VORWORT AUF JAPANISCH > HIER ALS PDF DATEI!!!! Louis Spohr Symphonie Nr. 9 h-Moll («Die Jahreszeiten») für großes Orchester, op. 143 (1850) Vorwort Die Neunte Symphonie gliedert sich in zwei große Teile: eine musikalische Darstellung von Winter und Frühling mit verbindender musikalischer Überleitung, und eine Darstellung von Sommer und Herbst, ebenfalls mit musikalischer Überleitung. Hinter dieser ungewöhnlichen zweiteiligen formalen Anlage ist jedoch die Viersätzigkeit der klassischen Symphonie unschwer zu erkennen. Trotz des relativ langsamen Tempos funktioniert der Satz “Winter” als herkömmlicher Kopfsatz in Sonatenhauptsatzform, während der «Frühling» sich als dreiertaktiges Scherzo mit tänzerischem Trio-Teil im Zweiertakt entpuppt. Gibt sich der “Sommer”-Satz als reich instrumentiertes Adagio, in dem die Streicher in bis zu neun einzelne Stimmen unterteilt sind, so wird der «Herbst» in der von Mozart bevorzugten Rondo-Finale-Form gehalten, wobei Jagdrufe der Hörner und das bekannte «Rheinweinlied» aus den Liedern im Volkston (1782) von J. A. P. Schulz zwischendurch zu hören sind. Das Werk als Ganzes verrät die gekonnte musikalische Faktur und gediegene Orchestrierung, die die Musik Spohrs insgesamt auszeichnen. Kurz nach Vollendung der Komposition erschien die Neunte Symphonie als Partitur in Druck (op. 143, Hamburg 1853) und wurde bald in ganz Europa aufgeführt. Kurz nach der Uraufführung am 24. Oktober 1850 im Leipziger Gewandhaus wurde sie am 25. November in den Londoner Grand National Concerts unter der Leitung des irischen Dirigenten und Komponisten Michael William Balfe und am 17. Januar 1851 im Kasseler Abonnementskonzert unter der Leitung des Komponisten selber aufgeführt. Die Reaktionen der Kritiker waren zwar durch eine gewisse Ehrfurcht vor dem großen Renomee des Komponisten und eine Wertschätzung der besonderen Tugenden des Werks («üppige chromatische Harmonik», «exquisite Orchestrierungskunst») gekennzeichnet, bemängelten jedoch einen Hang zur schöpferischen Bequemlichkeit. Kaum drei Jahrzehnte später konnte Hermann Kretzschmar in seinem Führer durch den Concert-Saal (1887) klagen: «Die Sinfonien von Louis Spohr sind in ihrer Mehrheit der heutigen Generation bereits wieder fremd geworden.» Dennoch: Die Renaissance der Spohrschen Symphonik im ausgehenden 20. Jahrhundert – vor allem dank des energischen Einsatzes der Louis-Spohr-Gesellschaft in Kassel – hat bisher viele Konzertaufführungen sowie einige CD-Einspielungen der Neunten zur Folge, zu denen – so steht es zu hoffen – die vorliegende Studienpartitur auch beitragen wird. Bradford Robinson, 2006 Aufführungsmaterial ist von Schuberth & Co., Eisenach zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Hochschule für Musik und Theater, München. |
PREFACE IN JAPANESE > HIER ALS PDF DATEI!!!! Louis Spohr Symphony No. 9
in B minor («The Seasons»)
for full orchestra, op. 143 (1850) Preface The Ninth Symphony falls into two large sections: a depiction of winter and spring, connected by a musical transition, and a depiction of summer and autumn, again connected by a musical transition. Beneath this unusual bipartite layout, however, the four-movement design of the classical symphony is easy to descry. “Winter,” despite its fairly slow tempo, functions as a standard opening movement in sonata-allegro form. “Spring” is a triple-meter Scherzo with a Trio section in a 2/4 dance meter. “Summer” is a richly scored slow movement with strings divided into as many as nine parts. Finally, “Autumn” proves to be a rondo-finale of the sort favored by Mozart, but interspersed with hunting calls and a quotation of the well-known Rheinweinlied from J. A. P. Schulz’s Lieder im Volkston (1782). The entire piece revels in the expert craftsmanship and instrumentation that distinguishes Spohr’s music as a whole. The Ninth Symphony quickly appeared in score as op. 143 (Hamburg, 1853) and was soon being performed throughout Europe. Shortly after receiving its première, at the at the Leipzig Gewandhaus on 24 October 1850, it was conducted by Balfe at the Grand National Concerts, London, on 25 November; and Spohr himself performed the work at a subscription concert in Kassel on 17 January 1851. The critics evinced a certain awe at Spohr’s great reputation and an appreciation of the work’s virtues (“luscious chromatic harmonies,” “exquisite orchestration”) while faulting a tendency to lapse into mannerism. A little more than thirty years later Hermann Kretzschmar, writing in 1887, could lament that “the majority of Spohr’s symphonies are already foreign to the present generation.” Their renaissance at the end of the twentieth century, energetically spearheaded by the Louis Spohr Society in Kassel, has led to many concert performances and several recordings of the Ninth. It is to be hoped that the present study score will further contribute to its rediscovery. Bradford Robinson, 2006 For performance material please contact the publisher Schuberth & Co., Eisenach. Reprint of a copy from the Hochschule für Musik und Theater, München.
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