter Beweis gestellt wird („display Episode“). In unserem Fall tritt das zweite Thema unvorhergesehener Weise wieder auf (siehe Takt 87, 89, 90), und wirkt dadurch nostalgisch.19 Darauf folgen ungewöhnliche harmonische Akkordfolgen, die kurzzeitig eine Moll-Welt vortäuschen, unter Verwendung des Neapolitanischen Sextakkordes.
In der Exposition verlässt Joachim in der Schlussgruppe die Zieltonart D-Dur und moduliert zur Dominante A-Dur und von hier aus zum neapolitanischen B-Dur (Takt 105), welches uns kurz in der Erwartung von d-moll gefangen hält. In der Parallelstelle in der Reprise beginnen wir bei der Zieltonart der Reprise, G-Dur (Takt 288), bevor eine Modulation nach E-Dur, Fis-Dur, As-Dur erfolgt. Direkt im Anschluss an das As-Dur, folgt eine Wendung nach g-Moll, wodurch das As-Dur zum Neapolitaner umgedeutet wird. Danach erfolgt der Weg zurück nach G-Dur.

Die hermeneutischen Implikationen aller drei ungewöhnlicher formaler Vorkommnisse („deformations“) könnten in mehrere Richtungen interpretiert werden. In Bezug auf den „Eingang“ (anstatt einer Kadenz) muss gefragt, warum die Chance zur solistischen Präsentation abgelehnt wird. Weiterhin ist im Bereich des ersten Themas der Reprise die Abwesenheit der Violine sehr auffallend. Schließlich sind die harmonischen Entgleisungen in der Schlussgruppe als Zeichen von Melancholie zu verstehen. Der Gebrauch des Neapolitaners, mit dem Joachim dank zahlreicher Ouvertüren in Moll sehr vertraut war, stellt einen Schatten oder eine Verdunkelung der Haupttonart dar.

Der zweite Satz beginnt in einem Stil, dessen Rhythmus und Chromatik auf einen bekannten Topos hinweisen. Der punktierte Rhythmus, der später von der Solo Violine übernommen wird, die Tonart c-moll, und der einzigartige „melodische“ chromatisch geführte Abwärtsgang von C (Takt 1) nach G (Takt 3) weisen auf die Rhetorik des Marcia funebre Topos hin. Laut Max Bruch war dieser Satz zur Zeit der Veröffentlichung „derselbe“ wie bei der Premiere 1864. Nach dieser Annahme schrieb Joachim also um das Jahr 1860 einen Trauermarsch. Für wen oder warum, lässt sich nicht mit Sicherheit beantworten. Wie jedoch ein Brief von 1859 zeigt, war Joachim noch immer intensiv mit der Trennung von Gisela (1857) beschäftigt: „Aber ich bitte Dich, liebe Gisel mache keine Pläne von zum ‚letzten Mal’ schreiben

[…]. Lasse die Zeit und den lieben Gott darin walten.“20 Im gleichen Monat schrieb Joachim: “Wie wohl haben Deine Schriftzüge nach so langer, langer Zeit gethan. Kind, es gibt nicht Zeit, nicht Entfernung, nicht Erlebnis für das was Dir mein Herz gelobt hat.”21 Weder der Trauermarsch, noch die zitierten Briefe können allein zum Ausdruck bringen, wie wichtig ihm Gisela von Arnim war. Aber gemeinsam sind es ausdruckskräftige Dokumente, die vielleicht die Annahme nahelegen, dass der Kompositionsprozess dieses Werks schon gegen Ende der 1850er Jahre stattgefunden hat, einer besonders emotionalen und schwierigen Phase des Komponisten.

Der dritte Satz, Allegro giocoso ed energico, ma non troppo vivace, folgt wieder dem Beethovenschen Vorbild. Auf einen tief empfundenen meditativen Mittelsatz folgt ein bodenständiges Rondo. Hier verbirgt sich eine Anspielung, die ebenfalls wichtig für die Gesamtbotschaft des Werkes ist: die Gis-E-A (Gis-E-[L]a) Chiffre. Joachim kannte diese Chiffre bereits aus dem vierten Satz der FAE-Sonate (1853)22 sowie aus seinen Drei Stücken Op. 5 (1853). In diesem Satz erscheint die Chiffre transponiert als Teil der virtuosen Auftaktsgeste (Beispiel 2).

Beispiel 2, Joseph Joachim, Violinkonzert in G Dur, 3. Satz, Takt 1
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in diesem Werk das Andenken Gisela von Arnims heraufbeschworen wird, sowohl äußerlich – in Form von Chiffren und Briefen – als auch innerlich – in Form von formalen Besonderheiten und Metaphern der Stille. So ist auch die ganze jahrzehntelange Genese mir ihr verbunden ist, obgleich diese größtenteils von Perioden der „Funkstille“ geprägt ist. Im Hinblick auf die Intensität dieser Beziehung in den 1850er Jahren und die Briefe, die zu Lebzeiten Bettines (vor 1859) geschrieben wurden, erscheint es zumindest möglich, wenn nicht wahrscheinlich, dass dieses Werk bereits in den 1850er Jahren konzipiert wurde.
Wir können davon ausgehen, dass die Anspielungen dieses Konzertes auf Giselas Namen den Geiger/Komponisten Joachim Zeit seines Lebens an sie erinnerten, wann immer er dieses Werk aufführte, vor oder nach ihrem Tod. Ein Brief an Woldemar Bargiel aus dem Jahre 1889 verdeutlicht dies: „Lieber Bargiel, Es würde mich freuen, Wenn Du das Dem Andenken Unserer verstorbenen Freundin gewidmete annehmen wolltest. An wie vieles Gute und Schöne erinnert gewiss Auch dich Ihr Name!“23
Katharina Uhde, 2016

1 Das Werk wurde erstmals am 5.11.1864 in Hannover (Beatrix Borchard, Stimme und Geige. Amalie und Joseph Joachim [Wien: Böhlau, 2005], 120) und kurz darauf in Bremen aufgeführt (Joseph Joachim, Brief an Wüllner vom Jahr 1864 (Signatur: Mus.ep. Joachim, Joseph 268, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin). Eine weitere Aufführung fand 1864 in London statt (Brief vom 24. Juli 1864 an Clara Schumann. Johannes Joachim und Andreas Moser, Briefe von und an Joseph Joachim, 3 Bde. [Berlin: Bard, 1911-1913], II: 340-341; siehe auch die Kritik vom 17. November 1864, Signale für die musikalische Welt 22, No. 48).
2 Die Repertoire Liste in Borchards Stimme und Geige. Amalie und Joseph Joachim gibt 1854 an, jedoch ohne dies zu untermauern.
3 Obwohl Borchard von „großen Überarbeitungen“ spricht (Borchard, Stimme und Geige, 120), weist der folgende Brief eher auf geringfügige Revisionen hin: Bruch schrieb an Joachim am 20. Mai 1891: „Herr H. Bock machte mir die Partitur Ihres G Dur Concertes zum Geschenk, und ich habe sie auf der Fahrt von Berlin nach Düsseldorf mit Freuden durchgesehen. Wenn mich nicht alles täuscht, so ist der thematische Stoff der beiden ersten Sätze derselbe geblieben? Ich lernte das Concert vor vielen Jahren in Hannover bei Ihnen kennen, und da mir die Haupt-Themen schon damals sehr gefielen, so sind sie mir immer im Gedächtnis geblieben.” Joachim und Moser, Briefe von und an Joseph Joachim, III: 390.
4 Joachim, Violinkonzert in G-Dur, Klavierauszug (Signatur Bra:Ac41, Brahms Nachlass, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky).
5 Gerhard Heldt, Das deutsche Nachromantische Violinkonzert von Brahms bis Pfitzner (Kassel: Bosse Verlag, 1973), 94.
6 Peter Muck, Einhundert Jahre Berliner Philharmonisches Orchester: Bd. 1882-1922 (Berlin, Hans Schneider: 1982), 121.
7 Joseph Joachim, Brief an Wüllner vom Jahr 1864 (Signatur: Mus.ep. Joachim, Joseph 6, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin).
8 ORKA Archiv Open Repository Kassel, Sammlung Grimm, 3371. Brief vom 12. April 1889 von Joachim an Rudolph Grimm.
9 Siehe Briefe HS-# 10498 und 10499, Deutsches Hochstift, Frankfurt.
10 ORKA Archiv Open Repository Kassel, Sammlung Grimm, 1833. Brief von etwa 1856 von Gisela von Arnim an Joachim.
11 Für eine ausführliche Besprechung, siehe Renate Moering, Bettine von Arnim (1785-1859). Lieder und Duette für Singstimme und Klavier. Handschriften, Drucke, Bearbeitungen (Kassel: Furore, 1996), 80 Fußnote 182; Renate Moering, „Bettines Melodien als Inspirationsquelle,“ in Salons der Romantik: Beiträge eines Wiepersdorfer Kolloquiums zu Theorie und Geschichte des Salons (Berlin: de Gruyter, 1997), 7-22.
12 ORKA Archiv Open Repository Kassel, Sammlung Grimm, 1833. Brief von etwa 1856 von Gisela von Arnim an Joachim: „[Eduard Wendt ist] der einzige Musiker sei den ich kennen gelernt, der der Mutter ihre Lieder ganz rein aufzeichnete wie sie wären —— sie verstünde, so dass kein ungemäßer Ton herein käme, ich erzählte ihm von Bargiel – der die Lieder unter seiner Hand, [wo die Kompositionen] demselben […] Komponistenduft annehmen, der auf seinen Kompositionen ruhe […].“
13 Ibid.: „Verstehe auch die individuelle Musik[…] sie ist hochwichtig […] [Bettines Musik hat einen] Seelenstil wahrer großer Musik der oft vielen großen Musikern leider fehlte […] möchtest du von der Musik denken was du willst, es liegt in der Mutter ihrer Auffassung etwas das du nicht hast —.“
14 Ibid.
15 Brief vom 18.8.1857 von Eduard Wendt an Joachim (Signatur Doc. orig. E. Wendt 2; SM 12/43 Staatliches Institut für Musikforschung Berlin): „Hochverehrter Herr Concertmeister! Frau v. Arnim, beabsichtigend, Ihnen beifolgende Lieder ihrer Kompositionen mitzuteilen, beauftragte mich vor ihrer Badereise, welche sie in diesen Tagen angetreten hat, mit der Übersendung derselben, und ich entledige mich dieses kleinen Geschäftes mit der herzlichen Freude, da ich hierdurch das Vergnügen habe mit Ihnen, lieber verehrter Meister, wieder in einige Berührung zu kommen. Vielleicht ist es Ihnen möglich [mich] durch einige Zeilen über den Empfang dieser kleinen Sendung in Gewissheit zu setzen.”
16 James Hepokoski und Warren Darcy, Elements of Sonata Theory. Norms, Types, and Deformations in the Late-Eighteenth-Century Sonata (Oxford: Oxford University Press, 2006).
17 Donald Francis Tovey, Essays in Musical Analysis 6 vols. (London: Oxford University Press, 1937), III: 110; Brief von Joachim an Wüllner vom 3. Mai 1864 (Signatur Mus.ep. Joseph Joachim 265, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin): Lieber Wüllner, ich glaube, und Scholz teilt meine Ansicht, dass mein neues Konzert für ein Musikfest etwas zu viel Detail-Arbeit im 1. Satz enthält, und jedenfalls ein […] sorgfältiges Probieren beansprucht.”
18 Hepokoski und Darcy, Elements of Sonata Theory, 585, nennen dies „R3—> S3 Merger“ (Ritornell 3 à Solo 3 Übergang): „In this procedure the solo recapitulation begins with a decisive tutti pillar replicating the beginning of opening ritornello theme, R1:P, but usually within a few bars the soloist re-enters to assist with or take over its continuation. This strategy avoids the redundancy of the double-start recapitulation, with which it is conceptually related.”
19 Hepokoski und Darcy, Elements of Sonata Theory, 181, schlagen vor: „When the preceding S [secondary theme] had been deployed as a contrast to P [the primary theme] […], then the subsequent C is unlikely to contain significant material from the S zone, especially at its outset. In particular, the characteristic or lyrical S-material (the head-motive of S) seems to have been regarded as not available for the beginning of C- and, at least as a first-level default, from the body of C as well.”
20 Johannes Joachim, Joseph Joachims Briefe an Gisela von Arnim, 1852-1859 (Göttingen, 1911), 173, Brief vom 23. Februar, 1859.
21 Ibid., Brief vom 8. Februar 1859.
22 Ein Gemeinsamswerk von Albert Dietrich, Johannes Brahms, und Robert Schumann.
23 Brief von Joachim an Woldemar Bargiel vom 27. Dezember 1889 (Signatur 55 Nachl 59/B, 161, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin).

Aufführungsmaterial ist von Boosey & Hawkes, Berlin, zu beziehen.


 

Joseph Joachim
(b. Kittsee, 28 June 1831 — d. Berlin, 15 August 1907)

Violin Concerto in G Major

Preface
The genesis of Joachim’s Violin Concerto in G major (premiered in 18641 published in 1889) remains mysterious. A song quotation in the first movement by Bettine von Arnim (1785-1859) — mother of the dedicatee Gisela von Arnim (1827-1889) – suggests some connection with the 1850s, when Joachim was closely involved with Gisela. But no evidence pointing to this decade survives.2 Slight revisions occurred between 1864 and 18893 as is revealed by the copyist’s manuscript of the piano part, which differs from the published version.4 Several performances took place before publication: in Bremen and London in 1864,5 and in Berlin in 18826 and 1888.7 The work was sent to the publisher in August 1889,8 with its dedication to Gisela von Arnim, whose passing in April of the same year it commemorates. By 1889 Joachim had not been in contact with von Arnim since 1872, when their friendship abruptly ended.9 Between 1852 until 1857 she was his all and everything, but then she broke up with him and almost no letters were exchanged until 1859, the year when Gisela married Herman Grimm. A moderate friendship ensued and lasted until 1872.

In what follows I first consider evidence that contextualizes the initial conception or idea for the work between 1857-1859.10 Firstly, in an unpublished letter to Joachim from about 1856,11 shortly before von Arnim broke up with Joachim, she discussed her mother’s songs. Joachim then still lived in Hannover but often visited, and performed at, the von Arnim salon “In den Zelten.” The letter mentions Bettine’s publication efforts12 as well as musicians like Woldemar Bargiel and Eduard Wendt, who assisted with the editing. For Gisela her mother’s songs stood out in their originality, “individuality” 13 and “soulfulness.”14 According to her, no “ungemäßer” tone should distract Bettine’s original and natural aesthetic. The songs should be edited but not spoiled, a view Bettine von Arnim also promulgated. Joachim does not seem to have started working on the concerto yet, because von Arnim would presumably have commented on it. Rather, her letters give the impression of being an urgent invitation for Joachim to advocate her mother’s songs.  Joachim’s response to this letter is not recorded, but perhaps in his concerto we can find a musical response to what Gisela might have hinted at when she encouraged Joachim to compose music that is more “soulful” and “individual.”15

The next piece of evidence dates from August 1857. A letter from Eduard Wendt to Joachim contained a number of Bettine von Arnim’s songs to which Joachim had access until December.16 It is unclear, which songs exactly Joachim received. But possibly Bettine’s melancholic song “Lied des Schülers” was part of the collection. This song he used for the primary theme in the first movement of his violin concerto.

The following interpretation addresses on one hand the use of Bettine’s song and on the other hand the more subtle meaning, which is expressed through the concerto’s dialogue with existing formal traditions. Suppose Joachim conceived the initial idea or parts between 1857-1859, after having received and studied Bettine’s songs, and perhaps after having understood the full impact of his personal experience of the past years, could the music throw light on the chronology on one hand, and on the importance Gisela von Arnim for the Composers on the other hand? There may not be an answer to this question. In the following some unusual expressive features of Joachim’s concerto shall be discussed and contextualized in relation to (auto) biographical aspects of the composer. With regard to form my approach follows Hepokoski & Darcy’s Elements of Sonata Theory, which combines unusual formal events with hermeneutic interpretation.17

The first movement, Allegro non troppo, begins with Bettine’s song embedded in a classical texture and appearing almost verbatim as the primary theme. Imitating Beethoven’s Violin Concerto Op. 61, the orchestra is mostly in charge of presenting this theme, while the soloist ornaments it with a quasi-improvisational aesthetic, which was much admired by Donald Francis Tovey.18 Joachim slightly varies the song by removing the pickup and changing the rhythm, removing rests, as well as leaving out a phrase (Ex. 1).

Bettine‘s melody „Lied des Schülers“ (without accompaniment)
Bettine’s phrases as used
in Joachim’s score

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Example 1, Bettine von Arnim, “Lied des Schülers” (Melody, Accompaniment omitted)
For his concerto form Joachim had a choice between choosing newer models like Mendelssohn’s – without a full opening tutti — or older ones exemplified in the concertos by Beethoven, Mozart, and Viotti. Joachim chose a middle-path, beginning his work with an orchestral tutti (“R1” for Ritornello 1), which, however, supplies merely a primary, not a secondary theme, and additionally becomes the place where we hear what seems to be a substitute for a missing cadenza.

Several measures into the primary theme of the orchestra (R1) the music loses its track and approaches V, an unusual choice of harmony in older, classical orchestral expositions. The soloist steps in with an extensive “Eingang,” again reminiscent of Beethoven’s Violin Concerto Op. 61, which guides the music back to the tonic. Premature entrances of the soloist into R1 have been explained as wanting to “begin a process of self-assertion before the generically appointed moment.” I would like to suggest that in light of the single occurrence of the solo “Eingang,” not repeated in the recapitulation, and given the absence of a real cadenza, this passage behaves like a cadenza substitute. Joachim had a unique skill for writing cadenzas,19 as he demonstrated by composing still performed cadenzas for Mozart’s, Brahms’s and Beethoven’s Violin Concerti. But in his own concerto he opts for silence instead of personal display.

Moreover, in the Mozartean and Beethovenian concerto form (classified by Hepokoski & Darcy as “Type 5 Sonata”) the third ritornello, which occurs at the end of the development, often presents the recapitulatory primary theme, leading, usually just a few measures later, to the recapitulatory solo, which often parallels the first solo in the exposition. In our case Ritornello 3 begins the primary theme starting, however, in the wrong key (e minor), before “repairing” the issue in the second measure and continuing, “on track” in G major, as in the solo exposition. What is odd, however, is the absence of the soloist for 12 measures. Although it is “unusual” for R3 to go on “longer than eight bars” before yielding the stage to S3, the soloist only enters after most of the primary theme has sounded. After this entrance—S3– the course of the recapitulation goes astray: instead of leading to a conclusive PAC of the primary theme, as in the exposition (m. 51), it is cut off (at the parallel point of m. 42), leading straight to the last stage of the transition.20 How can we make sense of the problem that the soloist encounters –the inability to join the recapitulation at the generically expected moment? Again the answer points to “silence” of the soloist where there should not be silence.

Note also that one of the special features of the closing area is the presence of secondary-theme material, suggesting a sense of nostalgia.21 Shortly into the closing area, we revisit S-lyricism in form of the S head-motive, slightly varied (see m. 87, 89, and 90). Furthermore, an unusual closing area (“C”) follows. Usually it is the place where virtuoso passage occurs (“display episode”) while in Joachim’s concerto an unusual harmonic diversion takes place, temporarily bypassing the second key. It seems that Joachim for a moment imagines being in the minor mode: he makes the Neapolitan chord an important moment within this harmonic excursion of the closing area, both in the exposition and the recap.

In the exposition Joachim goes from the goal key of the exposition – D major  – to the dominant (A) and to the Neapolitan (B-flat, m. 105), before finding his way back to D major. In the parallel passage in the recap we start the closing area with the goal key of the recapitulation, G major (m. 288), before embarking on a modulation to E major, F# Major, A-flat Major. Directly following the A-flat Major, Joachim escapes to g minor, thus reinterpret the previous A-flat tonality as Neapolitan, before finding his way back to G major.

The hermeneutic implications of all three “deformations” could be viewed in several directions. Regarding the “Eingang” as cadenza substitute we must wonder why the major opportunity for soloistic display is turned down. At the recapitulation, furthermore, the soloist falls silent even more and plays neither “Eingang” nor what would parallel the first solo in the exposition. This causes the primary theme to collapse into transition mode, getting straight on its way to the secondary theme without a PAC. Lastly, the harmonic derailing in the two closing areas sends conflicting messages. On one hand the soloistic display in octave arpeggios seems to claim some status for the missing cadenza. But more importantly, Joachim evokes the minor mode through his use of the Neapolitan chords, thus shadowing, for a moment, the movement’s main key with dark melancholy.

The second movement reveals a highly evocative style through rhythm and chromaticism, inviting us to fully grasp the depth and sadness of the music. The orchestral introduction begins with a dotted-rhythm upbeat, answered in the pickup to m. 3, before being taken over by the solo violin. The key is C minor. The only “melodic” activity, besides the held notes on tonic (mm. 1-2) and dominant (mm. 3-4), is the descending chromatic tetrachord from c in m. 1 to g in m. 3. Unmistakably, this movement conjures up the time-honored rhetoric of the Marcia funebre topos through rhythm, key, and the descending tetrachord. If we can trust Joachim’s friend Bruch, who said that this movement was “the same” after publication as in 1864, Joachim wrote a funeral march mourning a loss in 1859 that did not align with anyone’s death. As the following letter from 1859 shows, Joachim was still occupied with his break-up of May 1857, which possibly moves the compositional process closer to the late 1850s than 1864. This letter was one of the first after the two-year silence:

But I beg you, dear Gisel, make no plans about writing a last time. […]. If you sensed, however, what a magnetic, healing effect the mere sight of your writing has on me when I am in a bad mood or disturbed, how much more pleasant and compassionate I become to my surroundings, you would at least send me from time to time an empty address, or some words.22

In the same month Joachim wrote: “How well have the traces of your writing felt after such a long, long time. Kid, there is no time, no distance, and no experience that could account for what my heart has promised you.”23 Neither the funeral march alone, nor these letters alone can express just how meaningful she was for Joachim as contemplating this movement in conjunction with the intimate letters from Joachim to von Arnim written in 1857 and 1859.

The third movement, Allegro giocoso ed energico, ma non troppo vivace, takes the Beethovenian lead in following a deep-felt meditative slow movement with a light-natured and bouncy Rondo. For all its lowbrow dance-likeness the movement features an allusion important for the overall message of the work: the G-sharp-E-A (in German it reads Gis-E-[L]a) cipher. Joachim knew this cipher from the fourth movement of the F-A-E Sonata (1853),24 and had used it in the second of his Op. 5 pieces, Abendglocken, and several other compositions. The last movement of our concerto opens with the transposed G-sharp-E-A cipher — b-g-c – as part of a virtuosic and bold gesture.

Example 2, Joseph Joachim, Violin Concerto in G Major, Mvt. 3, m. 1

Joachim thus tied the work together with multiple layers of allusions to Gisela, ranging from metaphors of silence to evocations of her name, to using the key of G Major. These allusions reminded Joachim of her name whenever he performed the work, before and after her death. To one friend Joachim wrote in 1889: “Dear Bargiel, it would please me very much, if you would accept this [work], which commemorates the passing of our friend. Of how much good and beautiful does her name surely also remind you!”25

Katharina Uhde, 2016

1 The concerto was premiered in Hannover on November 5, 1864 (Beatrix Borchard, Stimme und Geige. Amalie und Joseph Joachim [Vienna: Böhlau, 2005], 120).
2 The repertoire list in Borchard’s Stimme und Geige. Amalie und Joseph Joachim suggests 1854 but without a reference.
3 Reminiscing about this performance, Bruch shared with Joachim on May 20, 1891:
“Herr H. Bock [who published the concerto in 1889] gave me as a present the score of your G-major Concerto, and I read through it with pleasure during my trip from Berlin to Düsseldorf. If everything has not deceived me, hasn’t the thematic material of the first two movements remained the same? I came to know the concerto many years ago at your residence in Hanover, and since the main themes then already greatly pleased me, they have always remained in my memory.” Joachim und Moser, Briefe von und an Joseph Joachim, III: 390.
4 Joachim, Violinkonzert in G-Dur (Signature Bra:Ac41, Brahms Nachlass, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky).
5 Joachim writes about the Bremen performance in a letter to Wüllner 1864 (Signature Mus.ep. Joachim, Joseph 268, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin). The London performance occurred on July 7, 1864 (letter to Clara Schumann of July 24, 1864. Johannes Joachim und Andreas Moser, Briefe von und an Joseph Joachim, 3 Vols. [Berlin: Bard, 1911-1913], II: 340-341; also see the review of November 17, 1864, Signale für die musikalische Welt 22, No. 48).
6 Gerhard Heldt, Das deutsche Nachromantische Violinkonzert von Brahms bis Pfitzner (Kassel: Bosse Verlag, 1973), 94.
7 Peter Muck, Einhundert Jahre Berliner Philharmonisches Orchester: Bd. 1882-1922 (Berlin, Hans Schneider: 1982), 121.
8 Joseph Joachim, letter to Wüllner of 1864 (Signature: Mus.ep. Joachim, Joseph 6, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin).
9 See letters HS-# 10498 and 10499 at Deutsches Hochstift, Frankfurt.
10 While some letters suggest 1862 and 1863 for the writing phase for this concerto, the idea or conception of the work could have occurred earlier in closer relationship to the period in which Joachim was on close terms with the von Arnims. On 26 August 1862 Joachim told Clara about a busy summer of composing in England (Joachim und Moser, Briefe von und an Joseph Joachim, II: 226); and few days later Herman Grimm wishes him good luck and says that both he and Gisela are looking forward to the work (Ibid, II: 228).
11 ORKA Archiv Open Repository Kassel, Sammlung Grimm, 1833. Letter from Gisela von Arnim to Joachim of about 1856.
12 For a detailed discussion see Renate Moering, Bettine von Arnim (1785-1859). Lieder und Duette für Singstimme und Klavier. Handschriften, Drucke, Bearbeitungen (Kassel: Furore, 1996), 80 Footnote 182; Renate Moering, “Bettines Melodien als Inspirationsquelle,” in Salons der Romantik: Beiträge eines Wiepersdorfer Kolloquiums zu Theorie und Geschichte des Salons (Berlin: de Gruyter, 1997), 7-22.
13 ORKA Archiv Open Repository Kassel, Grimm Collection, 1833. Letter from Gisela von Arnim to Joachim of about 1856: „[Eduard Wendt] is the only musician I know who would edit mother’s songs completely purely as they are – who would understand them, so that no improper note would enter [the composition]; I told him about Bargiel – who currently has the songs under his hands – with whom [the compositions] acquire the same composers’ scent (“Komponistenduft”), which emanates from his compositions […].”
14 Ibid. “[You must] also understand individual music […] it is extremely important […] [Bettine’s music has a] soulfulness [“Seelenstil”] of truly great music, which, unfortunately, many great composers often lacked […] may you think of the music whatever you wish, there is something inherent in mother’s conception, which you do not have –.”
15 Ibid.
16 Letter from Eduard Wendt to Joachim of August 18, 1857 (Signature Doc. orig. E. Wendt 2; SM 12/43 Staatliches Institut für Musikforschung Berlin): “Esteemed Mr. Concertmaster! Ms. v. Arnim, who intended to share these compositions with you, has commissioned me before her Spa trip, which she has commenced these [past] days, to send the same to you, and I herewith carry out this affair with sincere joy, as I am thus granted the pleasure to be in touch with again, esteemed master. Perhaps it would be possible for you to confirm, in a few lines, the receipt of this small delivery.”
17 James Hepokoski und Warren Darcy, Elements of Sonata Theory. Norms, Types, and Deformations in the Late-Eighteenth-Century Sonata (Oxford: Oxford University Press, 2006).
18 Donald Francis Tovey, Essays in Musical Analysis, 6 vols. (London: Oxford University Press, 1937), III: 110; letter from Joachim to Wüllner of May 3rd, 1864 (Signature Mus.ep. Joseph Joachim 265, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin): “Dear Wüllner, I think, and Scholz shares my opinion, that my new concerto contains too much detail in the first movement for a [performance at a] Musikfest and in any case requires […] careful rehearsal.”
19 Karen Leistra-Jones, “Staging Authenticity: Joachim, Brahms, and the Politics of Werktreue Performance,” Journal of the American Musicological Society 66, No. 2 (2013).
20 Hepokoski and Darcy, Elements of Sonata Theory, 585, refer to this as a “R3—> S3 Merger”: “In this procedure the solo recap begins with a decisive tutti pillar replicating the beginning of opening ritornello theme, R1:P, but usually within a few bars the soloist re-enters to assist with or take over its continuation. This strategy avoids the redundancy of the double-start recap, with which it is conceptually related.”
21 Hepokoski and Darcy, Elements of Sonata Theory, 181, suggest: “When the preceding S [secondary theme] had been deployed as a contrast to P [the primary theme] […], then the subsequent C is unlikely to contain significant material from the S zone, especially at its outset. In particular, the characteristic or lyrical S-material (the head-motive of S) seems to have been regarded as not available for the beginning of C- and, at least as a first-level default, from the body of C as well.”
22 “Aber ich bitte Dich, liebe Gisel mache keine Pläne von zum “letzten Mal” schreiben; wüßtest Du, wie unglückselig das an mir zerrt, und beunruhigt, du thätest es nicht. Lasse die Zeit und den lieben Gott darin walten; ich hoffe wir fühlen solche Ruhe und Sicherheit in dem was wir uns vorgenommen im Großen und Ganzen, daß so kleine Sicherheitsmaßregeln nur wie kleine dornige Einzäunungen in einem gesunden, freien Park erscheinen, die nichts nützen, nur gelegentlich irritieren. Fühltest Du aber, welche magnetisch gesundende Wirkung Deine bloßen Schrift-Züge auf mich üben, wenn ich verstimmt oder unruhig bin – wie viel theilnehmender, liebenswerther ich dadurch für meine Umgebung werden kann, Du schicktest mir wenigstens von Zeit zu Zeit eine leere Adresse, oder einige Worte.” Joachim, Joachims Briefe an Gisela von Arnim, 173, letter of February 23, 1859.
23 “Wie wohl haben Deine Schriftzüge nach so langer, langer Zeit gethan. Kind, es gibt nicht Zeit, nicht Entfernung, nicht Erlebnis für das was Dir mein Herz gelobt hat.” Ibid., letter of February 8, 1859.
24 A joint composition by Albert Dietrich, Johannes Brahms, and Robert Schumann.
25 Dec. 27, 1889. Letter 55 Nachl 59/B, 161.

For performance material please contact Boosey & Hawkes, Berlin.

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