Giacomo Meyerbeer
(geb. Berlin 5.9.1791 - gest. 2.5.1864 in Paris) 

Dinorah ou le Pardon de Ploerme l“ Komische Oper in 3 Akten

Libretto: Michel Carré und Jules Barbier
Uraufführung: Paris, 4.4.1859 

Vorwort
Giacomo Meyerbeer wird am 5.9.1791 als Jakob Liebmann Beer in Tasdorf bei Berlin geboren. (Auf Wunsch eines Erbonkels setzt er später dessen Nachnamen Meyer vor Beer). Meyerbeer wächst in einer begüterten wie auch geistreichen jüdischen Bankiers-familie auf und erhält seit frühesten Jahren eine breitgefächerte musikalische Erziehung. In Berlin studiert er Komposition bei Zelter und B. A. Weber, in Darmstadt auch Kontrapunkt bei Abt Vogler (gemeinsam mit Carl Maria von Weber) und in Wien, wo er sein großes Talent als Pianist perfektioniert, trifft er mit Salieri zusammen. Meyerbeer ist noch unsicher, ob er eine Laufbahn als Pianist einschlagen solle, aber Salieri rät ihm 1815, nach Italien zu gehen, um dort Gesang und italienische Oper zu studieren. Meyerbeer begeistert sich für die Oper, italienisiert seinen Vornamen und komponiert fortan «rossinisch». Aus seiner italienischen Ära ist Il Crociato in Egitto (Venedig, 1824) das Werk, das sich am längsten gehalten hat.

1826 geht er nach Paris, um dort den Crociato einzustudieren. Er erlebt die ersten pariserischen «Großen Opern», Aubers Stumme von Portici und Rossinis Tell, und schreibt daraufhin Robert le Diable, die 1831 erscheint und das Genre der «Großen Oper» erst wirklich festigt. Noch ist Meyerbeers Musik recht italienisch, aber mit Les Huguenots (1836) zum Libretto von Eugène Scribe findet er zu dem etwas prunkhaften französischen Stil, der ihn und die Pariser Oper weltberühmt machen wird. Die Hugenotten sind ein Triumph, die Begeisterung der Zeitgenossen ist enorm, und selbst Heinrich Heine verbeugt sich vor Meyerbeer. In weniger als zwei Jahren kommt es zur 100. Aufführung. Kritik aber geht mit dem Ruhm Hand in Hand; unter anderem in Form von bösartigen Parodien – wobei die tödlich-genialste aus der Feder von Offenbach stammt. Nach den Hugenotten arbeitet er an mehreren Scribe-Opern weiter, wird aber 1842 als Nachfolger Spontinis zum Generalmusikdirektor an der Königlichen Oper in Berlin ernannt und komponiert für sein neues Haus eine national-romantische deutsche Oper, Das Feldlager in Schlesien (1844). Diesem militaristisch-sentimentalen Werk verhilft lediglich die Kunst der «schwedischen Nachtigall», Jenny Lind -  von Meyerbeer an sein Haus engagiert - als Heldin Vielka zu einigem Erfolg. 1849 kommt Der Prophet in Paris heraus; Meyerbeer komponiert wieder große französische Oper. 1854 folgt seine erste komische Oper, L’etoile du Nord (ein Recycling der Feldlager-Musik ), 1859 dann die zweite: Dinorah. An seiner letzten Oper, L’Africaine (1865) hatte er schon seit 1830 gearbeitet; er vollendet sie 1862, erlebt jedoch ihre Erstaufführung nicht mehr. Meyerbeer stirbt 1864 dreiundsiebzigjährig während der Probenarbeit an der Afrikanerin in Paris; beerdigt aber wird er in Berlin.

Meyerbeer lebte ganz für seine Arbeit an der Musik. Unterwegs zwischen Berlin, Italien, Paris gab es für ihn nicht viel anderes. Er soll vorsichtig und klug gewesen sein, eher in sich gekehrt. Stets auf seinemVorteil bedacht, konnte er sich dennoch durchaus für andere einsetzen.

Berlioz sagte über Meyerbeer: «Er besaß nicht nur das Glück, Talent zu haben, er besaß sogar das Talent, Glück zu haben.» Die Nachwelt jedoch war schnell unbarmherzig mit ihrer Kritik. Man sagte, daß kein geschmackliches Niveau so tief sein konnte, als daß Meyerbeer nicht hinunterstieg, wenn er dadurch Ruhm und ein breites Publikum zu gewinnen vermochte. Dennoch hatte er auf viele Komponisten großen Einfluß, nicht zuletzt auf den jungen Verdi – und Wagner. Trotz Wagners Kritik an seinen Opern hatte besonders dessen Umgang mit dem Orchester enorme Bedeutung für ihn: Meyerbeer kombinierte die Instrumente neu, ließ sie seltsame Klänge von großer Wirkung erzeugen, vermochte das Orchester unheimlich und dämonisch klingen zu lassen und benutzte ungewöhnliche Instrumente wie Bassklarinette, Saxophon und viola d’amore. So läßt er in Dinorah die Harfe mit ungewöhnlichen Flageolett-Tönen erklingen. Auch teilte er die Chöre auf und setzte sie instrumental ein, in erster Linie als Klangmittel.

Meyerbeers Musik ist oftmals durchaus kalkuliert, bisweilen sogar vulgär; die Partituren voll unnötiger Verzierungen und billiger Effekthascherei (chromatische Skalen, Steigerungen mit Hilfe von Paukenwirbeln, heftige dynamische Akzente). Und doch ist er in der Operngeschichte von großer Bedeutung – nicht nur als ‘Gründer’ der französischen Großen Oper. Als Komponist war er eine große Begabung, die sich aber nie ganz entfaltete. Er war großartig, aber nicht einzigartig, er passte sich an, war mal deutsch, mal italienisch, mal französisch. Jedoch verstand er mehr vom Theater als die meisten anderen Opernkomponisten und dachte während des Schreibens der Partitur zuallererst an die Dramaturgie. Große Kunst ist die Tenorarie Vasco da Gamas «O paradis» (aus der Afrikanerin) oder die Altpartie des Fides im Propheten. Dinorahs Tanz mit dem Schatten gehört auch heute noch zum Repertoire einer jeden Koloraturprimadonna.

Die Uraufführung von Dinorah ou Le Pardon de Ploermel, bekannt als Dinorah, fand in der Opéra-Comique in Paris statt. Schon bald wurde die Oper in allen großen Opernhäusern gespielt, und die meisten großen Sopranistinnen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts haben als Protagonistin dieser Oper brilliert. Dinorah ist deutlich ein Spätwerk, sie ist ganz anders als Meyerbeers übrige Werke; die Musik ist reizend und einfach (trotz der verworrenen Handlung), aber auch spielerisch und voll frischer Einfälle. Der Komponist der großen tragischen Oper ist in Dinorah genialisch leicht und witzig; die Heldin wird zwar ein ‘bißchen‘ wahnsinnig und tanzt einen virtuosen Walzer mit Echokoloraturen mit ihrem eigenen Schatten, «Ombre legère», aber später wird sie wieder gesund – und wir ahnen das, denn die Musik hat nichts Unheimliches. Eine Ziege hat sogar ein Wiegenlied und ein Motiv. Tatsächlich ist das Duett zwischen Hoel und Corentin «Quand l’heure sonnera» eines der graziösesten Buffostücke der französischen Opernliteratur, die Chöre dieses ländlichen Ambiente mit seinen Jägern, Holzfällern, Hirten und Mähern sind malerisch, der Gesang an die Jungfrau ist schlicht und süß, das Muttrinken und Corentins Rückkehr aus dem Wirtshaus mit der hörbaren Trunkenheit in den Stimmen ist beste komische Oper. Es ist das Werk eines älteren, abgeklärten Herrn, eine schöne Draufgabe.

Handlung

Ort und Zeit
Bretagne, 19. Jahrhundert

Personen
Hoel, ein Ziegenhirte - Bass
Dinorah, Hoels Verlobte - Sopran
Corentin, Sackpfeifer - Tenor
Ein Jäger - Bass
Ein Mäher - Tenor
Erster Hirtenknabe - Sopran
Zweiter Hirtenknabe - Mezzosopran

Vorgeschichte
Hoel und Dinorah sollten bei der jährlichen Wallfahrt zur Heiligen Jungfrau in Ploermel getraut werden. Ein plötzliches Unwetter sprengte nicht nur den Hochzeitstag, sondern vernichtete durch Blitz und Feuer die Habe von Dinorahs Vater. Ein alter Hexen-meister verriet dem vor totaler Armut stehenden Hoel den Ort eines vergrabenen Schatzes – der aber nur geborgen werden könne, wenn Hoel sich ein Jahr lang von den Menschen fernhielte. Hoel ließ sich auf den Handel ein. Die verlassene Braut wird wahnsinnig und irrt seither in den Bergen umher. - Nun ist ein Jahr vergangen, Hoel ist zurückgekehrt und sucht jemanden, der ihm helfen und als erster den Schatz berühren soll: Denn der Legende nach wird dieser sterben. Erst dann kann Hoel den Schatz bergen.

Meyerbeer läßt die Vorgeschichte in einer ausgedehnten Ouverture mit Chor (hinter dem geschlossenen Bühnenvorhang) durch die Musik ‘erzählen’.

Akt I
Landleute ziehen an Corentins einsamer Hütte vorüber. Dinorah tritt in ihrem halb zerrissenen Brautkleid auf und singt ihrer Ziege ein Wiegenlied.  Als sie Corentins Sackpfeife hört, entfernt sie sich rasch, um ihn umso mehr zu erschrecken, als dieser sie entdeckt. Er denkt, sie ist eine der Elfen, die den Menschen zwingen zu tanzen, bis sie sterben: Dinorah will auch tanzen und zwingt Corentin zum Mitmachen. Erschöpft hören sie, daß jemand klopft. Dinorah flieht durch das Fenster. Hoel kommt, um Corentin zu überreden, mit ihm den Schatz zu holen. Der verängstigte Corentin wird ins Wirtshaus geschickt, um Wein zu holen; Hoel und er trinken sich Mut zu und machen sich singend auf den Weg in die Dunkelheit.

Akt II
Holzfäller ziehen durch den mondbeschienenen Wald. Als sie fort sind, erscheint Dinorah, die ihren Schatten im Mondlicht sieht und denkt, er sei ein Freund: Sie singt und tanzt mit ihm. Als sie im Wald verschwindet, zieht ein Unwetter herauf. Hoel und Corentin sind bei der wilden Schlucht angekommen, wo sich der Schatz befindet. Hoel läßt den ängstlichen Corentin zurück und überquert zunächst alleine die Schlucht auf einer schmalen Baumstamm-Brücke. Corentin versucht es wieder mit munteren Liedern, doch dann erscheint Dinorah und singt das Lied vom legendärischen Gold: «Wer der erste war, der den Schatz berührt, stirbt im selben Jahr». Corentin begreift jetzt, was Hoel im Schilde führt, und als dieser über den Baumstamm zurückkehrt, kommt es zum Streit. Corentin weigert sich voranzugehen und als erster Hand anzulegen. Es kommt beinahe zu Tätlichkeiten – da hören sie Dinorah, die sich versteckt gehalten hatte. Corentin kommt auf die Idee, die Wahnsinnige vorzuschicken, aber sie läßt sich nichts sagen. Es ist, als würde sie die Worte gar nicht wahrnehmen. Hoel erkennt zwar ihre Stimme, glaubt aber an ein Blendwerk des Teufels: Das Trugbild seines Mädchens  wurde ihm geschickt, um ihn davor zu warnen, den unschuldigen Corentin sterben zu lassen. Da bricht ein fürchterliches Gewitter los; Dinorah läuft zur Brücke, reißt sich ihr Halsband ab - und Hoel erkennt endlich seine Braut. Da aber ist sie schon auf der gefährlichen Baumbrücke. Der Blitz fährt ein, zerschmettert die Brücke und Dinorah stürzt zusammen mit ihr in die Tiefe. Entsetzt flieht Corentin, während Hoel Dinorah zur Hilfe eilt und sie aus brausendem Wildwasser zieht.

Akt III
Jäger, Mäher und Hirten preisen den herrlichen Morgen. Hoel trägt die bewusstlose Dinorah und bettet sie auf der Wiese. Hoel ist verzweifelt und bereut seinen ganzen Plan zutiefst. Der Schatz, den er gesucht hat, ist ja eigentlich sie, seine Liebste. Dinorah erwacht und glaubt lediglich geträumt zu haben. Der Wahnsinn hat sich durch den Schock des Sturzes gänzlich verflüchtigt. Langsam erinnert sie sich an die Vorgänge aus dem Jahr zuvor: Zum Glück ist die alljährliche Prozession bereits auf dem Weg, und sie hört den gleichen Gesang wie damals (aus der Ouverture auch dem Publikum bekannt). Betend sinkt sie nieder, während Hoel Freunde und Nachbarn verständigt. Auch Brautkranz und Schleier werden herbeigeschaft, der Hochzeitszug setzt sich in Bewegung und endlich werden Braut und Bräutigam vermählt.

Irmelin Mai Hoffer, 2006

Aufführungsmaterial ist von Ricordi, Feldkirchen. zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars aus der Sammlung Tom Zelle, Chicago.

Giacomo Meyerbeer
(b. Berlin, 5 September 1791 - d. Paris, 2 May 1864)

Dinorah ou Le Pardon de Ploermel Comic opera in three acts
on a libretto by Michel Carré and Jules Barbier

Premièred in Paris on 4 April 1859

Preface
Giacomo Meyerbeer was born in Tasdorf nr. Berlin on 5 September 1791 to Jakob Liebmann Beer. (Later, at the request of a wealthy uncle, he prefixed the latter’s name Meyer to his own surname.) The boy grew up in a well-to-do and cultivated Jewish banking family and received an encyclopedic musical education from his earliest childhood. He studied composition with Zelter and B. A. Weber in Berlin, counterpoint with Abbé Vogler in Darmstadt (Carl Maria von Weber was a fellow-student), and met Salieri in Vienna, where he perfected his great talent at the piano. At that time he was still uncertain whether to take up a pianist’s career, but Salieri advised him in 1815 to travel to Italy for the purpose of studying singing and Italian opera. Meyerbeer thereupon developed a huge liking for opera, changed his first name to Giacomo, and began to compose à la Rossini. Of the works from this Italian period, the one that held the boards the longest was Il Crociato in Egitto (Venice, 1824). In 1826 he moved to Paris to prepare a new production of Il Crociato. There he witnessed the first of the Parisian «grand operas» - Auber’s La muette de Portici and Rossini’s Guillaume Tell - and promptly composed his own Robert le Diable, which appeared in 1831 and fully solidified the new genre. At this time Meyerbeer’s music was still fairly Italianate, but with Les Huguenots (1836), on a libretto by Eugène Scribe, he found his way to the somewhat ornate French style that would bring both him and the Paris Opéra worldwide renown. Les Huguenots was a triumph, and the enthusiasm of his contemporaries knew no bounds; even Heinrich Heine paid obeisance to Meyerbeer. In less than two years it had reached its one-hundredth performance. But fame goes hand in hand with criticism, including malicious parodies, of which the deadliest and most brilliant came from the pen of Offenbach. After Les Huguenots Meyerbeer continued to work on several Scribe operas before being appointed to succeed Spontini as general music director of the Berlin Royal Opera in 1842. For his new theater he then wrote a romantic and nationalist opera in German, Das Feldlager in Schlesien (1844), a militaristic yet maudlin work that owed its meager success entirely to the art of the «Swedish nightingale» Jenny Lind, who joined the Berlin ensemble at Meyerbeer’s instigation and created the opera’s heroine, Vielka. Meyerbeer then returned to French grand opera with Le Prophète, which came out in Paris in 1849. The year 1854 saw his first comic opera L’étoile du nord, which recycled the music from Feldlager. It was followed by his second comic opera, Dinorah, in 1859. His final opera, L’Africaine (1865), had occupied him since 1830. He completed it in 1862 but was unable to witness its première, having died in Paris in 1864, aged 73, during the rehearsals. He is buried in Berlin.

Meyerbeer lived entirely for his music, and between Berlin, Italy and Paris there was little to distract him. He is said to have been cautious and intelligent with a tendency toward introversion. Ever intent on his own advantage, he could nevertheless put himself out for other people. Berlioz once said of him: «He possessed not only the good fortune to have talent, but the talent to have good fortune.»

Posterity was soon merciless in its criticism. It was said that no level of taste was so low that Meyerbeer could not go beneath it if it held out prospects of fame and a large audience. Yet he had a sizable influence on many composers, not least being the young Verdi - and Wagner. Despite Wagner’s critique of Meyerbeerean opera, the older man’s treatment of the orchestra in particular had an enormous impact on Wagner. Meyerbeer combined the instruments in new ways, generating strange sounds of great forcefulness. He allowed the orchestra to sound eerie and demonic, employing such unusual instruments as the bass clarinet, saxophone, and viola d’amore. In Dinorah he has the harps play unusual harmonics and divides the choruses, employing them to instrumental effect by using them primarily as a timbral resource.

Meyerbeer’s music is frequently contrived and sometimes even vulgar. His scores abound in extraneous embellishments and cheap effects: chromatic scales, violent dynamic crashes, crescendos bolstered by rolls on the timpani. Yet he was extremely important to opera history, not merely as the «founder» of French grand opera. He was a greatly gifted composer who never quite reached a full flowering. He was magnificent but not unique, and a born conformist, now German, now Italian, now French. Yet he had a greater understanding of the theater than most other opera composers, and while writing his scores his thoughts centered first and foremost on the dramatic structure. Great art can be found Vasco da Gama’s tenor aria «O paradis» from L’Africaine, or Fides’s alto part in Le Prophète. Even today Dinorah’s Dance with the Shadow belongs in the repertoire of every coloratura prima donna.

The première of Dinorah ou Le Pardon de Ploermel, known simply as Dinorah, took place at the Paris Opéra-Comique. It was soon being mounted in all the great opera houses, and most of the leading sopranos of the nineteenth and early twentieth centuries indulged in its title role. Dinorah is clearly a late work and differs markedly from Meyerbeer’s other operas; the music is charming and simple (despite the convoluted plot), even playful and full of fresh invention. The composer of high operatic tragedy became ingeniously deft and witty in Dinorah; the title figure is «a bit crazy,» to be sure, and is made to dance a virtuoso waltz with her own shadow, «Ombre legère,» accompanied by coloratura echoes. But later she regains her sanity, and we suspect as much, for there is nothing unhinged about the music. Even a nanny-goat is given a lullaby and a motif. Indeed, the duet between Hoël and Corentin, «Quand l’heure sonnera,» is one of the most graceful buffo pieces in French opera; the choruses in this rural landscape, with its hunters and woodsmen, shepherds and reapers, are thoroughly picturesque, and the Hymn to the Virgin Mary dulcet and unadorned. The Brindisi and Corentin’s return from the tavern, with voices audibly drunk, is comic opera at its very best. Dinorah is the work of a mellowed, elderly gentleman, and a lovely final flourish.

Synopsis of the Plot

Time and place:
Brittany, nineteenth century

Cast
Hoël, a goatherd - bass
Dinorah, his beloved - soprano
Corentin, a bagpipe player - tenor
A hunter - bass
A reaper - tenor
First shepherd boy - soprano
Second shepherd boy - mezzo-soprano

Before the curtain rises
Hoël and Dinorah are meant to marry during the annual pilgrimage to the Virgin Mary in Ploermel. A sudden thunderstorm not only disperses the wedding procession but destroys the belongings of Dinorah’s father with fire and lightning. Faced with abject poverty, Hoël consults an ancient sorcerer who tells him about a buried treasure which, however, can only be unearthed if he stays away from his fellow humans for an entire year. Hoël agrees to the terms. The abandoned bride goes mad and has wandered aimlessly in the mountains ever since. - A year has now passed, and Hoël has returned. He is looking for someone to help him and to be the first to touch the treasure, for a legend has it that this person is doomed to perish. Only then will Hoël unearth the treasure.

Meyerbeer «recounts» this preliminary story in an extensive overture with chorus before the curtain rises.

Act I
Country folk pass by Corentin’s solitary dwelling. Dinorah appears in her tattered bridal gown and sings a lullaby to her goat. When she hears Corentin’s bagpipes, she rushes away in order to terrify him all the more when he finds her. Corentin imagines that she is one of those elves who force humans to dance themselves to death: Dinorah too wants to dance and forces Corentin to join her. Exhausted, they then hear a knock at the door. Dinorah flees through the window. Hoël enters and tries to persuade Corentin to seek the treasure with him. Thoroughly intimidated, Corentin is dispatched to the tavern to fetch wine. He and Hoël drink to screw up their courage and set off into the darkness, singing.
Act II
Woodsmen pass through the moonlit forest. Once they have left, Dinorah enters and sees her shadow in the moonlight. Thinking it to be a friend, she sings and dances with it. Hardly has she disappeared into the forest than storm clouds assemble. Hoël and Corentin arrive at the wild gorge where the treasure is hidden. Hoël calls the timid Corentin back and crosses the gorge alone on a narrow tree trunk. Corentin makes a second attempt, singing merry tunes. But Dinorah appears and sings the Song of the Legendary Gold: «He who first touches the treasure shall die before the year is out.» Corentin now understands what mischief Hoël is about, and a quarrel ensues when Hoël returns across the tree trunk. Corentin refuses to go ahead and be first to lay hands on the treasure. They are about come to blows when they hear Dinorah, who had slipped into a hiding place. Corentin lights on the idea of sending the mad girl ahead of them, but she will have none of it, seemingly not even hearing their words. Hoël recognizes her voice, but thinks she is a diabolical fata morgana: the Devil has sent him the simulacrum of his fiancée to warn him not to dispatch the innocent Corentin to certain death. A furious thunderstorm bursts upon the scene; Dinorah rushes toward the bridge, tears off her neckerchief - and Hoël at last recognizes her true identity. But she is already on the perilous tree trunk. A lightning bolt strikes, the bridge is shattered, and Dinorah plunges with it into the depths. Horrified, Corentin flees while Hoël rushes to Dinorah’s aid and pulls her out of the raging torrent.

Act III
Hunters, reapers, and shepherds praise the magnificent morning. Hoël carries the unconscious Dinorah in his arms and sets her down softly on the meadow. He is distraught and deeply regrets his entire scheme. After all, the treasure he was seeking is there before him, his beloved Dinorah. She wakes up and believes that she has merely been dreaming; her madness has been entirely dispelled by the shock of her plunge. Gradually she recalls the events of the previous year: as luck would have it, the annual procession is already under way, and she hears the same hymn being sung (the audience already knows it from the overture). She kneels in prayer while Hoël informs his friends and neighbors. Even the bridal wreath and veil are produced, and the wedding procession sets in motion. Bride and bridegroom are finally united in marriage.

Translation: Bradford Robinson, 2006

For performance material please contact the publisher Ricordi, Feldkirchen. Reprint of a copy from the collection Tom Zelle, Chicago.