Paul Gilson
(Brüssel, 15. Juni 1865 – Brüssel, 3. April 1942)

Alla marcia. Rhapsodie (1890)
Sérénade de Torcello (1903)
Suite à la manière ancienne (1913-1914)

 

Paul Gilson war zweifellos die markanteste Persönlichkeit in der belgischen Komponistengeneration um 1900. Zwar keineswegs ein Bilderstürmer, war er doch sehr vielseitig. Er machte sich einen Namen als Symphoniker, schrieb Dutzende Werke für Bläser in den verschiedensten Besetzungen und entfaltete sich überdies in allen möglichen Gattungen, vom Lied bis zur Oper, von der Klaviermusik bis zum Ballet. Überdies war er ein angesehener Theoretiker und Rezensent, dazu Inspektor des Musikerziehungswesens und nicht zuletzt Lehrer, bei dem ein Grossteil der belgischen Komponisten aus der Periode zwischen den beiden Weltkriegen in die Lehre ging.

Ein brauchbarer systematischer Katalog seines Gesamtwerks existiert noch nicht. Der am wenigsten unvollständige ‚Essai de catalogue’ findet sich in der Monografie von Gaston Brenta: Paul Gilson, Edition La Renaissance du Livre, Brüssel, 1965. Brenta (1902-1969) war Komponist, Schüler und Freund van Gilson. Wie lückenhaft sein Katalog ist, ergibt sich sogleich aus der Zahl der von ihm aufgeführten Werke für Bläser: Er listet deren 102 auf. In Wirklichkeit sind es mehr als doppelt so viele: Bis heute haben wir 220 ‚Opusnummern’ für Bläser registriert. Sein Gesamtwerk umfasst vermutlich um die 550 Kompositionen. Etwas weniger als die Hälfte davon ist also für Bläser bestimmt. Dies ist sicherlich bedingt durch seine frühen musikalischen Erfahrungen in Ruisbroeck in Brabant. Dort setzte Gilson seine ersten Schritte in die Welt der Musik, unter der Leitung von Auguste Cantillon, Küster und Dirigent der örtlichen Blaskapelle St. Cäcilia. Gilson schrieb dutzendweise Märsche und dergleichen für Liebhaber, aber daneben auch noch eine Reihe technisch besonders anspruchsvoller Werke für das Blechbläserensemble des Brüsseler Konservatoriums, und dies für eine Besetzung, die als Brassband avant la lettre bezeichnet werden kann (u.a. Variations, 1903). Jedes davon ist ein Meilenstein im Blechbläserrepertoire. Seine beste Kammermusik ist ebenfalls für Bläser in den verschiedensten, für seine Zeit gewiss nicht immer vor der Hand liegenden Besetzungen bestimmt, wie z.B. eine Suite pour 7 flûtes (1895) und zwei undatierte Pièces pour 7 hautbois. Er ist auch der Schöpfer von unter anderem Concertino pour flûte et orchestre (1883-1893), Fanfaluca, Scherzo (1896) für dieselbe Besetzung und zwei Concerto pour saxophone alto et orchestre (1902), die zu den allerersten Kompositionen ihrer Art gehören.

Die Anzahl der Kompositionen für Streicher, die Gilson schrieb, ist bedeutend kleiner: Zwei Streichquartette, ein Streichtrio, eine Romance-Fantaisie für Violine und Orchester (1903), Andante und Scherzo für Cello und Orchester (1906), daneben noch einige kleinere Werke für Geige und Klavier und für Cello und Klavier. Darüber hinaus jedoch auch fünfzehn Kompositionen für Streichorchester, worunter außer den hier wieder vorgelegten Werken noch drei Mélodies Ecossaises (1891-1892) und Musik zu dem Dokumentarfilm Le Mas d’Icare von Carlo Queeckers (1934). Mit diesen Kompositionen schloss er sich der romantischen Tradition der Musik für Streichorchester an, deren bekannteste Vertreter Grieg, Tschaikowsky und Dvorak sind.

Alla Marcia, rhapsodie pour orchestre d’instruments à cordes (1890) ist ausdrücklich für ein symphonisches Streicherensemble von 12 ersten und ebensovielen zweiten Geigen, 8 Bratschen, 8 Celli und 6 Kontrabässe bestimmt. Ein martialisches Thema (ff – rudement accentué) und eine lyrische Phrase (pp – cantabile) wechseln sich immer wieder ab, sie werden variiert, motivisch zerlegt, mit reichen harmonischen Farben ausgestattet. Passagen in Divisi, gelegentliche Flageolett-Töne und Soli, Pizzicato und Arco, mit und ohne Dämpfer schaffen eine farbenfrohe Palette. «Votre Alla Marcia est d’une superbe allure et d’une superbe sonorité; le deuxième thème est délicieux », schrieb Cesar Cui am 10. März 1893 an Gilson. Die beiden Komponisten führten seit Anfang 1887 einen jahrelangen intensiven Briefwechsel miteinander. Sie trafen sich mindestens zweimal, in Brüssel (1887) und Paris (Januar 1894), möglicherweise auch noch im November 1891 in Brüssel. Die Cui zugesandte Partitur mit der handschriftlichen Widmung „Hommage reconnaissant / Paul Gilson / 1893“ wird im Rimsky-Korsakow-Konservatorium in Sankt Petersburg aufbewahrt.

Alla Marcia wurde am 9. November 1890 in Brüssel uraufgeführt, von der Ensembleklasse unter der Leitung von Emile Agniez (1859-1909). Später schrieb Gilson dieses Werk für Symphonieorchester um (Autograph in der Bibliothek des Conservatoire Royal Bruxelles).

Über die Entstehung der Sérénade de Torcello (1903) ist nichts bekannt, ebenso wenig über die Genese der beiden anderen Werke. Die Sérénade de Torcello is das dritte Stück in Trois petites pièces en pizzicato, deren andere Teile Valse und Zabava, polka pizzicato sind. Valse taucht als Valse pizzicato für Streicher vollständig und unverändert noch einmal auf als fünfter Satz einer nicht datierten sechssätzigen symphonischen Suite Ballet. Im Autograph der Trois pièces (Bibliothek des Conservatoire Royal Bruxelles) heißt der dritte Satz bündig Sérénade. Anscheinend wurde Torcello erst etwas später hinzugefügt. Es ist der Name einer kleinen Insel im Norden der Bucht von Venedig. Auch die Widmung an Louis Van Dam (1862-1926) kommt auf dem Autograph nicht vor. Van Dam war seit 1885 Lehrer am Brüsseler Konservatorium und seit 1892 Dirigent des Hausorchesters.

Möglicherweise weist der Titel dieses Werkes auf eine Reiseerinnerung Gilsons hin. Es handelt sich um eine kleine Komposition in Dacapo-Form, deren Anfangsthema – Erinnerung an einen in Italien aufgefangenen Gassenhauer? – ein Exempel für Gilsons Vorliebe für kurze, volksliedartige Melodien ist. Des Öfteren benutzte er authentische Volkslieder als Bausteine für seine Kompositionen.

Es ist gut denkbar, dass der belgische Komponist und Dirigent Fernand Mertens (1872-1957) die Suite à la manière ancienne pour instruments à cordes (1913-1914) am Hof des Großherzogs von Luxemburg, wohin er 1918 als Kapellmeister berufen wurde, aufgeführt hat. Dies könnte jedenfalls eine Erklärung für die Widmung sein (die wiederum nicht auf dem Autograph in der Bibliotheek des Conservatoire Royal Brussel steht) und auch für die Tatsache, dass sich in derselben Bibliothek ein Stoss Partituren und Stimmen mit dem Vermerk ‚Mertens’ befindet. Das Autograph trägt übrigens einen Titel in niederländischer Sprache, Kleine strijkorkeststukken, und die Sätze heißen hier Niet traag, Vlug, Andante (Gaande) und Giga. Der französische Titel und die italienischen Tempobezeichnungen wurden sichtlich später angebracht. Auf einem gedruckten Exemplar wurden bei den Sätzen I und II überdies die handschriftlichen Bezeichnungen Preludium und Gavotte hinzugefügt. Diese Ergänzungen betonen, insoweit der französische Titel dies noch nicht ausreichend verdeutlicht haben sollte, die Absicht des Werks: Das Aufgreifen alter Formen, um sie in der eigenen, an Chromatik überreichen Schreibart zu verarbeiten.

Jaak Van Holen
(Übersetzung Michael Scheck)

Nachdruck eines Exemplars aus der Bibliothek des Königlich flämischen Konservatoriums Antwerpen. Für das Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an die Bibliothek des ‚Koninklijk Vlaams Conservatorium.’ Diese Partitur wurde herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Flämische Musik (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek) (www.svm.be).

Paul Gilson
(Brussels, 15 June 1865 – Brussels, 3 April 1942)

Alla marcia. Rhapsodie (1890)
Sérénade de Torcello (1903)
Suite à la manière ancienne (1913-1914)

Paul Gilson was without a doubt one of the most remarkable figures of the Belgian generation of composers around the year 1900. He may not have been a great innovator, but he was a very versatile artist. He became famous as a symphonic composer, wrote several pieces for winds in the most diverse scores, and he was working within many different genres; from songs to opera, keyboard music and ballet. He was also a renowned theorist and critic, inspector in musical education and a teacher for the greatest part of the Belgian composers of the Interbellum period.

There is no accurate systematic catalogue of his oeuvre. The very incomplete systematic catalogue (Essai de catalogue) can be found in a monography by Gaston Brenta: Paul Gilson, ed. La Renaissance du Livre, Brussel, 1965. Brenta (1902-1969) was a composer, friend and pupil of Gilson. The inaccuracy of this catalogue is obvious when reading about the total amount of Gilson’s compositions for winds: Brenta mentions 102 compositions, but Gilson actually wrote more than double the this amount. Until now, we have registered no less than 220 ‘opus numbers’ for winds. His entire oeuvre probably contains about 550 compositions. This means that nearly half of his oeuvre was meant for winds.

This is probably due to his first musical experiences in the town of Ruisbroek, in the Belgian province of Brabant. Gilson became acquainted with music in the local brass band Saint-Cecilia. Gilson wrote dozens of marches et. al. for the amateur music scene and for the brass players class at the Conservatory of Music in Brussels: some technically very demanding compositions for the strength of a brass band ‘avant la lettre’ (o.a. Variations, 1903); they are all milestones in the brass repertory. His best chamber music is also meant for brass players in all sorts of strengths, which are not always that simple: for example a Suite pour 7 flûtes (1895) and two undated Pièces pour 7 hautbois. He also wrote a Concertino pour flûte et orchestre (1883-1893), Fanfaluca, Scherzo (1896) for the same strength and 2 Concerto’s pour saxophone alto et orchestre (1902), which are considered as the first compositions in their genre.
The amount of compositions which Gilson wrote for the strings is significantly smaller: 2 string quartets, a string trio, a Romance-Fantaisie for violin and orchestra (1903), Andante en Scherzo for cello and orchestra (1906) and a few smaller compositions for violin and piano, and for cello and piano. He also wrote about fifteen compositions for the string orchestra, for example, besides the here republished compositions, three Melodies Ecossaises (1891-1892) and music for the documentary film Le Mas d’Icare by Carlo Queeckers (1934). With these compositions, Gilson joined the romantic tradition of music for string orchestra, which has Grieg, Tsjaikovski and Dvorak as its most famous exponents.

Alla Marcia, rhapsodie pour orchestre d’instruments à cordes (1890) is meant explicitly for a symphonic string ensemble of 12 first and 12 second violins, 8 violas, 8 cellos and 6 double basses. A march theme (ff – rudement accentué) and a lyrical phrase (pp – cantabile) are alternating each other continuously; they vary, their motives are defragmented and coloured with a rich harmony. Divisi parts, a few flageolet tones and soli, pizzicato and arco, con and senza sordina create a colourful pallet. “Your Alla Marcia is of a superb allure and a wonderful sound; the second part is delicious”, is what César Cui wrote on 10 March 1893 in a letter to Gilson. The two composers had been writing to each other on a regular basis since 1887. They met at least twice, once in Brussels (1887) and once in Paris (1894); possibly also in November 1891 in Brussels. The score which was sent to Cui, with the autograph dedication “Hommage reconnaissant / Paul Gilson / 1893” is kept in the Conservatory of Rimsky-Korsakov in Sint-Petersburg.

The premiere of Alla Marcia was on 9 November 1890, in Brussels, performed by the harmony class of the Royal Conservatory of Music of Brussels, conducted by Emile Agniez (1859-1909). Gilson later transcribed the piece for symphonic orchestra (autograph in the library of the Conservatoire Royale Bruxelles).

As is the case with the origin of the two above mentioned compositions, not much is known about the origin of Sérénade de Torcello (1903) either. The Sérénade de Torcello is the third part of Trois petites pièces en pizzicato of which Valse and Zabava, polka pizzicato are the other parts. The Valse also appears, as Valse pizzicato for strings, entirely and unaltered, as the fifth part of an undated six-part symphonic Suite Ballet.

In the autograph of the Trois pièces (library Conservatoire Royale Bruxelles), the third part is simply called Sérénade. Torcello seems to have been added a little later on, referring to the name of a small island in the northern part of the bay of Venice. The dedication to Louis Van Dam (1862-1926) does not appear in the autograph. Van Dam became teacher at the Brussels Conservatory in 1885 and in 1892 he was appointed as conductor of the orchestral class.
The title of this piece possibly refers to a memory from his travels. It is a short composition in da-capo, with an initial theme -an echo of a song perhaps heard in Italy?- that could represent Gilson’s preference for short, folk-like melodies. As it happens, he quite often used authentic folk songs as the melodic foundations for his compositions.
It is likely that the Belgian composer and conductor Fernand Mertens (1872-1957) once performed the Suite à la manière ancienne pour instruments à cordes (1913-1914) at the court of the grand duke of Luxemburg, where he had been appointed as Kapellmeister in 1918. It would certainly explain the presence of the dedication (which again does not appear in the autograph- library Conservatoire Royale Bruxelles) and the fact that in this very same library, a collection of scores and parts are kept, with the title ‘Mertens’. The autograph has a Dutch title: Kleine strijkorkeststukken (Small string orchestra compositions) and the parts are called Niet traag (Not slow), Vlug (Fast), Andante en Giga. The French title and the Italian tempo instructions were clearly added later on. On a printed version, in parts I and II, the titles Peludium en Gavotte were added, in handwriting.

These additions prove (as if the French title did not make this clear enough already) the objective of this composition: to recycle old forms, and drench them in a rich chromatic style of writing.

Jaak Van Holen
(translation: Marjan Schrooten)

Reprint of copies from the library of the Royal Flemish Conservatory in Antwerp. For orchestral material, please go to the Royal Flemish Conservatory. This score was published in cooperation with the Centre for Flemish Music (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek www.svm.be)

?Paul Gilson
(Brussel, 15 juni 1865- Brussel, 3 april 1942)

Alla marcia. Rhapsodie (1890)
Sérénade de Torcello (1903)
Suite à la manière ancienne (1913-1914)

 

Paul Gilson was ongetwijfeld de meest markante figuur van de Belgische componisten-generatie omstreeks 1900. Al was hij zeker geen beeldenstormer, veelzijdig was hij wel. Hij maakte naam als symfonicus, schreef vele tientallen werken voor blazers in de meest diverse bezettingen en was verder actief in zowat alle mogelijke genres, van lied tot opera, van klaviermuziek tot ballet. Bovendien was hij een geëerd theoreticus en criticus, inspecteur ook van het muziekonderwijs, en leraar bij wie het merendeel van de Belgische componisten van het interbellum in de leer ging.

Van zijn oeuvre is geen degelijke systematische catalogus voorhanden. De minst onvolledige ‘essai de catalogue’ is te vinden in een monografie van Gaston Brenta, Paul Gilson, ed. La Renaissance du Livre, Brussel, 1965. Brenta (1902-1969) was componist, vriend en leerling van Gilson. Hoe onvolledig zijn catalogus is, blijkt algauw uit telling van de door hem opgesomde werken voor blazers : hij vermeldt er 102. In werkelijkheid zijn het er meer dan het dubbele : we registreerden tot op heden niet minder dan 220 ‘opusnummers’ voor blazers. Zijn hele oeuvre omvat vermoedelijk zowat 550 composities. Een kleine helft daarvan is dus bedoeld voor blazers. Dat heeft vast te maken met zijn eerste muzikale ervaringen in het Brabantse Ruisbroek. Daar zette Gilson zijn eerste stappen in de wereld van de muziek onder leiding van Auguste Cantillon, koster en dirigent van de plaatselijke fanfare Sinte-Cecilia. Gilson schreef tientallen marsen en andere werken voor de amateurmuziekbeoefening maar daarnaast ook, voor de samenspelklas koperblazers van het Brusselse conservatorium, een aantal technisch bijzonder veeleisende werken voor een bezetting die zowat een brassband avant la lettre is (o.a. Variations, 1903); het zijn stuk voor stuk mijlpalen in het repertoire voor kopers. Ook zijn beste kamermuziek is bedoeld voor blazers in allerlei, voor die tijd zeker niet altijd voor de hand liggende bezettingen zoals een Suite pour 7 flûtes (1895) en twee niet gedateerde Pièces pour 7 hautbois. Hij is ook auteur van o.m. een Concertino pour flûte et orchestre (1883-1893), Fanfaluca, Scherzo (1896) voor dezelfde bezetting en 2 Concerto’s pour saxophone alto et orchestre (1902) die tot de allereerste composities in hun genre mogen worden gerekend.

Het aantal composities dat Gilson schreef voor strijkers is beduidend kleiner in aantal : 2 strijkkwartetten, een strijktrio, een Romance-Fantaisie voor viool en orkest (1903), Andante en Scherzo voor cello en orkest (1906) en nog wat kleinere werken voor viool en piano, en voor cello en piano. Maar daarnaast toch ook een vijftiental composities voor strijkorkest waaronder, naast de hier heruitgegeven werken, drie Melodies Ecossaises (1891-1892) en muziek bij de documentaire film Le Mas d’Icare van Carlo Queeckers (1934). Met deze composities sloot hij aan bij de romantische traditie van de muziek voor strijkorkest waarvan Grieg, Tsjaikovski en Dvorak illustere exponenten zijn.

Alla Marcia, rhapsodie pour orchestre d’instruments à cordes (1890) is uitdrukkelijk bedoeld voor een symfonisch strijkersensemble van 12 eerste en evenveel tweede violen, 8 altviolen, 8 celli en 6 contrabassen. Een marciaal thema (ff – rudement accentué) en een lyrische frase (pp – cantabile) worden voortdurend met elkaar afgewisseld, worden gevarieerd, motivisch gedefragmenteerd, harmonisch rijkelijk ingekleurd. Divisi-partijen, schaarse flageolettonen en soli, pizzicato en arco, con en senza sordino zorgen voor een geschakeerd palet. “Votre Alla Marcia est d’une superbe allure et d’une superbe sonorité; le deuxième thême est délicieux”, schreef César Cui op 10 maart 1893 aan Gilson. Beide componisten voerden van begin 1887 af jarenlang een intensieve briefwisseling. Ze ontmoetten elkaar minstens twee keer, in Brussel (1887) en in Parijs (januari 1894); mogelijk ook in november 1891 in Brussel. De aan Cui toegestuurde partituur met autografe opdracht, “Hommage reconnaissant / Paul Gilson / 1893”, wordt bewaard in het Rimsky-Korsakovconservatorium in Sint-Petersburg.

Alla Marcia werd gecreërd op 9 november 1890, in Brussel, door de samenspelklas van het Koninklijk Conservatorium Brussel o.l.v. Emile Agniez (1859-1909). Gilson transcribeerde het werk later voor symfonieorkest (autograaf in de bibliotheek van het Conservatoire Royale Bruxelles).

Over het ontstaan van de Sérénade de Torcello (1903) is, net als met betrekking tot de genese van de twee andere werken, niets gekend. De Sérénade de Torcello is het derde van Trois petites pièces en pizzicato waarvan Valse en Zabava, polka pizzicato de andere delen zijn. De Valse duikt, als Valse pizzicato voor strijkers, integraal en ongewijzigd, ook op als vijfde deel van een ongedateerde zesdelige symfonische Suite Ballet. In de autograaf van de Trois pièces (bibliotheek Conservatoire Royale Bruxelles) heet het derde deel kortweg Sérénade. Blijkbaar is pas wat later Torcello toegevoegd, de naam van een eilandje in het noordelijk deel van de baai van Venetië. Ook de opdracht aan Louis Van Dam (1862-1926) komt niet voor op de autograaf. Van Dam werd in 1885 leraar aan het Brusselse conservatorium en in 1892 dirigent van de orkestklas.

Mogelijk verwijst de titel van dit werk naar enige reisherinnering van Gilson. Het is een korte compositie in da capo-vorm waarvan het aanvangsthema - een echo van een in Italië opgeraapt deuntje? - model kan staan voor Gilsons voorkeur voor korte, volksliedachtige melodieën. Meer dan eens gebruikte hij overigens authentieke volksliederen als melodische bouwstenen voor zijn composities.

Wellicht voerde de Belgische componist en dirigent Fernand Mertens (1872-1957) de Suite à la manière ancienne pour instruments à cordes (1913-1914) ooit uit aan het hof van de Groothertog van Luxemburg waar hij in 1918 tot kapelmeester was benoemd. Het zou alleszins een verklaring kunnen zijn voor de opdracht (die alweer niet voorkomt in de autograaf – bibliotheek Conservatoire Royale Bruxelles) en voor het feit dat in diezelfde bibliotheek een bundel partituren en partijen wordt bewaard met het opschrift ‘Mertens’. De autograaf draagt overigens een Nederlandse titel, Kleine strijkorkeststukken, en de delen zijn Niet traag, Vlug, Andante (Gaande) en Giga. De Franse titel en de Italiaanse tempobenamingen zijn zichtbaar later aangebracht. Op een gedrukt exemplaar zijn bij delen I en II resp. ook de opschriften Preludium en Gavotte toegevoegd, in handschrift. Deze aanvullingen onderstrepen, voor zover de Franse titel dat al niet duidelijk genoeg stelde, de opzet van het werk: oude vormen recycleren en ze drenken in de eigen rijkelijk chromatische schrijfwijze.

Jaak Van Holen, 2007

Herdruk van kopies uit de bibliotheek van het Koninklijk Vlaams Conservatorium van Antwerpen. Voor het orkestmateriaal, gelieve u te wenden tot de bibliotheek van het Koninklijk Vlaams Conservatorium. Deze partituur werd gepubliceerd in samenwerking met het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be)

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Paul Gilson
(Bruxelles, 15 juin 1865- Bruxelles, 3 avril 1942)

Alla marcia. Rhapsodie (1890)
Sérénade de Torcello (1903)
Suite à la manière ancienne (1913-1914)

Paul Gilson a joué un un rôle prépondérant dans la vie musicale flamande, non seulement en tant que compositeur mais également en tant que pédagogue, théoricien et critique.
Il a été formé par François-Auguste Gevaert au conservatoire de Bruxelles. En outre, il se mit à étudier en autodicacte les partitions de Richard Wagner et celles du « puissant petit groupe » russe dont il introduit la musique en Europe occidentale avec ses réductions de piano de Shérérazade et de La grande Pâque russe du compositeur Nicolai Rimski-Korsakov. Dans les années 1910, Gilson donnait cours à des dizaines de jeunes compositeurs
Gilson a également publié un grand nombre de manuels didactiques et écrit de nombreuses critiques pour La Revue Musicale.

Ses meilleures oeuvres ont été composées avant l’âge de quarantes ans. Il s’agit de l’œuvre pour orchestre à cordes Mélodies Ecossaises, du ballet La Captive, de l’oratorio Francesca da Rimini, et de La Mer.

Alla Marcia, rhapsodie pour orchestre à cordes (1890) est écrite pour l’ensemble des cordes d’un orchestre symphonique. Emile Agniez (1859-1909) créa l’œuvre le 9 novembre 1890 avec la classe d’orchestre du Conservatoire Royal de Bruxelles. Paul Gilson en fit aussi une version pour orchestre symphonique dont le manuscript se trouve à la bibliothèque du Conservatoire de Bruxelles. Une partition dédicacée à César Cui, avec lequel il entretenait une correspondance suivie depuis 1897, se trouve au Conservatoire Rimski -Korsakov de Saint-Pétersbourg.

L’origine de la Sérénade de Torcello (1903) reste inconnue. Cette sérénade est la troisième partie des « Trois petites pièces en pizzicati », le premier mouvement est intitulé « Valse » et le second « Zabava, polka pizzicato ».

A l’origine, ce troisième mouvement porte seulement le titre de « Sérénade ». Torcello, nom d’une petite île au nord du golfe de Venise a été ajouté ultérieurement.

Le compositeur et chef d’orchestre belge Fernand Mertens (1872-1957) créa probablement la « Suite à la manière ancienne » (1913-1914) à la cour du Grand-Duc de Luxembourg, où il fut désigné comme chef d’orchestre en 1918. Cela expliquerait la dédicace (qui n’apparaît pas sur le manuscript) et la liasse de partitions et de parties séparées portant la mention « Mertens » conservée à la Biliothèque de Conservatoire de Bruxelles.

Les titres du manuscript sont en néerlandais, les indications françaises et les termes italiens ont été ajoutés plus tard. Dans la partition imprimée, les parties I et II portent les indications « Preludium » et « Gavotte »., soulignant encore l’adaptation de formes
anciennes à une écriture largement chromatique.

Daniel Gazon, 2007

 

 

 

Réédition des copies de la bibliothèque du Conservatoire Royal Flamand d’Anvers. Pour le matériel d’orchestre, veuillez vous adresser à la bibliothèque du Conservatoire Royal Flamand. Cette partition a été publiée en ?collaboration avec le Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be).