Gabriel Fauré
(geb. Pamiers, 12. Mai 1845 – gest. Paris, 4. November 1924)

Suite aus„Pelléas et Mélisande“
für großes Orchester, op. 80 (1898-1900)

Vorwort
Aus historischer Sicht ist es mehr als erstaunlich, daß das weltentrückte symbolistische Drama Pelléas et Mélisande des belgischen Dichters Maurice Maeterlinck (1862-1949) drei unterschiedliche Meisterwerke von drei grundsätzlich gegensätzlichen Komponisten wie Debussy, Schönberg und Fauré gleichzeitig hervorlocken konnte. Die brillante, 1903 entstandene Tondichtung Schönbergs über den Pelléas-Stoff stand am Wendepunkt seiner künstlerischen Entwicklung in Richtung Atonalität und Expressionismus, während die Opernvertonung Debussys (1893-1902) einen Meilenstein in der Operngeschichte und der musikalischen Behandlung der französischen Sprache darstellt. Dennoch: Es ist wahrscheinlich die weitaus bescheidenere Bühnenmusik Gabriel Faurés, die im Bewußtsein des heutigen Musikliebhabers den beständigsten Platz innehat, vor allem durch die Orchestersuite, die der Komponist kurz darauf fertigstellte und die zu den hinreißendsten und eingängigsten Werken seines Gesamtoeuvres gehört.

Bei dem 1892 veröffentlichten Bühnenmeisterwerk Maeterlincks handelt es sich um ein düsteres Drama der verbotenen Liebe in Tristan-Manier, das in einem erfundenen mittelalterlichen Königreich während einer nicht näher bestimmten Zeit des Untergangs und der Hungersnot spielt. Mélisande – die Kindsbraut des königlichen Thronfolgers Golaud, der sich im besten Mannesalter befindet -, geht ein Verhältnis mit ihrem ungefähr gleichaltrigen Schwager Pelléas ein. Obwohl es in diesem Verhältnis kein Anzeichen von Unzucht oder Zügellosigkeit gibt, reicht die tiefe Seelenverwandtschaft der beiden kindlichen Liebenden aus, um die Eifersucht von Golaud zu entfachen, der Pelléas in einem unprovozierten Wutausbruch tötet und danach mit ansehen muß, wie seine geliebte Mélisande langsam an Kummer stirbt. Die Liebestragödie wird in der schönsten, beweihräuchernden Prosa des Fin-de-siècle erzählt, in der nichts eindeutig feststeht, jede Äußerung eine doppelte Bedeutung zu haben scheint und über dem ganzen Geschehen eine allgemeine Weltuntergangsstimmung herrscht. Bei der Premiere im Jahre 1893 wurde das Bühnenstück zur einer Sensation und katapultierte den Verfasser mit einem Schlag in die erste Reihe der französichen Belletristen. 1911 sollte Maeterlinck gar den Literaturnobelpreis erhalten.

Zu den ersten Vorkämpfern von Pelléas et Mélisande gehörte die damals wohl führende britische Schauspielerin Mrs Patrick Campbell (geb. Beatrice Stella Tanner, 1865-1940), die unter anderem auch eine enge Vertraute des Dramatikers George Bernard Shaw war (für sie hat er 1914 die Rolle der Eliza Doolittle in Pygmalion geschrieben). Mrs Campbell erkannte in der Rolle der Mélisande sofort eine ideale Gelegenheit, ihre eigene zart-schlanke Schönheit und ihr schauspielerisches Talent vorteilhaft darzustellen, und versuchte eine englischsprachige Aufführung in London zu organisieren: „Ich kannte Mélisande, als ob sie bereits ein Stück von mir wäre, noch bevor ich das Licht der Welt erblickt hatte, und ich wußte, daß ich die Schönheit des geschrieben Wortes in Farbe, Gestalt und Klang verwandeln konnte.“ Zunächst wandte sie sich 1895 an Debussy, der – wie sie erfahren hatte – bereits eine Opernvertonung des gleichen Dramas geschrieben hatte. Jedoch lehnte der große, wenn auch noch relativ unbekannte Komponist zum Leidweisen seiner Freunde und seines Verlegers rundweg ab. Erst danach – wahrscheinlich im Jahre 1898 – sprach Mrs. Campbell Fauré in diesem Belang an: „Obwohl ich seit meinem Pariser Besuch vor 17 Jahren kein Französisch gesprochen hatte, mogelte ich mich irgenwie durch, indem ich M. Fauré die Teile des Stückes vortrug, die meiner Ansicht nach einer musikalischen Untermalung am meisten bedurften. Der liebe M. Fauré! wie liebenswürdig er mir zuhörte, und wie demütig er mir versicherte, er würde sein Bestes tun!“

Zu diesem Zeitpunkt war Fauré als Leiter des Pariser Conservatoires mit Verwaltungsaufgaben zum Ende des Schuljahres überhäuft und hatte kaum einen freien Augenblick, um sich dem Komponieren zu widmen. Trotzdem konnte er innerhalb eines einzigen Monats – Mai 1898 – die vollständige Bühnenmusik zu Pelléas als Partizell fertigstellen, zumal – wie er sich ausdrückte – er „vieles davon bereits im Kopf hatte“. Danach gab er seinem Schüler Charles Koechlin die Aufgabe, das Werk zu instrumentieren. Koechlin brachte eine sehr anständige Orchesterfassung für ein kleines Theaterorchester zustande, das aus zwei Flöten, einer Oboe, zwei Klarinetten, einem Fagott, zwei Hörnen, zwei Trumpeten, zwei Harfen, Pauken und einem kleinen Streicherensemble bestand. Fauré überprüfte den Orchesterentwurf Koechlins und machte darin einige Korrekturen, bevor die Partitur ins Reine geschrieben wurde. Mit anderen Worten: Die ursprüngliche Instrumentierung von Pelléas et Mélisande ist genausosehr eine Leistung Faurés, wie die symphonischen Dichtungen Liszts als Leistung Liszt zuzuschreiben sind. Wegen der ungewöhnlich hohen Anzahl von Szenenverwandlungen in Maeterlincks Drama beinhaltet die Bühnenpartitur Faurés nicht weniger als 19 Sätze, darunter interessanterweise seine wohl einzige Vokalvertonung eines englischsprachigen Textes: „The king’s three blind daughters“ (das Lied wurden erst posthum 1937 in einer Fassung für Klavier und Gesangstimme als Mélisande’s Song veröffentlicht). Der Rest der Partitur bestand aus Instrumentalsätzen, die größtenteils als Zwischenspiele gedacht waren, obwohl einige – wie in L’Arlésienne von Georges Bizet – den Text auch im Hintergrund untermalten.
Die Uraufführung der englischen Fassung von Pelléas et Mélisande fand am 21. Juni 1898 im Londoner Prince of Wales-Theater statt. Fauré reiste extra nach London, um das Orchester zu leiten, zum Publikum zählten viele intellektuelle Größen der Zeit, einschließlich des belgischen Dramatikers selber. Der Erfolg war außerordentlich groß; der überwältigte Dichter schickte an Mrs. Campbell einen geschwollenen Dankesbrief mit den Worten: „Sie haben mich mit einem Gefühl von Schönheit erfüllt, das ich als das vollkommenste, das harmonischste, das süßeste meines bisherigen Lebens empfinde.“ Jahre danach sollten die „Pre-Raphalite“-Inszenierung und die Kostüme von Burne-Jones noch als Maßstab zitiert werden, um weitere Inszenierungen des Dramas vergleichend zu beurteilen. Kein geringer Teil des Erfolgs wurde durch die „vielgestaltige und geschmeidige“ Musik Faurés beigetragen, die das Stück auch bei seinem Triumphmarsch durch die Theatersäle der Welt begleitete: 1902 mit Mrs.Campbell nach Boston und anderen amerikanischen Städten, 1905 mit Sarah Bernhardt nach England, Schottland und Irland, vor allem aber mit der Mätresse und bevorzugten Bühneninterpretin Maeterlincks: Georgette Leblanc, die die Partitur Faurés innig liebte und die Rolle der Mélisande jahrelang auf der Bühne bekleidetete. (Eine der sicherlich interessantesten Bühnenauftritte Leblancs fand 1910 bei einer Freilichtinszenierung in einer belgischen Klosterruine statt, bei der sich das Orchester hinter einer Blätterwand versteckte und vor 25 geladenen Gästen spielte.) In der Tat ertönt die Bühnenmusik Faurés noch heute bei den eher seltenen Inszenierungen dieses überragenden symbolistischen Meisterwerks.

Wie früher mit der Bühnenmusik zu Shylock (1889/90) machte sich Fauré nach der Uraufführung von Pelléas et Mélisande sofort daran, den Erfolg seiner Musik durch eine Bearbeitung als Orchestersuite zu vergrößern. Zu diesem Zwecke erwählte er drei der gelungensten und umfangreichsten Sätze: das Prélude, das die Entdeckung Mélisandes durch Golaud untermalt, den Fileuse (‘Spinnlied’), der Mélisande in der ersten Szene des ersten Akts am Spinnrad begleitet, sowie das Molto adagio, eine ausführliche Zwischenmusik, die dem Tod Mélisandes am Anfang des 5. Akts vorausgeht. Diese drei Sätze instrumentierte er dann für einen größeren Orchesterapparat um: doppeltes Holz, vier Hörner, zwei Trompeten, zwei Harfen, Pauken und ein größeres Streicherensemble. Diesmal führte er jedoch mit der Koechlin-Fassung als Ausgangspunkt die Orchestrierungsaufgaben selber aus. Die dreisätzige Suite wurde 1900 fertiggestellt und am 3. Februar 1901 unter der Leitung von Camille Chevillard in den Concerts Lamoureaux uraufgeführt. Der Erfolg war erneut außergewöhnlich groß (der Fileuse mußte sogar auf Wunsch des Publikums wiederholt werden) und verschaffte dem Werk gleich auf Anhieb einen festen Platz im Konzertrepertoire, den es bis zum heutigen Tag noch behälten hat. Im gleichen Jahr erschien die dreisätzige Fassung bei Hamelle als Partitur mit der Opuszahl 80, der Fileuse machte sogar einen eigenen Weg durch die Konzertsäle, vor allem in der bekannten Klavierbearbeitung Alfred Cortots.

1909 wurde die Suite um einen vierten Satz erweitert, und zwar durch die Hinzufügung eines der liebenswürdigsten aller Fauré-Kompositionen: des berühmten Sicilienne. Dieses Stück, das der spielerischen Szene mit dem Brunnen und dem Ring am Anfang des 2. Aktes begleitet, hat eine eigene Entstehungsgeschichte, die hier kurz umrissen werden soll. Ursprünglich entstand das Sicilienne bereits 1893 als Partizellentwurf für eine Bühnenmusik zu einer geplanten Inszenierung des Bourgeois gentilhomme von Molière. Als das Theater jedoch unerwartet bankrott erklärte, mußte Fauré die Arbeiten am kleinen Stück noch vor der Fertigstellung abbrechen. Fünf Jahre später machte er daraus eine Fassung für Violoncello und Klavier, das 1898 – im gleichen Jahr wie die uminstrumentierte Fassung von Pelléas – als op. 78 veröffentlicht wurde. Durch den Erfolg der Violoncello-Fassung erwuchs auch eine stattliche Anzahl von weiteren Bearbeitungen für denkbar unterschiedliche Besetzungen. Erst 1909 entschloß sich Fauré, auch die Orchesterfassung des Siciellene aus Pelléas zu veröffentlichen, diesmal jedoch in der ursprünglichen Orchestrierung Koechlins für kleines Bühnenorchester. Obwohl das Sicilienne separat erschien, besteht laut Äußerungen und eigenen Konzertaufführungen Faurés kein Zweifel daran, daß es als weiterer Satz der Pelléas-Suite dienen sollte. Heute – wie auch in der vorliegenden Studienpartitur – wird die Suite aus „Pelléas et Mélisande“ ausnahmslos als viersätziges Werk aufgefaßt, in dem das berühmte Sicilienne den dritten Platz stolz bekleidet.

Bradford Robinson, 2007

Aufführungsmaterial ist von der Hamelle, Paris zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.

Gabriel Fauré
(b. Pamiers, 12 May 1845 - d. Paris, 4 November 1924)
Suite from
«Pelléas et Mélisande»
for full orchestra, op. 80 (1898-1900)

Preface
In historical retrospect, it is more than astonishing that Pelléas et Mélisande, the ethereal Symbolist drama by the Belgian playwright Maurice Maeterlinck (1862-1949), should have simultaneously inspired such contradictory masterpieces by composers as diametrically opposed as Debussy, Schoenberg and Fauré. Schoenberg’s brilliant symphonic poem of 1903 on the Pelléas material stood at the cusp of his turn to atonality and expressionism; Debussy’s operatic setting (1893-1902) marked a watershed in the history of musical theatre and the handling of French prosody. Yet it is probably Gabriel Fauré’s more modest incidental music of 1898 that has the firmest hold on today’s listener, mainly through the orchestral suite which he compiled shortly thereafter, and which contains some of the most beautiful and ingratiating music ever to flow from his pen.

Maeterlinck’s play, published in 1892, is a bleak, Tristan-like drama of forbidden love set in a fictitious medieval kingdom during a period of gloom and famine. Mélisande, the child-bride of Prince Golaud, a man already in the prime of life, develops a relationship of profound empathy with her brother-in-law Pelléas, who is more nearly her own age. Although there is no indication that this relationship is in any way unchaste, the deep rapport between the two childlike lovers is enough to spur the jealousy of Golaud, who kills Pelléas in an unprovoked rage and must then watch his beloved Mélisande die of grief. The tragedy is couched in the beautiful perfumed prose-poetry of the French fin-de-siècle: nothing is firmly stated, all utterances seem to have double meanings, and a general atmosphere of doom hovers above the entire proceedings. The play created a sensation at its first performance in 1893 and propelled its author to the front rank of French letters. He would later win the Nobel Prize for Literature (1911).

One of the earliest champions of Pelléas et Mélisande was Mrs Patrick Campbell (née Beatrice Stella Tanner, 1865-1940), perhaps the leading British actress of her time and among other things an intimate friend of George Bernard Shaw, who would later create the role of Eliza Doolittle for her in Pygmalion (1914). Mrs Campbell immediately saw in the role of Mélisande a perfect vehicle for her own slender beauty and histrionic gifts and sought to have the work produced in London in English translation: ‘I knew Mélisande as though she had been part of me before my eyes were open. I knew I could put the beauty of the written word into colour, shape and sound.’ At first, in 1895, she approached Debussy, having heard that he had already completed an opera on the subject; but the great if still relatively obscure composer turned her down, much to the consternation of his friends and publisher. It was only thereafter, probably in 1898, that Mrs Campbell turned to Fauré: ‘I had not spoken French since my visit to Paris seventeen years before, but I stumbled through somehow, reading those parts of the play to M. Fauré which to me called most for music. Dear M. Fauré, how sympathetically he listened, and how humbly he said he would do his best!’

At that time Fauré, as the director of the Paris Conservatoire, was swamped with end-of-term administrative duties and hardly had a moment to devote to composition. Yet in the course of a single month, in May 1898, he completed the entire score of the incidental music to Pelléas, much of which, he claimed, he ‘already had in his head’. He then handed the task of orchestration to his student Charles Koechlin, who came up with a very presentable version for small theatre orchestra comprising two flutes, an oboe, two clarinets, one bassoon, two horns, two trumpets, two harps, timpani and a small string section. Fauré examined Koechlin’s draft version and made adjustments to it before having it written out in fair copy. In other words, the original orchestration of Pelléas et Mélisande is as much Fauré’s doing as Liszt’s symphonic poems may be attributed to Liszt. Owing to the large number of scene changes in Maeterlinck’s play, the score amounted to some nineteen numbers, including, interestingly enough, what is perhaps Fauré’s only vocal setting of an English text, ‘The king’s three blind daughters’ (it was published posthumously in 1937 in a version for piano and voice entitled Mélisande’s Song). The rest of the score was made up of instrumental items, usually with the function of linking the scenes although sometimes, as in Bizet’s L’Arlésienne, placed beneath the words.

The première of the English version of Pelléas et Mélisande took place at the Prince of Wales Theatre on 21 June 1898. Fauré travelled to London to conduct the orchestra, and the audience was filled with intellectual luminaries, including the playwright himself. The success was extraordinary: Maeterlinck was overwhelmed and sent a profuse letter of thanks to Mrs Campbell (‘You filled me with an emotion of beauty the most complete, the most harmonious, the sweetest that I have ever felt to this day’). Years later the pre-Raphaelite staging and the costumes by Burne-Jones were still being evoked as standards with which to judge other productions of the play. No small part of this success was contributed by Fauré’s ‘vague and supple’ score, which accompanied the play on its triumphant progress through the world’s theatres: to Boston and other American cities with Mrs Campbell in 1902, to England, Scotland and Ireland with Sarah Bernhardt in 1905, and especially with Maeterlinck’s mistress and preferred interpreter Georgette Leblanc, who loved Fauré’s music and played the role on stage for years. (One of the most interesting of her performances took place out-of-doors in a ruined Belgian monastery in 1910, with the orchestra discreetly hidden behind foliage and playing to a select audience of 25 spectators.) Indeed, even today Fauré’s score is still occasionally heard in the rare productions of this supreme Symbolist masterpiece.

As earlier with his incidental music to Shylock (1889-90), Fauré immediately set out to capitalise on the success of his music by fashioning it into an orchestral suite. To this end he extracted three of the most substantial numbers: the Prélude depicting Golaud’s discovery of Mélisande, the Fileuse (‘Spinning song’) accompanying Mélisande at the spinning wheel in Act 3 scene 1, and the Molto adagio, an extended entr’acte preceding Mélisande’s death at the beginning of Act 5. He then rescored them for a larger orchestra of double woodwind, four horns, two trumpets, two harps, timpani and larger string section. This time he carried out the task of orchestration himself, using Koechlin’s original as a starting point. The three-movement Suite was finished by 1900 and received its première at the Concerts Lamoureaux on 3 February 1901, conducted by Camille Chevillard. Once again the success was extraordinary (the Fileuse had to be encored) and immediately established a place for the work in the concert repertoire that it has retained to the present day. The three-movement version was published in full score as op. 80 by Hamelle in the same year, and the Fileuse soon took on a life of its own, notably in a well-known arrangement for solo piano by Alfred Cortot.

In 1909 the Suite was expanded to four movements with the inclusion of the famous Sicilienne, one of Fauré’s most endearing creations. This number, which preceded the playful scene of the well and the ring at the beginning of Act 2, has an unusual history that merits separate discussion. Originally the piece was drafted in short score as incidental music for a prospective production of Molière’s Le bourgeois gentilhomme in 1893. When the theatre suddenly went bankrupt, Fauré had to abandon the number before it had reached completion. He then reworked it into a version for cello and piano that was published as op. 78 in 1898, the same year that it was reorchestrated for the score of Pelléas. The success of the cello version spawned a huge number of further arrangements for all imaginable combinations of instruments. It was not until 1909 that Fauré decided to issue the orchestral version from Pelléas in print, in this case surprisingly retaining Koechlin’s original orchestration for small theatre orchestra. Although published separately from the Pelléas Suite, it was intended to function as its third number, as we know from Fauré’s own performances and written statements. Today, as in our study score, the Suite from ‘Pelléas et Mélisande’ is universally considered to consist of four movements, with the famous Sicilienne proudly occupying the third position.
Bradford Robinson, 2007

For performance material please contact the publisher Hamelle, Paris. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.