Michail Iwanowitsch Glinka
(geb. Nowopasskoje, Smolensk, 1. 6. 1804 - gest. Berlin, 15. 2. 1857)

„Ein Leben für den Zaren oder Iwan Sussanin»
Oper in 4 Akten und einem Epilog
Libretto: Giorgi von Rosen und Sergej Gorodezki
Uraufführung: St. Petersburg, 9. 12. 1836.

Vorwort
Michail Glinka wächst im grossbürgerlichen Landhaus seiner Grossmutter auf; ihre übertriebene Fürsorge lässt ihn zu einem sensiblen und kränklichen jungen Mann werden. Früh erhält er Klavier-, Violin- und Gesangsunterricht und äussert bereits mit zehn Jahren in einem Brief, dass «Musik seine Seele sei». Aus gesundheitlichen Gründen schickt man ihn 1830 nach Italien, wo er sich während seiner Rekonvaleszens mit Komposition beschäftigt. In Milano freundet der junge Russe sich mit Bellini und Donizetti an und findet grossen Gefallen an deren italienisch-romantischen Opern. Um seine Studien fortzusetzen, reist er weiter nach Wien, erhält jedoch erst in Berlin bei dem berühmten Musiktheoretiker Siegfried Dehn den systematischen, ernsthaften Unterricht, der ihm ermöglicht, sein Ziel zu verfolgen: Er will „russische Musik» komponieren. Er will - wie er sich selbst ausdrückt - erreichen, dass sich das Publikum „zuhause fühlen» kann. 1834 kehrt er nach St. Petersburg zurück. Im Jahr darauf heiratet er und schreibt 1836 seine erste Oper: Ein Leben für den Zaren. In Russland wurde die Opernkunst etwa 1730 von italienischen Operntruppen eingeführt; zu Glinkas Zeiten zeigte man meist nur Opern im Stil der französischen opéra comique, obwohl Werstowski in Askolds Grab bereits 1835 russischen Einfluss in einigen Chören und Liedern anklingen lässt. Nach anfänglichem Befremden über das Volkstümliche in Handlung und Musik geniesst Ein Leben für den Zaren jedoch bald grossen Erfolg, denn Glinka bringt etwas Neues: Zum ersten Mal ist Musik von echter russischer Färbung auf der Bühne zu hören und es wird auf russisch gesungen. Ein Leben für den Zaren ist voll von nationalem Volksheldentum, patriotischen Gefühlen und spontaner, frischer Melodik. Das Werk lässt Glinka als Schöpfer der russischen Nationaloper in die Musikgeschichte eingehen und ist bis 1917 das Eröffnungsstück jeder Saison - sowohl in St. Petersburg wie auch in Moskau. Ausserdem verschafft sie ihm die Stelle als erster Kapellmeister in St. Petersburg.

Seine zweite und letzte Oper, Ruslan und Ludmilla (1842), schreibt er nach der Trennung von seiner Frau in depressiver Stimmung. Zu allem Unglück stirbt auch noch Alexander Puschkin während der Umarbeitung eines seiner berühmten Gedichte in ein Libretto für Ruslan. So wird diese Märchenoper ein Mosaik aus eher unzusammenhängenden Szenen; trotz abstrakter, origineller Musik ist die Aufnahme bei der Uraufführung kühl und zurückhaltend. Glinka zieht es wieder ins Ausland. In Paris lernt er 1844 Berlioz kennen, dessen Musik er zeitlebens in Russland fördert. 1845 reist Glinka nach Spanien, wo er u.a. eine Spanische Ouverture komponiert. Obwohl sich im Nachlass viele Skizzen zu Opern wie Rokeby (nach Walter Scott), Marina Grove (nach Zhukovski, 1834) und Der Bigamist (nach Kukolnik, 1855) finden, vollendet er nur die beiden bereits erwähnten, in ihrer Art sehr unterschiedlichen Opern. Mit ihnen wird die russische Musik in Europas Musikmetropolen eingeführt; Ein Leben für den Zaren ist die erste russische Oper, die im Ausland aufgeführt wird (Prag 1866). Franz Liszt nennt Glinka einen «prophetischen Patriarch der russischen Musik». Doch obwohl er immer wieder nach St. Petersburg zurückkehrt, um seine nationale Inspiration zu erneuern, bleibt er in all seiner Musik ebenso von europäischen Komponisten wie Liszt, Berlioz, Weber und den zeitgenössischen Italienern beeinflusst. Sein Gesamtwerk ist nicht gross, jedoch zu seiner Zeit epochemachend, und besteht neben den Opern aus Liedern, Klavierstücken, Kammer- und Orchestermusik. Persönlich beeinflusste er den Pianisten Alexander Dargomischkij, der ohne den Rat des älteren Komponisten vielleicht nie eine Oper geschrieben hätte. Glinkas eigene Opern, seine Tableau-Dramaturgie - die stehende Szene -, seine orientalische Chromatik und exotische Harmonik bekam deutlichen Einfluss auf die Werke von Borodin, Mussorgskij, Rimsky-Korsakow und Tschaikowskij - obwohl Letzterer seine Schwierigkeiten hatte zu glauben, dass „ein so netter und gewöhnlicher Mann» wie Glinka, etwas so wundervolles wie Ein Leben für den Zaren erschaffen konnte, das sich neben die Werke der grössten Genies einreiht.

Im Mai 1856 reist Glinka ein letztes Mal nach Berlin, um bei Dehn nochmals zu studieren. Nach einem Konzert, bei dem Meyerbeer Auschnitte aus Ein Leben für den Zaren dirigiert, erkältet er sich und stirbt drei Wochen später am 15. Februar 1857 in Berlin.

Glinka spricht bereits 1832, während seines Aufenthalts in Italien, über sein Lieblingsprojekt einer nationalen russischen Oper. Lange bevor er einen Stoff für das zukünftige Werk findet, zeugen zahlreiche kompositorische Skizzen von seinen Ideen, und viele dieser Themen verwendet er tatsächlich. 1834 bittet er den in St. Petersburg lebenden Schriftsteller Wassilij Tschukowskij um einen Vorschlag zu einer patriotischen Oper. Der Dichter wählt die Heldentat des Bauern Iwan Sussanin, die Glinka bereits aus einem Buch seines Onkels, Sergej Glinka, bekannt ist. In dessen „Erbauliche Geschichte» wird Sussanins Tapferkeit und sein heroischer Charakter beschrieben, insbesondere gefallen dem jungen Komponisten die dramatischen Szenen zwischen dem Russen und den in die Irre geführten Polen im tief verschneiten Wald. Tschukowskij gelang es jedoch nicht, ein brauchbares Libretto zu schreiben; ebenso müssen zwei weitere Librettisten, Kukolnik und Sologub, die Aufgabe zurückgeben. Sologub erinnert sich später: „Glinka und ich konnten uns über den II. Akt nicht einig werden. Ich fragte Glinka nach seinem Inhalt, und er antwortete, dass es darin eine Polonaise, eine Mazurka, ein Krakowiak und einen Chor geben werde. ‚Aber das ist ja ein Divertissement und kein Akt’, rief ich. Glinka lächelte nur und weigerte sich glattweg, irgendetwas zu ändern... Ich verzichtete auf weitere Zusammenarbeit, da ich sicher war, dass Glinka den Akt wie ein Zwischenspiel behandeln wollte, während ich ihn mit Handlung zu füllen hoffte.» Tschukowskij empfielt für das Libretto schliesslich den deutschstämmigen Baron Giorgi von Rosen. Schon lange bevor der Text endlich feststeht, hat Glinka fast die gesamte Musik komponiert. Tschukowskij sorgt noch dafür, dass zwei der grössten zeitgenössischen Dichter an der künstlerischen Konzeption mitarbeiten: Wladimir Odojewskij und Alexander Puschkin. Auch der Dekabrist Rylejew hat mit seinem „Duma über Iwan Sussanin» Einfluss auf das endgültige Werk; nicht nur die symbolträchtigen Höhepunkte der „Duma» wie die der Waldszene und der Morgenröte finden sich in Ein Leben für den Zaren wieder, sondern auch eine auffallende Ähnlichkeit einiger Formulierungen in beiden Werken. Über seinen Textdichter hat Glinka im Übrigen keine besonders hohe Meinung: „Baron Rosen stürzte sich voller Eifer in die Arbeit, und ich konnte mich aus Rücksicht auf Tschukowskij der Zusammenarbeit mit ihm nicht entziehen.» Oft ändert der Komponist selbst Zeilen des Textbuchs.

Es war Glinkas Intention, dass seine Oper Iwan Sussanin heissen sollte, aber Tschukowskij riet ihm, das Werk Ein Leben für den Zaren zu nennen. Dieser Titel sei publikumswirksamer und würde auch dem regierenden Zaren besser gefallen. (Während der Ära der Sowjetunion wurde die Oper allerdings unter dem Titel Iwan Sussanin gespielt).

Es ist Glinka zum Grossteil gelungen, eine nationale Opernmusik zu schaffen. Er charakterisiert den Bauern Iwan Sussanin durch eine Vielfalt von Motiven aus russischen Volksliedern und als Sussanin im letzten Akt dem Tod ins Auge sehen muss, erklingt im Orchester das breit fliessende Thema eines der bekanntesten russischen Lieder, „Die Wolga abwärts», welches von der Grösse des furchtlosen Bauern zeugen soll. Auch Wanjas Altpartie ist von reinster russischer Färbung, exotisch-liedhaft, ganz anders als sich bis dahin Opernmusik präsentiert hat. Glinka beabsichtigte, die russische und die polnische Musik national deutlich zu differenzieren. Er wollte dem Reichtum an Handlung und Musik auf der „russischen Seite» der musikalischen Kargheit des Polen-Akts gegenüberstellen. Während die Musik der Russen patriotisch oder gefühlvoll melodisch getragen ist und es Glinka gelingt, seinen russischen Charakteren ein differenziertes, inneres Leben einzuhauchen, bleiben die Figuren der Polen nur umrissen, durch die zwar prachtvoll komponierte Musik ihrer Tänze sozusagen nur äusserlich skizziert. Selbst als die Polen sich in auswegsloser Lage im Wald befinden, wird diese Auswegslosigkeit von einer Mazurka begleitet, die jetzt allerdings nicht heiter, sondern unendlich traurig klingt. Glinka ist kein Dramatiker, sondern ein Epiker, der die stehende, grosse Szene bevorzugt. Trotz der archaischen „russischen Seele» der Musik dieser grossen Szenen, ist Glinkas Stil doch noch sehr gemischt; es findet sich sowohl italienischer als auch französischer Einfluss in der Komposition: Rossini’sche Reminizensen in den Intermezzi; leichte, französische Eleganz in ländlichen Chören und Hochzeitschor, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Höhepunkte der Oper sind die kleineren Ensembles der russischen Akte: Das B-Moll-Terzett des ersten Aktes, eines der berührendsten Ensembles der Opernliteratur, sowie das Quartett des dritten Aktes. Auch das grosse Trauer-Ensemble im Epilog ist von bestechender Schönheit.

Zur Handlung

Ort und Zeit
Russland, 1612/13

Personen
Iwan Sussanin, ein Bauer - Bass
Antonida, seine Tochter - Sopran
Bogdan Sobinin, ihr Bräutigam - Tenor
Wanja, Sussanins Pflegesohn - Alt
Sigismund, König von Polen - Bass
Ritter Adelhof aus Schwaben - Bass
Der Anführer der Polen - Bariton
Ein polnischer Bote - Tenor
Ein russischer Krieger - Bass


Russische Bauern und Bäuerinnen, Soldaten, polnische Hofgesellschaft, Krieger, Volk

Akt I: Im Dorf Domnino feiern Bauern den Sieg über die Polen. Antonida erwartet sehnsüchtig ihren Verlobten, Sobinin, der aus dem Kampf zurückkehren soll. Ihr Vater, Iwan Sussanin, hat aber gehört, dass die Polen erneut versuchen, nach Moskau vorzudringen. Er will die Hochzeit so lange verschieben, bis Russland befreit ist und einen neuen Zaren bekommt. Als Sobinin kommt und berichten kann, dass der Bojar Romanow gewählt worden ist, jubelt Sussanin. Romanow ist sein Nachbar und Freund und wird ein guter Zar werden. Bald wird überall Frieden im Land herrschen und Antonida und Sobinin können heiraten.

Akt II: Polnische Adlige feiern mit einem Ball, dass Polen Moskau eingenommen hat. Da meldet ein Bote, dass König und Heer auf der Flucht seien und Russland einen neuen Zaren gewählt habe. Ärger über den König und das verspielte Kriegsglück macht sich breit; eine Gruppe von Edelleuten beschliesst, den neuen russischen Herrscher zu entführen und umzubringen, um das daraus resultierende Chaos politisch für Polen zu nützen.
Akt III: Sussanin und sein Pflegesohn Wanja freuen sich über den nahen Sieg Russlands. Polterabend-Gäste treffen ein. Während Sobinin ausser Haus ist, um zusätzliche Freunde einzuladen, dringen polnische Verschwörer ins Haus und verlangen, zum Versteck des neuen Zaren geführt zu werden. Es gelingt Sussanin, Wanja heimlich zu dem Kloster zu schicken, in dem sich Romanow aufhält. Der Zar muss gewarnt werden. Anschliessend verabschiedet er sich von Antonida und verlässt mit den Polen das Haus. Als Sobinin zurückkommt, eilt dieser mit den anwesenden Bauern zusammen Sussanin zu Hilfe.

Akt IV: 1.Szene. Wanja erreicht das Kloster bei Nacht. Es gelingt ihm nach einiger Zeit die Leute zu wecken und Alarm zu schlagen. Der Zar und die Bojaren brechen auf. 2. Szene. Sussanin führt die Polen in unwegsames, verschneites Terrain. Als ihnen klar wird, dass er sie in die Irre geführt hat, erschlagen sie ihn.

Epilog: In Moskau hat sich eine grosse Menschenmenge versammelt; unter ihnen Antonida, Wanja und Sobinin. Ein Chor preist Russland und das russische Volk und Sussanin wird zum Helden erklärt.

Irmelin Mai Hoffer, 2007

Aufführungsmaterial ist von der Kalmus, Boca Raton zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musik-abteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.

Mikhail Ivanovich Glinka
(b. Novopasskoye, Smolensk, 1 June 1804 – d. Berlin, 15 February 1857)

A Life for the Tsar (Ivan Susanin)
Opera in four acts and an epilogue
Libretto by Giorgi von Rosen and Sergey Gorodetsky
Première: St. Petersburg, 9 December 1836

Preface
Mikhail Glinka grew up on the country estate of his grandmother, a member of the grand bourgeoisie whose exaggerated solicitude turned him into a sensitive and sickly young man. He took piano, violin and voice lessons from early childhood and announced, in a letter written at the age of ten, that ‘music was his entire soul’. In 1830 he was sent for health reasons to Italy, where he devoted himself to composition during his convales-cence. In Milan the young Russian formed friendships with Bellini and Donizetti and took great pleasure in their Italian romantic operas. He then travelled to Vienna to continue his studies. But it was not until he moved to Berlin that he received his first systematic instruction from the famous theorist Siegfried Dehn, thereby enabling him to pursue his goal of composing ‘Russian music’ in which, as he put it himself, the audience can feel ‘at home’. After returning to St. Petersburg in 1834 he married in the following year and wrote his first opera, A Life for the Tsar, in 1836. Opera had been introduced to Russia by Italian troupes some time around 1730, and in Glinka’s day Russian theatres usually mounted operas in the style of French opéra comique, even though Verstovsky, in several choruses and songs of Askold’s Grave, had already revealed a Russian influence in 1835. After surmounting an initial distrust of its folk-like plot and music, A Life for the Tsar soon became a great success, for Glinka had introduced something new: for the first time it was possible to hear music of a genuinely Russian flavour on stage, sung in Russian. A Life for the Tsar abounds in national heroics, patriotic sentiment and fresh, spontaneous melodies. The work assured Glinka a place in music history as the creator of the Russian national opera. It opened every season in both St. Petersburg and Moscow until 1917, and it earned for the composer a position as principal conductor in St. Petersburg.

Glinka’s second and final opera, Ruslan and Lyudmila (1842), was written while he was suffering from depression after separating from his wife. To add to his misfortune, Alexander Pushkin died while reworking one of his celebrated poems into a libretto for Ruslan. As a result, this fairy-tale opera became a patchwork of seemingly disconnected scenes. Despite its abstract, highly original music, it received a cool and subdued reception at its première. Glinka again felt called upon to travel abroad. In 1844, while staying in Paris, he met Berlioz, whose music he championed in Russia to the end of his days. In 1845 he travelled to Spain, where among other things he composed a Spanish Overture. Although his posthumous estate contained many sketches for such operas as Rokeby (after Walter Scott), Marina Grove (after Zhukovsky, 1834) and The Bigamist (after Kukolnik, 1855), he was only able to complete the two above-mentioned highly contrasting works, which introduced Russian music to the musical capitals of Europe. A Life for the Tsar was the first Russian opera to be performed abroad (Prague, 1866). Franz Liszt called Glinka a ‘prophetic patriarch of Russian music’. Although he returned to St. Petersburg time and again to replenish his national inspiration, all his music remained equally under the spell of such European composers as Liszt, Berlioz, Weber and the contemporary Italians. His lifetime oeuvre, though small in size, was epoch-making in its day and encompasses, besides the two operas, many songs, piano pieces, chamber music and orchestral works. He exercised a personal influence on the pianist Alexander Dargomyzhky, who would perhaps never have written an opera but for the advice of his elder colleague. Glinka’s own operas, his use of the tableau (self-contained scene) as a dramatic structure, his oriental chromaticism and exotic harmonies had a formative impact on the works of Borodin, Mussorgsky, Rimsky-Korsakov and Tchaikovsky, although the latter had difficulty believing that ‘such a nice and common man’ like Glinka could produce anything as wonderful as A Life for the Tsar, which stands alongside the works of the supreme geniuses.

In May 1856 Glinka travelled for one last time to Berlin, again to study with Dehn. Following a concert at which Meyerbeer conducted excerpts from A Life for the Tsar, he caught a cold and died three weeks later, on 15 February 1857, in Berlin.

As early as 1832, while staying in Italy, Glinka already mentioned his favourite project of creating a Russian national opera. Long before he had found a suitable subject for the future work he put down his ideas in numerous composition sketches, many of whose themes would later be put to use. In 1834 he asked the St. Petersburg writer Vasily Zhukovsky to propose a subject for a patriotic opera. Zhukovsky selected a heroic exploit by the peasant Ivan Susanin. The event already familiar to Glinka from a book written by his uncle Sergey Glinka, whose Edifying Tales describe Susanin’s bravery and heroic character. The young composer took a special liking to the dramatic scenes between Susanin and the misguided Poles in the snow-bound forest. However, Zhukovsky was unable to produce a usable libretto, and two other librettists, Kukolnik and Sologub, likewise abandoned the task. Later Sologub recalled that ‘Glinka and I could not agree on Act 2. I asked him about its contents, and he replied that it would have a polonaise, a mazurka, a krakowiak and a chorus. “But that’s a divertissement, not an act”, I cried. Glinka only smiled and refused outright to change a thing... I declined to continue working with him, being certain that he would treat the act like an interlude, whereas I hoped to fill it with plot.’

Finally Zhukovsky recommended entrusting the libretto to the German-born Baron Giorgi von Rosen. Long before the text was finally completed Glinka had composed almost the entire score. Zhukovsky also enlisted two of Russia’s leading contemporary writers to work on the artistic conception: Vladimir Odoyevsky und Alexander Pushkin. Even the Decembrist Ryleyev, with his Duma on Ivan Susanin, had an impact on the final work: the symbolically significant climaxes of the Duma – the forest scene and the dawn – recur in A Life for the Tsar, and there is a striking similarity in the wording of both works. Incidentally, Glinka did not have a very high opinion of his librettist: ‘Baron Rosen set eagerly to work, and in deference to Zhukovsky I was unable to avoid collaborating with him.’ Many lines of the libretto were altered by the composer himself. It was Glinka’s intention to call his opera Ivan Susanin, but Zhukovsky advised him to entitle it A Life for the Tsar instead, arguing that the title would have a greater effect on the public and was more to the liking of the reigning tsar. In the years of the Soviet Union, however, the opera reverted to the title Ivan Susanin. Glinka’s goal of creating a national style for Russian opera was largely successful. The peasant Susanin is characterised by a wide range of motifs from Russian folk songs, and when Susanin faces death in the final act the orchestra plays the broadly flowing theme of one of the most familiar of all Russian songs, ‘Downstream on the Mother Volga’, to symbolise the grandeur of the intrepid peasant. Vanya’s contralto is also purely Russian in flavour – exotic, tuneful and wholly different from anything hitherto presented on the opera stage. Glinka intended to make a clear distinction between the Russian and Polish music, hoping to contrast the wealth of plot and music on the ‘Russian side’ with the musical sparseness of the Poland act. Whereas the music of the Russians is sustained by patriotic or sentimental melody in order to breathe a rich inner life into the Russian characters, the Polish figures are only roughly adumbrated by the music of their dances, no matter how magnificently composed. Even as the Poles find themselves lost in the woods in hopeless straits, their hopelessness is accompanied by a mazurka, albeit one that is infinitely sad rather than cheerful. Glinka is not so much a dramatic as an epic composer who prefers grand static tableaux. Despite the archaic ‘Russian soul’ of the music in these great scenes, Glinka’s style remains hybrid: both Italian and French influences entered the score – reminiscences of Rossini in the intermezzos, and French lightness and elegance in the rural choruses and the wedding chorus, to mention only a few examples. The climaxes of the opera are the smaller ensembles in the Russian acts: the B-flat minor trio in Act 1, one of the most touching ensembles in the history of opera, and the quartet in Act 3. Even the great funeral ensemble in the epilogue is ravishingly beautiful.

Plot Synopsis

Characters
Ivan Susanin, a peasant - Bass
Antonida, his daughter - Soprano
Bogdan Sobinin, her fiancé - Tenor
Vanya, Susanin’s ward - Contralto
Sigismund, King of Poland - Bass
Adelhof of Swabia, a knight - Bass
Head of a Polish detachment - Baritone
A Polish messenger - Tenor
A Russian warrio - Bass

Russian peasants and soldiers, Polish courtiers and soldiers, crowd

Place and time
Russia, 1612-13
Act I: Peasants in the village of Domnino are celebrating the victory over the Poles. Antonida longs for the return of her fiancé Sobinin, who took part in the battle. But her father, Ivan Susanin, has heard that the Poles are again advancing on Moscow. He wants to postpone the wedding until Russia is liberated and receives a new tsar. When Sobinin enters and announces that the boyar Romanov has been elected, Susanin rejoices: Romanov is his friend and neighbour and will make a good tsar. Peace will soon reign throughout the land, and Antonida and Sobinin can marry.

Act II: Polish noblemen mount a ball to celebrate Poland’s seizure of Moscow. A messenger reports that the king and his forces are in retreat and Russia has elected a new tsar. Anger at their king and their botched opportunity begins to spread, and a group of noblemen resolve to kidnap and murder the new Russian ruler and to use the resultant chaos to Poland’s political advantage.

Act III: Susanin and his ward, Vanya, are delighted at Russia’s pending victory. Wedding guests begin to arrive. While Sobinin goes out to invite more friends, Polish conspirators force their way into the house and demand to be led to the new tsar’s hiding place. Susanin succeeds in dispatching Vanya secretly to the monastery where Romanov is staying. The tsar must be warned! Finally he takes leave of Antonida and leaves with the Poles. When Sobinin returns, he and the assembled peasants rush off to help Susanin.

Act IV, Scene 1: Vanya reaches the monastery at night. After a while, he is able to wake the people and sound the alarm. The tsar sets off with the boyars. Scene 2: Susanin leads the Poles across an impassable snow-covered terrain. When they realise that he has deliberately put them on the wrong track, they kill him.

Epilogue: A large crowd has gathered in Moscow, with Antonida, Vanya and Sobinin among them. A chorus praises Russia and its people. Susanin is proclaimed a hero.Irmelin

Translation: Bradford Robinson. 2007

For performance material please contact the publisher Kalmus, Boca Raton. Reprint of a copy from the Musikabteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.