Siegfried Wagner
(geb. Tribschen, 6. Juni 1869 – gest. Bayreuth, 4. August 1930)

Der Bärenhäuter
Oper in drei Akten op.1
Text und Musik von Siegfried Wagner

Siegfried Helferich Richard Wagner wurde als einziger Sohn Richard und Cosima Wagners in Tribschen bei Luzern am 6. Juni 1869 geboren. Richard Wagner verarbeitete sein Glück über die Geburt seines Sohnes mit der Komposition seines Siegfried Idyll. Siegfried hatte zunächst den Wunsch, Architektur zu studieren, begann dann aber 1889 bei Engelbert Humperdinck Harmonielehre und Kontrapunkt zu studieren. Nach einem Jahr war Humperdinck bereits der Meinung, er könne ihm nichts mehr beibringen und er solle nun schon auf eigenen Füssen stehen. Daneben begann er ein Studium an der Charlottenburger Hochschule für Architektur. In Berlin lernte er Clement Harris (englischer Komponist 1871-1897) kennen und führte mit ihm eine homosexuelle Beziehung. Gemeinsam besuchten sie Oscar Wilde. 1892 unternahm er mit Harris eine sechsmonatige Ostasienreise, die ihn sehr prägte und in seinen 1922 erschienenen Erinnerungen einen breiten Raum einnimmt. Hierbei reifte in ihm die Entscheidung, sich ganz der Musik zu widmen, und er begann seine Lehrzeit im Bayreuther Festspielhaus.

Im Bayreuther Markgräflichen Opernhaus debütierte er 1893 als Dirigent und leitet in den folgenden Jahren zahlreiche Konzerte in Rom, London, Budapest, Leipzig und Wien. Als Dirigent des Ring des Nibelungen 1896 in Bayreuth wurde er von Gustav Mahler in höchsten Tönen gelobt. 1899 wurde seine erste Oper Der Bärenhäuter mit sensationellem Erfolg uraufgeführt. In den folgenden Jahren komponierte und dichtete der rastlose Siegfried mehrere Opern ( Herzog Wildfang 1900, Der Kobold 1903, Bruder Lustig 1904, Sternengebot 1905, Banadietrich 1909), die auch mehrfach aufgeführt wurden. Dennoch nahm die Öffentlichkeit ihn zumeist als Sohn Richard Wagners und Enkel von Franz Liszt wahr; insbesondere als er 1908 schließlich die alleinverantwortliche Leitung der Bayreuther Festspiele übernahm und dort sowohl Aufführungen dirigierte als auch inszenierte. So äußerte Arnold Schönberg sich 1912 über ihn: “Der Sohn dieses Vaters, der übrigens als Künstler zweifellos das Opfer einer pedantischen Theorie ist, der nicht nach seinem Eigenwert geschätzt, sondern nach einem vermeintlichen Naturgesetz, demzufolge ein bedeutender Mann keinen bedeutenden Sohn haben darf, obwohl Johann Sebastian Bach zwei sehr bedeutende Söhne hatte und obwohl Siegfried Wagner ein tieferer Künstler ist, als viele, die heute sehr berühmt sind.“ Dieses Phänomen zeigt sich auch darin, dass Siegfried 1913 zum Bayreuther Ehrenbürger ernannt wurde, allerdings als Sohn Richard Wagners.
Während des 1. Weltkrieges fanden in Bayreuth keine Aufführungen statt. 1915 heiratete Siegfried Wagner die 28 Jahre jüngere Winifred Williams. Aus dieser Ehe stammen vier Kinder (Wieland, Friedelind, Wolfgang und Verena). Zwei Jahre später konnte er noch einmal mit seiner neuen Märchenoper An allem ist Hütchen schuld an seinem Erfolg des Bärenhäuters anknüpfen. Daneben entstanden weitere Opern (Schwarzschwanenreich 1910, Sonnenflammen 1912, Der Heidenkönig 1913, Der Friedensengel 1914), diese wurden allerdings erst nach dem Krieg uraufgeführt.

Die Festspiele wurden 1924 mit den Meistersingern von Nürnberg wiedereröffnet, nachdem Siegfried Wagner mit viel Engagement (u.a. zahlreiche Konzerte) das Geld dazu aufgebracht hatte. Den deutschnationalen Kreisen, die immer mehr Einfluss in Deutschland gewannen, stand er ablehnend gegenüber. So verbot er nach Aufführungen der Meistersinger das Deutschlandlied zu singen. Der Aufforderung, keine Juden in Bayreuth als Künstler oder Zuschauer zuzulassen, tritt er entgegen: “Sie wollen, daß´wir alle diesen Menschen die Türen verschließen, sie nur aus dem Grund, daß sie Juden sind zurückweisen. Ist das menschlich? Ist das christlich? Ist das deutsch? Nein!” Auch gegenüber Adolf Hitler, den Siegfried 1923 kennenlernte, verhielt er sich ablehnend. Durch seine aufopferungsvolle Arbeit für die Werke seines Vaters findet er nicht mehr so viel Zeit zum komponieren. Es enstanden noch fünf weitere Opern (Der Schmied von Marienburg 1920, Rainulf und Adelasia 1922, Die heilige Linde 1927, Wahnopfer 1927 und Das Flüchlein, das jeder mitbekam 1929), zum Teil wurden diese Werke erst viele Jahre nach Siegfrieds Tod uraufgeführt (Die heilige Linde erst 2001). Ein Grund war sicherlich die Intervention von Siegfrieds Frau Winifred, die 1931 die Gründung einer „Siegfried-Wagner-Gesellschaft“ verbot und sich gegen Aufführungen von Werken ihres verstorbenen Mannes vehement wehrte.

Siegfried Wagner starb am 4. August 1930, nachdem er am 17. Juni bei einer Probe zum 2. Aufzug der Götterdämmerung einen Herzinfarkt erlitten hatte.

Siegfried Wagner übernahm zwar manche kompositorische Aspekte seines Vaters, wie z.B. die Leitmotivtechnik, wie auch viele weitere Komponisten seiner Zeit, fand aber zu seiner eigenen musikalischen Sprache. Neben seinen Opern schuf Siegfried Wagner eine Sinfonie, drei Sinfonische Dichtungen, ein Concertino für Flöte und Orchester, ein Violinkonzert, eine Ballade für Bariton und Orchester sowie Lieder.

In einem offenen Brief, der in mehreren Journalen abgedruckt, wurde schrieb Siegfried Wagner über die Entstehung seiner Märchenoper: „Folgendes ist die Enstehungsge-schichte meines „Bärenhäuters“. Im Frühjahr 1895 schrieb mir meine Schwester, Frau Professor Thode aus Heidelberg, sie sei mit Engelbert Humperdinck zusammengetroffen, welcher ihr u.a. erzählt hätte, er habe sich mit dem Gedanken getragen, die zwei zusammenhängenden Grimmschen Märchen, „Der Bärenhäuter“ und „Des Teufels rußiger Bruder“, zu komponieren, habe es aber wieder aufgegeben, woraufhin ich die bekannten Märchen auf eine Oper hin wieder durchlas und fand, daß sich daraus etwas machen ließe. Nachdem ich den ersten Akt so ziemlich zu Ende komponiert hatte, schrieb ich an Humperdinck und erzählte ihm, welche Freude mir der hübsche Stoff verursacht. Außer den genannten Märchen wob ich noch eine Sage aus Wilhelm Hertz´Spielmannsbuch hinein, ja auch ein historisches Ereignis aus dem Dreißigjährigen Krieg schien mir geeignet, dem Phantastischen des Stoffes einen realen Hintergrund zu geben.“

Siegfried begann Anfang 1896 mit der Komposition an seiner ersten Oper Der Bärenhäuter und fing dabei mit der Ouvertüre an, da er bereits die Themen im Kopf hatte. Die Ouvertüre geriet mit ca. 14 Minuten Spieldauer äußerst umfangreich. So fielen die Ouvertüren und Vorspiele seiner Zeitgenossen D´Albert, R. Strauss und Humperdinck deutlich kürzer aus. Überhaupt nahmen im Bärenhäuter die orchestralen Vor- und Zwischenspiele einen breiten Raum ein. Dabei verwendete er ein Orchester in üblicher Stärke und ging damit einen anderen Weg als R. Strauss in seinen Opern, dessen Besetzungen immer gewaltiger wurden. Das Libretto verfaßte Siegfried selber auf den oben zitierten Grundlagen der Märchen. Als er bereits den 1. Akt fertiggestellt hatte, erfuhr er, dass bereits Arnold Mendelssohn an dem gleichen Stoff arbeitete. Humperdincks Schwager Hermann Wette machte sich daraufhin an die Arbeit, ein Libretto für seinen Freund Arnold Mendelssohn zu schreiben. Es kam zu einem Rechtsstreit zwischen den beiden Komponisten, nachdem Arnold Mendelssohn erklärte, er habe als erster mit der Komposition begonnen, und Siegfried hätte das auch gewußt. Es kam aber zu keiner Lösung. Nach den Bayreuther Festspielen 1897 vollendete er im Oktober den zweiten Akt. Am 6. Juni 1898, seinem 29. Geburtstag, vollendet er die gesamte Partitur. Verlegt wurde das Werk von Max Brockhaus in Leipzig. Für die Uraufführung bewarben sich bedeutende Opernhäuser: München, Wien und Karlsruhe. Am 22. Januar 1899 wurde Der Bärenhäuter am Königlichen Hof- und Nationaltheater in München uraufgeführt. Sie wurde zu einem sensationellem Erfolg. Zahlreiche Bühnen (Leipzig, Hamburg, Wien (unter der Leitung von Gustav Mahler), Gotha, Karlsruhe, Prag und Frankfurt) nahmen die Märchenoper in ihren Spielplan auf, und sie wurde bereits in der ersten Spielzeit 77 mal aufgeführt. In der folgenden Spielzeit 1899/1900 wurde Der Bärenhäuter mit 177 Aufführungen an ca. 35 Bühnen zur meistgespielten Oper. Auch Opernhäuser in England, Frankreich und Ungarn brachten das Werk zur Aufführung. Allerdings wurde Siegfried, ähnlich wie vor ihm Humperdinck (Hänsel und Gretel 1893), durch diesen Erfolg als Komponist von Märchenopern abgestempelt. Arnold Mendelssohns gleichnamige Oper wurde 1900 in Berlin uraufgeführt und nach wenigen Aufführungen vom Spielplan genommen, aber immerhin noch im 1911 erschienen Opernführer von Leo Meliz neben Siegfried Wagners Werk behandelt.

Personen
Hans Kraft, junger Soldat (Tenor) - Melchior Fröhlich, Bürgermeister (Bass) - dessen Töchter: (Lene) Sopran – Gunda (Sopran) – Luise (Sopran) - Pfarrer Wippenbeck ( Bariton) - Nikolas Spitz, Gastwirt (Tenor) - Anna, Schankmädchen (Mezzosopran) - Oberst Muffel von der Plassenburg (Bass) - Kaspar Wild, Wachtmeister (Bass) - Der Fremde (Bariton) - Der Teufel (Bassbuffo) - Bauern, Bäuerinnen, Soldaten, Nixen, eine Schar kleiner Teufel, Kinder.

Ort der Handlung
Oberfranken

Zeit
Am Ende des Dreißigjährigen Krieges.

Die Handlung

1. Akt
Als Hans Kraft aus dem Krieg zurückkehrt, bleibt er einsam, da seine Mutter verstorben ist. Keiner der Bauern will ihm eine Unterkunft zur Verfügung stellen. Der Teufel, der ihn dabei beobachtet, lacht ihn aus und bietet ihm eine Stelle als Kesselheizer in der Hölle an. Ein Jahr soll er dem Teufel dienen, erst dann bekommt er Lohn, und zwar so viel er möchte. Sollte in diesem Jahr jedoch eine Seele entfliehen, so soll er eine Strafe erdulden, die der Teufel ihm auferlegt. Hans Kraft willigt ein, und beide fahren in die Hölle hinab. Der Teufel zeigt Hans die Arbeit und lässt diesen allein zurück. Hans schürt das Feuer, als „der Fremde“ eintritt und ihn zum Würfelspiel verleitet. Als Einsatz dienen die Seelen, wobei Hans alle verliert. Der Fremde verspricht ihm zu helfen, wenn er seine Strafe verbüßt hat. Der Teufel kehrt mit Donner in die Hölle zurück und findet alle Seelen entflohen. Er bestraft Hans, indem er ihn wie einen Teufel mit schwarzem Ruß und Kot bedeckt durch die Welt ziehen lässt. Er kann nur von seinem Schicksal erlöst werden, wenn sich eine Frau in ihn verliebt und ihm drei Jahre treu bleibt. Auf ein Zeichen des Teufels verunstalten allerhand Fratzen Hans.

2. Akt
In einem Wirtshaus wird Hans von den Bauern für den Teufel gehalten, nur seinen Füßen verdankt er Eintritt, da es keine Pferdefüße sind, die man für ein Merkmal des Teufel hält.Vom Teufel hat Hans einen Sack erhalten, der immer voller Gold ist. Aus diesem Sack zahlt Hans die Schulden des Bürgermeisters, die dieser beim Wirt hat, da der Wirt ansonsten dessen Gut gepfändet hätte. Aus Dank verspricht ihm der Bürgermeister eine seiner Töchter zur Frau. In der Nacht versucht der Wirt den Sack zu stehlen, doch es erscheinen lauter Spukgestalten aus dem Sack, und der Wirt flieht. Am nächsten Morgen kommt der Bürgermeister mit seinen Töchtern, aber die beiden ältesten lachen den Bärenhäuter aus. Luise, die jüngste, bemerkt Tränen in seinen Augen und hat Mitleid mit ihm. Sie teilt seinen Ring mit ihm und hängt ihn sich um den Hals. Wenn sie ihn drei Jahre trägt und er nicht verblichen ist, ist der Bärenhäuter erlöst. Der Wirt hat Bauern aufgehetzt, und sie wollen bewaffnet auf ihn einschlagen, lassen aber auf Luises Bitten davon ab und geben ihn frei.

3. Akt
Nachdem die drei Jahre vorbei sind, geben die Teufel Hans seine frühere Gestalt wieder zurück. Er ist erlöst und hat drei Wünsche frei. Nach einem Orchesterzwischenspiel sieht man Hans mit dem Fremden unterwegs. Der Fremde gibt Hans den Rat, die Plassenburg vor den Wallensteinern zu retten. Hans befolgt seinen Rat und wird zum Befreier der Burg und der Stadt. Er findet Luise, die treu auf ihn gewartet hat. Unerkannt nähert er sich ihr. Als sie erfährt, wer er ist, sinkt sie in seine Arme. Die Bauern erkennen ihn wieder, und ein Chor führt zum freudigem Ende.

Marcus Prieser, 2007

Aufführungsmaterial ist von Max Brockhaus, Remagen zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.

Siegried Wagner
(born Tribschen, 6 June 1869 – died Bayreuth 4 August 1930)

Der Bärenhäuter (The Man in a Bear´s Skin)
Opera in three Acts op.1
Text and Music by Siegfried Wagner

Siegfried Helferich Richard Wagner was born as the only son of Richard and Cosima Wagner in Tribschen near Luzern on the 6th June 1869. Richard Wagner celebrated his joy at the birth of his son with the composition of his Siegfried Idyll. Siegfried initially wanted to study architecture, but then in 1889 began to study harmony and counterpoint under Engelbert Humperdinck. After a year, Humperdinck was already of the opinion that he could not teach him anything more, and that he should now become independent. At the same time he began to study at the Charlottenburger Hochschule for Architecture. In Berlin he met Clement Harris (English composer 1871 – 1897) and they had a homosexual relationship. Together they visited Oscar Wilde. In 1892, he travelled for six month with Clement Harris in East Asia, which made a great impression on him and features conspicuously in his memoirs, published in 1922. During his travels he decided to concentrate on music and thereafter began his apprenticeship at the Festspielhaus in Bayreuth.
In the Marktgräfliche Opera House in Bayreuth he first appeared as a conductor and in the following years conducted numerous concerts in Rome, London, Budapest, Leipzig and Vienna. As conductor of the Der Ring des Nibelungen in Bayreuth in 1896 he was most highly praised by Gustav Mahler. In 1899 his first opera Der Bärenhäuter was first performed with sensational success. In the following years the tireless Siegfried composed and wrote several operas (Herzog Wildfang 1900, Der Kobold 1903, Bruder Lustig 1904, Sternengebot 1905, Banadietrich 1909), which were also often performed. However, the public generally saw in him the son of Richard Wagner and grandson of Franz Liszt; particularly after 1908, when he was the sole director of the Bayreuth Festspiele and conducted and directed the productions. Thus Arnold Schönberg said of him in 1912: “The son of this father, who by the way is without doubt, as an artist, the victim of a pedantic theory, is not measured according to his own value, but in accordance with an assumed law of nature, which states that a famous man may not have a famous son, although Johann Sebastian Bach had two very famous sons, and although Siegfried Wagner is a more profound artist than many of those who are today very famous”. This phenomena is also apparent as Siegfried is appointed a honorary citizen of Bayreuth in 1913, as the son of Richard Wagner.

During the First World War there were no productions in Bayreuth. In 1915 Siegfried Wagner married Winifred Williams who was 28 years younger. They had four children (Wieland, Friedelind, Wolfgang and Verena). Two years later, he could once more with his new fairytale opera An allem ist Hütchen schuld repeat his success with the Bärenhäuter. At the same time further operas were composed (Schwarzschwanenreich 1910, Sonnenflammen 1912, Der Heidenkönig 1913, Der Friedensengel 1914). However these were first performed after the war.

The Festspiele were reopened in 1924 with the Meistersinger von Nürnberg. He rejected the German nationalistic circles which gained ever increasing influence in Germany. Thus he did not allow the singing of the Deutschlandlied after the production of the Meistersinger. He resisted the order to not to allow Jews access to Bayreuth as artists or audience: “They wish that we shut the doors to all these people, to reject them only on the ground that they are Jews. Is that human? Is that Christian? Is that German? No!” He also disapproved of Adolf Hitler whom Siegfried met in 1923. As a result of his self sacrificing work for his father’s works, he does not find so much time to compose. Five further operas appeared (Der Schmied von Marienburg 1920, Rainulf und Adelasia 1922, Die heilige Linde 1927, Wahnopfer 1927 und Das Flüchlein, das jeder mitbekam 1929), some of these works were only performed for the first time many years after Siegfried’s death (Die heilige Linde in 2001). One reason was certainly the intervention of Siegfried’s wife Winifred, who in 1931 forbade the formation of a “Siegfried-Wagner-Society” and fought vehemently against the production of the works of her deceased husband. Siegfried died on the 4th of august 1930, after he had suffered a heart attack on the 17th of June during a rehearsal of the 2nd scene of the Götterdämmerung.

Although Siegfried Wagner used various aspects of his father’s compositions, such as the technique of the Leitmotiv, as many other composers of his period, he nevertheless developed his own musical language. In addition to his operas Siegfried Wagner wrote a symphony, three symphonic poems, a concertino for flute and orchestra, a violin concerto, a ballad for baritone and orchestra as well as songs.

In an open letter that was published in several journals Siegfried Wagner wrote of the creation of his fairytale opera: “This is the story of the creation of my “Bärenhäuter”. In the spring of 1895 my sister, Frau Professor Thode from Heidelberg, wrote to me that she had met Engelbert Humperdinck, who amongst other things told her, that he was thinking of setting the two linked fairytales from Grimm “Der Bärenhäuter” and “Des Teufels rußiger Bruder” to music. But he had given up the idea, whereupon I reread the two tales and found that there was certainly a possibility for an opera there. After I had virtually completed the first act, I wrote to Humperdinck and told him what pleasure the pretty material provided. Apart from the tales mentioned above, I included a saga from Wilhelm Hertz’s Spielmannsbuch, and also a historical event from the Thirty Years War which seemed appropriate to give the fantastic material a real background.”
Siegfried began the composition of his first opera Der Bärenhäuter at the beginning of 1896 and started with the overture, as he already had the themes in his head. The overture, which lasts about 14 minutes, became very extensive. The overtures and introductions of his contemporaries D’Albert, R. Strauss and Humperdinck were considerably shorter. Generally, in the Bärenhäuter the orchestral introductions and intermezzos had an increased importance. He uses an orchestra of the usual size and thus took a different way to that of R. Strauss, who used increasingly massive orchestration in his operas. Siegfried wrote the libretto himself on the basis of the fairytales quoted above. After he had already finished the first act, he discovered that Arnold Mendelssohn was also working on the same material. Humperdinck’s brother in law Hermann Wetter then began to write a libretto for his friend Arnold Mendelssohn. A law suite followed between the two composers, after Arnold Mendelssohn stated that he was the first to have begun with the composition and that Siegfried knew this. There was however no settlement. After the Bayreuther Festspiele in 1897 he completed the second act in October. On the 6th of June 1898, his 29th birthday, he completed the whole score. The work was published by Max Brockhaus in Leipzig. The famous opera houses in Munich, Vienna and Karlsruhe applied for the first performance. On the 22nd January 1899 Der Bärenhäuter was performed for the first time at the Königliche Hof- und Nationaltheater in Munich. It was a sensational success. Numerous houses (Leipzig, Hamburg, Vienna (directed by Gustav Mahler), Gotha, Karlsruhe, Prague and Frankfurt) included the fairytale opera in their repertoire, and in the first season it was performed 77 times. In the following season 1899/1900 the Bärenhäuter was the most successful opera with 177 performances on about 35 stages. Opera houses in England, France and Hungary also performed the work. However, as a result of this success, Siegfried, as also Humperdinck (Hänsel und Gretel 1893), became typecast as a composer of fairytale operas. Arnold Mendelssohn’s opera of the same name was first performed in Berlin in 1900, and after a few performances was removed from the repertoire. The two operas were, however, covered in the opera guide by Leo Meliz which appeared in 1911.

 

Persona
Hans Kraft, young soldier (tenor) – Melchior Fröhlich, mayor (bass) – his daughters: Lene (soprano) – Gunda (soprano) – Luise (soprano) – parson Wippenbeck (baritone) – Nikolas Spitz, inn keeper (tenor) – Anna, bar maid (mezzo soprano) – colonel Muffel von der Plassenburg (bass) – Kaspar Wild, sergeant (bass) – the stranger (baritone) – the devil (bass buffo) – farmers, farmers’ wives, soldiers, nymphs, a horde of small devils, children.

Location
Upper Franconia

Period
End of the thirty years war.

The Plot

1st Act
As Hans Kraft returns from the war, he remains lonely, as his mother has died. None of the farmers wants to give him shelter. The devil who has been observing him laughs at him and offers him the job as a stoker in hell. He should serve the devil for a year and only then shall he receive a wage and as much as he wishes. However, if in this year one soul escapes he shall bear a punishment which the devil shall determine. Hans Kraft agrees and both descend into hell. The devil shows Hans the work and then leaves him alone. Hans stirs the fire as the stranger enters and invites him to a game of dice. The stakes are the souls, and Hans looses them all. The stranger promises to help him, when he has served his punishment. The devil returns with thunder into hell and discovers that all the souls have gone. He punishes Hans in that he covers him like a devil with black soot and excrement and makes him travel through the world. He can only be released from his fate, if a woman falls in love with him and remains faithful for three years. The devil gives a sign and Hans is distorted by various grimaces.
2nd Act
In an inn the farmers think that Hans is the devil. He only gains entrance because of his feet, as they are not cloven, which is held to be a sign of the devil. Hans has received a sack from the devil, which is always full of gold. From this sack Hans has paid the mayor’s debts with he inn keeper, as the inn keeper would otherwise have seized his estate. Out of gratitude the mayor promises him one of his daughters as a wife. In the night the inn keeper tries to steal the sack. However, lots of ghostly figures emerge from the sack, and the inn keeper flees. The next morning the mayor comes with his daughters, but he two eldest mock the Bärenhäuter. Luise, the youngest, sees the tears in his eyes and takes pity on him. She shares his ring with him and hangs it round her neck. If she carries it for three years and it has not its shine, then the Bärenhäuter is released. The inn keeper has stirred up the farmers and they want to beat him with their weapons. But Luise begs them not to and they let him go.

3rd Act
After the three years have past, the devil gives back Hans his earlier form. He is released and has three wishes. After an orchestral intermezzo we see Hans travelling with the stranger. The stranger gives Hans the advice to save the Plassenburg from the Wallensteins. Hans follows his advice and becomes the liberator of the castle and the town. He finds Luise who has faithfully waited for him. Unrecognized he approaches her. As she realizes who he is, she sinks into his arms. The farmers recognize him, and a choir leads to the joyful conclusion.

Translation: John Conrad

For performance material please contact the publisher Max Brockhaus, Remagen. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.