Ludwig van Beethoven
(geb. Bonn, 16. Dezember 1770 - gest. Wien, 26. März 1827)

Streichquartett F-Dur
(Erste Fassung des Streichquartetts Opus 18 Nr. 1),
Carl Amenda gewidmet

Vorwort Nr. 1
Das Streichquartett in F-Dur komponierte Ludwig van Beethoven wohl im Zeitraum zwischen 1798 und 1800 und versah es umgehend mit einer Widmung an Carl Amenda. Dieser - ursprünglich aus Litauen stammend - machte auf einer Reise im Jahre 1798 für mehrere Monate Zwischenstation in Wien; kurz nach seiner Ankunft kam er mit Beethoven in Kontakt, mit dem er sich alsbald freundschaftlich verbunden wußte. Als Amenda im Sommer 1799 wegen seiner Verpflichtungen wieder abreisen musste, offerierte ihm Beethoven eine Abschrift jenes Quartetts “... als kleines Andenken an unsere Freundschaft.”1 Dieses Quartett stellt (nach gängiger Nummerierung) das erste von sechs Quartetten dar, welche insgesamt das opus 18 ausmachen; es bleibt also von daher zu vermuten, daß es - zumindest teilweise - irgendwann innerhalb der letzten beiden Jahre des 18. Jahrhunderts geschrieben worden sein muß. Auch muß erwähnt werden, daß Beethoven spätestens seit dem Jahr 1796, wie er selbst notierte, erste Anzeichen für seine beginnende Taubheit verspürte. So berichtete er etwa fünf Jahre später (ca. 1801-02) brieflich an Amenda: “Dein B. lebt sehr unglücklich, im Streit mit Natur und Schöpfer”2. Ausserdem, so fügt er hinzu, behindere ihn seine Verfassung, wenn er komponiert und die Werke aufführt, was sich jedoch verbessere, wenn er in Gesellschaft anderer Menschen ist.

Das Quartett ist mit den üblichen vier Instrumenten (1. und 2. Violine, Bratsche und Violoncello) besetzt und besteht aus vier Sätzen mit den folgenden Satzüberschriften: Allegro con brio, Adagio molto, Scherzo (Allegro/Trio) sowie Allegretto. Der Widmungsträger wußte zum zweiten Satz anzumerken, dieser sei insbesondere von der Grabszene aus William Shakespeares Romeo und Julia inspiriert, und zum gesamten Quartett, es habe einige nachhaltige Revisionen erfahren. Beispielsweise wurde etwa die Satzüberschrift zum zweiten Satz von Adagio molto (die auch in die nun vorgelegte Ausgabe aufgenommen ist) in Adagio affettuoso ed appassionato3 umgeändert.

Die jetzige Edition des Quartetts ist (im Vergleich zur Vorlage) fehlerbereinigt, was den Notentext betrifft. Dynamik, Phrasierung und weitere Ausdruckszeichen blieben davon unberührt; auch läßt der Notensatz dem Interpreten stets gewissen Spielraum. Vorschlagsnoten (deren genaue Interpretation vom Tempo des jeweiligen Stücks abhängig sind) wurden in der vorliegenden Edition stets mit einem Schrägstrich durch den Notenhals versehen und exakt abgestimmt (z.B. bei Takt 25-28 im Scherzo sowie bei den Takten 1-3, 30-31 und 33-35 im Trio). Außerdem sind Triller und Abweichungen/Abänderungen innerhalb der Partitur mit größerer Schriftart durchweg stark hervorgehoben, falls jemand direkt aus der Ausgabe spielen möchte. Der Notentext dieser Ausgabe umfasst gute 20 Seiten (S. 124-150).

Die Ausgabe wird besonders jenen ans Herz gelegt, die Beethovens Quartette verehren und aufführen, genauso aber auch Musikbibliotheken, die ihre Sammlung hinsichtlich Kammermusik des 19. Jahrhunderts erweitern wollen.

Übersetzung: Manfred Sailer

 

1 Siehe J. Kerman u. A. Tyson (mit S. G. Burnham), “Beethoven, Ludwig van, 4: 1796-1800,” in The New Grove Dictionary of Music and Musicians, hrsg. von S. Sadie, Bd. 3 (New York: Grove, 2001) S. 79.
2 Ebd., S. 80.
3 Siehe M. Steinberg, “Notes On the Quartets, The Early Quartets, String Quartet in F Major, Op. 18 no. 1,” in The Beethoven Companion, hrsg. von R. Winter u. R. Martin (Berkeley: University of California Press, 1994) S. 150-155.

 

Aufführungsmaterial ist von Henle, München beziehen.

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Vorwort Nr. 2


Am 25. Juni 1799 wurde "Carl Amenda gewidmet" über die erste Fassung von Beethovens Streichquartett in F - Dur geschrieben. Als schliesslich jedoch im Juni 1801 die revidierte Version veröffentlicht wurde, war sie Prinz Josef von Lobkowitz zugeeignet. Welche Schlüsse lässt diese bemerkenswerte Veränderung über Beethoven und seine Musik zu? Tatsächlich weist sie auf bezeichnende Aspekte seiner beruflichen Laufbahn, seines persönlichen Lebens und seiner Musik hin, die allesamt bereits in seinem 29. Lebensjahr deutlich an Form gewonnen hatten.

Es gibt einige Debatten in der Literatur über den Standort dieses Quartetts innerhalb Beethovens Oeuvre. In Texten zu Tonaufnahmen wird nach wie vor als unbestrittene Tatsache Josef Kermans unbegründete Vermutung wiederholt, es handele sich bei dieser Komposition um seinen zweiten Beitrag zum Genre. Ganz zu schweigen vom Datum der originalen Widmung offenbaren jedoch Beethovens Briefe zwingendes Beweismaterial, daß die hier vorliegende Version tatsächlich sein erstes Streichquartett war, obwohl es nicht zu jener Zeit veröffentlicht wurde. Was diese Auffassung endgültig besiegelt ist ein Brief, den Beethoven 1801an Amenda schrieb, in dem er ihn bat, diese Fassung geheim zu halten, da er erst jetzt den richtigen Weg gefunden habe, ein Streichquartett zu schreiben. Folgerichtig wurde dieses Werk revidiert und gemeinsam mit fünf weiteren Quartetten als seine Opus 18 veröffentlicht. So handelt es sich bei dem hier veröffentlichten Werk um Beethovens allererstes Werk innerhalb der Gattung. Während des Restes seiner Laufbahn als Komponist sollte er noch 16 weitere Quartette schreiben.

Oft wird das Genre "Streichquartett" mit der Metapher von den " vier Individuen, die in einen Dialog führen" charakterisiert. Im Grossen und Ganzen entspricht dies der dem Ensemble innewohnenden Natur, mit seinen ähnlich klingenden Instrumenten und einer Form, innerhalb derer kein Instrument nur als reine Klangfarbe benutzt werden kann oder nur, um das Material zu verdichten, wie es innerhalb des Orchestersatzes möglich ist. Aber es handelt sich hier um ein Gebiet, in dem einige Elemente deutlich Beethovens ureigene Gedanken zur Sache repräsentieren, wie zum Beispiel die Tatsache, dass das Cello oft als eigenständiger Partner im Dialog auftritt und nicht nur als Lieferant des harmonischen Hintergrunds.

Ein weiteres auffälliges Merkmal seines Schreibens ist die spezielle kontrapunktische Stilistik zwischen den vier Instrumenten. Während auch andere Komponisten Fuge und Kontrapunkt in ihrem Quartettschaffen verwendeten, kann man bereits im vorliegenden F-Dur Quartett Beethovens ganz eigene Auffassung als signifikantes strukturelles Element erkennen. Seine Arbeit mit dem Kontrapunkt sollte sich innerhalb seines Quartettsschaffens fortsetzen und entwickeln, um schliesslich seinen Höhepunkt in seinem letzten Quartett "Die grosse Fuge" op. 118 zu finden.

Ein Vergleich zwischen der hier vorliegenden ursprünglichen Fassung und der publizierten vermittelt einige Einsichten in Beethovens zwischenzeitliche Entwicklung. Eine vollständige Auflistung aller Abweichungen zwischen der dem Freund privat präsentierten Fassung und der öffentlichen würde Seiten in Anspruch nehmen. Einige der Veränderungen waren sehr geringfügig und betrafen nur Details, das thematische Material wurde beibehalten, und Form wie auch die Balance zwischen den Sätzen blieben im Wesentlichen unberührt. Ein Beispiel für solche geringfügigen Anpassungen sind Wegfall oder Änderung von dynamischen Bezeichnungen. Kerman vertritt die Auffassung, dass diese Eingriffe die Musik emotional etwas abschwächen sollten, indem sie deren Extreme milderten. Bedenkt man jedoch, dass einige der dynamischen Veränderungen die Intensität der Musik eher verstärken wie auch die Akzente innerhalb der Melodielinien verschoben, so ist es wahrscheinlich, dass diese Umwandlung sich als notwendig erwiesen hat aufgrund der strukturellen Änderung, die Beethoven in Folge seiner Entdeckung, wie ein "richtiges" Streichquartett zu schreiben sei, vornahm. Wenn man nicht vergisst, dass ein Komponist seine Absichten in der Partitur lediglich andeuten kann, den Musikern selbst aber die endgültige Interpretation obliegt , scheinen die vorliegenden Veränderungen kaum auf eine Verringerung der emotionalen Intensität hinauszulaufen.

Beispiele für dramatischere Revisionen finden sich in der Eröffnung der Rekapitulation (Takt 185 ff) im ersten Satz, die sich auch auf Struktur, Melodie und die Entfaltung der Harmonie auswirken. So erhalten einige Noten, die in der ersten Version von grösserer Dauer sind, zusätzliche Durchgangstöne (bei Takt 192 spielt die Bratsche ein anhaltendes C, während in der revidierten Fassung der Takt mit wiederholten Achteln auf dem Nachbarton H beginnt, bis der dritte Schlag auf C verbleibt. An anderer Stelle (Takt 195) beginnt die Melodie auf dem dritten Schlag des Taktes, aber die überarbeitete Melodie umfasst eine grössere Reichweite und beginnt mit einer ausgehaltenen punktierten halben Note.

An anderer Stelle wird die Struktur revidiert, indem Fragmente entweder verdoppelt werden oder sich in anderen Stimmen wiederfinden (Allegro con brio Takte 194-197 in der vorliegenden Fassung). Auch hier zielt die Gesamtwirkung dieser Änderung darauf, die Dichte der Musik zu verringern. In anderen Sätzen wie dem Finale wurden die letzten Seiten erheblich bearbeitet, nicht nur durch Veränderung der Struktur, sondern indem die Wiederholung von Motiven verringert wurde durch Streichung ganzer Takte. Diese Revisionen mindern die kontrapunktische Qualität der Musik, also auch das dialogische Verhältnis zwischen den Instrumenten, ebenso wie den unablässigen Drang nach Auflösung. Ich denke, dass insgesamt die ursprüngliche Fassung lebhafter und ergreifender im Ausdruck ist.

Was jedoch mag der Grund für das dauernde Drängen und die Sehnsucht nach Auflösung sein? War dies tatsächlich nur übertriebene Sentimentalität, wie es Kermann in The Beethoven String Quartets erwägt? Oder war es der deutliche Ausdruck tiefen Gefühls, ausgelöst durch den unerwarteten, aber unvermeidlichen Weggang einer Person, die Beethoven in einem Brief als einen seiner vier echten Freunde bezeichnete (zwei von Ihnen waren zur Zeit der Verfassung der Briefes schon gestorben).

Amenda war bereits einige Jahre vor der Komposition des Streichquartetts in Wien eingetroffen. Kurz nach seinem Eintreffen begründeten die beiden Männer eine tiefe und dauerhafte Freundschaft, sie spielten oft Musik miteinander, insbesondere Streichquartette, spazierten gemeinsam und unterhielten sich bis tief in die Nacht. Der Tod von Amendas älterem Bruder veranlasste diesen, seiner Verpflichtung als neuem Familienoberhaupt nachzukommen und sich um die ländlichen Liegenschaften zu kümmern. So hatte er keine Wahl und musste Wien verlassen. Aus Beethovens Briefen ist klar ersichtlich, dass ihn der Weggang des Freundes schwer traf. Er widmete dieses Quartett einem "lieben Freund in Andenken an die Zeit, die wir zusammen verbrachten".

Amenda wird die Behauptung nachgesagt, Beethoven habe ihm erzählt, dass der langsame Satz des Quartetts auf der Gewölbe-Szene aus "Romeo und Julia" basiere. Jene Musikwissenschaftler, die diese Aussage zu wörtlich nehmen, gehen einen Schritt weiter und empfinden die Musik als übertrieben sentimental, wofür sie weitere Hinweise in den Entwürfen zu diesem Satz finden, die die Bemerkung "Die letzten Atemzüge" enthalten. Ich denke jedoch, dass der Bezug zu Shakespeares Szene eher eine Metapher für die emotionalen Ereignisse ist, die in Beethovens persönlichem Leben zu jener Zeit stattfanden, und so die Musik der Ausdruck seiner Gedanken und Gefühle im Bezug auf die Schauspielszene ist.

Als das Quartett überarbeitet und mit fünf weiteren veröffentlicht wurde, widmete es Beethoven an Prinz Josef Lobkowitz um. Dies war ein taktischer Schachzug aus ökonomischen Gründen, der dazu führte, dass Lobkowitz sich mit Instrumenten und einem jährlichen Stipendium revanchierte. Beethovens Pragmatismus im Umwidmen der Partitur an einen angenehmen und interessierten Mäzen zeugt sowohl von einem lebhaften Bewusstsein der finanziellen Möglichkeiten wie auch von dem kühnen Entschluss, als unabhängiger Komponist erfolgreich zu werden. Seine Fähigkeit, den Lebensunterhalt aus seiner künstlerischen Arbeit zu bestreiten (neben einigen aristokratischen Klavierschülern), markiert das Ende einer Epoche. Der Komponist war nicht länger nur ein geschickter Kunsthandwerker, den man sich als Teil eines adligen Haushalts hielt und der an den Willen des Hausherrn gebunden war.

Das Streichquartett als Genre wurde mehr oder weniger von Haydn erfunden, der eine grosse Anzahl dieser Werke während seiner Karriere schuf. Seine Arbeit leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Gattung. Auch Mozart komponierte eine kleines Oeuvre an Quartetten, die auf ihre eigene Art bemerkenswert waren, indem sie den delikaten klassischen Stil und die Balance bewahrten, für die er berühmt war.

Somit gab es bereits zu dem Zeitpunkt, als Beethoven sein Stück schrieb, ein beachtliches Volumen exzellenter Streichquartette. Er begann seine Arbeit, als Haydn und Mozart bereits anerkannt und ausgemachte Meister des Fachs waren, ebenso wie das Quartett selbst sich grosser Beliebtheit beim Publikum wie bei Musikern erfreute. Es herrschte eine grosse Nachfrage nach Partituren für erfahrene Amateurmusiker, die die Musik zur eigenen Unterhaltung spielten. Auf diesem Hintergrund hatten viele Komponisten bereits Originalkompositionen oder Arrangements anderer Werke in Quartettbesetzung veröffentlicht, um diese Nachfrage zu bedienen.

Da Beethoven sich eine Nische im Wiener Musikleben erobern musste, war es wichtig, dass seine Arbeiten kompositorisch interessant und anregend für das Publikum waren, aber in einem Kontext standen, den der Hörer verstand. So verwundert es nicht, dass die Form seiner Quartett viersätzig ist und ganz eindeutig die Sonatenform verwendete, die von Haydn und Mozart definiert und eingeführt wurde.

In vielerlei Hinsicht zeigt Beethovens erstes Quartett bereits die Hauptgedanken und Materialien, mit denen er sich in seinem weiteren Beiträgen zur Gattung beschäftigen sollte. Die Veröffentlichung des vorliegenden Werks eröffnet die ungewöhnliche Gelegenheit, Einblick zu bekommen in den möglichen Einfluss des persönlichen Lebens auf seine Musik, sein kluges Geschäftsgebaren, seine kompositorische Entwicklung und seine Entschlossenheit, in diesem Fach erfolgreich zu werden.

Wendy Suiter, 2010

Ludwig van Beethoven
(b. Bonn, 16. December 1770 - d. Vienna, 26. March 1827)

String Quartet F Major
(First version of the string quartet op.18 No.1)
dedicated to Carl Amenda

 

Preface No. 1
The Streichquartett F-dur, dedicated to Carl Amenda and composed by Ludwig van Beethoven, was written probably between 1798 and 1800. It was in 1798 that Amenda arrived in Vienna from Latvia, and shortly thereafter he and Beethoven became good friends. When Amenda had to depart Vienna in the summer of 1799, Beethoven offered him a copy of this quartet “… as a small memorial of our friendship.”1 This quartet is the first of six quartets (as far as numbering is concerned) which comprise the opus 18 set; as such, it is thought to have been written at some point within the last two years of the eighteenth century. It is also noteworthy to mention that as early as 1796, Beethoven wrote that he was beginning to experience the first effects of his becoming deaf. Some five years later (ca. 1801-02) he wrote to Amenda: “Your Beethoven is leading a very unhappy life, and is at variance with Nature and his Creator,“2 and that when he was composing and performing, the condition still hampered him, but much less so than when he was in the company of others.

The quartet is scored for the standard four instruments (violine I, violine II, viola, and violoncello), and consists of four movements: Allegro con brio, Adagio molto, Scherzo (Allegro/Trio), and Allegretto. The man to whom the quartet is dedicated remarked that the second movement was inspired to some extent by the tomb scene from William Shakespeare’s Romeo and Juliet, and that the quartet underwent some extensive revisions. For example, the descriptive marking pertaining to the second movement was changed from Adagio molto (included in the present edition) to Adagio affetuouso ed appassionato.3

The present edition of the quartet is clean and relatively unencumbered. Dynamic, phrase, and other markings are unfettered and the font affords the performer a modi-cum of interpretive freedom. Acciaccaturas (the exact interpretation of which will vary according to the tempo of the piece) are notated in the present edition with an oblique stroke through the stem and are aligned scrupulously (e.g., mm. 25-28 in the Scherzo and mm. 1-3, mm. 30-31, and mm. 33-35 in the Trio). Additionally, trills and turns throughout the score are easily recognized and are large enough so as not to be difficult to see when performing from the edition. The music study score runs some twenty-seven pages (pp. 124-150). The edition is highly recommended for admirers and performers of Beethoven’s quartets, as well as for music libraries wishing to augment their collections in the arenas of nineteenth century chamber music.

Scott David Atwell, Ferris State University, 2009

1 See J. Kerman and A. Tyson (with S. G. Burnham), “Beethoven, Ludwig van, 4: 1796-1800,“ in The New Grove Dictionary of Music and Musicians, edited by S. Sadie, vol. 3 (New York: Grove, 2001) p. 79.
2 Ibid., p. 80.
3 See M. Steinberg, “Notes On the Quartets, The Early Quartets, String Quartet in F Major, Op. 18 no. 1,” in The Beethoven Companion, edited by R. Winter and R. Martin (Berkeley: University of California Press, 1994) pp. 150-155.

For performance material please contact the publisher Henle, Munich.

Preface No. 2

On 25 June 1799 "Carl Amenda gewidmet" was written on the first version of Beethoven's String Quartet in F Major. Yet when the revised version was finally published in June 1801 it was dedicated to Prince Josef von Lobkowitz. What clues does this thought provoking change provide about Beethoven and his music? Indeed it points to significant aspects of Beethoven's professional career, his personal life, and his music, which were already taking shape at the age of 29 years.

There is some debate in the literature regarding the place of this quartet in Beethoven's compositional output. CD liner notes continue to repeat as undisputed fact Josef Kerman's unsubstantiated assumption that this quartet was Beethoven's second composition in this genre. Yet there is compelling evidence from Beethoven's letters, let alone the date of the original dedication to show that the version being published here, was the first string quartet ever to be composed by Beethoven, although it was not published at that time. What seals this conclusion is a letter Beethoven wrote to Amenda in 1801, asking Amenda to keep this version secret, as Beethoven had now found the proper way to compose string quartets. Consequently this quartet was revised for publication, along with five new quartets, in a set of six as Beethoven's Opus 18. Thus this quartet, as published here, represents the very first of Beethoven's work in this genre. Throughout the remainder of his compositional career he composed another 16.

The string quartet is often characterised with the metaphor of 'four individuals engaged in dialogue'. This is largely due to the inherent nature of the ensemble, with similar sounding instruments, and the form, where there are no instruments which can be used purely for colour, or increasing the density of the material, as is possible in orchestral writing. However, this is one area in which elements show Beethoven's own thoughts on the matter, such as the cello often participates as an important part of the dialogue, not simply providing the harmonic background.

Another distinct feature of his writing is his contrapuntal style among all four of the instruments. While other composers used fugue and counterpoint in their quartet writing, it is already possible to see that Beethoven's engagement with this idea in this F Major quartet, as a significant structural feature. This engagement with counterpoint continues and develops throughout his quartet composition culminating in his final quartet "The Great Fugue" op 135.

Returning to the quartet being published here, comparing the initial version with the published version can give some insight into Beethoven's development over the intervening years. Noting all the variations between the quartet presented privately to a friend, and the version published for Beethoven's reputation, could take pages. Some of the revisions in the first published version of the quartet seem have been thought to be quite minor changes of detail, as the thematic materials are maintained, while the form and balance between the movements stays essentially the same. An example of this small change in detail is the removal or alteration of some dynamic markings: sometimes completely, or replacing them with alternate markings. Kerman suggests that the effect of this type of revision is to render the music somewhat less emotional by toning down its extremes. However, considering that some of the dynamic changes increase the intensity of the music, as well as shifting the accents in altered melodic lines, it is likely that the dynamic revisions have been rendered necessary by the textural changes which Beethoven introduced following his self proclaimed discovery of how to write a proper string quartet. Considering that a composer can only indicate their intentions on the score, but players are responsible for the final interpretation, these revisions of themselves do not suggest any toning down of emotional intensity.

Examples of more dramatic revisions include those that occur in the opening of the recapitulation (b185 ff) in the first movement which also affect the melodic line and the texture and the unfolding of the harmony. In this, the first version being published here, some notes are extended in duration, which, on revision, include additional passing notes (eg b192 in this score the viola plays a sustained C natural, while in the revised version the bar begins with repeated quaver neighbour notes B natural until the third beat remains on C natural). In other places, such as b195 in this version, the violin melody starts on the third beat of the bar, whereas in the revised melodic line includes a wider range, but starts with a sustained dotted minim.

In other places the texture is varied as fragments are either doubled or simply revoiced in other instruments (eg Allegro con brio bb194-197 in this version). Again the overall effect of these revisions is to cause the music to be less texturally dense, even though occasional bars may be made more active. In other movements, such as the Finale, the last several pages of the original score have been considerably revised, not only changing textures, but reducing motivic repetition by completely omitting several consecutive bars at a time. Overall these changes reduce not only the contrapuntal nature of the music, resulting in less dialogue between the instruments, but also some of the relentless push for resolution. Overall, I suggest that the expressive effects in this version are more animated, and poignant, than in the later official version.

Yet what might be the cause for these relentless urges, and yearning for resolution? Was this indeed simply over-the-top sentimentality as suggested by Kerman in The Beethoven String Quartets? Or was it a clear expression of deep feelings generated by the unexpected but unavoidable departure of a person Beethoven named in one of his letters as one of four of his only true friends (two of which had already died by the time of the letter).

Amenda had arrived in Vienna several years before the composition of this quartet. Soon after his arrival the two men had formed a deep and abiding friendship, often playing music together, in particular string quartets, then walking and talking until late in the night. Then the death of Amenda's elder brother required Amenda to take up duties as head of the family, and run their rural estates. He had no option but to leave Vienna. From Beethoven's letters it is clear that he was heartbroken, writing this quartet for "a dear friend as a memento of time spent together". The quartet was dedicated to Amenda as a parting gift.

Amenda is said to have claimed that Beethoven told him the slow movement of the quartet is based on the Vault scene from Romeo and Juliet. Those musicologists who seem to take this statement as literal fact, then go on to see the music as overblown sentimentality, finding further evidence in the sketches for this movement which have the annotation 'the last breaths'. However, I suggest instead that the reference to the Shakespearean scene is a metaphor for the emotional events taking place in Beethoven's personal life, the music then being an expression of his thoughts and feelings regarding those events.

When this quartet was revised, and then published along with its five companions, it was rededicated to Prince Josef von Lobkowitz. This was a strategic financial move which resulted in Beethoven receiving musical instruments and a yearly stipend from the Prince. Beethoven's pragmatism in dedicating the published version to a likely and interested patron, shows both a lively awareness of the financial possibilities, and a keen determination to succeed as an independent composer. Beethoven's ability to establish a living for himself from his creative work (as well as the aristocratic piano students) marked the end of an era. The composer was clearly no longer simply a skilled artisan maintained as part of an aristocratic household, bound to work as his master dictated.

The string quartet as a genre was more or less invented by Haydn, who wrote a great number of these works throughout his career. His work contributed a great deal to developing the genre. Mozart also wrote a small number of string quartets, which were notable in their own way, while maintaining the delicate classical style and balance for which he was known.

Consequently, there was already a considerable body of excellent work in this genre, before Beethoven composed this piece. He was writing this music at the same time as Haydn and Mozart were already well recognised and accomplished quartet composers, and the string quartet had achieved enormous popularity with both concert audiences and players. There was a huge demand for scores to enable skilled amateurs to play music for their own entertainment. Consequently, many other composers had published original work, or arrangements of other music, in quartet form to satisfy the demand.

As Beethoven was determined to carve out a niche for himself in Viennese musical circles, it was important that his work be compositionally interesting and stimulating to his audiences, but needed to be heard in a context the listener would understand. It is no wonder that the form of this quartet is in four movements, using clearly the sonata forms clearly defined and established by Haydn and Mozart.

In a number of ways this first quartet shows the preoccupations and specific materials Beethoven continued to work with throughout his string quartet composition. The publication of this manuscript version provides us with an unusual opportunity for insight into the possible impact of Beethoven's personal life on his music, his astute business acumen, as well as Beethoven's compositional development and determination to succeed in his chosen field.

Wendy Suiter, 2010