Frederick Delius
(geb. Bradford, Yorkshire, 29. Januar 1862 - gest. Grez-sur-Loing, 10. Juni 1934)

Violin Concerto (1916)

«Es gibt im Leben nur ein wahrhaftiges Glück, und das ist: das Glück des Schaffens.

... Das wahre musikalische Genie komponiert aus einem einzigen Grund: um der eigenen Seele Ausdruck zu verleihen.»Frederick Delius

Viele Musikliebhaber kennen Frederick Delius als den englischen Komponisten der ländlichen Romantik schlechthin. Tatsächlich aber war Delius Sohn deutschstämmiger Eltern und verbrachte den Großteil seines Lebens in Frankreich. Noch vor der Geburt ihres vierten Kindes (von insgesamt vierzehn Kindern), das sie «Fritz» tauften, hatten seine Eltern die britische Staatsangehörigkeit angenommen. Der Vater Julius war zugleich ein sehr erfolgreicher Textilhändler und großer Musikliebhaber. Später sollte Fritz von ihm berichten:

«Mein Vater liebte die Musik sehr und klimperte manchmal auf dem Klavier herum, wenn er sich alleine wähnte. Er war auch ein leidenschaftlicher Konzertbesucher und ließ oft zu Hause Kammermusik erklingen».
Der junge Delius zeigte früh eine musikalische Begabung und erhielt Unterricht im Klavier- und Geigenspiel. Daß ein Sproß der Familie Delius jemals Musik zum Beruf machen könnte, stand jedoch nie zur Debatte. Musik lernen, Musik lieben, Konzerte besuchen usw. - das war alles gestattet. Musik als Beruf jedoch war ausgeschlossen. In der Tat - soweit man es heute feststellen kann - haben Delius’ Eltern nie auch nur eine einzige Note seiner Kompositionen gehört noch seine musikalische Laufbahn verfolgt. Später wußte er von seiner Mutter zu berichten:

«Mmmm .. eine seltsame Frau! Nachdem ich als junger Mann von zu Hause wegging, hat sie sich nicht im geringsten für meine Musik interessiert. Ich möchte sogar bezweifeln, daß sie einen einzigen Ton meiner Musik gehört hat. Als meine Musik später regelmäßig aufgeführt wurde, erkundigte sie sich nie danach. Noch hat sie [meine Ehefrau] Jelka je kennengelernt. Auch geschrieben hat sie nie. Einmal wagte ich einen Versuch, als sie mit Ende Achtzig nach Köln flog und ich noch bewegungsfähig war, und fuhr extra nach Köln, um sie zu treffen. Aber sie ist nicht erschienen. Es gab ihrerseits auch keine Erklärung. Eine seltsame Frau!»

Nach Abschluß der Schule war es selbstverständlich, daß der junge Delius früher oder später in das erfolgreiche Textilgeschäft der Familie einsteigen würde. Die Vorstellung, daß er sich irgendwann einmal als Musiker durchschlagen könnte, geisterte jedoch bereits in seinem Kopf herum. Im Laufe der Jahre nahm er zwar eine Lehrstelle im Textilhandel an, konnte sich jedoch für die Art der Arbeit kaum begeistern. Trotz seiner Enttäuschung hatte der Vater dafür Verständnis und versuchte, den 22jährigen Delius an eine andere Seite des Geschäftslebens heranzuführen, indem er ihn nach Florida abkommandierte. Dort erwarb der angehende Geschäftsmann etwas Ackerland und wurde beauftragt, eine Orangenplantage zu verwalten. Diese Entscheidung entsprach der festen Überzeugung des Vaters, ein geregelter Lebensunterhalt als Musiker sei ein Ding der Unmöglichkeit.

In späteren Jahre erinnerte sich Delius:

«Während ich in Florida herumsaß und die Natur bestaunte, lernte ich allmählich, wie ich schließlich zu mir selbst finden sollte ... und indem ich dem Gesang der Afroamerikaner in einer solchen romantischen Umgebung lauschte, spürte ich an Ort und Stelle das Bedürfnis, mich selbst durch die Musik ausdrücken.»

In einem Brief an einen jungen Komponisten behauptete Delius noch in späten Jahren:

«Ich glaube, das Dümmste, was man überhaupt machen kann, ist, sein ganzes Leben lang mit etwas zu verbringen, das man haßt oder das einen nicht im geringsten interessiert - mit anderen Worten: Es wäre ein verschenktes Leben ... Die größte Freude und Genugtuung, die ich im Leben verspürt habe, war immer mit der Musik verbunden, indem ich Musik machte, ihr zuhörte, in ihr lebte.»
Gewiß unter Vernachlässigung seiner Orangenplantage erhielt Delius Musikunterricht vom Organisten, Komponisten und offenbar beachtlichen Musikpädagogen Thomas F. Ward, der den jungen Mann nicht nur von seiner musikalischen Begabung überzeugte, sondern auch von der Notwendigkeit, sich auszubilden. Er riet dem Jungen, nach Deutsch-land zu reisen und sich am Leipziger Konservatorium einzuschreiben.Widerwillig erteilte Vater Julius seine Erlaubnis und sorgte für den finanziellen Rückhalt. Die Jahre 1886 - 88 verbrachte Delius in Leipzig, das damals als wichtige Musikmetropole galt. Berühmte Musiker wie Brahms, Mahler, Tschaikowsky, Nikisch, Bruckner, Sarasate, Saint-Saens, Wagner, Busoni, Strauss, Joachim oder Grieg hielten sich in Leipzig auf und nahmen an den Sinfoniekonzerten, Kammermusik-abenden und Opernaufführungen der Stadt teil. Mit dem Unterricht am Konservatorium konnte sich Delius zwar nicht sonderlich anfreunden, jedoch blühte er im großartigen musikalischen Ambiente der Stadt auf. Er komponierte und knüpfte eine bleibende Freundschaft mit dem norwegischen Komponisten Edvard Grieg, der zum engen Freund, Mentor und Gönner wurde. Damals genoß Grieg bereits internationalen Ruhm als Dirigent, Pianist und Komponist. Vater Julius dürfte zweifellos beeindruckt gewesen sein, als ihn Grieg eines Tages brieflich mitteilte, Sohn Fritz habe großes Talent und verdiene eine Fortsetzung der finanziellen Unterstützung. Gleichzeitig beriet Grieg den angehenden Komponisten:

«Falls Sie es mir erlauben, Ihnen im Interesse Ihrer Zukunft einen Rathschlag zu er-theilen, ... so wäre er dies: daß Sie sich jetzt, da Sie noch jung sind, der Pflege Ihrer Kunst voll und ganz widmen, statt daß Sie eine offizielle Anstellung annähmen, und daß Sie sowohl Ihrer ureigenen Natur als auch der inneren Stimme Ihrer Ideale und Ihrer Zuneigungen folgen.»

Im Sommer 1888 zog Delius mit der weiteren finanziellen Unterstützung der Familie nach Paris, wo er komponierte und in den erlesensten Kulturkreisen der Stadt verkehrte. Die Komponisten Fauré, Ravel und Florent Schmitt, die Maler Gaugin, Rousseau und Munch, die Theaterdichter Ibsen und Strindberg: Sie alle bildeten einen weitverzweigten Freundeskreis. Ein Großteil seines kompositorischen Oeuvre sollte nunmehr von der Literatur, der Kunst und der Musik beeinflußt werden, die zu seiner Pariser Welt gehörten. Delius genoß das Leben der Pariser Halbwelt in vollen Zügen, indem er verschiedene Liebesaffären einging und die Bordelle regelmäßig besuchte, alldieweil er als Komponist an Reife gewann. Dort machte er auch die Bekanntschaft einer jungen Künstlerin - Jelka Rosen -, die nach dem Hören eines seiner Lieder schrieb:

«... die größte Sehnsucht der Menschheit kam darin so wunderschön zum Ausdruck, und ich wurde von der Großartigkeit des Ganzen überwältigt: daß all dies in meinem Hause entstehen durfte, daß Fred [Fritz] so begnadet war und sein ganzes Leben noch vor sich hatte, um solch wunderschöne Sachen zu schaffen! Ich beschloß, ihm jegliche Hilfe und Unterstützung zu schenken, die mir zu Gebote stand.»

Später heiratete das junge Paar 1903 und ließ sich in einem Hause nieder, das Jelka im kleinen Dorf Grez-sur-Loing südöstlich von Paris erwarb. Auch änderte Delius seinem Vornamen von Fritz zum englischen Frederick. Die Jahre zwischen etwa 1900 und 1918 sollten zu den produktivsten seines Lebens werden, in denen einige seiner größten Werke entstanden. Noch dazu wurde seiner Musik zunehmend Anerkennung gezollt und in ganz Europa aufgeführt. Die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg bis hin zu seinem Tode im Jahre 1934 waren hingegen durch ein langes Siechtum als Syphilliskranker gekennzeichnet - eine Krankheit, die er sich während seiner Tage in der Pariser Bohème zugezogen hatte.

Die einsätzige Fantasie, die Delius als sein Violinkonzert bezeichnete, entstand im Jahre 1916 und wurde am 30. Januar 1919 in London mit dem Solisten Albert Sammons und dem Royal Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Adrian Boult uraufgeführt. Der Komponist war über die Premiere hocherfreut, wie aus einem Brief an seinen Freund Henry Clews ersichtlich:

«...am letzten Donnerstag wurde mein neues Konzert für Violine und Orchester in der Philharmonie gespielt ... Die ganze Musikwelt Londons war zugegen ... es war ein ziemlich großes Ereignis. Der Geiger Albert Sammons spielte herrlich - Selbst die Besprechungen sind großartig - Langsam werde ich populär!! Vorsicht! Vorsicht!»

Ähnliches berichtet seine Ehefrau Jelka, ebenfalls an eine Freundin (Mary Clews):

«[Das Violinkonzert] ist so vollkommen anmutig, alles in einem Satz und überall die faszinierendste Musik - statt der üblichen Läufe und bedeutungslosen Schnörkel. Der langsame Mittelteil ist recht wunderbar, das Orchester hat einen solchen harmonischen Wohlklang, und dennoch ist die Orchestrierung durch das ganze Werk hindurch so durchsichtig, daß die Violine immer hörbar bleibt ... Es machte einen wunderbaren Eindruck und der Beifall war stürmisch. Nachdem der Geiger seinen Vorhang hatte, wurde überall der Ruf nach Fred laut, der dadurch furchtbar aufgeheitert wurde.»

Da Delius im allgemeinen die klassischen Formen scheute, hat das Violinkonzert mit den großen Vorbildern der klassisch-romantischen Musik nur wenig gemein. Es besteht aus einem einzigen langen (etwa 25-minütigen) ununterbrochenen Satz, meidet auftrumpfende Virtuosität und schließt mit einem weltentrückten Pianissimo. Anstelle von raschen Tonleitern, geschäftigem Passagenwerk, Doppelgriffen, Orchestertuttis und abschließendem ausführungstechnischem Feuerwerk erleben wir eine Art Improvisation von ergreifender Spontaneität. Es findet ein ununterbrochener Dialog zwischen dem reich besetzten Orchester und dem Solisten statt. Wenn Musik überhaupt in Worten gefaßt werden kann, so kommen die Worte atmosphärisch, erhaben, traumhaft, rhapsodisch, improvisatorisch, schillernd, meditativ, sanft und sinnlich am ehesten in Frage. Nach dem Erlebnis dieser Musik werden wir nicht etwa von den Gedanken beseelt «Was für ein großartiger Geiger!» oder «Meine Güte, wie viele Töne er bewältigen muß!», sondern eher: «Was für ein herrliches Musikstück!»

Einige berühmte Delianer haben sich über das Violinkonzert zu Wort gemeldet:
«Kurzum: An jeder beliebigen Stelle wird dem Ohr geschmeichelt; die Passagen der Kadenz mit Orchesterbegleitung sind meisterhaft; der langsame Satz ist von ergreifender Schönheit; und durch sein eigenes Violinspiel wußte Delius über das Instrument besser Bescheid als die meisten Komponisten. Wenn wir das Violinkonzert als überzeugte Delianer hören, so werden wir nicht enttäuscht; wenn wir hingegen nach einem Instrumentalkonzert suchen, so werden wir nörgeln.» (Arthur Hutchings)

«In diesem Sinne darf ich mir ein Urteil über die Musik Delius’ erlauben. Die hauptsächliche und bedeutungsvollste Eigenschaft ist - in Ermangelung eines besseren Wortes, und auf die Gefahr von Nebelhaftigkeit hin - ihre ‘Ehrlichkeit’. Damit meine ich nur, daß sie bar jeder Scheinheiligkeit oder Betrügerei ist, daß sie irgendwie zum Kern der großen Wahrheiten des menschlichen Daseins gelangt; sie ist keine Musik um der sinnlosen virtuosenhaften Zurschaustellung willen (damit erklärt sich, warum seine Instrumentalkonzerte und Sonaten so selten aufgeführt werden); sie ist nie sentimental, nie billig, nie bombastisch oder selbstgefällig.» (Emanuel E. Garcia)

«[Das Violinkonzert] trägt alle Anzeichen des wahrhaft Originalen, indem es überhaupt keine Ähnlichkeit mit irgend einem gleichartigen Werk aufweist, das entweder vorher oder nachher komponiert wurde.» (Sir Thomas Beecham)

«Die ungewöhnliche formale Anlage dieses schönen und unverwechselbaren Werkes bedeutet gleichzeitig, daß den Zuhörern das Element der Zurschaustellung vorenthalten wird, das sonst von Instrumentalkonzerten zu erwarten wäre. ... Zwar gibt es Schwierigkeiten genug ..., diese sind jedoch nicht so geschaffen, um das Publikum in atemloses Staunen zu versetzen. Statt daß es sich dem Zuhörer aufdrängt, macht das Violinkonzert leise auf sich aufmerksam, verweilt eine Zeitlang und nimmt sanft Abschied.» (Tasmin Little)

Übersetzung: Bradford Robinson, 2005

Literaturverzeichnis
- Offizielle Homepage der Delius-Gesellschaft: www.delius.org.uk/index.html
- Beecham, Sir Thomas, Frederick Delius, Hutchison & Co., London 1959
- Carley, Lionel, Delius, the Paris Years, Triad Press, London 1975
- Carley, Lionel, Delius. A Life in Letters, Bd. 1: 18621908, Scolar Press, London 1983;
Harvard University University Press, Cambridge/USA 1984
- ebda, Delius. A Life in Letters, Bd. 2: 19091934, Scolar Press, London und Brookfield/USA 1988
- Fenby, Eric, Delius, as I knew him Faber & Faber, London 1981
- Garcia, Emanuel, “Frederick Delius: Devotion, Collaboration and the Salvation of Music,” Vortrag 23. Oktober 2005, Philadelphia Ethical Society, http://users3.ev1.net/~wbthomp/deliusgarcia.html
- Hutchings, Arthur, Delius Macmillan & Co., London 1949
- Little, Tasmin, “Delius and his violin concerto: a performer’s viewpoint”, The Delius Society Journal H. 91 (Herbst 1986), S. 319
- Palmer, Christopher, Delius. Portrait of a Cosmopolitan, Gerald Duckworth & Co., London 1976
- Redwood, Christopher (Hrsg.), A Delius Companion, John Calder, London 1980
- Warlock, Peter [Philip Heseltine], Frederick Delius Greenwood Press, Westport/USA 1974
Diskographie
- Concerto for Violin and Orchestra, Royal Philharmonic, Vernon Handley (Dir.), Ralph Holmes (Violine)
UnicornKanchana DKP (CD) 9040 (1985)
- Concerto for Violin and Orchestra, Symphony Nova Scotia, Georg Tintner (Dir.), Philippe Djokic (Violine)
- Tintner Memoral Edition, Bd. 10, Naxos CD 8.557242 (1991)
- Concerto for Violin and Orchestra, Liverpool Philharmonic, Malcolm Sargent (Dir.), Albert Sammons (Violine)
- Great Violinists: Sammons, Naxos Historical CD 8.110951 (1944)
- Concerto for Violin and Orchestra, Welsh National Opera Orchestra, Charles Mackerras (Dir.), Tasmin Little (Violine) Argo CD 433 7042ZH (1992)
- The Four Violin Sonatas, Tasmin Little (Violine), Piers Lane (Klavier), Conifer Classics CD 75605 51315 2 (1997)

 

 

Frederick Delius
(b. Bradford, Yorkshire, 29. January 1862 - d. Grez-sur-Loing, 10 June 1934)

Violin Concerto (1916)

“There is only one real happiness in life,
and that is the happiness of creating.
…The real musical genius writes for no other purpose
but to express his own soul…”
Frederick Delius

Known by many music lovers as the quintessential English, pastoral, romantic composer, Frederick Delius was actually born of German parents and spent most of his life in France. His parents had taken British citizenship before the birth of their fourth child (of fourteen) and christened him Fritz. Julius, his father, was a very successful wool merchant and great lover of music. As Fritz was to state later in life:

«My father loved music intensely and used to tinker on the piano when he knew he was alone. He was a great concert-goer and he often had chamber music at his house.»

Young Fritz showed an early talent for music, receiving both piano and violin lessons. But there was no question that music would ever be a proper career for a Delius offspring.Learn music, love music, attend concerts, etc., but a career - out of the question. Indeed, as far as can be ascertained, neither of this parents ever heard a note he composed or followed his later musical career. As he said of his mother:

«Mmm. A strange woman. She never took the slightest interest in my music after I left (home) as a young man. I very much doubt if she ever heard a note of mine played. And after my music began to be played, she made no enquiries about it. She never met (my wife) Jelka.She never wrote. And once when I tried, in her late eighties, when she was flying to Cologne and I could still get about, I went to Cologne especially to meet her. But she never turned up. There was no explanation. A strange woman.»

After completing school, it was understood that Fritz would eventually join in the successful family wool business. However the notion that he might someday make a career in music was already percolating in his mind. In due course he was apprenticed to the wool trade but was decidedly unenthusiastic about that line of work. Although very disappointed, his father understood and tried to get him involved in a different aspect of the business world. He sent the twenty-two year old Fritz off to Florida where he purchased some land and was to manage an orange plantation. This was in line with Julius’s sincere conviction that one cannot make a proper living as a musician.
Later in life Fritz wrote:

«In Florida, through sitting and gazing at Nature, I gradually learnt the way in which I should eventually find myself.... (and) hearing (the Afro-Americans’) singing in such romantic surroundings, it was then and there that I first felt the urge to express myself in music.»

In a letter written to a young composer later in his life Delius stated:

«I think that the most stupid thing one can do is spend one’s life doing something one hates, or in which one has no interest - in other words it is a wasted life… The greatest pleasure and satisfaction I have experienced in life has been through music - in making it, and in hearing it, and in living with it.»

No doubt neglecting his orange plantation, he took music lessons from Thomas F. Ward, an organist, composer and teacher of considerable gifts. Ward convinced Delius that he had musical talent but must develop it with further study. He recommended that Fritz go to Germany and enroll at the Leipzig Conservatory. Reluctantly, his father Julius agreed and made it financially possible. He spent the years 1886-88 in Leipzig, which was at that time an important musical center. Prominent musicians such as Brahms, Mahler, Tchaikovsky, Nikisch, Bruckner, Sarasate, Saint-Saens, Wagner, Busoni, Strauss, Joachim and Grieg made visits to the city and were involved in symphony, chamber music and opera performances. While not enthusiastic about his classes at the Conservatory, Delius thrived in the great musical atmosphere of Leipzig. He composed music and developed a lasting friendship with the Norwegian composer Edvard Grieg, who became a close friend, mentor and supporter. The latter already had an international reputation as a conductor, pianist and composer. Julius was no doubt impressed when Grieg wrote him a letter stating that Fritz had great talent and deserved continued financial support. Grieg also advised and encouraged the young Delius:

«If you will permit me, in the interests of your future, to offer you a piece of advice … it would be this, devote yourself now, while you are still young, fully to the pursuit of your art, rather than accept a formal position, and that you follow both your own true nature and the inner voice of your ideals and your inclinations.»

With continued financial support from his family, in the summer of 1888, Delius moved to Paris. He wrote music and associated with the city’s cultural elite. Composers Fauré, Ravel, Florent Schmitt, artists Gauguin, Rousseau, Munch, playrights Ibsen and Strindberg were all part of a large circle of friends. Much of his compositional output was to be influenced by the literature, art and music, which was part of his world in Paris. Delius lived the bohemian lifestyle to the fullest, engaging in various affairs, a regular visitor to the brothels, all the while gaining maturity as a composer. He met a promising young artist, Jelka Rosen, who upon hearing one of his songs wrote:
«…the greatest yearning of humanity was expressed so beautifully, and I was overcome with the wonder of it all, that in my house this had been created, that Fred (Fritz) was so gifted and had all his life before him to create such beautiful things. I resolved to give him all help and assistance in my power.»
 
They eventually married (1903) and spent their life together in the house she had bought in a small village (Grez-sur-Loing) southeast of Paris. He also changed his first name from Fritz to the English Frederick. The period from c. 1900 to 1918 would be his most productive and saw the creation of some of his greatest works. Increasingly his music was also being recognized and performed throughout Europe.
The period after WW I until his death in 1934 was marked by a gradual physical decline from syphilis that he had contracted during his bohemian days in Paris.

The single movement fantasia that Delius called his Violin Concerto had its origins in 1916. It was premiered on the 30th of January 1919 in London. The soloist was Albert Sammons, accompanied by the Royal Philharmonic, conducted by Adrian Boult. Delius was quite pleased with the premiere, in a letter to his friend Henry Clews he wrote:

«… last Thursday my new Concerto for Violin and Orchestra was given at the Philharmonic… Everybody in musical London was present… and it was really quite an event. Albert Sammons the violinist played it most beautifully - Even the criticisms are splendid – Am I becoming popular!! Beware! Beware!»

Delius’s wife Jelka, also writing to a friend (Mary Clews), stated:

«It (Violin Concerto) is so perfectly lovely, all in one movement and everywhere the most fascinating music – instead of the habitual runs and meaningless flourishes. The slow middle part is quite wonderful and the orchestra harmonically so rich, yet it is so beautifully orchestrated that throughout the work the violin is always heard…. it made a wonderful impression and the applause was tremendous, and after the violinist had appeared they all shouted for Fred, who was tremendously cheered.»

As Delius generally shied away from classical forms, this concerto has little in common with the great violin concerti of the classic and romantic periods. It is in a long (c. 25 minutes) continuous movement, eschews virtuoso displays, and ends in an ethereal pianissimo. Instead of fast scales, busy passagework, double-stops, orchestral tuttis and a flashy pyrotechnical ending; we get a kind of beautiful, spontaneous improvisation. There is a continuous dialogue between the richly scored orchestra and the soloist. If words can be used to describe music - atmospheric, serene, dreamy, rhapsodic, improvisatory, colorful, contemplative, gentle, sensuous, all come to mind. After encountering this work we are not left saying: «my what a wonderful violinist» or «my how many notes (s)he can play» but instead «what a beautiful piece of music!»
Comments from some noted «Delians:»

«In short, any point in the work delights the ear; the passages of accompanied cadenza are masterly; the slow movement is of intense beauty, and Delius’s own violin playing taught him to know the instrument better than do most composers. If we listen as keen Delians, the Violin Concerto will not disappoint us; if we seek a concerto, we shall carp.» (Arthur Hutchings)

«In this spirit let me opine a bit about Delius’ music. The foremost and most profoundly significant quality is that - for want of a better word, and at the risk of nebulousness - it is ‘genuine’. By this I mean that it is utterly devoid of pretence or sham, that it somehow gets to the heart of the great truths of the human condition; it is not music for meaningless virtuosic display (which is why his concertos and sonatas are so seldom performed); it is never sentimental, never cheap, never bombastic or selfish.» (Emanuel E. Garcia)

«... (the Violin Concerto) bears the stamp of genuine originality, in owing no resemblance to anything of the sort written by anyone else either before or since.» (Sir Thomas Beecham)

«The unusual form of this beautiful and original creation means that audiences are denied the element of display they have come to expect from instrumental concertos ... Difficulty there is ... but not of the sort to set an audience gasping with admiration. Rather than forcing itself upon the listener, the Concerto makes its presence felt, lingers awhile, and gently leaves.» (Tasmin Little)

Karl Hinterbichler, 2005

References:
- Official Delius Website: www.delius.org.uk/index.html
- Beecham, Sir Thomas, Frederick Delius. London, Hutchison & Co., 1959
- Carley, Lionel, Delius, the Paris Years. London, Triad Press, 1975
- Carley, Lionel, Delius: A Life in Letters (1) 1862-1908. London: Scolar Press, 1983. Cambridge, Massachusetts: Harvard University Press, 1984. Delius: A Life in Letters (2) 1909-1934. London, Scolar Press, 1988. Brookfield, Vermont: Scolar Press, 1988
- Fenby, Eric, Delius, as I knew him. London, Faber and Faber, 1981.
- Garcia, Emanuel. Frederick Delius: Devotion, Collaboration and the Salvation of Music. 10 October 2005. Philadelphia Ethical Society, 7 November 2005 http://users3.ev1.net/~wbthomp/delius-garcia.html
Hutchings, Arthur, Delius. London, Macmillan & Co., 1949
- Little, Tasmin. Delius and his violin concerto: a performer’s viewpoint. The Delius Society Journal 91(Autumn, 1986): 3-19.
- Palmer, Christopher, Delius, Portrait of a Cosmopolitan. London, Gerald Duckworth & Co., 1976.
- Redwood, Christopher (Editor). A Delius Companion. London: John Calder, 1980.
- Warlock, Peter (Pseudonym of Philip Heseltine). Frederick Delius. Westport, Connecticut: Greenwood Press, 1974.
Recordings:
- Concerto for Violin and Orchestra: Royal Philharmonic, Vernon Handley, conductor, Ralph Holmes, violin, Unicorn-Kanchana DKP (CD) 9040 (1985)
- Concerto for Violin and Orchestra: Symphony Nova Scotia, Georg Tintner, conductor, Philippe Djokic, violin. Tintner Memoral Edition, Vol. 10, Naxos CD 8.557242 (1991)
- Concerto for Violin and Orchestra: Liverpool Philharmonic, Malcolm Sargent, conductor, Albert Sammons, violin, Great Violinists: Sammons, Naxos Historical CD 8.110951 (1944)
- Concerto for Violin and Orchestra: Charles Mackerras, conductor, Welsh National Opera Orchestra, Tasmin Little, violin. Argo CD 433 704-2ZH (1992)
- The Four Violin Sonatas: Tasmin Little, violin, Piers Lane, piano, Conifer Classics CD 75605 51315 2 (1997)

For performance material please contact the publisher Boosey & Hawkes, Berlin. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.