Peter Iljitsch Tschaikowsky
(geb. Votkinsk, 7. Mai 1840 – gest. St. Petersburg, 6. November 1893)

Masepa - (1881-83)
Oper in 3 Akten
Libretto von Wiktor Burenin nach Alexander Puschkins Gedicht Poltawa (1828/29)

Vorwort
Wer als Westeuropäer lediglich das Gedicht Mazeppa des Lord Byron sowie die brillante gleichnamige Klavierparaphrase Franz Listzs kennt, wird wohl mit etwas Erstaunen feststellen, daß der Masepa Tschaikowskys weder ein bildschöner verwegener Hofpage ist, der eine heimliche Liebesaffäre mit der jungen Ehefrau seines Hofherrn unterhält, noch wird er dazu verurteilt, auf dem Rücken eines Wildpferds festgeschnürt und über die Steppen in den sicheren Tod durch Entkräftung getrieben zu werden. Bei Tschai-kowskys Oper wird Masepa hingegen als kampferprobter, grausamer, jedoch leicht sentimentaler Greis dargestellt, der Liebes- und politische Intrigen aufwiegelt und nicht davor zurückschreckt, seinen eigenen Schwiegervater zu enthaupten. Der Unter-schied zwischen dem Titelheld Byrons und Tschaikowskys hängt mit den literarischen Vorlagen zusammen, deren sie sich bedienten, bei Byron war es Voltaire und bei Tschai-kowsky Puschkin. Von beiden war Puschkin den wahren historischen Begebenheiten mit Abstand am nächsten.

Bei Iwan Stepanowitsch Masepa (1639-1709) handelt es sich um eine historisch belegte Persönlichkeit, der als Hetman der ukrainischen Kossaken die Unabhängigkeit der Ukraine vom russischen Zarenreich anstrebte, indem er sich den polnischen und schwedischen Streitkräften unter der Führung des Schwedenkönigs Karl XII. anschloß und 1709 mit ihnen zusammen in die berühmte Schlacht bei Poltawa zog, die sie bekanntlich vernichtend verloren. Danach suchte Masepa Zuflucht bei den Türken, bei denen er kurz darauf verstarb. Einem patriotisch gesinnten Russen wie Puschkin war demnach Masepa nichts als ein Hochverräter und ein Feind des aufkeimenden modernen Russland unter Zar Peter dem Großen, und der große Dichter verfaßte sein eigenes Masepa-Gedicht Poltawa gleichsam als Gegendarstellung zu Byrons romantisierend- schwelgerischer Geschichtsverfälschung eines widerwärtigen Schurken. Im Gedicht Puschkins, das er innerhalb von zwei Wochen zu Papier brachte, wird Masepa als machievellistischer Ränkeschmied dargestellt, der zur Verwirklichung seiner Pläne – nämlich der Vergrößerung des eigenen Machtbereichs – buchstäblich über Leichen geht. In Wirklichkeit war jedoch Masepa differenzierter aufzufassen, und zwar als protonationalistischer Führer, der zugleich die schönen Künste – vor allem die Baukunst – tatkräftig unterstützte, und der anstrebte, eine unabhängige Ukraine in den progressiveren westlichen Staatenbund einzugliedern. Von diesem weitaus günstigeren Blickwinkel betrachtet, gilt Masepa in der heutigen Ukraine als Nationalheld und wird dementsprechend mit einer Abbildung auf dem Zehn-Hrywnja-Schein gewürdigt.
Andere handelnde Personen aus der Oper Tschaikowskys (und aus der Vorlage Puschkins) basieren ebenfalls auf historischen Persönlichkeiten. Wasily Leontijowitsch Kotschubei (c.1640-1708) war ein wohlhabender und mächtiger ukrainischer Adliger, dessen 20jährige Tochter Motrja (Marija) sich tatsächlich in den 63jährigen Masepa verliebte, und der schließlich doch wegen des Versuches, die antizaristische Verschwörung Masepas zu entlarven, durch diesen gefoltert und enthauptet wurde. Es gab jedoch keine gemeinsame Flucht der Liebenden und auch keine Heirat: Dies sind herkömmlich romantische Zusätze Puschkins, die den Leidenschaftspegel seines Gedichtes erhöhen sollten.

Bereits im Juni 1881 fühlte sich Tschaikowsky vom Gedicht Puschkins als Opernsujet stark angezogen, dennoch zögerte er zunächst, sich dem Projekt – vielleicht wegen der offensichtlichen Grausamkeit der Handlung – voll und ganz zu widmen. Als er am 13. Dezember 1881 doch die Kompositionsarbeiten aufnahm, fing er bezeichnenderweise mit dem großartigen Liebesduett Masepa/Marija an, wobei er die Hoffnung hegte, „eine ganze Opera zu diesem Sujet zu schreiben, falls mich das Duett dazu inspiriert“. Kurzum: Von Anfang an, wie übrigens auch schon bei der Vorgängeroper Die Jungfrau von Orleans, richtete er sein Augenmerk auf die tragische Gestalt einer unschuldigen, durch Leidenschaft ins Unglück gestürzten jungen Frau statt auf den historischen Hintergrund oder die politischen Geschehnisse. Alles in allem galt sein Interesse, als er sich schließlich zur Vertonung von Mazeppa als seiner siebten Oper entschloß, nicht etwa den politischen Intrigen und Verstrickungen, sondern eher den menschlichen Gestalten der Handlung, zu denen er allmählich eine „warme Zuneigung“ entwickeln konnte.

So begeistert Tschaikowsky durch das Puschkin’sche Gedicht auch war, so wenig angetan war er vom Libretto Wiktor Burenins, das unsprünglich für einen anderen Komponisten verfaßt worden war. Tschaikowsky griff vielfach verändernd ein, wobei er Verse aus der Puschkin’schen Vorlage wieder einbezog und die Person des jungen Adligen Andrej hinzufügte, um dem tragischen Schicksal Marijas mehr Kontur zu verleihen. Selbst dann mußte er sich jedoch mit den Kompositionsarbeiten ungewöhnlich viel Mühe geben und die Frage stellen, ob seine schöpferischen Kräfte etwa im Abklingen begriffen seien: „Noch nie“ – so der Komponist an seine Mäzenin Nadeschda von Meck – „habe ich bei der Komposition eines großangelegten Werkes so viel Mühsal erlebt wie bei dieser Oper“. Selbst die Instrumentation bereitete ihm endloses Kopf-zerbrechen, wohl wegen der zunehmend hohen Ansprüche, die er mittlerweile diesbezüglich an sich selbst stellte. Seine Briefe an seinen Bruder Modest aus dem Jahre 1883 wirken wie eine Litanei von Beschwerden und Selbstmitleid: „Ich verfluche dieses Werk von mir unentwegt und hoffe, es schließlich abgeschlossen zu sehen, da es mich sehr stark belastet“ (19. April 1833) und “das Durchlesen der Korrekturfahnen ist mir eine Folter, Moditschka” (14. July 1883). Nachdem die Partitur 1883 endlich abschlossen war, stellte Tschaikowsky zu seiner Überraschung fest, daß sein Verleger Jurgenson die Drucklegung äußerst bereitwillig vorantrieb und daß sich die Opernhäuser in Moskau und St. Petersburg um die Ehre der Uraufführung stritten. Er war – so seine Feststellung – mittlerweile zum führenden Komponisten Rußlands avanciert, und die Schwierigkeiten, die er früher bei der Veröffentlichung oder Aufführung seiner Werke erleben mußte, gehörten nunmehr der Vergangenheit an. Als er eines Tages einer Probe für die Moskauer Premiere beiwohnte, entdeckte er zu seinem Erstaunen, daß „alle sich so verhielten, als ob ich ihnen einen Gefallen tun würde, indem ich ihnen eine Oper schenkte“.

Die Uraufführung von Masepa fand am 15. Februar 1883 im Moskauer Bolschoj-Theater statt. Gleich danach machte sich der erschöpfte Komponist auf die Reise nach Westeuropa, wobei er nicht einmal die Zeit fand, der Petersburger Inszenierung beizuwohnen, die nur drei Tage später in Anwesenheit des Zaren stattfand. Da er durch die Reaktion der Musiker und des Publikums vom theatralischen Erfolg seiner Oper überzeugt war, wurde er zugleich überrascht und niedergeschmettert, als ihm sein Verleger über wenig freundliche Kritikerstimmen berichtete. Tschaikovsky an seinen Bruder Modest: „In meinem Alter und in meiner Lage, da es bereits schwierig ist, Hoffnungen auf die Zukunft zu hegen, nimmt jeder auch so relative Mißererfolg die Ausmaße eines Fiaskos an“. Später nahm er einige musikalisch-dramaturgische Änderungen in der Partitur vor, wobei die mit Abstand bedeutendste im neuen Pianissimo-Schluß bestand: Marija, statt einen an Ophelia erinnernden Tod vor dem versammelten Ensemble zu erleiden, stimmt nun in geistiger Umnachtung ein zartes Wiegenlied für den bereits toten Andrej an, den sie zugleich als Ersatz für ihr eigenes nie geborenes Kind mütterlich umarmt. Es handelt sich hierbei wohl um die gewagteste, wirkungsvollste und ergreifendste Szene der ganzen Oper.

Trotz der unfreundlichen Pressestimmen – und trotz die Schwierigkeit, die Tschaikowsky bei der Vergütung seiner Arbeit erleben mußte (Verleger Jurgenson wollte dem Komponisten zunächst nur 1000 Rubeln für das Werk geben, obwohl er für die Vorgängeroper Die Jungfrau von Orleans bereits 50 Prozent mehr gezahlt hatte, und die Operndirektion wollte sich an Tantiemen auf das Niveau einer dreiaktigen Oper beschränken, obwohl Masepa die Aufführungsdauer eines vieraktigen Werks hatte) war Masepa keineswegs der Mißerfolg, den Tschaikowsky so sehr fürchtete. Die Oper verbreitete sich rasch in den Opernhäusern Rußlands; der Komponist selber wohnte etwa 1886 einer anständigen Aufführung in Tiflis zu Ehren seines Geburtstags bei, und die erste ausländische Inszenierung fand bereits im gleichen Jahr in Liverpool statt. Danach war jedoch der Siegeszug der Oper im Ausland eher schleppend. Erst 1912 erlebte sie eine Aufführung in Warschau, und die deutsche Erstaufführung (Wiesbaden 1931) ließ ausgesprochen lange auf sich warten. Ein Meilenstein in der Rezeptionsgeschichte stellte 1954 die Inszenierung in Florenz dar (mit Boris Christoff in der Rolle des Kotschubei), ein weiterer fand 1984 statt, als Masepa von der English National Opera in Sadler’s Wells/London aufgeführt wurde. 1991 stellte eine in einem totalitarischen Staat angesiedelte Modern-dress-Inszenierung in Bregenz und Amsterdam die Nähe des Werks zur modernen Regieoper eindeutig unter Beweis. Zuletzt erlebte Masepa 2006 eine Neuinszenierung durch die Opéra National de Lyon im Rahmen des Edinburgh-Festivals. Von den verschiedenen Gesamtaufnahmen der Oper verdienen die von Neeme Järvi für die Königliche Oper Stockholm (1993) und die von Valery Gergiev für die Kirow-Oper St. Petersburg (1996) besondere Aufmerksamkeit. Der wirkungsvolle Anfang des 3. Akts – ein symphonisches Bild von der Schlacht bei Poltawa – wird manchmal im Konzertsaal und im Aufnahmestudio separat aufgeführt. Und was den verwegenen jungen Helden Byrons betrifft, so kommt der wilde Ritt über die Steppe – nach Angaben des Komponisten – durch den Allegro non troppo-Teil der Ouvertüre doch noch zum Ausdruck.

Handelnde Personen

Masepa, Hetman der ukrainischen Kossaken - Bariton
Kotschubei, ein reicher Gutsherr - Baß
Ljubow, Kotschubeis Frau - Mezzosopran
Marija, Kotschubeis Tochter - Sopran
Andrei, Marijas Jugendfreund - Tenor
Orlik, Vetrauter und Geheimagent Masepas - Baß
Iskra, Oberster von Poltawa, Kotschubeis Freund - Tenor
Ein betrunkener Kossak - Tenor

Chor, Statisterie
Mädchen, Gäste bei Kotschubei, Musikanten, Sänger, Leibwächter Masepas, Diener, Verwandte Kotschubeis, Volk, zwei Scharfrichter, Kossaken, Wachen, Mönche, schwedische und russische Soldaten

Ballett
Gefolge Kotschubeis

Ort und Zeit
In der Ukraine, Anfang des 18. Jahrhunderts

Zusammenfassung der Handlung
I. Akt, 1. Bild, Kotschubeis Anwesen, Haus mit Garten: Am Tag, als der alte Masepa bei seinem Freund zu Besuch weilt, wagt Andrei es endlich, seine Liebe zu gestehen. Sie weist ihn ab, vertraut Andrei, mit dem sie seit frühester Kindheit befreundet ist, jedoch an, daß sie den alten Masepa liebe, der seinerseits Kotschubei um die Hand seiner Tochter bittet. Empört lehnt der Vater die Bitte des Alten ab. Selbst durch Drohungen des mächtigen Kosakenführers läßt sich Kotschubei nicht einschüchtern. Masepa dringt in Marija, mit ihm zu gehen. Schweren Herzens entscheidet sie sich gegen ihre Familie und wählt das Leben an der Seite Masepas. 2. Bild, Zimmer in Kotschubeis Haus: Ljubow fordert ihren Mann auf, einen Aufstand gegen Masepa anzuzetteln, doch Kotschubei hat einen anderen Plan, um sich an den Mann, der ihm seine Tochter raubte, zu rächen. Aus den Tagen, da er noch ein enger Vertrauter Masepas war, weiß Kotschubei, daß dieser plant, sich mit den Schweden gegen Zar Peter I. zu verbünden. Andrei erklärt sich daraufhin bereit, den Zaren über Masepas Verschwörungspläne zu unterrichten.

II. Akt, 1. Bild, Gefängniskeller des Schlosses Bjeloserkowsk: Der Zar glaubt der Anschuldigung gegen Masepa nicht und lieferte diesem die Denunzianten aus. Im Gefängnis wartet Kotschubei, der unter der Folter der Anschuldigungen gegen Masepa widerrufen mußte, auf seine Hinrichtung. Als Orlik das Verhör fortsetzt, um zu erfahren, wo Kotschubei sein Geld aufbewahrt, und dieser stolz weigert auszusagen, wird erneut der Folter überantwortet. 2. Bild, Zimmer in Masepas Palast: Masepa verheimlicht Marija das Schicksal ihres Vaters, offenbart ihr jedoch, als sie sich eifersüchtig beklagt, daß er ihr in letzter Zeit aus dem Weg zu gehen scheint, seinen Plan, mit Hilfe der Schweden die Ukraine der Macht des Zaren zu entreißen. Heimlich sucht Ljubow ihre Tochter auf und klärt sie über die bevorstehende Hinrichtung Kotschubeis auf. Die beiden Frauen eilen zum Richtplatz in der Hoffnung, das Furchtbare verhindern zu können. 3. Bild, ein Feld: Ungeduldig erwartet das Volk die Hinrichtung Kotschubeis und seines Vertrauten Iskra. Marija und Ljubow können nichts mehr ausrichten, sie erreichen die Hinrichtungsstätte in dem Moment, da das Beil des Henkers fällt.

III. Akt, das verwilderte Anwesen Kotschubeis: Der Zar hat die Schweden und die Kossaken Masepas geschlagen. Andrei trifft auf den flüchtenden Hetman und fordert ihn zum Duell, in dem ihn Masepa niederschießt. Marija erscheint. Sie hat unter der Last der Ereignisse den Verstand verloren und erkennt Masepa nicht mehr, der sie schutzlos zurückläßt, um vor den Soldaten des Zaren zu fliehen. Marija singt dem sterbenden Andrei ein Schlaflied.

Bradford Robinson, 2009

 

Aufführungsmaterial ist von Benjamin, Hamburg zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München

Peter Ilych Tchaikovsky
(b. Votkinsk, 7 May 1840 – d. St. Petersburg, 6 November 1893)

Mazepa
(1881-83)
Opera in three acts on a libretto by Viktor Burenin
after Alexander Pushkin’s narrative poem Poltava (1828-29)

Preface
Western Europeans familiar with Byron’s narrative poem Mazeppa and Liszt’s brilliant piano paraphrase of the same title will be surprised to discover that Tchaikovsky’s Mazepa is neither a handsome, swashbuckling page who carries on a secret love affair with his lord’s young wife, nor condemned to be tied to a wild horse and sent across the steppes to perish of exposure. In Tchaikovsky’s opera, Mazepa is a war-hardened, cruel, sentimental old man who foments amorous and political intrigues and feels no qualms about beheading his own father-in-law. The difference between Byron’s and Tchaikovsky’s title heroes resides in the sources they used, with Byron drawing on Voltaire, and Tchaikovsky on Pushkin. Of the two, Pushkin was far closer to historical reality.

Ivan Stepanovich Mazepa (1639-1709) was an actual historical figure who, as hetman of the Ukrainian Cossacks, sought to achieve independence for Ukraine from the Russian Empire by joining the Polish and Swedish forces under Charles XII in the famous Battle of Poltava (1709), which they just as famously and devastatingly lost. Thereafter he sought refuge among the Turks, where he soon died. To patriotic Russians such as Pushkin, Mazepa was thus a traitor and an enemy of the emerging modern Russian state under Peter the Great, and he wrote his own narrative poem on the subject, Poltava, as a counterweight to what he considered Byron’s false romanticization of an unsavory historical rascal. In Pushkin’s poem, which he dashed off in the space of two weeks, Mazepa is a Machiavellian schemer who will stop at nothing to advance his own cause, which is nothing more than the aggrandizement of personal power. The real Mazepa was perhaps a more rounded character – a proto-nationalist leader who supported the arts, especially architecture, and who wished to align an independent Ukraine on the more progressive western nations of his day. In this more favorable light, he is now regarded as a national hero in Ukraine, and his face graces the Ukrainian 10 hryvnia banknote.

Other characters in Tchaikovsky’s opera (and in Pushkin’s poem) were likewise based on historical figures. Vasily Leontiyovich Kochubey (c.1640-1708) was a wealthy and powerful Ukrainian aristocrat whose twenty-year-old daughter Motria (Mariya) did in fact fall in love with the 63-year-old Mazepa, and who was eventually beheaded by Mazepa for trying to expose the latter’s anti-tsarist conspiracy. There was, however, no elopement and no marriage – conventional romantic elements added by Pushkin to heighten the level of passion.
Tchaikovsky was drawn to Pushkin’s poem as a possible opera subject as early as June 1881, but at first he hesitated to commit himself wholeheartedly to the project, perhaps finding the plot too grisly. Revealingly, he began work on it on 13 December 1881 by composing the great Act 2 love duet between Mazepa and Mariya, hoping that “if I am inspired [by the duet], perhaps I shall write a whole opera on this subject.” In short, from the very beginning, as with The Maid of Orleans, he concentrated on the tragic figure of an innocent young woman betrayed by passion rather than the historical backdrop or political events. Altogether, when he finally decided to make Mazepa his seventh opera, his interest was sustained not by the political intrigues but by the human figures, for whom he gradually developed “warm feelings.”

As excited as Tchaikovsky may have been by Pushkin’s poem, he was much less taken with by Viktor Burenin’s libretto, which had originally been written for a different composer. He intervened in the text, restoring some of Pushkin’s original verse and adding the character of the young nobleman Andrey to generate poignancy for Mariya’s tragic fate. Even then he found the act of composition unusually difficult, and began to ask whether his creative powers were waning. “I have never,” he wrote to his benefactress Nadezhda von Meck, “experienced such difficulty in composing any large piece as with this opera.” Even the task of orchestration caused him no end of worry, perhaps because of the increasingly high standards he now imposed on himself in this regard. His letters to his brother Modest during the year 1883 read like a litany of complaints and self-pity: “I perpetually curse this work of mine, hoping to have it finished, and am weighed down by it” (19 April 1833) and “the proof corrections are torturing me, Modichka” (14 July 1883). With the score finally complete in 1883, he was surprised at the alacrity with which his publisher Jurgenson was willing to see it into print, and above all by the fact that both Moscow and St. Petersburg vied for the honor of presenting the première. He had, he discovered, advanced to become the leading Russian composer of his day, and difficulties of publication and performance had now become things of the past. When he attended a rehearsal for the Moscow première he was amazed to find that “everyone behaved as if I were doing them a favor by giving them an opera.”

The Moscow première duly took place at the Bolshoy Theater in Moscow on 15 February 1883. Exhausted, Tchaikovsky immediately set out for Western Europe, not even deigning to attend the St. Petersburg production that took place (in the presence of the Tsar) three days later. Convinced from the reaction of the musicians and the audience that he had produced a theatrical success, he was surprised and crushed to learn from his publisher that the critics were less than enthusiastic. As he wrote to his brother Modest, “at my age, in my position, when it is already difficult to have hope for the future, every even relative failure assumes the dimensions of a fiasco.” He later undertook a few changes to the opera, the most important by far being the new pianissimo ending, in which Mariya, rather than suffering an Ophelia-like theatrical death before the assembled company, sings a lullaby in her madness to Andrey’s corpse, cradling him in her arms like the infant child she is destined never to have. It is perhaps the most imaginative, effective, and moving scene in the entire work.
Despite the negative reviews – and despite the composer’s difficulties in receiving proper payment for his labors (Jurgenson was at first only willing to give him 1000 rubles for it although he had paid half as much again for its predecessor, The Maid of Orleans, and the opera management reduced his royalties, arguing that, long as it was, the work only had three acts), Mazepa was not the complete failure that Tchaikovsky had feared. It quickly spread to other theatres throughout Russia; Tchaikovsky himself attended a satisfying production mounted in Tiflis in 1886 in honor of his birthday, and the first foreign staging took place in Liverpool that same year. Thereafter its progress abroad was, however, sluggish. The work was not staged in Warsaw until 1912, and the German première was given, very belatedly, in Wiesbaden in 1931. One milestone in its reception was the 1954 production in Florence (with Boris Christoff as Kochubey), another being the staging at the English National Opera in Sadler’s Wells, London, in 1984. In 1991 a performance in modern dress, set in a modern totalitarian state, was mounted in Bregenz and Amsterdam, demonstrating that Mazepa can provide suitable material for Regieoper. More recently it was staged at the 2006 Edinburgh Festival by the Opéra National de Lyon. Of the several complete recordings, special attention should be given to Neeme Järvi’s reading for the Royal Opera in Stockholm (1993) and Valery Gergiev’s with the Kirov Opera in St. Petersburg (1996). The opening of Act 3, a symphonic picture depicting the Battle of Poltava, is sometimes heard separately in the concert hall and recording studio. As for Byron’s swashbuckling hero, Tschaikovsky later admitted that he incorporated the horseback ride through the steppes into the Allegro non troppo section of the overture.

Cast of Characters

Mazepa, hetman of the Ukrainian Cossacks - Baritone
Kochubey, a wealthy landowner - Bass
Lyubov, Kochubey’s wife - Mezzo-soprano
Mariya, Kochubey’s daughter - Soprano
Andrey, Mariya’s childhood friend - Tenor
Orlik, Mazepa’s confidant and secret agent - Bass
Iskra, commander of Poltava, Kochubey’s friend - Tenor
A drunken Cossack - Tenor

Chorus, supernumeraries
girls, Kochubey’s houseguests, musicians, singers, Mazepa’s bodyguards, servants, Kochubey’s relatives, people, two executioners, Cossacks, monks, Swedish and Russian soldiers

Ballet
Kochubey’s retinue

Time and place
Ukraine, early 18th century
Plot Synopsis
Act I, Scene 1, Kochubey’s estate, a house with garden: Mazepa is paying his friend Kochubey a visit, and Andrey finally seizes the opportunity to confess his love for Mariya. She rejects his suit, but confides to Andrey, her friend since early childhood, that she is in love with the elderly Mazepa, who now asks Kochubey for the hand of his daughter in marriage. Horrified, the father turns down Mazepa’s request. Not even the threats from the powerful head of the Cossacks succeed in intimidating him. Mazepa persuades Mariya to elope with him. With a heavy heart she decides to ignore the will of her family and to seek a life at Mazepa’s side. Scene 2, a room in Kochubey’s manor: Lyubov urges her husband to foment a rebellion against Mazepa, but Kochubey has another plan to exact revenge on the man who abducted his daughter. From his earlier days as Mazepa’s close confidant he knows that the Cossack leader plans to form an alliance with the Swedes against Tsar Peter I. Andrey then declares his willingness to inform the Tsar of Mazepa’s conspiratorial scheme.

Act II, Scene 1, a prison cellar in Byeloserkovsk Castle: The Tsar does not believe the accusations leveled again Mazepa and delivers the denouncers into his hands. Kochubey, having revoked his accusations under torture, is now in prison awaiting execution. Orlik continues the interrogation to discover where Kochubey keeps his money. The old man proudly refuses to comply and is again subjected to torture. Scene 2, a room in Mazepa’s palace: Mazepa conceals from Mariya the fate of her father, but when she jealously complains that he seems to be avoiding her, he discloses his plan to seize Ukraine from the Tsar with the help of the Swedish forces. Lyubov secretly visits her daughter and tells her of her father’s impending execution. The two women rush to the scene of execution, hoping to prevent the dreadful deed. Scene 3, an open field: The people impatiently await the execution of Kochubey and his confidant Iskra. Mariya und Lyubov are unable to do anything; they reach the scene of execution just as the executioner’s axe falls.

Act III, Kochubey’s deserted estate: The Tsar has defeated the Swedes and Mazepa’s Cossacks. Andrey encounters the fleeing hetman and challenges him to a duel, in which he is mortally wounded by a bullet. Mariya appears. She has gone mad under the pressure of events and no longer recognizes Mazepa, who abandons her to her fate in order to escape the Tsar’s soldiers. Mariya sings a lullaby to the dying Andrey.

Bradford Robinson, 2009

 

 

For performance material please contact the publisher Benjamin, Hamburg. Reprint of a copy from the Musikabteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.