Michel Brusselmans
(Paris, 12. Februar 1886 – Brüssel, 20. September 1960)

Orchestersuite nach den Capricen von Paganini (1936)

Vorwort
Michel Brusselmans wurde als Kind belgischer Eltern in Paris geboren. Nachdem die Familie nach Belgien zurückgekehrt war und der Vater sich in der Hauptstadt als Schneider niedergelassen hatte, begann Michel Brusselmans sein Studium am Königlichen Konservatorium Brüssel. Die Komponisten Gustave Huberti und Edgar Tinel (Direktor des Konservatoriums) waren seine hervorragenden Lehrer. Er bildete sich weiter bei Vincent d’Indy an der Schola Cantorum in Paris und schloss sein Studium dann in seinem Vaterland bei Paul Gilson ab. Diese gediegene und vielseitige Ausbildung trug bald Früchte: 1911 errang er den belgischen Rompreis (Prix de Rome), und 1914 wurde sein symphonisches Gedicht Helena von Sparta (nach Emile Verhaeren) mit dem Prix Agniez ausgezeichnet. Unterdessen versuchte er seinen Lebensunterhalt als Orchestergeiger und Dirigent zu verdienen, aber wegen seiner schwachen Augen sah er sich schon nach kurzer Zeit gezwungen, diese Tätigkeiten aufzugeben.

Im Jahr 1921 zog er wieder in seine Geburtsstadt Paris. Dort erklärte sich der Musikverleger Salabert bereit, seine Geigen - und Cellosonaten, die er während des Ersten Weltkriegs komponiert hatte, herauszugeben. Auch seine erste Symphonie (im klassischen Stil) wurde 1924 von Salabert veröffentlicht. Um in Paris zu überleben, erledigte Brusselmans für Salabert anfänglich allerlei Gelegenheitsarbeiten, aber nach einiger Zeit regte ihn der Musikverleger dazu an, Musik zu Stummfilmen zu schreiben. Brusselmans komponierte an die 700 größere und kleinere Stücke, deren Inhalt vom Flügelrauschen der Vögel bis zum Kriegslärm reichte. Die Kenntnisse, die er durch diese Arbeit erwarb, nützte er später für seine Orchesterwerke, beispielsweise Bruits d’usine (Fabriksgeräusche), Bruits d’avion (Flugzeuggeräusche) und The Railway (Die Eisenbahn). Es war eine bescheidene Aufgabe - als «ghost-writer» blieb er anonym – aber auf diese Weise hatte er wenigstens ein festes Einkommen. Er konnte sich sogar ein Haus in der Provence leisten, wo er in voller Freiheit an seinem eigenen Werk arbeitete. Im Jahr 1931 schrieb er das Orchesterwerk Scènes provençales (Szenen aus der Provence), und fünf Jahre später entstand sein groß angelegtes Oratorium Jésus (nach Texten aus dem Alten und Neuen Testament) und eine Canzonetta für Geige und Orchester. 1938 folgten die Rhapsodie für Horn und Orchester und ein Orgelkonzert.

Der Zweite Weltkrieg zwang ihn zur Rückkehr nach Brüssel. Da seine Einkünfte bei der französischen Autorenrechtsgesellschaft Sacem blockiert wurden, verpflichtete er sich als «Arrangeur» am Sender Brüssel, der von den deutschen Besatzern kontrollierten Rundfunkanstalt. Diese Anstellung brachte ihm nach Kriegsende allerlei Schwierigkeiten ein. Brusselmans kehrte nach Frankreich zurück, wo der Dirigent Manuel Rosenthal mit dem Orchester des französischen Rundfunks eine bemerkenswerte Aufführung seiner zweiten Symphonie (1932-1933) gab. Brusselmans tauschte sein Haus in der Provence gegen einen Wohnsitz in Alicante, wo er unter anderem seine dritte Symphonie (die Levantinische) und den Psalm LVII komponierte.

Zusammen mit seiner zweiten Symphonie ist die Orchestersuite nach den Capricen von Paganini ein Höhepunkt in seinem Orchesterschaffen. Mit dieser Suite, die 1936 in Saint-Tropez entstand, präsentiert Brusselmans ein Musterbeipiel seiner Orchestrierungskunst und befasst sich intensiv mit den inhärenten rhythmischen Möglichkeiten dieser äußerst schwierigen Capriccios Nicolò Paganinis. Technisch gesehen ist die sechsteilige Suite ein anspruchsvolles Werk, nicht zuletzt, weil die Orchestrierung sehr fein gesponnen und transparent ist. Der Komponist selbst bemerkt in der Partitur: «Die Ausführung dieser Orchestersuite ist zum Teil recht schwierig. Sie geht manchmal bis an die Grenze der technischen Möglichkeit der Instrumente; doch gibt sie sowohl dem einzelnen Spieler als auch den verschiedenen Instrumentengruppen Gelegenheit, ihr Können zur Geltung zu bringen und ihre Virtuosität zu zeigen.» Trotz (oder gerade wegen?) der anspruchsvollen Virtuosität nahmen mehrere internationale Orchester das Werk in ihr Repertoire auf.

Brusselmans widmete seine Paganini-Bearbeitungen dem belgischen Dirigenten Franz André (1893-1975). André und das Orchester des belgischen Rundfunks brachten das Werk am 12. September 1937 anlässlich eines Radio-Konzerts im Rahmen der Exposition internationale in Paris zur Uraufführung. Fast ein Jahr später, am 28. Juni 1938, dirigierte André dann Brusselmans Komposition mit dem Orchestre National de France.

In der Publikation Music in Belgium. Contemporary Belgian composers (1964) wird Brusselmans folgendermaßen charakterisiert: «Er war ein unkomplizierter Mann, der jede Geschwollenheit ablehnte und ein sehr zurückgezogenes Leben führte. Es war absolut nicht seine Absicht, persönliche Berühmtheit zu erlangen. Er war einer dieser seltenen Künstler, für die das Schaffen eine Lebensnotwendigkeit bedeutete. Obwohl er seiner Ausbildung nach als flämischer Impressionist hätte gelten können, war es niemals seine Absicht, sich dieser oder jener Schule anzuschließen. Die zahlreichen Strömungen, die im Lauf der letzten fünfzig Jahre die Musik durcheinander geschüttelt hatten, ließen ihn unberührt. Er war jedoch vollkommen auf der Höhe seiner Zeit und blieb es bis zu seinen letzten Kompositionen. Obwohl er in Paris geboren wurde (als Kind belgischer Eltern) und seine musikalische Bildung gewisse Einflüsse von Franck erkennen lässt, blieb seine Musik ihrem Wesen nach grundsätzlich flämisch; sein einziges Streben galt der Einfachheit und äußersten Ehrlichkeit.»

In Brusselmans´ Nachruf in Le Phare Dimanche (16. Oktober 1960) schrieb der Komponist Gérard Bertouille: «Obwohl er an verschiedenen Orten gelebt hatte, war Brusselmans in erster Linie einer der Unserigen, ein flämischer Musiker, hier und da unverkennbar erleuchtet von den hellen Sonnenstrahlen, mit denen der Süden ihn so oft beschenkt hatte: Da hat er die innere Freude erfahren, unseren Malern vergleichbar, die dort schon früher ihre wundervollen Landschaften gesucht hatten. Sollte er sich in die Nachfolge von Blockx eingereiht haben, gelang es ihm doch, dessen zauberhaftem, aber gelegentlich oberflächlichen Stil die Merkmale einer begeisterten, jedoch beherrschten Natur hinzuzufügen, die das allzu Eingängige ablehnte und der es gelang, ihre angeborene Verfeinerung in Einklang zu bringen mit einer hinreißenden lyrischen Fantasie.»

Jan Dewilde (Übersetzung: Michael Scheck)

Nachdruck eines Exemplars aus der Bibliothek des Königlichen flämischen Konservatoriums Antwerpen. Für das Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an die Bibliothek des VRO-VRK, Königliche Bibliothek Albert I, Brüssel. Diese Partitur wurde herausgegeben in Zusammenarbeit mit dem Studienzentrum für Flämische Musik (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek - www.svm.be).

 

 

Michel Brusselmans
(b. Paris, 12 februari 1886 – d. Brussel, 20 september 1960)

Orchestral Suite after the Caprices by Paganini
(1936)

Preface
Michel Brusselmans was born in Paris, of Belgian parents. When the family moved back to Belgium and father Brusselmans became a tailor in the capital, Michel Brusselmans started his studies at the Royal Conservatory of Brussels. Two of his teachers, Gustave Huberti and Edgar Tinel were excellent composers. He also studied at the Schola Cantorum in Paris under Vincent d’Indy. He finished his studies in his own country under Paul Gilson. This thorough and varied education certainly paid of: in 1911 Brusselmans won the Belgian Prize of Rome and in 1914 his symphonic poem Helena van Sparta (Helena of Sparta) (after Emile Verhaeren) won the Prix Agniez. In the meantime he tried to work as an orchestral violinist and conductor, but due to bad eyesight he was forced to give it up.

In 1921 he went to his native city Paris, where the music publishing company Salabert agreed to publish sonatas for violin and cello, which he had composed during the First World War. His first symphony (in «classic style») was also published by Salabert. In order to make a decent living in Paris, Brusselmans did some domestic work for Salabert, but after a while the music publisher asked him to write music for silent movies. Brusselmans composed around seven hundred larger and smaller pieces, varying from the sound of birds wings flapping to war sounds. He used these new skills in later orchestral works such as Bruits d’usine, Bruits d’avions and The Railway. It was a modest job – as an «auteur nègre» he remained anonymous - but it was a steady income.

He was able to buy a house in the Provence, where he worked on his oeuvre. In 1931 he composed the orchestral work Scènes Provençales and five years later his grand oratorium Jésus (loosely paraphrased from the Old and the New Testament) and a Canzonetta for violin and orchestra were finished. In 1938 the Rhapsodie voor hoorn en orkest (Rhapsody for horn and orchestra) and an organ concerto followed.

Because of the Second World War Brusselmans was forced to move back to Brussels. Since his income had been blocked by the French copyright company Sacem, he worked as an «arrangeur» at the Sender Brüssel, which was under German control. After the war, this position caused a considerable amount of problems.

Brusselmans returned to France, where the conductor Manuel Rosenthal and the orchestra of the French radio broadcasting service gave an excellent performance of his second Symphony (1932-1933). Brusselmans moved from his house in the Provence to Alicante in Spain, where he wrote, amongst others, his third symphony (the Levantian) and Psalm LVII.

One of his master pieces, like his second symphony, is the Orchestra Suite after the Caprices by Paganini. In this suite, composed in Saint-Tropez in 1936, Brusselmans shows his wide orchestral possibilities and uses the rhythmics of the extremely difficult capriccios of Nicoló Paganini in a brilliant way. On a technical level, this six-part suite is a difficult work, because the refined orchestration is very fragile and transparent. In the score the composer notes: «The performance of this orchestral suite offers considerable difficulties; occasionally it reaches the limits of actual orchestral possibilities. But it gives every player and group of instrumentalists an opportunity to display his virtuosity.» Despite (or thanks to?) this grand virtuosity several international orchestras added the work to their repertoire.

Brusselmans dedicated his Paganini-adaptations to the Belgian conductor Franz André (1893-1975). André and his orchestra of the Belgian radio broadcasting service performed the work on 12 September 1937, during a radio concert that was being broadcasted as part of the International Exposition in Paris. Almost a year later, André conducted the Orchestre National de France in Brusselmans’s composition.

In the publication Music in Belgium. Contemporary Belgian Composers (1964) Brusselmans is described as follows: «He was an unsophisticated man who rejected all pomposity and led a very retired life. He was never intent on acquiring personal fame. He was one of those rare artists for whom creation was a necessary function of life. Although thought to be a Flemish impressionist, he never aimed at following one or the other school. The numerous currents that have stirred music strongly for the last fifty years passed him by. He was completely abreast of his time, and remained so until his last compositions. Although he was born in Paris (of Belgian parents) and despite an education slightly influenced by Franck, his music remained fundamentally Flemish in tendency; he strove solely to attain simplicity and utter sincerity.»

In Brusselmans’s necrology Le Phare Dimanche (16 October 1960) the composer Gerard Bétouille wrote the following: «Even though he has been living in many different places, Brusselmans was most of all a musician of our region, a Flemish composer, yet he was undoubtedly often influenced by the ray of sunshine from the South of France: it’s that joy he found, a bit like our painters who went over there in the past, to look for beautiful sceneries and landscapes. If he considers himself part of the tradition of Jan Blockx, he has been able to transfer this charming – though sometimes slightly superficial - style, the proof of an enthusiastic and organized spirit, which always refuses to give in to simplicity, because he knew how to enrich his innate subtlety with the stimulations of a lyrical imagination.

Jan Dewilde (translation: Marjan Schrooten)

Reprint of a copy from the library of the Royal Flemish Conservatory, Antwerp. Performance material: library of the VRO-VRK, Royal Library, Brussels. This score was published in cooperation with the Centre for Flemish Music (Studiecentrum voor Vlaamse Muziek www.svm.be).

 

Michel Brusselmans
(Parijs, 12 februari 1886 – Brussel, 20 september 1960)

Suite d’orchestre d’après les caprices de Paganini (1936).

Voorwoord
Michel Brusselmans werd in Parijs uit Belgische ouders geboren. Toen het gezin naar België terugkeerde en vader Brusselmans zich in de hoofdstad als kleermaker vestigde, ging Michel Brusselmans er studeren aan het Koninklijk Conservatorium van Brussel. Met Gustave Huberti en directeur Edgar Tinel had hij er uitstekende componisten als leraar. Hij studeerde verder bij Vincent d’Indy aan de Schola Cantorum in Parijs en voltooide uiteindelijk zijn studies in eigen land bij Paul Gilson. Deze gedegen en gevarieerde opleiding loonde: in 1911 won Brusselmans de Belgische Prijs van Rome en in 1914 werd zijn symfonisch gedicht Helena van Sparta (naar Emile Verhaeren) bekroond met de Prix Agniez. Ondertussen probeerde hij als orkestviolist en dirigent de kost te verdienen, maar wegens zijn slechte zicht moest hij deze activiteiten al vlug staken.

In 1921 trok hij naar zijn geboortestad Parijs waar hij de muziekuitgeverij Salabert bereid vond om zijn viool- en cellosonates, gecomponeerd tijdens de eerste wereldoorlog, te publiceren. Ook zijn eerste symfonie («in klassieke stijl») werd in 1924 door Salabert uitgegeven. Om in Parijs te overleven, deed Brusselmans aanvankelijk enkele huishoudklussen voor Salabert, maar na enige tijd vroeg de muziekuitgever hem om muziek voor stomme films te schrijven. Brusselmans componeerde zowat zevenhonderd grotere en kleinere stukken, gaande van het klapwieken van vogels tot oorlogsgeluiden. Het métier dat hij zodoende verwierf, gebruikte hij later in orkestwerken als Bruits d’usine, Bruits d’avions en The railway. Het was een bescheiden job – als «auteur-nègre» bleef hij anoniem – maar zo had hij wel een vast inkomen. Hij kon zich een huis in de Provence permitteren waar hij in alle vrijheid aan zijn oeuvre werkte. In 1931 componeerde hij het orkestwerk Scènes provençales en vijf jaar later ontstonden zijn grootse oratorium Jésus (op teksten gebloemleesd uit het oude en nieuwe testament) en een Canzonetta voor viool en orkest. In 1938 volgden de Rhapsodie voor hoorn en orkest en een orgelconcerto.

De tweede wereldoorlog verplichtte Brusselmans om naar Brussel terug te keren. Omdat zijn inkomsten bij de Franse auteursrechtenmaatschappij SACEM geblokkeerd waren, trad hij als «arrangeur» in dienst bij Sender Brüssel, de door de Duitse bezetter gecontroleerde omroep. Die betrekking zorgde na de oorlog voor een aantal strubbelingen. Brusselmans keerde terug naar Frankrijk, waar dirigent Manuel Rosenthal en het orkest van Franse radio-omroep voor een opgemerkte uitvoering van zijn tweede symfonie (1932-1933) zorgden. Brusselmans ruilde zijn huis in de Provence voor een onderkomen in Alicante waar hij ondermeer zijn derde symfonie (de ‘Levantijnse’) en Psalm LVII componeerde.
Naast zijn tweede symfonie is de Suite d’orchestre d’après les caprices de Paganini een hoogtepunt in zijn orkestoeuvre. In deze suite, gecomponeerd in 1936 in Saint-Tropez, etaleert Brusselmans een staalkaart van orkestrale mogelijkheden en buit hij de ritmiek van de aartsmoeilijke capriccio’s van Nicolò Paganini ten volle uit. Technisch is deze zesdelige suite een moeilijk werk, ook al omdat de geraffineerde orkestratie erg broos en doorzichtig is. In de partituur noteerde de componist: »Cette suite d’orchestre est d’une exécution assez difficile. Elle atteint parfois la limite des possibilités de la facture instrumentale actuelle. Mais elle permettra successivement à chacun des instrumentistes, ou groupes d’instruments, de faire valoir leur virtuosité.» Ondanks (of dankzij?) die verregaande virtuositeit namen verschillende internationale orkesten het werk op het repertoire.

Brusselmans droeg zijn Paganini-bewerkingen op aan de Belgische dirigent Franz André (1893-1975). André en zijn orkest van de Belgische radio-omroep voerden het werk op 12 september 1937 uit tijdens een radioconcert dat uitgezonden werd in het kader van de Exposition internationale in Parijs. Bijna een jaar later, op 28 juni 1938, dirigeerde André het Orchestre National de France in Brusselmans’ compositie.

In de publicatie Music in Belgium. Contemporary Belgian composers (1964) wordt Brusselmans als volgt omschreven: «He was an unsophisticated man who rejected all pomposity and led a very retired life. He was never intent on acquiring personal fame. He was one of those rare artists for whom creation was a necessary function of life. Although tought to be a Flemish impressionist, he never aimed at following one or the other school. The numerous currents that have stirred music strongly for the last fifty years passed him by. He was completely abreast of his time, and remained so until his last compositions. Although he was born in Paris (of Belgian parents) and despite an education slightly influenced by Franck, his music remained fundamentally Flemish in tendency; he strove solely to attain simplicity and utter sincerity.»

En in Brusselmans’ necrologie in Le Phare Dimanche (16 oktober 1960) schreef de componist Gérard Bertouille: «Quoiqu’il ait vécu un peu partout, Brusselmans était avant tout un musicien de chez nous, un musicien flamand, avec ça et là, sans doute, un coup de ce soleil radieux que le Midi lui avait si souvent dispensé: c’est la joie qu’il y avait appris, un peu comme nos peintres y étaient allés chercher jadis leurs merveilleux paysages. Si c’est dans la lignée de Jan Blockx qu’il s’inscrit, il a su imprimer à ce style charmant mais parfois superficiel, la marque d’un esprit enthousiaste, ordonné et qui refusa toujours de céder à la facilité, sachant mêler sa subtilité native aux entraînements d’une imagination lyrique.»

Jan Dewilde, 2005

Herdruk van een kopie uit de bibliotheek van het Koninklijk Vlaams Conservatorium van Antwerpen. Voor het orkestmateriaal, gelieve u te wenden tot de bibliotheek van de VRO-VRK in de Koninklijke Bibliotheek Albert I in Brussel. Deze partituur werd gepubliceerd in samenwerking met het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be)

Michel Brusselmans
(Paris, le 12 février 1886 – Bruxelles, le 20 septembre 1960)

Suite d’orchestre d’après les caprices de Paganini
(1936).

Préface
Né à Paris de parents belges, Michel Brusselmans, n’est encore qu’un enfant, quand sa famille rentre à Bruxelles où son père s’établit comme tailleur. Brusselmans entame des études musicales au Conservatoire Royal de Bruxelles, où il a cours avec d’excellents compositeurs tels que Gustave Huberti et Edgar Tinel, le directeur du conservatoire. Il poursuit ses études, à Paris, à la Schola Cantorum avec Vincent d’Indy, et les terminent en Belgique avec Paul Gilson. Ces études variées et solides rapportent: en 1911, Brusselmans obtient le prix de Rome, et, en 1914, le prix Agniez pour son poème symphonique Helena van Sparta (Hélène de Sparte) d’après Emile Verhaeren. Dans l’intervalle, il tente de gagner sa vie en tant que violoniste dans un orchestre et en tant que chef d’orchestre. Il devra cependant interrompre assez vite ces activités à cause de ses problèmes de vue.

En 1921, Brusselmans quitte la Belgique pour sa ville natale. Là, les Editions Salabert publient ses sonates pour violon et violoncelle, composées lors de la première guerre mondiale, et sa première symphonie (1924) «dans le style classique». A son arrivée à Paris, pour pouvoir survivre dans la capitale française, Brusselmans se fait homme à tout faire de la maison Salabert, mais assez vite, la maison d’édition lui propose d’écrire de la musique pour films muets. Il composera à peu près 700 morceaux de musique, allant de battements d’ailes d’oiseaux à des bruits de guerre. Le savoir-faire qu’il obtient alors lui sert plus tard dans des oeuvres orchestrales telles que Bruits d’usine, Bruits d’avions et The railway (Les chemins de fer). Ce modeste travail – Brusselmans restait anonyme – lui assurait un revenu lui permettant de s’offrir une maison en Provence où il pouvait travailler librement à son œuvre. Ainsi, en 1931, il compose l’œuvre orchestral Scènes provençales, et, cinq ans plus tard, il écrit son grandiose oratorio Jésus (basé sur un choix de textes du Nouveau et de l’Ancien Testaments) et une Canzonetta pour violon et orchestre. En 1938, il compose Rhapsodie voor hoorn en orkest (Rhapsodie pour cor et orchestre) et un concerto pour orgue.

La seconde guerre mondiale éclate, et Brusselmans perd ses revenus de la société française de gestion de droits d’auteur, SACEM. Il se voit obligé de rentrer à Bruxelles, où il accepte de travailler comme «arrangeur» au Sender Brüssel, une antenne contrôlée par le Allemands (ce qui lui vaut pas mal de problèmes après la guerre). Puis, Brusselmans retourne en France, où le chef d’orchestre Manuel Rosenthal et l’orchestre de la Radiodiffusion Française présente une exécution remarquable de sa deuxième symphonie (1932-1933). Brusselmans échange sa maison en Provence pour une demeure à Alicante où il compose, entre autre, sa troisième symphonie (dite la «Levantine»).
Toujours dans les années ’30, il compose un autre chef-d’œuvre, à savoir, la Suite d’orchestre d’après les caprices de Paganini. Dans cette suite, composée à Saint-Tropez en 1936, Brusselmans étale un éventail des possibilités orchestrales en exploitant à fond la rythmicité des capriccios difficiles de Nicolò Paganini. D’un point de vue technique, cette suite en six parties demande une grande compétence, entre autre, parce que l’orchestration raffinée est fragile et transparente. Dans la partition, le compositeur note: «Cette suite d’orchestre est d’une exécution assez difficile. Elle atteint parfois la limite des possibilités de la facture instrumentale actuelle. Mais elle permettra successivement à chacun des instrumentistes, ou groupes d’instruments, de faire valoir leur virtuosité.» C’est toutefois, à cause de (ou grâce à ?) cette extrême virtuosité que plusieurs orchestres internationaux ont repris l’œuvre dans leur répertoire.

Brusselmans dédie ces adaptations d’après Paganini au chef d’orchestre belge Franz André (1893-1975). Le 12 septembre 1937, André et son orchestre de la radiodiffusion belge exécutent l’oeuvre lors d’un concert radiophonique diffusé dans le cadre de l’Exposition internationale à Paris. Puis, le 28 juin 1938, André dirige l’Orchestre National de France dans une nouvelle exécution de la suite.

Dans la publication, Music in Belgium. Contemporary Belgian composers (1964), Brusselmans est décrit de la façon suivante: «Brusselmans est un homme authentique sans prétention qui mène une vie retirée. N’ayant jamais recherché la gloire personnelle, il est un de ces rares artistes pour qui créer était vital. Bien qu’impressionniste flamand de par sa formation, il ne s’est jamais considéré comme épigone d’une école quelconque – il a d’ailleurs ignoré les nombreux courants dans la musique des cinquante dernières années. Jusque dans ses dernières compositions, la musique de Brusselmans est à la hauteur de ce qui se fait en musique. Bien que né à Paris (de parents belges), et, nonobstant une formation influencée par Franck, sa musique reste foncièrement de tendance flamande. Brusselmans vise, avant tout, la simplicité et la sincérité la plus profonde.»

Dans la nécrologie de Brusselmans dans Le Phare Dimanche (du 16 octobre 1960), le compositeur Gérard Bertouille écrit les mots suivants: «Quoiqu’il ait vécu un peu partout, Brusselmans était avant tout un musicien de chez nous, un musicien flamand, avec ça et là, sans doute, un coup de ce soleil radieux que le Midi lui avait si souvent dispensé: c’est la joie qu’il y avait appris, un peu comme nos peintres y étaient allés chercher jadis leurs merveilleux paysages. Si c’est dans la lignée de Jan Blockx qu’il s’inscrit, il a su imprimer à ce style charmant mais parfois superficiel, la marque d’un esprit enthousiaste, ordonné et qui refusa toujours de céder à la facilité, sachant mêler sa subtilité native aux entraînements d’une imagination lyrique.»

Jan Dewilde (traduction: Annick Mannekens)

Réédition d’une copie de la bibliothèque du Conservatoire Royal Flamand d’Anvers. Pour le matériel d’orchestre, veuillez vous adresser à la bibliothèque du VRO-VRK à la Bibliothèque royale de Belgique à Bruxelles. Cette partition a été publiée en collaboration avec le Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be).