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André Devaere
(Kortrijk, 28. August 1890 – Calais, 14. November 1914)
André Devaere wurde am 28. August 1890 in Kortrijk geboren. Sein Vater, Octaaf Devaere (1865–1941), war Organist an der St. Martinskirche zu Kortrijk. Er gab seinem Sohn den ersten Musikunterricht. Ab 1901 wurde André Schüler am örtlichen St. Amands-Kolleg, wo er die Messfeiern in der Kapelle auf der Orgel begleitete. Auch am Brüsseler Konservatorium fiel seine musikalische Begabung auf, als er 1904 als einziger von fünfzehn Kandidaten in der Klavierklasse von Arthur Degreef (1862-1940) zugelassen wurde.
Am 25. Juni 1907 erhielt er sein Diplom („Erster Preis“) mit der höchsten Punktzahl. Dass auch der Juryvorsitzende und damalige Direktor des Konservatoriums, François-Auguste Gevaert, von Devaeres Klavierspiel beeindruckt war, ergeht aus der Tatsache dass er dem Publikum zugestand, am Ende der Prüfung zu applaudieren, was dem üblichen Brauch widersprach. Devaeres Brüsseler Erfolg war auch in seinem Geburtsort Kortrijk nicht überhören. Zu Ehren des jungen Pianisten bildete sich ein Devaere-Komitee, und am Montag, den 1 Juli wurde ein Huldigungszug durch die Strassen von Kortrijk veranstaltet mit anschließendem Empfang im Rathaus.
Nach Devaeres Diplomprüfung häuften sich die Konzertangebote. Die Société des bains de mer d’Ostende lud ihn zu seinem ersten Konzertauftritt im Kursaal Oostende am 14. September 1907 ein, zusammen mit dem Orchester des Kursaals unter der Leitung von Leon Rinskopf. Auf dem Programm standen das Konzert in c von Camille Saint-Saëns und die f-Moll-Fantasie von Frédéric Chopin. In der Tageszeitung Het Kortrijksche Volk vom 18. September 1907 schrieb ein Kritiker; “Die Zuhörer wurden mitgerissen von dem herrlichen Spiel das jungen Künstlers. Keine Pose, keine unnötiges Gefuchtel; nein! Kräftiges, beherrschtes und sicheres Spiel, das donnern kann, wo es nötig ist, aber das Klavier auch singen und seufzen lässt, so dass die Menschen im Saal den Atem anhalten.”
Am 17. November desselben Jahrs ließ Devaere sich zum ersten Mal in seiner Vaterstadt Kortrijk mit Werken von Mendelssohn, Chopin, Schumann, Saint-Saëns, Bach und Liszt hören. In der Gazette van Kortrijk vom 24. November 1907 stand: „Devaere besitzt große Qualitäten: er hat ein starkes Gedächtnis, sein Spiel ist sicher, farbenreich, beseelt und beseelend. Er hat sich völlig in der Hand.“
Devaere beschäftigte sich auch mit Kammermusik und brachte unter anderem einen Violinabend mit dem Geiger Godfried Devreese, der 1909 gerade sein Abschlussdiplom mit Auszeichnung bekommen hatte und ebenfalls in Kortrijk gefeiert wurde. Im großen Saal des Rathauses von Kortrijk spielten sie Werke von Grieg, Tartini, Vieuxtemps, Sinding und Wieniawsky .
Während seiner beginnenden Konzertlaufbahn studierte Devaere auch am Brüsseler Konservatorium. Er erwarb dort in der Klasse von Paul Gilson (1865-1942) seine Abschlussdiplome in Harmonielehre und praktischer Harmonie, ferner einen Abschluss in Fuge mit der höchsten Punktzahl in der Klasse von Edgar Tinel (1854-1912).
Gleichzeitig bildete er sich als Pianist weiter. Am 2. März 1909 wurde ihm der Befähigungsnachweis für Klavier zuerkannt, wiederum mit der höchsten Punktzahl. Diese Prüfung war die letzte Station vor dem entscheidenden Test, dem Virtuositätsdiplom, das am 7. Dezember 1909 zum dritten Mal in der Geschichte des Konservatoriums ausgeschrieben werden sollte.
Zur Teilnahme an diesem Virtuositätsdiplom musste ein schweres Programm vorbereitet werden: ein Wahlwerk; zwei Pflichtstücke; ein von dem Kandidaten eingereichtes Repertoire von zwölf Komposi-tionen, die auswendig gespielt werden mussten und woraus die Jury mehrere auswählen konnte; ein Werk vom Blatt; die Begleitung eines vokalen oder instrumentalen Stücks vom Blatt, das in eine vorgegebene Tonart zu transponieren war; eine Begleitung auf einen bezifferten Bass; eine unvorbereitete Partitur für großes Orchester; die Improvisation einer Begleitung zu einer gegebenen Melodie.
Weiterhin musste der Kandidat ein Konzert mit Orchesterbegleitung ausführen und vier Solowerke, die von der Jury aus einem Repertoire von zwanzig ausgewählt wurden.
André Devaere entschied sich für das Konzert in a von Robert Schumann, das er mit dem Konservatoriumorchester unter der Leitung seines Lehrers Arthur De Greef ausführte. Aus seinem Repertoire wünschte die Jury eine Gigue in C von Scarlatti zu hören, eine Ballade von Chopin, die Symphonischen Etüden von Schumann und die Rhapsodie in g von Brahms.
Die Jury erkannte André Devaere das Diplom mit der größten Auszeichnung und Glückwünschen zu. Aber nicht allein die Jury war von Devaeres Talent überzeugt. L’avenir de Courtrai vom 12. Dezember 1909 schrieb über seine Ausführung des Klavierkonzerts von Schumann: „Schon mit den ersten Noten hat Devaere das Publikum erobert. Sein perlendes Spiel in den hohen Lagen, sein samtiger Anschlag, sein Ungestüm ohne Härte, sein Gefühl für Nuancen.“ Le Journal de Roubaix vom 8. Dezember 1909 berichtete: „Er hat sein Publikum und seine Kollegen im Orchester, die dem neuen Virtuosen begeistert zujauchzten, buchstäblich hypnotisiert.“ Und Le Journal de Courtrai fand: „Neben einer hoch entwickelten Technik besitzt er die kostbaren Gaben, die der Jugend eigen sind: Lebendigkeit, Energie, Reinheit und Rhythmus.“
Am 2. Januar 1910 wurde Devaere für das errungene Virtuosen-diplom aufs Neue in Kortrijk gefeiert. Bei dieser Gelegenheit empfing er aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Reynaert ein Paket mit Beethovens neun Symphonien und die Originalaus-gabe eines Werks von Bach für Cembalo. Am 2. und 3. Januar 1910 gab er dort zwei Klavierabende mit Werken von Beethoven, Bach, Scarlatti, Schumann, Brahms, Chopin, Liszt und Saint-Saëns. Hierüber schrieb De Waarheid am 17. Januar 1910: „Die schwierigsten und kompliziertesten Stücke großer Meister wurden mit der größten Fertigkeit wiedergegeben.“
Nach dem Erringen des Virtuosenpreises kamen neue Konzertan-gebote. Am 16. Februar 1910 gab Devaere zusammen mit dem Geiger Alphonse Voncken aus Verviers, einem Schüler von Vieuxtemps, in Tourcoing (Frankreich) sein erstes Konzert außerhalb der Landesgrenzen. Sie spielten Werke von Beethoven (Kreutzersonate), Scarlatti, Vieuxtemps, Chopin, Schumann und Saint-Saëns. Le Journal de Roubaix schrieb darüber am 18. oder 19. Februar: „[…] Devaere verfügt im höchsten Grad über die Fähigkeiten, die große Klaviervirtuosen auszeichnet: vollständige Unabhängigkeit der Finger und beider Hände, Geschmeidigkeit der Handgelenke, Kraft des Unterarms, perfekte Kenntnis des Pedalgebrauchs, Fingerfer-tigkeit, alles zusammen bewundernswert im Ganzen wie in den kleinsten Einzelheiten, und als hervorstechendes Merkmal eine starke Musikalität und einen mitreißenden Schwung.“
Am Donnerstag den 4. April 1912 konzertierte Devaere in Brüssel, zur Einweihung des Blondel-Saals, mit Werken von Couperin, Dandrieu, Scarlatti, Bach, Brahms und Dupuis.
Am 15. April 1912 folgte sein erstes Konzert in Deutschland. In Düsseldorf spielte er das Konzert in d von Bach und das Fünfte Klavierkonzert in Es von Beethoven. Im selben Jahr gab er auch noch Konzerte in Gent, Dottenijs, Verviers, Charleroi und in Waux-Hall und Tourcoing in Frankreich. Am 5. Dezember veranstaltete De Kortrijkse Katholieke Jong-Wacht einen Abend mit André Devaere. Auf dem Programm standen Werke von Debussy, Schmidt und Severac und auch Jeu d’eau von Ravel. Eine derartige Programm-auswahl für eine Kleinstadt wie Kortrijk war zu damaliger Zeit eine recht gewagte Sache. Aus einem Gedenkbuch, herausgegeben von drei anonymen Autoren und illustriert von Devaeres Bruder Antoine, wird ersichtlich dass das Publikum Schwierigkeiten hatte mit dieser eigenartigen französischen Musik voller Dissonanten und ungewohnter Klangeffekte.
Das Jahr 1913 brachte viele Konzerte. Im Februar veranstaltete De Gilde van Ambachten in Kortrijk einen Kunstabend, dessen Ertrag für die Stadt Roeselare bestimmt war, die izu jener Zeit unter Geldnot litt. André Devaere brachte Beethovens Sonate Opus 28, auch ‚Pastorale’ genannt. In der Zeitung Kortrijkse Volk schrieb ein Kritiker: „[…] Seine gewaltige Technik [… ] es gelang dem Künstler den innersten Gedanken, das tiefe Gefühl, das die ganze Sonate beherrscht, zu ergründen und wiederzugeben.“ Im Frühjahr 1913 gewann Decaere den ersten Preis beim Wettbewerb des Pianohauses IBACH. Er bekam einen Flügel zu Geschenk. Dieses Instrument der Marke Erard mit der Seriennummer 93707 aus dem Jahr 1909 existiert noch immer und befindet sich heute in Privatbesitz.
Neben den zahlreichen Konzerten widmete Devaere dem Kompo-nieren viel Zeit. Während des Studiums am Konservatorium hatte er schon mehrere vierstimmige Fugen geschrieben. Schnell folgten einige Klaviersonaten. Devaere komponierte auch fünf Lieder auf Texte französischer Dichter, von denen vier erhalten geblieben sind. Ebenso machte er sich an Bearbeitungen für Streicher, da ihm beim Komponieren das Klavier allein zu einseitig erschien. Devaere schmiedete Pläne für die Teilnahme an Wettbewerben wie den in Wien (Rubinstein, vorgesehen für 1915) und den Rompreis, was jedoch durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs verhinderte wurde.
Devaere gab seine letzten Konzerte im Februar und Mai 1914. Am 15. Februar spielte er Beethovens drittes Klavierkonzert und die Toccata (fünftes Konzert) von Saint-Saëns bei einem Symphonie-konzert des Orpheuszirkels im Konservatorium von Gent. Auch zwei Lieder von Devaere standen auf dem Programm, La Lettre (verloren gegangen) und La Plainte. Solist war Leopold Desloovere. Am 17. Mai gab Devaere seinen letzten Klavierabend im Rathaus von Kortrijk. Bei diesem letzten öffentlichen Auftritt bestand das Programm aus Toccata und Fuge in c von Johann Sebastian Bach, Larghetto aus der zweiten Sonate und Rondo in c von Carl Philipp Emanuel Bach, Sonate Opus 53 von Beethoven, In der Nacht, Kreisleriana Nr. 5 und Novelette Nr. 2 von Robert Schumann, Prélude in cis von Frédéric Chopin und Islamey, eine orientalische Fantasie von Mily Balakirew.
Im August 1914 schlägt das Schicksal zu. André Devaere wird eingezogen zum 27. Linienregiment. Schon am 10. November 1914 wird er in der Nähe von Sint-Joris-aan-de-IJzer tödlich in die Lungen getroffen. Er wird noch in das Pensionat Sophie Berthelot in Calais transportiert, wo er in den frühen Morgenstunden des 14. November verstirbt. Das Begräbnis fand auf dem Soldatenfriedhof Cimetière du Nord de Calais statt, wo sein Grab noch heute besucht werden kann. Er wurde nicht einmal vierundzwanzig Jahre alt.
Am 14. November 1920, dem sechsten Todestag, wurde im Stadttheater Kortrijk ein Halbrelief von André Devaere enthüllt, auf dem er am Klavier sitzend dargestellt ist. Es wurde von dem aus Kortrijk stammenden Künstler Godfried Devreese (1861-1941) entworfen. Das gesamte Devaere-Komitee, sein Vater Oktaaf, sein Bruder Herman, Godfried Devreese und die vollständige Stadtregierung waren anwesend. Durch Umbauten geriet dieses Bildwerk später in Vergessenheit, wurde jedoch 1992 wiedergefunden und anlässlich eines Konzerts mit Komponisten aus Kortrijk – mit unter anderem Werken von André Devaere – aufs Neue eingeweiht und ist dort auch heute noch zu sehen. Die Stadt Kortrijk ehrte ihn überdies mit einem Straßennamen, der André Devaere-Allee. Das Königliche Konservatorium Brüssel gedachte seiner auf der Gedenkplatte für die Kriegsgefallenen in der Eingangshalle. Die Originale der Kompositionen von André Devaere befanden sich lange im Besitz des Komponisten Herman Roelstraete (1925-1985). Nach seinem Tod wurden sie der Königlichen Bibliothek Albert I. in Brüssel vermacht, wo sie sich heute noch befinden.
Tom Devaere
(Übersetzung: Michael Scheck)
André Devaere (1890-1914),
ein im Ersten Weltkrieg gefallener Komponist
Wie hätte die Musikgeschichte wohl ausgesehen, wenn Erzherzog Franz Ferdinand nicht am 28. Juni 1914 erschossen worden wäre? Welche Musik wurde uns vorenthalten von Komponisten, die im Ersten Weltkrieg fielen und die deshalb jene Werke die sie noch in sich trugen, nicht schreiben konnten? Solche Fragen lassen sich nicht beantworten, so beunruhigend und eindringlich sie auch sind.
Der französische Komponist Albéric Magnard (1865-1914) wurde am 3. September 1914 in seinem Manoir in Baron (Oise) von Ulanen niedergeschossen. Er verbrannte in seinem Haus und verkohlte zusammen mit vielen seiner Originalmanuskripte, Musik die danach nimmermehr gehört werden konnte. Der deutsche Komponist Rudi Stephan (1887-1915) stand an der Schwelle zum Durchbruch, als er sich - trotz seiner kritischen Haltung dem Krieg gegenüber - als Freiwilliger meldete. Seine militärische Ausbildung begann im März 1915, im September wurde er an der Ostfront eingesetzt und fiel nach zwei Wochen. Sein erstes Musikdrama Die ersten Menschen war eben erst vollendet. Und was hätte Enrique Granados (1867-1916) wohl noch geschrieben, wäre er nicht am 24. März 1916 auf seiner Rückreise aus den Vereinigten Staten ertrunken? Nachdem sein Schiff, die SS Sussex, im Kanal torpediert wurde, konnte er noch in ein Rettungsboot klettern, aber als er auch seine Frau retten wollte, gingen sie zusammen unter. Nur wenige Wochen später wurde der englische Komponist Georges Butterworth (1885-1916) in Pozières tödlich getroffen, auf einem der blutigsten Schlachtfelder an der Somme. Butterworth hinterließ ein kleines, aber preziöses Lebenswerk, das mehr und noch Besseres versprach. Sein Landsmann Ernest Farrar (1885-1918), Schöpfer einiger pastoralen Orchesterwerke, ansprechenden Liedern und Orgelmusik, wurde erst im Sommer 1918 an die Front geschickt und fiel schon wenige Tage nach seinem Eintreffen. Der wallonische Komponist Georges Antoine (1892-1918) überlebte auf wunderbare Weise seine ersten Monate in den Laufgräben an der Isère, wurde durch die Kriegsumstände jedoch so schwer krank dass er aus dem Dienst entlassen wurde. Unter armseligen Bedingungen komponierte er damals schon in Frankreich eine Anzahl interessanter Werke, worunter ein von Vincent d’Indy hoch gelobtes Klavierquartett. Trotz seiner schwachen Gesundheit kehrte er noch im Sommer 1918 zur Truppe zurück, wurde aber schon zwei Tage nach dem Waffenstillstand durch hohes Fieber dahingerafft. Sein Lebenstraum war die Teilnahme am Komponistenwettbewerb „Prix de Rome“.
Auch der junge flämische Komponist und Pianist André Devaere (1890-1914) plante seine Teilnahme an dem Wettstreit um diesen angesehen Staatspreis. Gleichzeitig bereitete er internationale Klavierwettbewerbe vor, bis der Grosse Krieg hierüber anders entschied. Am 14. Mai 1914 spielte Devaere in seiner Vaterstadt Kortrijk noch Bach, Beethoven und Schumann, dies sollte jedoch sein letzter Klavierabend werden. Schon wenige Monate später stand er inmitten des Grauens des entsetzlichen Laufgrabenkriegs. Für die empfindliche Künstlerseele Devaeres muss der Schock groß gewesen sein. An seinen Vater schreibt er die geradezu prophetischen Worte: „Niemals zuvor habe ich das Elend kennengelernt, heute ertrinke ich darin. – Ich gehe darin unter, bis schließlich, vertrieben, verlassen, die belgische Armee ein weiteres Gewehr verloren hat! Lassen wir dem Schicksal seinen Lauf…“ Am 10. November 1914 wird er an der Isère tödlich getroffen, vier Tage später stirbt er an den Folgen eines Lungenschusses, vierundzwanzig Jahre jung, an der Schwelle einer vielversprechenden doppelten Karriere als Pianist und Komponist. Aus Augenzeugenberichten und Kritiken geht hervor, dass er ein exzellenter Klavierspieler gewesen sein muss, der obendrein noch ein besonderes Gespür für die zeitgenössische impressionistische französische Musik hatte. Auch als Komponist bewies der junge Devaere sein großes Talent. Das verinnerlichte, melancholische Lied La flûte amère de l’automne und seine Orgelkomposition In Memoriam für seinen Lehrer Edgar Tinel (1854-1912) – vielleicht sein letztes Werk – ließen für die Zukunft das Schönste erwarten. Welche Komposi-tionen trug er noch in sich, als er im Schlamm der Isère-Ebene zusammenbrach?
Dieser Band möchte Leben und Werk dieses begabten Pianisten und Komponisten wieder ins Blickfeld rücken, nicht nur zur Erinnerung, sondern auch um Pianisten, Organisten und Sängern die Gelegenheit zu bieten, seine Musik lebendig zu halten.
Jan Dewilde
(Übersetzung: Michael Scheck)
Diese Ausgabe wurde mit Hilfe des Erbgutdienstes Kortrijk ermöglicht, in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für flämische Musik (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek vzw) und dem André Devaere-Komitee. Die Partituren wurden zum Druck vorbereitet von Jan und Tijn Huylebroeck.
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André Devaere
(Kortrijk, 28 August 1890 - Calais, 14 November 1914)
André Devaere was born in Kortrijk on 28 August 1890. His father, Octaaf Devaere (1865 – 1941) was organist at the Kortrijk St Martin’s church and gave his son his first music lessons. In 1901 André registered as a pupil at St Almond’s college in his native town, where he was called in to accompany the chapel’s Mass celebrations at the organ. His musical talent didn’t pass unnoticed at the Brussels Conservatoire either, as in 1904 he was the only one to be accepted amongst fifteen candidates to the piano class of Arthur De Greef (1862 – 1940).
On 25 June 1907 he obtained a first prize for piano with the maximum score. The chairman of the jury and then Conservatoire director François August Gevaert (1828-1908) was himself so much impressed by Devaere’s piano playing that in a breach of protocol he allowed the public to applaud after the young pianist’s exam. Devaere’s Brussels success also came to the attention of his home town Kortrijk, where he was honoured with the foundation of the Devaere Committee and the organisation of a tributary walk through the streets of Kortrijk on 1 July, followed by a reception of the pianist in the town hall.
After gaining his first prize for piano, André Devaere accumulated concert invitations. Thus the Société des bains de mer d’Ostende invited him to give his first concert at the Ostend Kursaal on Saturday 14 September 1907 with the Kursaal orchestra under the baton of Leon Rinskopf. The programme featured Camille Saint-Saëns’ Concerto in C minor and Fréderic Chopin’s Fantasy in F minor. In Het Kortrijksche Volk of 18 September 1907 a critic wrote: ‘De toehoorders werden mee opgevoerd door het heerlijke spel van de jonge kunstenaar. Geen gemaaktheid, geen nutteloos schermen met de handen; neen! Stevig, vast en zeker spel, dat donderen kan als ‘t moet, toch het klavier kan doen zingen en zuchten, dat een mens en de zaal zijn adem inhoudt.’ (‘The audience was raptured by the wonderful performance of the young artist. No affectation, no useless acting out with the hands, not at all! Firm, solid playing with a sure hand that can hammer when needed, yet also able to make the piano sing and sigh, to a breath-taking effect both on each human soul and the concert-hall alike.’)
On 17 November of that same year Devaere was heard for the first time in his hometown, with work by Mendelssohn, Chopin, Schumann, Saint-Saëns, Bach and Liszt. In the Gazette van Kortrijk of 24 November 1907 we read: ‘Devaere bezit grote hoedanigheden: hij heeft een groot geheugen, zijn spel is vast, gekleurd, bezield en bezielend. Hij beheerst zichzelf.’ (‘Devaere possesses great qualities: he has a large memory, his playing is steady, colourful, both inspired and inspiring. He is fully in control of himself.’) Devaere also played chamber music, including a recital with the violinist Godfried Devreese, who had just obtained his first prize for violin with honours in 1909 and was celebrated in his turn in Kortrijk. The two young musicians gave a concert in the great hall of the Kortrijk council house performing works by Grieg, Tartini, Vieuxtemps, Sinding and Wieniawsky.
Concurrently with his budding concert career Devaere continued his studies at the Brussels Conservatoire, gaining first prizes for written harmony and practical harmony maxima cum laude in the class of Paul Gilson (1865-1942), and a first prize for fugue with the highest score in the class of Edgar Tinel (1854-1912).
Meanwhile Devaere also went on studying the piano, obtaining the competency degree for piano on 2 March 1909 with the maximum score. This examination was his admission pass to the ultimate test: the virtuosity degree, which was organised for the third time in the history of the Conservatoire on 7 December 1909.
In order to qualify for this virtuosity diploma a heavy programme had to be completed, consisting of:
- performing a random piece, set 2 weeks in advance;
- performing several works from memory, set by the jury out of a repertoire of twelve works proposed by the candidate himself;
- performing a work at sight;
- likewise at sight transposing in a given key an accompaniment of a vocal or an instrumental piece;
- making an accompaniment on a figured bass;
- sight-reading a score for full orchestra;
- improvising an accompaniment under a melody.
Furthermore the candidate had to perform a concerto accompanied by an orchestra as well as four solo works selected by the jury from a repertoire of twenty works. André Devaere chose the Concerto in A minor by Robert Schumann, which he played together with the conservatory orchestra conducted by his teacher Arthur De Greef. From the works he proposed the jury selected a Gigue in G major by Scarlatti, a Chopin Ballad, Schumann’s Etudes symphoniques and Brahms’ Rapsodie in G minor.
André Devaere earned the degree maxima cum laude and with the congratulations of the jury. Moreover, they were not the only ones to be convinced of Devaere’s talent. L’avenir de Courtrai of 12 December 1909 wrote about his performance of the Schumann piano concerto: ‘Dès les premières notes, M. Devaere avait conquis le public. Son jeu admirablement perlé dans le haut, le velouté de son toucher, sa vigueur exempte de rudesse, son souci des nuances.’ (‘From the very first moments M. Devaere had conquered the public, the pitches being most wonderfully sparkling, his touch velvety, his vigour exempt of rudeness, with great care for nuances.’) Le Journal de Roubaix of 8 December 1909 stated: ‘Il a litéralement hypnotisé son auditoire et ses collègues de l’orchestre qui ont acclamé le nouveau virtuose avec un enthousiasme.’ (‘He literally hypnotised his audience and his colleagues of the orchestra who acclaimed the new virtuoso full of enthusiasm.’) And Le Journal de Courtrai of 12 December claims: ‘Il a montré qu’outre une technique très poussée, il possède des dons précieux de jeunesse, d’entrain, d’énergie, de clarté et de rythme.’ (‘He showed that in addition to an extremely good technique he possesses the precious gifts of youth, momentum, energy, clarity and rhythm.’)
On 2 January 1910 Devaere was again honoured in Kortrijk for earning his virtuosity degree and on this occasion the mayor Reynaert offered him a collection of scores with Beethoven’s nine symphonies as well as an original edition of a Bach harpsichord work. There he also played two recitals on 2 and 3 January 1910 with works of Beethoven, Bach, Scarlatti, Schumann, Brahms, Chopin, Liszt and Saint-Saëns, about which De Waarheid reported on 17 January 1910: ‘De moeilijkste en ingewikkeldste stukken van grote meesters werden met de handigste vaardigheid weergegeven.’ (‘The most difficult and complex pieces of great masters were presented with utmost talent and skill.’)
New concert invitations followed. On 16 February 1910 together with violinist Alphonse Voncken from Verviers, a pupil of Vieuxtemps, Devaere gave his first concert abroad, in Tourcoing, France. They played work by Beethoven (Kreutzersonate), Scarlatti, Vieuxtemps, Chopin, Schumann and Saint-Saëns. Le Journal de Roubaix commented on 18 or 19 February: ‘[…] Devaere possède au plus haut degré les qualités qui font les grands virtuoses du piano: indépendance complète des doigts et des mains, souplesse du poignet, puissance de l’avant-bras, connaissance parfaite des effets de pédale, mécanisme, merveilleux dans son ensemble et dans les moindres détails, et, pour mettre en valeur toutes ces précieuses qualités, un sens musical intense et une fougue entraînante.’ (‘Devaere possesses to the highest degree the qualities that make great piano virtuosos: complete independence of fingers and hands, flexibility of the pulse, power of the forearm, a perfect awareness of the pedal effects, a marvellous mechanism in its ensemble as well as in the slightest details, and to do justice to all these precious qualities an intense musical sensibility and a contagious enthusiasm.’)
On Thursday 4 April 1912 Devaere gave a concert in Brussels on the occasion of the opening of the Blondel hall. He performed work by Couperin, Dandrieu, Scarlatti, Bach, Brahms and Dupuis. On 15 April 1912 this was followed by a first concert in Germany. In Düsseldorf he played Bach’s Concerto in D minor and Beethoven’s Fifth Concerto in E flat major. That same year Devaere also gave concerts in Gent, Dottenijs, Verviers, Charleroi as well as Waux-Hall and Tourcoing in France. On 5 December 1912 De Kortrijkse Katholieke Jonge-Wacht organised a concert with André Devaere, featuring works by Debussy, Schmidt and Séverac and also Jeu d’eau by Ravel, a programme choice that was rather bold at that time, for a small town like Kortrijk. In a memorial book compiled by three anonymous authors and illustrated by Devaere’s brother Antoine can be read in fact that the public had problems with this strange modern French music full of dissonant noise and unusual sound effects.
1913 equally brought along several concerts. In February De Gilde van Ambachten (Trades Guild) organised an art evening in Kortrijk. The proceeds went to the town of Roeselare, which at that time was in distress. André Devaere interpreted Beethoven’s sonata opus 28 also called ‘Pastorale’. In the Kortrijkse Volk a reviewer wrote: ‘[…] zijn machtige techniek […] de kunstenaar had de innere gedachte, het diep gevoelen dat gans de sonate beheerst, weten te doorgronden en te vertolken.’ (‘…his powerful technique…, the artist having fathomed and interpreted the inner thought, the deep emotion that prevails throughout the sonata.’) In the spring of 1913 Devaere gained the first prize at a competition of the piano house IBACH. As a present he was given a grand piano. The instrument of the brand Erard with serial number 93707, dating 1909, still exists and is in private hands.
In addition to giving a great number of concerts Devaere also devoted his time to composing. In the framework of his studies at the conservatory he had already written some four-part fugues, soon after followed by some piano sonatas. Devaere also wrote a set of five songs on texts of French poets, four of which have come down to us. Moreover he started writing transcriptions for strings, as the piano solo became too cramped for composing. Devaere planned to participate in prestigious competitions such as the one in Vienna (Rubinstein, due for 1915) and the Prix de Rome. However, the First World War foiled his plans.
Devaere’s last concerts took place in February and May 1914. On 15 February he interpreted Beethoven’s third piano concerto and the Toccata (5th concerto) of Saint-Saëns at a symphonic concert in the Gent conservatory for the Orpheus circle. Featured also were two songs of Devaere himself, La Lettre (now lost) and La Plainte (The Complaint). Soloist for these songs was Leopold Desloovere. On 17 May 1914 André Devaere played his last recital in the Kortrijk town hall. The last programme he performed in public consisted of the Toccata and Fugue in C minor of Johann Sebastian Bach, the Larghetto from the second sonata and the Rondo in C minor of Carl Philipp Emanuel Bach, the Sonata opus 53 of Ludwig van Beethoven, In der Nacht, Kreisleriana no. 5 and Novelette no. 2 of Robert Schumann, the Prelude in C sharp minor of Fréderic Chopin and Islamey, an Oriental fantasia of Mily Balakirew.
In August 1914 fate caught up with him: André Devaere was conscripted into the 27th line regiment. Already on 10 November 1914 he got mortally wounded in the lungs near St Joris-aan-de-IJzer. After being transported to the Pensionat Sophie Berthelot in Calais he succumbed to his injuries in the early morning of 14 November. He was buried in the military cemetery of the Cimetiére du Nord in Calais, where his grave can still be visited to date. He was barely 24 years old.
On 14 November 1920, on the sixth anniversary of his death, a bas-relief of André Devaere sitting at the piano was inaugurated in the Kortrijk municipal theatre. It was designed by the Kortrijk artist Godfried Devreese (1861-1941). The complete André Devaere Committee, his father Oktaaf Devaere, his brother Herman Devaere, Godfried Devreese as well as the Mayor and Aldermen were present. This plaque had become forgotten due to renovation works. However, in 1992 it was recovered and on the occasion of a concert with Kortrijk composers – including work of André Devaere – inaugurated again. It is still hanging there now. The city of Kortrijk also honoured him in 1949 with a street name, the André Devaerelaan.
The Royal Music Conservatory of Brussels commemorates André Devaere with a listing among the war veterans in the entry hall. The original compositions of André Devaere had for a long time been in the possession of the composer Herman Roelstraete (1925-1985), after whose death they were donated to the Royal Library Albert I in Brussels, where they are kept to this day.
Tom Devaere
(English translation: Jo Sneppe)
André Devaere (1890-1914),
a composer killed in action in the First World War
What would the history of music have looked like if Archduke Franz Ferdinand had not been shot dead on June 28, 1914? What wealth of music was stolen from us because composers fell “on the field of honour” in the Great War, and with them al compositions they still had in them? These questions cannot be answered, no matter how haunting and probing they are.
The French composer Albéric Magnard (1865-1914) was murdered on September 3, 1914, by German lancers while defending his mansion in Baron (Oise). His body was burnt in his house and charred together with a unique series of music manuscripts. Music that was never to be heard again. The German composer Rudi Stephan (1887-1915) was on the threshold of recognition when, albeit with serious reservations about the war, he joined the army as a volunteer. He started his military training in March 1915, was sent to the eastern front in September, and fell after two weeks. His first music drama, Die ersten Menschen, had just been finished. And what would Enrique Granados (1867-1916) have composed if he had not been drowned on March 24, 1916, returning from the US? After his ship, the SS Sussex, had been torpedoed in the Channel he managed to hoist himself on a lifeboat, but when he tried to save his wife, both of them perished. A few months later, on August 5, 1916, the English composer George Butterworth (1885-1916) received a lethal bullet in Pozières, one of the bloodiest battlefields at the Somme. Butterworth left behind a small, but invaluable oeuvre, promising more and better. His compatriot Ernest Farrar (1885-1918), composer of some pastoral works for orchestra, fine songs and organ music, was sent to the front only in the summer of 1918; even so, he fell after only a couple of days.
The Walloon composer Georges Antoine (1892-1918) miraculously survived his first months in the Yser trenches, but became so ill, due to the precarious war conditions, that he was discharged from the army. In reduced circumstances he composed in France a series of exceptionally interesting compositions, among them a piano quartet praised by Vincent d’Indy. Despite his poor health he joined the army again in the summer of 1918, but succumbed to high fever two days after the armistice. While dreaming of participating in the “Prix de Rome” competition for composers…
The young Flemish composer André Devaere (1890-1914) intended to compete for that prestigious state prize, too. Concurrently he prepared himself for international piano competitions. Until the Great War decided otherwise. On May 17, 1914, Devaere still played Bach, Beethoven and Schumann in his native city Kortrijk on what was to be his last piano recital, but a few months later he was already totally immersed in the horrors of a gruesome trench warfare. For Devaere’s vulnerable artist’s soul the shock must have been terrible. To his father he writes the nearly prophetic words: “Never was I acquainted with misery, now I am steeped in it. I will no doubt be totally swallowed by it until, exiled, abandoned, the Belgian army will have lost one more gun! Let Fate run its course…”. On November 10, 1914, he is mortally wounded at the Yser, four days later he dies as a consequence of a shot in the lungs. Only twenty-four, and at the beginning of what promised to become a splendid double career, as a pianist as well as a composer. From reminiscences and reviews we gather that he was an excellent pianist, and moreover a musician who was close to contemporary French impressionistic music. Also as a composer young Devaere showed great ability. The subdued, doleful song La flûte amère de l’automne and his organ composition in memoriam for his teacher Edgar Tinel (1854-1912) – perhaps his very last composition – justified great expectations. How many embryonic compositions did he still carry with him when he abruptly perished in the mud of the Yser plain?
This publication wants to reinvigorate interest in this talented pianist and composer. Not only for commemoration purposes, but also with a view to enabling pianists, organists and singers to keep his music alive.
Jan Dewilde (Translation: Joris Duytschaever)
This publication has been made possible by the support of the Heritage Cell Kortrijk, in collaboration with the Study Centre for Flemish Music and the André Devaere Committee.
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André Devaere
(Kortrijk, 28 augustus 1890 - Calais, 14 november 1914)
André Devaere werd geboren te Kortrijk op 28 augustus 1890. Zijn vader, Octaaf Devaere (1865 – 1941) was organist aan de Sint-Maartenskerk te Kortrijk en gaf zijn zoon zijn eerste muzieklessen. In 1901 werd André leerling aan het Sint-Amandscollege van zijn geboortestad waar hij werd ingeschakeld om de misvieringen in de kapel aan het orgel te begeleiden. Zijn muzikale talent werd ook opgemerkt in het conservatorium van Brussel, waar hij in 1904 als enige van vijftien kandidaten werd toegelaten tot de pianoklas van Arthur De Greef (1862 – 1940).
Op 25 juni 1907 behaalde hij een eerste prijs piano met het maximum van de punten. Dat ook juryvoorzitter en toenmalig directeur van het conservatorium François August Gevaert (1828 – 1908) onder de indruk was van Devaeres pianospel, blijkt uit het feit dat hij het publiek de toestemming gaf om te applaudisseren na diens examen, iets wat tegen alle gewoontes indruiste. Devaeres Brusselse succes kwam ook zijn geboortestad Kortrijk ter ore. Hier werd er ter ere van de jonge pianist het Devaere-Comiteit ingericht en op maandag 1 juli een huldetocht door de straten van Kortrijk georganiseerd, waarna Devaere op het stadhuis werd ontvangen.
Na het behalen van zijn eerste prijs piano, stapelden de concertinvitaties zich op voor André Devaere. Zo nodigde de Société des bains de mer d’Ostende hem uit om op zaterdag 14 september 1907 zijn eerste concert in het Kursaal van Oostende met het Kursaalorkest onder leiding van Leon Rinskopf te geven. Op het programma stond het Concerto in ut van Camille Saint-Saëns en de Fantasie in f van Fréderic Chopin. In Het Kortrijksche Volk van 18 september 1907 schreef een criticus: ‘De toehoorders werden mee opgevoerd door het heerlijke spel van de jonge kunstenaar. Geen gemaaktheid, geen nutteloos schermen met de handen; neen! Stevig, vast en zeker spel, dat donderen kan als ‘t moet, toch het klavier kan doen zingen en zuchten, dat een mens en de zaal zijn adem inhoudt.’
Op 17 november van hetzelfde jaar liet Devaere zich voor de eerste keer in zijn geboortestad Kortrijk horen. Op het programma stond werk van Mendelssohn, Chopin, Schumann, Saint-Saëns, Bach en Liszt. In de Gazette van Kortrijk van 24 november 1907 lezen we: ‘Devaere bezit grote hoedanigheden: hij heeft een groot geheugen, zijn spel is vast, gekleurd, bezield en bezielend. Hij beheerst zichzelf.’
Devaere speelde ook kamermuziek en verzorgde onder andere een recital met violist Godfried Devreese. Deze had in 1909 net zijn eerste prijs viool behaald met onderscheiding en werd op zijn beurt in Kortrijk gevierd. Beide jonge muzikanten verzorgden een concert in de grote zaal van het Kortrijkse stadhuis met werken van Grieg, Tartini, Vieuxtemps, Sinding en Wieniawsky.
Tijdens zijn prille concertcarrière studeerde Devaere ook nog verder aan het Brusselse conservatorium en behaalde hij eerste prijzen geschreven harmonie en praktische harmonie met grootste onderscheiding, in de klas van Paul Gilson (1865-1942), en een eerste prijs fuga met het maximum van de punten, in de klas van Edgar Tinel (1854-1912).
Ondertussen bleef Devaere ook piano studeren. Op 2 maart 1909 behaalde hij het bekwaamheidsdiploma klavier met het maximum van de punten. Dit examen was zijn toegangskaartje voor de ultieme test: het virtuositeitsdiploma, dat op 7 december 1909 voor de derde maal in de geschiedenis van het conservatorium zou georganiseerd worden.
Om mee te dingen voor dit virtuositeitsdiploma moest men een zwaar programma afwerken. Zo diende men :
- om het even welk stuk uit te voeren, 2 weken op voorhand aangeduid
- verschillende werken uit het hoofd uit te voeren, aangeduid door de jury uit een repertorium van twaalf werken, door de kandidaat zelf voorgesteld
- een werk op zicht uit te voeren
- op zicht een begeleiding van een vocaal of een instrumentaal stuk te transponeren in een gegeven toonaard
- een begeleiding te maken op een becijferde bas
- op zicht een partituur voor groot orkest te lezen
- een begeleiding te improviseren onder een melodie
Verder moest de kandidaat een concerto uitvoeren met begeleiding van orkest en vier solowerken, door de jury gekozen uit een repertorium van twintig werken. André Devaere koos voor het Concerto in a van Robert Schumann, dat hij uitvoerde samen met het orkest van het conservatorium onder leiding van zijn leraar Arthur De Greef. Van zijn voorgestelde werken koos de jury een Gigue in G van Scarlatti, een Ballade van Chopin, Etudes symphoniques van Schumann en de Rapsodie in g van Brahms.
André Devaere behaalde het diploma met de grootste onderscheiding met felicitaties van de jury. En niet alleen de jury was overtuigd van Devaeres talent. In L’avenir de Courtrai van 12 december 1909 lezen we over zijn uitvoering van het pianoconcerto van Schumann : ‘Dès les premières notes, M. Devaere avait conquis le public. Son jeu admirablement perlé dans le haut, le velouté de son toucher, sa vigueur exempte de rudesse, son souci des nuances.’ Le Journal de Roubaix van 8 december 1909 schreef : ‘Il a litéralement hypnotisé son auditoire et ses collègues de l’orchestre qui ont acclamé le nouveau virtuose avec un enthousiasme.’
En in Le Journal de Courtrai van 12 december staat: ‘Il a montré qu’outre une technique très poussée, il possède des dons précieux de jeunesse, d’entrain, d’énergie, de clarté et de rythme.’
Op 2 januari 1910 werd Devaere opnieuw gehuldigd in Kortrijk naar aanleiding van het behaalde virtuositeitsdiploma. Tijdens deze gelegenheid kreeg hij uit de handen van de toenmalige burgemeester Reynaert een bundel partituren met de negen symfonieën van Beethoven en een originele uitgave van een klavecimbelwerk van Bach. Hij speelde er ook twee recitals op 2 en 3 januari 1910 met werk van Beethoven, Bach, Scarlatti, Schumann, Brahms, Chopin, Liszt en Saint-Saëns. Hierover schreef De Waarheid op 17 januari 1910: ‘De moeilijkste en ingewikkeldste stukken van grote meesters werden met de handigste vaardigheid weergegeven.’
Nieuwe aanbiedingen voor concerten volgden op het behalen van zijn virtuositeitsdiploma. Op 16 februari 1910 gaf Devaere samen met violist Alphonse Voncken uit Verviers, een leerling van Vieuxtemps, zijn eerste concert buiten de landsgrenzen, namelijk in Tourcoing (Frankrijk). Ze speelden er werk van Beethoven (Kreutzersonate), Scarlatti, Vieuxtemps, Chopin, Schumann en Saint-Saëns. Le Journal de Roubaix schreef hierover op 18 of 19 februari: ‘[…] Devaere possède au plus haut degré les qualités qui font les grands virtuoses du piano: indépendance complète des doigts et des mains, souplesse du poignet, puissance de l’avant-bras, connaissance parfaite des effets de pédale, mécanisme, merveilleux dans son ensemble et dans les moindres details, et, pour mettre en valeur toutes ces précieuses qualités, un sens musical intense et une fougue entraînante.’
Op donderdag 4 april 1912 concerteerde Devaere in Brussel naar aanleiding van de opening van de Blondelzaal. Hij speelde er werk van Couperin, Dandrieu, Scarlatti, Bach, Brahms en Dupuis. Op 15 april 1912 volgde een eerste concert in Duitsland. In Düsseldorf voerde hij het Concerto in d van Bach en het Vijfde concerto in Es van Beethoven uit. Devaere gaf in 1912 nog meer concerten in Gent, Dottenijs, Verviers, Charleroi en Waux-Hall en Tourcoing te Frankrijk. Op 5 december 1912 organiseerde De Kortrijkse Katholieke Jonge-Wacht een concert met André Devaere. Op zijn programma stond werk van Debussy, Schmidt en Severac net als Jeu d’eau van Ravel. Een programmakeuze die in die tijd, in een kleine stad als Kortrijk, nogal gewaagd was. In een herinneringsboek, samengesteld door drie anonieme auteurs en geïllustreerd door Devaeres broer Antoine, lezen we dan ook dat het publiek het moeilijk had met deze eigenaardige moderne Franse muziek vol geruis van dissonanten en ongewone klankeffecten.
1913 bracht eveneens verschillende concerten met zich mee. In februari werd door De Gilde van Ambachten in Kortrijk een kunstavond ingericht. De opbrengst ging naar de stad Roeselare die op dat moment in nood verkeerde. André Devaere vertolkte tijdens deze kunstavond Beethovens sonate opus 28 bijgenaamd ‘Pastorale’. In het Kortrijkse Volk schreef een criticus: ‘[…] zijn machtige techniek […] de kunstenaar had de innere gedachte, het diep gevoelen dat gans de sonate beheerst, weten te doorgronden en te vertolken.’ In het voorjaar van 1913 kaapte Devaere de eerste prijs weg tijdens een wedstrijd van het pianohuis IBACH. Hij kreeg een vleugelpiano als geschenk. Het instrument van het merk Erard met als serienummer 93707 uit 1909 bestaat nog steeds en is in privé-handen.
Naast het geven van vele concerten, besteedde Devaere tijd aan componeren. In het kader van zijn studies aan het conservatorium schreef hij reeds enkele vierstemmige fuga’s. Hierop volgden al snel enige pianosonates. Devaere schreef ook een vijftal liederen op tekst van enkele Franse dichters, waarvan er vier zijn overgeleverd. Hij begon bovendien bewerkingen voor strijkers te schrijven, omdat de piano alleen een te strak keurslijf werd als het op componeren aankwam. Devaere had plannen om deel te nemen aan grote wedstrijden zoals deze van Wenen (Rubinstein, gepland in 1915) en de Prijs van Rome. De eerste wereldoorlog stak daar echter een stokje voor.
Devaeres laatste concerten hadden plaats in februari en mei 1914. Op 15 februari vertolkte Devaere het derde pianoconcerto van Beethoven en de Toccata (5de concerto) van Saint-Saëns tijdens een symfonisch concert in het conservatorium van Gent voor de Orpheuskring. Naast deze werken stonden er twee liederen van Devaere zelf op het programma, namelijk La Lettre (verloren geraakt) en La Plainte. Solist in deze liederen was Leopold Desloovere. Op 17 mei 1914 speelde André Devaere zijn laatste recital in het Kortrijkse stadhuis. Het laatste programma dat hij voor publiek speelde, bestond uit Toccata en Fuga in c van Johann Sebastian Bach, Larghetto uit de tweede sonate en het Rondo in c van Carl Philipp Emanuel Bach, Sonate opus 53 van Ludwig van Beethoven, In der Nacht, Kreisleriana nr. 5 en Novelette nr. 2 van Robert Schumann, Prelude in cis van Fréderic Chopin en Islamey, een Oosterse fantasia van Mily Balakirew.
In augustus 1914 slaat het noodlot toe : André Devaere wordt ingelijfd bij het 27ste linieregiment. Al op 10 november 1914 wordt hij nabij St.-Joris-aan-de-IJzer dodelijk in de longen getroffen. Hij wordt overgebracht naar het Pensionat Sophie Berthelot te Calais, waar hij in de vroege uren van 14 november aan zijn verwondingen overlijdt. Hij wordt begraven in het militair kerkhof van het Cimetière du Nord te Calais. Zijn graf kan nog altijd bezocht worden. Hij was amper 24 jaar oud.
Op 14 november 1920, de zesde verjaardag van zijn dood, werd in de Kortrijkse stadschouwburg een bas-reliëf van André Devaere, zittend aan het klavier, ingehuldigd. Het reliëf werd ontworpen door de Kortrijkse kunstenaar Godfried Devreese (1861-1941). Het volledige André Devaere Comité, zijn vader Oktaaf Devaere, zijn broer Herman Devaere, Godfried Devreese en het college van burgemeester en schepenen waren er aanwezig. Deze plaat was door verbouwingswerken in de vergetelheid geraakt. In 1992 werd ze echter teruggevonden en ter gelegenheid van een concert met Kortrijkse componisten – met werk van onder andere André Devaere – terug ingehuldigd. Ze hangt er nu nog steeds. De stad Kortrijk eerde hem in 1949 ook met een straatnaam, de André Devaerelaan.
Het Koninklijk Muziekconservatorium te Brussel herdenkt André Devaere met een vermelding bij de oud-strijders in de inkomhal. De originele composities van André Devaere waren lange tijd in het bezit van componist Herman Roelstraete (1925-1985). Na diens dood werden ze aan de Koninklijke Bibliotheek Albert I te Brussel geschonken, waar ze zich nog steeds bevinden.
Tom Devaere
André Devaere (1890-1914),
een componist gesneuveld in de Eerste Wereldoorlog
Hoe zou de muziekgeschiedenis er hebben uitgezien indien op 28 juni 1914 aartshertog Ferdinand niet was neergeschoten en kort daarna de Eerste Wereldoorlog was losgebarsten? Welke muziek werd ons onthouden omdat componisten in het oorlogsgeweld sneuvelden, en met hen alle composities die ze nog in zich droegen? Het zijn niet te beantwoorden, maar toch intrigerende vragen.
De Franse componist Albéric Magnard (1865-1914) werd op 3 september 1914 door de Uhlanen neergeschoten in zijn manoir in Baron (Oise). Zijn huis werd in brand gestoken, zijn lichaam verkoolde, samen met een reeks unieke handschriften van zijn composities. Muziek die nooit meer gehoord werd. De Duitse componist Rudi Stephan (1887-1915) stond op de drempel van de doorbraak toen hij niettegenstaande ernstige reserves tegenover de oorlog, toch als vrijwilliger dienst nam. Hij begon zijn militaire training in maart 1915, werd in september naar het Oostfront gestuurd en sneuvelde na twee weken. Wat had Enrique Granados (1867-1916) nog gecomponeerd indien hij niet op 24 maart 1916 tijdens zijn retour vanuit de Verenigde Staten was verdronken. Nadat zijn boot, de SS Sussex, werd getorpedeerd op het Kanaal kon hij zich aan boord van een reddingsloep hijsen, maar toen hij zijn vrouw wilde redden, gingen ze samen ten onder. Enkele maanden later, op 5 augustus 1916, werd de Engelse componist Georges Butterworth (1885-1916) neergekogeld in Pozières, op een van de bloederige slagvelden aan de Somme. Hij liet een klein, maar precieus oeuvre na, dat meer en beter beloofde. Zijn landgenoot Ernest Farrar (1885-1918), componist van enkele pastorale orkestwerken, fraaie liederen en orgelmuziek, werd pas in de zomer van 1918 naar het front gestuurd en sneuvelde enkele dagen na zijn aankomst. De Waalse componist Georges Antoine (1892-1918) overleefde miraculeus zijn eerste maanden in de loopgraven aan de IJzer, maar hij werd zo zwaar ziek dat hij uit het leger ontslagen werd. In armoedige omstandigheden componeerde hij in Frankrijk een reeks bijzonder interessante composities, – waaronder een door Vincent d’Indy geprezen pianokwartet. Niettegenstaande zijn zwakke gezondheid vervoegde hij in de zomer van 1918 het leger, maar twee dagen na de Wapenstilstand werd hij geveld door een zware koorts. Dromend van deelname aan de componistenwedstrijd ‘Prix de Rome’…
Ook de jonge Vlaamse componist en pianist André Devaere (1890-1914) was van plan om aan die prestigieuze staatsprijs deel te nemen. Bovendien bereidde hij zich voor op internationale pianoconcoursen. Tot de ‘Groote Oorlog’ er anders over besliste. Op 17 mei 1914 speelde Devaere in zijn geboortestad Kortrijk nog Bach, Beethoven en Schumann op zijn laatste pianorecital, enkele maanden later zat hij al volop in de gruwelen van een vreselijke loopgravenoorlog. Voor een sensitieve kunstenaarsziel die Devaere was, moet de shock groot zijn geweest. Hij schrijft aan zijn vader deze bijna profetische woorden: ‘Jamais je n’ai fait connaissance avec la misère, aujourd’hui je m’y noie. – Je m’y noierai sans doute, jusqu’au moment, où, exilé, abandonné, l’armée belge aura perdu un fusil de plus! Que la destinée s’accomplisse…’ Op 10 november 1914 wordt hij aan de IJzer dodelijk getroffen, vier dagen later sterft hij aan de gevolgen van een longschot. Vierentwintig jaar en aan het begin van wat beloofde een grote dubbelcarrière te worden, als pianist én componist. Uit getuigenissen en recensies blijkt dat hij een excellent pianist moet geweest zijn, iemand die bovendien voeling had met de eigentijdse Franse impressionistische muziek. Ook als componist toonde de jonge Devaere grote aanleg. Het ingehouden melancholische lied La flûte amère de l’automne of zijn orgelcompositie in memoriam zijn leraar Edgar Tinel (1854-1912) – misschien wel het laatste wat hij heeft gecomponeerd – lieten het allerbeste voor de toekomst vermoeden. Welke composities droeg hij nog bij zich, toen hij in de modder van de IJzervlakte neerviel?...
Deze publicatie wil leven en werk van deze getalenteerde pianist en componist opnieuw onder de aandacht brengen. Niet alleen ter herinnering, maar ook om pianisten, organisten en zangers de kans te geven zijn muziek levend te houden.
Jan Dewilde
Deze publicatie werd mogelijk gemaakt dankzij de steun van de Erfgoedcel Kortrijk, in samenwerking met het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek en het André Devaere Comité. De partituren werden vanuit de manuscripten gerealiseerd door Jan en Tijn Huylebroeck.
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André Devaere
(Courtrai, le 28 août 1890 - Calais, le 14 novembre 1914)
André Devaere naquit à Coutrai le 28 août 1890. Il reçut ses premières leçons de musique de son père , Octaaf Devaere (1865-1941), qui était organiste dans l’église Saint-Martin à Courtrai. En 1901, il entra au collège Saint-Amand de sa ville natale, où ses professeurs le firent accompagner sur l’orgue les messes célébrées dans la chapelle de l’école. Quelques années plus tard, son talent musical allait le conduire à Bruxelles: en 1904, sur un groupe de quinze candidats, il est le seul à être admis au Conservatoire, où il suivrait les cours de piano d’Arthur De Greef (1862-1940).
Le 25 juin 1907, il obtint son premier prix de piano, avec le maximum des points. Par son jeu pianistique, il avait tellement impressionné le président de jury du Conservatoir, François August Gevaert (1828-1908), que celui-ci permit exceptionnellement au public d’applaudir le jeune Devaere après son examen. Le succès que le jeune pianiste remporta à Bruxelles incita les amateurs de musique de sa ville natale à fonder le Comité-Devaere, et à organiser une marche dans les rues de Courtrai, au bout de laquelle il fut rendu hommage à Devaere dans l’hôtel de ville.
Après son premier prix de piano, André Delvaere reçut de nombreuses invitations venues de toutes parts. C’est ainsi que, par exemple, la Société des bains de mer d’Ostende l’invita à venir donner le samedi 14 septembre 1907 au Kursaal d’Ostende son premier concert avec l’orchestre du Kursaal sous la direction du chef d’orchestre Leon Rinskopf. Au programme figura le Concerto en ut de Camille Saint-Saëns, et la Fantasie en f de Fréderic Chopin. Dans un compte rendu de ce concert paru dans le journal Het Kortrijksche Volk (Les gens de Courtrai) du 18 septembre 1907, un critique musical écrivait: ‘Grâce à son jeu magnifique, ce jeune artiste sut capter l’attention de son public. Sans artifices, sans faire de grands gestes inutiles avec ses mains; non ! Un jeu solide, assuré et bien maîtrisé, qui sait se montrer fougueux là il le faut, mais aussi faire chanter et languir le clavier. Un concert d’une beauté à couper le souffle. ‘
Le 17 novembre de la même année, Devaere donna son premier concert public dans sa ville natale. Au programme, cette fois, des oeuvres de Mendelssohn, Chopin, Schumann, Saint-Saëns, Bach et Liszt. Dans la Gazette van Kortrijk du 24 novembre 1907 parut un article à propos de ce concert : ‘Devaere est clairement un artiste plein de potentiel: il a une excellente mémoire, son jeu est assuré, coloré, enthousiaste et enthousiasmant. Il a une grande maîtrise de soi.’
Devaere joua aussi de la musique de chambre et donna, entre autres choses, un récital avec le violoniste Godfried Devreese. Celui-ci venait d’obtenir en 1909 le premier prix du violon, après quoi lui aussi eut droit aux hommages rendus par la ville de Courtrai. Les deux jeunes musiciens donnèrent un concert dans la grande salle de l’hôtel de ville de Courtrai, où ils jouèrent des oeuvres de Grieg, Tartini, Vieuxtemps, Sinding et de Wieniawsky.
Cette première tournée de concerts n’empêcha pas Devaere de poursuivre ses études au Conservatoire de Bruxelles. Il obtint les premiers prix pour les cours d’harmonie écrite, et, dans la classe de Paul Gilson (1865-1942) la plus grande distinction pour les cours d’harmonie pratique, ainsi que le premier prix de la fugue, avec le maximum des points, dans la classe d’Edgar Tinel (1854-1912).
Devaere continuait entretemps à étudier le piano. Le 2 mars 1909 il obtint le diplôme d’aptitude, avec le maximum des points. Cet examen lui permettait d’accéder à l’épreuve ultime: le diplôme de virtuosité, qui aurait lieu pour la troisième fois dans l’histoire du Conservatoire le 7 décembre 1909.
Un programme chargé, composé de multiples épreuves, attendait les étudiants concourant pour ce diplôme de virtuosité. Voici ce qu’ils devaient prester:
- exécuter n’importe quelle pièce, qui leur serait désignée deux semaines auparavant;
- exécuter plusieurs oeuvres de mémoire, sélectionnées par le jury dans un ensemble de douze oeuvres, proposées par le candidat lui-même;
- exécuter une oeuvre à vue;
- transposer à vue l’accompagnement d’une partie vocale ou instrumentale dans une tonalité donnée;
- faire un accompagnement sur une basse chiffrée;
- lire à vue une partition pour un grand orchestre;
- improviser un accompagnement sous une mélodie;
En outre, le candidat devait exécuter un concerto avec accompagnement de l’orchestre, et quatre oeuvres solo, choisies par le jury dans un ensemble de vingt oeuvres. Devaere choisit le Concerto en a de Robert Schumann, qu’il exécuta avec l’orchestre du conservatoire, et sous la direction de son professeur Arthur De Greef. Parmi les oeuvres proposées par le candidat, le jury choisit une Gigue en g de Scarlatti, une Ballade de Chopin, les Etudes symphoniques de Schumann et la Rapsodie en g de Brahms.
André Devaere obtint le diplôme avec la plus grande distinction et les félicitations du jury. Le jury ne fut d’ailleurs pas le seul à être impressionné par les performances de Devaere. Le 12 décembre 1909, paraît dans le journal L’avenir de Courtrai le suivant compte rendu élogieux de l’exécution du Concerto pour piano de Schumann : ‘Dès les premières notes, M. Devaere avait conquis le public. Son jeu admirablement perlé dans le haut, le velouté de son toucher, sa vigueur exempte de rudesse, son souci des nuances.’ Le Journal de Roubaix du 8 décembre 1909 écrivit le commentaire suivant : ‘Il a littéralement hypnotisé son auditoire et ses collègues de l’orchestre qui ont acclamé le nouveau virtuose avec un enthousiasme.’
Et Le Journal de Courtrai du 12 décembre de préciser: ‘Il a montré qu’outre une technique très poussée, il possède des dons précieux de jeunesse, d’entrain, d’énergie, de clarté et de rythme.’
Le 2 janvier 1910, il sera à nouveau rendu hommage à Devaere à Courtrai, à l’occasion de son diplôme de virtuosité. Il reçut ce jour-là, des mains du maire de la ville, M. Reynaert, les partitions des neufs symphonies de Beethoven, ainsi qu’une édition originale d’une oeuvre pour clavecin de Bach. Il donna aussi deux récitals le 2 et le 3 janvier 1910, où il joua des oeuvres de Beethoven, Bach, Scarlatti, Schumann, Brahms, Chopin, Liszt et Saint-Saëns. Le journal De Waarheid disait à propos de cette rencontre: ‘Les pièces de musique les plus difficiles et les plus compliquées des grands compositeurs sont jouées avec beaucoup d’aisance et de maîtrise.’
Après l’obtention du diplôme de virtuosité, les nouvelles propositions de concert ne se firent pas longtemps attendre. Le 16 février 1910, Devaere donna avec Alphonse Voncken de Verviers, un élève de Vieuxtemps, son premier concert à l’étranger, notamment à Tourcoing en France. Ils y jouèrent des oeuvres de Beethoven (la Kreutzersonate), Scarlatti, Vieuxtemps, Chopin, Schumann et Saint-Saëns. Dans l’édition du 18 ou du 19 février 1910 du Le Journal de Roubaix parut le compte rendu suivant de ce concert : ‘[…] Devaere possède au plus haut degré les qualités qui font les grands virtuoses du piano: indépendance complète des doigts et des mains, souplesse du poignet, puissance de l’avant-bras, connaissance parfaite des effets de pédale, mécanisme, merveilleux dans son ensemble et dans les moindres details, et, pour mettre en valeur toutes ces précieuses qualités, un sens musical intense et une fougue entraînante.’
Le jeudi 04 avril 1912, Devaere donna un concert à Bruxelles à l’occasion de l’ouverture de la salle Blondel. Il y joua des œuvres de Couperin, Dandrieu, Scarlatti, Bach, Brahms et Dupuis. Le 15 avril 1912 eut lieu le premier concert allemand, à Düsseldorf, où il exécuta le Concerto in d de Bach et le Cinquième Concerto en Es de Beethoven. En 1912, Devaere donna encore d’autres concerts à Gand, Dottenijs, Verviers, Charleroi, Waux-Hall, et à Tourcoing en France. Le 5 décembre 1912, l’association De Kortrijkse Katholieke Jonge-Wacht (La jeune garde catholique de Courtrai), organisa un concert avec André Devaere. Au programma figurèrent des œuvres de Debussy, Schmidt et Séverac, ainsi que le Jeu d’eau de Ravel. Il s’agissait d’un programme relativement osé à cette époque, surtout pour une petite ville comme Courtrai. Un livre de souvenirs, composé par trois auteurs anonymes et illustré par le frère de Devaere, Antoine, nous apprend en effet que les particularités de cette musique française moderne, caractérisée par des bruits dissonants et des effets sonores inattendus, jetaient tout de même de la confusion dans les esprits du public !
En 1913, Devaere poursuivit sur sa lancée et le public le retrouva à plusieurs concerts. En février, l’association De Gilde van Ambachten (La guilde des métiers) organisa une soirée artistique à Courtrai. Les recettes de cette soirée étaient affectées à la ville de Roulers, qui éprouvait à ce moment quelques problèmes financiers. André Devaere y interpréta la Sonate opus 28 de Beethoven, intitulé la “Pastorale”. Un critique du Kortrijkse Volk écrivit à propos de ce concert: ‘[…] son jeu technique performant[…] l’artiste a su pénétrer et interpréter l’idée intérieure, le sentiment profond qui domine toute cette sonate.’ En octobre de 1913, Devaere décrocha le premier prix lors d’un concours de la maison de piano IBACH. Il gagna à cette occasion un piano à queues. L’instrument, de la marque Erard, et au numéro de série 93707, produit en 1909, existe toujours et se trouve aujourd’hui entre des mains privées.
Outre les nombreux concerts, Devaere consacra aussi beaucoup de temps à la composition de musique. Dans le cadre de ses études, il avait déjà écrit quelques fugues à quatre voix. Il composa ensuite quelques sonates pour piano. Devaere mit aussi en musique cinq poèmes de poètes français. Quatre de ces chansons nous sont restées. Il se mit en plus à écrire des transcriptions pour des instruments à cordes, parce qu’en matière de composition, le piano seul lui imposa trop de limitations. Devaere se proposait aussi de participer à des concours célèbres, comme celui de Vienne (Rubinstein, programmé en 1915) et au Prix de Rome. Malheureusement, l’éclatement de la première guerre mondiale en décida autrement.
Les derniers concerts de Devaere eurent lieu en février et en mai 1914. Le 15 février, Devaere interpréta le Troisième concerto pour piano de Beethoven en la Toccata (5e concerto) de Saint-Saëns à un concert symphonique organisé par le Cercle d’Orphée dans le Conservatoire de Gand. En plus de ces oeuvres-là, le programme contenait aussi deux chansons composées par Devaere lui-même, à savoir La Lettre (aujourd’hui perdue) et La Plainte. L’interprète soliste de ces chansons était Leopold Desloovere. Le 17 mai 1914, Devaere joua son dernier récital, dans l’hôtel de ville de Coutrai. Au dernier programme qu’il jouait devant un public figuraient la Toccata en Fugue in c de Jean-Sébastien Bach, le Larghetto de la deuxième sonate et le Rondo in c de Carl Philipp Emanuel Bach, la Sonate opus 53 de Ludwig van Beethoven, le In der Nacht, la Kreisleriana nr. 5 et la Novelette nr. 2 de Robert Schumann, la Prélude in cis de Fréderic Chopin et l’Islamey, une fantaisie orientale de Mily Balakirew.
Le mois d’août 1914 lui fixe un rendez-vous fatal avec son propre destin: il est embrigadé dans le 27e régiment des troupes de ligne. Le 10 novembre 1914, il est grièvement blessé à Saint-Georges-sur-l’Yser. Ses poumons sont touchés, et il est transféré au Pensionnat Sophie Berthelot à Calais, où, le 14 novembre 1914, tôt le matin, il meurt suite à ses blessures. Il sera enterré au cimetière militaire du Nord à Calais. On peut aujourd’hui encore y visiter sa tombe. Il avait à peine 24 ans.
Le 14 novembre 1920, six ans après sa mort, dans le théâtre de la Ville de Courtrai, eut lieu l’installation un bas-reliëf d’André Devaere, assis devant son piano. Le bas-reliëf avait été créé par Godfried Devreese, un artiste né à Courtrai (1861-1941). Tout le Comité André Devaere, son père Oktaaf Devaere, son frère Herman Devaere, Godfried Devreese lui-même et le maire et le conseil des échevins assistèrent à la cérémonie. Or, suite à des travaux de réaménagement de l’hôtel de ville, la plaque commémorative était peu à peu tombée dans l’oubli. En 1992 elle fut redécouverte, et officiellement remise en honneur à l’occasion d’un concert de compositeurs de Courtrai, avec, entre autres, des oeuvres d’André Devaere au programme. Aujourd’hui elle s’y trouve toujours. La ville de Courtrai honora d’ailleurs encore autrement le compositeur, lorsqu’elle décida en 1949 de donner le nom d’André Devaere à une rue à Courtrai.
Le Conservatoire Royal de Musique à Bruxelles commémore André Devaere par le biais d’une mention sur la plaque des anciens-combattants dans le hall d’entrée du bâtiment. Les compositions originelles d’André Devaere sont restées pendant longtemps entre les mains du compositeur Herman Roelstraete (1925-1985). Après la mort de ce dernier, elles furent léguées à la Bibliothèque Royale Albert I à Bruxelles, où elles se trouvent toujours.
Tom Devaere
(traduction: Lieven Tack)
André Devaere (1890-1914), un compositeur tombé au champ d’honneur pendant la première guerre mondiale
Quelle aurait été l’image de l’histoire de la musique si l’archiduc Ferdinand n’avait pas été assassiné le 29 juin 1914, et si, peu après, la première guerre mondiale n’avait pas éclaté? De quelles oeuvres de musique resterons-nous à jamais privés parce que la violence de la guerre a fait périr des compositeurs, nous amputant ainsi des oeuvres de musique qu’ils portaient encore en eux? Ce sont des questions qui, si elles resteront toujours rhétoriques, intriguent néanmoins l’amateur de musique.
Le compositeur français Albéric Magnard (1865-1914) fut assassiné le 3 septembre 1914 par des Uhlans dans son manoir à Baron, dans l’Oise. Sa maison fut incendiée, son corps, ainsi qu’une série de manuscrits uniques de ses compositions, furent dévorés par les flammes. Ils contenaient une musique qu’on n’entendra plus jamais. Le compositeur allemand Rudi Stephan (1887-1915) se trouvait au bord d’une percée importante lorsque, malgré ses réserves sérieuses face à la guerre, il s’enrôla comme volontaire. Son entraînement militaire débuta en mars 1915, on l’envoya au front est en septembre, où il devait mourir deux semaines plus tard. Qu’est-ce qu’Enrique Granados (1867-1916) aurait encore composé s’il ne s’était pas noyé à son retour des Etats-Unis, le 24 mars 1916? Après que son bateau, le SS Sussex, avait été torpillé sur la Manche, il parvint à se hisser dans un bâteau de sauvetauge mais, alors qu’il essaya de sauver sa femme, ils ont péri tous les deux. Quelques mois plus tard, le 5 août 1916, le compositeur anglais Georges Butterworth (1885-1916) fut tué à Pozières, pendant la très sanglante “bataille de la Somme”. Il laissa une oeuvre succincte, mais précieuse, et surtout très prometteuse. Son compatriote Ernest Farrar (1885-1918), compositeur de quelques oeuvres orchestrales pastorales, quelques belles chansons et quelques pièces de musique d’orgue, ne fut envoyé au front qu’en l’été 1918. Il sera tué quelques jours à peine après son arrivée. Le compositeur wallon Georges Antoine (1892-1918) a miraculeusement survécu les premiers mois dans les tranchées de l’Yser, mais il tomba si gravement malade qu’il fut renvoyé de l’armée. Dans des conditions de vie misérables, il composa en France quelques oeuvres très intéressantes, – dont un quatuor pour piano loué par Vincent d’Indy. Malgré sa santé fléchissante, il rejoignit les troupes pendant l’été 1918, mais, deux jours après l’Armistice, il succomba à la suite de la fièvre, alors qu’il nourrissait le rêve de participer à ce fameux concours de composition appelé le Prix de Rome...
Un projet qu’Antoine partagea d’ailleurs avec le jeune compositeur et pianiste flamand André Devaere (1890-1914), qui lui aussi aspirait à une carrière musicale importante. En plus, il était en train de se préparer à plusieurs concours de piano internationaux. Jusqu’à ce que, malheureusement, la Grande Guerre en décida autrement. Le 17 mai 1914, lors de son dernier récital de piano, Devaere joua dans sa ville natale Courtrai des oeuvres de Bach, Beethoven et Schumann. Quelques mois plus tard, il devait affronter les horreurs de cette terrible guerre des tranchées. Le choc produit par la violence de la guerre sur l’âme d’artiste sensible de Devaere a dû avoir été énorme. Il adressa à son père ses paroles presque prophétiques: ‘Jamais je n’ai fait connaissance avec la misère, aujourd’hui je m’y noie. – Je m’y noierai sans doute, jusqu’au moment, où, exilé, abandonné, l’armée belge aura perdu un fusil de plus! Que la destinée s’accomplisse…’ Le 10 novembre 1914 il fut grièvement blessé au front de l’Yser, il mourut quatre jours plus tard, à la suite d’une blessure des poumons. Agé de vingt-quatre ans, il se trouvait au seuil d’une double carrière prometteuse, aussi bien comme pianiste que comme compositeur. Il ressort en effet de plusieurs témoignages et de comptes rendus qu’il a dû être un excellent pianiste, et qui, en plus, n’était pas dépourvu d’une sensibilité pour la musique française impressionniste contemporaine. En outre, le compositeur Devaere ne manqua pas de talent. Sa chanson mélancolique, caractérisée par une grande retenue, La flûte amère de l’automne, ou sa composition pour l’orgue, composée à la mémoire de son professeur Edgar Tinel (1854-1912) – probablement sa dernière composition – annonçaient en effet un avenir très prometteur. Quelles compositions se trouvaient encore en germe dans son âme d’artiste, lorsqu’il périt dans la boue de l’Yser?
La présente publication souhaite porter à l’attention du public la vie et l’oeuvre de ce pianiste et compositeur talentueux. Non seulement à titre de commémoration, mais aussi afin de permettre aux pianistes, organistes et chanteurs de rejouer ses oeuvres, de sorte que sa musique puisse reprendre vie.
Jan Dewilde (traduction : Lieven Tack)
Cette publication n’aurait pas vu le jour sans l’aide de la Cellule du Patrimoine de la Ville de Courtrai, en collaboration avec le Centre d’Etudes de la Musique Flamande et du Comité André Devaere. La reproduction des partitions en vue de leur intégration dans la présente publication a été réalisée par Jan en Tijn Huylebroeck
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