Edgar Tinel
(Sinaai, 27. März 1854 – Brüssel, 28. Oktober 1912)

Franciscus op. 36
(1886-1888)

Vorwort
Jahrzehntelang war Tinels musikalische Hagiografie Franciscus eines der beliebtesten Werke in der gesamten flämischen Musikgeschichte. Angeblich wurde es zu Lebzeiten seines Urhebers mehr als tausendmal aufgeführt! Ob diese Behauptung, die in verschiedenen Büchern und Artikeln über Tinel erscheint, der Wirklichkeit entspricht, lässt sich kaum noch beweisen. Die Tatsache, dass 1943 in Leipzig die Archive von Breitkopf & Härtel, dem Verleger von Franciscus, bei Bombenangriffen vernichtet wurden, erleichtert die diesbezügliche Forschung natürlich nicht. Es ist jedoch belegt dass Tinels Magnum Opus im Lauf von dreißig Jahren besonders oft aufgeführt wurde und das Werk dem Komponisten schon während seines Lebens großes internationales Ansehen verschaffte.

Die Uraufführung fand am 22. August 1888 in Mecheln statt, wo Tinel seit 1881 Direktor der Kirchenmusikschule war (nach ihrem Gründer Jacques-Nicolas Lemmens ,Lemmens-Institut’ genannt). Von symbolischer Bedeutung war es, dass bei der Premiere unter der Leitung des Komponisten Lemmens’ Witwe Helen Sheridan die Sopranpartie sang. Ein halbes Jahr danach, am 12. und 13. Januar 1889, setzte Joseph Dupont Franciscus auf das Programm der ‚Concerts populaires’ in Brüssel. Diese Aufführungen ereigneten sich im Théâtre de la Monnaie, wo Nellie Melba, die zu Beginn ihrer Laufbahn Mitglied des Ensembles der Brüsseler Oper war, die Sopranpartie übernahm.

Mit der tatkräftigen Unterstützung des Musikverlags Breitkopf & Härtel ging Franciscus schon ab dem darauf folgenden Jahr durch die Welt. Die Erfolgsgeschichte begann 1890 in London, sei es auch unter erbärmlichen Bedingungen. Eifrig darauf bedacht, das Werk als Erste außerhalb Belgiens herauszubringen, hatte die Ausrichterin Caroline Holland die Partitur stark einkürzen lassen und die Begleitung auf Klaviere und Harfen reduziert. Als wäre dies noch nicht genug, erwies sich auch Qualität der englischen Übersetzung als schlecht Die Erstaufführung muss dermaßen minderwertig gewesen sein, dass ein Vertreter von Breitkopf & Härtel eine zweite Aufführung verbieten wollte, jedoch erreichte der Brief mit dem Verbot die Organisatoren zu spät. Unter diesen Umständen war es nicht verwunderlich, dass der gefürchtete Musikkritiker George Bernard Shaw, der an sich schon eine Abneigung gegen das Oratorium als Gattung hatte, seine Feder in Gift tauchte:

‚Musikalisch ist es ebenso dürr wie Benoits Lucifer [1889 in London aufgeführt], obwohl das Gedicht weitaus höher steht als der hohle Unsinn jenes gewaltigen Lärms um Nichts. Ich bezweifle absolut nicht, dass es in Brüssel eine große Sensation wurde. Diese Stadt, die die Ausstellung von Wiertz als einen Tempel des Miltonschen Genius feiert und Léon Gallait als einen großen Maler betrachtet, ist dazu im Stande, alles zu bewundern. was doch keinen Inhalt hat; für meinen Part, muss ich dafür um Entschuldigung bitten, habe ich viel mehr übrig für Frau Holland und ihre Aufführung als für Tinel und seine Komposition.’

Glücklicherweise sorgte noch in demselben Jahr Bernhard Scholz, der Nachfolger von Joachim Raff als Direktor des Frankfurter Konservatoriums, für eine hoch stehende Aufführung. Schon zwei Monate zuvor lud er Tinel ein, um mit den Solisten in Verbindung zu treten. Das Konzert am 17. November 1890 erntete einen Riesenbeifall und wurde zum Beginn eines Triumphzugs durch Europa. In rascher Folge kamen Aufführungen unter anderem in Budapest, Frankfurt, Köln, Kopenhagen, Düsseldorf, Breslau, Aachen und Amsterdam hinzu. Besonders geglückt waren die am 20. und 24. Februar 1893 in Berlin. Dirigent war Siegfried Ochs, der mit seinem Philharmonischen Chor eng mit den Berliner Philharmonikern zusammenarbeitete. Ochs konnte ausgezeichnete Solisten gewinnen, so zum Beispiel den herausragenden Wagner-Tenor Heinrich Vogl, der die Titelrolle sang. In mehreren Briefen an Ochs sprach Vogl seine Bewunderung für Tinels Partitur und ganz besonders die Rolle des Franziskus aus. Tinel war bei der zweiten Aufführung zugegen, und es wurde ihm überschwänglich zugejubelt. Die Presse nannte ihn den großen Erneuerer des Oratoriums. Am 6. November desselben Jahres wurde das Werk in Berlin wiederholt, notabene genau an dem Tag, als es auch in Leipzig von der Singakademie unter Paul Klengel herausgebracht wurde.

Auf der anderen Seite des Ozeans dirigierte Walter Damrosch am 17. März 1893 die amerikanische Erstaufführung, mit einer Wiederholung am folgenden Tag. Nach dieser erfolgreichen Introduktion in Amerika war das Werk noch am 29. November desselben Jahrs in Boston zu hören. Eine andere Aufsehen erregende amerikanische Darbietung fand am 19. Mai 1896 in Cincinnati statt unter dem Dirigenten Theodore Thomas. Allein im Jahr 1896 wurde Franciscus weltweit ungefähr dreißig Mal gebracht. Die russische Erstaufführung geschah im Jahr 1897, und 1902 war das Werk zum ersten Mal in Italien zu hören.

Auch in den Jahren danach folgte eine Aufführung auf die andere, vor allem in den deutschsprachigen Gebieten. Gleichzeitig hatte das Werk auch in Tinels Vaterland nichts von seiner Beliebtheit eingebüsst. Am 26. Januar und 1. März 1903 wurde Franciscus in Frankfurt unter der Leitung von Ochs wiederaufgeführt, am 29. April erklang das Werk in Dortmund. Im Jahr 1904 gab es Aufführungen unter anderem in Hamm, Kleve, Bromberg und Pforzheim, und in den Vorkriegsjahren war das Werk noch in Posen, Meißen, Koblenz (mindestens zwei Mal), Freiburg, Würzburg, Leipa, Regensburg, Arnheim, Kiel, Wiesbaden, Fulda, Dresden, Glatz, Hagen, Middelburg, Bremen, Leipzig, Grünberg, Soest, Gleiwitz, Waldenburg, Düsseldorf, Olten und Göttingen zu hören. Auch in Amerika erschien Franciscus wieder auf dem Programm, wie die Aufführung in der Carnegie Hall durch die Catholic Oratorio Society beweist.
Die letzten Aufführungen während Tinels Leben fanden wahrscheinlich in Antwerpen am 3. Dezember 1911 (‚Concerten van Gewijde Muziek’ geleitet durch Lode Ontrop) und in Kiel im März 1912 statt. Nach Tinels Tod am 28. Oktober 1912 führte vermutlich Leon Dubois, sein Nachfolger als Direktor des Brüsseler Konservatoriums, als Erster sein Magnum Opus wieder auf (14., 15. und 16. März 1913). Am 14. und 15. Oktober 1913 dirigierte der Priester und Kapellmeister Joseph Victori zwei Aufführungen in Strassburg. Auf dem Podium war ein großes gemaltes Porträt von Tinel aufgestellt.

Der Erste Weltkrieg, das wahre Ende des 19. Jahrhunderts, brachte das unwiderrufliche Ende des internationalen Triumphzugs von Franciscus. Im belgischen Inland gab es während des Krieges eine Aufführung unter dem Dirigenten Martin Lunssens. Die erste Wiederaufnahme nach dem Weltbrand erfolgte am 23. März 1919 im Théâtre de la Monnaie. Das Brüsseler Opernhaus wiederholte die Produktion am 5. Januar 1920 als Wohltätigkeitskonzert zugunsten der zerschossen Dörfer und Städte in der Ijzer(Isère)-Ebene. Kurz nach dem Krieg war Franciscus auch noch in Antwerpen, Gent, Löwen und Tournai zu hören. Anlässlich des Franziskusjahrs 1926 – der Heilige aus Assisi war 1226 gestorben – kam das Werk noch einmal im Ausland auf das Podium.

Später wurde die Partitur noch sporadisch hervorgeholt: 1931, Kortrijk, Katholiek Vlaams Kunstgenootschap unter der Leitung von Jozef Bertels; 1946, Mecheln, Belgisches Nationalorchester geleitet von Staf Nees; 1954, Sinaai; 1954, NIR-Rundfunkorchester unter Leonce Gras, mit Louis De Vos in der Titelrolle. Im Jahr 1992 setzten sich das Königliche Philharmonische Orchester von Flandern und der Dirigent Laszlo Heltay für das Werk ein. Eine CD-Aufnahme des Oratoriums existiert allerdings immer noch nicht. Einzig das Präludium wurde auf CD herausgebracht, in einer Interpretation des Flämischen Rundfunkorchesters mit dem Dirigenten Jan Latham-Koenig (The Flemish Connection I – MMP 024).

Franciscus und die Musikologen
Der tiefe Eindruck, den Franciscus zu Tinels Lebzeiten gemacht hat, geht nicht nur aus den zahlreichen Aufführungen hervor, sondern auch aus der Aufmerksamkeit, die zeitgenössische Musikhistoriker und Musikschriftsteller dem Werk schenkten. Eduard Hanslick beispielsweise schrieb eine ausführliche Kritik nach der Aufführung in den Wiener Gesellschaftskonzerten. Nachdem er einleitend auf den Verfall des Oratoriums nach Felix Mendelssohn-Bartholdy hingewiesen hatte, unterstrich Hanslick Tinels außerordentlichen Erfolg: ‚Seit Mendelssohns Tod geschieht es jetzt zum ersten Male, dass ein Oratorium die allgemeine Aufmerksamkeit fesselt und eine Art Siegeszug durch ganz Deutschland und Belgien fortsetzt: Tinels „Franciscus“.’ Es stimmt zwar dass Liszts Legende von der Heiligen Elisabeth auf gleichartige Weise begrüßt wurde, mit dem Unterschied jedoch, dass dabei der bekannte Name des Urhebers mitspielte, während in Deutschland ‚kein Mensch etwas wusste von Herrn Tinel.’ Hanslick bewertete die beiden Oratorien von Liszt und Tinel als moderne Nachkömmlinge, besser Seitenwege des Oratoriums, das sich als Gattung weiterentwickelt hatte von der Behandlung religiös-kirchlicher Stoffe nach profan-historischen Vorwürfen. ,Ihre Werke haben ihren Ursprung in christlichen „Legenden“ und sind fürwahr echte musikalische Hagiografien’. Dennoch legte Hanslick dem Werk gegenüber auch eine große Zurückhaltung an den Tag: ‚Mich hat der „Franciscus“ stellenweise interessiert, in keinem Moment entzückt und großenteils gelangweilt.’ Er vermisste ‚schöpferisches Vermögen und originelle Erfindung’, und die kraftvolle Natur des Franziskus findet er hier zu schwach gestaltet: ‚weichlich, marklos, sentimental’. In gewissen Stücken, hautsächlich dort, wo die langsamen Passagen einander folgen, droht Monotonie ‚bis zur Unerträglichkeit’. Dass nach der Ballade von der Armut im ersten Teil im zweiten noch ein Lied von der Armut erscheint, ist des Guten zuviel. Der Kritiker hörte in der Partitur Reminiszenzen an Schumann, Wagner und Liszt, aber im selben Atemzug sagt er nachdrücklich, dass Tinel ein Meister der Formbeherrschung sei, im polyphonen Stil und der Orchestrierung: ‚Kein Wagner-Lizstscher Orchester-Effekt ist ihm unbekannt.’ Tinel hat alles zur Hand, ‚wir wünschen ihm nur ein gedankenreicheres, genialeres Stück dazu.’

Der deutsche Musikwissenschaftler Arnold Schering schenkte in seiner meisterhaften Studie Geschichte des Oratoriums dem Franciscus ebenfalls ausführlich seine Aufmerksamkeit. Auch er verglich das Oratorium mit Liszts musikalischem Heiligen-leben Die Legende von der Heiligen Elisabeth, aber er findet Tinels Schöpfung der Form nach oratoriengemäßer. Er preist Tinel als einen Künstler von eminentem Klangsinn. Einige Passagen wie beispielsweise das Lied an die Liebe erinnerten ihn an die Mystik der Seligpreisungen von Liszt, aber vom allergrößten Teil der Partitur sagte er, sie sei in frischen, natürlichen und kräftigen Farben ausgeführt. Die asketische Hauptfigur hätte Tinel gewiss nicht zu einer Askese des Ohrs verleitet. Dass Tinel sich nicht hingezogen fühlte zum Düsteren, Dunklen, sondern zum Poetischen oder dem Strahlen der Natur, bewog Schering zu Vergleichen mit Tinels Vorbildern Mendelssohn-Bartholdy und Schumann, deren Lyrik hier in einem neuen Gewand erklänge. Mit Schumann teilt Tinel auch die Sorgfalt in der Behandlung selbst der unbedeutenden Textstellen, die er doch in gefühlsreichen Gesang umsetzt. Wie in Das Paradies und die Peri spielt das Rezitativ hier kaum eine Rolle, eine Einzelheit, die Schering auch dem abwechslungsreichen Libretto von Lodewijk De Koninck zuschreibt. Der herausragende Musikwissenschaftler findet ferner noch lobende Worte für die kraftvolle Ouverture, die Ballade von der Armut, den Chor der Franziskaner und Klarissen (‚Wie dunkel…’) und den Trauermarsch, der sich der Atmosphäre von Parsifal nähert. Im Ganzen genommen bezeugt Schering sein großes Interesse und schenkt er dem Werk Tinels viele lobende Worte.

Gab es nun wirklich tausend Aufführungen? Es ist eine feststehende Tatsache, dass Tinel selbst Jahre erlebte, in denen sein Werk dreißig Mal und mehr aufgeführt wurde. Die mythische Zahl Tausend liegt also keineswegs so fern der Wahrheit.

Jan Dewilde, Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (Übersetzung: Michael Scheck)
Bibliografie (Auswahl)
- J. DEWILDE, Edgar Tinel over de grenzen: de internationale triomftocht van Franciscus, in Adem, 2004, nr. 1, p. 16- 21.
- E. HANSLICK, Am Ende des Jahrhunderts. [1895-1899]. (Der ‘Modernen Oper’. VIII. Theil.) Musikalische Kritiken und Schilderungen, Berlijn, 1899.
- A. SCHERING, Geschichte des Oratoriums, Leipzig, 1911.
- P. TINEL, Edgar Tinel. Le récit de sa vie et l’exégèse de ses oeuvres de 1854 à 1886, Brussel, 1923.
- P. TINEL, Le Franciscus d’Edgar Tinel. Etude d’esthétique et d’histoire, Brussel, 1926.
- P. TINEL, Edgar Tinel, Brussel, 1946.
- London music in 1888-89 as heard by Corno di Basetto (later known as Bernard Shaw) with some further autobiographical particulars, Londen, 1937.

 

Nachdruck eines Exemplars aus der Bibliothek des Königlich flämischen Konservatoriums Antwerpen. Für das Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an die Bibliothek des ‚Koninklijk Vlaams Conservatorium.’ Diese Partitur wurde herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Flämische Musik (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek) (www.svm.be).

 

 

Edgar Tinel
(Sinaai, 27 March 1854 – Brussels, 28 October 1912)

Franciscus op. 36
(1886-1888)

Preface
For many years Tinel’s musical hagiography Franciscus was one of the most popular works in Flemish music history: even before the death of its author, the oratorio had been performed more than a thousand times. Whether or not this number, mentioned in several books and articles, is entirely accurate, is rather difficult to verify. In 1943 the archives of Breitkopf & Härtel, the publisher of Franciscus, were destroyed during the bombings of Leipzig, and this does not make the search any easier. It is a fact, however, that Tinel’s magnum opus was performed very often over the course of thirty years. And it gave its composer a renowned international reputation.

The world premiere was on 22 August 1888, in Mechelen, where Tinel had been director of the Institute for Church Music (named after its founder Jacques-Nicolas Lemmens: the Lemmens Institute). The fact that Lemmens’ widow, Helen Sherrington, took on the part of the soprano during this premiere, was rather symbolic. Six months later, on 12 and 13 January 1889, Joseph Dupont arranged for the work to be performed at the ‘Concerts Populaires’ in Brussels. These performances took place at the Muntschouwburg, where Nellie Melba, who was linked to the Brussels opera house at the start of her career, took on the soprano part.
Supported by the music publishers Breitkopf & Härtel, Franciscus was taken on an impressive world tour a year later. This story of success started in London, March 1890, albeit in miserable circumstances: Because she was eager to be the first one to perform Franciscus, organiser Caroline Holland made many cuts in the piece and reduced the accompaniments to just pianos and harps. The English translation was also of dubiously poor quality. This first performance must have been so terrible that an agent of Breitkopf & Härtel even wanted to prohibit a second performance, but the letter with this request did not reach the organisers on time.

In these circumstances it didn’t exactly come as a surprise when the much feared music critic George Bernard Shaw – who also hated the oratorio as a genre - wrote the following harsh review:

‘Musically it is as barren as Benoit’s Lucifer [performed in London in 1889], though its poem is much superior to the vapouring nonsense of that huge ado about nothing. I do not at all doubt that it created a great sensation in Brussels. The city which municipalized Wiertz’s show as a temple of Miltonic genius, and regards Léon Gallait as a great painter, is capable of admiring anything that has nothing in it; but for my part, I must beg to be excused. I give much more credit to Miss Holland for the performance than to Tinel for the composition.’

Fortunately, in that same year, Bernhard Scholz, who succeeded Joachim Raff as director of the Frankfurt Conservatory of Music, delivered a high-quality performance. Two months before the performance he invited Tinel to get into contact with the solo performers. The performance on 17 November 1890 was a great success and it marked the beginning of a triumphal procession through Europe.

In no time performances followed in cities such as Budapest, Frankfurt, Cologne, Copenhagen, Düsseldorf, Breslau, Aachen and Amsterdam. The most successful performances were the ones in Berlin, on 20 and 24 February. The conductor was Siegfried Ochs, who, together with his Philharmonische Chor, worked very closely with the Berliner Philharmoniker. Ochs was able to work with excellent singers, such as the eminent Wagnertenor Heinrich Vogl in the title role.

In several letters to Ochs, Vogl expressed his admiration for Tinel’s score, and more specifically for the role of Franciscus. Tinel attended the second performance and he was loudly applauded. In the press he was praised as the great innovator of the oratorio. On 6 November of that same year the work was again performed in Berlin, on the same day as a performance by the Singakademie in Leipzig, conducted by Paul Klengel. On the other end of the ocean, Walter Damrosch conducted the American premiere on 17 March 1893. The concert was repeated the following day. After this successful American premiere it was performed in Boston on 29 November of the same year. Another remarkable performance was held on 19 May 1896, in Cincinnati, with Theodore Thomas as a conductor. In 1896 only, Franciscus was performed about thirty times. In 1897 it was premiered in Russia and in 1902 in Italy.

In the following years one performance after the other was held, especially in German-speaking regions, while the work had also become popular in Tinel’s home country. On 26 January and 1 March 1903 Franciscus was again performed in Frankfurt, conducted by Ochs, and on 26 April it could be heard in Dortmund. In 1904 there were performances in Hamm, Kleve, Bromberg and Pforzheim. In the years before World War I the oratorio could also be heard in Posen, Meissen, Koblenz (at least twice), Freiburg, Wurzburg, Leipa, Regensburg, Arnhem, Kiel, Wiesbaden, Fulda, Dresden, Glatz, Hagen, Middleburgh, Bremen, Leipzig, Grunberg, Soest, Gleiwitz, Waldenburg, Düsseldorf, Olten and Göttingen. In America Franciscus was still in performed, for example in Carnegie Hall on 26 March 1911, by the Catholic Oratorio Society.

The last performances while Tinel was still alive were most probably in Antwerp, on 3 December 1911 (‘Concerts of Sacred Music’, conducted by Lode Otrop) and in Kiel, Germany, in March 1912. After Tinel’s death on 28 October 1912, Léon Dubois succeeded him as director of the Conservatory of Music of Brussels. He was probably the first one to perform Tinel’s opus magnum (14, 15, 16 March 1913). On 14 and 15 October 1913 the priest-Kapellmeister Joseph Victori held two performances in Strasbourg. On stage was a large painted portrait of Tinel.

World War I - the actual end of the 19th Century - marked the end of the international triumphal procession of Franciscus. In his own country there was a wartime performance conducted by the composer Martin Lunssens. The first post-war performance was on 23 March 1919 in the Muntschouwburg. The same opera house put this production on again on 5 January 1920 as a benefit concert for the ruined villages and cities in the Yser region.

Shortly after the war Franciscus was performed in Antwerp, Ghent, Leuven, Mechelen and Doornik. And in the year of Franciscus, 1926 – the Saint from Assisi who died in 1226 – the work was again staged abroad.

After that, the work was performed sporadically: 1931, Kortrijk, Catholic-Flemish Art Society conducted by Jozef Berteele; 1946, Mechelen, National Belgian Orchestra conducted by Staf Nees; 1954, Sinaai, 1954, NIR-Orchestra conducted by Leonce Gras, with Louis De Vos in the title role. In 1992 the Royal Philharmonic Orchestra of Flanders and conductor Laszlo Heltay took on Franciscus. Unfortunately there is still no CD-recording of the oratorio. Only the Prelude was released on CD in 2001, performed by the Flemish Radio Orchestra and conductor Jan Latham-Koenig (The Flemish connection I – MMP 024).

Franciscus and the musicologists
It is a fact that Franciscus made a great impression during Tinel’s life; it was performed many times and it was often written about by music historians and music writers of his time. In 1895 Eduard Hanslick wrote an elaborate review about the performance in the Vienna Gesellschaftskonzerte. After writing about the decline of the oratorio since Felix Mendelssohn-Bartholdy, Hanslick stressed Tinel’s great success; ‘Seit Mendelssohns Tod geschieht es jetzt zum ersten Male, dass ein Oratorio die allgemeine Aufmerksamkeit fesselt und eine Art Siegeszug durch ganz Deutschland und Belgien fortsetzt: Tinels “Franciscus.’

It is more than likely that Die Legende von der heiligen Elisabeth by Liszt was received equally positively, but here the famous name of the author obviously played a part, whereas in Germany nobody had even heard of ‘Herrn Tinel’. Hanslick considered the two oratorios by Liszt and Tinel as modern deviations, side-roads from the oratorio which, as a genre, was still evolving from religious-christian into profane-historical subjects. Their works are based on Christian ‘legends’ and they are musical hagiographies as it were.

Hanslick did have his reservations about the work nonetheless: ‘Mich hat der “Franciscus” stellenweise interessiert, in keinem Moment entzückt und grossenteils gelangweilt.’ He missed ‘schöpferisches Vermögen und originelle Erfindung’ and the energetic figure of Fransciscus is not portrayed strongly enough: ‘weichlich, marklos, sentimental’. In some parts, especially when the slow passages are succeeding one another, it can sound rather monotonous ‘bis zur Unerträglichkeit’. The fact that the ‘Ballad of Poverty’, in the first part, is followed by another ‘Song of Poverty’ is a little bit too much. The critic can hear references to Schumann, Wagner and Liszt, but at the same time he stresses that Tinel is a master in form control, polyphonic style and orchestration: ‘Kein Wagner-Lisztscher Orchester-Effekt ist ihm unbekannt.’ Tinel controlls everything, ‘wir wünschten nur ein gedankenreicheres, genialeres Stück dazu.’

In his Geschichte des Oratorios (1911), the German musicologist Arnold Schering paid great attention to Franciscus. He also compared the oratorio with Liszt’s musical saint’s life Die Legende der heiligen Elisabeth, but he also referred to Tinel’s work as ‘oratorienmässiger’ in its form. He praised Tinel as ‘ein Künstler von eminentem Klangsinn’. A few passages, such as the ‘Song for Love’ reminded him of the mystic of Liszt’s Die Seligpreisungen, but he described the majority of the score as being painted in fresh, natural and powerful colours.

The ascetic main character did not seduce Tinel into ‘eine Askese des Ohrs’. Tinel was not attracted to the dark or obscure, but to the poetic and shining character of nature; this reminded Schering of Tinel’s examples Mendelssohn-Bartholdy and Schumann, whose lyrics resound in his work, albeit in a new frame. Much like Schumann, Tinel also felt the need to translate even the smallest phrasal parts into a sentimental song. And like in Das Paradies und die Peri, the recitative hardly has any role to fulfil, something which Schering also recognizes in the varied libretto of Lodewijk De Koninck. The eminent musicologist is also full of praise about ‘ die machtvolle Ouvertüre’: de ‘Ballad of Poverty’ (which reminds us of Edvard Greig in some parts); the ‘Hymn to the Sun’; the choir of the Franciscans and Clares (‘How Dark’) and the ‘Funeral March’, which is drenched in the atmosphere of Parsifal. All in all, Schering had many words of praise and attention for Tinel.

Was it a thousand times? Fact of the matter is that Tinel knew that his masterpiece was performed more than thirty times a year. The mythical number thousand might not be that far from the truth at all.

Jan Dewilde, Studiecentrum voor Vlaamse Muziek
(translation: Marjan Schrooten)

Bibliography (selection)

- J. DEWILDE, Edgar Tinel over de grenzen: de internationale triomftocht van Franciscus: Adem, 2004, nr. 1, p. 16- 21.
- E. HANSLICK, Am Ende des Jahrhunderts. [1895-1899]. (Der ‘Modernen Oper’. VIII. Theil.) Musikalische Kritiken und Schilderungen, Berlijn, 1899.
- A. SCHERING, Geschichte des Oratorios, Leipzig, 1911.
- P. TINEL, Edgar Tinel. Le récit de sa vie et l’exégèse de ses oeuvres de 1854 à 1886, Brussel, 1923.
- P. TINEL, Le Franciscus d’Edgar Tinel. Etude d’esthétique et d’histoire, Brussel, 1926.
- P. TINEL, Edgar Tinel, Brussel, 1946.
- London music in 1888-89 as heard by Corno di Basetto (later known as Bernard Shaw) with some further autobiographical particulars, Londen, 1937.

 

Reprint of a copy from the library of the Royal Flemish Conservatory in Antwerp. For orchestral material, please go to the Royal Flemish Conservatory. This score was published in cooperation with the Centre for Flemish Music (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek www.svm.be)

 

 

Edgar Tinel
(Sinaai, 27 maart 1854 – Brussel, 28 oktober 1912)

Franciscus op. 36
(1886-1888)

Voorwoord
Decennia lang was Tinels muzikale hagiografie Franciscus een van de populairste werken uit de Vlaamse muziekgeschiedenis: nog vóór de dood van zijn auteur zou het oratorium meer dan duizend keer zijn uitgevoerd! Of dat cijfer dat in verschillende boeken en artikels over Tinel ook effectief vermeld wordt ook klopt, is moeilijk te achterhalen. Dat in 1943 in Leipzig de archieven van Breitkopf & Härtel, de uitgeverij van Franciscus, door bombardementen werden vernietigd, maakt het opzoekwerk er niet makkelijker op. Feit is wél dat Tinels magnum opus op dertig jaren tijd bijzonder veel werd uitgevoerd. En alleszins bezorgde het werk de componist bij leven een stevige internationale reputatie.

De wereldpremière vond op 22 augustus 1888 plaats in Mechelen, waar Tinel sinds 1881 directeur was van het Instituut voor Kerkmuziek (naar zijn stichter Jacques-Nicolas Lemmens het Lemmens-instituut genoemd). Dat Lemmens’ weduwe Helen Sherrington onder de leiding van de componist tijdens de première de sopraanpartij vertolkte, had dan ook een grote symbolische waarde. Een half jaar later, op 12 en 13 januari 1889, programmeerde Joseph Dupont het werk in de ‘Concerts populaires’ in Brussel. Deze uitvoeringen vonden plaats in de Muntschouwburg, waar Nellie Melba, in het begin van haar carrière aan het Brusselse operahuis verbonden, de sopraanpartij voor haar rekening nam.

Met de actieve steun van muziekuitgeverij Breitkopf & Härtel begon Franciscus al een jaar later aan een indrukwekkende tournee rond de wereld. Dat succesverhaal startte in maart 1890 in Londen, weliswaar in erbarmelijke omstandigheden. In haar haast om het werk als eerste buiten België op te voeren, had organisator Caroline Holland de partituur stevig laten couperen en de begeleiding tot piano’s en harpen gereduceerd. Alsof dat nog niet genoeg was, bleek ook de Engelse vertaling van bedenkelijke kwaliteit. Die eerste uitvoering moet zó abominabel zijn geweest dat een agent van Breitkopf & Härtel een tweede uitvoering wou verbieden, maar de brief met het verbod bereikte de organisatoren te laat. In die omstandigheden hoeft het niet te verbazen dat de gevreesde muziekcriticus George Bernard Shaw, die bovendien een hekel had aan het oratorium als genre, zijn pen in vitriool doopte:

‘Musically it is as barren as Benoit’s Lucifer [in 1889 in Londen uitgevoerd], though it’s poem is much superior to the vaporing nonsense of that huge ado about nothing. I do not at all doubt that it created a great sensation in Brussels. The city which municipalized Wiertz’s show as a temple of Miltonic genius, and regards Léon Gallait as a great painter, is capable of admiring anything that has nothing in it; but for my part, I must beg to be excused. I give much more credit to Miss Holland for the performance than to Tinel for the composition.’
Gelukkig zorgde nog het zelfde jaar Bernhard Scholz, de opvolger van Joachim Raff als conservatoriumdirecteur in Frankfurt, voor een uitvoering op niveau. Al twee maanden vóór de uitvoering nodigde hij Tinel uit om contact te hebben met de solisten. De uitvoering op 17 november 1890 werd een geweldig succes en dat was meteen het begin van een triomftocht door Europa. Op korte tijd volgden er uitvoeringen in, onder andere, Budapest, Frankfurt, Keulen, Kopenhagen, Dusseldorf, Breslau, Aken en Amsterdam. Bijzonder succesvol waren de uitvoeringen op 20 en 24 februari 1893 in Berlijn. Dirigent was Siegfried Ochs die met zijn Philharmonische Chor nauw samenwerkte met de Berliner Philharmoniker. Ochs kon een beroep doen op uitstekende zangers, zoals de eminente Wagnertenor Heinrich Vogl in de titelrol. In verschillende brieven aan Ochs drukte Vogl zijn bewondering uit voor Tinels partituur en voor de rol van Franciscus in het bijzonder. Tinel woonde de tweede uitvoering bij en werd uitbundig toegejuicht. In de pers werd hij geroemd als de grote vernieuwer van het oratorium. Op 6 november van het zelfde jaar werd het werk in Berlijn hernomen, nota bene op de zelfde dag als een uitvoering in Leipzig door de Singakademie onder de leiding van Paul Klengel.

Aan de andere kant van de oceaan dirigeerde Walter Damrosch op 17 maart 1893 de Amerikaanse première. Het concert werd daags nadien herhaald. Na die succesvolle Amerikaanse première was het werk op 29 november van dat jaar nog in Boston te horen. Een andere opgemerkte Amerikaanse uitvoering vond plaats op 19 mei 1896 in Cincinnati met Theodore Thomas als dirigent. Alleen al in 1896 werd Franciscus wereldwijd een dertigtal keer uitgevoerd. In 1897 vond de Russische première plaats en in 1902 was het werk voor de eerste keer in Italië te horen.

Ook de volgende jaren bleven de uitvoeringen, vooral in de Duitstalige gebieden, elkaar opvolgen, terwijl het werk ook in Tinels thuisland niets aan populariteit had ingeboet. Op 26 januari en 1 maart 1903 werd Franciscus nog maar eens in Frankfurt uitgevoerd, met Ochs als dirigent, en op 26 april klonk het werk in Dortmund. In 1904 waren er ondermeer uitvoeringen in Hamm, Kleve, Bromberg, Pforzheim. En in de vooroorlogse jaren was het werk onder andere nog te horen in Posen, Meissen, Koblenz (minstens twee keer), Freiburg, Würzburg, Leipa, Regensburg, Arnhem, Kiel, Wiesbaden, Fulda, Dresden, Glatz, Hagen, Middelburg, Bremen, Leipzig, Grunberg, Soest, Gleiwitz, Waldenburg, Dusseldorf, Olten en Göttingen. Ook in Amerika verscheen Franciscus nog op de affiche, zoals een uitvoering op 26 maart 1911 in Carnegie Hall door de Catholic Oratorio Society bewijst.

De laatste uitvoeringen tijdens Tinels leven vonden waarschijnlijk plaats in Antwerpen op 3 december 1911 (‘Concerten der Gewijde Muziek’, gedirigeerd door Lode Ontrop) en in het Duitse Kiel in maart 1912. Na Tinels dood op 28 oktober 1912 was Léon Dubois, zijn opvolger als conservatoriumdirecteur in Brussel, waarschijnlijk de eerste om Tinels opus magnum postuum op te voeren (14, 15 en 16 maart 1913). Op 14 en 15 oktober 1913 dirigeerde priester-kapelmeester Joseph Victori twee uitvoeringen in Straatsburg. Op het podium stond een groot geschilderd portret van Tinel.
Wereldoorlog I – het échte einde van de 19de eeuw – legde de internationale triomftocht van Franciscus onherroepelijk stil. In eigen land was er in Charleroi een oorlogsuitvoering met de componist Martin Lunssens als dirigent. De eerste naoorlogse uitvoering vond op 23 maart 1919 in de Muntschouwburg plaats. Het zelfde operahuis hernam deze productie op 5 januari 1920 als benefietconcert voor de kapotgeschoten dorpen en steden in de IJzervlakte. Kort na de oorlog was Franciscus ook te horen in Antwerpen, Gent, Leuven, Mechelen en Doornik. En in het Fransciscus-jaar 1926 – de heilige uit Assisi is in 1226 gestorven – werd het werk opnieuw in het buitenland gemonteerd.

Daarna kwam het werk in Vlaanderen sporadisch nog eens uit de kartons: 1931, Kortrijk, Katholiek-Vlaamsch Kunstgenootschap o.l.v. Jozef Berteele; 1946, Mechelen, Nationaal Orkest van België o.l.v. Staf Nees; 1954, Sinaai; 1954, NIR-orkest o.l.v. Leonce Gras, met Louis De Vos in de titelrol. In 1992 engageerden het Koninklijk Filharmonisch Orkest van Vlaanderen en dirigent Laszlo Heltay zich voor het werk. Een cd-opname van het oratorium is echter nog altijd niet voorhanden. Alleen de Prelude werd in 2001 op cd uitgebracht, in een uitvoering door het Vlaams Radio Orkest en dirigent Jan Latham-Koenig (The Flemish Connection I – MMP 024)

Franciscus en de musicologen
Dat Franciscus tijdens Tinels leven grote indruk heeft gemaakt, blijk niet alleen uit de vele uitvoeringen, maar ook uit de aandacht die eigentijdse muziekhistorici en musicografen aan het werk besteedden. Zo schreef Eduard Hanslick in 1895 een uitgebreide recensie van een uitvoering in de Weense Gesellschaftskonzerte. Nadat hij in zijn inleiding gewezen heeft op een terugval van het oratorium sinds Felix Mendelssohn-Bartholdy, beklemtoonde Hanslick Tinels grote succes: ‘Seit Mendelssohns Tod geschieht es jetzt zum ersten Male, dass ein Oratorium die allgemeine Aufmerksamkeit fesselt und eine Art Siegeszug durch ganz Deutschland und Belgien fortsetzt: Tinels “Franciscus”’. Weliswaar heeft Liszts Die Legende von der heiligen Elisabeth een gelijkaardige begroeting gekregen, maar met dát verschil dat hier de roemrijke naam van de auteur meespeelde, terwijl in Duitsland ‘kein Mensch etwas wusste von Herrn Tinel.’ De twee oratoria van Liszt en Tinel beschouwde Hanslick als moderne afsplitsingen, zijwegen zeg maar, van het oratorium dat als genre blijft evolueren van religieus-kerkelijke naar profaan-historische onderwerpen. Hun werken baseren zich op christelijke ‘legendes’ en zijn als het ware muzikale hagiografieën.

Toch had Hanslick veel reserves bij het werk: ‘Mich hat der “Franciscus” stellenweise interessiert, in keinem Moment entzückt und grossenteils gelangweilt.’ Hij miste ‘schöpferisches Vermögen und originelle Erfindung’ en de energieke figuur van Fransciscus vindt hij hier te slap neergezet: ‘weichlich, marklos, sentimental’. In bepaalde fragmenten, vooral wanneer de langzame passages elkaar opvolgen, dreigt de monotonie ‘bis zur Unerträglichkeit’. Dat na de ‘Ballade van de armoede’ in het eerste deel, in het tweede deel nog een ‘Lied van de armoede’ volgt, is van het goede te veel. De criticus hoorde in de partituur reminiscenties aan Schumann, Wagner en Liszt, maar in de zelfde adem beklemtoont hij dat Tinel een meester is in vormbeheersing, in polyfone stijl en orkestratie: ‘Kein Wagner-Lisztscher Orchester-Effekt ist ihm unbekannt.’ Tinel heeft alles in de hand, ‘wir wünschten nur ein gedankenreicheres, genialeres Stück dazu.’

Ook de Duitse musicoloog Arnold Schering besteedde in zijn meesterlijke studie Geschichte des Oratoriums (1911) ruimschoots aandacht aan Franciscus. En ook hij vergeleek het oratorium met Liszts muzikale heiligenleven Die Legende der heiligen Elisabeth, maar noemde Tinels werk qua vorm ‘oratorienmässiger’. Hij prees Tinel als ‘ein Künstler von eminentem Klangsinn’. Enkele passages, zoals het ‘Lied aan de liefde’ deden hem denken aan de mystiek van Die Seligpreisungen van Liszt, maar het overgrote deel van de partituur vond hij in frisse, natuurlijke en krachtige kleuren geschilderd. De ascetische hoofdfiguur verleidde Tinel zeker niet tot ‘eine Askese des Ohrs.’ Dat Tinel zich niet aangesproken voelde door het duistere, het donkere, wél door het poëtische of het stralende van de natuur, riep bij Schering gelijkenissen op met Tinels voorbeelden Mendelssohn-Bartholdy en Schumann, wier lyriek hier in een nieuwe omkadering weerklinkt. Met Schumann deelde Tinel ook de zorg om zelfs de nietigste tekstfrase in een gevoelvol gezang te vertalen. En zoals in Das Paradies und die Peri heeft het recitatief hier nauwelijks een rol te vervullen, iets wat Schering ook op het conto van het gevarieerde libretto van Lodewijk De Koninck schrijft. De eminente musicoloog heeft ook nog woorden van lof voor ‘die machtvolle Ouvertüre’; de ‘Ballade der armoede’ (die bij momenten aan Edvard Grieg doet denken); de ‘Hymnus aan de zon’; het koor van de Franciskanen en Klarissen (‘Hoe donker’) en de Treurmars, waarover de sfeer van Parsifal hangt. Al bij al veel aandacht en veel prijzende woorden van Schering voor Tinel.

Was het nu duizend keer? Feit is dat Tinel jaren heeft gekend dat zijn meesterwerk dertig keer en meer werd uitgevoerd. Het mytische getal duizend zal dus niet zo gek ver van de waarheid liggen.

Jan Dewilde, Studiecentrum voor Vlaamse Muziek

Bibliografie (selectie)
- J. DEWILDE, Edgar Tinel over de grenzen: de internationale triomftocht van Franciscus, in Adem, 2004, nr. 1, p. 16- 21.
- E. HANSLICK, Am Ende des Jahrhunderts. [1895-1899]. (Der ‘Modernen Oper’. VIII. Theil.) Musikalische Kritiken und Schilderungen, Berlijn, 1899.
- A. SCHERING, Geschichte des Oratoriums, Leipzig, 1911.
- P. TINEL, Edgar Tinel. Le récit de sa vie et l’exégèse de ses oeuvres de 1854 à 1886, Brussel, 1923.
- P. TINEL, Le Franciscus d’Edgar Tinel. Etude d’esthétique et d’histoire, Brussel, 1926.
- P. TINEL, Edgar Tinel, Brussel, 1946.
- London music in 1888-89 as heard by Corno di Basetto (later known as Bernard Shaw) with some further autobiographical particulars, Londen, 1937.

Herdruk van een kopie uit de bibliotheek van het Koninklijk Vlaams Conservatorium van Antwerpen. Voor het orkestmateriaal, gelieve u te wenden tot de bibliotheek van het Koninklijk Vlaams Conservatorium. Deze partituur werd gepubliceerd in samenwerking met het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be)

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Edgar Tinel
(Sinaai, le 27 mars 1854 – Bruxelles, le 28 octobre 1912)

Franciscus op. 36
(1886-1888)

Préface
Durant des décennies, Franciscus, l’hagiographie musicale de Tinel, a été l’une des œuvres les plus populaires de l’histoire de la musique flamande. Si l’on peut en croire plusieurs ouvrages et articles dédiés au compositeur, l’oratorio aurait été exécuté un millier de fois de son vivant. Dresser un inventaire des exécutions s’avère toutefois difficile surtout que les recherches dans ce sens sont entravées par les bombardements sur Leipzig, en 1943, qui ont détruit les archives de Breitkopf & Härtel, la maison d’édition de Franciscus. Il est cependant certain que, sur une période de trente ans, cette grande œuvre de Tinel a été maintes fois exécutée. Il est également bien établi que, grâce à cette œuvre, le compositeur a acquis, de son vivant, une solide réputation internationale.

La première mondiale a lieu sous la direction du compositeur le 22 août 1888, à Malines, où Tinel est directeur de l’Institut de Musique Sacrée depuis 1881. Il s’agit de l’Institut Lemmens nommé d’après son fondateur Jacques-Nicolas Lemmens. Le fait que le rôle de la soprano est interprêté par Helen Sherrington, la veuve de Lemmens, est d’une grande valeur symbolique. Six mois plus tard, le 12 et le 13 janvier 1889, Joseph Dupont reprend l’œuvre au programme des ‘Concerts populaires’ à Bruxelles. Les exécutions ont lieu à la Monnaie, où Nellie Melba, qui au début de sa carrière est rattachée à l’opéra bruxellois, tient le rôle de la soprano.

Un an plus tard, Franciscus entame une tournée mondiale impressionnante grâce à l’appui de la maison d’édition musicale Breitkopf & Härtel. Cette histoire à succès commence en mars 1890 à Londres, dans des circonstances lamentables. En effet, l’organisatrice Caroline Holland, pressée d’être la première à exporter l’œuvre en dehors de la Belgique, avait sérieusement écourté la partition et en avait réduit l’accompagnement aux pianos et aux harpes. En outre, la traduction anglaise s’avérait être de qualité douteuse. La première représentation fut tellement mauvaise qu’un agent de Breitkopf & Härtel a voulu faire interdire une seconde représentation ; mais la lettre avec la demande d’annuler le spectacle ne parvint pas à temps aux organisateurs. Que, dans ces circonstances, le critique redouté, George Bernard Shaw, ait trempé sa plume dans le vitriol, n’est pas surprenant. Comme il détestait, en plus, l’oratorio en tant que genre, sa critique fut véhémente:

‘Musically it is as barren as Benoit’s Lucifer [exécuté à Londres en 1889], though it’s poem is much superior to the vapouring nonsense of that huge ado about nothing. I do not at all doubt that it created a great sensation in Brussels. The city which municipalized Wiertz’s show as a temple of Miltonic genius, and regards Léon Gallait as a great painter, is capable of admiring anything that has nothing in it; but for my part, I must beg to be excused. I give much more credit to Miss Holland for the performance than to Tinel for the composition.’

(D’un point de vue musical, c’est aussi morne que le Lucifer de Benoît, bien que ses vers soient bien supérieurs aux balivernes et sottises de Tinel. Je ne doute nullement que cette œuvre a fait sensation à Bruxelles. Il s’agit, en effet, d’une ville qui municipalise l’exposition de Wiertz comme s’il s’agissait de quelqu’un ayant le même génie qu’un Milton, et, qui considère Léon Gallait comme un grand peintre. Une ville qui est capable d’admirer tout ce qui n’a rien à apporter. Mais, moi, de mon côté, il ne faut pas m’en vouloir d’accorder plus de crédit à Miss Hollande pour sa performance qu’à Tinel pour sa composition.)

Heureusement, il y eut, dans cette même année, grâce à Bernhard Scholz, successeur de Joachim Raff comme directeur du conservatoire de Francfort, une exécution de niveau supérieur. Scholz avait invité Tinel pour qu’il rencontre les solistes deux mois avant l’exécution qui eut lieu le 17 novembre 1890 et qui fut accueillie avec beaucoup d’enthousiasme. Ce fut le début d’une marche triomphale à travers l’Europe. L’oratorio fut joué, entre autres, à Budapest, à Francfort, à Cologne, à Düsseldorf, à Breslau, à Aix-la-Chapelle et à Amsterdam. A Berlin où l’oratorio est exécuté, avec Siegfried Ochs comme chef d’orchestre, le 20 et le 24 février 1893, le succès fut retentissant. Avec son Philharmonische Chor, Ochs collabore étroitement avec le Berliner Philharmoniker et pouvait faire appel à des chanteurs renommés comme l’éminent ténor wagnérien Heinrich Vogl pour le rôle principal. Vogl exprime son admiration pour la partition de Tinel – et plus particulièrement pour le rôle de Franciscus – dans plusieurs de ses lettres à Ochs. Tinel, présent lors de la seconde exécution de son œuvre, a été longuement applaudi et la presse transmet l’écho de ces clameurs en le saluant comme grand novateur musical. L’oratorio est repris à Berlin le 6 novembre de la même année, au même moment qu’a lieu une exécution à Leipzig par la Singakademie sous la direction de Paul Klengel.

Entre temps, de l’autre côté de l’océan, le 17 mars 1893, Walter Damroch dirige la première américaine. Le concert est repris le lendemain. Après ce succès, le 29 novembre de la même année, l’œuvre est jouée à Boston. Une autre exécution américaine, qui ne passa pas inaperçue, a eu lieu le 19 mai 1896 à Cincinnati sous la direction de Theodore Thomas. Rien que pour l’année 1896, Franciscus est exécuté une trentaine de fois partout dans le monde. La première russe a lieu en 1897 et, en 1902, l’oratorio est exécuté pour la première fois en Italie.

Ensuite, les exécutions se suivent. Dans le pays natal du compositeur l’œuvre continue à susciter admiration et enthousiasme, mais c’est en territoire allemand qu’elle est le plus jouée. Le 26 janvier et le 1ier mars 1903, Franciscus est à nouveau accueilli à Francfort sous la direction de Ochs, et, le 26 avril l’oratorio est exécuté à Dortmund. En 1904, il est également joué à Hamm, à Clèves, à Bromberg et à Pforzheim. Et dans les années d’avant-guerre, des exécutions ont eu lieu à Poznan ainsi que dans maintes autres villes comme Meissen, Koblenz (au moins à deux reprises), Fribourg, Würzburg, Leipa, Regensburg, Arnhem, Kiel, Wiesbaden, Fulda, Dresde, Glatz, Hagen, Middelburg, Bremen, Leipzig, Grunberg, Soest, Gleiwitz, Waldenburg, Düsseldorf, Olten et Göttingen. En Amérique aussi, Franciscus réapparaît à l’affiche: le 26 mars 1911, la Catholic Oratorio Society exécute l’oratorio au Carnegie Hall.

Les dernières exécutions du vivant de Tinel ont probablement eu lieu à Anvers le 3 décembre 1911 (‘Concerten der Gewijde Muziek’ ; ndt: ‘Concerts de Musique Sacrée’ dirigés par Lode Ontrop), et, à Kiel, en Allemagne, en mars 1912. Après la mort du compositeur, le 28 octobre 1912, Léon Dubois, qui lui succède en tant que directeur du Conservatoire de Bruxelles, est sans doute le premier à interpréter cette grande œuvre de Tinel (le 14, 15 et 16 mars 1913). Le 14 et le 15 octobre 1913, le maître de chapelle Joseph Victori dirige l’œuvre à deux reprises à Strasbourg. Sur la scène est dressé un grand portrait peint de Tinel.

La Première Guerre Mondiale – qui peut être considérée comme la véritable fin du 19ième siècle – met un terme à la marche triomphale de Franciscus à travers l’Europe. Bien qu’il y eut encore une exécution en temps de guerre en Belgique, à Charleroi, sous la direction du compositeur Martin Lunssens, la première exécution d’après-guerre n’aura lieu que le 23 mars 1919 à la Monnaie. Le 5 janvier 1920, la même maison d’opéra reprend la production pour un concert au bénéfice des villages et des villes sinistrés de la plaine de l’Isère. Peu après la guerre, le public pouvait également jouir de l’oratorio dans d’autres villes telles que Anvers, Gand, Louvain, Malines et Tournai. L’œuvre est à nouveau interprétée à l’étranger en 1926, lors de l’année ‘Franciscus’ – 1226 étant l’année de la mort de Saint-François d’Assise.

Puis, à partir de ce moment, l’œuvre est de moins en moins exécutée en Flandres: il y a la représentation à Tournai, en 1931, sous les auspices de la Vlaamsch Kunstgenootschap (ndt Société d’Art Flamande) avec Jozef Berteele comme chef d’orchestre; celle à Malines, en 1946, de l’Orchestre National de Belgique sous la direction de Staf Nees; et, celle à Sinaai en 1954 du NIR-orkest (ndt l’orchestre philharmonique de la radiotélévision publique) sous la direction de Léonce Gras avec Louis de Vos dans le rôle principal. En 1992, l’Orchestre Royal Philharmonique de Flandre et le chef d’orchestre Laszlo Heltay s’engagent à présenter l’œuvre. Cependant, à part le Prélude exécuté par le ‘Vlaams Radio Orkest’ (ndt l’Orchestre de Radio Flamand) sous la direction de Jan Latham-Koenig sorti sur cd en 2001 (The Flemish connection I – MMP 024), il n’existe toujours pas d’enregistrement sur cd de l’oratorio de Tinel.

 

Franciscus et les musicologues
A côté du grand nombre d’exécutions montrant le succès de Franciscus, il y a également l’attention prêtée à l’œuvre par les musicologues contemporains qui signalent que l’oratorio a soulevé un enthousiasme sans précédent. En 1895, Eduard Hanslick écrit une critique détaillée d’une exécution aux Gesellschaftskonzerte viennois, dans laquelle il loue la composition de Tinel après avoir signalé, en guise d’introduction, que l’oratorio n’avait plus évolué, en tant que genre, depuis Félix Mendelssohn-Bartholdy: ‘Seit Mendelssohns Tod geschieht es jetzt zum ersten Male, dass ein Oratorium die allgemeine Aufmerksamkeit fesselt und eine Art Siegeszug durch ganz Deutschland und Belgien fortsetzt: Tinels “Franciscus”’. (ndt Depuis la mort de Mendelssohn, Tinel est le premier à écrire un oratorio qui parvient à fasciner et à enthousiasmer le public. Avec son Franciscus, Tinel remporte un succès retentissant à travers la Belgique et l’Allemagne.) Il est vrai que Die Legende von der heiligen Elisabeth (ndt La Légende de Sainte-Elisabeth) de Liszt a connu un accueil semblable, or, ce succès était en partie dû à la renommée du compositeur tandis que dans l’Allemagne de cette époque ‘kein Mensch etwas wusste von Herrn Tinel’. (ndt personne ne savait qui était Edgar Tinel). Hanslick considérait les deux oratorios de Liszt et de Tinel comme des ‘chemins détournés’, de l’oratorio qui, en tant que genre, était en pleine évolution. En effet, les sujets religieux-liturgiques s’avéraient être de plus en plus remplacés par des sujets historiques et profanes. Les œuvres des dits compositeurs se basent sur des ‘légendes’ chrétiennes et peuvent être considérées comme des hagiographies musicales.

Le commentaire de Hanslick ne fut cependant pas sans réserves: ‘Mich hat der “Franciscus” stellenweise interessiert, in keinem Moment entzückt und grossenteils gelangweilt’. (ndt Par moments, j’ai été fasciné par Franciscus, mais l’œuvre ne m’a jamais ravi. Elle m’a même en grande partie ennuyé.) Il lui manquait ‘schöpferisches Vermögen und originelle Erfindung’ (ndt une puissance créative et des trouvailles originales), et, pour le critique, le personnage dynamique et résolu de Saint-François est représenté de façon peu convaincante. Hanslick le trouve: ‘weichlich, marklos, sentimental’. En un mot mou. Certains fragments respirent la monotonie ‘bis zur Unerträglichkeit’ (ndt jusqu’à devenir insoutenables), surtout quand les passages plus lents se succèdent. Que ‘La Ballade de la Pauvreté’ de la première partie est suivie, dans la seconde partie, du ‘Chant de la Pauvreté’, c’en est trop pour le critique. Selon lui, la partition est pleine de réminiscences de Schumann, de Wagner et de Liszt. Mais il attire quand même l’attention sur la parfaite maîtrise de Tinel de la forme, du style polyphonique et de l’orchestration: ‘Kein Wagner-Lisztscher Orchester-Effekt ist ihm unbekannt.’ (ndt Il connaît chaque effet d’orchestration de Liszt et de Wagner.) Tinel contrôle tout, ‘wir wünschten nur ein gedankenreicheres, genialeres Stück dazu.’ (ndt Nous espérions en plus une oeuvre géniale riche en idées.)

Arnold Schering, un autre musicologue allemand, a abondamment parlé de Franciscus, dans son étude magistrale Geschichte des Oratoriums (1911). Schering compare également l’oratorio de Tinel à Die Legende der heiligen Elisabeth (La Légende de Sainte-Elisabeth) de Liszt, mais pour lui Franciscus était plus ‘oratorienmässiger’ (ndt dans la tradition de l’oratorio) quant à la forme. Il loue Tinel et le nomme ‘ein Künstler von eminentem Klangsinn’ (ndt un maître de la mélodie). Bien que certains passages, comme le ‘Chant à l’Amour’ lui fassent penser à Die Seligpreisungen de Liszt, Schering considérait la majorité de la partition comme peinte dans des couleurs fraîches, naturelles et puissantes. Tinel ne s’est pas laissé tenter par ‘eine Askese des Ohrs’ (ndt une ascèse de l’ouïe) à cause de l’ascèse du personnage principal. Le compositeur se sent clairement attiré non pas par le côté noir et obscur de la nature mais par son aspect poétique et lumineux, ce qui rappelle à Schering les maîtres qui ont influencé Tinel, à savoir Mendelssohn-Bartholdy et Schumann. Et pour le critique, le compositeur belge parvient à faire résonner leur lyrisme dans un tout nouveau cadre. Tout comme Schumann, il importait pour Tinel de traduire la moindre phrase en un chant passionné. Et comme dans Das Paradies und die Peri (ndt Le Paradis et la Péri), le rôle du récitatif est pratiquement insignifiant, ce qui, selon Schering est à attribuer au livret varié de Lodewijk De Koninck. L’éminent musicologue parle aussi avec éloge de la ‘machtvolle Ouvertüre’ (ndt puissante Ouverture), de la ‘Ballade der armoede’ (ndt Ballade de la Pauvreté), qui par moments fait penser à Grieg, il loue également le ‘Hymnus aan de zon’ (ndt Hymne au soleil), le chœur des Franciscains et des Clarisses (‘Hoe donker’) (ndt Quelle obscurité) et la Marche Funèbre, qui baigne dans la même atmosphère que Parsifal. Ces commentaires et louanges montrent, tout compte fait, combien Schering estimait Tinel.

Franciscus exécuté un millier de fois? Il est en tous cas établi que, certaines années, cette grande œuvre de Tinel a été exécutée plus de trente fois. Le chiffre mythique de mille pourrait donc bien être exact.

Jan Dewilde, Studiecentrum voor Vlaamse Muziek
(traduction: Annick Mannekens)

Bibliographie (sélection)
- J. DEWILDE, Edgar Tinel over de grenzen: de internationale triomftocht van Franciscus, in Adem, 2004, nr. 1, p. 16- 21.
- E. HANSLICK, Am Ende des Jahrhunderts. [1895-1899]. (Der ‘Modernen Oper’. VIII. Theil.) Musikalische Kritiken und Schilderungen, Berlijn, 1899.
- A. SCHERING, Geschichte des Oratoriums, Leipzig, 1911.
- P. TINEL, Edgar Tinel. Le récit de sa vie et l’exégèse de ses oeuvres de 1854 à 1886, Brussel, 1923.
- P. TINEL, Le Franciscus d’Edgar Tinel. Etude d’esthétique et d’histoire, Brussel, 1926.
- P. TINEL, Edgar Tinel, Brussel, 1946.
- London music in 1888-89 as heard by Corno di Basetto (later known as Bernard Shaw) with some further autobiographical particulars, Londen, 1937.

 

Réédition d’une copie de la bibliothèque du Conservatoire Royal Flamand d’Anvers. Pour le matériel d’orchestre, veuillez vous adresser à la bibliothèque du Conservatoire Royal Flamand. Cette partition a été publiée en collaboration avec le Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be).