Albert Lortzing
(geb. Berlin 23. 10. 1801 - gest. Berlin 21. 1. 1851 in Berlin)
«Der Waffenschmied» Komische Oper in 3 Akten
Libretto: Albert Lortzing, nach Friedrich Wilhelm Ziegler
Uraufführung: Wien, 30. 5. 1846.
Vorwort
Gustav Albert Lortzing wuchs in einer bürgerlichen, theaterbegeisterten Familie auf; seine Eltern hatten sich während der Proben an der Berliner Laienbühne Urania kennen-gelernt. Zum Freundeskreis der Eltern gehörten auch Musiker, darunter der Leiter der Berliner Singakademie, Karl Friedrich Rungenhagen, der dem jungen Albert ersten Unterricht in Musiktheorie gab und den Eltern empfahl, ihrem Sohn Klavier-, Violin- und Cellounterricht angedeihen zu lassen. Als der Vater seine Lederhandlung aufgeben musste, wagten die Eltern den Schritt zu Berufsschauspielern. Sie wurden 1811/12 nach Breslau engagiert, wo auch der zehn Jahre alte Albert in einer Jugendrolle debütierte. Nach Breslau folgten schwierige Jahre als Wanderschauspieler. Man zog von Stadt zu Stadt, nach Coburg, Bamberg, Strassburg und Freiburg im Breisgau, bis die Familie sich 1817 den von Theaterdirektor Derossi geleiteten Bühnen anschloss, die nach den Spielorten Aachen, Bonn und Cöln kurz A-B-C-Theater genannt wurden. Der junge Lortzing arbeitete als Notenkopist und erhielt Unterricht von Orchester-musikern. In den theoretischen Disziplinen war er aber hauptsächlich Autodidakt. Das Theater lernte er jedoch von Grund auf kennen, wobei er sich im Laufe seines Lebens als Schauspieler, Bariton und Tenor - ohne eigentlich ausgeprägte Stimme, aber mit Musikalität und Ausstrahlung - Cellist, Dirigent, Regisseur, Librettist und Komponist betätigte. Bis zu seiner Heirat mit der Schauspielerin Rosina Regina Ahles im Alter von 25 Jahren ging er mit seinen Eltern auf Tournee. Selbst berichtet er: «In Freiburg im Breisgau wagte ich den ersten öffentlichen Versuch in der Komposition und schrieb einen Chor und Tanz zum Schauspiel Der Schutzgeist, worin ich selbst die Titelrolle spielte ... Im Jahr 1824 komponierte ich eine einaktige Oper, Ali, Pascha von Janina, die in meinem nachherigen Engagement bei der fürstlichen Hofbühne in Detmold wie auch in den benachbarten Städten Münster und Osnabrück beifällig aufgenommen wurde.» 1826 ging Lortzing nach Detmold, wo er seine nächsten, eher als Singspiele zu bezeichnenden Werke schrieb: Der Pole und sein Kind, und Szenen aus Mozarts Leben. 1833 wurde er am Stadttheater in Leipzig als Tenorbuffo verpflichtet, avancierte nach zehn Jahren zum Kapellmeister und verbrachte alles in allem zwölf relativ glückliche Jahre an diesem Haus. Hier schuf er die meisten seiner Opern, in denen er selbst auch als Sänger auftrat. Im Jahr 1837 schrieb er sogar zwei: Die beiden Schützen und die erfolgreichste von allen seinen Werken, Zar und Zimmermann. Bei der Première des Zaren sang er selbst die Partie des Peter Iwanow, während seine Mutter die Rolle der Witwe Browe übernahm. 1845 kündigte die Leipziger Oper jedoch plötzlich seinen Vertrag «aus Rücksicht an seine Gesundheit», wie es hiess, und erst ein Jahr später wurde er als Kapellmeister an das Theater an der Wien berufen. Dort wollte der Direktor entgegen Lortzings Wunsch ein Debüt des Komponisten als Gastdirigent mit einem neuen Werk. So kam es zur Uraufführung des bereits fertiggestellten Waffenschmieds, obwohl Lortzing sich viel lieber mit seiner gerade so erfolgreichen und «ernsteren», romantischen Oper Undine in Wien vorgestellt hätte. Die neue komische Oper wurde jedoch vom Publikum begeistert angenommen und Lortzing konnte in Österreich neuen Mut fassen. 1848 zwangen ihn die Revolutionsstürme jedoch wieder weiterzuziehen. Erst 1850 trat er seine letzte Stelle als Kapellmeister - am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin - an. Zutiefst unzufrieden mit dieser letzten, unspektakulären Station seines Lebens, das auch den finanziellen Tiefpunkt erreicht hatte, erlag er mit 49 Jahren einem Schlaganfall. Er starb am Morgen nach der Uraufführung seiner letzten Oper, der Einakter Die Opernprobe, die weit enfernt in Frankfurt am Main stattfand.
Lortzing ging durch viele Höhen und Tiefen. Er hatte als Komponist vor allem bei seinem Publikum zu Lebzeiten Erfolg und erfreute sich als Sängerschauspieler grosser Beliebtheit; seine Ehe war sehr glücklich. Immer kämpfte er jedoch um die Existenz, um seine Gesundheit und die Versorgung seiner elf Kinder, zumal er kein Talent für die praktischen Seiten des Lebens hatte. Er wurde von den berühmten zeitgenössischen Komponisten übersehen, war aber, wie man aus seinen Briefen herauslesen kann, stets positiv und humorvoll, ein helles Gemüt und eine der liebenswürdigsten Persönlichkeiten des deutschen Musiklebens.
Von seinen dreizehn Opern gingen nur vier in die Musikgeschichte ein: Zar und Zimmermann (1837), Der Wildschütz (1842), Undine (1845) und Der Waffenschmied (1846).
Wie immer schrieb Lortzing auch zum Waffenschmied sein Libretto selbst. Die Vorlage ist das 1790 am Wiener Burgtheater uraufgeführte Stück Liebhaber und Nebenbuhler in einer Person von Friedrich Wilhelm Ziegler. Auch andere Komponisten hatten das Sujet vertont; 1797 kam der Waffenschmied Ferdinand Kauers ebenfalls in Wien auf die Bühne und Josef Weigl schrieb zu einer Bearbeitung des Stoffs die italienische Oper Il rivale di se stess für Milano (1808). Lortzing straffte Zieglers Text und konzentrierte sich vor allem auf den gesellschaftsbezogenen Kern. Anders als im Theaterstück machte er den Waffenschmied Hans Stadinger zur Titelfigur und zum bürgerlich-selbstbewussten Gegenspieler des Grafen Liebenau. Stadinger wird zwar am Ende vom Grafen überlistet, aber Lortzing lässt ihn vorher in seinem Lied Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar die herrschende Macht kritisieren. Die Persiflage auf die anachronistischen Zustände im vorrevolutionären Deutschland verfehlte nicht ihre Wirkung auf das Publikum. Gerade im Theater an der Wien waren die Zuschauer durch den grossen, im selben Jahr wie Lortzing geborenen Theaterdichter Johann Nepomuk Nestroy für listige Persiflagen auf die Gesellschaft besonders hellhörig. Die Zensur strich später alle Strophen, welche die politisch-gesellschaften Verhältnisse ironisierten. Die gestrichenen Strophen wurden auch weiterhin in der Theaterpraxis «traditionsgemäss» weggelassen und zurück blieb ein harmlos-rührseliges Lied. Diese Verstümmelung der Zensur hat massgeblich dazu beigetragen, dass Lortzing für die Nachwelt zum Synonym für politische Abstinenz und Biedermeierlichkeit wurde.
Die Musik des Waffenschmieds mag an die des Wildschütz und des Zar und Zimmermann erinnern. Auch im Waffenschmied gibt es die gekonnten Ensembles, die Meisterstücke Lortzings, vor allem das Sextett im zweiten und das Septett im dritten Akt; hier aber sind sie kürzer und strammer. Der Waffenschmied ist besonders reich an einprägsamen und einschmeichelnden Melodien, die beispielslose Popularität erreichten und mindestens ein Jahrhundert lang absolutes Volksgut waren. Geblieben aus diesen Liedern sind Redewendungen, die in die Umgangssprache eingegangen sind, wie z.B. Liebenaus Worte: «Da will ich einen Riegel vorschieben» oder Irmentrauts Klage: «Welt, du kannst mir nicht gefallen». Die Lieder sind meistens im Rondoform komponiert; Georg, Irmentraut und Marie haben besonders schöne Beispiele erhalten. In dieser seiner letzten grossen Oper hat Lortzing aber auch am deutlichsten zur Arienform gefunden. Maries Szene am Ende des ersten Akts ist um den lustigeren Mittelsatz herum eine innige und schlichte lyrische Arie, von getragener Romantik à la Weber. Das Orchester ist, wie schon in der Undine, vor allem in den Holzbläsern breit und romantisch. Zwischen den Akten greift es zwar Maries Themen auf, aber in der Ouverture wird nicht wie sonst bei Lortzing eine Zusammenfassung der musikalischen Höhepunkte der kommenden Akte vorausgeschickt: Die Musik ist eigenständiger geworden, ist echte Ouvertüre und festliche Einstimmung, wenn auch verwoben mit Motiven aus der Oper.
Das österreichische Morgenblatt nennt den Waffenschmied «eine gute Oper». Der Volksvertreter in Berlin schreibt: «Der fruchtbare Tondichter Lortzing hat im Theater an der Wien wiederum eine neue Oper unter dem Titel Der Waffenschmied zu Worms zur Aufführung gebracht, und damit grossen Beifall geerndtet». Von Lortzing selbst klingt es in einem Brief an seinen Freund Philipp Düringer im Juli 1846 etwas euphorischer: «Mein Waffenschmied... geht übrigens reissend... » Auch wenn die Oper nicht bei allen Kritikern gleich grossen Beifall fand, wurde sie ein Publikumserfolg und in Wien in einer ersten Serie 19 Mal aufgeführt. Bald darauf zeigte man sie in Leipzig und Dresden. An Heinrich Schmidt in Pyrmont konnte Lortzing im August desselben Jahres schreiben: «Die Oper findet rasenden Absatz». Im Oktober 1847 wurde sie schon in Basel, ein Jahr später dann in Prag und 1850 in Graz und Berlin gespielt. Bereits 1853 wurde The Armorer of Worms in Milwaukee, Wisconsin aufgeführt.
Zur Handlung
Ort und Zeit: Worms, 16. Jahrhundert
Personen:
Hans Stadinger, Waffenschmied und Tierarzt - Bass
Marie, seine Tochter - Sopran
Ritter Graf von Liebenau - Bariton
Georg, sein Knappe - Tenor
Irmentraut, Maries Erzieherin - Mezzosopran
Ritter Adelhof aus Schwaben - Bass
Brenner, Gastwirt, Stadingers Schwager - Tenor
Schmiedegesellen, Bürger, Herolde, Ritter, Knappen, Kinder.
Akt I
Unter den Gesellen in der Werkstatt des berühmten Waffenschmieds Hans Stadinger befinden sich Konrad, der verkleidete Graf von Liebenau, und dessen Knappe Georg, die sich anstellen haben lassen, um die Tochter des Schmieds, Marie, für Konrad/Liebenau, dem Marie ein paar Mal in all seiner Ritterspracht begegnet ist, zu gewinnen. Stadinger verkündet seinen Gesellen am Feierabend, dass sie alle am nächsten Tag sein 25jähriges Meisterjubiläum mit einem Festmahl in seinem Weinberg feiern werden. Da er in seiner zweiten Tätigkeit als Tierarzt dringend nach einem kranken Tier sehen muss, schärft er Georg ein, vor dem Grafen Liebenau auf der Hut zu sein und dessen Besuch zu verhindern, da der Graf seiner Tochter nachstelle. Liebenau, der von dem Fräulein von Katzenstein begehrt und verfolgt wird, möchte sich noch am selben Abend mit Marie aussprechen. Er will sich ihr noch ein Mal als Ritter zeigen, um herauszufinden, ob sie den Schmiedegesellen oder den Adelsmann liebt. Kaum ist Stadinger gegangen, erscheint Fräulein von Katzensteins Vertrauter, Ritter Adelhof, in Begleitung von Brenner, Stadingers Schwager und Gastwirt. Mit Brenners Hilfe will Adelhof Graf Liebenau einen Streich spielen, indem die Heirat zwischen Marie und dem Gesellen Konrad beschleunigt werden soll, so dass der Vermählung zwischen dem Fräulein von Katzenstein und dem Grafen Liebenau nichts mehr im Wege steht. Ritter Adelhof weiss allerdings nicht, dass Brenner wiederum von Liebenau gut bezahlt wird und daher auf dessen Seite steht. Während die beiden jedoch nur auf Irmentraut, der alten Erzieherin Maries, treffen, begegnen sich «bei nächt’gem Dunkel» Marie und der reich gekleidete Ritter und Graf, der sie um ihre Hand bittet. Marie erwidert, dass sie ihn nicht nehmen kann, da sie sich in den eher standesgemässen Gesellen Konrad verliebt hat. Als Liebenau sie aufklären will («Gern gäb’ ich Glanz und Reichtum hin»), kehrt Stadinger zurück und weckt das ganze Haus. Der Graf muss sich schnell zurückziehen und Marie wundert sich, weshalb Konrad, wie ihr Georg versichert, bei dem Lärm einfach friedlich weiterschlafen kann. Marie vergleicht in ihrer Schlussszene («Er schläft») die beiden Männer und das Leben als Rittersfrau mit dem bescheidenen Glück an der Seite ihres Konrads.
Akt II
Konrad, der Marie am nächsten morgen zuerst «eifersüchtig» nach dem Ritter fragt, kann ihr endlich seine Liebe gestehen. Nun ist Graf Liebenau ganz vergessen. Irmentraut ertappt die beiden, als sie sich küssen; Georg kommt hinzu und gleich darauf auch Stadinger, zu allem Überfluss tauchen dann Brenner und Ritter Adelhof auf, wobei letzterer dem wütenden Schmied rät, dass er die beiden Liebenden doch heiraten lassen solle (Sextett: «Der Mann scheint nicht bei Sinnen»). Stadinger, der nichts von Konrads Talent als Schmied und der Frechheit, Marie einfach zu küssen, hält, wirft den alten Adelhof heraus und gebietet Konrad, am morgigen Tag sein Bündel zu packen und zu verschwinden. Und überhaupt sähe Stadinger lieber Georg als seinen Schwiegersohn.
Verwandlung. Das Fest in Stadingers Weinberg ist im vollen Gange und Georg hat gerade auf den Wunsch des Schmieds ein Lied zum besten gegeben («War einst ein junger Springinsfeld»), als Irmentraut meldet, Marie sei von Graf Liebenaus Dienstleuten entführt worden. Die Entführte wird aber kurz darauf von Konrad zurückgebracht, der sie angeblich befreit hat. Obwohl Marie den Mut ihres Retters in hohen Tönen preist, geht Georgs und Konrads Plan zur Erweichung von Stadingers Herz nicht auf. Der Waffenschmied bleibt eigensinnig bei seinem Entschluss: Marie soll entweder Georg nehmen oder aber ins Kloster gehen.
Akt III
Am Spinnrad beklagt Marie ihr Schicksal und wünscht, sie wäre ein Mann («Wir armen, armen Mädchen»). Stadinger, der die Umstände bei der Entführung aufklären will, versammelt alle Beteiligten (Septett). Brenner versucht seinen Schwager von Konrad zu überzeugen; Ritter Adelhof, der alles durchschaut hat, will das Doppelspiel Graf Liebenaus enthüllen, doch dessen Anspielung auf die Ritterehre hält den alten Ritter im letzten Moment zurück. Stadinger will Marie nun zu seiner Schwester nach Speyer schicken, doch dann trifft ein Schreiben des Stadtrates ein: Der Waffenschmied soll in die Heirat einwilligen, ehe Worms vom Heer des Grafen Liebenau angegriffen wird. Stadinger beschliesst, den Stadtrat zu gehorchen und klein beizugeben, d.h. Konrad als seinen Schwiegersohn zu akzeptieren, um den Grafen auszuschliessen. Marie und Konrad eilen zur Kirche und Stadinger bleibt enttäuscht und müde zurück («Auch ich war ein Jüngling – Das war eine köstliche Zeit»).
Verwandlung. Die Brautleute ziehen prächtig geschmückt, von Marschmusik begleitet vor das Haus des Waffenschmieds. Stadinger erkennt im Bräutigam den Grafen und begreift, dass Konrad und Liebenau ein und diesselbe Person sind. Es bleibt ihm nun nichts übrig, als zum Ränkespiel gute Miene zu machen und dem glücklichen Paar seinen väterlichen Segen zu erteilen.
Irmelin Mai Hoffer, 2005
Aufführungsmaterial ist von Peters, Frankfurt zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikabteilung der Leibziger Städtischen Bibliotheken.
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Albert Lortzing
(b. Berlin, 23 October 1801 - d. Berlin, 21 January 1851)
Der Waffenschmied
(«The Armorer») Comic opera in three acts
Libretto by Albert Lortzing after Friedrich Wilhelm Ziegler
Premièred in Vienna on 30 May 1846
Preface
Gustav Albert Lortzing grew up in a middle-class family of theater enthusiasts. His parents had met during rehearsals at the Urania, an amateur theater in Berlin. Among their friends were musicians such as Karl Friedrich Rungenhagen, head of the Berlin Singakademie, who gave young Albert his first lessons in music theory and urged his parents to let the boy study the piano, violin, and cello. When Lortzing’s father was forced to abandon his leather goods shop, his parents took the plunge and became professional actors. In 1811-12 they received an engagement that took them to Breslau, where Albert gave his stage début in a child role at the age of ten. Breslau was followed by difficult years as itinerant actors. The family traveled from town to town - Coburg, Bamberg, Strasbourg, Freiburg im Breisgau - before joining the A-B-C Theater in 1817. This theater, under the aegis of the impresario Derossi, took its name from its venues in Aachen, Bonn, and Cologne. Still a minor, Lortzing worked as a copyist and received instruction from orchestral musicians, though in the theoretical disciplines he was mainly self-taught. In this way he learned the workings of the theater inside and out; in the course of his career he performed as an actor, a baritone or tenor (he did not have a distinguished voice but always sang with musicality and stage-presence), a cellist, conductor, stage director, librettist, and composer. Before marrying the actress Rosina Regina Ahles at the age of twenty-five, he was constantly on tour with his parents. Later he recounted: «In Freiburg im Breisgau I waged my first public attempt at composition and wrote a chorus and dance for the play Der Schutzgeist, in which I myself played the title role.... In 1824 I composed a one-act opera, Ali, Pascha von Janina, which was received with applause in my subsequent engagements at the court theater in Detmold and in the neighboring towns of Münster and Osnabrück.» In 1826 he moved to Detmold, where he wrote his next two works, which might more properly be called singspiels: Der Pole und sein Kind and Szenen aus Mozarts Leben. In 1833 he was retained as buffo tenor at the Town Theater in Leipzig, where after ten years he advanced to the position of conductor. All in all, he spent twelve relatively happy years at this theater. It was here that he created most of his operas, in which he also appeared in singing roles. In 1837 he even wrote two operas: Die beiden Schützen, and the most successful of all his works, Zar und Zimmermann. At the première of the latter, he sang the part of Ivanov while his mother took the role of Widow Browe. In 1845 the Leipzig Opera gave him notice - «out of concern for his health,» as they put it. A year had to pass before he was appointed conductor at the Theater an der Wien in Vienna. Here, however, he was only moderately successful, and in 1848 the turmoil of the revolution caused him once again to take to the road. It was not until 1850 that he found his final appointment as a conductor at the Friedrich Wilhelmstadt Theater in Berlin. Deeply dissatisfied with this unspectacular final station in his career, which also represented his financial nadir, he died of a stroke at the age of forty-nine. His death occurred the morning after the first performance of his final opera, a one-acter entitled Die Opernprobe, premièred in faraway Frankfurt am Main.
Lortzing knew life from both sides. During his career he was successful as a composer, especially with his audience, and enjoyed great popularity as a singer-actor. He also led a very happy marriage. But he always struggled to make ends meet, to fight off illness, and to feed his eleven children. He showed no talent for the practical sides of life. Though ignored by famous contemporary composers, his letters reveal that he always retained a positive outlook and sense of humor, a bright disposition, and one of the most likeable personalities in German music.
Of his thirteen operas, only four have gone down in music history: Zar und Zimmermann (1837), Der Wildschütz (1842), Undine (1845), and Der Waffenschmied (1846).
As always, Lortzing wrote his own libretto for Der Waffenschmied, basing it on a play premièred in Vienna’s Burg Theater in 1790, Liebhaber und Nebenbuhler in einer Person by Friedrich Wilhelm Ziegler. Other composers had already tried their hands at the subject; Ferdinand Kauer’s Waffenschmied went on the boards in 1797, likewise in Vienna, and Josef Weibl arranged the same material for his Italian opera Il rivale di se stesso, performed in Milan in 1808. Lortzing tightened Ziegler’s play and made it focus on the elements relative to human society. Unlike the original, he made the «armorer,» Hans Stadinger, the title figure and self-confident bourgeois adversary of Count Liebenau. In the end Stadinger is outwitted by the Count, but before then Lortzing allows him to criticize the existing order in his song «Auch ich war ein Jüngling mit lockigem Haar» («I, too, was once a young man with curly locks»). This parody of the anachronistic conditions in pre-revolutionary Germany was perfectly understood by the audience. It was precisely in Vienna’s Theater an der Wien that the great Johann Nepomuk Nestroy, a playwright born in the same year as Lortzing, had sharpened the spectators’ ears for shrewd parodies of existing society. Later all the stanzas in Lortzing’s song that poked fun at political and social conditions were expunged by the censors. The deleted stanzas remained discarded in «traditional» theatrical productions, leaving behind a harmlessly sentimental ditty. This evisceration by the censors explains why, in large part, posterity has regarded Lortzing as a synonym for political abstinence and petty-bourgeois coziness.
The music of Der Waffenschmied recalls that of Der Wildschütz and Zar und Zimmermann. Here, too, we find the skilful ensembles that had become Lortzing’s pièces de resistance, especially the Sextet in Act 2 and the Septet in Act 3, but this time they are shorter and more pithy. Der Waffenschmied is especially rich in memorable and ingratiating melodies that achieved matchless popularity and were sung at every hearth and home in Germany for at least a century. What remains today of these songs are turns of phrase that have entered common parlance: Liebenau’s words «Da will ich einen Riegel vorschieben» («I’ll put a stop to that»), for example, or Irmentraut’s lament «Welt, du kannst mir nicht gefallen» («Oh world, I cannot like thee»). The songs are usually in rondo form, with Georg, Irmentraut, and Marie receiving especially fetching examples. In his last full-scale opera Lortzing also came closest to aria form. Marie’s scene at the end of Act 1 is a simple and intimate lyric aria of sustained Weberian romanticism framing a more cheerful middle section. As earlier in Undine, the orchestra is broadly and romantically conceived, especially in its use of the woodwind, and it takes up Marie’s themes between the acts. But in the overture Lortzing departs from his usual practice of anticipating the musical highlights of the acts to follow: this time the music is more self-sufficient, forming a genuine overture and setting a festive mood, if interwoven with motifs from the opera.
The Austrian Morgenblatt called Der Waffenschmied «a good opera.» The Volksvertreter in Berlin wrote that the «productive tone-poet Lortzing has once again brought to performance, at the Theater an der Wien, a new opera entitled Der Waffenschmied zu Worms, and has earned rousing applause for his efforts.» Lortzing himself, writing to his friend Philipp Düringer in July 1846, waxed slightly more ecstatic: «My Waffenschmied ... is, incidentally, running like wildfire ....» Even if the opera was not equally well-received by all the critics, it was a box-office hit and had a run of nineteen performances in its first Viennese production. Soon it was being shown in Leipzig and Dresden. By August of that same year Lortzing could write to Heinrich Schmidt in Pyrmont that the opera was “selling like hotcakes.» In October 1847 it was heard in Basle, one year later in Prague, and in 1850 in Graz and Berlin. As early as 1853 it went on the boards in Milwaukee, Wisconsin, as The Armorer of Worms.
The Plot
Place and time: Worms, 16th Century
Characters
Hans Stadinger, armorer and veterinarian - Bass
Marie, his daughter - Soprano
Count of Liebenau, knight - Baritone
Georg, his squire - Tenor
Irmentraut, Marie’s governess - Mezzo-soprano
Adelhof of Swabia, knight - Bass
Brenner, innkeeper, Stadinger’s brother-in-law - Tenor
Apprentices, townspeople, heralds, knights, squires, children.
Act 1
Among the apprentices in the workshop of the celebrated armorer, Hans Stadinger, are «Konrad,» the Count of Liebenau in disguise, and his squire Georg. They have taken the jobs in an attempt to win the armorer’s daughter Marie for Konrad/Liebenau, whom Marie has already met a few times before in all his knightly glory. Having finished their work for the day, Stadinger tells his apprentices that on the morrow they will celebrate the 25th anniversary of his master craftsman certificate with a festive banquet in his vineyard. Being a veterinarian on the side, he is called urgently away to attend a stricken animal, but before leaving he warns Georg to beware of Count Liebenau and to keep him away, for the Count is stalking his daughter. Liebenau, hotly pursued by the love-stricken Fräulein von Katzenstein, wants to disclose his true identity to Marie that very evening, appearing to her once again in full knightly regalia to find out whether she loves the armorer’s apprentice or the aristocrat. Hardly has Stadinger left the scene than Fräulein von Katzenstein’s confidant, Sir Adelhof, appears in the company of Stadinger’s brother-in-law, the innkeeper Brenner. With Brenner’s assistance, Adelhof plans to play a trick on Count Liebenau by expediting the wedding of Marie and «Konrad,» thereby removing all obstacles to a marriage between Fräulein von Katzenstein and Count Liebenau. What Sir Adelhof does not know, however, is that Brenner is in fact in the Count’s pay, and therefore on his side. The two men manage only to encounter Irmentraut, Marie’s aged governess. Meanwhile, «in cover of darkness,» Marie meets up with the resplendently attired Count, who asks for her hand in marriage. Marie replies that she cannot accept, for she is in love with a man of her own station, the apprentice Konrad. Liebenau is about to disclose his secret («Gladly would I cast aside glory and wealth») when Stadinger returns and wakes the entire household. The Count is forced to make a hasty departure, and Marie wonders how Konrad, as Georg assures her, can sleep blissfully through all the noise. In her final scene («He sleeps»), she compares the two men and contrasts the life of an aristocrat’s wife with the modest happiness at the side of her Konrad.
Act II
On the next morning Konrad «jealously» questions Marie about her knightly tryst and is at last able to confess his love. Count Liebenau is now entirely forgotten. Irmentraut catches the two joined in a kiss, at which point Georg enters, followed immediately by Stadinger and, as if that were not enough, Brenner and Sir Adelhof. The latter advises the outraged armorer to allow the two lovers to marry after all (Sextet: «The man seems out of his mind»). Stadinger, who has no high opinion of Konrad’s talents as a smith and his insolence at kissing his daughter, throws the ancient Adelhof out of doors and orders Konrad to pack his things and leave the very next morning. To top it off, he exclaims that he would much rather have Georg as his son-in-law.
Scene change: The banquet in Stadinger’s vineyard is fully underway. Georg is in the midst of singing a song at the armorer’s request («There once was a young hotspur») when Irmentraut bursts in to report that Marie has been carried off by Count Liebenau’s servants. Shortly thereafter the abductee herself is brought back by her purported rescuer, Konrad. Although Marie praises her savior’s bravery to the skies, Georg’s and Konrad’s plan to weaken Stadinger’s resolve fails to come off. The armorer selfishly sticks to his decision: Marie must either marry Georg or enter a convent.
Act III: Seated at the spinning wheel, Marie laments her fate and wishes she were a man («We poor, poor maidens»). Stadinger, hoping to get to the bottom of the abduction, summons all of the participants (Septet). Brenner tries to convince his brother-in-law of Konrad’s virtues; Sir Adelhof, who has seen through the entire ruse, wants to expose Liebenau’s duplicity, but is held back at the last moment by the latter’s allusion to knightly honor. Scarcely has Stadinger decided to dispatch Marie to his sister in Speyer than a missive arrives from the town councilor: the armorer must agree to the marriage lest Worms be sacked by the Liebenau’s army. Stadinger resolves to obey the councilor and to relent - that is, to accept Konrad as his son-in-law in order to circumvent the Count. Marie and Konrad rush to the church, and Stadinger is left behind, tired and disappointed («I, too, was once a young man – It was a lovely time»).
Scene change: The bride and bridegroom, magnificently adorned, appear before the armorer’s home, accompanied by the strains of a march. Stadinger, recognizing the bridegroom as the Count, realizes that Konrad and Liebenau are one and the same person. All he can do is put on a brave front to the clever stratagem and to give the happy couple his fatherly blessing.
Translation: Bradford Robinson
For performance material please contact the publisher Peters, Frankfurt Reprint of a copy from theMusikabteilung der Leibziger Städtischen Bibliotheken.
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