Charles Louis Hanssens
(geb. Gent, 12. Juli 1802 – gest. Brüssel, 8. April 1871)

Fantaisie pour Violon et Clarinette (1836)
Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette (1841)

Vorwort
Charles Louis Hanssens entstammt einer Genter Musikerfamilie: sein Vater Joseph war Dirigent der Genter Oper und sein Onkel Charles Louis Komponist und langjähriger Dirigent des Orchesters der Brüsseler Monnaie.

Um 1812 wechselte Vater Joseph Hanssens von der Genter zur Amsterdamer Oper. Mit diesem Orchester gab sein Sohn bereits in seinem 10. Lebensjahr sein Debüt als Cellist. Auch als Komponist bewies er bereits in jungen Jahren sein künstlerisches Talent, obgleich er sich nach dem frühen Tod des Vater auf autodidaktische Studien beschränken musste. Neben der Musik, die er in seiner Umgebung hörte, dienten ihm vor allem die Lehrbüchern des Komponisten Anton Reicha als Grundlage. So konnte sich Hanssens bereits mit 14 Jahren einer Vielzahl kammermusikalischer Werke rühmen, unter anderem eines beachtenswerten Streichquartetts. Drei Jahre später waren auch drei Konzerte (für Klarinette, Fagot und Horn) und eine Oper, Les deux Joueurs, fertiggestellt. Nach einem Konflikt, der sich um sein «Oper-Ballett» La Fête du Temple rankte, wechselte er 1825 als Solist-Violincellist nach dem Orcester de la Monnaie, wo er seinem Onkel als Dirigenten wiederbegegnete. 1828 - in seinem 26. Lebensjahr - wurde er nach einer Kompositionsprüfung durchLuigi Cherubini und Anton Reicha zum Lehrer für Harmonie, Kontrapunkt und Komposition an der Königlichen Musikhochschule von Brüssel berufen.

Nach der belgischen Revolution bezichtigte man Hanssens des «Orangismus» wegen seiner Amsterdamer Vergangenheit, seiner Ehe mit einer Holländerin und seiner nieder-ländischen Berufung. Der vielversprechende Komponist und Dirigent war plötzlich zu einer «persona non grata» geworden und musste in den folgenden Jahre notgedrungen Beschäftigung in Amsterdam, Den Haag und Paris suchen. Als das Pariser Théâtre Ventadour Konkurs anmeldete, geriet Hanssens in finanzielle Schwierigkeiten. Dank der Vermittlung des Violinisten Lambert Meerts, Lehrer am Brüsseler Konservatorium, bekam Hanssens 1837 mit Hilfe des Brüsseler Konservatoriumsdirektor François-Joseph Fétis den Regierungsauftrag, ein Requiem für die Opfer der 1830er Revolution zu schreiben. Die Tradition, den Gefallenen der 1830er Revolution mit einer Totenmesse zu gedenken, gab es bereits seit 1833: So bat man in einem Jahr einem belgischen Komponisten, ein neues Requiem zu schreiben, im anderen Jahr spielte man die Totenmesse von Mozart oderCherubini. Nach der erfolgreichen Uraufführung seines Requiem wurde Hanssens offiziell rehabilitiert und konnte er sich in seinem Geburtsort niederlassen.

Dort arbeitete er von 1838 bis 1844 als Dirigent der Société des Concerts du Casino. Mit diesem Orchester vollbrachte er Pionierarbeit: in einer Zeit, in der das Repertoire vor allem aus Potpourris und Variationen populärer Opernthemen bestand, präsentierte er die Symphonien Beethovens.

1844 wechselte er nach Brüssel um Musikdirektor der Société royale de la Grande Harmonie zu werden. Fünf Jahre später dirigierte er zum erstenmal Beethovens 9. Sinfonie in Belgien. 1847 wurde er als zweiter Spross der Hanssensfamilie zum Dirigenten der Monnaie ernannt. Hier dirigierte er ein ungewöhnlich breites Repertoire: von Mozart bis hin zu zeitgenössischen Komponisten wie Meyerbeer, Berlioz und Gounod, die spgar selbst verschiedenen seiner Konzerte beiwohnten. In Brüssel setzte sich Hanssens mit Nachdruck für die Musik Richard Wagners ein und etablierte eine stabile Wagner-Tradition an der Monnaie. Ab dem Ende der 60er Jahre schränkten gesundheitliche Probleme seine Arbeit als Dirigent immer mehr ein. Er starb am 8. April 1871 im Alter von 68 Jahren.

Hanssens hinterließ eine beeindruckende Anzahl von Werken, unter anderem Streichquartette, eine Reihe von Ouvertüren, Orchesterphantasien, 14 Ballette, ein Dutzend Konzerte, neun Symphonien, Chorwerke, Open,, Kantaten, Oratorien, drei Messen und ein Requiem.

Die Klarinette war Hanssens bevorzugtes Instrument, eine Vorliebe, die zweifellos auf seiner Freundschaft mit den Brüsseler Klarinettenvirtuosen Joseph Blaes und Frédéric Franck beruhte. Franck war eine zeitlang Solist am Pariser Théâtre Ventadour und wurde später Lehrer am Genter Konservatorium, erster Klarinettist an der Genter und Brüsseler Oper und Solist des Musikercorps der Gidsen.

Neben einem Klarinettenkonzert und zwei Klarinettenkonzertinos schrieb Hanssens auch zwei Doppelkonzerte für Klarinette. 1836 vollendete er die Fantaisie pour violon et clarinette, welche (wahrscheinlich am 21. Februar 1837 im Genter Kasino) von Franck und Jean-Baptiste Singelée uraufgeführt wurde. Das Konzert ist in B geschrieben. Um aber der Violine einen leichteren Fingersatz zu ermöglichen und auch Brio und Bravour des Instruments hervorzuheben, zugleich aber dem Klarinettisten zu ermöglichen, in einer «angenehmen» Tonart zu spielen, schreibt Hanssens vor, die Violine einen halben Ton höher zu stimmen, damit sie in A spielt. Diese scordatura - Technik war vor allem im 17. und 18. Jahrhundertsehr populär. Ein bekanntes Beispiel ist Mozarts Sinfonia concertante für Violine und Altvioline, in der die Altvioline einen halben Ton höher als üblich gestimmt wird.

Wegen erheblicher Nachteile (höhere Spannung auf Saiten und Instrument, Intonationsprobleme, die Notwendigkeit, Geschwindigkeit und Druck des Bogens anzupassen), verschwand jene Technik jedoch allmählich während des 19. Jahrhunderts. Nur Virtuosen wie Paganini, Bériot und Vieuxtemps bedienten sich weiterhin der scordatura, um die techischen und expressiven Möglichkeiten des Instruments zu erweitern. Und so auch Hanssens.

Das Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette entstand 5 Jahre später und wurde am 12. Juli 1841 in Gent von Blaes und dem Oboisten Istas uraufgeführt. Der Anfang des ersten Teils beeindruckt vor allem durch seinen Kontrapunkt zwischen den Soloinstrumenten, im Adagio beweist sich Hanssens als begnadeter Melodiker, während im Schlussteil die Virtuosität im Vordergrund steht.

In beiden Konzerten setzt Hanssens eine Reihe bezaubernder Melodien ein, die er direkt aus einem Strauss französischer Opermelodien gepflückt haben könnte. Er zeigt sich als geschickter und einfallsreicher Komponist, der sein Metier vollständig beherrscht und zu orchestrieren weiß.

Die Entscheidung, in einem Doppelkonzert Klarinette und Oboe zu kombinieren, ist in jeder Hinsicht sehr eigenständig. Wohl gibt es Doppelkonzerte für zwei Klarinetten, wie das opus 35 von Franz Krommer, auch kennt man diese Kombination aus den konzertanten Symphonien für unterschiedliche solistische Holzbläser wie Mozarts Konzertante Symphonie KV 297b und Pleyels Symphonie concertante nr.5 (beide für vier Holzbläser und Orchester). Viel seltener aber ist das Zusammentreffen von Klarinette und Violine. Ein (viel) späteres Beispiel ist das Doppelkonzert für Klarinette und Altvioline von Max Bruch aus dem Jahre 1911.

Jan Dewilde, 2005 (Übersetzung: Werner De Smet)

Diese Partituren wurden angefertigt nach Handschriften aus der Bibliothek des Königlichen Konservatoriums Gent und Kopien aus dem Königlich Flämischen Konservatorium Antwerpen. Das Aufführungsmaterial ist erhältlich bei SVM Studienzentrum für flämische Musik (www.svm.be). Vorliegende Partitur wurde herausgegeben mit der freundlichen Unterstützung des Flandern Festivals Mechelen und des Studienzentrums für flämische Musik.

Charles Louis Hanssens
(b. Ghent, 12 July 1802 – d. Brussels, 8 April 1871)

Fantaisie pour Violon et Clarinette
(1836)
Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette
(1841)

Preface
Charles Louis Hanssens was born in a Ghent family of musicians: his father Joseph was conductor of the Ghent opera and his uncle Charles Louis was composer and many years’ conductor of the orchestra of the Brussels Théâtre de la Monnaie. Around 1812 father Joseph Hanssens exchanged the Ghent opera for the one in Amsterdam and there it was that his son at the age of ten already made his debut as a cellist. As a composer he equally showed artistic talent at an early age, though after his father’s premature death he was mainly to rely on self-tuition. In addition to the music he heard in his environment he particularly gathered his knowledge from the textbooks of the composer Anton Reicha. At no older than fourteen Hanssens could boast of being the author of a number of works for chamber music, among them a remarkable string quartet. Another three years later he had also composed three concertos (for clarinet, bassoon and horn) as well as an opera, Les deux Joueurs. Following a conflict concerning his «opera-ballet» La Fête du Temple he moved to the Monnaie orchestra in Brussels in 1825 as solo-cellist. There he worked with his uncle being the conductor. In 1828 at the age of 26 after a composition exam that was graded by Luigi Cherubini and Antoine Reicha he became teacher of harmony and composition at the Royal Music School of Brussels.

After the Belgian revolution he was accused of orangism because of his Amsterdam past, his marriage with a Dutchwoman and his Dutch appointment. Suddenly the promising composer and conductor had become «persona non grata» in Belgium and so the following years he was forced to seek employment in Amsterdam, The Hague and Paris. When the Parisian Théâtre Ventadour went bankrupt Hanssens got into financial trouble. Upon mediation of the violinist Lambert Meerts, teacher at the Brussels conservatory, Hanssens obtained a government commission via the Brussels conservatory director François-Joseph Fétis in 1837 to write a requiem for the victims of the 1830 revolution. The custom to commemorate the fallen of the 1830 revolution with a requiem dates from 1833. Certain years a Belgian composer was asked to compose a new requiem, other years the requiem masses of Mozart or Cherubini were resorted to. After the successful world creation of his Requiem Hanssens was officially rehabilitated was able to settle in his native town. There he worked from 1838 to 1844 as conductor of the Société des Concerts du Casino. With that orchestra he did genuine pioneering work by introducing Beethoven symphonies at a time when the orchestral repertoire mainly consisted of medleys and variations on popular operatic themes.

In 1844 he moved to Brussels to become musical director of the Société royale de la Grande Harmonie. There he conducted five years later the first performance of Beethoven’s ninth symphony. In 1847 he was appointed as conductor of the Monnaie, being the second scion there of the Hanssens dynasty. He conducted the complete repertoire from Mozart to contemporary composers such as Meyerbeer, Berlioz and Gounod, all of whom attended several of his performances in Brussels. In Brussels Hanssens also laid the foundation of the strong Wagner tradition that was to form in the Monnaie. At the end of the 1860s his health began to fail and as a conductor he encountered increasingly fierce opposition. He passed away on 8 April 1871 at the age of 68.

Hanssens left behind an impressive oeuvre, including string quartets, a whole lot of overtures, orchestral fantasies, fourteen ballets, some ten concertos, nine symphonies, choral works, operas, cantatas, oratorios and three masses and a requiem.

The clarinet was his favourite concertante solo instrument, although this preference was no doubt stimulated by his friendship with the Brussels clarinet virtuosos Joseph Blaes and Frédéric Franck. The latter was for some time a soloist at the Paris Théâtre Ventadour and later became a teacher at the Ghent conservatory, first clarinettist at the Ghent and Brussels operas and a soloist with the band of the Guides.

In addition to a clarinet concerto and two clarinet concertinos Hanssens also wrote two double concertos for clarinet. In 1836 he finished the Fantaisie pour violon et clarinette, which was created by Franck and Jean-Baptiste Singelée (in all probability on 21 February 1837 in the Ghent Casino). The concerto is in B-flat, but in order to facilitate the fingering on the violin while at once aiding the brio and bravura of the violin as well as allowing the clarinet to play in a «nimble» key, Hanssens prescribes tuning the violin a semitone higher to the effect of playing in A major. This «scordatura» technique was particularly in vogue in the seventeenth and eighteenth century. A well-known example is Mozart’s Sinfonia concertante for violin and viola, in which the viola is to be tuned a semitone higher than normal. Owing to the disadvantages (higher tension on the strings and the instrument, intonation problems, the necessity to adjust the velocity and stress of the bow) this technique gradually disappeared in the course of the nineteenth century. Only violin virtuosos like Paganini, Bériot and Vieuxtemps still exploited the «scordatura» in order to broaden the technical and expressive possibilities of their instrument. Thus equally Hanssens.

The Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette was composed five years later and created in Ghent on 12 July 1841 by Blaes and the oboist Istas. In the beginning of the first part the counterpoint between the two solo instruments is striking, in the adagio Hanssens shows himself from his most melodious side, while in the final part the virtuosity prevails.

In both concertos Hanssens wrote a number of charming melodies that seem to be plucked away straight out of the French opera repertoire. He proves to be a skilful and inventive composer fully mastering his métier and with a talent for orchestrating. Opting to combine the clarinet with the oboe in a double concerto is in every way original. For one thing there are double concertos for two clarinets, such as the opus 35 of Franz Krommer, for another the combination clarinet-oboe exists in concertante symphonies for various solo woodwinds, such as Mozart’s well-known Konzertante Symphonie KV 297b and Pleyel’s Symphonie concertante no. 5 (either of them for four woodwinds and orchestra). The combination of clarinet and violin is even more unusual. A (much) later example is the double concerto for clarinet and viola by Max Bruch of 1911.

Jan Dewilde, 2005 (translation: Jo Sneppe)

 

This score is based on the autographs from the Royal Conservatory of Ghent’s library and from copies from the Royal Conservatory of Antwerp’s library. For performance material, please contact the Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be). This study score is publish with the support of the Festival van Vlaanderen-Mechelen and the Studiecentrum voor Vlaamse Muziek.

 

 

Charles Louis Hanssens
(Gent, 12 juli 1802– Brussel, 8 april 1871)

Fantaisie pour Violon et Clarinette
(1836)
Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette
(1841)

Voorwoord
Charles Louis Hanssens is in een Gentse familie van musici geboren: zijn vader Joseph was dirigent van de Gentse opera en zijn oom Charles Louis was componist en jarenlang dirigent van het orkest van de Muntschouwburg in Brussel. Rond 1812 ruilde vader Joseph Hanssens de Gentse opera in voor die Amsterdam en het is in dat orkest dat zijn zoon al op zijn tiende als cellist debuteerde. Ook als componist was hij er vroeg bij, al was hij na de vroegtijdige dood van zijn vader vooral op zelfstudie aangewezen. Naast de muziek die hij in zijn omgeving hoorde, haalde hij zijn kennis vooral uit de leerboeken van de componist Anton Reicha. Al op zijn veertiende mocht Hanssens zich de auteur van een aantal kamermuziekwerken noemen, waaronder een opmerkelijk strijkkwartet. Nog eens drie jaar later had hij ook drie concerto’s (voor klarinet, fagot en hoorn) en een opera op zijn actief, met name Les deux Joueurs. Na een conflict rond zijn «opera-ballet» La Fête du Temple verhuisde hij in 1825 als solo-cellist naar het Muntorkest in Brussel, waar hij zijn oom als dirigent trof. In 1828 werd hij, na een compositie-examen dat beoordeeld werd door Luigi Cherubini en Antoine Reicha, op zijn 26ste leraar harmonie en compositie aan de Koninklijke Muziekschool van Brussel.

Na de Belgische omwenteling werd hij wegens zijn Amsterdams verleden, zijn huwelijk met een Nederlandse en zijn Hollandse benoeming van orangisme beschuldigd. De veelbelovende componist en dirigent was in België plots «persona non grata» en moest de daarop volgende jaren hij noodgedwongen emplooi zoeken in Amsterdam, Den Haag en Parijs. Toen het Parijse Théâtre Ventadour failliet ging, raakte Hanssens in financiële problemen. Na bemiddeling van de violist Lambert Meerts, leraar aan het Brussels conservatorium, kreeg Hanssens via de Brusselse conservatoriumdirecteur François-Joseph Fétis in 1837 een regeringsopdracht om een requiem te schrijven voor de slachtoffers van de revolutie van 1830. Na de succesvolle wereldcreatie op 23 september 1838 werd hij officieel gerehabiliteerd en kon hij zich in zijn geboortestad vestigen. Daar werkte hij van 1838 tot 1844 als dirigent van de Société des Concerts du Casino. Met dat orkest leverde hij werkelijk baanbrekend werk door, in een tijd dat het orkestrepertoire vooral bestond uit potpourri’s en variaties op populaire operathema’s, Beethoven-symfonieën te introduceren.

In 1844 verhuisde hij naar Brussel om er muziekdirecteur te worden van de Société royale de la Grande Harmonie. Vijf jaar later dirigeerde hij er de eerste uitvoering van Beethovens negende symfonie. In 1847 werd hij als tweede telg van de Hanssens-dynastie benoemd tot dirigent van de Munt. Hij zou daar het hele repertoire dirigeren: van Mozart tot hedendaagse componisten als Meyerbeer, Berlioz en Gounod, die verschillende voorstellingen in Brussel bijwoonden. In Brussel lag Hanssens ook aan de basis van de sterke Wagnertraditie die in de Munt zou ontstaan. Vanaf het einde van de jaren 1860 begon hij te sukkelen met zijn gezondheid en kreeg hij als dirigent met steeds meer weerstand te kampen. Hij overleed op 8 april 1871, 68 jaren oud.

Hanssens liet een indrukwekkende reeks werken na, waaronder strijkkwartetten, een hele reeks ouvertures, orkestfantasieën, veertien balletten, een tiental concerto’s, negen symfonieën, koorwerken, opera’s, cantates, oratoria en drie missen en een requiem.

De klarinet was zijn favoriete concerterende instrument, al werd die voorkeur ongetwijfeld gestimuleerd door zijn vriendschap met de Brusselse klarinetvirtuozen Joseph Blaes en Frédéric Franck. Deze laatste was een tijdje solist aan het Parijse Théâtre Ventadour en werd later leraar aan het Gentse conservatorium, eerste klarinettist aan de Gentse en Brusselse opera’s en solist bij het muziekkorps van de Gidsen.

Naast een klarinetconcerto en twee klarinetconcertino’s schreef Hanssens ook twee dubbelconcerto’s voor klarinet. In 1836 voltooide hij het Fantaisie pour violon et clarinette, dat (waarschijnlijk op 21 februari 1837 in de Gentse Casino) werd gecreëerd door Franck en Jean-Baptiste Singelée. Het concerto staat in Bes, maar om de vingerzettingen op de viool te vergemakkelijken en tegelijkertijd het brio en de bravoure van de viool te bevorderen en de klarinet toe te laten in een «handige» toonaard te spelen, schrijft Hanssens voor om de viool een halve toon hoger te stemmen zodat die in A speelt. Deze «scordatura»-techniek was vooral in de zeventiende en de achttiende eeuw in zwang. Een bekend voorbeeld is Mozarts Sinfonia concertante voor viool en altviool, waarin de altviool een halve toon hoger dan normaal staat gestemd. Wegens de nadelen (hogere spanning op de snaren en het instrument, intonatieproblemen, de noodzaak om de snelheid en de druk van de boog aan te passen), verdween deze techniek stilaan gedurende de negentiende eeuw. Alleen vioolvirtuozen als Paganini, Bériot en Vieuxtemps exploiteerden de «scordatura» nog om zo de technische en expressieve mogelijkheden van hun instrument te verbreden. En dus ook Hanssens.

Het Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette ontstond vijf jaar later en werd op 12 juli 1841 in Gent gecreëerd door Blaes en de hoboïst Istas. In het begin van het eerste deel valt het contrapunt tussen beide solo-instrumenten op, in het adagio toont Hanssens zich van zijn meest melodieuze kant, terwijl in het slotdeel de virtuositeit primeert.

In beide concerto’s schrijft Hanssens een aantal charmante melodieën die zo uit het Franse operarepertoire lijken weggeplukt. Hij toont zich een vaardig en vindingrijk componist die zijn métier ten volle beheerst en weet te orkestreren. De keuze om in een dubbelconcerto de klarinet met de hobo te combineren is alleszins origineel. Enerzijds zijn er dubbelconcerto’s voor twee klarinetten, zoals het opus 35 van Franz Krommer en anderzijds komt de combinatie klarinet-hobo voor in concertante symfonieën voor meerdere solistische houtblazers, zoals Mozarts bekende Konzertante Symphonie KV 297b en Pleyels Symphonie concertante nr. 5 (beide voor vier houtblazers en orkest). Het samengaan van klarinet met viool is nog zeldzamer. Een (veel) later voorbeeld is het dubbelconcerto voor klarinet en altviool van Max Bruch uit 1911.
Jan Dewilde, 2005

Partituren gerealiseerd op basis van manuscripten uit de bibliotheek van het Koninklijk Conservatorium van Gent en van kopies uit het Koninklijk Vlaams Conservatorium van Antwerpen. Voor het materiaal, gelieve u te wenden tot het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be). Deze partituur is gepubliceerd met de vriendelijke ondersteuning van het Festival van Vlaanderen-Mechelen en het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek.

Charles Louis Hanssens
(né à Gand le 12 Juillet 1802 – mort à Bruxelles le 8 avril 1871)

Fantaisie pour Violon et Clarinette
(1836)
Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette
(1841)

Préface
Charles Louis Hanssens naquit dans une famille gantoise de musiciens: son père Joseph était chef d’orchestre à l’opéra de Gand et son oncle Charles Louis était compositeur et pendant de nombreuses années chef d’orchestre à l’Opéra de la Monnaie à Bruxelles. Vers 1812 le père quitta l’orchestre de l’opéra de Gand pour celui d’Amsterdam, où son fils débuta comme violoncelliste à l’âge de dix ans. Il ne tardera pas à écrire ses premières compositions, bien que la mort précoce de son père le contraignît à une formation d’autodidacte. Outre la musique qu’il entendit dans l’enceinte familiale, il puisa surtout dans les livres d’études du compositeur Anton Reicha. A quatorze ans, Hanssens était déjà l’auteur d’un certain nombre de pièces de musique de chambre, dont un quatuor à cordes remarquable. Pendant les trois années suivantes il composa trois concertos (pour clarinette, basson et cor), ainsi qu’un opéra, intitulé Les deux Joueurs. Après un conflit autour de son opéra-ballet La Fête du Temple, il déménagea comme violoncelliste solo à l’orchestre de la Monnaie à Bruxelles, où il retrouva son oncle. En 1828, après avoir passé un examen de composition qui fut évalué par Luigi Cherubini et Anton Reicha, il devint, à l’âge de 26 ans, professeur d’harmonie et de composition à l’Ecole Royale de Musique à Bruxelles.

Après la Révolution belge il fut accusé d’»orangisme » en raison de son séjour à Amsterdam, de son mariage avec une Hollandaise et de sa nomination hollandaise. Devenu tout d’un coup «persona non grata» en Belgique, le compositeur et chef d’orchestre très prometteur fut contraint de chercher de l’emploi à Amsterdam, La Haye et Paris. Suite à la faillite du Théâtre Ventadour à Paris, Hanssens dût affronter des difficultés financières. Grâce à la médiation du violoniste Lambert Meerts, professeur au Conservatoire de Bruxelles, il obtint en 1837, par l’intermédiaire de François-Joseph Fétis, directeur du Conservatoire, l’ordre du gouvernement d’écrire un requiem à l’intention des victimes de la révolution de 1830. La coutume de commémorer les morts de la révolution de 1830 avec un requiem existait depuis 1833. Certaines années on demandait à un compositeur belge de créer un nouveau requiem, d’autres années on recourait aux messes de requiem de Mozart ou de Cherubini. Après la création mondiale fort acclamée de son Requiem, Hanssens fut officiellement réhabilité et put s’installer à nouveau dans sa ville natale. De 1838 à 1844, il y travailla comme chef d’orchestre de la Société des Concerts du Casino. Il ouvrit de nouvelles voies avec cet orchestre, en programmant des symphonies de Beethoven à une époque où le répertoire d’orchestre ressassait surtout des pots-pourris et des variations sur des thèmes d’opéra populaires.

En 1844 il déménagea à Bruxelles pour y devenir directeur de musique de la Société Royale de la Grande Harmonie. Cinq ans plus tard, il y dirigea la première exécution de la neuvième symphonie de Beethoven. En 1847, il fut le deuxième membre de la famille Hanssens à être nommé chef d’orchestre à l’Opéra de la Monnaie. Il y dirigera tout le répertoire: de Mozart aux compositeurs contemporains comme Meyerbeer, Berlioz et Gounod, qui assistèrent à plusieurs auditions à Bruxelles. Encore à Bruxelles, Hanssens fut parmi ceux qui établirent les bases de la solide tradition wagnérienne qui émergua plus tard à la Monnaie. A partir de la fin des années 1860 son état de santé s’affaiblit et son travail de chef d’orchestre se heurta à une résistance grandissante. Il mourut le 8 avril 1871, âgé de 68 ans.

Hanssens laissa une œuvre impressionnante, contenant plusieurs quatuors à cordes, une série d’ouvertures, des fantaisies pour orchestre, quatorze ballets, une dizaine de concertos, neuf symphonies, des chorales, des opéras, des cantates, des oratorios, trois messes et un requiem.

Il nourrissait une préférence nette pour la clarinette comme instrument d’orchestre, prédilection sans doute liée à son amitié avec les virtuoses de la clarinette Joseph Blaes et Frédéric Franck. Ce dernier fut pendant un certain temps soliste au Théâtre Ventadour à Paris et devint plus tard professeur au Conservatoire à Gand, ainsi que premier clarinettiste aux opéras de Gand et de Bruxelles et soliste à la Musique des Guides.
Outre un concerto pour clarinette et deux concertinos pour clarinette, Hanssens composa également deux doubles concertos pour clarinette. En 1836, il acheva la Fantaisie pour violon et clarinette qui fut créée par Franck et Jean-Baptiste Singelée au Casino de Gand, probablement le 21 février 1837. Le concerto est composé en Sib, mais, en vue de faciliter la partie de violon, de favoriser la verve et la bravoure de l’instrument, et de permettre à la clarinette de jouer sur une tonalité plus habile, Hanssens prescrit d’ accorder le violon un demi-ton plus haut. Cette technique de «scordatura» était surtout en vogue aux dix-septième et dix-huitième siècles. La Sinfonia concertante pour violon et alto de Mozart en est un exemple fameux, où l’alto est accordé un demi ton plus haut que normalement. En raison des désavantages (une plus haute tension sur les cordes et sur l’instrument, des problèmes d’intonation, la nécessité d’adapter la vitesse et la pression de l’archet), cette technique a graduellement disparu au courant du dix-neuvième siècle. Seuls les virtuoses du violon comme Paganini, Bériot et Vieuxtemps continuèrent d’utiliser la «scordatura» afin d’élargir les possibilités techniques et expressives de leur instrument. Et donc Hanssens aussi.

Le Morceau de Concert pour Hautbois et Clarinette date de cinq ans plus tard et fut créé à Gand le 12 juin 1841 par Blaes et le hautboïste Istas. Le début du premier mouvement se démarque par le contrepoint entre les deux instruments solo. Dans l’adagio, Hanssens donne libre cours à son penchant le plus mélodieux, alors que la virtuosité prime dans la finale.

Les deux concertos contiennent des mélodies charmantes qui semblent avoir été directement empruntées au répertoire de l’opéra français. Hanssens s’y montre un compositeur ingénieux, à la plume facile, qui a une maîtrise parfaite de son métier et du langage orchestral. Le choix de combiner la clarinette avec le hautbois est en tout cas original. D’une part, il existe des doubles concertos pour deux clarinettes, comme l’opus 35 de Franz Krommer et, d’autre part, la combinaison clarinette-hautbois apparaît dans des symphonies concertantes pour plusieurs bois solistes, comme la célèbre Symphonie concertante KV 297b de Mozart et la Symphonie concertante n° 5 de Pleyel (tous les deux pour quatre bois et orchestre). Il est encore plus rare de voir aller de pair la clarinette et le violon. Un exemple beaucoup plus tardif est le double concerto pour clarinette et alto de Max Bruch de 1911.

Jan Dewilde, 2005 (traduction: Lieven Tack)

Partition réalisée d’après les manuscripts de la bibliothèque du Conservatoire Royal de Gand et des copies du Conservatoire Royal d’Anvers. Pour la location du matériel, contacter le Studiecentrum voor Vlaamse Muziek (www.svm.be). Cette partition est publiée avec le soutien du Festival van Vlaanderen-Mechelen et du Studiecentrum voor Vlaamse Muziek.