François-Joseph Fétis
(Mons, 25. März 1784 – Brüssel, 26. März 1871)

1re Symphonie à grand orchestre
(1861)

Während er 1866 in Paris die Druckfahnen der zweiten Auflage seines Opus Magnum Biographie universelle des musiciens korrigierte, wurde es François-Joseph Fétis klar, dass er in der französischen Hauptstadt nur noch als Musikologe bekannt war, jedoch nicht mehr als komponist. Diese Feststellung spielte gewiss eine Rolle in dem schöpferischen Tatendrang, den er als älterer Mann an den Tag legte. Von seinem 76. bis zum 85. Lebensjahr entwickelte er zum zweiten Mal eine Laufbahn als Komponist. In diesem Zeitraum schrieb unter anderem zwei Symphonien, ein Orgel- und ein Flötenkonzert sowie drei Streichquintette.
Fétis’ 1re Symphonie à grand orchestre (in Es) erlebte ihre Uraufführung am 12. Mai 1861 im herzoglichen Schloss (dem heutigen Palast der Akademien), das damals als Konzertsaal des Brüsseler Konservatoriums diente. Bei dieser Weltpremière dirigierte Fétis selbst sein Konservatoriumsorchester. Dem Guide musical (16. Mai 1861) zufolge reagierte das Publikum mit “einer wahrhaftigen Explosion begeisterter Bravorufe”.
Zur Zeit der Proben hielt Franz Liszt sich in Brüssel auf, und aller Wahrscheinlichkeit nach hat Liszt das Werk damals auch gehört. Fest steht, dass Fétis seinen Freund Liszt in einem Brief vom 5. Mai 1861 zum Besuch einer Probe einlud, um sich “die neue Frucht meines Alters” anzuhören.

Neben der Tatsache, dass Fétis am Ende seiner Laufbahn nochmals Anerkennung als Komponist anstrebte, wollte er mit seinen Spätwerken auch ein Zeugnis ablegen. In einem Brief vom 24. April 1860 an den belgischen Pianisten und Komponisten Auguste Dupont bezeichnet Fétis sich als einen Komponisten “aus einer anderen Zeit”, wobei er ausdrücklich auf die Meister des ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhunderts verweist: “Sie haben sich niemals mit der Suche nach dem Neuen beschäftigt; das Neue entstand von selbst aus ihren Eingebungen.” Bei dem späten Beethoven hatte sich dies jedoch geändert: “Für die Musik begann mit den letzten Quartetten und dem Finale der Neunten Symphonie von Beethoven ein trauriges Zeitalter. Warum? Weil darin der Charme verschwunden ist, und weil er (Beethoven) sich systematisch auf die Suche nach dem Neuen begeben hat, das er zuvor mühelos gefunden hatte, solang er im Reiche der reinen Eingebung verblieb.”

In der Nummer vom 12. März 1863 von Le guide musical erschien unter dem Titel L’oeuvre symphonique de M. Fétis ein besonders interessanter und aufschlussreicher Artikel zu diesem Thema. Der Artikel ist nicht unterzeichnet, aber er wurde wahrscheinlich von dem Komponisten Adolphe Samuel geschrieben, einem Schüler von Fétis. Unzweifelhaft gelingt es dem Autor, die Triebfedern und Absichten von Fétis auszuloten. Er weist darauf hin, dass Fétis im Alter die Theorien, die er als Musikologe entwickelt hatte, anhand neuer Partituren darstellen wollte: “Nach der Entdeckung des psychologischen Gesetzes von der Veränderung der Kunst und der Anführung des wissenschaftlichen Beweises dafür, dass die aktuelle Kunst nichts anderes sein kann als die natürliche Fortentwicklung der alten Kunst, wollte der gelehrte Musikologe seine Darlegung mit unwiderlegbar überzeugenden Argumenten andere Art vervollständigen.” Nach der Feststellung, dass Fétis während seiner ganzen Laufbahn gegen künstlerische Vorurteile gekämpft hatte, findet der anonyme Rezensent, dass Fétis mit seinen symphonischen Spätwerken eine Mittelstellung im herrschenden Konflikt zwischen den Konservativen und den Erneuerern bezogen hatte. In der Rolle des Komponisten demonstrierte Fétis den vordem Aufsehen erregenden Gedanken, den er als Theoretiker schon Jahrzehnte eher entwickelt hatte: “Die kunst kennt keinen Fortschritt, sie verändert sich.” Wie bei seinen anderen Werken aus dieser Periode, ist die Wiener Klassik der Ausgangspunkt für diese erste Symphonie, was ihre deutliche Struktur, die klaren Linien und der beherrschte Ausdruck beweisen.
Im Ganzen fand der Kritiker von Le Guide musical darin auffallende Vergleichspunkte mit dem späten Haydn: “Schon Haydn war ein Vorbild der zunehmenden Fruchtbarkeit in höherem Alter. Für den Meister, der in der Kunst allein den Gefühlsausdruck sieht, der allein durch den Charme dieses Ausdrucks und nicht durch rein physische Einflüsse Effekt machen will, bringt das Alter keinerlei Sterilität mit sich. Das Gefühl kennt absolut kein Alter. Nach einem langen, reich erfüllten Leben steigt die Seele empor zu einem höheren moralischen Zustand, sie äußert sich mit größerer Noblesse und Erhabenheit, mit einer Art Feierlichkeit. Gerade dieser Höhenflug, diese Noblesse, diese Feierlichkeit treten in den letzten Werken Haydns hervor. Auch dem symphonischen Schaffen des Herrn Fétis drücken sie einen besonderen Stempel auf und versichern ihm damit einen eigenen Platz in der Geschichte der modernen Kunst.”

In dem bereits zitierten Brief an Dupont legt Fétis den Nachdruck darauf, dass er die Klassiker nicht einfach als Modell wählte, denn “ich liebe nur die inspirierte Musik, mit anderen Worten die ursprüngliche. Die Kunst ist unerschöpflich, selbst wenn man die Bedingungen respektiert die der Geschmack auferlegt.” In diesem Sinn transformiert Fétis seine klassischen Vorbilder durch harmonische Ballungen, ausgeweiteten Formen, stärkeren Durchführungen und neuen Möglichkeiten der Orchestrierung. Außerdem fügt er ein an Mendelssohn erinnerndes romantisches Gefühl hinzu.
Es ist bemerkenswert, dass Fétis in dieser Symphonie, wie auch in seinen anderen Werken aus dieser Zeit, das Scherzo durch ein Intermezzo ersetzt, worin ihm schon Mendelssohn (zweites Klavierquartett, 1823) und Brahms (erstes Klavierquartett, 1861) vorausgegangen waren.
Jan Dewilde
(Übersetzung: Michaël Scheck)

Nachdruck eines Exemplars aus der Bibliothek des Königlich flämischen Konservatoriums Antwerpen. Für das Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an die Bibliothek des ‚Koninklijk Vlaams Conservatorium.’
Diese Partitur wurde herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Flämische Musik (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek - www.svm.be).

François-Joseph Fétis
(Mons, 25 March 1784 – Brussels, 26 March 1871)

1re Symphonie à grand orchestre
(1861)

While proof-reading the second edition of his magnum opus Biographie universelle des musiciens in Paris in 1866, François-Joseph Fétis realised that the French capital only knew him as a musicologist and no longer as a composer. No doubt this conclusion played a part in the creative drive he developed as an old man. He began a second career as a composer and among the works he composed between the ages of 76 and 85 are two symphonies, an organ and a flute concerto as well as three string quintets.

Fétis’ 1re Symphonie à grand orchestre (in E flat major) was performed for the first time on 12 May 1861 in the Ducal Palace (the present Palace of Academies), which then functioned as concert hall for the Brussels Conservatoire. At this world première Fétis directed his conservatoire orchestra himself. According to Le Guide musical (16 May 1861) the audience reacted with ‘une véritable explosion de bravos enthousiastes’ (‘a real explosion of enthusiastic bravos’).
During the rehearsals Franz Liszt stayed in Brussels and it is more than likely that he heard the work. In any case Fétis invited his friend Liszt in a letter dated 5 May 1861 to attend a rehearsal in order to listen to ‘le nouveau fruit de ma vieillesse’ (‘the new fruit of my old age’).

Apart from the fact that at the end of his career Fétis was looking for recognition as a composer, with his late works he also in particular wanted to make a statement. In a letter of 24 April 1860 to the Belgian pianist-composer Auguste Dupont, Fétis labelled himself as a composer ‘d’un autre temps’ (‘of another era’) and he explicitly refers to the masters of the late 18th and early 19th century: ‘Ils ne se préoccupaient jamais de la recherche du nouveau; le nouveau leur venait par l’inspiration.’ (‘They were never concerned with searching something new; the new came to them by inspiration.’) That had apparently changed with the late Beethoven: ‘Une ère funeste a commencé pour la musique avec les dernières sonates, les derniers quatuors de Beethoven et le finale de sa neuvième symphonie: pourqoui? Parce que le charme en a disparu; parce qu’il s’est mis à chercher systématiquement le nouveau, qu’il trouvait sans peine auparavant, lorsque’il était dans le domaine de l’inspiration pure.’ (‘A dire era for music started with Beethoven’s last sonatas, his last quartets and the finale of his ninth symphony: why so? Because the charm has disappeared from it; because systematically he set himself to seeking the new, which he had found without effort before, when he was in the field of pure inspiration.’)

In this respect a highly interesting and clarifying article appeared in the issue of 12 March 1863 of Le guide musical under the title L’oeuvre symphonique de M. Fétis. The article bears no signature, but it was probably written by the composer Adolphe Samuel, a student of Fétis. For sure the author knows very well how to see into Fétis’ motives and intentions. He points out that late in life Fétis wanted to demonstrate with new scores the theories he had developed as a musicologist: ‘Après avoir constaté la loi psychologique des transformations de l’art et démontré scientifiquement que l’art actuel ne peut être que le développement naturel de l’art ancien, le savant musicologue a voulu compléter la démonstration par des arguments d’un autre genre et tout à fait péremptoires.’ (‘After having endorsed the psychological law of the transformations of art and scientifically proved that art nowadays cannot be else than the natural development of ancient art, the learned musicologist wanted to complete his proof by arguments of another kind and fully peremptorily.’) Upon concluding that Fétis throughout his career fought a battle against artistic prejudices, the anonymous reviewer states that with his late symphonic work Fétis held a midfield position in the prevailing conflict between the conservatives and the innovators. Thus as a composer Fétis demonstrated the once striking idea he had developed decades before as a theoretician, namely: ‘l’art ne progresse pas, il se transforme’. (‘Art doesn’t progress, it transforms itself.’) Just like his other compositions from this period, this first symphony has the Viennese classical tradition as its starting point, hence the transparent structure, the clear lines and the composed expression.
On the whole the critic of Le guide musical saw obvious similarities with the late Haydn: ‘Haydn avait déjà donné l’exemple d’une fécondité croissante dans l’âge le plus avancé. Pour le maître qui ne voit dans l’art que l’expression du sentiment, qui ne cherche à impressioner que par le charme de cette expression, non par des sensations purement physiques, la vieillesse n’amène point la stérilité: le sentiment n’a point d’âge. Après une longue vie noblement remplie, l’âme arrivée à la plus grande hauteur morale, s’exprime elle-même avec plus de noblesse et d’élévation, avec une sorte de solennité. C’est cette hauteur, cette noblesse, cette solennité, qui resplendissent dans les derniers ouvrages de Haydn, qui donnent aussi à l’oeuvre symphonique de M. Fétis son cachet particulier et lui assurent une place spéciale dans l’histoire de l’art moderne.’ (‘Haydn had already given the example of an increasing fecundity well on in years. For the master who sees art only as the expression of feelings, who seeks to impress only by the charm of this expression and not by purely physical sensations, old age doesn’t bring on sterility at all: feeling has no age. After a long life nobly fulfilled, at the point of the greatest moral magnanimity, the soul expresses itself with all the more nobility and exaltation, with a sort of solemnity. It is precisely this magnanimity, this solemnity, which is so resplendent in Haydn’s last works, that also gives Mr Fétis’ symphonic work its certain stamp and that assures him a special place in the history of modern art.’)

In the letter to Dupont already cited, Fétis emphasised indeed that he didn’t merely take the classics as a model, because: ‘je n’aime que la musique d’inspiration, c’est à dire ori-ginale. L’art est inépuisable, même en respectant toutes les conditions imposées par le gout.’ (‘I only like music of inspiration, i.e. original music. Art is inexhaustible, even while respecting all the conditions imposed by taste.’) And so Fétis transforms his classical models by means of harmonic complexities, more elaborate forms, more substantial developments, new orchestration sounds and a Mendelssohnian romantic flair.
Remarkably enough, in this symphony as well as in his other works from that period, Fétis replaces the scherzo with an intermezzo, as done before him by Mendelssohn (second piano quartet, 1823) and Brahms (first piano quartet, 1861).

Jan Dewilde
(translation: Jo Sneppe)

Reprint of a copy from the library of the Royal Flemish Conservatory in Antwerp. For orchestral material, please go to the Royal Flemish Conservatory. This score was published in cooperation with the Centre for Flemish Music (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek - www.svm.be).

François-Joseph Fétis
(Mons, 25 maart 1784 – Brussel, 26 maart 1871)

1re Symphonie à grand orchestre
(1861)

Toen François-Joseph Fétis in 1866 in Parijs de drukproeven van de tweede uitgave van zijn magnum opus Biographie universelle des musiciens corrigeerde, realiseerde hij zich dat hij in de Parijse hoofdstad alleen nog gekend was als musicoloog, en niet langer als componist. Die vaststelling heeft zeker meegespeeld in de creatieve dadendrang die hij als bejaarde man ontwikkelde. Hij begon een tweede carrière als componist en tussen zijn 76ste en 85ste componeerde hij onder meer nog twee symfonieën, een orgel- en een fluitconcerto en drie strijkkwintetten.

Fétis’ 1re Symphonie à grand orchestre (in Es) werd voor de eerste keer uitgevoerd op 12 mei 1861 in het Hertogelijk Paleis (het huidige Paleis der Academiën), dat toen als concertzaal van het Brusselse Conservatorium fungeerde. Bij die wereldpremière dirigeerde Fétis zelf zijn conservatoriumorkest. Volgens Le Guide musical (16 mei 1861) reageerde het publiek met ‘une véritable explosion de bravos enthousiastes’.
Tijdens de repetities verbleef Franz Liszt in Brussel en meer dan waarschijnlijk heeft Liszt het werk toen gehoord. Alleszins nodigde Fétis in een brief van 5 mei 1861 zijn vriend Liszt uit om een repetitie bij te wonen om zo ‘le nouveau fruit de ma vieillesse’ te beluisteren.

Naast het feit dat Fétis op het einde van zijn carrière naar erkenning als componist zocht, wou hij vooral met zijn late werken ook een statement maken. In een brief van 24 april 1860 aan de Belgische pianist-componist Auguste Dupont bestempelde Fétis zichzelf als een componist ‘d’un autre temps’ en hij verwijst expliciet naar de meesters van het einde van de 18de eeuw en het begin van de 19de eeuw: ‘Ils ne se préoccupaient jamais de la recherche du nouveau; le nouveau leur venait par l’inspiration.’ Dat was met de late Beethoven veranderd: ‘Une ère funeste a commencé pour la musique avec les dernières sonates, les derniers quatuors de Beethoven et le finale de sa neuvième symphonie: pourqoui? Parce que le charme en a disparu; parce qu’il s’est mis à chercher systématiquement le nouveau, qu’il trouvait sans peine auparavant, lorsque’il était dans le domaine de l’inspiration pure.’

In het nummer van 12 maart 1863 van Le guide musical verscheen onder de titel L’oeuvre symphonique de M. Fétis een bijzonder interessant en verhelderend artikel dienaangaande.
Het artikel is niet gesigneerd, maar het is waarschijnlijk van de hand van de componist Adolphe Samuel, een leerling van Fétis. Alleszins weet de auteur Fétis’ beweegredenen en intenties goed te doorgronden. Hij wijst erop dat Fétis op late leeftijd de theorieën die hij als musicoloog had ontwikkeld, met nieuwe partituren wilde demonstreren: ‘Après avoir constaté la loi phsychologique des transformations de l’art et démontré scientifiquement que l’art actuel ne peut être que le développement naturel de l’art ancien, le savant musicologue a voulu compléter la démonstration par des arguments d’un autre genre et tout à fait péremptoires.’ Nadat hij heeft vastgesteld dat Fétis zijn carrière lang strijd heeft geleverd tegen artistieke vooroordelen, concludeert de anonieme recensent dat Fétis met zijn late symfonisch werk een middenpositie bezette in het vigerende conflict tussen de behoudsgezinden en de vernieuwers. Als componist demonstreerde Fétis zo de eertijds opzienbarende gedachte die hij decennia eerder als theoreticus had ontwikkeld, namelijk: ‘l’art ne progresse pas, il se transforme’. Zoals zijn andere composities uit die periode heeft deze eerste symfonie de Weense klassieke traditie als vertrekpunt, vandaar de heldere structuur, de klare lijnen en de beheerste expressie.
Als geheel zag de criticus van Le guide musical opvallende gelijkenissen met de late Haydn: ‘Haydn avait déjà donné l’exemple d’une fécondité croissante dans l’âge le plus avancé. Pour le maître qui ne voit dans l’art que l’expression du sentiment, qui ne cherche à impressioner que par le charme de cette expression, non par des sensations purement physiques, la vieillesse n’amène point la stérilité: le sentiment n’a point d’âge. Après une longue vie noblement remplie, l’âme arrivée à la plus grande hauteur morale, s’exprime elle-même avec plus de noblesse et d’élévation, avec une sorte de solennité. C’est cette hauteur, cette noblesse, cette solennité, qui resplendissent dans les derniers ouvrages de Haydn, qui donnent aussi à l’oeuvre symphonique de M. Fétis son cachet particulier et lui assurent une place spéciale dans l’histoire de l’art moderne.’

In de reeds aangehaalde brief aan Dupont benadrukte Fétis wel dat hij de klassieken niet louter als model nam, want: ‘je n’aime que la musique d’inspiration, c’est à dire originale. L’art est inépuisable, même en respectant toutes les conditions imposées par le gout.’ En dus transformeert Fétis zijn klassieke modellen door middel van harmonische complexiteiten, uitgebreidere vormen, stevigere doorwerkingen, nieuwe orkestratieklanken en een Mendelssohnsiaanse romantische flair.
Opmerkelijk is dat Fétis zowel in deze symfonie als in zijn andere werken uit die periode het scherzo door een intermezzo vervangt, zoals eerder voorgedaan door Mendelssohn (tweede pianokwartet, 1823) en Brahms (eerste pianokwartet, 1861).

Jan Dewilde

Heruitgave van een kopie uit de bibliotheek van het Koninklijk Vlaams Conservatorium te Antwerpen. Voor het orkestratiemateriaal, wend u tot de bibliotheek van het Koninklijk Vlaams Conservatorium. Deze partituur is gepubliceerd in samenwerking met het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be).

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François-Joseph Fétis
(Mons, le 25 mars 1784 – Bruxelles, le 26 mars 1871)

1re Symphonie à grand orchestre
(1861)

En 1866, en corrigeant les épreuves de la seconde édition de son oeuvre capitale – la Biographie universelle des musiciens – François-Joseph Fétis se rend compte que Paris ne le connaît et ne le respecte qu’en tant que musicologue. Ses jours de gloire comme compositeur sont passés. Cette constatation a très probablement été l’une des raisons qui l’ont incité à vouloir montrer de quoi il était encore capable. A l’âge de 76 ans, il entame une seconde carrière de compositeur. Il compose alors, entre autres, deux symphonies, un concerto pour flûte, un pour orgue et trois quintettes pour cordes.

La 1re Symphonie à grand orchestre (en Mib) a été exécutée le 12 mai 1861 dans le Palais des Ducs – aujourd’hui connu comme le Palais des Académies – qui à l’époque servait de salle de concert du Conservatoire de Bruxelles. Lors de cette première mondiale, Fétis lui-même est le chef d’orchestre. Selon Le Guide musical du 16 mai 1861, le public a réagi avec ‘une véritable explosion de bravos enthousiastes’.
Lors des répétitions, Franz Liszt séjournait à Bruxelles et il est plus que probable qu’il a entendu l’oeuvre de Fétis. Une lettre du 5 mai 1861 témoigne du fait que Fétis avait invité son ami Liszt à se joindre aux répétitions pour que celui-ci fasse connaissance avec ‘le nouveau fruit de ma vieillesse’.

Fétis cherchait non seulement à se faire valoir en tant que compositeur, le compositeur âgé cherchait également à démontrer une de ses hypothèses. Dans une lettre du 24 avril 1860 à son collègue le compositeur-pianiste Auguste Dupont, Fétis se dit être un compositeur ‘d’un autre temps’ et il renvoie explicitement aux maîtres de la fin du 18ième siècle et du début du 19ième siècle. Il prétend que ceux-ci ‘ne se préoccupaient jamais de la recherche du nouveau; le nouveau leur venait par l’inspiration’. Selon lui, les oeuvres tardives de Beethoven avaient opéré un changement dans le monde de la musique: ‘Une ère funeste a commencé pour la musique avec les dernières sonates, les derniers quatuors de Beethoven et le finale de sa neuvième symphonie: pourquoi? parce que le charme en a disparu ; parce qu’il s’est mis à chercher systématiquement le nouveau, qu’il trouvait sans peine auparavant, lorsqu’il était dans le domaine de l’inspiration pure.’

Sur ces considérations de Fétis paraît dans Le guide musical du 12 mai 1863 un article particulièrement intéressant et très révélateur sous le titre L’oeuvre symphonique de M. Fétis. L’article n’est pas signé mais l’auteur est très probablement Adolphe Samuel, compositeur et élève de Fétis. L’auteur parvient parfaitement à sonder les intentions et les motifs de Fétis. Il attire l’attention sur le fait que le compositeur belge voulait, à son âge avancé, mettre en pratique les théories qu’il avait développées en tant que musicologue: ‘Après avoir constaté la loi psychologique des transformations de l’art et démontré scientifiquement que l’art actuel ne peut être que le développement naturel de l’art ancien, le savant musicologue a voulu compléter la démonstration par des arguments d’un autre genre et tout à fait péremptoires.’ Après avoir avancé que Fétis s’était battu tout au long de sa vie contre des préjudices artistiques, le critique anonyme observe que les symphonies tardives de Fétis occupent une place intermédiaire entre les conservateurs et les progressistes qui s’attaquaient à l’époque. De cette façon, Fétis mettait en pratique une idée étincelante qu’il avait développée en tant que théoricien quelques décennies plus tôt, à savoir l’idée que ‘l’art ne progresse pas, il se transforme’. Comme toutes ses autres compositions datant de cette époque, la première symphonie de Fétis a comme point de départ le classique viennois, ce qui donne à l’œuvre sa structure claire et son expression retenue.
Le critique du Guide musical voyait dans l’œuvre de Fétis des ressemblances frappantes avec les dernières oeuvres de Haydn: ‘Haydn avait déjà donné l’exemple d’une fécondité croissante dans l’âge le plus avancé. Pour le maître qui ne voit dans l’art que l’expression du sentiment, qui ne cherche à impressionner que par le charme de cette expression, non par des sensations purement physiques, la vieillesse n’amène point la stérilité: le sentiment n’a point d’âge. Après une longue vie noblement remplie, l’âme arrivée à la plus grande hauteur morale, s’exprime elle-même avec plus de noblesse et d’élévation, avec une sorte de solennité. C’est cette hauteur, cette noblesse, cette solennité, qui resplendissent dans les derniers ouvrages de Haydn, qui donnent aussi à l’oeuvre symphonique de M. Fétis son cachet particulier et lui assurent une place spéciale dans l’histoire de l’art moderne.’

Dans la lettre à Dupont que nous avons déjà mentionnée, Fétis déclare avec insistance que les classiques sont pour lui plus que des modèles. Il écrit: ‘Je n’aime que la musique d’inspiration, c’est à dire originale. L’art est inépuisable, même en respectant toutes les conditions imposées par le goût.’
Aussi Fétis ajoute-t-il à ses modèles classiques des complexités harmoniques, des formes plus élaborées, des développements plus solides, des sons d’orchestration nouveaux et un flair romantique mendelssohnien.

Il est frappant de constater que Fétis remplace dans cette première symphonie – comme dans toutes les oeuvres des compositeurs de cette époque – le scherzo par un intermezzo tout comme l’avait fait Mendelssohn dans son second quatuor pour piano et cordes n° 2 de 1823 et Brahms dans son quatuor pour piano et cordes n°1 de 1861.

Jan Dewilde
(traduction : Annick Mannekens)

Réédition d’une copie de la bibliothèque du Conservatoire Royal Flamand d’Anvers. Pour le matériel d’orchestre, veuillez vous adresser à la bibliothèque du Conservatoire Royal Flamand. Cette partition a été publiée en collaboration avec le Centre pour Musique Flamande (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek - www.svm.be).