François-Joseph Fétis
(Mons, 25. März 1784 - Brüssel, 26. März 1871)
Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre
(1866)
François-Joseph Fétis als einen vielseitigen Mann beschreiben zu wollen, ergäbe höchstens einen schwachen Abglanz der Wirklichkeit. Er war tätig als Musikwissenschaftler, Musik-historiker, Musikschriftsteller, Musiktheoretiker und -philosoph, Kritiker, Enzyklopädist, Organologe, Biograf, Bibliograf, Bibliophiler, Bibliothekar, Pädagoge, Konservatoriums-direktor, Herausgeber und Chefredakteur, Organisator, Promotor alter Musik, Dirigent, Geiger, Pianist, Organist und Komponist. In der vorliegenden Ausgabe erweist er sich als Protagonist der beiden zuletzt genannten Qualitäten, nämlich als Komponist eines originellen Konzerts für die Orgel.
Fétis hatte viele Beziehungen zur Orgel, für dies Instrument war er geradezu erblich vorbestimmt. Sein Großvater war Organist und Orgelbauer, und sein Vater wirkte als bestallter Organist des Kapitels der Sainte-Waudru-Kirche in Mons. In seinen autobiografischen Notizen Mes premières années (Meine erste Jahre) bezeugt er seine Liebe zur Orgel: «Mein Gefühl beim Hören einer Orgel überwältigte mich. Noch jetzt verursacht mir eine einfache, reine Harmonie, bei leisem Spiel auf diesem Instrument, Herzklopfen».
Fétis war von 1813 bis 1818 selbst Organist an Saint-Pierre in Douai, wo ihm eine hervorragende Dallery-Orgel zur Verfügung stand. Es wird berichtet, er habe sich zuweilen acht Stunden lang in der Kirche einschließen lassen, um sich endlos in die Orgelliteratur zu vertiefen und die Möglichkeiten der Orgel auszuloten. Sein Interesse für die Orgel schlug sich in mehreren Veröffentlichungen nieder: Sur l’état actuel de la facture des orgues en Belgique, comparé à la situation en Allemagne, en France et en Angleterre (1850) (Über den gegenwärtigen Stand des Orgelbaus in Belgien, verglichen mit der Lage in Deutschland, Frankreich und England), Sur le progrès de la facture des orgues en Belgique, dans les dernières années (1856) (Über den Fortschritt des Orgelbaus in Belgien während der letzten Jahre) und die Sammlung Le parfait organiste. Style des organistes célèbres de toutes les époques et de toute les écoles, ou recueil des morceaux choisis dans leurs œuvres (Der vollkommene Organist. Vom Stil berühmter Organisten aller Zeiten und Schulen, oder Sammlung ausgewählter Stücke aus ihren Werken).
Für die Orgel komponierte er rund sechzig Präludien und Fugen, auch liturgische Musik, worunter Six Messes pour l’ orgue und eine Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre von 1866. Fétis schrieb dieses Werk für die Merklin & Schütze-Orgel des Conservatoire Royal in Brüssel, ein Instrument das im herzoglichen Palast aufgestellt stand, da das Konservatorium damals noch nicht über einen eigenen Konzertsaal verfügte. Die Orgel wurde am 7. Mai 1866 von Jacques Nicolas Lemmens eingespielt, anlässlich des Festkonzerts zum fünfzigjährigen Jubiläum der Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-arts de Belgique. Lemmens war auch der Solist bei der Uraufführung von Fétis’ Orgelkonzert. Er wurde begleitet vom Brüsseler Konservatoriumsorchester, das der Komponist selbst leitete. Am selben Konzert-abend dirigierte der 82-jährige Fétis auch noch seine 1. und 2. Sinfonie und obendrein sein Flötenkonzert.
Ein sinfonisches Orgelkonzert war im Jahr 1866 noch ein Ausnahmefall, gab es doch kaum Konzertsäle mit einer großen Orgel. Fétis konnte sich also nicht auf frühere Beispiele beziehen, wie er selbst schreibt: «Es gab nichts Gleichartiges, das dafür Modell hätte stehen können, schließlich sind Händels Orgelkonzerte nichts anderes als Soli für das Instrument, mit Begleitung von Streichquartett und Oboen in Unisono mit den Geigen (...) Ich musste etwas ganz anderes tun. Ich fasste es auf als einen Wettstreit zwischen zwei großen Orchestern, und mit dieser Absicht vor Augen schrieb ich das Werk. Für das Instrument, das auf die Probe gestellt werden sollte, war es entscheidend dass es die nötige Kraft, unterschiedliche Klangfarben und ausreichende Nuancen besaß um in Wettbewerb mit dem mächtigen Konservatoriumsorchester treten zu können (...) Aber ich kannte die Orgel und machte mir deshalb keine Sorgen».
Das Werk führt die ganze Epoche der Musikgeschichte vor, die Fétis selbst hautnah miterlebt hatte, von Beethoven und Mendelssohn über die ‚Grand opéra’ bis zu Anklängen an César Franck. Obgleich Fétis seine Schöpfung eher als eine Sinfonie mit Orgel ansah und weniger als Solokonzert, wird das Werk doch zusammengehalten durch die klassische dreiteilige Struktur des Konzerts. Auf das kontrastreiche Allegro non troppo - eine dramatische Gegenüberstellung von Orgel und Orchester - folgt ein liedhaftes Andante con Variazioni. Darin wird ein klassisches ‚Streichquartett’-Thema zum Ausgangsmaterial für fünf Variationen, in denen die Orgel eine prominente Rolle spielt. Nach einem solistischen Diskurs von vierzig Takten in der ‚Voix humaine avec tremblant’ (Vox humana mit Tremulant) kündigen vier Hörner die Jagd an (La Chasse). Dies ist der Einsatz des kraftvollen Schluss-Allegros. Die Chasse wird dann im Dialog zwischen Orgel und Orchester weiter entwickelt. Brausende Orgelakkorde und nachdenkliche Orgel-Zwischenspiele wechseln sich ab mit fugatischen Passagen in den Streichern und Holzbläsern. Schließlich führt Fétis den Organisten in einem stetig anschwellenden Crescendo zum Plenum, einem triumphalen Finale, das in manchen Augenblicken an die ‚Grand opéra’ erinnert.
Jan Dewilde, 2005 (Übersetzung: Michael Scheck)
Aufführungsmaterial: Muziekbibliotheek VRO-VRK/Albertina-bibliotheek, Brussel
Nachdruck eines Exemplars der Bibliothek des Antwerpener Konservatoriums.
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François-Joseph Fétis
(Mons, 25 March 1784 - Brussels, 26 March 1871)
Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre
(1866)
Calling François-Joseph Fétis a versatile man is a heavy understatement. In fact he was active as a musicologist, a music historian, a musicographer, a music theoretician and philosopher, a music critic, an encyclopaedist, organologist, a biographer, bibliographer, bibliophile, librarian, pedagogue, a conservatory director, a publisher - editor-in-chief, an organizer, a promoter of ancient music, a conductor, violinist, pianist, an organist and a composer. We meet him here in the latter two capacities, more particularly as a composer of an original organ concerto.
Fétis had many affinities with the organ, being virtually predestined by heredity to the instrument. His grandfather was an organist and organ manufacturer and his father was connected as an organist with the St Waltrudis chapter in Mons. In his autobiographical writing Mes premières années (My First Years) he testifies to his love for the organ: My emotion when hearing an organ overwhelms me. Even now a simple, pure harmony in the soft registers of this instrument gives me palpitations.»
From 1813 to 1818 Fétis himself was organist at St Peter’s Church in Douai, where he had at his disposal an excellent Dallery organ. The story goes that sometimes he shut himself up in the church for eight hours on end in order to get totally immersed in organ literature, exploring all the possibilities of the organ. His interest in the organ resulted in some publications: Sur l’état actuel de la facture des orgues en Belgique, comparé à sa situation en Allemagne, en France et en Angleterre (On the Present State of Organ Manufacturing in Belgium Compared to its Situation in Germany, France and England, 1850); Sur le progrès de la facture des orgues en Belgique, dans les dernières années (On the Progress of Organ Manufacturing in Belgium in Recent Years, 1856) and the collection Le parfait organiste. Style des organistes célèbres de toutes les époques et de toutes les écoles, ou recueil des morceaux choisis dans leurs œuvres (The Perfect Organist. Style of Famous Organists of All Times and of All Schools, or Anthology of Chosen Pieces in their Works).
For the instrument he composed some sixty preludes and fugues as well as liturgical organ music, such as Six Messes pour l’orgue and the Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre from 1866. Fétis wrote this concerto for the Merklin & Schütze organ of the Brussels Conservatoire Royal, an instrument that was set up in the ducal palace since the conservatory at that time did not yet possess its own concert hall. The organ was inaugurated on 7 May 1866 by Jacques Nicolas Lemmens during a festive concert for the fiftieth anniversary of the Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-arts de Belgique. Lemmens was the soloist in the creation of Fétis’ organ concerto and he was accompanied by the Brussels conservatory orchestra conducted by the composer. At the same concert the 82-year-old Fétis also conducted his first and second symphony as well as his flute concerto.
A symphonic organ concerto was a curiosity in 1866 because there were hardly any concert halls with a grand organ. Thus Fétis couldn’t revert to earlier examples, as he wrote: «There wasn’t anything similar that could serve as a model, as Händel’s organ concertos are nothing else than solos of the instrument with the accompaniment of a string quartet and oboes playing unisono with the violins. (...) I had to do something completely different: I conceived it as a battle between two big orchestras and with this idea in mind I wrote the work. It was essential for the instrument that was to be put to the test to have sufficient power and varied sonorities and accents so as to be able to compete with that formidable conservatory orchestra (...) But I was familiar with the organ I would use and I didn’t worry.»
The work demonstrates the long stretch of music history that Fétis had experienced personally: from Beethoven and Mendelssohn through the ‘grand opéra’ to reminiscences of César Franck. Though Fétis saw his work rather as a symphony with organ than as a concerto, it is neverthe-less supported by the classical three-part concerto structure: after the Allegro non troppo rich in contrast, in which organ and orchestra are juxtaposed dramatically, follows a lied-like Andante con Viariazioni. There a virtually classical ‘string quartet’ theme forms the basis for a series of five variations in which the organ plays a prominent part. After a discourse of forty measures on the ‘voix humaine avec tremblant’ four horns initiate the hunt (la chasse) with which the energetic final Allegro starts. This ‘chasse’ is then further elaborated between organ and orchestra. Thundering organ chords and reflecting organ interludes alternate with fugal passages in the strings and woodwinds. Finally Fétis leads the organist via a crescendo to the full organ for a triumphal finale that at times reminds of the ‘grand opéra’.
Jan Dewilde, 2005 (translation Jo Sneppe)
Performance material: Muziekbibliotheek VRO-VRK/Albertina-bibliotheek, Brussel
Reprint of a copy from the music library of Bibliothèque du Conservatoire d'Anvers.
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François-Joseph Fétis
(Bergen, 25 maart 1784 - Brussel, 26 maart 1871)
Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre
(1866)
Het is een zwaar understatement om François-Joseph Fétis (1784-1871) een veelzijdig man te noemen: hij was actief als musicoloog, muziekhistoricus, musicograaf, muziektheoreticus en -filosoof, criticus, encyclopedist, organoloog, biograaf, bibliograaf, bibliofiel, bibliothecaris, pedagoog, conservatoriumdirecteur, uitgever-hoofdredacteur, organisator, promotor van oude muziek, dirigent, violist, pianist, organist en componist. Het is in deze laatste twee hoedanigheden dat we hem hier ontmoeten, meer bepaald als componist van een origineel orgelconcerto.
Fétis had veel affiniteiten met orgel, hij was bijna erfelijk voorbestemd voor het instrument. Zijn grootvader was organist en orgelfabrikant en zijn vader was als organist verbonden aan het kapittel van Sint-Waltrudis in Mons. In zijn autobiografisch geschrift Mes premières années getuigt hij over zijn liefde voor het orgel: «Mijn emotie bij het horen van een orgel overweldigde mij. Thans nog bezorgt een eenvoudige, zuivere harmonie, op de zachte registers van dit instrument, mij hartkloppingen.»
Zelf was Fétis van 1813 tot 1818 organist aan de Sint Pieterskerk in Douai, waar hij een uitstekend Dallery-orgel ter beschikking had. Het verhaal gaat dat hij zich soms acht uur lang liet opsluiten in de kerk om zich eindeloos in de orgelliteratuur te verdiepen en de mogelijkheden van het orgel te verkennen. Zijn belangstelling voor het orgel resulteerde in enkele publikaties: Sur l’état actuel de la facture des orgues en Belgique, comparé à sa situation en Allemagne, en France et en Angleterre (1850), Sur le progrès de la facture des orgues en Belgique, dans les dernières années (1856) en de bundel Le parfait organiste. Style des organistes célèbres de toutes les époques et de toutes les écoles, ou recueil des morceaux choisis dans leurs œuvres.
Voor het instrument componeerde hij een zestigtal preludes en fuga’s en liturgische orgelmuziek, waaronder Six Messes pour l’orgue en de Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre uit 1866. Fétis schreef dit concerto voor het Merklin & Schütze-orgel van het Conservatoire Royal van Brussel, een instrument dat, omdat het conservatorium toen nog geen eigen concertzaal had, opgesteld stond in het hertogelijk paleis. Het orgel werd op 7 mei 1866 ingespeeld door Jacques Nicolas Lemmens tijdens een feestconcert voor de vijftigste verjaardag van de Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-arts de Belgique. Lemmens soleerde in de creatie van Fétis’ orgelconcerto en werd daarbij begeleid door het conservatoriumorkest van Brussel, gedirigeerd door de componist. Tijdens dat zelfde concert dirigeerde de 82-jarige Fétis ook nog zijn eerste en tweede symfonie en zijn fluitconcerto.
Een symfonisch orgelconcerto was in 1866 een rariteit, want er waren weinig of geen concert-zalen waar een groot orgel stond. Fétis kon dus niet teruggrijpen naar vroegere voorbeelden, zoals hij schreef: «Er bestond niets gelijkaardigs dat als model kon dienen, want de orgelconcerto’s van Handel zijn niets anders dan solo’s van het instrument met begeleiding van een strijkkwartet en hobo’s die unisono met de violen meespelen. (...) Ik moest totaal iets anders doen: ik vatte het op als een strijd tussen twee grote orkesten en het was met dat opzet voor ogen dat ik het werk schreef. Essentieel voor het instrument dat beproefd zou worden, was om voldoende kracht en verschillende sonoriteiten en accenten te hebben om de strijd te kunnen aangaan met dat formidabele conservatoriumorkest (...) Maar ik kende het orgel dat ik zou gebruiken en ik maakte me geen zorgen.»
Het werk demonstreert het lange stuk muziekgeschiedenis dat Fétis aan de lijve had meegemaakt: van Beethoven en Mendelssohn over de ‘grand opéra’ tot reminiscenties aan César Franck. Al zag Fétis zijn werk eerder als een symfonie met orgel dan als een concerto, toch wordt het werk geschraagd door de klassieke driedelige concertostructuur: na het contrastrijke Allegro non troppo waarin orgel en orkest dramatisch naast elkaar worden geplaatst, volgt een liedachtig Andante con Viariazioni. Daarin legt een quasi klassiek ‘strijkkwartet’-thema de basis voor een reeks van vijf variaties waarin het orgel een prominente rol speelt. Na een veertig maten durend discours op de ‘voix humaine avec tremblant’ blazen vier hoorns de jacht (La chasse) op gang waarmee het energieke slot-Allegro begint. Die ‘chasse’ wordt dan verder ontwikkeld tussen orgel en orkest. Donderende orgelakkoorden en reflecterende orgelinterludes wisselen af met fugatische passages in de strijkers en de houtblazers. Daarna voert Fétis de organist via een crescendo naar het volle orgel voor een triomfante finale die bij momenten doet denken aan de ‘grand opéra’.
Jan Dewilde, 2005
Voor de huur van het material, gelieve uw te wenden tot:
Muziekbibliotheek VRO-VRK/Albertina-bibliotheek, Brussel
Herdruk van een kopie van de Bibliotheek van het Conservatorium van Antwerpen.
François-Joseph Fétis
(Mons, le 25 mars 1784 - Bruxelles, le 26 mars 1871
Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre
(1866)
François-Joseph Fétis était, pour le moins, un homme polyvalent: il était musicologue, historien de la musique, musicographe, théoricien et philosophe de la musique, critique, encyclopédiste, spécialiste de l’orgue, biographe, bibliophile, bibliothécaire, pédagogue, directeur de conservatoire, éditeur et rédacteur en chef, organisateur, promoteur de musique ancienne, chef d’orchestre, violoniste, pianiste, organiste et compositeur. Et c’est en ces deux dernières qualités que nous l’abordons ici, plus particulièrement pour sa composition d’un concerto pour orgue très original.
Fétis avait beaucoup d’affinités avec l’orgue et on pourrait croire qu’il était génétiquement prédestiné à cet instrument: son grand-père était organiste et facteur d’orgues et son père était rattaché en tant qu’organiste au chapitre de l’église Sainte-Waudru à Mons. Dans sa autobiographie Mes premières années, Fétis témoigne de son amour pour l’orgue : «Le son de l’orgue me causait une émotion que je ne pouvais maîtriser. Aujourd’hui encore, une harmonie simple et pure, executée sur les jeux doux de cet instrument, accélère les battements de mon cœur.»
De 1813 à 1818, Fétis travailla comme organiste à l’église Saint-Pierre à Douai, où il avait à sa disposition un magnifique Dallery. On raconte qu’il se faisait parfois enfermer près de huit heures dans l’église pour s’approfondir dans la littérature pour orgue et pour explorer les possibilités de son instrument. Son intérêt pour l’orgue résulta en quelques publications: Sur l’état actuel de la facture des orgues en Belgique, comparé à sa situation en Allemagne, en France et en Angleterre (1850), Sur le progrès de la facture des orgues en Belgique, dans les dernières années (1856) et le recueil Le parfait organiste. Style des organistes célèbres de toutes les époques et de toutes les écoles, ou recueil des morceaux choisis dans leurs œuvres.
Sa musique pour orgue comprend une soixantaine de préludes et fugues et de la musique liturgique dont Six Messes pour l’orgue et la Fantaisie symphonique pour orgue et orchestre de 1866. Fétis composa ce concerto pour les orgues du Conservatoire Royal de Bruxelles, un Merklin & Schütze qui, le conservatoire n’ayant pas encore de salle de concert à cette époque, se trouvait au Palais ducal. Les orgues furent inaugurées le 7 mai 1866 par Jacques Nicolas Lemmens lors d’un concert à l’occasion du cinquantième anniversaire de l’Académie Royale des Sciences, des Lettres et des Beaux-arts de Belgique. Fétis dirigea lui-même son concerto avec, à côté de Nicolas Lemmens, l’orchestre du Conservatoire de Bruxelles. Quoique agé de 82 ans, il dirigea également sa Première et Deuxième symphonie et son Concerto pour flûte.
Un concerto symphonique pour orgue était quelque chose d’exceptionnel en 1866 car il n’y avait que peu de salles qui disposaient d’un grand orgue. Fétis précisa lui-même qu’il ne pouvait se référer à des modèles antérieurs: «Il n’existait rien de semblable qui pût me servir de modèle, car les concertos d’orgues de Haendel ne sont que des solos de l’instrument avec le quatuor d’instruments à cordes et des hautbois à l’unisson des violons. (...) Ce que j’avais à faire était autre chose: je le comprenais comme une lutte de deux grands orchestres, et ce fut en me dirigeant vers ce but que j’écrivis mon ouvrage. L’essentiel pour l’instrument qui allait être soumis à cette épreuve était d’avoir une puissance suffisante, et des ressources de sonorités diverses et d’accents pour entrer en lutte avec ce formidable orchestre du Conservatoire, composé de 44 violons, de 16 altos, 16 violoncelles, 14 contrebasses et tous les instruments à vent en bois et en cuivre; mais je connaissais l’orgue que j’allais employer, et je ne m’effrayais pas.»
Cette œuvre retrace la longue période de l’histoire de la musique que Fétis a vécue: de Beethoven à Mendelssohn, en passant par le ‘Grand Opéra’ jusqu’aux réminiscences de César Franck. Même si Fétis avait conçu son œuvre davantage comme symphonie avec orgue que comme concerto, l’œuvre est portée par la structure en trois parties d’un concerto classique: après un Allegro non troppo riche en contrastes, où l’orgue et l’orchestre se côtoient dans une mélodie dramatique, vient un Andante con Variazioni qui a toutes les caractéristiques d’un Lied. Un thème quasi classique de quatuor à cordes y constitue la base d’une série de cinq variations dans lesquelles l’orgue joue un rôle primordial. Au bout d’un discours de quarante mesures de ‘voix humaines avec tremblant’, quatre cors lancent la chasse par laquelle commence un « Allegro final » très énergique. Cette chasse est ensuite développée entre l’orgue et l’orchestre. Des accords tonnants et des interludes méditatifs de l’orgue alternent avec des passages fugués dans les cordes et les bois. Après un crescendo, Fétis mène enfin l’organiste vers un plein orgue dans un final triomphant qui rappelle par moments le ‘Grand Opéra’.
Jan Dewilde, 2005 (traduction Eva De Volder)
Pour la location du materiel: Muziekbibliotheek VRO-VRK/Albertina-bibliotheek, Brussel
Réimpression d'un exemplaire de la Bibliothèque du Conservatoire d'Anvers. |
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