Franz von Suppè
(geb. Split, 18. April 1819 – gest. Wien, 21. Mai 1895)

Drei Ouvertüren für Orchester
Leichte Kavallerie
(1866)
Paragraph 3
(1858)
Pique Dame
(1864)

Vorwort

Als der gestrenge Wiener Kritiker Eduard Hanslick eine Besprechung der neuen, kürzlich in der Hofoper am Kärntnertor uraufgeführten „großen Oper“ Paragraph 3 (1858) in Angriff nahm, zeigte er sich wenig bereit, Gnade walten zu lassen. Als erstes rechnete er mit dem Libretto ab: «Das Buch ... steht aber an bettelhafter Armut noch so weit hinter dem gewöhnlichen Mittelgut zurück, daß die bescheidenen Opern Dittersdorfs sich danaben wie Scribesche Lustspiele ausnehmen.» Dann wandte er sich dem Komponisten zu, Franz von Suppè:

“Schon nach der Ouvertüre konnte man vermuten, daß man es mit einem Tummelplatz von Reminiszenzen zu tun haben werde. Wir notierten mit Bleistift ins Textbuch: ‘Erste Szene: Maskenchor aus Stradella; zweite Szene: Zankduett von Auber; dritte Szene: Barbier von Sevilla; Schlußduett: Linda und Ernani.’ Es schien nach dieser Arbeit einfacher, vom zweiten Akt an das ungekehrte Verfahren zu wählen und nur die wirklich originellen Musiknummern zu bezeichnen. Seltsamerweise hatte der Bleistift von dem Moment an vollständig Ruhe. In Herrn Suppés Partitur sieht es aus wie in einer Trödelbude, wo die verschiedenartigsten Kleider von allen möglichen Eigentümern nebeneinander hängen, alle sorgsam renoviert und aufgeputzt; da erhielt ein schmucker florentiner Strohhut Rossinis einen steifen Lederschirm, auf Lortzings deutscher Studentenkappe spreizt sich ein roter Federbusch, ein schwarzer Frack Aubers ist mit Segeltuch gefüttert und Verdis Karbonarimantel mit Battiststreifen.“

Hanslick hatte vollkommen recht, und dennoch war er im Unrecht: Wie alle guten Kritiker hatte er genau auf die Eigenschaften mißbilligend verwiesen, die in anderem Zusammenhang die eigentlichen Stärken der Musik Suppès ausmachen. Denn was eventuell in den hehren Gefilden der Hofoper fehl am Platz erscheinen mochte, war durchaus zu Hause auf dem angestammten Terrain Suppès: den privaten Vorstadttheatern Wiens, und seitdem überall auf der Welt, wo die „leichte Musik“ gespielt und geschätzt wird. Der Name Suppè – Hanslick zum Trotz – sollte mit der Zeit stellvertretend für die Eleganz und Spritzigkeit des Wien des späteren 19. Jahrhunderts werden, und vor allem seine Orchesterouvertüren werden noch heute weltweit aufgeführt, ob mit unvergleichlicher Souveränität durch die Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan oder durch eine grobe Blaskapelle als musikalische Begleitung zu einem Zeichentrickfilm von Walt Disney.

Franz von Suppè wurde am 18. April 1819 im dalmatinischen Spalato (jetzt Split in Kroatien) geboren und erhielt den klangvollen Taufnamen Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè Demelli. Wie die italienische Namensform (daher der richtige accent grave am Ende des Nachnamens) bereits vermuten läßt, stammte seine Familie aus Italien: Der Vater war mittlerer Beamte im österreichischen Staatsdienst in der Stadt Cremona tätig, wie auch sein Vater vor ihm, der ursprünglich als „Mijnheer Suppe“ aus den spanischen Niederlanden stammte. Suppès Mutter hingegen war Wienerin, und der Junge wuchs dementsprechend in einem zweisprachigen und multikulturellen Milieu auf. Als Napoleon die Österreicher in Italien schlug, mußte die Familie nach dem damals ebenfalls österreischen Spalato und schließlich, im Jahre 1819, nach der Kreishauptstadt Zara umsiedeln. Da die Bevölkerung der letztgenannten Stadt fast ausschließlich aus Italienern bestand, war Suppè während seiner Kindheit von italienischer Kirchenmusik und Oper sowie gleichzeitig von den Blaskapellen der österreichischen Garnisonen umgeben. Seine musikalische Begabung zeigte sich sehr früh: Mit sieben wurde er in den Knabenchor des Doms aufgenommen, bald erhielt er einen fundierten Unterricht durch die örtlichen Musikgrößen, mit 13 schrieb er sogar sein erstes, privat aufgeführtes Bühnenwerk. Im Jahre 1834 jedoch, wie es die Familientradition vorbestimmte, wurde der halbwüchsige Suppè nach Padova geschickt, um Jura zu studieren und sich auf die Beamtenlaufbahn vorzubereiten. Als jedoch der Vater durch eine glückliche Ironie des Schicksals bereits im nächsten Jahr starb, mußten diese Studien wegen Geldmangels abgebrochen werden. Suppè kehrte nach Zara zurück, wo er stracks eine beachtliche Messe F-Dur (später als Missa Dalmatica bekannt) vertonte. Im September 1835 zog er schließlich mit seiner Mutter nach Wien, das zum allumfassenden Zentrum seines Berufslebens werden sollte.
Obwohl erst halbwüchsig wurde der 16jährige Franz bald vom bekannten Wiener Musikpädagogen Simon Sechter und vor allem vom erstaunlich produktiven, jedoch gründlich konservativen Kompositionslehrer Ignaz von Seyfried als Schüler angenommen. Ausgebildet wurde der Junge als angehender Kirchenmusiker, wobei er seine Unterrichts- und Lebenskosten durch Italienischunterricht bestritt. Nach Abschluß seiner Musikstudien im Jahre 1840 zog er mit einem warmen Empfehlungsschreiben Seyfrieds durch die Wiener Musikwelt auf der Suche nach einer geeigneten Stelle und wurde sofort von einem der drei Wiener Vorstadttheater – dem Theater in der Josephstadt – als musikalisches Faktotum ohne Bezahlung angeheuert. Dadurch betrat er das musikalische Milieu, das ihm über das nächste halbe Jahrhundert hindurch zur Heimat werden sollte. Mit ungeteiltem jugendlichem Elan warf er sich in den beruflichen Strudel eines Theaterroutiniers, der Musiknummern für Bühnenstücke nach Bestellung komponierte und alles dirigierte, was sich ihm in den Weg stellte. Der Großteil der Bühnenstücke, die in diesen Vorstadttheatern zur Aufführung gelangten – Zauberstücke, Lebensbilder, Possen, Charaktergemälde, Vaudevilles –, waren dazu bestimmt, nach einigen Aufführungen gänzlich der Vergessenheit anheimzufallen. Dennoch nahm Suppè seine Verpflichtungen durchaus ernst und lieferte Musik von einer hohen handwerklichen Qualität, die ihm bald die Anerkennung der Presse sowie ein Gefolge unter den Zuschauern gewährte. Sein eigener Bühnenerstling Jung lustig, im Alter traurig, die 1841 im Josephstadttheater aus der Taufe gehoben wurde, steht am Anfang einer Serie von rund 200 Theaterkompositionen, die ihn schließlich in die vorderste Reihe der Komponistenzunft führen sollte.

Im Jahre 1844 schrieb Suppè die erste seiner brillanten Orchesterouvertüren Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien für ein Bühnenspektakel, in dem – nicht untypischerweise – auch eine Truppe reisender englischer Akrobaten untergebracht wurde. Das Bühnenstück verschwand praktisch im Nu, die Ouvertüre jedoch ertönt noch heute, vielleicht am auffälligsten im Zeichentrickfilm Baton Bunny unter der Leitung von Bugs Bunny (1959). 1846 brachte Suppè für ein ebenfalls kurzlebiges Bühnenstück sein wohl berühmtestes Orchesterwerk, die Ouvertüre Dichter und Bauer, hervor. Von nun an waren Presse und Publikum gleichermaßen auf die besonderen Begabungen Suppès hellhörig geworden, wobei ihm die Wiener Allgemeine Musikzeitung sogar den Status einer „Perle“ zuerkannte, die „der Direktor Pokorny in Gold fassen sollte.“ Anläßlich der Premiere des Mädchen vom Lande (1847) mußte Suppè nach jedem Akt vor den Vorhang treten, um den Applaus des Publikums entgegenzunehmen, wobei die Ouvertüre sogar wiederholt werden mußte.

So viel zum beruflichen Werdegang Suppès in den 1840er und 1850er Jahren. Er blieb stets Theaterangestellter und hatte demnach keine Entscheidungsgewalt über die jeweiligen Stoffe seiner Bühnenwerke. Es war eine Situation, die fast bis zu seinem Lebensende andauern sollte und ihn dazu zwang, unter den jeweiligen, zum Teil lächerlichen Umständen des Theateralltags die bestmögliche Musik zu liefern. Die erste nennenswerte Änderung dieser Lage ereignete sich in den späten 1850er Jahren, als die Operetten von Jacques Offenbach langsam die Wiener Bühne zu erobern begannen. Anders als Suppè war Offenbach ein theatralischer Entrepreneur, der bezüglich der Libretti und der Inszenierungen seiner Bühnenwerke seine eigenen Entscheidungen treffen konnte. Daraufhin beschlossen Suppè und sein damaliger Dienstherr Franz Jauner vom Carltheater diese neue Situation in die Hand zu nehmen und eine bodenständige wienerische Operettengattung nach Pariser Vorbild zu schaffen. Das erste Ergebnis, Das Pensionat (1860), gilt gemeinhin als der Ausgangspunkt der klassischen Wiener Operette und steht am Anfang einer langen Reihe von funkelnden Bühnenwerken von Strauß, Millöcker, Lehár, Kálman und anderen, die noch heute in den mitteleuropäischen Musiktheatern regelmäßig zu hören sind.

Obwohl nach Suppès Maßstäben durchaus erfolgreich, litt Das Pensionat immer noch an einem minderwertigen Libretto, das die hohe Qualität der Offenbachschen Werke im gleichen Zeitraum bei weitem verfehlte. Die Situation erwies sich als derart gräßlich, daß Suppè den Beschluß faßte, sein Glück mit einem Libretto aus eigener Feder zu probieren. Leider lieferte das Ergebnis, Tantalusqualen (1868), lediglich den Beweis dafür, daß er keineswegs mehr literarisches Talent besaß als die Theaterroutiniers, die sonst die Wiener Bühnen mit Theaterstücken belieferten. Schließlich änderte sich diese mißliche Lage im Jahre 1876 infolge des triumphalen Erfolgs der Fledermaus (1874). Nun erhielt Suppè ein Libretto von «F. Zell» (Camillo Walzel) und Richard Genée, dem berühmten Theaterduo, die auch verschiedentlich die deutschen Übersetzungen der Operetten Offenbachs bestritten sowie neue Libretti für einige der Meisterwerke von Strauß (Die Fledermaus, Eine Nacht in Venedig) oder Millöcker (Der Bettelstudent) verfaßten. Die erste Zusammenarbeit Suppès mit diesen gewieften Literaten hieß Fatinitza (nach Scribe, 1876) und war so erfolgreich, dass es dem Komponisten zum erstenmal möglich war, die Theatermühle hinter sich zu lassen und eine neue Existenz als freier Künstler zu gründen. Es folgte eine Reihe hervorragender Wiener Operetten, darunter Boccaccio (1879) und Donna Juanita (1880) mit Zell und Genée oder Die Afrikareise (1883) mit Zell alleine. Auch fand Suppè die nötige Zeit für solch interessante Projekte wie eine Vertonung der erst kürzlich erschienenen Romane des Jules Verne: Le Tour du monde en quatre-vingts jours (als Die Reise um die Erde in 80 Tagen, 1875) sowie Voyage au centre de la terre und De la terre à la lune (als Nach dem Mond und unterm Meer, 1876). Seine späteren Versuche, die Welt der Oper zu bezwingen, scheiterten jedoch nicht weniger kläglich als sein von Hanslick verrissener Opernerstling Paragraph 3.

Am Ende seines langen Lebens galt Suppè neben Johann Strauß als der führende Meister der Wiener Operette. In seinem musikalischen Nachlaß befand sich ein Gesamtoeuvre von etwa tausend Werken in allen erdenklichen Gattungen, darunter Symphonien, Chorwerke, Messevertonungen, Lieder und Theatermusiken jeglicher Art. Dennoch: Auch wenn Boccaccio und Die schöne Galathee (Berlin, 1865) sowie vielleicht in geringerem Maße Donna Juanita einen Platz im Bühnenrepertoire noch behalten können, besteht der Anspruch Suppès auf Ruhm und Anerkennung heute – mit Ausnahme des Marsches O du mein Österreich, der vielerorts als zweite Nationalhymne Österreichs betrachtet wird – vorwiegend in seinen Ouvertüren, die selbst Dirigenten vom Range eines Beecham, Bernstein, Dutoit, Karajan, Kempe, Marriner, Mehta, Muti, Solti oder Suitner es nicht unter ihrer Würde gefunden haben, auf Tonträgern aufzuzeichnen. Der vorliegende Band führt drei der vielen Suppè-Ouvertüren zusammen, die es heute noch verdienen, aufgeführt und studiert zu werden.

***

Nach der Ouvertüre Dichter und Bauer ist die zur Leichten Kavallerie (1866) heute wohl das bekannteste Orchesterwerk Suppès. Ursprünglich leitete sie eine zweiaktige Operette mit dem Titel Leichte Kavallerie, oder Die Töchter der Puszta ein, die am 21. März 1866 im Wiener Carltheater ihre Uraufführung erlebte. Neben den gattungsüblichen Liebesintrigen und Verwechslungsspielen feiert das von Karl Costa verfaßte Libretto auch das Soldatenleben in einem entlegenen ungarischen Dorf, in dem ein Hussarenregiment zufällig stationiert wird. Leider kam nach der kläglichen Niederlage Österreichs durch die Truppen Preußens in der Schlacht von Königgrätz die martialische Jubel des Stückes alles andere als gut an, was Operette auch praktisch bühnenunfähig machte. Die vielen späteren Versuche, das Stück durch eine radikale Umarbeitung der Handlung für die Bühne zu retten, waren ebenfalls zum Scheitern verurteilt. Dennoch: Der Leichten Kavallerie gebührt wenigstens das Verdienst, das ungarische Milieu für die Wiener Operette erschlossen zu haben, und gilt demnach als Ahnherr der vielen Csárdás und Zigeunernummern, die einige der hervorragendsten Beispiele der Gattung zieren. Die berühmte Ouvertüre durchläuft rhythmisch alle typischen Gangarten der Reitkunst, mit denen nicht nur Pferdeliebhaber, sondern auch Suppè selber vertraut waren, verbrachte er doch viele Jahre in der Manage als Zirkusdirigent.

Die Ouvertüre zu Paragraph 3 leitete die gleichnamige Oper Suppès ein, die am 8. Januar 1858 in der Hofoper am Kärntnertor uraufgeführt wurde – das gleiche Werk, das den eingangs zitierten Zornausbruch Eduard Hanslicks auf sich zog. Obwohl das Werk als „große Oper“ ausgegeben wurde, handelt es sich hierbei tatsächlich um eine komische Operette von etwas größerem Ausmaß, was die enttäuschten Erwartungen der Zuhörer und Kritiker leicht verständlich macht (in der gleichen Spielzeit brachte das Kärntnertortheater auch die Verdiopern Les Vêpres sicilliennes und Giovanna d’Arco zu Gehör). Nach der dritten Aufführung verschwand zwar das Stück vom Spielplan, die Ouvertüre jedoch konnte sich bis zum heutigen Tag im Konzertrepertoire behaupten.

Ursprünglich stand die Ouvertüre Pique Dame (1864) am Anfang einer erfolglosen Operette, die 1862 als Die Kartenaufschlägerin (oder auch einfach: Die Kartenschlägerin) aufgeführt wurde. Nach dem Mißerfolg dieser ersten Fassung wurde das Werk einer gründlichen Revision unterzogen und am 24. Juni 1864 am Grazer Thalia-Theater erneut aufgeführt, diesmal unter dem Titel Pique Dame. Anders als die Ouvertüre, die unter Suppè-Kennern einen Ehrenplatz genießt, war auch diese Neuinszenierung zum Scheitern verurteilt. Eine messerscharfe Analyse der Gründe für dieses Scheitern lieferte die Wiener Abendpost:

«Herr Suppé verfällt jeden Augenblick in den modernen Schreiopernstil. Gar keine große Trommel, viel weniger Blech, keine endlosen Nummern, dagegen mehr Zartheit und Feinheit, etwas Humor und Anmut, einige größere Anwendung des Parlandogesanges – und der Erfolg bliebe nicht aus. Gerade Herr Suppé wäre zu diesem Genre berufen wie wenige.»

Es war ein wohlgemeinter Rat, dem Suppè – zur unschätzbaren Bereicherung der Musikgeschichte – durchaus beherzigte.

Bradford Robinson, 2007

Aufführungsmaterial: Leichte Kavallerie (Schott, Frankfurt and Pfefferkorn, Leipzig), Paragraph 3 (bitte kontaktieren Sie den Verleger) and Pique Dame (Kalmus, Boca Raton). Nachdruck von Exemplaren der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München

Franz von Suppè
(b. Split, 18 April 1819 - d. Vienna, 21 May 1895)

Three Orchestral Overtures:
Light Cavalry
(1866)
Paragraph 3
(1858)
Pique Dame
(1864)

 

Preface
The austere Viennese critic Eduard Hanslick was in no mood for leniency when he sat down to review the new «grand opera» Paragraph 3, just premièred at the Vienna Court Opera on the Kärntnertor (1858). First he dispatched the libretto: «The book falls so far short of the usual mediocrity in its beggarly poverty of invention that the humble operas of Dittersdorf seem by comparison like Scribean pièces bien faites.» Then he turned to the composer, Franz von Suppè:

«Hardly had we entered the overture than we realized that we would be dealing with a grab-bag of reminiscences. We penciled our thoughts into the libretto: ‘Scene 1: Chorus of Maskers from Stradella; Scene 2: Quarrel Duet by Auber; Scene 3: Barber of Seville; final duet: Linda and Ernani.’ After these labors it seemed simpler, from the second act on, to try the opposite approach and note down the truly original numbers. Oddly, from that moment on our pencil remained completely motionless. Herr Suppè’s score has the appearance of a second-hand haberdashery, where a dizzying array of clothes from all imaginable owners hang suspended side by side, all carefully renovated and brushed up; a dashing Florentine straw hat by Rossini is given a stiff leather visor, a plume of red feathers adorns a German student’s cap from Lortzing, Auber’s black tailcoat is lined with a sailor’s oilskin, and Verdi’s carbonari cloak with strips of cambric.»

How right Hanslick was, and yet how wrong: as with all good critics, he disapprovingly put his finger on the very things that, in another context, form the strengths of Suppè’s music. For what may have seemed out of place in the august Court Opera was perfectly at home in Suppè’s chosen terrain: the private suburban theaters and music halls of Vienna, and since then wherever «light music» has been played and enjoyed all over the globe. Suppè’s name - pace Hanslick - would become a byword for nineteenth-century Viennese suavity and esprit, and his overtures in particular are still heard round the world, whether performed with consummate artistry by Karajan and the Berlin Philharmonic or rendered roughly by brass bands as background music to a Walt Disney Silly Symphony.
Franz von Suppè was born in the Dalmatian town of Spalato (now Split in Croatia) on 18 April 1819, when he was given the sonorous baptismal name of Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè Demelli. As the Italianate form of his name reveals (hence the proper direction of the final accent on «Suppè»), his forebears hailed from Italy: his father was a middle-level civil servant in the Austrian administration of Cremona, as was his father before him, who had originally been a «Mijnheer Suppe» from the Spanish Netherlands. Suppè’s mother, however, was Viennese, and the boy thus grew up in an urbane bilingual and multinational environment. When Napoleon defeated the Austrians in Italy the young family relocated to Spalato, at that time under Austrian domination, and finally, in 1819, to the district capital of Zara. The population of this picturesque town was almost entirely Italian, and Franz grew up surrounded by Italian church music and opera as well as the military bands of the Austrian garrisons. His musical gifts became apparent at a very early age: he joined the cathedral boys’ choir at seven, received solid instruction from local masters, and wrote his first stage work at the age of thirteen (it was performed privately). In 1834, in keeping with the family tradition, the boy was sent to Padua to study law and prepare himself for a career in the civil service. By ironic good fortune his father passed away the next year, and Franz had to terminate his legal studies for lack of money. He returned to Zara, composed an estimable Mass in F-major (later known as the Missa Dalmatica), but eventually returned with his mother to Vienna, which was to become the commanding midpoint of his life.

Still a teenager, Franz was quickly accepted as a private pupil by the well-known Viennese teachers Simon Sechter and especially Ignaz von Seyfried, an astonishingly prolific but fundamentally conservative composer who prepared him for a musical career in the church. The boy paid for his instruction and livelihood by giving Italian lessons, completing his studies in 1840. Equipped with a fulsome certificate of recommendation from Seyfried, he set about finding employment, and was quickly hired as an unsalaried musical factotum by one of Vienna’s three suburban music theaters, the Theater in der Josephstadt. He thus found himself in the milieu he would occupy for the next half-century. With all the enthusiasm of youth he threw himself into the career of a hack theater musician, composing numbers on order for stage plays and conducting whatever theater music came his way. The vast majority of the plays mounted in these suburban theaters - magic plays, tableaux vivants, farces, vaudevilles - were ephemeral items destined to vanish after a few performances. Suppè, however, took his task seriously and prepared music of high-quality workmanship that quickly earned recognition from the press and a following among the public. His own first stage composition, Jung lustig, im Alter traurig («Merry in youth, sad in old age»), was performed at the Josephstadt Theater in 1841. It was the first in a series of 200 theater compositions that would eventually take him to the forefront of his field.

In 1844 Suppè produced the first of his brilliant overtures, Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien («Morning, Noon and Night in Vienna»), to a stage spectacle featuring, not untypically, a traveling company of English gymnasts. The play vanished almost instantaneously, but the overture is still heard today, perhaps most notoriously in a cartoon performance conducted by Bugs Bunny (Baton Bunny, 1959). In 1846, for an equally evanescent play, Suppè turned out what is surely his most famous work of all, the Poet and Peasant Overture. The press and public were now alerted to Suppè’s special talent, Vienna’s Allgemeine Musikzeitung even calling him «a pearl that theater director Pokorny should encase in gold.» At the première of Das Mädchen vom Lande («The County Girl,» 1847) Suppè was called out for applause after every act, and the overture had to be encored.

Thus Suppè’s career proceeded through the 1840s and 1850s. He remained a theater employee with no control over his material - a situation that was to remain in force almost to the end of his days - and wrote the best music possible under the circumstances. The first significant change in his style and working methods came about at the end of the 1850s, when the operettas of Jacques Offenbach began to take Vienna by storm. Unlike Suppè, Offenbach was a theatrical entrepreneur who made his own decisions regarding the librettos and productions of his stage works. Suppè and his then employer, Franz Jauner of the Carltheater, decided to rise to the occasion with a home-grown Viennese product along the new Parisian lines. The result, Das Pensionat («The Finishing School,» 1860), has been called the first Viennese classical operetta, and it ushered in the long series of scintillating stage works by Strauss, Millöcker, Lehár, Kálman, and others that can still be heard regularly today in the theaters of Central Europe.

Although highly successful by Suppè’s standards, Das Pensionat still suffered from a substandard book that fell far short of Offenbach’s works of the same period. The situation proved so dire that Suppè even tried his hand at a libretto of his own, Tantalusqualen (1868), which unfortunately demonstrated only that he was no more talented than the literary hacks who normally plied their wares to Vienna’s musical theaters. A change finally came about in 1876, following the triumph of Die Fledermaus in 1874. Suppè was handed a libretto by «F. Zell» (Camillo Walzel) and Richard Genée, the famous literary team who also variously supplied German translations of Offenbach’s operettas and new librettos for some of the greatest works by Strauss (Die Fledermaus, Eine Nacht in Venedig) and Millöcker (Der Bettelstudent). Such was the success of their first collaboration with Suppè, Fatinitza (after Scribe, 1876), that the composer was finally able to liberate himself from the theatrical grindstone and become a freelance artist. A number of sterling operettas followed, including Boccaccio (1879) and Donna Juanita (1880) with Zell and Genée, and Die Afrikareise («The African Journey,» 1883) with Zell alone. Suppè also found time for such fascinating minor items as musical versions of Jules Verne’s recently published Around the World in 80 Days (Die Reise um die Erde in 80 Tagen, 1875), Journey to the Moon and 20,000 Leagues under the Sea (Nach dem Mond und unterm Meer, 1876). But his later efforts to conquer the world of opera met with no more success than the ill-fated Paragraph 3 of Hanslick’s excoriating review.

At the time of his death Suppè was regarded as a master of Viennese operetta on a par with Johann Strauss. He left behind a corpus of some one-thousand works in every imaginable genre, including symphonies, choral pieces, masses, songs, and theater music of every description. But although Boccaccio and Die schöne Galathee (Berlin, 1865), and to a lesser extent Donna Juanita, continue to hold the stage today, his greatest claim to fame and recognition - apart from the march O du mein Österreich, which has some claim to rank as Austria’s unofficial national anthem - remains his overtures, which conductors of the stature of Beecham, Bernstein, Dutoit, Karajan, Kempe, Marriner, Mehta, Muti, Solti and Suitner have not found beneath their dignity to commit to disk. Our volume gathers together only three of the many examples that bear performance and study today.

***

After the Poet and Peasant Overture, the Light Cavalry Overture (1866) is probably Suppè’s most familiar orchestral work today. It is taken from the two-act operetta Leichte Kavallerie, oder Die Töchter der Puszta («Light Cavalry, or The Daughters of the Plain»), which premièred at the Carltheater on 21 March 1866. The book by Karl Costa, besides the usual love intrigues and mistaken identities, celebrates military life in an Hungarian village in which a Hussar regiment happens to be stationed. Unfortunately the military fustian played poorly after Austria’s miserable defeat at the hands of Prussia that same year at the Battle of Königgrätz, after which the piece was practically non-viable on stage. Many attempts were later made to salvage the score by rewriting the plot, but to no avail. Still, Light Cavalry is said to have discovered Hungary for Viennese operetta, and is thus the progenitor of the many csárdáses and gypsy pieces that people some of the best examples of the genre. The overture runs through all the typical equine gaits familiar not only to horse-lovers but also to Suppè, who spent many years as a conductor of circus performances.

The Paragraph 3 Overture introduced the like-named opera that received its première at the Kärntnertor Opera on 8 January 1858 - the same work that brought down upon it the wrath of Eduard Hanslick quoted at the beginning of this preface. Though billed as a «grand opera,» the work was in fact a comic operetta somewhat longer than the normal fare, and audiences and critics can easily be excused for seeing their expectations thwarted (the same season at the Kärntnertor witnessed productions of Verdi’s Les Vêpres sicilliennes and Giovanna d’Arco). The piece was dropped after the third performance, but its overture has retained a distinguished place for itself in the concert hall.

The Pique Dame Overture (1864) originally introduced an unsuccessful operetta produced in 1862 with the title Die Kartenaufschlägerin («The Fortune Teller,» or more literally «The woman who uncovers the cards»). Having flopped at its first appearance, the work was then revised for a production at the Thalia Theater in Graz that premièred on 24 June 1864, this time under the title Pique Dame («Queen of Spades»). Unlike the overture, which has remained a favorite among Suppè admirers, this new production likewise failed. The Wiener Abendpost offered a shrewd diagnosis of the reasons:
«Herr Suppè succumbs to the modern screaming opera style at every turn. Scuttle the bass drum, slash the brass, cut the endless numbers while adding more delicacy and subtlety, with a dash of humor and grace and a greater application of parlando singing - and success would be assured. Few would be so well-appointed to this genre as Herr Suppè in particular.»

It was a call that Suppè, to the benefit of music history, heeded.

Bradford Robinson, 2007

Performance material: Light Cavalry (Schott, Frankfurt and Pfefferkorn, Leipzig), Paragraph 3 (please ask the publisher) and Pique Dame (Kalmus, Boca Raton). Reprint of a copies from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.