Peter Iljitsch Tschaikowsky
(geb. Votkinsk, 7. Mai 1840 – gest. St. Petersburg, 6. November 1893)

Iolanta op. 69 (1891/92)
Lyrische Oper in einem Akt
Libretto von Modest Tschaikowsky
nach dem Schauspielstück König Renés Tochter von Henrik Hertz

 

Vorwort
„Nachdem Du weggingst, vermehrten sich meine Qualen und Leiden und erreichten gestern einen Höhepunkt. [...] Der wahre Grund für meine Verzweiflung war, daß ich mich energisch, jedoch vergeblich angestrengt habe zu arbeiten. Das einzige Ergebnis davon war Dreck, und König Renés Tochter [später als Iolanta umbenannt] wurde zu erschreckenden, fieberhaften Albträumen, die so haßerfüllt waren, daß ich sie gar nicht beschreiben möchte. [...] Ich bin in einem solchen Gemütszustand, daß ich sogar begonnen habe, König Renés Tochter zu hassen, obwohl ich sie eigentlich lieben sollte. [...] Ich glaube fest, daß ich aus ihr einen Chef d’oeuvre machen kann, jedoch schon gar nicht unter diesen Umständen.“ (Tschaikowsky, Brief vom 3.-15. April 1891)

So die Gemütsverfassung, die Tschaikowsky bei der Vorarbeiten an seiner letzten Oper Iolanta begleiteten, und dies sogar noch bevor er einen einzigen Ton davon zu Papier gebracht hatte. Von den Anstrengungen des brillanten Vorgängers Pique Dame (1890) noch erschöpft, schwankten die Gefühle des Komponisten zwischen schöpferischer Ermattung („Dreck“) und der festen Überzeugung, daß er kurz vor dem größten Bühnenwerk seiner Karriere stand („Chef d’oeuvre“). Sein Bruder Modest, der nicht nur Empfänger dieses entwaffnend offenherzigen Briefs, sondern auch Verfasser des neuen Librettos war, erschrak über die negative Einstellung des Komponisten: „Deine erkalteten Gefühle der Iolanta gegenüber haben mich sehr beunruhigt. Ich befürchte, die Schuld dafür liegt bei mir. [...] Alles scheint derart schlecht, daß ich den Wunsch nicht mehr verspüre, das Textbuch zu Ende zu schreiben.“ Tschaikowsky – nunmehr aus New York auf Amerikatournee schreibend – machte rasch einen Rückzieher, um das Projekt vor dem Scheitern zu retten, bevor es überhaupt in Bewegung kam: „Woher hast Du aber den Eindruck gewonnen, daß sich meine Gefühle der Iolanta gegenüber erkaltet hätten? Gerade deswegen, da ich sie mehr denn je liebe, habe ich sie bis auf nächstes Jahr verschoben. Ich möchte aus ihr nämlich einen Chef d’oeuvre machen und kann dies auch tun, nicht aber, wenn ich eilen muß.“ Ein paar Tage später – auf dem Zug nach den Niagara-Fällen – schickte er seinem Bruder noch einige weitere beruhigende Zeilen: „Du wirst sehen: Ich werde eine Oper schreiben, die alle zum Weinen bringt.“

In der Tat war das Sujet bestens geeignet, um alle zum Weinen zu bringen. Bei König Renés Tochter handelte es sich nämlich um ein lyrisches Drama des dänischen Dichters und Dramatikers Henrik Hertz (1797-1870), das von einer wunderschönen blinden Prinzessin im mittelalterlichen Südfrankreich handelt, die durch die wunderwirkenden Gewalt der Liebe (sowie durch die Eingriffe eines maurischen Chirurgen) die Sehkraft wiedergewinnt. Dem Bühnenstück wurde seit der Kopenhagener Uraufführung im Jahre 1845 ein sensationeller internationaler Erfolg beschert: Bis Ende des Jahrhunderts wurde es in fast alle europäischen Sprachen (einschließlich Esperanto!) übersetzt, wobei 1850 mindestens drei englische Fassungen und 1847 – kaum zwei Jahre nach der Premiere – drei weitere deutsche vorlagen. Laut Angaben der Brockhaus-Enzyklopädie aus dem Jahr 1852 zählte König Renés Tochter sicher zu den großen literarischen Errungenschaften der ersten Jahrhunderthälfte („eine an zarter poetischer Blüte reiche und eines dauernden Bestehens würdige Dichtung, welche in das Repertoire fast aller bedeutenden Bühnen Aufnahme gefunden hat“). Heute gilt Kong Renes Datter – so der ursprüngliche Titel – immer noch als Klassiker der dänischen Literatur. Es war also dieses damals berühmte Theaterstück mit seinem mittelalterlichen Milieu und dem Thema der lebensspendenen Kraft der Liebe, das Tschaikowsky nach einer Bühnenadaption von Wladimir Sotow und nach dem Libretto seines Bruders Modest in seinen theatermusikalischen Chef d’oeuvre zu verwandeln trachtete.

Erst im Juli 1891 nach Tschaikowskys Rückkehr aus Amerika wurden jedoch die Kom-positionsarbeiten ernsthaft in Angriff genommen. Dennoch wurde der Komponist weiterhin von Selbstzweifeln geplagt: „Mit meiner Oper komme ich langsam, jedoch mit Mühe voran; und das Schlimmste ist, mit jedem Schritt merke ich, daß ich mich wiederhole - du réchauffé.“ So seine Worte am 11. Juli, wobei er zur Bekräftigung des Gesagten nicht weniger als vier Ausrufezeichen hinzufügte. Am 14. August war die Lage keineswegs besser geworden: „Was ist, wenn Iolanta und Nußknacker, um derentwillen ich zur Zeit so sehr leide, beides nur Dreck sind.“ Dennoch gelang es ihm, am 16. September den Kompositionsentwurf und im darauffolgenden Dezember die Orchesterpartitur abzuschließen. Während der Probenarbeiten äußerte der Tenor, der die Rolle des Vaudémont bekleidete, den Wunsch nach einer weiteren Aria, um seine Bühnenpräsenz zu verstärken – einen Wunsch, dem Tschaikowsky am 7. Oktober 1892 auch nachkam. Damit war die Partitur zur Iolanta endgültig komplett.

Am 18. Dezember 1892 fand die Uraufführung im Petersburger Mariinski-Theater unter der Leitung von Eduard Nápravník statt, und zwar gleichzeitig mit der Premiere des Nußknacker-Balletts. Seltsamerweise (aus heutiger Sicht) wurde die neue Oper mit mehr Begeisterung als das unsterbliche Ballett aufgenommen: Der Zar brachte höchstpersönlich seine besondere Freude über Iolanta zum Ausdruck, und das Publikum war der gleichen Ansicht. Einige Rezensenten waren jedoch mit ihren verächtlichen Bemerkungen über die neue Oper nicht zurückhaltend. Nicht untypisch die schonungslosen Worte, die Rimsky-Korsakow einige Jahre danach in seiner Autobiographie schrieb: „Von der Jolanthe [...] gewann ich sogleich die Überzeugung, daß sie zu Tschaikowskys schwächsten Werken gehört. Meiner Ansicht nach ist in dieser Oper aber auch alles schlecht, angefangen mit den frechen Anleihen aus der Melodie ‚Öffnet mir den Kerker’ von Rubinstein bis zur Instrumentation, die Tschaikowsky hier gewissermaßen auf den Kopf gestellt hat: Wo Streicher am Platze wären, verwendet er Bläser und umgekehrt, so daß die Musik streckenweise einen durch nichts motivierten phantastischen Charakter bekommt.“

Trotz der zunächst freundlichen Aufnahme seitens des Publikums verschwand Iolanta nach lediglich elf Vorstellungen aus dem Spielplan des Mariinsky-Theaters und wurde – wie übrigens auch Nußknacker – in den wenigen übrigbleibenden Monaten im Leben des Komponisten in Rußland nie wieder gespielt. Die Oper erschien zwar bereits 1892 als Partitur sowie als Klavierauszug (von Tschaikowsky getreuem Schüler und Vertrauten Sergej Tanejev angefertigt) beim Moskauer Musikverlag Jurgenson in Druck, die Oper selber schien jedoch bis Ende des Jahrhunderts dazu verurteilt, vollends in Vergessenheit zu geraten.

Es sollte jedoch anders kommen. Zu den ersten großen Anwälten von Iolanta gehörte kein geringerer als Gustav Mahler, der die Oper im Januar 1893 – erst 16 Tagen nach der Petersburger Uraufführung – in Hamburg aufführte und während seiner Hamburger Jahre im Opernspielplan weiterhin aufführen ließ (einmal in Anwesenheit des Komponisten). Auch nahm Mahler das Werk nach seiner Umsiedelung nach Wien mit, wo er es 1900 als Generalmusikdirektor der Wiener Hofoper mit der großen Sopanistin Selma Kurtz in der Titelrolle auch dirigierte (um die Realistik zu erhöhen, ließ er Fräulein Kurtz während der Probenarbeiten mit Augenbinde singen). Auch wurde Iolante wohl wegen der Verbindung zur skandinawischen Literatur in Kopenhagen und Stockholm früh inszeniert. Der eigentliche Durchbruch erfolgte jedoch erst 1940, als eine neu angefertigte zweiaktige Fassung mit umgeändertem Textbuch (um die religiösen Anspielungen zu entkräften) am Moskauer Bolschoj-Theater über die Bretter ging. Seit dem großartigen Erfolg dieser Neufassung hat die zweiaktige Iolanta im russischen Opernrepertoire einen festen Platz gewonnen und wurde durch Reiseinszenierungen auch oft im Ausland aufgeführt. Eine weitere denkwürdige Inszenierung, die auch neue musikalische Maßstäbe setzte, fand 1974 in Moskau mit der großen russischen Sopranistin Galina Wischnewskaja als Titelheldin statt (1984 erfolgte eine Platteneinspielung mit Wischnewskaja und Nikolai Gedda). Die englische Erstaufführung, die 1968 im Londoner Camden-Festival mit Josephine Barstow stattfand, führte die Oper erfolgreich ins britische Repertoire ein und wurde von anderen Inszenierungen gefolgt, vor allem wohl die Aldeburgher-Inszenierung durch Galina Wishnewskaja im Jahre 1974. Als abschließende Kuriosität, die auch die dauerhafte Beliebtheit von Iolanta bezeugt, sei die Chemnitzer Inszenierung von 1993 erwähnt, bei der Sir Peter Ustinov Regie führte.

 

Handelnde Personen
René, König der Provence - Baß
Robert, Herzog von Burgund - Bariton
Graf Vaudémont, ein burgundischer Ritter - Tenor
Ebn-Chakia, ein maurischer Arzt - Bariton
Almerik, Waffenträger König Renés - Tenor
Bertrand, Pförtner des Schlosses - Baß
Iolanta, Tochter König Renés, blind - Sopran
Marta, Bertrands Frau, Iolantas Amme - Alt
Brigitta, Freundin Iolantas - Sopran
Laura, Freundin Iolantas - Mezzosopran

Chor, Statisterie
Dienerinnen und Freundinnen Iolantas, Gefolge des Königs, Krieger und Waffenträger des Herzogs von Burgund, 4 Musiker

Ort und Zeit
Gebirge im Südfrankreich des 15. Jahrhunderts

Zusammenfassung der Handlung
In den Vogesen, ein Garten mit blühenden Rosensträuchern und Bäumen voll reifer Früchte und einem Pavillon; Mitte des 15. Jahrhunderts: Auf Befehl König Renés wird dessen blinde Tochter Iolanta in einem idyllischen Garten von der Außenwelt abgeschirmt. Sie weiß weder, daß ihr Vater König ist, noch daß sich die andern Menschen durch ihre Sehkraft von ihr unterscheiden, da niemand in ihrer Gegenwart von diesen Dingen sprechen darf. Doch das Glück von Iolantas Kindheit scheint verflogen zu sein; traurig fragt sie ihre Amme, ob denn die Menschen ihre Augen nur zum Weinen hätten. Ihre Freundinnen versuchen sie mit dem Duft der Blumen zu trösten und singen sie auf ihren Wunsch hin in den Schlaf. Als Almerik, der neue Waffenträger, erscheint, um Renés Ankunft anzukündigen, erfährt er zu seiner Ver-wunderung von Bertrand, was es mit diesem Garten auf sich hat, denn er lebte bis jetzt im Glauben, daß Iolanta in einem spanischen Kloster aufgezogen werde. René kommt mit dem maurischen Arzt Ebn-Chakia, von dem er sich die Heilung seiner Tochter verspricht. Er wäre sogar bereit, auf seine Macht zu verzichten, wenn Iolanta dafür wieder sehen könnte. Doch Ebn-Chakia erklärt dem entsetzten König, daß Iolanta erst geheilt werden könne, wenn sie um ihren Mangel wisse und selbst den Wunsch zur Heilung verspüre. Unbemerkt dringen Vaudémont und Robert in den Garten. Robert ist auf dem Weg zu René, da er die ihm unbekannte Iolanta heiraten soll. Allerdings schlägt sein Herz für Matilda, die Gräfin von Burgund. Als sie die schlafende Iolanta erblicken, ist Vaudémont von ihrem Anblick so entzückt, daß Robert meint, der Freund stehe unter einem Zauberbann, und forteilt, um Hilfe zu holen. Iolanta erwacht; sehr bald bemerkt Vaudémont, daß sie blind ist. Er versucht der Verwirrten ein Gefühl davon zu vermitteln, was Licht ist und was Sehen bedeutet. Unter dem hinzutretenden Hofstaat macht sich Entsetzen breit, als man erkennt, daß der fremde Graf Iolanta über ihre Blindheit aufgeklärt hat. Ebn-Chakia sieht nun die Chance für Iolantas Heilung gekommen. René greift zu einer List, um in Iolanta den Wunsch zu erwecken, wieder sehen zu können: Er droht, Vaudémont wegen seiner Ausführungen mit dem Tod zu bestrafen, falls Iolanta nicht geheilt werde. Iolanta ist nun bereit, alle Schmerzen zu erdulden, um das Leben des geliebten Ritters zu retten. Allein mit Vaudémont, erklärt René dem Grafen, daß die Verurteilung nur ein Vorwand war, um in Iolanta die Bereitschaft zur Heilung wachsen zu lassen. Vaudémont bittet René daraufhin, egal, wie die Operation verläuft, um die Hand seiner Tochter. René gesteht ihm, daß sie bereits einem andern versprochen sei. Da kehrt Robert zurück, in dem René jenen auserkorenen Bräutigam erkennt. Auf Drängen Vaudémonts gesteht Robert, daß er Matilda liebe, und bittet deshalb um die Auflösung der Verlobung. Als Bertrand und die Dienerinnen verkünden, daß die Operation gelungen sei, steht Iolanta und Vaudémonts gemeinsamen Glück nichts mehr im Weg.

Bradford Robinson, 2009

Aufführungsmaterial ist von Breitkopf und Härtel, Wiesbaden zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikabteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.

Peter Ilych Tchaikovsky
(b. Votkinsk, 7 May 1840 – d. St. Petersburg, 6 November 1893)

Iolanta
op. 69 (1891-92)
Lyric opera in one act on a libretto by Tchaikovsky
after Henrik Hertz’s play King Renè’s Daughter

Preface
“After you left, my tortures and sufferings rose in a crescendo and yesterday evening I reached a crisis. [...] The real reason for my despair was that I have been making vigorous but vain efforts to work. Nothing came out but muck, and Nutcracker and King René’s Daughter [later to be renamed Iolanta] turned into terrifying feverish nightmares, so hateful that I don’t want to describe them. [...] I am in such a state of mind that I have even begun to hate King René’s Daughter, when on the contrary I ought to love her. [...] I feel that I can make a chef d’oeuvre out of her, but not in these circumstances.” (Tchaikovsky, letter of 3-15 April 1891)

Thus the mood that accompanied Tchaikovksy’s preliminary work on his final opera Iolanta, before even a note of it had been committed to paper. Exhausted by the completion its brilliant predecessor, The Queen of Spades (1890), he vacillated between feelings of creative aridity (“muck”) and the belief that he was about to produce the greatest stage work of his career (“chef d’oeuvre“). His brother Modest, the recipient of this candid letter and the author of the libretto, took fright at his brother’s negative attitude: “Your cooled feelings toward Iolanta have very much upset me. I fear that it is my fault [...] Everything seems so bad that I have lost the desire to finish it.” Tchaikovsky, writing from New York, quickly backpedaled to rescue the project from failing before it had left the ground: “Where did no get the idea that I have become cool towards Iolanta? It is because I am more than ever in love with her that I put her off until next year. I want to make a chef d’oeuvre out of her, and I can, but to do so I must not hurry.” A few days later, on a train to Niagara Falls, he sent more lines of reassurance: “You will see; I shall write on opera to make everyone cry.”

The material was indeed designed to make everyone cry. King René’s Daughter, a lyrical drama in a medieval setting by the Danish poet and playwright Henrik Hertz (1797-1870), deals with a beautiful blind princess whose sight is restored through the miraculous powers of love (and the skills of a Moorish surgeon). The play was an instantaneous international success from the moment it went on the boards in Copen-hagen in 1845. By the end of the century it had been published in all major European languages (including Esperanto); at least three translations competed for the English market by 1850 and another three for the German market by 1847, only two years after its Copenhagen première. The 1852 edition of the Brockhaus Encyklopädie was convinced that Hertz’s play was one of the great works of the first half-century: “a drama rich in delicate, poetic bloom and worthy of a lasting presence, and one which has found its way into the repertoire of practically every theater of significance.” Today Kong Renes Datter, to use its original title, is still considered a classic of Danish literature. It was this play, with its medieval setting and its theme of the regenerative powers of love, adapted for the Russian stage by Vladimir Zotov and reworked into a libretto by Modest Tchaikovsky, that Tchaikovsky sought to turn into his chef d’oeuvre.

Work on the score began in earnest in July 1891 after Tchaikovsky’s return from America. But self-doubts continued to haunt him: “My opera goes on lazily, with difficulty; and what is worst of all, I notice at every step that I am repeating myself - du réchauffé,” he wrote on 11 July, adding four exclamation points for emphasis. On 14 August things were no better: “What if both Iolanta and Nutcracker, for whose sake I am suffering so much, are muck.” But he nevertheless managed to finish the composition draft by 16 September and completed the orchestration the following December. In the course of rehearsals the lead tenor, singing the part of Vaudémont, felt that his part needed reinforcement, and Tchaikovsky obliged by writing an additional aria for him, dated 7 October 1892. With this, the score of Iolanta was finally complete.

The première took place at the Mariinski Theater in St. Petersburg on 18 December 1892, accompanied on the same bill by the première of The Nutcracker, both conducted by Eduard Nápravník. Surprisingly from today’s standpoint, the opera was more warmly received than the now immortal ballet: the Tsar himself expressed his special delight in it, and the audience was inclined to agree. Some of the critics, however, were merciless in their contempt for the new opera. Not untypical were the unkind words of Rimsky-Korsakov, writing in his autobiography years later: “... one of Tchaikovsky’s feeblest compositions. To my mind, everything in it is unsuccessful - beginning with impudent borrowings like Rubinstein’s melody Otvoritye mnye tyemnitsu and ending with orchestration, which in this particular case Tchaikovsky somehow had written topsyturvy: music suitable for strings had been allotted to wind instruments and vice versa, and hence it occasionally sounds fantastic in the most unsuitable passages.”

Despite its initially warm public reception, the work was dropped from the Mariinsky’s program after eleven performances, and neither it nor Nutcracker were performed again in Russia during the few months of life remaining to their composer. The full score and a piano reduction (prepared by Tchaikovsky’s trusted pupil and confidant, Sergey Taneyev) was published by Jurgenson of Moscow in 1892, but the opera seemed destined for oblivion.

This was not to be the case. One of Iolanta‘s great champions was Gustav Mahler, who mounted it in Hamburg in January 1893, only sixteen days after its St. Petersburg première. He continued to perform it during his Hamburg tenure (once in the presence of the composer) and also took it with him to Vienna, where as artistic director of the Vienna Court Opera he mounted Iolanta in 1900 with the great Selma Kurtz in the title role (Iolanta being blind, Mahler had Fräulein Kurtz blindfolded during rehearsals to enhance the realism). The opera was also given productions in Copenhagen and Stockholm. But its true breakthrough had to wait until 1940, when a new two-act version with altered text (to downplay its religious motifs) was mounted at the Bolshoy in Moscow. The success was enormous; since then Iolanta, in this two-act version, has never left the Russian repertoire and has frequently been performed abroad by Russian touring companies. Another notable production, setting new heights in musical standards, took place in Moscow in 1974 with the great Galina Vishnevskaya in the title role (in 1984 she made a recording of the piece role with Nikolai Gedda). The first English performance, given at the Camden Festival in 1968 (with Josephine Barstow), established the work’s popularity in that country and was followed by other new productions, including one by Galina Vishnevskaya at Aldenburgh in 1974. A final curiosity, again illustrative of Iolanta‘s now enduring popularity, was a production in Chemnitz directed by none other than Sir Peter Ustinov (1993).

Characters
René, King of Provence - Bass
Robert, Duke of Burgundy - Baritone
Count Vaudémont, Burgundian knight - Tenor
Ibn-Hakia, Moorish physician - Baritone
Alméric, armor-bearer to King René - Tenor
Bertrand, doorkeeper to the castle - Bass
Iolanta, blind daughter of King René - Soprano
Martha, Bertrand’s wife, Iolanta’s nursemaid - Contralto
Brigitta, Iolanta’s girl friend - Soprano
Laura, Iolanta’s girl friend - Mezzo-soprano

Chorus and supernumeraries
Iolanta’s servant girls and girl friends, the king’s retinue, the Duke of Burgundy’s soldiers and men-at-arms, 4 musicians

Setting
the mountains of southern France, 15th century

Synopsis of the Plot
The Vosges mountains, a pavilion in a garden with flowering rose bushes and trees laden with ripe fruit: At King René’s behest, his blind daughter Iolanta is shielded from the outside world in an idyllic garden. She knows neither than her father is king, nor that she differs from other people through her blindness, for no one is allowed to mention such things in her presence. But a pall of unhappiness seems to have settled over her childhood, for she sadly asks her nursemaid if people have eyes only for weeping. Her girlfriends try to comfort her with the fragrance of the flowers and, at her request, sing her a lullaby as she falls asleep. Alméric, the new armor-bearer, enters to announce René’s arrival. To his amazement he learns from Bertrand the deeper significance of the garden, for until now he has believed that Iolanta was being brought up in a Spanish convent. René arrives with the Moorish physician Ibn-Hakia, hoping that the latter will be able to cure his daughter. He would even give up his throne if it would allow Iolanta to see again. But Ibn-Hakia explains to the horrified king that she cannot be cured until she is made aware of her malady and wishes to be healed. Vaudémont and Robert steal unnoticed into the garden. Robert is traveling to René to meet his future bride Iolanta, whom he has never seen. But his heart belongs to Matilda, the Countess of Burgundy. When the two men discover the sleeping Iolanta, the sight of her sends Vaudémont into transports of delight. Robert, believing that his friend has been cast under a spell, rushes off to seek help. Iolanta awakens, and Vaudémont soon notices that she is blind. He tries to explain to the confused young woman what light is and what seeing means. Horror spreads among the gathering courtiers as they realize that the foreign count has told Iolanta of her blindness. To Ibn-Hakia, the opportunity to cure her has now arisen. René lights on a stratagem to kindle her desire to regain her sight: he threatens to have Vaudémont killed for his indiscretion unless Iolanta’s sight is restored. She is now willing to suffer any pain to save the life of her beloved knight. Left alone with Vaudémont, René explains that the death sentence was only a pretext to make Iolanta willing to be healed. Vaudémont then asks René for his daughter’s hand in marriage, no matter what the outcome of the operation. René admits that she has already been promised to another man. At this point Robert returns and is recognized by the king to be his daughter’s appointed fiancé. At Vaudémont’s urging, Robert confesses that he loves Matilda and asks for the engagement to be annulled. Bertrand and the servant girls enter to announce that the operation was successful, thereby removing the last obstacle to Iolanta and Vaudémont’s future happiness.

Bradford Robinson, 2009

For performance material please contact the publisher Breitkopf und Härtel, Wiesbaden. Reprint of a copy from the Musikabteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.