Leoš Janácek
(geb. Hukvaldy, 3. Juli 1854 — gest. Moravská Ostrava /Mährisch-Ostrau, 12. August 1928)

Balada blanická („Ballade von Blaník“)
Symphonische Dichtung für großes Orchester (1919-20?),
„dem Befreier T. G. Masaryk“ gewidmet

Vorwort
Die Tondichtung Balada blanická von Leoš Janá?ek stellt einen patriotischen Reflex des Komponisten auf die Ausrufung des ersten Tschechoslowakischen Republik am 28. Oktober 1918 dar und ist zugleich eine Huldigung an ihren ersten Präsidenten T. G. Masaryk (1850-1937). Sie gehört neben dem Šumá?ovo dít? („Das Kind des Fiedlers“, 1913) und Taras Bulba (1915-18) zu den großen Orchesterwerken, die das neu erwachte Interesse Janá?eks um den Ersten Weltkrieg bezeugen, zu einem Zeitpunkt also, in dem er sich von der Oper abwandte. Ansporn zu der neuen Komposition war wohl seine enthusiastische Reaktion auf eine Aufführung des Brünner Opernorchesters im August 1919 unter der Leitung des neuen Chefdirigenten František Neumann. Tatsächlich war es auch Neumann, der die ersten drei Aufführungen der neuen Tondichtung leitete.
Der Titel und das Hauptsujet von Balada blanická wurden dem gleichnamigen Gedicht von Jaroslav Vrchlický (1853-1912) entnommen. Dabei handelt es sich um eine seiner Selské balady („Bauernballaden“, 1885), eine phantasievolle Umdichtung einer Legende, die sich während der „Nationalen Wiedergeburt“ der Tschechen im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute. Dieser Legende zufolge schläft unter dem Berge Velký Blaník (in der Nähe von Vlašim in Böhmen) ein Heer tschechischer Ritter, vom Heiligen Wenzel geführt, jederzeit bereit, in der Stunde höchster Not die tschechische Nation zum Sieg zu führen. Vrchlický, der seine Gedichte schrieb, als die böhmischen Länder noch zu Österreich gehörten, gestaltete diesen Mythos als messianische Prophezeiung vom Leidensweg und der Wiederauferstehung seines Volkes. Dabei hat er religiöse Zwischentexte feinfühlig herangezogen, vor allem die alttestamentarische Vision eines messianischen Zeitalters (hier werden Schwerter zu Pflugscharen und Speere zu Winzermessern (Jesaja, Micha) verwandelt) und den Mythos der Sieben Schläfer von Ephesus. In der Fassung Vrchlickýs verirrt sich ein schlichter, aber bibelkundiger Bauer am Karfreitag nach Blaník, während in der Kirche gerade die Leidensgeschichte Christi feierlich rezitiert wird. Hier trifft er auf die bewaffneten Krieger, schläft selber ein und erwacht zu seinem Erstaunen nach hundert Jahren, um eine wunderbare Wiedergeburt zu erleben, bei der die Waffen in landwirtschaftliches Werkzeug verwandelt sind und das Volk glücklich auf den Äckern arbeitet, während hoch droben eine Feldlerche singt. Das Gedicht ist mit Übersetzungen in Deutsch, Englisch und Französisch im entsprechenden Band der Janá?ek-Gesamtausgabe (Brünn 2003) vollständig abgedruckt. Bei der Uraufführung des Werks, die am 21. März 1920 im Brünner Stadttheater unter der Leitung Neumanns stattfand, trug die Tondichtung den Titel Blani?tí rytí?i („Die Ritter von Blaník“) mit dem Untertitel „Symphonische Dichtung für großes Orchester nach Vrchlickýs Balada blanická“; veröffentlicht wurde es jedoch lediglich als Balada blanická ohne die Widmung an Masaryk. Spätere Aufführungen zu Lebzeiten des Komponisten fanden in Prag unter der Leitung von Neumann (1921, 1923) sowie von Hermann Schmeidel (1926) statt.
Obwohl diese für Janá?eks Verhältnisse ungewöhnlich knappe Tondichtung angeblich „nach Vrchlický“ konzipiert wurde und sich einige Kommentatoren um die Aufdeckung von Übereinstimmungen zwischen den Gedicht und Vertonung bemüht haben, besteht keine unmittelbare Entsprechung, abgesehen vom allgemeinen Verlauf der Handlung von einem geheimnisumwitterten Anfang zu einem Schluß, der Triumph und innige Zartheit vereint.
Bei seinen symphonischen Dichtungen trachtete Janá?ek nie nach einer genauen Wiedergabe der programmatischen Erzählstruktur. Im Falle der Balada blanická findet sich jedoch eine zusätzliche Komplikation: Die Uraufführung fand während der Feier des 70. Geburtstags Masaryks statt und wurde von Festreden begleitet, darunter eine, die Janá?ek zwar selber entworfen hatte, letztendlich jedoch nie hielt. Im Entwurf der Rede erläutert er seine Absichten bezüglich des neuen Werks und zeigt, daß die Balada blanická eine spezifische Reaktion auf das politische Programm der wohlbekannten Schrift Masaryks ?eská otázka („Die tschechische Frage“, 1895) darstellt. In diesem Aufsatz nimmt Masaryk die Sichtweisen der gegensätzlichen politischen Parteien in den tschechischen Ländern der 1890er Jahre kritisch unter die Lupe – die „Jungen Tschechen“ und die „Alten Tschechen“, die eine Auseinandersetzung mit den österreichischen Machthabern provozieren bzw. vermeiden wollten. Nach Masaryk seien diese beiden Extreme unvereinbar und wohl im Sinne der führenden Persönlichkeiten der Hussitenbewegung des 15. Jahrhunderts zu verstehen: der streitsüchtige Krieger Jan �i�ka und der Märtyrer Jan Hus. Der Aufsatz endet mit dem Ruf nach einer höheren geistigen Vereinigung der beiden Charaktertypen – einer Vereinigung, für die Masaryk in dem pazifistischen Hussiten und Gründer der Böhmischen Brüder Petr Chel?ický ein nationales Vorbild fand. Dieser Gedanke liefert die Grundlage für das, was der Autor „humanita“ nennt, für einen rationalistisch-liberalen „Humanismus“, der seine Wurzeln in Masaryks protestantischen Hintergrund hat, welcher auch die Grundlage seines politischen Programms des „Realismus“ ist. Gleichzeitig schlägt der Aufsatz zukünftige Richtungen für die tschechische Politik und Kultur vor und plädiert für eine „Philosophie der tschechischen Musik“, die sich im soziologischen wie nationalen Sinne von Wagner absetzt, und für eine zunehmende Ablehnung des „alten Formalismus“ durch die Komponisten.
Offenbar versuchte Janá?ek in seiner Rede auf mehrere Ideen Masaryks ausführlich einzugehen, die zugleich einen entscheidenden Einfluß auf die Konzeption der Balada blanická ausübten. Trotz eines gewissen gedanklichen Wirrwarrs belegen seine Notizen, daß er auf den Realismus Masaryks als Aufruf zu einer neuen musikalischen Nüchternheit hinweisen wollte – soweit dies ohne die Preisgabe der eigenen Integrität möglich ist – und betont gleichzeitig, daß die Agenda des Präsidenten mit seinen eigenen Überzeugungen übereinstimmt. Es überrascht daher nicht, daß das neue Werk in mancherlei Hinsicht wie ein Experiment in neuen Stilrichtungen und ein Wendepunkt in der künstlerischen Entwicklung des Komponisten wirkt. So wird in der Balada blanická die romantische Harmonik, wie sie etwa in den Hörnern und Harfen zum Ausdruck kommt, mit Werkabschnitten abrupt kontrastiert, die dem Spätstil Janá?eks näher stehen und auch die Verwendung von Ganztonskalen nicht verschmähen. Verstärkt werden diese stilistischen Kontraste durch eine Vereinfachung der Gegensätzlichkeit von �i�ka und Hus, die auf einer höheren Ebene in Chel?ický aufgehoben wird, zu einer schlichten Opposition zwischen �i�ka und Chel?ický. Das Programm des Werks besteht demnach wohl in der Lösung eines Konflikts zwischen zwei nationalen Charaktertypen, der von Masaryk stammt, wird jedoch nicht in seinem Sinne aufgefaßt. Dazu Janá?ek: „Die Ritter von Blaník haben ihre Waffen niedergelegt, um den Pflug in die Hand zu nehmen: jedoch weder die Waffe noch den Pflug [allein], sondern ein jedes wurde vom anderen gemäßigt.“
Es muß ausdrücklich betont werden, daß sich Vrchlický, obwohl von unbestreitbarem Rang, nicht ohne weiteres als Vorbild eignete. Zwar war er einer der großen kosmopolitischen Dichtern der 1880er Jahre (seine Ansichten über Kunst glichen etwa denen der französischen Parnassiens), jedoch wurde bereits in den 90er Jahren sein souveräner Formalismus von der jüngeren Generation tschechischer Dichter zugunsten unterschiedlichster Frühformen des Modernismus verworfen. Eine geeigneteres Vorbild für die modernen tschechischen Komponisten, die Masaryk huldigen wollten, wäre etwa der symbolistische Dichter Antonín Sova gewesen, der die literarische Vorlage zur patriotischen Tondichtung Zrání („Lebensreife“, 1912-17) von Josef Suk sowie bereits 1903 die Vorlage zur Kantate Údolí nového království („Das Tal des Neuen Königreiches“) von Vít?zslav Novák lieferte, die das Masaryk’sche Ideal der Humanita sogar explizit thematisiert. Selbst Masaryk hätte womöglich die Wahl Janá?eks für unzeitgemäß gehalten; wie so oft bei Janá?ek wird jedoch seine implizit romantische Ästhetik von der musikalischen Sprache größtenteils überwältigt, was auch zu einigen faszinierenden Spannungen und Widersprüchen führt.
Umstritten bleibt das genaue Entstehungsdatum der Balada blanická. In den früheren, 1924 veröffentlichten Werkverzeichnissen wird 1920 als Entstehungsjahr angegeben, ein Datum, das 1926 – nach Absprache mit dem Komponisten – bei den Werbeaktivitäten für ein Konzert der Tschechischen Philharmoniker wiederholt wurde. Da keine weiteren Anhaltspunkte etwa in Briefen oder anderswo zu finden sind, neigte Jarmila Procházková in ihren Anmerkungen zu den Gesammelten Werken dazu, das Jahr 1920 als Entstehungsdatum zu akzeptieren. John Tyrrell hingegen – vor allem in seiner maßgebenden zweibändigen Biographie (London 2006/07) – hat überzeugend dargestellt, daß die Balada blanická unter realistischer Berücksichtigung der Aktivitäten und Verpflichtungen des Komponisten lediglich zwischen Ende August und Anfang September 1919 hätte komponiert werden können.
Bei der vorliegenden Studienpartitur handelt es sich um einen Nachdruck der 1958 von B?etislav Bakala herausgegebenen Erstausgabe, die auch eine eigens dafür geschriebene Einleitung von Bohumír Št?dro? enthielt. Als Quelle wurde eine Abschrift des Werks aus dem Brünner Rundfunkarchiv herangezogen, in der dynamische Zeichen, Glissandi und sogar Details der Instrumentierung vorkommen, die František Neumann für seine eigenen Aufführungen änderte bzw. hinzufügte. Bakala hat diese Quelle auch mit dem Autograph sowie mit einer unvollständigen, vom Autor autorisierten Abschrift verglichen. Im Jahre 1988 kam noch eine weitere vollständige autorisierte Abschrift ans Tageslicht. All diese Quellen werden nun in der Fassung der Gesammelten Werke gebührend berücksichtigt, die zugleich die Notationsweise Janá?eks rationalisiert (beispielsweise wird die Transposition der Trompeten nach F rückgängig gemacht und seine beliebten Doppel-b’s vielfach enharmonisch geändert). Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, daß die Probeziffern in unserer Ausgabe mit denen der Gesammelten Werke leider nicht übereinstimmen.
Balada blanická ist mindestens zweimal auf CD erschienen, nämlich in einer Einspielung mit dem Philharmonischen Staatsorchester Brünn unter František Jílek (Supraphon Stereo 11 1521 – 2 031, 1993 erschienen) sowie einer weiteren mit dem Königlichen Philharmonischen Orchester Stockholm unter Andrew Davis, die 1998 bei Finlandia und 2006 bei Warner Apex veröffentlicht wurde.
Übersetzung: Bradford Robinson, 2007

 

 

Aufführungsmaterial ist von der Editio Bärenreiter, Prag zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars aus der Sammlung Christoph Schlüren, München.

 

 

Leoš Janá?ek
(b. Hukvaldy, 3 July 1854 — d. Moravská Ostrava (Mährisch-Ostrau), 12 August 1928)
Balada blanická (‘Ballad of Blaník’)
Symphonic Poem for Full Orchestra (1919-1920?),
dedicated to ‘T. G. Masaryk, the Liberator’

Preface
Janá?ek’s Ballad of Blaník represents a patriotic response by the composer to the establishment of the First Czechoslovak Republic on 28 October 1918, and a tribute to its first President, T. G. Masaryk (1850-1937). It is one of the large orchestral pieces that reflect a new interest of the composer, at a time when he was not composing operas, around the time of the First World War (others are his Šumá?ovo dít? (‘The Fiddler’s Child’, 1913), and Taras Bulba (1915-18)); he may well have been spurred to write the Ballad after his enthusiastic reaction to hearing the Brno opera orchestra under its new conductor, František Neumann, in August 1919, and it was Neumann who conducted its first three performances.
The composer borrowed the title and main subject from the poem of the same name by Jaroslav Vrchlický (1853-1912), one of the poet’s Selské balady (‘Peasant Ballads’, 1885), which is an imaginative reworking of a legend well known during the nineteenth-century Czech National Revival. Under the hill of Velký Blaník (near Vlašim in Bohemia) sleeps an army of Czech knights, led by St Wenceslas, ready to march out to victory in the hour of the nation’s greatest need. Vrchlický, writing when the Czech Lands were still part of Austria, makes of this myth a messianic prophecy of the passion and resurrection of the nation, delicately drawing on religious intertexts (the Old Testament vision of a future messianic age when swords will be beaten into ploughshares and spears into pruning hooks (Isaiah, Micah), and the myth of the Seven Sleepers of Ephesus). In Vrchlický’s version, a simple peasant (significantly, versed in the Bible) strays into Blaník one Good Friday while the Passion is being sung in church, finds the armed warriors there, falls asleep, and awakens in astonishment a century later to find a miraculous Resurrection in which weapons have become agricultural implements, and the nation is happily labouring in the fields, with a skylark singing above. The poem is printed in full, with German, English and French translations, in the edition of this composition in the Janá?ek Collected Edition, Brno, 2003. At the first performance of the piece (21 March 1920, in the Brno Municipal Theatre, conducted by Neumann), it was entitled ‘Blani?tí rytí?i‘ (The Knights of Blaník), with the subtitle ‘Symphonic Poem for Full Orchestra after Vrchlický’s Balada blanická’, though it was later published simply as Balada blanická, omitting the dedication to Masaryk. Later performances during the composer’s lifetime took place in Prague (1921 and 1923, again conducted by Neumann; 1926, conducted by Hermann Schmeidel).
Even if the piece, unusually short for a Janá?ek tone poem, is supposed to be ‘after’ Vrchlický, and even if some commentators have tried to suggest detailed matches between verse and music, there is little direct correspondence between the music and Vrchlický’s poem except in the general progression from a mysterious opening to an ending that combines triumph with intimate tenderness.
The composer’s approach to narrative programmes in his symphonic poems is never literal; but in this case there is an additional complication. The first performance was part of a celebration of Masaryk’s 70th birthday, and speeches were delivered; Janá?ek himself drafted a speech for the occasion (not given, in the event), and his draft illuminates his intentions in the piece. It shows that the Balada blanická represents a specific response to the political programme outlined in Masaryk’s well-known ?eská otázka (‘The Czech Question’, 1895). In this essay, Masaryk criticizes the mentalities of the opposing Czech political parties of the 1890s, ‘Young Czechs’ and ‘Old Czechs’, inclined respectively to provoke or avoid confrontation with the Austrian authorities. He argues that these extremes are incompatible, seeing them in terms of personalities of the 15th-century Hussite movement – Jan �i�ka, the belligerent warrior, and Jan Hus, the martyr – and ends his essay by calling for a higher, spiritual union of the two types, for which he finds a national role model in Petr Chel?ický, the Hussite pacifist and founder of the Czech Brethren. This supplies a basis for what Masaryk calls humanita, a rationalist, liberal ‘humanitism’ owing much to Masaryk’s own Protestant background, which underlies his political programme of ‘Realism’. The essay also suggests future directions for Czech politics and culture, including a call for a ‘philosophy of Czech music’, defined against Wagner in sociological and national terms, and for a progressive rejection by composers of ‘the old formalism’.
Janá?ek’s speech seems to have attempted to respond to several of Masaryk’s ideas in detail, and these materially influenced the conception of the Balada blanická. Confusing as they are, his notes show that he intended to refer to Masaryk’s Realism as a call for a new sobriety in music – as far as this is possible without losing one’s integrity – and to affirm that the president’s agenda was his own. It is unsurprising, then, that the work seems in some respects like an experiment in new styles and a turning-point in Janá?ek’s development. In the piece, conventional Romantic harmony, used here for horns and harps, is abruptly juxtaposed with sections more typical of the composer’s later style, including a use of whole-tone harmony. These stylistic oppositions are supported by a misreading of Masaryk’s opposition between �i�ka and Hus, joined in a higher union in Chel?ický, as a simple opposition between �i�ka and Chel?ický. The programme of the work, then, is in part the resolution of a conflict between two national types, derived from Masaryk but understood not quite in his terms: in Janá?ek’s words, ‘the Knights of Blaník have laid down their arms to take hold of the plough: neither of these [exclusively], but each restrained by the other’.
It has to be said that Vrchlický, though a fine poet, was not a natural choice as a model. He had been a leading cosmopolitan poet in the 1880s, comparable in outlook to the French Parnassians, but already in the 1890s the younger generation of Czech poets had rejected his consummate formalism in favour of several different varieties of modernism. A more appropriate choice for modernist Czech composers wishing to compliment Masaryk might have been the Symbolist poet Antonín Sova (a Sova poem underlies Josef Suk’s patriotic Zrání (‘Ripening’, 1912-17), and another, with Masaryk’s ideal of humanita as its explicit theme, had been set by Vít?zslav Novák as his Údolí nového království (‘The Valley of the New Kingdom’), as early as 1903). Indeed Masaryk himself might not have thought Janá?ek’s choice sufficiently up-to-date. But as so often with Janá?ek, the musical language largely outruns his implicitly Romantic aesthetic, giving rise to some fascinating tensions and contradictions.
The precise date of the composition of the piece is slightly controversial. Early work-lists, published in 1924, give it as 1920, and this date was repeated after consultation with the composer in publicity for a concert by the Czech Philharmonic in 1926; no other evidence is known to have survived, in letters or elsewhere, and Jarmila Procházková in her notes to the Collected Edition is therefore inclined to adhere to 1920 as the date of composition. However, John Tyrrell has argued convincingly (most recently in his authoritative two-volume biography, London, 2006-7) that it can only have been written between late August and late September 1919, if the composer’s activities and commitments at that time are realistically taken into account.
This edition of the work is a reprint of the first, edited by B?etislav Bakala in 1958, with an original introduction by Bohumír Št?dro?. Its source is a copy of the work from the Brno Radio archives, and includes dynamics, glissandi and even details of orchestration that were added or altered for his performances by František Neumann. Bakala also compared his source with the autograph and with an incomplete copy authorized by the composer; in 1988, a further complete authorized copy was rediscovered, and all these sources are now reflected in the Collected Edition version, which rationalizes Janá?ek’s notation (for example, eliminating the F transposition of the trumpets and substituting enharmonic equivalents for many of the composer’s favoured double-flats). It should be noted that the rehearsal numbers in this edition unfortunately do not correspond with those in the Collected Edition.
At least two recordings of the Balada have been issued on CD, one with the Brno State Philharmonic Orchestra, conducted by František Jílek {Supraphon Stereo 11 1521 - 2 031, released in 1993), and one with the Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, conducted by Andrew Davis (released on the Finlandia label in 1998 and on the Warner Apex label in 2006).
Geoffrey Chew, 2007

 

For performance material please contact the publisher Editio Bärenreiter, Praha. Reprint of a copy from the collection Christoph Schlüren, München.