Franz von Suppè
(geb. Split, 18. April 1819 – gest. Wien, 21. Mai 1895)

Drei Ouvertüren für Orchester:
Tantalusqualen
(1866)
Dichter und Bauer
(1858)
Franz Schubert
(1864)

Vorwort
Als der gestrenge Wiener Kritiker Eduard Hanslick eine Besprechung der neuen, kürzlich in der Hofoper am Kärntnertor uraufgeführten „großen Oper“ Paragraph 3 (1858) in Angriff nahm, zeigte er sich wenig bereit, Gnade walten zu lassen. Als erstes rechnete er mit dem Libretto ab: «Das Buch ... steht aber an bettelhafter Armut noch so weit hinter dem gewöhnlichen Mittelgut zurück, daß die bescheidenen Opern Dittersdorfs sich danaben wie Scribesche Lustspiele ausnehmen.» Dann wandte er sich dem Komponisten zu, Franz von Suppè: “Schon nach der Ouvertüre konnte man vermuten, daß man es mit einem Tummel-platz von Reminiszenzen zu tun haben werde. Wir notierten mit Bleistift ins Textbuch: ‘Erste Szene: Maskenchor aus Stradella; zweite Szene: Zankduett von Auber; dritte Szene: Barbier von Sevilla; Schlußduett: Linda und Ernani.’ Es schien nach dieser Arbeit einfacher, vom zweiten Akt an das ungekehrte Verfahren zu wählen und nur die wirklich originellen Musiknummern zu bezeichnen. Seltsamerweise hatte der Bleistift von dem Moment an vollständig Ruhe. In Herrn Suppés Partitur sieht es aus wie in einer Trödelbude, wo die verschiedenartigsten Kleider von allen möglichen Eigentümern nebeneinander hängen, alle sorgsam renoviert und aufgeputzt; da erhielt ein schmucker florentiner Strohhut Rossinis einen steifen Lederschirm, auf Lortzings deutscher Studentenkappe spreizt sich ein roter Federbusch, ein schwarzer Frack Aubers ist mit Segeltuch gefüttert und Verdis Karbonarimantel mit Battiststreifen.“

Hanslick hatte vollkommen recht, und dennoch war er im Unrecht: Wie alle guten Kritiker hatte er genau auf die Eigenschaften mißbilligend verwiesen, die in anderem Zusammenhang die eigentlichen Stärken der Musik Suppès ausmachen. Denn was eventuell in den hehren Gefilden der Hofoper fehl am Platz erscheinen mochte, war durchaus zu Hause auf dem angestammten Terrain Suppès: den privaten Vorstadttheatern Wiens, und seitdem überall auf der Welt, wo die „leichte Musik“ gespielt und geschätzt wird. Der Name Suppè – Hanslick zum Trotz – sollte mit der Zeit stellvertretend für die Eleganz und Spritzigkeit des Wien des späteren 19. Jahrhunderts werden, und vor allem seine Orchesterouvertüren werden noch heute weltweit aufgeführt, ob mit unvergleichlicher Souveränität durch die Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan oder durch eine grobe Blaskapelle als musikalische Begleitung zu einem Zeichentrickfilm von Walt Disney.
Franz von Suppè wurde am 18. April 1819 im dalmatinischen Spalato (jetzt Split in Kroatien) geboren und erhielt den klangvollen Taufnamen Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè Demelli. Wie die italienische Namensform (daher der richtige accent grave am Ende des Nachnamens) bereits vermuten läßt, stammte seine Familie aus Italien: Der Vater war mittlerer Beamte im österreichischen Staatsdienst in der Stadt Cremona tätig, wie auch sein Vater vor ihm, der ursprünglich als „Mijnheer Suppe“ aus den spanischen Niederlanden stammte. Suppès Mutter hingegen war Wienerin, und der Junge wuchs dementsprechend in einem zweisprachigen und multikulturellen Milieu auf. Als Napoleon die Österreicher in Italien schlug, mußte die Familie nach dem damals ebenfalls österreischen Spalato und schließlich, im Jahre 1819, nach der Kreishauptstadt Zara umsiedeln. Da die Bevölkerung der letztgenannten Stadt fast ausschließlich aus Italienern bestand, war Suppè während seiner Kindheit von italienischer Kirchenmusik und Oper sowie gleichzeitig von den Blaskapellen der österreichischen Garnisonen umgeben. Seine musikalische Begabung zeigte sich sehr früh: Mit sieben wurde er in den Knabenchor des Doms aufgenommen, bald erhielt er einen fundierten Unterricht durch die örtlichen Musikgrößen, mit 13 schrieb er sogar sein erstes, privat aufgeführtes Bühnenwerk. Im Jahre 1834 jedoch, wie es die Familientradition vorbestimmte, wurde der halbwüchsige Suppè nach Padova geschickt, um Jura zu studieren und sich auf die Beamtenlaufbahn vorzubereiten. Als jedoch der Vater durch eine glückliche Ironie des Schicksals bereits im nächsten Jahr starb, mußten diese Studien wegen Geldmangels abgebrochen werden. Suppè kehrte nach Zara zurück, wo er stracks eine beachtliche Messe F-Dur (später als Missa Dalmatica bekannt) vertonte. Im September 1835 zog er schließlich mit seiner Mutter nach Wien, das zum allumfassenden Zentrum seines Berufslebens werden sollte.

Obwohl erst halbwüchsig wurde der 16jährige Franz bald vom bekannten Wiener Musikpädagogen Simon Sechter und vor allem vom erstaunlich produktiven, jedoch gründlich konservativen Kompositionslehrer Ignaz von Seyfried als Schüler angenommen. Ausgebildet wurde der Junge als angehender Kirchenmusiker, wobei er seine Unterrichts- und Lebenskosten durch Italienischunterricht bestritt. Nach Abschluß seiner Musikstudien im Jahre 1840 zog er mit einem warmen Empfehlungsschreiben Seyfrieds durch die Wiener Musikwelt auf der Suche nach einer geeigneten Stelle und wurde sofort von einem der drei Wiener Vorstadttheater – dem Theater in der Josephstadt – als musikalisches Faktotum ohne Bezahlung angeheuert. Dadurch betrat er das musikalische Milieu, das ihm über das nächste halbe Jahrhundert hindurch zur Heimat werden sollte. Mit ungeteiltem jugendlichem Elan warf er sich in den beruflichen Strudel eines Theaterroutiniers, der Musiknummern für Bühnenstücke nach Bestellung komponierte und alles dirigierte, was sich ihm in den Weg stellte. Der Großteil der Bühnenstücke, die in diesen Vorstadttheatern zur Aufführung gelangten – Zauberstücke, Lebensbilder, Possen, Charaktergemälde, Vaudevilles –, waren dazu bestimmt, nach einigen Aufführungen gänzlich der Vergessenheit anheimzufallen. Dennoch nahm Suppè seine Verpflichtungen durchaus ernst und lieferte Musik von einer hohen handwerklichen Qualität, die ihm bald die Anerkennung der Presse sowie ein Gefolge unter den Zuschauern gewährte. Sein eigener Bühnenerstling Jung lustig, im Alter traurig, die 1841 im Josephstadttheater aus der Taufe gehoben wurde, steht am Anfang einer Serie von rund 200 Theaterkompositionen, die ihn schließlich in die vorderste Reihe der Komponistenzunft führen sollte.

Im Jahre 1844 schrieb Suppè die erste seiner brillanten Orchesterouvertüren Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien für ein Bühnenspektakel, in dem – nicht untypischerweise – auch eine Truppe reisender englischer Akrobaten untergebracht wurde. Das Bühnenstück verschwand praktisch im Nu, die Ouvertüre jedoch ertönt noch heute, vielleicht am auffälligsten im Zeichentrickfilm Baton Bunny unter der Leitung von Bugs Bunny (1959). 1846 brachte Suppè für ein ebenfalls kurzlebiges Bühnenstück sein wohl berühmtestes Orchesterwerk, die Ouvertüre Dichter und Bauer, hervor. Von nun an waren Presse und Publikum gleichermaßen auf die besonderen Begabungen Suppès hellhörig geworden, wobei ihm die Wiener Allgemeine Musikzeitung sogar den Status einer „Perle“ zuerkannte, die „der Direktor Pokorny in Gold fassen sollte.“ Anläßlich der Premiere des Mädchen vom Lande (1847) mußte Suppè nach jedem Akt vor den Vorhang treten, um den Applaus des Publikums entgegenzunehmen, wobei die Ouvertüre sogar wiederholt werden mußte.

So viel zum beruflichen Werdegang Suppès in den 1840er und 1850er Jahren. Er blieb stets Theaterangestellter und hatte demnach keine Entscheidungsgewalt über die jeweiligen Stoffe seiner Bühnenwerke. Es war eine Situation, die fast bis zu seinem Lebensende andauern sollte und ihn dazu zwang, unter den jeweiligen, zum Teil lächerlichen Umständen des Theateralltags die bestmögliche Musik zu liefern. Die erste nennenswerte Änderung dieser Lage ereignete sich in den späten 1850er Jahren, als die Operetten von Jacques Offenbach langsam die Wiener Bühne zu erobern begannen. Anders als Suppè war Offenbach ein theatralischer Entrepreneur, der bezüglich der Libretti und der Inszenierungen seiner Bühnenwerke seine eigenen Entscheidungen treffen konnte. Daraufhin beschlossen Suppè und sein damaliger Dienstherr Franz Jauner vom Carltheater diese neue Situation in die Hand zu nehmen und eine bodenständige wienerische Operettengattung nach Pariser Vorbild zu schaffen. Das erste Ergebnis, Das Pensionat (1860), gilt gemeinhin als der Ausgangspunkt der klassischen Wiener Operette und steht am Anfang einer langen Reihe von funkelnden Bühnenwerken von Strauß, Millöcker, Lehár, Kálman und anderen, die noch heute in den mitteleuropäischen Musiktheatern regelmäßig zu hören sind.

Obwohl nach Suppès Maßstäben durchaus erfolgreich, litt Das Pensionat immer noch an einem minderwertigen Libretto, das die hohe Qualität der Offenbachschen Werke im gleichen Zeitraum bei weitem verfehlte. Die Situation erwies sich als derart gräßlich, daß Suppè den Beschluß faßte, sein Glück mit einem Libretto aus eigener Feder zu probieren. Leider lieferte das Ergebnis, Tantalusqualen (1868), lediglich den Beweis dafür, daß er keineswegs mehr literarisches Talent besaß als die Theaterroutiniers, die sonst die Wiener Bühnen mit Theaterstücken belieferten. Schließlich änderte sich diese mißliche Lage im Jahre 1876 infolge des triumphalen Erfolgs der Fledermaus (1874). Nun erhielt Suppè ein Libretto von «F. Zell» (Camillo Walzel) und Richard Genée, dem berühmten Theaterduo, die auch verschiedentlich die deutschen Übersetzungen der Operetten Offenbachs bestritten sowie neue Libretti für einige der Meisterwerke von Strauß (Die Fledermaus, Eine Nacht in Venedig) oder Millöcker (Der Bettelstudent) verfaßten. Die erste Zusammenarbeit Suppès mit diesen gewieften Literaten hieß Fatinitza (nach Scribe, 1876) und war so erfolgreich, dass es dem Komponisten zum erstenmal möglich war, die Theatermühle hinter sich zu lassen und eine neue Existenz als freier Künstler zu gründen. Es folgte eine Reihe hervorragender Wiener Operetten, darunter Boccaccio (1879) und Donna Juanita (1880) mit Zell und Genée oder Die Afrikareise (1883) mit Zell alleine. Auch fand Suppè die nötige Zeit für solch interessante Projekte wie eine Vertonung der erst kürzlich erschienenen Romane des Jules Verne: Le Tour du monde en quatre-vingts jours (als Die Reise um die Erde in 80 Tagen, 1875) sowie Voyage au centre de la terre und De la terre à la lune (als Nach dem Mond und unterm Meer, 1876). Seine späteren Versuche, die Welt der Oper zu bezwingen, scheiterten jedoch nicht weniger kläglich als sein von Hanslick verrissener Opernerstling Paragraph 3.

Am Ende seines langen Lebens galt Suppè neben Johann Strauß als der führende Meister der Wiener Operette. In seinem musikalischen Nachlaß befand sich ein Gesamtoeuvre von etwa tausend Werken in allen erdenklichen Gattungen, darunter Symphonien, Chorwerke, Messevertonungen, Lieder und Theatermusiken jeglicher Art. Dennoch: Auch wenn Boccaccio und Die schöne Galathee (Berlin, 1865) sowie vielleicht in geringerem Maße Donna Juanita einen Platz im Bühnenrepertoire noch behalten können, besteht der Anspruch Suppès auf Ruhm und Anerkennung heute – mit Ausnahme des Marsches O du mein Österreich, der vielerorts als zweite Nationalhymne Österreichs betrachtet wird – vorwiegend in seinen Ouvertüren, die selbst Dirigenten vom Range eines Beecham, Bernstein, Dutoit, Karajan, Kempe, Marriner, Mehta, Muti, Solti oder Suitner es nicht unter ihrer Würde gefunden haben, auf Tonträgern aufzuzeichnen. Der vorliegende Band führt drei der vielen Suppè-Ouvertüren zusammen, die es heute noch verdienen, aufgeführt und studiert zu werden.

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Bei Tantalusqualen handelt es sich um das Bühnenstück, für das Suppè selber – geradezu als Akt der Verzweiflung – das Libretto schrieb, um ein nachhaltigeres Vehikel für seine Bühnenmusik zu schaffen, wie es sein Konkurrent Offenbach durch die vielen Libretti von Henri Meilhac und Ludovic Halévy getan hatte. Leider erwies sich das Stück nach seiner Uraufführung am 3. Oktober 1868 im Wiener Carltheater als kein bißchen erfolgreicher als die Bühnenwerke seiner bisherigen literarischen Mitstreiter. Anders verhielt es sich jedoch mit der Ouvertüre, die bis zum heutigen Tag einen festen Platz im Konzertsaal und im Musikpavillon behaupten konnte.

Die unverwüstliche Ouvertüre zu Dichter und Bauer stellte den ersten unbestreitbaren musikalischen Erfolg Suppès dar und verschaffte dem Komponisten als Einleitung zum kurzlebigen Bühnenstück Dichter und Bauer am 24. August 1846 den Durchbruch in die breite Musiköffentlichkeit. Tatsächlich hatte Suppè die Ouvertüre bereits ein paarmal verwendet und für das neue Bühnenstück lediglich umgearbeitet. Der noch unerfahrene junge Komponist ließ sich vom Münchner Verleger Joseph Aibl dazu überreden, alle Rechte zur Ouvertüre für sage und schreibe 8 Gulden zu verkaufen. Es war wohl – gelinde gesagt – das unvorteilhafteste Geschäft seines Lebens: Binnen 14 Jahren waren allein beim Aibl-Verlag nicht weniger als 52 verschiedene Bearbeitungen von der Ouvertüre zu Dichter und Bauer erschienen, die den Namen Suppè weltberühmt machte – womit der Komponist insgesamt acht Gulden verdiente!

Die Ouvertüre zu Franz Schubert (1864) entstand in Verbindung mit einem ungewöhnlichen Bühnenprojekt: einer musiktheatralischen Biographie des berühmten Wiener Komponisten, die aus Auszügen aus dessen Werken bestehen sollte. Das daraus resultierende Bühnenstück, das am 20. Januar 1868 im Wiener Carltheater seine Uraufführung erlebte, entpuppte sich als eine Aneinanderreihung von sentimentalen Anekdoten um die Entstehung des Liederzyklus Die schöne Müllerin, von denen einige für bare Münze genommen wurden und prompt in die Schubert-Literatur eingingen. Die Kritiker – wie kaum anders zu erwarten – zeigten sich wenig beeindruckt: «Suppès ‚Schubert‘ ist eines jener gelegentlichen Zwitterprodukte, welche einer irrtümlichen Ansicht ihr Entstehen und einer falschen Gemütlichkeit ihren Erfolg verdanken. Jener Irrtum ist nämlich der, daß man einen Helden oder großen Künstler zu ehren und populär zu machen glaubt, indem man ihn uns bald mit dem Bierglas in der Hand vorzeigt, bald ihn pathetische Reden halten läßt, an die er sein Lebtag nicht gedacht hat. Herr von Suppé hat sein Geschick im Arrangement von Potpourris neuerdings bewährt, aber auch seine gekannten Fehler an mehr als einer Stelle bloßgelegt.»

Die Zuschauer hingegen, die weitaus weniger dazu geneigt waren, sich beleidigt zu fühlen, bescherten dem Stück einen überdurchschnittlichen Erfolg (noch 1922 stand es im Spielplan der Wiener Volksoper). Die Ouvertüre, die mit Schubert-Zitaten – namentlich aus der Unvollendeten - sonst etwas freizügig umgeht, hebt mit einer beinahe notengetreuen Orchesterbearbeitung des Lieds Der Erlkönig an, die zu interessanten Vergleichen einlädt mit dem beinahe gleichzeitig entstandenen Orchesterbearbeitung des gleichen Liedes durch keinen geringeren als Hector Berlioz (1860).

Bradford Robinson, 2007

 

 

Aufführungsmaterial: Tantalusqualen bei Kalmus, Boca Raton, Dichter und Bauer bei Schott, Mainz, wegen Franz Schubert setzen Sie sich bitte mit dem Verleger in Verbindung. Nachdruck von Exemplaren der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München, ausser Tantausqualen aus der Sammlung Christoph Schlüren, München.

Franz von Suppè
(b. Split, 18 April 1819 - d. Vienna, 21 May 1895)

Three Orchestral Overtures:
Tantalusqualen
(1866)
Poet and Peasant
(1858)
Franz Schubert
(1864)

 

Preface
The austere Viennese critic Eduard Hanslick was in no mood for leniency when he sat down to review the new «grand opera» Paragraph 3, just premièred at the Vienna Court Opera on the Kärntnertor (1858). First he dispatched the libretto: «The book falls so far short of the usual mediocrity in its beggarly poverty of invention that the humble operas of Dittersdorf seem by comparison like Scribean pièces bien faites.» Then he turned to the composer, Franz von Suppè:

«Hardly had we entered the overture than we realized that we would be dealing with a grab-bag of reminiscences. We penciled our thoughts into the libretto: ‘Scene 1: Chorus of Maskers from Stradella; Scene 2: Quarrel Duet by Auber; Scene 3: Barber of Seville; final duet: Linda and Ernani.’ After these labors it seemed simpler, from the second act on, to try the opposite approach and note down the truly original numbers. Oddly, from that moment on our pencil remained completely motionless. Herr Suppè’s score has the appearance of a second-hand haberdashery, where a dizzying array of clothes from all imaginable owners hang suspended side by side, all carefully renovated and brushed up; a dashing Florentine straw hat by Rossini is given a stiff leather visor, a plume of red feathers adorns a German student’s cap from Lortzing, Auber’s black tailcoat is lined with a sailor’s oilskin, and Verdi’s carbonari cloak with strips of cambric.»

How right Hanslick was, and yet how wrong: as with all good critics, he disapprovingly put his finger on the very things that, in another context, form the strengths of Suppè’s music. For what may have seemed out of place in the august Court Opera was perfectly at home in Suppè’s chosen terrain: the private suburban theaters and music halls of Vienna, and since then wherever «light music» has been played and enjoyed all over the globe. Suppè’s name - pace Hanslick - would become a byword for nineteenth-century Viennese suavity and esprit, and his overtures in particular are still heard round the world, whether performed with consummate artistry by Karajan and the Berlin Philharmonic or rendered roughly by brass bands as background music to a Walt Disney Silly Symphony.

Franz von Suppè was born in the Dalmatian town of Spalato (now Split in Croatia) on 18 April 1819, when he was given the sonorous baptismal name of Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè Demelli. As the Italianate form of his name reveals (hence the proper direction of the final accent on «Suppè»), his forebears hailed from Italy: his father was a middle-level civil servant in the Austrian administration of Cremona, as was his father before him, who had originally been a «Mijnheer Suppe» from the Spanish Netherlands. Suppè’s mother, however, was Viennese, and the boy thus grew up in an urbane bilingual and multinational environment. When Napoleon defeated the Austrians in Italy the young family relocated to Spalato, at that time under Austrian domination, and finally, in 1819, to the district capital of Zara. The population of this picturesque town was almost entirely Italian, and Franz grew up surrounded by Italian church music and opera as well as the military bands of the Austrian garrisons. His musical gifts became apparent at a very early age: he joined the cathedral boys’ choir at seven, received solid instruction from local masters, and wrote his first stage work at the age of thirteen (it was performed privately). In 1834, in keeping with the family tradition, the boy was sent to Padua to study law and prepare himself for a career in the civil service. By ironic good fortune his father passed away the next year, and Franz had to terminate his legal studies for lack of money. He returned to Zara, composed an estimable Mass in F-major (later known as the Missa Dalmatica), but eventually returned with his mother to Vienna, which was to become the commanding midpoint of his life.

Still a teenager, Franz was quickly accepted as a private pupil by the well-known Viennese teachers Simon Sechter and especially Ignaz von Seyfried, an astonishingly prolific but fundamentally conservative composer who prepared him for a musical career in the church. The boy paid for his instruction and livelihood by giving Italian lessons, completing his studies in 1840. Equipped with a fulsome certificate of recommendation from Seyfried, he set about finding employment, and was quickly hired as an unsalaried musical factotum by one of Vienna’s three suburban music theaters, the Theater in der Josephstadt. He thus found himself in the milieu he would occupy for the next half-century. With all the enthusiasm of youth he threw himself into the career of a hack theater musician, composing numbers on order for stage plays and conducting whatever theater music came his way. The vast majority of the plays mounted in these suburban theaters - magic plays, tableaux vivants, farces, vaudevilles - were ephemeral items destined to vanish after a few performances. Suppè, however, took his task seriously and prepared music of high-quality workmanship that quickly earned recognition from the press and a following among the public. His own first stage composition, Jung lustig, im Alter traurig («Merry in youth, sad in old age»), was performed at the Josephstadt Theater in 1841. It was the first in a series of 200 theater compositions that would eventually take him to the forefront of his field.

In 1844 Suppè produced the first of his brilliant overtures, Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien («Morning, Noon and Night in Vienna»), to a stage spectacle featuring, not untypically, a traveling company of English gymnasts. The play vanished almost instantaneously, but the overture is still heard today, perhaps most notoriously in a cartoon performance conducted by Bugs Bunny (Baton Bunny, 1959). In 1846, for an equally evanescent play, Suppè turned out what is surely his most famous work of all, the Poet and Peasant Overture. The press and public were now alerted to Suppè’s special talent, Vienna’s Allgemeine Musikzeitung even calling him «a pearl that theater director Pokorny should encase in gold.» At the première of Das Mädchen vom Lande («The County Girl,» 1847) Suppè was called out for applause after every act, and the overture had to be encored.

Thus Suppè’s career proceeded through the 1840s and 1850s. He remained a theater employee with no control over his material - a situation that was to remain in force almost to the end of his days - and wrote the best music possible under the circumstances. The first significant change in his style and working methods came about at the end of the 1850s, when the operettas of Jacques Offenbach began to take Vienna by storm. Unlike Suppè, Offenbach was a theatrical entrepreneur who made his own decisions regarding the librettos and productions of his stage works. Suppè and his then employer, Franz Jauner of the Carltheater, decided to rise to the occasion with a home-grown Viennese product along the new Parisian lines. The result, Das Pensionat («The Finishing School,» 1860), has been called the first Viennese classical operetta, and it ushered in the long series of scintillating stage works by Strauss, Millöcker, Lehár, Kálman, and others that can still be heard regularly today in the theaters of Central Europe.

Although highly successful by Suppè’s standards, Das Pensionat still suffered from a substandard book that fell far short of Offenbach’s works of the same period. The situation proved so dire that Suppè even tried his hand at a libretto of his own, Tantalusqualen (1868), which unfortunately demonstrated only that he was no more talented than the literary hacks who normally plied their wares to Vienna’s musical theaters. A change finally came about in 1876, following the triumph of Die Fledermaus in 1874. Suppè was handed a libretto by «F. Zell» (Camillo Walzel) and Richard Genée, the famous literary team who also variously supplied German translations of Offenbach’s operettas and new librettos for some of the greatest works by Strauss (Die Fledermaus, Eine Nacht in Venedig) and Millöcker (Der Bettelstudent). Such was the success of their first collaboration with Suppè, Fatinitza (after Scribe, 1876), that the composer was finally able to liberate himself from the theatrical grindstone and become a freelance artist. A number of sterling operettas followed, including Boccaccio (1879) and Donna Juanita (1880) with Zell and Genée, and Die Afrikareise («The African Journey,» 1883) with Zell alone. Suppè also found time for such fascinating minor items as musical versions of Jules Verne’s recently published Around the World in 80 Days (Die Reise um die Erde in 80 Tagen, 1875), Journey to the Moon and 20,000 Leagues under the Sea (Nach dem Mond und unterm Meer, 1876). But his later efforts to conquer the world of opera met with no more success than the ill-fated Paragraph 3 of Hanslick’s excoriating review.
At the time of his death Suppè was regarded as a master of Viennese operetta on a par with Johann Strauss. He left behind a corpus of some one-thousand works in every imaginable genre, including symphonies, choral pieces, masses, songs, and theater music of every description. But although Boccaccio and Die schöne Galathee (Berlin, 1865), and to a lesser extent Donna Juanita, continue to hold the stage today, his greatest claim to fame and recognition - apart from the march O du mein Österreich, which has some claim to rank as Austria’s unofficial national anthem - remains his overtures, which conductors of the stature of Beecham, Bernstein, Dutoit, Karajan, Kempe, Marriner, Mehta, Muti, Solti and Suitner have not found beneath their dignity to commit to disk. Our volume gathers together only three of the many examples that bear performance and study today.
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Tantalusqualen, or roughly “The Torments of Tantalus,” was the play that Suppè, in an act of desperation, himself wrote in an effort to create more lasting literary repositories for his stage music, as his competitor Offenbach had been able to do with the librettos of Henri Meilhac and Ludovic Halévy. The piece, premièred at the Carltheater on 3 October 1868, proved as unsuccessful as the works of his earlier collaborators. Not so the overture, which has remained a staple item of the concert hall and music pavilion.

The indestructible Poet and Peasant Overture was Suppè’s first unqualified musical success and secured his breakthrough into the public arena when it first opened the ephemeral play Dichter und Bauer on 24 August 1846. In fact, Suppè had used the overture several times previously and merely rewrote it for the new play. The inexperienced young composer allowed himself to be persuaded by the Munich publisher Joseph Aibl to sell the rights to the piece for a mere eight gulden. It was perhaps the worst commercial decision Suppè was ever to make: within fourteen years the Poet and Peasant Overture had appeared in no fewer than fifty-two arrangements from the House of Aibl alone and had made Suppè’s name famous the world over – all for the price of eight gulden!

The Franz Schubert Overture (1864) arose in connection with an unusual project: a musical biography of the famous Viennese composer based on reworkings of his music. The resultant play, premièred at the Carltheater on 20 January 1868, was a string of sentimental anecdotes concerning the origins of Die schöne Müllerin, some of which were later taken as established fact and regurgitated in the Schubert literature. The critics, as might be imagined, were not amused: «Suppé’s Schubert is one of those occasional hybrid products which owe their origin to a mistaken outlook and their success to a false coziness. The mistake is that one feels called upon to honor a hero or great artist, and to make him popular, by presenting him to us, now with a beer mug in his hand, now holding forth in impassioned words that never once in his life entered his mind. Herr von Suppé has recently proved his dexterity in arranging potpourris, but unveiled his well-known faults in more passages than one.»

Audiences were less likely to take umbrage, however, and ensured the piece greater-than-average success (it was even performed at the Vienna Volksoper as late as 1922). The overture, which otherwise deals cavalierly with its Schubert quotations, specifically from the Unfinished Symphony, opens with an almost literal arrangement of Der Erlkönig that may be instructively compared with a roughly contemporary arrangement of the same lied by none other than Hector Berlioz (1860).

 

Bradford Robinson, 2007

 

?Performance material: Tantalusqualen by Kalmus, Boca Raton, Poet and Peasant by Schott, Mainz, for Franz Schubert please ask the publisher. Reprint of copies from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, except Tantalusqualen, which is reprinted from the collection Christoph Schlüren, München.