Charles Hubert Hastings Parry - Foolish Fantasia for wind band
(b. 27 February 1848, Bournemouth - d. 7 October 1918, Rustington)
“To finish the frolic, if it will do”
Preface
Parry was a very busy musician. By the beginning of the 20th century he was Director of the Royal College of Music, Professor of Music at Oxford, and on the management boards of several organisations including the Royal Philharmonic Society. Yet he never ceased to support his fellow musicians, often former pupils, or to write works for practical use. In being so willingly encouraging, however, he often left us very little by which we can completely understand what was happening. This work is good example.
It is for wind instruments – a large body of orchestral wind, rather than a ‘military’ band. (There are notably no saxophones.) And it uses ten fanfare trumpets. It is clearly intended to close an occasion, because Parry wrote “To finish the frolic, if it will do” on the score, and also because it quotes Auld Lang Syne at letter I. His use of the word ‘frolic’ suggests it was a light-hearted occasion, but the autograph manuscript is very tidy, with ruled bar-lines, and some of Parry’s neatest handwriting.
Beyond that, it is not clear when it was written or what for. The score and parts are held at the Royal College of Music – which suggests it was an event there – but the institution has no record of what it might have been. It was not unknown for an event to be held over a day or so, concentrating on one type of music, so that a ‘wind festival’ is a possibility, particularly one that featured young players as well as more mature students. This is because the piece incorporates two or three tunes that sound like simple exercises for young wind players.
The ten fanfare trumpets are an interesting feature. Parry had first used them in the coronation ode I Was Glad that he wrote for Edward VII and Queen Alexandra in 1902. He revised that ode for the Coronation of George VI and Queen Mary in 1911, in particular by expanding the introduction and the use of the fanfare trumpets (also ten of them). It is possible that the Foolish Fantasia also gave Parry a chance to experiment with them. If so, it would suggest that it dates from either 1901-1902 or more likely 1910-1911 (the style of writing does sound similar to that in the 1911 version).
After an introduction featuring the trumpets, the work continues with a typical Parry theme – extrovert and busily exuberant (letter A). There then follow a number of short themes reminiscent of instrumental exercises (letter C; one, a lyrical tune, could be a song) before the extrovert theme returns in different guise, leading the ‘exercises’ into a collapse into a reference to Auld Lang Syne quietly on the trumpets. The short work ends exuberantly with loud fanfares.
Foolish Fantasia was given a modern performance in 1995 by the combined Market Drayton Orchestra and the Band of the Prince of Wales’s Division, conducted by Phillip Brookes.
Phillip Brookes, 2019
For performance material please contact Musikproduktion Höflich (www.musikmph.de), Munich.
Charles Hubert Hastings Parry - Foolish Fantasia für Blasorchester
(geb. 27. Februar 1848, Bournemouth - d. 7. Oktober 1918, Rustington)
“To finish the frolic, if it will do”
Vorwort
Parry war ein vielbeschäftigter Musiker. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war er Direktor des Royal College of Music, Professor für Musik in Oxford und Mitglied des Verwaltungsrats mehrerer Organisationen, darunter der Royal Philharmonic Society. Diese Arbeitsbelastung sollte ihn jedoch nie daran hindern, Musikerkollegen, oft ehemalige Schüler, zu unterstützen oder Werke für den praktischen Gebrauch zu schreiben. Jederzeit hilfsbereit und ermutigend, hinterließ er oft nur sehr wenig, wodurch wir verstehen können, worum es bei seinen Aktivitäten damals tatsächlich ging. Dafür ist dieses Werk ein gutes Beispiel.
Geschrieben ist es für Blasinstrumente - insbesondere für viele der Blasinstrumente eines Orchesters, und nicht etwa für eine Militärkapelle. (Es gibt vor allem keine Saxophone.) Ausserdem kommen zehn Fanfarentrompeten zum Einsatz. Die Komposition ist zweifellos dafür gedacht, zum Abschluss eines geselligen Ereignisses zu erklingen, denn Parry schrieb über die Partitur „To finish the frolic, if it will do“ (Um die Ausgelassenheiten zu beenden, wenn es genug ist). Und ebenfalls, weil Auld Lang Syne bei Ziffer I zitiert wird. Parrys Verwendung des Wortes „frolic“ deutet darauf hin, dass es sich um eine unbeschwerte Angelegenheit gehandelt haben muss, wenn auch das autographe Manuskript sehr pendantisch gefertigt ist, die Notenlinien mit Lineal gezogen, und verfasst in Parrys sauberster Handschrift.
Darüber hinaus ist nicht klar, wann es komponiert wurde oder wofür. Partitur und Stimmen sind im Royal College of Music archiviert - was darauf hindeutet, dass es sich um eine Veranstaltung an diesem Ort gehandelt haben könnte -, aber die Institution hat keine Aufzeichnungen darüber, was es hätte sein können. Es war jedoch durchaus üblich, ganztägige Veranstaltungen abzuhalten, die sich einer bestimmten Art von Musik widmeten. So könnte es sich zum Beispiel bei dieser Gelegenheit um eine Veranstaltung für Blasmusik gehandelt haben, bei der sich junge und fortgeschrittenere Musiker präsentieren konnten. Das Stück jedenfalls enthält zwei oder drei Melodien, die wie einfache Übungen für junge Bläser klingen.
Der Einsatz von zehn Fanfarentrompeten ist eine bemerkenswerte Besonderheit. Parry verwendete das Instrument erstmals in seiner Krönungsode I Was Glad, die er 1902 für Edward VII. und Königin Alexandra schrieb. Anlässlich der Krönung von Georg VI. und Königin Maria im Jahr 1911 überarbeitete er die Komposition, vor allem erweiterte er die Einleitung des Werks und die Anzahl der Fanfarentrompeten auf zehn Instrumente. Es ist möglich, dass Parry die Foolish Fantasia auch als Möglichkeit nutzte, um mit dieser ausserordentlichen Besetzung zu experimentieren. Wenn es so war, wäre es wahrscheinlich, dass das Stück entweder 1901 / 1902 oder eher 1910 / 1911 entstand (die Satztechnik klingt nach der Fassung von 1911).
Nach einer Einführung durch die Trompeten geht das Werk mit einem typischen Parry-Thema weiter - extrovertiert, geschäftig und überschwänglich (Ziffer A). Es folgen einige kurze Themen, die an Instrumentalübungen erinnern (Ziffer C; eine der lyrischen Melodien könnte ein Lied sein), bevor das extrovertierte Thema in neuem Gewand zurückkehrt und die „Übungen“ in etwas kollabieren, das an Auld Lang Syne erinnert, leise intoniert von den Trompeten. Dieses kurze Werk endet überschwänglich mit lauten Fanfaren.
Foolish Fantasia wurde 1995 vom Market Drayton Orchestra und der Band of the Prince of Wales‘s Division unter der Leitung von Phillip Brookes aufgeführt.
Übersetzung: Peter Dietz
Aufführungsmaterial ist von Musikproduktion Höflich (www.musikmph.de), München, zu beziehen.