Josef Suk (geb. Křečovice, 4. Januar 1874 — gest. Benešov, 29. Mai 1935)

Epilog Symfonická skladba pro orchestr, velký a malý smíseny sbor, soprán, baryton a bas op. 37 Symphonisches Werk für Orchester, großen und kleinen gemischten Chor, Sopran, Bariton ž Bass op. 37 (1920-29/rev. bis 1932)

I Kroky (Schritte). Adagio (p. 1) – Vivace (p. 22) –
II Píseń matek (Lied der Mutter). Andante semplice (p. 54) – (string. al:)
III Od věčnosti do věčnosti (Von Ewigkeit zu Ewigkeit). Allegro appassionato (p 81) –
IV Tajemný úžas a neklid (Mystisches Staunen und Unruhe). Adagio maestoso e mesto (p. 131) –
V Poutník-těšitel (Der Pilger und Tröster). Adagio molto tranquillo, pastorale semplice (p. 148)

Vorwort

Das Orchesterschaffen von Josef Suk hat – obwohl in den letzten zwei Jahrzehnten weltweit viel häufiger gespielt als früher – noch lange nicht die Würdigung erfahren, die ihm angesichts seiner herausragenden Qualitäten zukommen müsste. Der junge Suk ist ein Tonschöpfer mit einer offenkundigen lyrischen Zartheit, ein feinster Handwerker, der mit der Wärme der Empfindung und musikantischen Natürlichkeit, jenen typisch böhmischen Zügen in der Nachfolge Dvořáks, sein Publikum sofort zu gewinnen vermag. Auf seine Dramatische Ouvertüre op. 4 (1891-92) folgt unmittelbar die wundervolle Serenade für Streichorchester E-Dur op. 6 (1892), die seinen Namen bereits für alle Zeiten berühmt macht. 1897-99 entsteht die große Symphonie E-Dur op. 14, und 1899-1900 Pohádka (Märchen), die Orchestersuite op. 16 aus der 1897-98 geschriebenen Musik zu Julius Zeyers Bühnenfassung des alten slawischen Märchens Radúz a Mahulena. Suk, dem damals die Hand von Antonín Dvořáks Tochter Otilka versprochen ist, der als zweiter Geiger des renommierten Tschechischen Streichquartetts international auftritt und als Komponist bereits hohe Wertschätzung genießt, wird sich später wehmütig erinnern: „Die Zeit, in der ich am Radúz arbeitete, war die schönste meines Lebens.“ Die Geschichte des jungen Liebespaares Radúz und Mahulena spielt eine zentrale Rolle in Suks Lebens- und Schaffensentwurf. Die glücklichste Zeit mit seiner Frau Otilka war für ihn eine Entsprechung dessen, die Liebe ein gelebter Mythos.

1902-03 folgt die Fantasie g-moll für Violine und Orchester op. 24, 1904 außerdem das Fantastické Scherzo op. 25 und die symphonische Dichtung Praga op. 26, die von Svatopluk Čechs Gedicht Žižka inspiriert wurde (Jan Žižka, der 1424 an der Pest verschied, war der legendäre Feldherr der Hussiten, und das Gedicht bezieht sich auf den Sieg seiner Truppen gegen die Prager im Jahre 1424 in der Schlacht von Malešov.) 1904 stirbt sein Schwiegervater Antonín Dvořák, was Josef Suk tief erschüttert. Also beginnt mit der Komposition seines bis dahin größten und nachhaltig berühmtesten Orchesterwerks, das zunächst ein Requiem für Dvořák werden soll: der Tondichtung Asrael op. 27 (1905-06), in welcher er zu einer wahrhaft eigenständigen Tonsprache findet – um den Preis seines Glücks im Leben, denn „um diese Zeit wurde mir der tiefste Kummer gesandt, nämlich die Erkrankung des mir teuersten Wesens“. Im Juli 1905 stirbt seine Gattin Otilka. Suk erweitert die Konzeption des Werks und benennt es nun nach dem Totenengel des Islam. (Nur Allah alleine weiß, wann der Mensch zu sterben hat. Weder Engel noch Teufel wissen darüber Bescheid. Wenn die Stunde gekommen ist, schickt Allah seinen Erzengel Asrael zum Menschen, um seine Seele zu holen.) Die letzten zwei Sätze widmet Suk seiner verstorbenen Frau, das ganze Werk „dem erhabenen Gedenken an Dvořák und Otilka“. Später bekennt er: „Ein solcher Schlag vernichtet den Menschen entweder oder treibt alle Kraft, die in ihm ruht, nach oben. Mich schien das erstere zu treffen, doch die Musik rettete mich.“

1907-09 schließt sich die Komposition der gleichfalls fünfsätzigen Tondichtung Pohádka léta (Ein Sommermärchen) op. 29 an, die die in Asrael vollzogene stilistische Transformation vertieft. 1912 stößt Suk in der neuen Zeitschrift Česká kultura auf eine Gedicht von Antonín Sova mit dem Titel Zrání, in welchem er all das in Worten ausgedrückt findet, was er mit den Mitteln der Musik sagen will. So entsteht 1912-17 die symphonische Dichtung Zrání (Das Lebensreifen) op. 34, ein tönendes Bekenntnis zum eigenen Schicksal in seinen Ursachen und Wirkungen, und zur schöpferischen Überwindung des Leids. Die Uraufführung von Zrání am 30. Oktober 1918 in Prag leitet Václav Talich, der größte tschechische Dirigent seiner Zeit.

1920 beschließt Suk, der Trilogie der großen, lebens- (und todes-) umspannenden Tondichtungen Asrael, Pohádka léta und Zrání ein abschließendes Monument anzufügen. Es ist keine Übertreibung, zu beobachten, dass Suk in der zweiten Hälfte seines Lebens durchgehend eine bewusste schöpferische Lebensplanung umsetzte. 1920 beginnt er also seine letzte große Komposition, den späteren Epilog, der zunächst (in der am 20. September 1925 vollendeten Particell-Skizze) den Titel Die Ernte der Liebe trägt. „Als ich anlässlich meines fünfzigsten Geburtstags mir selbst gegenüber Rechnung über mein Handeln ablegte, wurde mir plötzlich klar, dass ich mich von den ersten Anfängen bis zum letzten Werk nicht nur darum bemüht hatte, meiner Sehnsucht nach Schönheit und Vollkommenheit wahrhaftigen Ausdruck zu verleihen, sondern, dass ich auch häufig schwarze Wolken durchdringen und Zweifel überwinden musste, und mit der Arbeit zur höchsten Quelle vorzustoßen – zur Liebe.“

Noch mehr als während der Komposition von Zrání wird Suks Schaffensprozess von vielen Hindernissen unterbrochen und aufgehalten. So wird er 1922 als Kompositionsprofessor an die Meisterklasse des Prager Konservatoriums verpflichtet, spielt weiterhin im Tschechischen Streichquartett, und hat gesundheitliche Probleme. Die Vollendung des neuen Werks in Partitur streckt sich über ein Jahrzehnt hin, bis zum 7. August 1929, und dann braucht er noch weitere drei bis vier Jahre für Ergänzungs- und Revisionsarbeiten. Nun steht auch der neue Titel Epilog fest, der „der letzte Teil eines Zyklus ist, dessen Geist erstmals in Asrael seinen Ausdruck fand: Er durchmisst das ganze Leben; und in das Nachsinnen über den Tod und die Todesangst mischt sich das Lied der irdischen Liebe, und alles mündet in den jubelnden Gesang der befreiten Menschheit.“ Der Epilog sollte zu Josef Suks musikalischem Glaubensbekenntnis werden. Die Uraufführung des Epilog am 20. Dezember 1933 im Smetana-Saal des Prager Gemeindehauses in einem Festkonzert anlässlich von Suks sechzigstem Geburtstag (im selben Konzert erklingt auch erstmals Suks Jugendwerk Křečovicer Messe von 1888) leitet der Widmungsträger des Werks, Václav Talich (1883-1961). Mitwirkende sind das verstärkte Orchester der Tschechischen Philharmonie, der Prager Gesangsverein Hlahol, die Gesangsvereinigung der Prager Lehrerinnen, der Sängerverein Křížkovský sowie die Solisten Zdeńka Špačková (Sopran), Jan Konstantin (Bariton) und Hanuš Thein (Bass). Bei der Uraufführung ist auch der erste Präsident der Tschechoslowakischen Republik, Tomáš Masaryk (1850-1937), zugegen, der den Titel Epilog im gedruckten Konzertprogramm durchstreicht und durch Prolog ersetzt.. Im gleichen Jahr wird Suk für den Epilog mit dem großen Smetana-Jubiläumspreis ausgezeichnet. Im Vorwort zur postum erschienenen Partitur-Erstausgabe (Prag 1939), die die Vorlage zu diesem Studienpartitur-Erstdruck bildet, schreibt Herausgeber Otakar Šourek: „Seinen Epilog schuf Suk vor allem als den symphonischen Abschluss eines großen Lebens- und Schaffensprozesses, an dessen Anfang in seinem symphonischen Werk die melodramatischen Tonstücke zu Julius Zeyers Märchen-spielen Radúz a Mahulena [1897-98] und Pod jabloní [1900-01] standen und dessen weitere gewaltig ansteigende Glieder die Symphonie Asrael und die Tondichtungen Pohádka léta und Zrání bildeten. Es war ein Prozess, dessen Hauptgegenstand die Liebe war und der von der Liebe zur Geliebten und Frau auf dem Dornenweg von Schmerzen und Kämpfen zur allmenschlichen Liebe als dem ureigentlichen Sinn von Leben und Tod hinüberleitete.“

Den ersten Keim für den Epilog hatte Suk schon entdeckt, lange bevor er daran dachte, dieses Werk zu schreiben. Kurz nach der Vollendung seines Asrael skizzierte er 1907 ein Chorwerk auf den 23. Psalm: „Und wenn ich auch wandere durch das Tal der Schatten des Todes, fürchte ich kein Unglück.“ Dieses Werk blieb Skizze, doch verwendete Suk schließlich den Hauptgedanken als Hauptthema in seinem Epilog, wo es erstmal instrumental bei Ziffer 2 zu hören ist und kurz darauf von Bass und Männerchor gesungen wird. Jan M. Květ nannte es das „Thema des Todes“. Gleich zu Beginn erklingt ein weiteres tragendes Thema in den Violoncelli, welches Květ als „Thema der Menschheit“ bezeichnete.

Zwar ist die Hauptaktivität im Epilog dem großen Orchester übertragen, doch spielt auch der Gesang eine wichtige, den philosophischen Sinn des Werkes unterstreichende Rolle. Im weit ausgreifenden ersten Teil des fünfteiligen Werkes sind das alttestamentarische Bruckstücke aus den Psalmen David und dem 1. Buch Mose (Bass-Solo und Chor), später tritt als zusätzliche Farbe auf der symphonischen Palette Vocalise-Gesang zum Orchester hinzu, und die Schlussworte stellte der Suk assistierende Novák-Schüler Ladislav Vycpálek (1882-1969, selbst einer der eminentesten Komponisten Tschechiens, u.a. des Tschechischen Requiems op. 24 und der Kantate von den letzten Dingen des Menschen op. 16 [beide Werke sind in berühmten Aufnahmen Karel Ančerls für Supraphon dokumentiert]) nach Motiven der letzten Szene aus Julius Zeyers Pod jabloní (Unter dem Apfelbaum) zusammen (Bariton- und Sopran-Solo und Chor). (Julius Zeyer, geboren 1841 in Prag und gestorben 1901 ebenda, war Sohn eines Holzgroßhändler aus verarmtem französischen Adel und einer deutschen Jüdin. Seine Amme brachte ihm die Welt der böhmischen Sagen und Märchen nahe. Er lernte das Tischlerhandwerk, reiste mehrfach durch die europäischen Zentren und studierte klassische Sprachen. In den 1870er Jahren schloss er sich der kosmopolitisch orientierten Literatengruppe Lumírovci an. Romane, tschechisch-nationale Lyrik und besagte Märchen-Bühnenstücke waren wesentliche Produkte seines Schaffens.)

Das Suks Epilog zugrundeliegende Programm ist durch Jan M. Květ „nach Mitteilungen des Tondichters“ folgendermaßen überliefert: „Der gedankliche Inhalt des Epilogs wurde von Suk in fünf Hauptabschnitte gegliedert, die im Tonsatz allerdings vollkommen zusammenhängen: Ein einsamer Mensch schreitet durch die Landschaft und sinnt über das Rätsel von Leben und Tod, bis ihn Angst vor dem Untergang [dem Ende der Welt] erfasst und er daran fast verzweifelt. (Erster Abschnitt, vom Komponisten Schritte benannt.) Im Augenblick der bangesten Ratlosigkeit [des größten Schmerzes] kommt ihm das Lied in den Sinn, das seine Mutter sang, und in der Hehre der Mutterliebe wird er der irdischen Minne in ihrer lautersten Gestalt inne [und ihm wird klar, dass die Mutterliebe die reinste Form der irdischen Liebe ist]. (Zweiter Teil, Lied der Mutter, beginnend mit 2 Takten vor Nr. 26 – Andante semplice.) Ihm ist in seinem Sinnen, als sähe er Feuer aus dem Erdreich schlagen – in seinem Schein gewahrt er die urewigen Gefühle und das Sehnen der Menschheit, die Rätsel von Sein und Vergehen [In tiefes Nachdenken versunken, glaubt er zu sehen, wie eine Flamme aus der Erde auflodert, und in ihrem hellen Schein entdeckt er die uralten Gefühle und Sehnsüchte der Menschheit und die Fragen um Leben und Tod]. (Dritter Teil, Von Ewigkeit zu Ewigkeit, beginnend von Nr. 35.) Die neue Erkenntnis erfüllt seinen Busen mit erscheuerndem Staunen und wogender Unruhe [Unter dem Eindruck dieser Wahrnehmung erfüllen ihn Staunen und Unbehagen]. (Viertel Teil, Mystisches Staunen und Unruhe, beginnend mit dem 6. Takt nach Nr. 54 – Adagio maestoso e mesto.) Die Erlösung bringt der Pilger, die gestaltgewordene allmenschliche Sehnsucht, die vom Menschen die Todesangst nimmt und seinem Herzen die demütige Gewissheit einflößt, dass „der Geist der ewigen Liebe über uns schwebt“ und dass der Tod nur der Keim neuen Daseins ist [den Keim eines neuen Lebens in sich trägt]. (Fünfter Teil, Der Pilger und Tröster, beginnend mit dem 5. Takt vor Nr. 62 – Adagio molto tranquillo.)

Wie der Titel es beschwört, ist der Epilog Josef Suks letzte großes Werk geblieben, dem noch ein paar kleine Gelegenheitskom-positionen folgen sollten, bevor er verstarb. Václav Talich hat sich zwar stets ein Leben lang für Suks Musik eingesetzt, doch auch er hat sich dabei kaum um den Epilog gekümmert und diesem immerzu Werke wie Asrael, Zrání, Pohádka léta oder die Streicherserenade vorgezogen. Nicht anders die ihm nachfolgenden großen tschechischen Dirigenten wie Rafael Kubelík oder Jiří Bělohlávek. Ob diese Vernachlässigung ausschließlich mit der aufwändigeren Besetzung des Epilog und dem damit verbundenen Einstudierungs-Szenario zusammenhängt – wie die Biographen argumentieren –, darf bezweifelt werden. Jedenfalls gehört der Epilog zu den substantiellsten symphonischen Werken seiner Zeit und ist es wert, in den Konzertsälen in aller Welt zu Gehör gebracht zu werden.

Christoph Schlüren, März 2008

Aufführungsmaterial ist vom Verlag Editio Bärenreiter Praha, Prag (derzeit noch via www.bärenreiter.com) zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars aus der Sammlung Tom Zelle, Chicago.

Josef Suk (b. Křečovice, 4 January 1874 — d. Benešov, 29 May 1935)

Epilog Symfonická skladba pro orchestr, velký a malý smíseny sbor, soprán, baryton a bas op. 37 Symphonic Piece for Orchestra, Large & Small Mixed Choruses, Soprano, Baritone & Bass, Op. 37 (1920-29/rev. until 1932)

I Kroky (Schritte). Adagio (p. 1) – Vivace (p. 22) –
II Píseń matek (Lied der Mutter). Andante semplice (p. 54) – (string. al:)
III Od věčnosti do věčnosti (Von Ewigkeit zu Ewigkeit). Allegro appassionato (p 81) –
IV Tajemný úžas a neklid (Mystisches Staunen und Unruhe). Adagio maestoso e mesto (p. 131) –
V Poutník-těšitel (Der Pilger und Tröster). Adagio molto tranquillo, pastorale semplice (p. 148)

Preface

Although far more frequently performed in the last two decades than hitherto, Josef Suk’s orchestral music has not received a fraction of the appreciation it deserves in view of its outstanding quality. As a young man Suk was a composer of manifest lyrical delicacy, a superb craftsman who instantaneously captivated his audience with those characteristic Bohemian traits of the post-Dvořák era: warmth of feeling and unaffected musicality. His Dramatic Overture, op. 4 (1891-2), was immediately followed by the miraculous Serenade in E-major for String Orchestra, op. 6 (1892), which made his name famous for all times. His great Symphony in E-major, op. 14 (1897-9) was followed in 1899-1900 by Pohádka (Fairy-Tale, op. 16), an orchestral suite compiled from incidental music he had written for Julius Zeyer’s stage adaptation of the ancient Slavic fairy-tale Radúz a Mahulena (1897-8). At that time Suk was promised the hand of Dvořák’s daughter Otilka in marriage, appeared internationally as second violinist in the celebrated Czech String Quartet, and already enjoyed high esteem as a composer. Later he would wistfully recall that “the time I spent working on Radúz was the happiest period of my life.” The story of the young lovers Radúz and Mahulena played a central role in Suk’s life and artistic philosophy. His happiest years with his wife Otilka were a correlative of that story, and his love a living myth.

The years 1902-3 saw the emergence of Suk’s Fantasy in G-minor for violin and orchestra (op. 24), the year 1904 his Fantastické Scherzo (op. 25) as well as the symphonic poem Praga (op. 26), a work inspired by Svatopluk Čech’s poem Žižka. (Jan Žižka, who died of the plague in 1424, was the legendary military commander of the Hussites, and the poem refers to the victory of his troops over the Prague forces at Battle of Malešov in 1424.) The death of his father-in-law Antonín Dvořák in 1904 left Suk stunned. It was at this time that he began to work on his largest and, in the long run, most famous orchestral composition to date: the tone-poem Asrael, op. 27 (1905-6), originally intended as a requiem for Dvořák. It was here that Suk found a truly independent voice – at the price of his happiness, for “at this time I was beset with the deepest sorrow, namely, the illness of the person dearest to me on earth.” His wife Otilka died in July 1905. Suk enlarged the conception of Asrael and named it after the Islamic angel of death. (Only Allah knows when a human being must die. Neither angels or devils know anything about it. When the hour arrives, Allah sends his archangel Asrael to to fetch the person’s soul.) The final two movements are dedicated to Suk’s deceased wife, the entire work to “the blessed memory of Dvořák and Otilka.” Later he confided, “A blow like that either destroys a man or causes all the powers within him to soar upward. I seemed to succumb to the former, but was redeemed by music.”

Suk then produced, in 1907-9, another five-movement tone-poem, Pohádka léta (A Summer Fairy-Tale, op. 29), deepening the stylistic transformation brought about in Asrael. In 1912, while reading the new periodical Česká kultura, he stumbled on a poem by Antonín Sova with the title Zrání, in which he found, expressed in words, everything he wanted to say with the resources of music. The result was the symphonic poem Zrání (The Ripening, op. 34) of 1912-17, a musical testament to his own fate, its causes and repercussions, and to the surmounting of sorrow through creativity. The première of Zrání was given in Prague on 30 October 1918 by the greatest Czech conductor of the day, Václav Talich (1883-1961).

In 1920 Suk decided to append a concluding monument to the trilogy of his great life-spanning (and death-spanning) tone-poems Asrael, Pohádka léta, and Zrání. It is no exaggeration to observe that the composer, in the latter half of his life, was consistently and consciously carrying out a creative life-project. Thus, in 1920 he embarked on his final large-scale composition, giving it the title “The Harvest of Love” in the continuity draft he completed on 20 September 1925. Later it would be retitled Epilogue: “On my fiftieth birthday I took stock of my own actions, and suddenly realized that from my very beginnings to my most recent work I had aspired not only to lend genuine expression to my longing for beauty and perfection, but that I frequently had to penetrate dark clouds and dispel doubts in order to work my way toward the supreme fountainhead: love.”

Even more so than when composing Zrání, Suk’s creative process was interrupted and delayed by many obstacles. In 1922, for example, he was appointed professor of composition at the master class of Prague Conservatory; he also continued to play in the Czech Quartet and suffered from ill-health. The completion of his new work in full score dragged on for a full decade until 7 August 1929, and another three or four years were needed for his addenda and revisions. By that time the new title was now set: Epilogue, the “final part of a cycle whose spirit first found expression in Asrael: it spans the whole of life, and the contemplation of death and mortal anxiety is commingled with the song of earthy love; everything leads to the jubilant song of liberated humanity.” Epilogue would become Josef Suk’s musical profession of faith. The première was given in Smetana Hall at Prague’s Municipal House on 20 December 1933 during a festive concert in celebration of the composer’s sixtieth birthday, conducted by the work’s dedicatee, Václav Talich. (The same concert witnessed the first performance of Suk’s juvenile Křečovice Mass of 1888.) The performers included the enlarged Czech Philharmonic Orchestra, Prague’s Hlahol Choral Society, the Prague Women Teachers’ Chorus, the Křížkovský Singing Society, and the solo vocalists Zdeňka Špačková (soprano), Jan Konstantin (baritone), and Hanuš Thein (bass). The performance was also attended by the first president of the new republic of Czechoslovakia, Tomáš Masaryk (1850-1937), who crossed out the title “Epilogue” in the printed program booklet and replaced it with “Prologue”. In the same year Suk was awarded the Great Smetana Jubilee Prize for Epilogue.

Epilogue was first published in a posthumous full score (Prague, 1939), of which our study score is a faithful reproduction. In his preface the editor Otakar Šourek added the following words: “Suk composed his Epilogue primarily as the symphonic conclusion of a long process in his life and creativity that began, in his symphonic oeuvre, with the melodramatic incidental music to Julius Zeyer’s fairy-tale plays Radúz a Mahulena [1897-8] and Pod jabloní [1900-01] and continued in ever-mightier succession with the symphony Asrael and the tone-poems Pohádka léta and Zrání. It was a process whose primary subject was love, and it led from the love for his beloved wife via the thorny path of sorrow and struggle to an all-embracing love of humanity as the fundamental meaning of life and death.”

Suk lit on the initial germ-cell of Epilogue long before he considered writing the work itself. In 1907, shortly after completing Asrael, he sketched a choral setting of Psalm XXIII: “Yea, though I walk through the valley of the shadow of death, I will fear no evil.” This work never proceeded beyond sketches, but Suk ultimately used its main idea as the principal theme of Epilogue, where it first occurs in instrumental form at rehearsal no. 2 and is sung by the bass and the male chorus a short while later. Jan M. Květ has called it the “Theme of Death.” Right at the beginning a second basic theme, which Květ calls the “Theme of Humanity,” is heard in the cellos.

Although the main activity in Epilogue is transferred to the full orchestra, the human voice plays an important role in underscoring the work’s philosophical meaning. In the expansive first section of this five-part work we hear Old Testament fragments from Genesis and the Book of Psalms (bass solo and chorus). Later vocalises (wordless singing) are added to the orchestra as an additional hue on the symphonic palette. The final words, sung by the baritone, soprano, and chorus, were compiled by Suk’s assistant Ladislav Vycpálek (1882-1969) from motifs taken from the final scene of Julius Zeyer’s Pod jabloní (Under the Apple Tree). (Vycpálek, a student of Vitěslav Novák, was himself one of the most eminent Czech composers and the creator inter alia of the Czech Requiem, op. 24, and the Cantata on the Last Things of Man, op. 16, both of which were released in famous recordings by Karel Ančerl for Supraphon. Julius Zeyer, born in 1841 in Prague, where he died in 1901, was the son of a German Jewess and timber wholesaler of impoverished French nobility. His nanny taught him about the world of Bohemian legends and fairy-tales. He learned the trade of a cabinet maker, traveled widely through the capitals of Europe, and studied classical languages and literature. In the 1870s he joined a cosmopolitan literary coterie known as the Lumírovci. His main writings include novels, Czech nationalist poetry, and the above-mentioned fairy-tale plays.)

The program underlying Suk’s Epilogue has been handed down by Jan M. Květ “from information supplied by the composer”: “Suk divided the ideational contents of Epilogue into five main sections which, however, completely overlap in the composition: A solitary man walks through the landscape and ponders the riddle of life and death until he is seized by fear of the end of the world and nearly driven to despair. (Part I, entitled “Steps” by the composer.) At the moment of greatest sorrow, his mind lights on a song that his mother used to sing, and he realizes that maternal love is the purest form of earthly love. (Part II, “Mother’s Song,” beginning two bars before rehearsal no. 26 – Andante semplice.) Lost in deep thought, he believes he sees a flame flickering from the earth, and in its bright glow he discovers the primordial feelings and longings of humanity and the mystery of life and death. (Part III, “From Eternity to Eternity,” beginning at rehearsal no. 35.) This new discovery fills him with thrilling amazement and waves of unrest. (Part IV, “Secret Wonder and Unrest,” beginning six bars before rehearsal no. 54 – Adagio maestoso e mesto.) Redemption arrives in the form of the Pilgrim, the incarnation of human longing, who relieves mankind of its fear of death and instills into its heart the humble certitude that ‘the spirit of eternal love hovers above us’ and that death bears within it the seed of a new life. (Part V, “The Pilgrim-Saviour,” beginning five bars before rehearsal no. 62 – Adagio molto tranquillo.)”

As intimated by the title, Epilogue remained Josef Suk’s last large-scale work, being followed only by a few pièces d’occasion before his death. Although Václav Talich championed Suk’s music throughout his career, even he paid little attention to Epilogue, preferring such works as Asrael, Zrání, Pohádka léta, and the String Serenade. Things remained much the same with Talich’s great successors Rafael Kubelík and Jiří Bělohlávek. That this neglect is due entirely to the work’s lavish scoring and resultant difficulties of rehearsal, as Suk’s biographers contend, is open to question. Whatever the case, Epilogue is among the most substantial symphonic creations of its day and deserves to be heard in concert halls throughout the world.

Christoph Schlüren, March 2008

 

For performance materials please contact the publisher Editio Bärenreiter Praha, Prag (www.bärenreiter.com). Reprint of a score from the collection Tom Zelle, Chicago.