Peter Benoit
(geb. Harelbeke, 17. August 1834 – gest. Antwerpen, 8. März 1901)
Tétralogie religieuse
(1858 – 1863)
Vorwort
Einer alten Tradition gemäß empfing Peter Benoit seine erste musikalische Ausbildung als Chorknabe an der Sankt Salvatorkirche zu Harelbeke. Obgleich nur ein kleines Städtchen in Südwest-Flandern, besaß Harelbeke doch eine Kapitelkirche mit einer reichen musikalischen Überlieferung. Für deren Kirchenchor und Orchester schrieb Benoit seine ersten geistlichen Werke. Auch während seines Studiums bei François-Joseph Fétis am Conservatoire royal zu Brüssel komponierte er einige geistliche Werke, unter anderem ein Stabat Mater und eine Anzahl Motetten. Das doppelchörige Ave Maria, das er 1857 - nach der Zuerkennung des Prix de Rome - während seiner Studienreise durch Deutschland schuf, betrachtete er selbst als den offiziellen Beginn seiner Komponistenlaufbahn. Es trägt die Opusnummer 1 und ist August Neithardt gewidmet, dem Dirigenten des Berliner Domchors.
Die Doppelchörigkeit war typisch für Benoit. Diese Technik verwendete er auch in seiner anspruchsvollen, vierteiligen Tétralogie religieuse, mit Ausnahme der Petite cantate de Noël. Diese Weihnachtskantate, die er seinem Lehrmeister Fétis widmete, vollendete er am 17. August 1858 in Berlin. Sie wurde zusammen mit einigen Motetten an Weihnachten 1859 in der Kollegiatkirche Sint-Michiel en Sint-Goedele in Brüssel uraufgeführt. Fétis schrieb über diese pastorale Kantate: «Das Stück ist charakterisiert durch seine Originalität und persönlich gefärbte Stimmung. Das Ergebnis seiner kunstvollen Schreibweise und sein Wissen über die Wirkungen der Klänge stehen darin in einem harmonischen Gleichgewicht mit dem Gegenstand des Werks. Dieser Gegenstand, dem Neuen Testament entnommen, wird in den Worten der Heiligen Schrift wiedergegeben.»
Die folgenden drei Teile der Tétralogie religieuse (Messe solennelle, Te Deum und Requiem) komponierte er zwischen 1859 und 1863 in Paris, wo er sich dank eines Stipendiums, das Bestandteil des Prix de Rome war, aufhalten konnte. Während er hier vergeblich versuchte, sich als Opernkomponist durchzusetzen, war er in Brüssel mit seinen geistlichen Werken erfolgreich.
Am 22. April 1860 vollendete er in Paris die Messe solennelle, und einen Monat später sprach er in einem Brief an seinen Bruder voller Zuversicht über seine Komposition: «Ich habe viel Vertrauen in meine Arbeit – es ist ein sehr seriöses Werk, über das ich lange nachgedacht habe, und das ich versuchte, so großartig wie nur möglich zu machen. Ich habe die Messe vom Gesichtspunkt des geistlichen Dramas aus behandelt, im Sinne Gottes, so wie ich ihn empfinde, und auch vom philosophischen Standpunkt aus». Wiederum war Fétis begeistert von der Arbeit seines Schülers: «Die Messe des Herrn Benoit ist eine großartige Komposition, und sie verdient, dass man seine Aufmerksamkeit auf jene zwei Ausgangspunkte lenke, die den Rang eines Kunstwerks ausmachen, nämlich die Idee und deren Verwirklichung. In der Instrumentalmusik können sich Idee und Gefühl einer Unabhängigkeit, einer unbegrenzte Freiheit erfreuen, die dem reinen Ideal nahekommt. Wenn aber - wie in der geistlichen und dramatischen Musik - die Kunst einen fest umrissenen Gegenstand hat, dann sind Gefühl und Gedanke dessen Anforderungen unterworfen, und je mehr sich das Werk in Einklang befindet mit seinem Gegenstand, umso besser die Inspiration.(...) Das Werk des Herrn Benoit ist konzipiert für einen großen und kleinen Chor, die im einem Dialog stehen und gelegentlich miteinander verschmelzen. Diese Kombination, die charakeristisch für dieses Stück ist, hat er sie zum ersten Mal in einer Kantate ausprobiert, die beim großen Kompositionswettbewerb preisgekrönt wurde». Nur bei der Länge des Credo macht Fétis einen Vorbehalt geltend, da es die Erfordernisse der Liturgie weit überschreite. Die Messe wurde am 21. Juli 1860, dem belgischen Nationalfeiertag, in Brüssel uraufgeführt.
Auch das Te Deum, vollendet am 8. Januar 1862, erklang zum ersten Mal an einem Nationalfeiertag, dem 21. Juli 1863. Nach der Uraufführung schrieb die führende Zeitschrift Le Guide musical: «Zweifellos gibt es andere bewundernswürdige Te Deum, sowohl was die Kraft als die Idee betrifft. Aber wir kennen wenige, die diese Größe atmen, diese Einheit in der Gestaltung zustande bringen und die so viele neue und gewagte Effekte zu bieten haben».
Schlussstein in Benoits geistlichem Zyklus wurde das Requiem, das im Rahmen der Unabhängigkeitsfeiern am 23. September 1863 in Brüssel seine Uraufführung erlebte. Edmond Vanderstraeten, einer der besten Musikologen Flanderns im 19. Jahrhundert, nannte die Totenmesse ein Meisterwerk: «Form, Idee, Ausdruck, alles daran ist neu und originell. Unserer Meinung nach ist dies die genialste Komposition, die im Bereich der geistlichen Musik unseres Landes geschaffen wurde. Sie verrät kein Modell, keine Schule, und es wäre schwierig, um nicht zu sagen unmöglich, ihr einen Platz innerhalb der zeitgenössischen musikalischen Produktion zuzuweisen. Ihr Schöpfer folgt einem Weg, der der seine ist, und er gehorcht seinem Drang mit einem Wagemut, der verblüffend ist».
Benoit betrachtete diese vier Werke als eine geistliche Tetralogie (Tétralogie religieuse), ein «Christliches musikalisches Epos»: die Geburt Jesu (Weihnachtskantate), Leiden und Kampf Christi (Messe), das Reich Christi (Te Deum) und Poem vom Tod und dem zukünftigen Leben (Requiem).
Jan Dewilde, 2005 (Übersetzung: Michael Scheck)
Nachdruck eines Exemplars der Bibliotheek des Antwerpener Konservatoriums.
Aufführungsmaterial : Peter Benoitfonds v.z.w., Desguinlei 25, B-2018 Antwerpen.
Diese Studienpartitur wird veröffentlicht mit freundlicher Unterstützung durch das Studiecentrum voor Vlaamse Muziek.
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Peter Benoit
(b. Harelbeke, 17 August 1834 – d. Antwerp, 8 March 1901)
Tétralogie religieuse
(1858 - 1863)
Preface
As part of an age-old tradition, Benoit received his first musical education as a chorister at St Salvator’s Church in Harelbeke. Though a small town in Southwest Flanders, Harelbeke could pride itself on a collegiate church with a rich musical tradition. For this church choir and orchestra Benoit wrote his first religious works. Also during his formative years with François-Joseph Fétis at the royal Conservatoire in Brussels he wrote some sacred music, for example a Stabat Mater and a number of motets. The Ave Maria for double choir which he composed during his study trip through Germany after obtaining the Prix de Rome in 1857, he considered himself as the official start of his career as a composer: he called it opus number 1 and dedicated it to August Neithardt, the conductor of the Berlin Dom-Chor.
Using a double-choir was characteristic of Benoit. He also employed this procedure in his ambitious four-part work Tétralogie religieuse, with the notable exception of Petite cantate de Noël. He finished this Christmas cantata, which he dedicated to his teacher Fétis, on 17 August 1858 in Berlin. Together with some motets the cantata was created on Christmas Day 1859 in the Brussels Collegiate Church St Michael and St Gudula. Fétis wrote about this pastoral cantata: «The piece has a character of originality and of individual sentiment. The merit of the art of writing, as well as the knowledge of the effects of sound, are in harmony with its subject. This subject taken by the author from the New Testament is indicated by the words of the Holy Scripture.»
The three subsequent parts of the Tétralogie religieuse (Messe solennelle, Te Deum en Requiem) were composed between 1859 and 1863 in Paris, where he could reside thanks to the grant he earned with the Prix de Rome. In vain he tried to gain visibility as an opera composer in Paris. However, in Brussels, he was successful with his religious works.
On 22 April 1860 he completed the Messe solennelle in Paris, and one month later he expressed in a letter to his brother his belief in the work: «I am very confident about my accomplishment – it is a most serious work, about which I have meditated a long time and which I have tried to express with the greatest possible grandeur. I have treated the Mass from the angle of religious drama, of God, to enhance its meaning, as well as from a philosophical point of view .»
Again Fétis was enthusiastic about his pupil’s work: «Mr Benoit’s work is a splendid composition, deserving to draw attention to the two points of view that embrace all the value of an artwork, viz. the idea and its realisation. In instrumental music the idea, the sentiment, enjoy an independence, an unlimited freedom that come close to pure ideal; but when art has a well-defined subject such as sacred or dramatic music, sentiment and idea are subordinated to the constraints of the subject, and the more its character is in accordance with this subject, the better the inspiration. (…) The work of Mr Benoit was written for a large and a small choir dialoguing and sometimes merging: this combination is typical of his; He first attempted this in his prize-winning cantata of the great composition competition.» Fétis had only one reservation, namely the length of the credo that disproportionately exceeded the requirements of liturgy. The mass was created in Brussels on 21 July 1860, the Belgian national holiday.
Also the Te Deum, finished on 8 January 1862, had its first performance on a national holiday: 21 July 1863. After the creation the authoritative periodical Le Guide musical wrote: «No doubt, there are Te Deum admirable by their force and idea, but we know only few which breathe this grandeur, which realise this unity of conception, and which offer so many new and bold effects.»
The final piece of Benoit’s religious cycle was the Requiem that was created in Brussels on the occasion of the independence festivities on 23 September 1863. Edmond Vanderstraeten, one of the best Flemish musicologists of the nineteenth century, acclaimed the death mass as a masterpiece: «Form, idea, expression, all is new and original. To us this is the most brilliant composition ever produced in the sacred music tradition of our country. It does not follow any model or school and it would be difficult and even impossible to assign it any particular ranking in the hierarchy of contemporary productions. The author takes a course all of his own, obeying his impulses with an amazing boldness.»
Benoit considered those four works as a spiritual tetralogy (Tétralogie religieuse), a «Christian musical epic»: the birth of Christ (Christmas Cantata), the passion and the struggle of Christ (Mass), the kingdom of Christ (Te Deum) and the poem of death and of eternal life (Requiem).
Jan Dewilde, 2005 (translation: Jo Sneppe)
Reprint of a copy from the Antwerp Conservatory Music Library.
For performance material please contact: Peter Benoitfonds v.z.w. Desguinlei 25, B-2018 Antwerp
This study score is printed with the support of the Studiecentrum voor Vlaamse Muziek.
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Peter Benoit
(Harelbeke, 17 augustus 1834 – Antwerpen, 8 maart 1901)
Tétralogie religieuse
(1858 - 1863)
Voorwoord
Ingeschakeld in een eeuwenlange traditie heeft Benoit zijn vroegste muziekopleiding gekregen als koraaltje aan de Sint-Salvatorskerk, in Harelbeke. Niettegenstaande het een klein stadje in Zuid-West-Vlaanderen betrof, beschikte Harelbeke over een kapittelkerk met een rijke muziektraditie. Het is voor dit kerkkoor- en orkest dat Benoit zijn eerste religieuze werken heeft geschreven. Ook tijdens zijn studietijd bij François-Joseph Fétis aan het Conservatoire royal in Brussel schreef hij enkele religieuze werken, waaronder een Stabat Mater en een reeks motetten. Het dubbelkorige Ave Maria dat hij, na het behalen in 1857 van de Prix de Rome, tijdens zijn studiereis door Duitsland schreef, zag hij zelf als het officiële begin van zijn componistencarrière: hij gaf het opusnummer 1 mee en droeg het op aan August Neithardt, de dirigent van het Dom-Chor van Berlijn.
Die dubbelkorigheid was typisch voor Benoit. Hij paste het procédé ook toe in zijn ambitieuze vierluik Tetralogie religieuse, de Petite cantate de Noël uitgezonderd. Die kerstcantate, die hij aan zijn leermeester Fétis opdroeg, voltooide hij op 17 augustus 1858 in Berlijn. De cantate werd, samen met enkele motetten, op kerstmis 1859 in de Collegiale Kerk Sint-Michiel en Sint-Goedele in Brussel gecreëerd. Fétis schreef over deze pastorale cantate: «Le morceau a un caractère d’originalité et de sentiment individuel. Le mérite de l’art d’écrire, ainsi que la connaissance des effets de sonorité, y sont en harmonie avec le sujet. Ce sujet, pris par l’auteur dans le Nouveau Testament, est indiqué par ces paroles de l’Ecriture Sainte.»
De drie volgende delen van de Tétralogie religieuse (Messe solennelle, Te Deum en Requiem) componeerde hij tussen 1859 en 1863 in Parijs waar hij kon resideren dankzij zijn met de Prix de Rome gewonnen stipendium. In Parijs probeerde hij zich als operacomponist te laten opmerken, tevergeefs. Succes kende hij wél in Brussel met zijn religieuze werken.
Op 22 april 1860 voltooide hij in Parijs de Messe solennelle en een maand later drukte hij in een brief aan zijn broer zijn geloof in het werk uit: «J’ai beaucoup de confiance dans mon travail – c’est une œuvre conçue très sérieusement, que j’ai méditée longtemps et que j’ai tâché d’exprimer le plus grandement possible. J’ai traité la messe au point de vue du drame religieux, de Dieu, tel que je le sens et puis aussi au point de vue philosophique (…).» Opnieuw was Fétis opgetogen over het werk van zijn leerling: «La messe de M. Benoit est une grande composition, digne de fixer l’attention sous les deux points de vue qui embrassent toute la valeur d’une oeuvre d’art, à savoir la pensée et la réalisation. Dans la musique instrumentale, la pensée, le sentiment, jouissent d’une indépendance, d’une liberté illimitées qui vont jusqu’ à l’idéal pur; mais lorsque l’art a un objet déterminé, comme celui de la musique religieuse ou de la musique dramatique, le sentiment, la pensée se subordonnent aux exigences du sujet, et l’inspiration est d’autant meilleure que son caractère est plus conforme à ce sujet. (…) L’ouvrage de M. Benoît est écrit pour un grand chœur et un petit qui dialoguent et quelquefois se réunissent: cette combinaison lui appartient; il en a fait le premier essai dans sa cantate couronnée au grand concours de composition musicale.» Fétis maakte alleen bezwaar bij de lengte van het credo dat de vereisten van de liturgie verregaand overschrijdt. De mis werd op 21 juli 1860, de Belgische nationale feestdag, in Brussel gecreëerd.
Ook het Te Deum, voltooid op 8 januari 1862, beleefde zijn eerste uitvoering op een nationale feestdag: 21 juli 1863. Na de creatie schreef het gezaghebbende tijdschrift Le Guide musical: «Il existe sans doute d’admirables Te Deum, comme force et comme idée. Mais nous en connaissons peu qui respirent cette grandeur, qui réalisent cette unité de conception et qui offrent tant d’effets neufs et hardis.»
Het sluitstuk van Benoits religieuze cyclus was het Requiem dat in het kader van de onafhankelijkheidsfeesten op 23 september 1863 in Brussel werd gecreëerd. Edmond Vanderstraeten, een van de beste musicologen die Vlaanderen in de negentiende eeuw rijk was, riep de dodenmis tot een meesterwerk uit: «Forme, idée, expression, tout y est neuf et original. C’est, selon nous, la composition la plus géniale qui ait été produite dans la musique religieuse de notre pays. Elle ne relève d’aucun modèle, d’aucune école, et il serait difficile, pour ne pas dire impossible, de lui assigner un rang déterminé dans la hiérarchie des productions contemporaines. L’auteur suit une voie qui est la sienne, et il obéit à son impulsion avec une hardiesse qui vous confond.»
Benoit beschouwde deze vier werken als een geestelijk vierluik (Tétralogie religieuse), een «Christelijk muzikaal epos»: de geboorte van Christus (Kerstcantate), lijden en strijden van Christus (Mis), het rijk van Christus (Te Deum) en poëma van de dood en van het toekomstig leven (Requiem).
Jan Dewilde, 2005
Herdruk van een kopie van de Bibliotheek van het Conservatorium van Antwerpen.
Voor de huur van het material, gelieve uw te wenden tot : Peter Benoitfonds v.z.w,. Desguinlei 25, 2018 Antwerpen
Deze partituur is gepublizeer met de vriendeligke ondersteuning van het Studiecentrum voor Vlaamse Muziek. (www.scm.be)
Peter Benoit
(né à Harelbeke le 17 août 1834 – mort à Anvers le 8 mars 1901)
Tétralogie religieuse
(1858-1863)
Préface
Issu d’une tradition pluriséculaire, Benoit reçut sa première éducation musicale comme jeune choriste à l’église Saint-Sauveur, à Harelbeke. Aussi petite fût-elle, la ville d’Harelbeke dans le Sud-Ouest de la Flandre Occidentale n’en possédait pas moins une église collégiale au passé musical très riche. Ce fut pour ce choeur et orchestre que Benoit composa ses premières œuvres religieuses. Pendant sa formation chez François-Joseph Fétis au Conservatoire royal de Bruxelles, il écrivit encore quelques œuvres religieuses, dont un Stabat Mater et une série de motets. Lui-même considérait l’Ave Maria pour double chœur, écrit lors d’un voyage d’études en Allemagne après avoir obtenu le prix de Rome en 1857, comme le début officiel de sa carrière de compositeur : il l’appela l’opus n° 1 et le dédia à August Neithardt, le chef d’orchestre du Dom-Chor de Berlin.
Le double chœur était caractéristique de l’œuvre de Benoit. Il appliqua le même procédé dans son ambitieuse Tétralogie religieuse, à l’exception de la Petite Cantate de Noël. Cette cantate de Noël, dédiée à son maître Fétis, fut achevée le 17 août 1858 à Berlin. Elle fut créée à Noël 1859 dans l’Eglise Saint-Michel et Sainte-Gudule, à Bruxelles, ensemble avec quelques motets. Fétis écrivit au sujet de cette cantate pastorale: «Le morceau a un caractère d’originalité et de sentiment individuel. Le mérite de l’art d’écrire, ainsi que la connaissance des effets de sonorité, y sont en harmonie avec le sujet. Ce sujet, pris par l’auteur dans le Nouveau Testament, est indiqué par ces paroles de l’Ecriture Sainte.»
Il composa les trois parties suivantes de la Tétralogie religieuse (Messe solennelle, Te Deum et Requiem) de 1859 à 1863 à Paris, où il put séjourner grâce à la bourse d’études qu’il obtint du Prix de Rome. Il tenta en vain de s’y faire connaître comme compositeur d’opéra. En revanche, à Bruxelles il acquit la renommée avec ses œuvres religieuses.
Le 22 avril 1860 il acheva à Paris la Messe solennelle et un mois plus tard il exprimait sa confiance en cette œuvre dans une lettre à son frère: «J’ai beaucoup de confiance en mon travail – c’est une œuvre conçue très sérieusement, que j’ai méditée longtemps et que j’ai tâché d’exprimer le plus grandement possible. J’ai traité la messe au point de vue du drame religieux, de Dieu, tel que je le sens et puis aussi au point de vue philosophique». Fétis était à nouveau enchanté par l’œuvre de son élève: «La messe de M. Benoit est une grande composition, digne de fixer l’attention sous les deux points de vue qui embrassent toute la valeur d’une oeuvre d’art, à savoir la pensée et la réalisation. Dans la musique instrumentale, la pensée, le sentiment, jouissent d’une indépendance, d’une liberté illimitées qui vont jusqu’à l’idéal pur; mais lorsque l’art a un objet déterminé, comme celui de la musique religieuse ou de la musique dramatique, le sentiment, la pensée se subordonnent aux exigences du sujet, et l’inspiration est d’autant meilleure que son caractère est plus conforme à ce sujet. (…) L’ouvrage de M. Benoît est écrit pour un grand chœur et un petit qui dialoguent et quelquefois se réunissent: cette combinaison lui appartient; il en a fait le premier essai dans sa cantate couronnée au grand concours de composition musicale». La seule objection de Fétis concernait la longueur du credo qui dépassait trop les exigences posées par la liturgie. La messe fut créée le 21 juillet 1860, jour de la Fête Nationale belge.
Le Te Deum, achevé le 8 janvier 1862, connaîtra aussi sa première exécution le jour de la Fête Nationale, le 21 juillet 1863. Après la création, la revue renommée Le Guide musical écrivit : «Il existe sans doute d’admirables Te Deum, comme force et comme idée. Mais nous en connaissons peu qui respirent cette grandeur, qui réalisent cette unité de conception et qui offrent tant d’effets neufs et hardis».
La conclusion du cycle religieux de Benoit était le Requiem qui fut créé à Bruxelles dans le cadre des Fêtes de l’Indépendance belge, le 23 septembre 1863. Edmond Vanderstraeten, l’un des meilleurs musicologues que la Flandre ait connu au dix-neuvième siècle, exalta le requiem comme un chef d’œuvre : «Forme, idée, expression, tout y est neuf et original. C’est, selon nous, la composition la plus géniale qui ait été produite dans la musique religieuse de notre pays. Elle ne relève d’aucun modèle, d’aucune école, et il serait difficile, pour ne pas dire impossible, de lui assigner un rang déterminé dans la hiérarchie des productions contemporaines. L’auteur suit une voie qui est la sienne, et il obéit à son impulsion avec une hardiesse qui vous confond».
Benoit considérait ses quatre œuvres comme une véritable Tétralogie religieuse, «une épopée chrétienne musicale»: la naissance du Christ (Cantate de Noël), la souffrance et la lutte du Christ (la Messe), le royaume du Christ (Te Deum) et le poème de la mort et de la vie éternelle (Requiem).
Jan Dewilde, 2005 (traduction: Lieven Tack)
Réimpression d’un exemplaire de la bibliothèque du Conservatoire d’Anvers.
Pour la location du matériel contacter le: Peter Benoitfonds v.z.w., Desguinlei 25, B-2018 Anvers
Cette partition est publiée avec le soutien du Studiecentrum voor Vlaamse Muziek. |
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