Hector Berlioz
(geb. La Côte-Saint-André, Isère, 11. Dezember 1803 — gest. Paris, 8. März 1869)

La mort de Cléopâtre (1829)
Scène lyrique für Sopran und Orchester

Allegro vivace con impeto - p. 1
Recitativo. "C’en est donc fait! ma honte est assurée." - p. 4
Lento cantabile. "Ah! qu’ils sont loin ces jours …" - p. 7
Recitativo. "Au comble des revers, qu’aurais je encore à craindre?" - p. 16
Méditation. Largo misterioso. "Grands Pharaons, nobles Lagides …" - p. 18
Allegro assai agitato. "Non! de vos demeures funèbres …" - p. 28
Recitativo misurato. "Dieux du Nil, vous m’avez trahie!" p. 42

Vorwort
Von 1826 bis 1830 nahm Hector Berlioz jedes Jahr am Prix de Rome-Wettbewerb der Pariser Académie des Beaux-arts teil, bei welchem französische Komponisten unter 30 Jahren gegeneinander antraten, um die beste ernste lyrische Szene für eine oder zwei Gesangsstimme(n) und Orchester auf die possierliche Neudichtung eines mythischen Stoffes zu schreiben. 1826 kam er über die Vorprüfung, in welcher die obligatorische Fuge zu verfassen war, nicht hinaus. 1827 gewann Jean-Baptiste Guiraud, und Berlioz’ La mort d’Orphée stieß auf heftige Ablehnung. 1828 holte Guillaume Ross-Despréaux den ersten Preis, den Berlioz’ Herminie — in deren Introduktion erstmals die spätere 'Idée fixe' seiner Symphonie fantastique auftaucht — seinen Memoiren zufolge aufgrund des üblichen Stimmengeschachers um zwei Stimmen verfehlte. Im Juni 1829 gab man ihm zu verstehen, daß er auf den ersten Preis rechnen dürfe. Wie im Vorjahr hatte die Jury einen Text von Pierre-Ange Vieillard de Boismartin ausgewählt: Cléopâtre, wobei Berlioz’ Beitrag sinnvollerweise unter dem Titel La mort de Cléopâtre in die Geschichte einging. Berlioz berichtet darüber in seinen herrlichen Memoiren:

"Man gab uns als Thema Kleopatra nach der Schlacht bei Aktium. Die ägyptische Königin ließ sich von der giftigen Viper stechen und starb in Zuckungen. Bevor sie ihren Selbstmord beging, flehte sie in religiöser Angst die Manen der Pharaonen an: sie fragte, ob sie, die zuchtlose und verbrecherische Königin, in eins der Riesengräber aufgenommen werden dürfe, die den Manen ruhmvoller und tugendhafter Herrscher errichtet worden waren.
Hier war ein großartiger Gedanke zum Ausdruck zu bringen. Schon oft hatte ich im Geiste den unsterblichen Monolog von Shakespeares Julia in Musik gesetzt:
»But if when I am laid into the tomb…«
in dem, zumindest was die Angst anbelangt, ähnliche Empfindungen ausgedrückt werden wie in der Anrufung, die unser französischer Reimeschmied der Kleopatra in den Mund gelegt hatte. Ich war sogar ungeschickt genug, den oben angeführten Vers als Motto auf meine Partitur zu schreiben, und schon dies allein war für Akademiker der Schule Voltaires, wie meine Richter es waren, ein unverzeihliches Vergehen.
Ich komponierte also mühelos über dieses Thema ein Musikstück [die zentrale Méditation], das, wie mir scheint, einen weiten Bogen besitzt, originelle Rhythmen enthält sowie enharmonische Verbindungen von feierlich-tragischem Charakter und dessen Melodie sich in einer langsamen, fortdauernden Steigerung dramatisch entwickelt. Später habe ich daraus, ohne etwas zu ändern, den Chœur d’ombres [Chor der Geister] (unisono und in Oktaven) in meinem lyrischen Monodram Lélio [Lélio ou Le Retour à la Vie op. 14b, gedacht als der Symphonie fantastique zweiter Teil] gemacht.
Ich habe diesen Chor in meinen Konzerten in Deutschland gehört und kenne seine Wirkung gut. Die Erinnerung an den Rest jener Kantate ist meinem Gedächtnis entschwunden, aber dieses Stück allein hätte, glaube ich, den ersten Preis verdient. Infolgedessen erhielt es ihn nicht. Übrigens wurde keine Kantate preisgekrönt. Die Jury zog es vor, keinen ersten Preis zu verleihen, um nur ja nicht einen jungen Komponisten, der so schreckliche Tendenzen verriet, zu ermutigen."

1830 übrigens sollte Berlioz dann mit La mort de Sardanapale tatsächlich im fünften Anlauf den ersten Preis erhalten, und es hat eine gewisse symbolische Überzeugungskraft, daß er beim daraus sich ergebenden ersten Romaufenthalt im Zuge weitgreifender Wiederverwertung bei der Komposition der Lélio ausgerechnet die Méditation der Kleopatra in einen neuen, erfolgversprechenderen Zweck überführte. Weitere Passagen aus La mort de Cléopâtre übernahm Berlioz in die Neubearbeitung seiner Tempête-Ouvertüre als Lélio-Finale sowie in den ersten Akt seiner Oper Benvenuto Cellini. Der frenetischen Orchestereinleitung und dem verzweifelt ausbrechenden ersten Rezitativ, welches motivisch mit der Einleitung verknüpft ist, folgt die kunstreich instrumentierte eigentliche Klage, deren Lento cantabile-Charakter in agitierende Aufwallung umschlägt, abgerundet von einem kurzen dramatischen Rezitativ, das der Reue Ausdruck verleiht und verglimmend in die Evokation der Manen überführt. Diese, Méditation benannt, ist ein Largo misterioso mit rhythmisch ostinatem 12/8-Metrum in höchst ungewöhnlicher und wirkungsvoller Orchestrierung: tiefe Bläser in breiten Notenwerten, grundiert vom beständig unruhigen Pochen der gezupften tiefen Streicher. Der Eintritt der Gesangsstimme bringt die zunächst unterschwellige Aufregung verbreitenden Tremoli der Geigen mit sich, Zittern, Beben, vehementes Aufbäumen gegen die schicksalhafte Intonation der Ahnenwelt ist die Folge. Dann — Allegro assai agitato — die Rückwendung aus dem Totenreich in die harsche Wirklichkeit: "Unser Glauben ist zerstört!". Der Umsturz ist umfassend: "Isis herrscht nicht mehr im Land. Osiris entreißt mir die Krone…" Sie ruft die Natter herbei zum tödlichen Biß, tremolo wird hinübergeleitet ins rhythmisch ostinate Schlußrezitativ: "Kleopatra wirft hinweg das Leben, zeigt sich werth Caesars durch den Tod!"

Berlioz komponierte La mort de Cléopâtre gemäß den Wettbewerbs-Statuten des von der Académie des Beaux-arts ausgerichteten Prix de Rome in Klausur am Institut de France in Paris vom 4. bis 23. Juli 1829. Die Werke durften der Jury, obwohl pflichtgemäß für Orchester komponiert, obligatorisch nur mit Klavierbegleitung zur Diskussion gestellt werden. Am 28. Juli probte Berlioz mit der Sängerin Louise Dabadie, mit der er das Werk am 30. Juli beim jugement préparatoire vortrug. Beim glücklos absolvierten jugement définitif am 1. August stand Louise Dabadie nicht zur Verfügung, und ihre Schwester Clara Leroux, die für sie einsprang, hatte als Studentin am Conservatoire noch wenig Erfahrung gesammelt; auch stand ihr allzu wenig Probenzeit zur Verfügung. Im November 1829 wollte Berlioz La mort de Cléopâtre endlich in originaler Gestalt zur Aufführung bringen, doch dazu kam es nicht.
Unter den Rompreis-Kantaten Berlioz’ ist La mort de Cléopâtre die einzige, die sich, dank ihrer melodramatischen Anarchie, trotz der akademischen Zwänge auf den Konzertbühnen als lebensfähig erwiesen hat. Die hier vorgelegte Partitur ist ein Nachdruck aus der 20-bändigen Ausgabe der Werke Berlioz’, die um 1900 im Verlag Malherbe & Weingartner, Leipzig, im Druck erschien.
Christoph Schlüren, 2003.

Aufführungsmaterial ist vom Verlag Breitkopf & Härtel, Wiesbaden, zu beziehen.

 

 

Hector Berlioz
(b. La Côte-Saint-André, Isère, 11 December 1803 — d. Paris, 8 March 1869)

La mort de Cléopâtre (1829)
Lyric Scene for Soprano and Orchestra

Allegro vivace con impeto - p. 1
Recitativo. "C’en est donc fait! ma honte est assurée." - p. 4
Lento cantabile. "Ah! qu’ils sont loin ces jours …" - p. 7
Recitativo. "Au comble des revers, qu’aurais je encore à craindre?" - p. 16
Méditation. Largo misterioso. "Grands Pharaons, nobles Lagides …" - p. 18
Allegro assai agitato. "Non! de vos demeures funèbres …" - p. 28
Recitativo misurato. "Dieux du Nil, vous m’avez trahie!" p. 42

Preface
Each year from 1826 through 1830 Hector Berlioz entered the Prix de Rome competition sponsored by the Academy of Fine Arts in Paris. It was open to French composers under the age of thirty. Each strove to complete the best setting (for one or two voices and orchestra) of a quaint mythical text, lyrical and serious in basis. In 1826 Berlioz did not get beyond the obligatory preliminary fugue. The winner in 1827 was Jean-Baptiste Guiraud, and Berlioz’s La mort d’Orphée was roundly rejected. In 1828 Guillaume Ross-Despréaux won first prize, and Berlioz’s Herminie (in the introduction of which the 'idée fixe' of the Symphonie fantastique makes its first appearance) fell short by two votes of the award — a result, wrote Berlioz in his Memoirs, of the usual trading of votes among the jury. In June 1829 he was given to understand that he could count on getting the first prize. As in the previous year, the jury had selected a text by Pierre-Ange Vieillard de Boismartin: Cléopâtre — Berlioz’s setting of which has passed into history under the more appropriate title of La mort de Cléopâtre. Berlioz discussed the incidents surrounding the work in his splendid Memoirs (Memoirs of Hector Berlioz, tr. & ed. David Cairns. New York, 1969; pp. 122-123):

"The subject was 'Cleopatra after the Battle of Actium.' The Queen of Egypt clasps the asp to her bosom and dies in convulsions; but before dying, she invokes the spirits of the Pharoahs and in holy fear demands to know if she, a queen of crimes and dissipations, may hope to enter those mighty vaults erected by the shades of monarchs distinguished by their fame and virtue.
Here was an idea worth expressing in music. I had often in my imagination conceived a musical equivalent of Juliet’s wonderful monologue, 'How if, when I am laid into the tomb,' a passage that had something in common, at least in its sense of dread, with the feelings contained in the invocation which our French rhymester had put into the mouth of Cleopatra. I was mad enough to write the line, in English, at the head of my score. This for a start was an unpardonable crime to Voltairean academicians like my examiners.
The music for this scene [the Méditation] came easily to me. I wrote what I believe was an imposing piece, the rhythm strikingly original, the enharmonic progressions creating a rich and somber effect, and the melody unfolding slowly and dramatically in a long sustained crescendo. I afterwards used it unchanged for the unison chorus of Shades in my monodrama Lélio [Lélio ou Le Retour à la Vie op. 14b, regarded as the second part of the Symphonie fantastique].
I have performed it at my concerts in Germany and know how it sounds. I cannot now remember what the rest of the cantata was like, but on the strength of this piece alone I think it deserved first prize. That was precisely why it did not get it. None of the other cantatas got it either.
The jury decided not to award the first prize at all that year rather than give official encouragement to a young composer who betrayed such dangerous tendencies."

Berlioz actually did win the first prize in his fifth attempt in 1830 with La mort de Sardanapale. During his first stay in Rome while working on Lélio the Méditation of Cleopatra was revised and wondrously transformed, an indication of the persuasive power which it held over him. Additional passages from La mort de Cléopâtre were used in the revision of The Tempest Overture which became the finale of Lélio, and in the first act of his opera, Benvenuto Cellini. The frenetic orchestral introduction and despairing first recitative (bound together motivically) are followed by the wonderfully orchestrated lamentation. Its lento cantabile nature, rounded off by a brief dramatic recitative, is both agitated and filled with remorse. The Méditation is a Largo misterioso with a rhythmic ostinato in 12/8, and with extremely unusual and effective orchestration: low winds in long note-values backed by a steady, disturbing pulse created by pizzicato in the low strings. The entry of voices expands the subliminal agitation with tremolos in the violins, their trembling and quivering vibrations creating contrast to the fateful intonations of the Spirit World. Then — allegro assai agitato — a return from the realm of the dead to harsh reality: "The ancient faith of Isis is destroyed!" Ruin is everywhere: "Osiris of all hath bereft me." She calls the serpent with its deadly sting to her. Tremolos lead in rhythmic ostinato to the concluding recitative: "Cleopatra bids farewell to life now, comes to thee, smiling even in death."

Berlioz composed La mort de Cléopâtre in seclusion on the premises of the Institut de France (according to the regulations of the Prix de Rome as managed by the Academy of Fine Arts) from 4-23 July 1829. Although it was compulsory for the works to be composed for orchestra, they were required to be first performed for the jury with piano accompaniment. On 28 July Berlioz rehearsed the piece with the singer Louise Dabadie, the trial performance for the jury occurring two days later. For the unfortunate final jury performance on 1 August Louise Dabadie was not available, and her sister Clara Leroux (a student at the Conservatoire with little experience) took her place. There was far too little rehearsal time available. In November 1829 Berlioz wanted to perform La mort de Cléopâtre in its original form with orchestra at last, but nothing came of it.
Thanks to its melodramatic anarchy (and in spite of its academic constraints), La mort de Cléopâtre is the only one of Berlioz’s Prix de Rome cantatas which has had a life on the concert stage. The following score is taken from the 20 volume edition of Berlioz’s works published around 1900 by Malherbe & Weingartner in Leipzig.
Translation: Eric Jensen, 2003.

For performance materials please contact the publisher Breitkopf & Härtel, Wiesbaden.

 

 

Hector Berlioz
(né à La Côte-Saint-André, Isère, le 11 décembre 1803 — mort à Paris, le 8 mars 1869)

La mort de Cléopâtre (1829)
Scène lyrique pour soprano et orchestre

Allegro vivace con impeto - p. 1
Recitativo. "C’en est donc fait! ma honte est assurée." - p. 4
Lento cantabile. "Ah! qu’ils sont loin ces jours …" - p. 7
Recitativo. "Au comble des revers, qu’aurais je encore à craindre?" - p. 16
Méditation. Largo misterioso. "Grands Pharaons, nobles Lagides …" - p. 18
Allegro assai agitato. "Non! de vos demeures funèbres …" - p. 28
Recitativo misurato. "Dieux du Nil, vous m’avez trahie!" p. 42

Préface
Entre 1826 et 1830, Hector Berlioz participa chaque année au concours du Grand Prix de Rome organisé par l’Académie des Beaux-Arts. Ce concours, s’adressant à des compositeurs français âgés de moins de trente ans, récompensait la meilleure « Scène lyrique » pour une ou deux voix solistes et orchestre, composée sur de récentes poésies mythologiques. En 1826, Berlioz ne réussit pas à dépasser les éliminatoires, c’est-à-dire l’incontournable épreuve de fugue. En 1827, Jean-Baptiste Guiraud emporta le trophée, Berlioz ayant suscité une vive réprobation avec La mort d’Orphée. En 1828, le premier prix échut à Guillaume Ross-Despréaux ; d’après les Mémoires de Berlioz, sa propre œuvre Herminie – dans l’introduction de laquelle apparaît pour la première fois la future « Idée fixe » de la Symphonie fantastique – aurait été évincée à deux voix près, suite au marchandage de voix dont les jurys sont coutumiers. En juin 1829, on lui fit comprendre qu’il pouvait compter sur le premier prix. Comme l’année précédente, le Jury avait choisi un texte de Pierre-Ange Vieillard de Boismartin : Cléopâtre, la contribution de Berlioz s’inscrivant dans l’histoire sous le titre significatif de La mort de Cléopâtre. Dans ses délicieux Mémoires, Berlioz donne le récit suivant : « Le sujet qu'on nous donna à traiter, était celui de Cléopâtre après la bataille d'Actium. La reine d'Égypte se faisait mordre par l'aspic, et mourait dans les convulsions. Avant de consommer son suicide, elle adressait aux ombres des Pharaons une invocation pleine d'une religieuse terreur; leur demandant si, elle, reine dissolue et criminelle, pourrait être admise dans un des tombeaux géants élevés aux mânes des souverains illustres par la gloire et par la vertu. Il y avait là une idée grandiose à exprimer. J'avais mainte fois paraphrasé musicalement dans ma pensée le monologue immortel de la Juliette de Shakespeare :
But if when I am laid into the tomb...
dont le sentiment se rapproche, par la terreur au moins, de celui de l'apostrophe mise par notre rimeur français dans la bouche de Cléopâtre. J'eus même la maladresse d'écrire en forme d'épigraphe sur ma partition le vers anglais que je viens de citer ; et, pour des académiciens voltairiens tels que mes juges, c'était déjà un crime irrémissible. Je composai donc sans peine sur ce thème un morceau [la Méditation centrale] qui me paraît d'un grand caractère, d'un rythme saisissant par son étrangeté même, dont les enchaînements enharmoniques me semblent avoir une sonorité solennelle et funèbre, et dont la mélodie se déroule d'une façon dramatique dans son lent et continuel crescendo. J'en ai fait, plus tard, sans y rien changer, le chœur (en unissons et octaves) intitulé : Chœur d'ombres, de mon monodrame lyrique de Lélio [Lélio ou Le Retour à la Vie op. 14b, conçu comme seconde partie de la Symphonie fantastique]. Je l'ai entendu en Allemagne dans mes concerts, j'en connais bien l'effet. Le souvenir du reste de cette cantate s'est effacé de ma mémoire, mais ce morceau seul, je le crois, méritait le premier prix. En conséquence il ne l'obtint pas. Aucune cantate d'ailleurs ne l'obtint. Le jury aima mieux ne point décerner de premier prix cette année-là, que d'encourager par son suffrage un jeune compositeur chez qui se décelaient des tendances pareilles ».
En 1830, Berlioz devait enfin remporter le premier prix, avec une cinquième tentative, La mort de Sardanapale. Au cours de son premier séjour à Rome en tant que lauréat, recyclant de façon extensive d’anciens matériaux lors de la composition de Lélio, il destinera justement la Méditation de Cléopâtre à un usage nouveau et davantage promis au succès. D’autres passages de La mort de Cléopâtre seront intégrés à la version révisée de l’Ouverture de la Tempête comme finale de Lélio, ainsi qu’au premier acte de l’opéra Benvenuto Cellini. A la frénétique introduction orchestrale et à l’éruption désespérée du premier récitatif, relié à l’introduction par ses motifs, succède la complainte proprement dite, instrumentée avec art, dont le caractère Lento cantabile se renverse en transports agités, et que conclut un bref récitatif dramatique exprimant le remords et débouchant sur une transition, en demi-teintes, vers l’évocation des Mânes. Celle-ci, intitulée Méditation, est un Largo misterioso avec un ostinato rythmique à 12/8, dans une orchestration tout à fait insolite et à l’effet puissant : vents dans le registre grave en valeurs longues, soulignés par le battement incessant et inquiet des cordes pincées dans le grave. L’entrée de la voix soliste s’accompagne de l’agitation, d’abord souterraine, propagée par les trémolos de violons ; tremblements et convulsions, une violente révolte contre la fatale intonation du royaume des ancêtres en résultent. Puis — Allegro assai agitato — c’est le retour du royaume des morts vers l’âpre réalité : « D’Isis le culte est détruit ! » La révolution est intégrale : « Osiris proscrit ma couronne. » Elle appelle l’aspic pour la morsure mortelle, les trémolos enchaînent vers l’ostinato rythmique du récitatif final : « Cléopâtre en quittant la vie redevient digne de César ! »
Conformément au règlement du Grand Prix de Rome organisé par l’Académie des Beaux-Arts, Berlioz composa La mort de Cléopâtre « en loge » à l’Institut de France à Paris, entre le 4 et le 23 juillet 1829. Bien qu’elles fussent écrites pour orchestre, les œuvres devaient être présentées à l’appréciation du Jury exclusivement dans une réduction pour piano. Le 28 juillet, Berlioz répéta avec la cantatrice Louise Dabadie, avec qui il présenta l’œuvre lors du « jugement préparatoire », le 30 juillet. Le « jugement définitif » eut lieu le 1er août et fut un échec : Louise Dabadie n’étant pas disponible, elle fut remplacée par sa sœur Clara Leroux, qui en tant qu’étudiante au Conservatoire n’avait pas encore acquis beaucoup d’expérience, et qui avait bénéficié d’un temps de répétition bien trop court. En novembre 1829, Berlioz voulut enfin faire exécuter La mort de Cléopâtre dans sa version originale, mais cette tentative n’aboutit pas.
Parmi les cantates de Berlioz composées pour le Prix de Rome, La mort de Cléopâtre est la seule qui se soit avérée viable au répertoire, grâce à son anarchie mélodramatique, et malgré les contraintes académiques. La partition que nous publions ici est une réimpression tirée de l’édition complète en 20 volumes des œuvres de Berlioz, publiée autour de 1900 chez Malherbe & Weingartner à Leipzig.
Trad. fr. : Patrick Lang

Le matériel d’orchestre est disponible chez Breitkopf & Härtel à Wiesbaden.