Max von Schillings
A Conversation “Ein Zwiegespräch“
Tone poem for small orchestra, op. 8
Schillings was educated in Bonn, where he studied the violin and music theory, and in Munich, where around 1891 he met Strauss and Alexander Ritter. He worked as assistant conductor at Bayreuth, and had his first opera, Ingwelde, performed at Karlsruhe in 1894. He conducted and taught in Munich for many years and in 1908 moved to the post of assistant intendant, later general music director, at the Stuttgart opera house, where he was the first to stage the first version of Strauss’s Ariadne auf Naxos. From 1918 to 1925 he was head of the Berlin Opera. An ardent Wagnerian in his youth, he argued passionately throughout his life for the centrality of German music. He was elevated to the nobility in 1912.
Besides his four operas, Schillings composed a violin concerto, music for the theatre, and some symphonic fantasies, as well as many songs. Ein Zwiegespräch was composed for members of the Munich Orchesterverein and published in 1897. It is a ‘conversation’ for violin and cello soloists, accompanied by an orchestra without trumpets, trombones or percussion. He achieves great richness by dividing the strings into many parts. The unattributed poem at the head of the score suggests that peace is portrayed in the opening and closing sections, while the middle section, starting after the pause on page 22, represents the ‘noisy, colourful world’ (die bunte, laute Welt).
Peace is awake in us.
The call to life’s struggle
Echoes softly in our hearts.
Now let us listen to the conversation of souls,
To the mysterious sounds around us.
While we are silent,
The changing face of the
Colourful, noisy world bestirs us.
We are almost fearful of its shrill call.
Does it tarnish our joy and make us lonely?
Surely not. The distant world
Should not trouble us.
The power of dreams holds us in its embrace;
It spreads the joy of peace around us
And leads us on to perfect bliss.
Hugh Macdonald, 2016
For performance material please contact the publisher Ries und Erler, Berlin. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, Munich.
Max von Schillings
Ein Zwiegespräch – Tongedicht für kleines Orchester, op. 8 (1897)
(geb. Düren, 19. April 1868 – gest. Berlin, 24. Juli 1933)
Schillings erhielt seine musikalische Ausbildung in Bonn, wo er Geige und Musiktheorie studierte, sowie in München, wo er um 1891 Strauss und Alexander Ritter traf. Schillings arbeitete als Assistenzdirigent in Bayreuth, und seine erste Oper Ingwelde, wurde 1894 in Karlsruhe aufgeführt. Viele Jahre lang dirigierte und lehrte er in München, bis er 1908 nach Stuttgart zog, wo er zweiter Intendant, später dann Generalmusikdirektor am dortigen Opernhaus wurde. Hier leitete er die erste Bühnenaufführung der ersten Version von Strauss’ Ariadne auf Naxos. Von 1918 bis 1925 stand er der Berliner Oper vor. Seit Jugendjahren ein glühender Verfechter von Wagner setzte er sich zeit seines Lebens Lebens für Vorherrschaft der deutschen Musik ein. 1912 wurde der Komponist in den Adelsstand erhoben.
Neben seinen vier Opern komponierte Schillings ein Violinkonzert, Musik für Theater, einige symphonische Fantasien sowie zahlreiche Lieder. Ein Zwiegespräch war für die Mitglieder des Münchener Orchestervereins geschrieben und erschien 1897 als Partitur. Das Stück ist ein “Zwiegespräch” für Geige und Solocello, begleitet von einem Orchester ohne Trompeten, Posaunen und Perkussion. Den enorme Klangfülle des Werks erzeugte der Komponist durch vielfältige Teilung der Streicher. Das Gedicht, abgedruckt zu Beginn des Stücks und von unbekannter Hand geschrieben, deutet an, dass in der Eröffnung und im Schluss des Werks der Frieden thematisiert wird, während die mittleren Sektionen, beginnend nach der Pause auf Seite 22, die “bunte, laute Welt” portraitieren.
In uns ward Frieden wach.
Des Lebenskampfes Ruf
Hallt leise nur in unsern Herzen nach.
Nun lass der Seelen Zwiegespräch uns lauschen,
Geheimnissvolle Klänge uns umrauschen.
Und schweigen wir, so zieht
In wechselvollem Bild
Die bunte, laute Welt uns durch’s Gemüt.
Fast fürchten wir schon ihren kecken Ruf,
Trübt er das Glück, das Einsamkeit uns schuf?
Doch nein, – die ferne Welt
Noch soll sie uns nicht stören.
Die Traumesmacht, die uns umfangen hält,
Darf holdbeglückend Frieden um uns breiten,
Zu stiller Seligkeit empor uns leiten.
Hugh Macdonald, 2016
Aufführungsmaterial ist vom Verlag Ries und Erler, Berlin zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.