Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber
(geb. Eutin, 18. Dezember 1786 - gest. London, 6. Juni 1826)
Klavierkonzert No. 1 in C-Dur,
Op. 26: J.98
Vorwort
Weber war in den frühen Jahren des neunzehnten Jahrhunderts einer
der Komponisten-Pianisten, die Konzerte schrieben, um ihre Virtuosität
zu zeigen und den Lebensunterhalt durch das Konzertieren zu verdienen.1
Unter dem Einfluss des politischen und kulturellen Klimas der Aufklärung
und durch die Bemühung um eine deutsche kulturelle Identität verwandelten
sich die Nachfolger der Sturm-und-Drang-Konzerte des C.Ph.E. Bach
über Dussek, Hummel und Cramer in das Genre, das wir als das frühe
romantische Klavier-Konzert kennen. Diese Werke waren häufig eine
Reaktion auf die formellen Einschränkungen des Klassizismus und
ein Mittel für persönlichen, oft sich selbst genügenden Ausdruck.2
Schlimmstenfalls neigten sie zum Oberflächlichen und Maßlosen;
bestenfalls, wie hier bei Weber, erzeugten sie Sätze von Witz und
perlendem Glanz und tiefe Empfindsamkeit in den langsamen Sätzen.
Die schnelle Weiterentwicklung auf dem Gebiet des Klavierbaus,
besonders in Wien und London, förderte auch den Fortschritt der
pianistischen Technik.3
Webers zwei Konzerte von 1810-1812 zeigen diesen Übergangszustand
und waren ausdrücklich für seinen eigenen Gebrauch zu einer Zeit
geschrieben, als er verzweifelt nach Verdienstmöglichkeiten suchte.
Er war in stürmischen Zeiten aufgewachsen, als die Armeen von Napoleon
durch Europa zogen, Zeiten, in denen die unbedeutenden und gefährdeten
Fürstentümer, die das Heilige Römische Reich bildeten, schwächer
wurden. Sein eigenes Familienleben war genauso unruhig. Sein unausgeglichener
und verschwenderischer Vater Franz Anton war außer Stande, einer
geregelten Tätigkeit nachzugehen. Er zog mit der Familie durch Deutschland;
sie bildete den Kern einer Theatertruppe, die populäre Theaterstücke
und Singspiele aufführte. Carl Maria, der äußerst talentierte dritte
Sohn (von Franz Antons zweiter Frau), erhielt in diesem Umfeld zweifellos
eine frühe Lehre im praktischen Musizieren, aber sehr wenig an formeller
Musikausbildung. Mit seinem Talent für Improvisation schaffte er
es jedoch, eine erstaunliche Klaviertechnik zu erwerben. Während
eines Jahres, das er in Wien verbrachte (1803), erhielt er Unterricht
von Georg Joseph Vogler (1749-1814). Der für Eindrücke empfängliche
junge Mann fand die Unterweisung sehr anregend, obwohl der exzentrische
Abbé von vielen Zeitgenossen wohlmeinend als ein mittelmäßiges Talent,
schlimmstenfalls als ein völliger Quacksalber angesehen wurde. Jedoch
prägten sich einige der Ideen Voglers dem Schüler nachhaltig ein,
hauptsächlich sein “Exotismus”.
Weber und Vogler begegneten sich wieder 1810 in Darmstadt. Es war
ein Kreis, dem die Komponisten Meyerbeer, Gottfried Weber und Johann
Gänsbacher angehörten. Der schmächtige, blasse, ein wenig lahmende,
aber lebhafte Weber war im Alter von 23 Jahren bereits ein versierter
Pianist, Komponist, Dirigent und Operndirektor – außerdem ein ehemaliger
Wissenschaftler.4 Als die Versuche, seine Oper „Silvana“ auf die
Bühne zu bringen, scheiterten, war er gezwungen, eine Konzertreise
durchzuführen, um etwas Geld einzunehmen; so entstand das Grand Concerto
en Ut majeur (C-Dur) pour Piano-Forte (No. 1). Der 2. und 3. Satz
wurden im Mai 1810 geschrieben und kurz danach in Mannheim aufgeführt:
“Mit so viel Beifall, dass [sie] wiederholt werden mussten.” 5 Der
1. Satz wurde im August vollendet, und die erste vollständige Aufführung
fand wieder in Mannheim am 19. November statt. Nach Webers Tagebuchnotizen
“ging [es] sehr gut und es gefiel sehr.”6
Sein späterer Bekannter E.T.A. Hoffmann verkündete, Musik sollte
das romantische Medium sein. Weber war bereits mit den philosophischen,
bildlichen und politischen Sehnsüchten der romantischen Bewegung
vertraut. Es war deshalb bei dieser Verschiebung vom apollonischen
zum dionysischen Zeitgeist nur natürlich, dass der Virtuose im Zentrum
dieser Entwicklung stand, einer Entwicklung, die technische Neuheiten,
ungehemmte Affekte und Theatralik umfasste. Für Weber gab es weiterhin
literarische und folkloristische Einflüsse in seinen Werken, wie
man auch in seinen Liedern, seinen Männerchören und später natürlich
in seinen Opern sehen kann. Diese Kennzeichen des führenden Romantikers
und Gründers der deutschen Oper können alle in seinem ersten Klavierkonzert
gefunden werden. Weitere Merkmale sind: Vorliebe für punktierte Rhythmen,
akzentuierte Appoggiaturen, Kreuzrhythmen, weite Sprünge, Glissandi,
Skalen im Terzabstand, Arpeggio-Figurationen, Chromatik und neuartige
instrumentale Klangfarben, alles überlagert von einem untrüglichen
Sinn für Brillanz und rhythmischen Drive.
Und doch war Weber beim Komponieren seiner Konzerte nie ganz zufrieden.
Sie haben überlebt, weil sie die technischen Herausforderungen bieten,
die Instrumentalisten (besonders diejenigen, die in der Literatur
nicht sehr bewandert sind) suchen, um ihre Fertigkeiten zu zeigen.
Sie überzeugen noch heute, weil Weber ein besonderes Talent hatte,
Eigenschaften und Timbre der Soloinstrumente (Klarinette, Horn, Fagott,
Viola und, nicht zuletzt, diejenigen seines eigenen Instrumentes,
des Klaviers) herauszustellen. Sein Hauptproblem war der Entwurf
eines überzeugenden ersten Satzes in der Form des Sonaten-Allegros.
Diese Kopfsätze (einschließlich derjenigen seiner Symphonien) sind
immer die schwächsten, so dass er in seinen erfolgreichsten Solokonzerten
für das Klavier, die Klarinette und das Horn jeweils ganz auf sie
verzichtet. Er war der Meinung, dass jeder bessere Komponist im Stande
sein sollte, einen Sonatensatz zu schreiben, aber sein Herz war nie
dabei. Ein Aspekt der „romantischen” Sätze, der von Zeit zu Zeit
überall in der Geschichte wiederkehrt, ist die Forderung, gegen etablierte
Formen und feststehende Genres zu schreiben. In seinem Fall aber
gibt es eine grundlegendere, tiefer liegende Abneigung bei dieser
Arbeit. Wohl betrachtete er sich als Erbe von Mozart (er war sein
Vetter durch Heirat), wohl respektierte er Beethoven, den er als
Zeitgenossen aber nicht immer schätzte. Jedoch erlaubte ihm sein
Streben nach romantischem Ausdruck nicht zu erkennen, dass für diese
zwei größeren Komponisten Form das Hauptmittel des Ausdrucks ist;
oder er entschied sich bewusst gegen diese Einsicht.7 Daher kommt
es, wenn auch die Virtuosität Webers häufig unmittelbar überzeugt,
dass es für ihn schwerer ist, in gleichem Maße das Interesse am Stück
wach zu halten.
Wir haben gesagt, dass der erste Satz des ersten Klavierkonzertes
nicht ohne Vorzüge ist und einige gelungene Elemente hat. Der Eröffnungsmarsch
mit seiner übermäßigen Quarte hat noch etwas durchaus Unbestimmtes.
Das darauf folgende Tutti ist fast banal, jedoch die heitere Vorbereitung
des zweiten Themas ist sehr geschmackvoll. Dieses Thema im C-Moll-/C-Dur-Kontrast
verblüfft beinahe, denn es umfasst zehn statt der erwarteten acht
Takte. Die Exposition bringt danach eine vollere Instrumentierung
des Anfangsmarsches, gespielt von den Holzbläsern und begleitet von
aufsteigenden Streicher-Skalen. Der Marsch führt zu einer abrupten
Schein-Kadenz, deren Schluss uns auf den Beginn des Solos vorbereitet.
Eine Dolce-Episode des Solisten mit Alberti-Figurationen erinnert
an die typischen Passagen eines Mozart-Konzertes; sie dienen auch
als Begleitung zum kontrastierenden Thema in der Reprise. Eine „Poco
più vivo“-Markierung signalisiert das hohe Tempo, das zum Finale
führt.
In den langsamen Sätzen der zwei früheren Symphonien von 1807 hörten
wir Weber mit neuartigen und dunklen Instrumentalfarben experimentieren;
dort erforschte er auch erzählende und dramatische Elemente. Diese
Stilmittel werden im Adagio dieses Konzertes wieder angewendet. In
seiner wohlüberlegten Kürze beeindruckt der Satz vor allem durch
die Gegenüberstellung des „Religioso“-Themas (mit zwei Solocellos,
Violen, Bässe und später Hörner) mit den rhetorischen und hellen
Klavier-Figuren in einem höheren Register. Die einfache ABA-Form
des Satzes gelangt über die aufsteigenden Appoggiaturen des Solocellos
zu einem wirkungsvollen Höhepunkt auf einem der voraussagbaren, für
Weber typischen verminderten Sept-Akkorde. Darauf folgt die Reprise
des ersten Teils mit einer zusätzlichen filigranen Klavier-Passage.
Das eigenartige Klavier-Tremolo über eine einzelne Soloviola-Pedalnote
am Schluss klang vermutlich wirkungsvoller auf Webers eigenem, trockener
klingenden Klavier.
Das Presto-Finale beginnt mit einem Rondo-Thema von fallenden Arpeggios
in rasender Geschwindigkeit. Dieser Impuls wird in einer Art „Moto
perpetuo“ fortgesetzt, die Weber zur Freude des Publikums gerne verwendet
hat, aufgelockert von einigen zauberhaften Episoden. Auch wenn die
formale Anlage genauerer Untersuchung nicht standhält und einige
der Wiederholungen überflüssig erscheinen, so bezwingen uns doch
die pure Überfülle und der Erfindungsreichtum der pianistischen Ausgestaltung.
In einer entzückenden Episode begleitet das Klavier ein Flötensolo,
das die Vorliebe des Komponisten für Synkopen zeigt. Von besonderem
Reiz ist die Lusingando-Episode, wenn die Metamorphose von Ländler
zum Walzer vor unseren Ohren wirklich zu werden scheint! Die Wiederkehr
des Flötenthemas, diesmal von der Oboe zu hören, markiert den Beginn
der Coda. Es vereinigt sich mit dem Rondo-Thema, wird vielleicht
einmal zu häufig wiederholt, um dann zu einem Höhepunkt auf dem unvermeidlichen
verminderten Sept-Akkord zu gelangen. Zum Endspurt gelangt Weber
mit einem sensationellen beidhändigen Oktaven-Glissando auf die Dominante
der Schlusskadenz. Hinsichtlich solcher Virtuosität ist es wichtig,
an die besondere Bedeutung des Visuellen zu erinnern. Das Publikum
folgte dem Solisten sowohl mit dem Ohr als auch mit dem Auge. Idealerweise
sollte diese Musik gesehen wie auch gehört werden. Ein Grund, warum
dieses Konzert nicht so häufig aufgeführt wird, wie es es verdienen
würde, besteht darin, dass es sehr schwer zu spielen ist, besonders
auf einem modernen Flügel.
Im Pantheon der großen Komponisten kann Weber als ein kleineres
Genie, aber dennoch als Genie betrachtet werden. Sein Beitrag zur
Entwicklung der Musik des neunzehnten Jahrhunderts war immens. Seine
Neuerungen in der Klaviertechnik und in dem Genre beeinflussten Mendelssohn,
Chopin und Liszt.8 Seine Errichtung der deutschen Operntradition
durch den „Freischütz“ und durch „Euryanthe“ war eine Hauptinspiration
für den jungen Wagner. Sein Einfluss erstreckte sich bis zu Mahler,
und sowohl Debussy als auch Stravinsky waren ihm verpflichtet.
Übersetzung: Helmut Jäger
1 Andere sind: Tomásek (1774-1850), Field (1782-1837), Spohr (1784
-1859), Ries (1784-1838), Kalkbrenner (1785-1849) und Vorisek (1791-1825).
2 Weber war sich dieser Gefahr bewusst, als er in seinem unvollendeten
Roman Tonkünstlers Leben (c. 1820) schrieb, dass jene “verdammten
Klavier-Finger, die durch endlose Übungen eine Art Unabhängigkeit
und Meinung ihres eigenen Könnens übernehmen, ganz bewusstlose Tyrannen
und Tyrannen der Schöpfungskraft sind.” (rückübersetzt aus dem Englischen)
3 Weber bevorzugte die Instrumente des Wiener Klavierherstellers
Joseph Brodmann (c. 1771-1848).
4 Weber verbesserte die Technik der Lithographie, die sein Freund
Aloys Senefelder (1771-1834) erfunden hatte. Später wurde Weber ein
angesehener Musikkritiker; er schrieb ein Romanfragment und Gedichte.
5 Aus Webers Tagebuch, 26. Mai 1810, zitiert aus F.W. Jähns: Carl
Maria von Weber in seinen Werken: chronologisch-thematisches Verzeichnis
seiner sämmtlichen Compositionen (Berlin, 1871/R), S.119.
6 Ebenda
7 Der Einfluss von Die Zauberflöte und von Fidelio ist im Freischütz
spürbar.
8 Webers Aufforderung zum Tanze (1819) ist ein frühes und einflussreiches
Beispiel eines Charakterstückes, einer der wichtigen Gattungen der
romantischen Klaviermusik.
Aufführungsmaterial ist von Lienau, Berlin zu beziehen. Nachdruck
eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek,
München
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Carl Maria (Friedrich Ernst) von Weber
(b. Eutin, 18 December 1786 – d. London, 6 June 1826)
Piano Concerto No. 1 in C major
Op. 26: J.98
Preface
Weber was among a number of composer-pianists writing concertos to
display virtuo-sity and earn a livelihood through concert-giving
in the early years of the nineteenth century.i Under the influence
of the political and cultural climate of the Enlightenment and
a striving for a German cultural identity, the offspring of the
Sturm und Drang concertos of CPE Bach via Dussek, Hummel, and Cramer
metamorphosed into the genre we know as the Early Romantic Piano
Concerto. These works were often a reaction to the formal constraints
of classicism and invariably a vehicle for personal, often self-serving,
expression.ii At worst they tended toward the superficial and self-indulgent;
at best, as with Weber, they produced movements of wit and sparkle,
and a heartfelt sensibility in the slow movements. The rapid evolution
of piano manufacture and design, especially in Vienna and London,
encouraged the advance in pianists’ dexterity.iii
Weber’s two concertos of 1810-1812 show this transitional state
and were written expressly for his own use at a time when he was
desperately in need of income to provide for himself and the remnants
of his family. He had grown up in tumultuous times, with Napoleon’s
armies rampaging across Europe, further weakening the already fragile
petty principalities that made up the loose confederation of the
Holy Roman Empire. His family life was equally unsettled. His profligate
and unbalanced father, Franz Anton, unable to hold down a steady
job, dragged the family around Germany as the nucleus of a theatrical
troupe performing popular plays and Singspiel. Carl Maria, the extremely
talented third son (born to Franz Anton’s second wife), undoubtedly
received an early apprenticeship in pragmatic music-making in this
milieu, but very little formal musical training. With a flair for
improvisation, he somehow managed to acquire a prodigious keyboard
technique. During a year spent in Vienna (1803), he came under the
tutelage of Georg Joseph Vogler (1749-1814). The impressionable teenager
found the experience stimulating, although to many contemporaries
the eccentric Abbé was regarded as a mediocre talent at best and
an outright charlatan at worst. However, some of Vogler’s ideas definitely
rubbed off on the pupil, especially his “exoticisms”.
Weber renewed the association with Vogler in Darmstadt in 1810,
among a circle that included the composers Meyerbeer, Gottfried Weber
(no relation) and Johann Gänsbacher. The slender, wan, slightly lame,
somewhat dissolute, but vivacious Weber of 23 was already an accomplished
pianist, composer, conductor, and opera director, not to mention
an erstwhile scientist.iv When his attempts to have his opera Silvana
staged were thwarted, he was obliged to turn to a concert tour to
make some money; thus, the Grand Concerto en Ut majeur (C dur) pour
Piano-Forte (No. 1) was born. The 2nd and 3rd movements were written
in May 1810 and performed shortly thereafter in Mannheim “with so
much acclaim that [they] had to be repeated.”v The opening movement
was completed the following August, and the first complete performance
took place, again in Mannheim, on 19 November. Weber’s diary notes,
“it went well and pleased.”vi
As his future acquaintance, E.T.A. Hoffmann declared, music was
to be the romantic medium, and Weber was already steeped in the philosophical,
pictorial, and political aspirations of the Romantic Movement. It
was natural, therefore, in this shift from Apollonian to Dionysian
sensibilities, that the virtuoso should take center stage with an
expressive armory that included technical novelty, unrestrained affect,
and theatricality. For Weber, there were other literary and folkloric
influences at work, as can also be seen in his songs and male choruses,
and later, of course, his operas. The hallmarks of the leading Romantic
composer and founder of German opera can all be found in his first
piano concerto. These include his liking for dotted rhythms, accented
appoggiaturas, cross-rhythms, wide leaps, glissandi, scales in thirds,
arpeggio figuration, arresting chromatic harmony, and novel instrumental
colorings, all of these bound by an unerring sense of rhythmic drive
and brilliance.
Yet Weber was never totally at ease in writing his concertos. They
survive today because they provide the technical challenges that
instrumentalists (especially those not well-served in the literature)
seek in order to display their skills. They work because Weber had
a particular talent for exploiting the characteristics and timbres
of the solo instruments (clarinet, horn, bassoon, viola and, not
least, those of his own instrument, the piano). His major problem
had to do with writing a convincing first movement in Sonata-Allegro
form. These (including those of his symphonies) are always the weakest,
so much so that, in his most successful concerted works for piano,
clarinet, and horn, respectively, he dispenses with them entirely.
He felt that any self-respecting composer ought to be able to write
a sonata movement, but his heart was never in it. One aspect of “romantic”
movements, which recur from time to time throughout history, has
been to react against established forms and fixed genres. In his
case, though, there is a more basic, more profound, aversion at work.
Although he considered himself the musical heir of Mozart (his cousin
by marriage), and respected but did not always appreciate Beethoven
(his contemporary), his yearning toward a romantic sensibility either
did not allow him to see, or he chose not to, that for these two
greater composers, form is the chief vehicle of expression.vii Thus,
whereas Weber’s virtuosity is often able to make an immediate impact,
he has a harder time sustaining interest at the same level.
Having said that, the first movement of the first piano concerto
is not without merit and displays some felicitous touches. The opening
march is heard as though at a distance with the sharpened fourth
resolution giving it a slightly unsettled effect. The tutti that
follows verges on the banal, but the gentle preparation for the second
subject is tastefully done. This C minor/major contrasting theme
is itself intriguing, occupying ten rather than the expected eight
measures. Later on in the exposition, a fuller iteration of the march,
played by the winds accompanied by rising string scales, runs into
an abrupt deceptive cadence, whose resolution prepares us for the
entry of the soloist. A dolce episode for the soloist playing Alberti
figurations is typical of the passagework to be found in a Mozart
concerto; cleverly, this serves as an accompanying figure to the
contrasting theme in the recapitulation. A poco piu vivo marking
ramps up the excitement for a final scamper to the close.
In the slow movements of the two earlier symphonies (1807) we heard
Weber experiment-ing with novel and darkly-hued instrumental textures,
and exploring narrative and dramatic elements. These devices are
further explored in the Adagio of this concerto, which, with its
judicious brevity, makes for a highly effective movement, contrasting
the religioso theme, scored for two solo celli, violas, and basses
(and later, horns), with the rhetorical and limpid piano figurations
in a higher register. The movement’s simp-le ternary (ABA) form is
brought, by way of the solo cello’s rising appoggiaturas, to an effective
climax on one of Weber’s predictable diminished 7th chords. This
leads to the reprise of the first section with added piano filigree
decoration. The curious keyboard tremolando over a single solo viola
pedal note at the final cadence was probab-ly more effective on Weber’s
dryer-sounding piano.
The Presto finale opens with a rondo theme of cascading arpeggios
at breakneck speed. The momentum is sustained throughout in the manner
of Weber’s much beloved moto perpetuo interspersed with some charming
episodes, and, if the formal design doesn’t bear too much scrutiny
and some of the repetition seems needless, it hardly matters as one
is swept along by the pure exuberance and inventiveness of the piano
figurations and the occasional deft touches in the accompaniment.
In one delightful episode the piano figuration accompanies a flute
solo exhibiting the composer’s fondness for pointing phrases with
syncopation. Of particular appeal is the lusingando episode where
the metamorphosis from Ländler to waltz seems to be occurring before
our very ears! The return of the flute’s theme, transferred to oboe,
begins the coda. It combines with the rondo theme, repeated perhaps
once too often, to build to a climax on the inevitable diminished
7th chord before a final sprint to the finish by way of a spectacular
two-handed octave glissando onto the dominant of the final cadence.
With regard to such virtuosity, it is important to remember the significant
role that the visual element plays in focusing the attention of audiences
on music’s expressive twists and turns. Ideally, this is music to
be seen as well as heard. One reason why this concerto is not performed
as often as it deserves to be is that it is very difficult to play,
especially on a modern grand pianoforte.
In the pantheon of great composers, Weber may be regarded as a lesser
genius – but a genius nonetheless. His contribution to the development
of music during the course of the nineteenth century was immense.
His innovations in piano technique and genre influenced Mendelssohn,
Chopin and Liszt.viii His establishment of the German operatic tradition
as exemplified in Der Freischütz and Euryanthe was a major inspiration
to the young Wagner. His influence extended to Mahler, and both Debussy
and Stravinsky acknowledged a debt.
Roderick L. Sharpe, 2009
i Others include Tomásek (1774-1850); Field (1782-1837); Spohr (1784
-1859); Ries (1784-1838); Kalkbrenner (1785-1849) and Vorisek (1791-1825).
ii Weber was aware of this danger when he wrote in his unfinished
novel Tonkünstlers Leben (c. 1820) that those “damned piano fingers
which through endless pratising take on a kind of independence and
mind of their own are unconscious tyrants and despots of the creative
art.”
iii Weber expressed a preference for the instruments of the Viennese
maker Joseph Brodmann (c.1771-1848)
iv Weber had made improvements to the process of lithography invented
by his friend Aloys Senefelder (1771-1834). In later life Weber also
became a noted music critic, wrote a novel (unfinished) and poetry.
v From Weber’s diary, 26 May 1810, quoted in Jähns F.W.: Carl Maria
von Weber in seinen Werken: chronologisch-thematisches Verzeichnis
seiner sämmtlichen Compositionen (Berlin, 1871/R), p.119.
vi Ibid.
vii The influence of both Die Zauberflöte and Fidelio can be felt
in Der Freischütz.
viii Weber’s Aufforderung zum Tanze (1819) is an early and influential
exemplar of a character piece, one of the mainstays of romantic piano
music.
For performance material please contact the publisher Lienau, Berlin.
Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek,
München.
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