Reinhard Schwarz-Schilling
(geb. Hannover, 9. Mai 1904 - gest. Berlin-Grunewald, 9. Dezember 1985)

Concert für Violine und Orchester (1953)

I Ouverture. Poco sostenuto - Allegro vivo p. 1
II Arie. Andante - Adagio - Andante (attacca:) p. 28
III Finale. Allegro con spirito p. 34

Vorwort
Gebürtig als Reinhard Schwarz, hatte Reinhard Schwarz-Schilling in München und Köln bei Walter Braunfels, Philipp Jarnach, Karl Ehrenberg und Heinrich Boell studiert, ehe ihn Braunfels zum letzten Schliff nach Ried bei Benediktbeuern zu seinem Freunde Heinrich Kaminski sandte. Kaminski sollte in dem jungen Schwarz-Schilling einen echten Geistes-verwandten finden, den gewiß am nachhaltigsten Wirkenden unter seinen engen Schülern. 1928 betraute Kaminski Schwarz-Schilling mit der verantwortungsvollen Aufgabe, unter seiner Observanz als eine Art Gesellenstück sein großes Streichquintett fis-moll als Werk für Streichorchester zu bearbeiten. Schwarz-Schillings frühe Werke zeigen ursprüngliche Musikalität und große technische Gewandtheit bei deutlicher Abhängigkeit von übermächtigen Vorbildern und ab Anfang der dreißiger Jahre einer starken Hinwendung zum deutschen Neobarock, wie er sich am entschiedensten in der seinerzeit vielerorts prominent dargebotenen Partita für Orchester von 1935 ausspricht. Im Jahr darauf schrieb er noch eine kaum anspruchsvolle Polonaise (Pyrmonter Kurmusik) für kleines Orchester, die am 28. August 1936 auf dem Pyrmonter Musikfest durch das Niedersächsische Landesorchester unter Fritz Lehmann zur erfolgreichen Uraufführung kam, nie verlegt wurde und seither vergessen ist. Im Dritten Reich eine unerwünschte Persönlichkeit, schrieb er bis zu seinem Violinkonzert nun keine weitere Orchesterkomposition mehr, sieht man ab von Introduktion und Fuge für Streichorchester, einem 1948 entstandenen Arrangement des imposanten Kopfsatzes seines Streichquartetts in f-moll von 1932, welches am 10. April 1949 durch das Berliner Philharmonische Orchester unter Sergiu Celibidache fulminant uraufgeführt wurde (ein Mitschnitt vom Konzert des Folgetags ist 2003 bei Tahra auf CD erschienen [TAH 493-494, www.tahra.com]).
Nach dem Violinkonzert schrieb Schwarz-Schilling zwei weitere größere Werke für Orchester: die Sinfonia diatonica für kleines Orchester (1957) und die Symphonie in C für großes Orchester (1963), letztere unbestritten die Krönung seines orchestralen Schaffens.
Große Bedeutung hatte Reinhard Schwarz-Schilling als Komponist von geistlicher Chormusik (sein Hauptwerk ist das Oratorium Die Botschaft), Liedern und Orgelmusik. Überblick und detaillierte Informationen zu seinem Gesamtschaffen erhält man in Reinhard Schwarz-Schilling. Werkverzeichnis und Schriften von Margot Heller (Wolfenbüttel 1979, Möseler Verlag), woraus aus die Basisdaten dieses Vorworts entnommen sind.

Schwarz-Schilling schrieb das Concert für Violine und Orchester (WV 45), sein einziges Solokonzert, im Jahre 1953. Die Uraufführung am 28. Februar 1954 im Titania-Palast, Berlin, spielte Konzertmeister Siegfried Borries, begleitet vom Berliner Philharmonischen Orchester unter Joseph Keilberth. Folgeaufführungen fanden statt: 1966 in Berlin durch Leon Spierer und das SFB-Sinfonieorchester unter dem Komponisten; weiters mit dem Solisten Spierer 1969 in Bremen (Dir. Hans Schmidt-Isserstedt) und in Hannover (Dir. George Alexander Albrecht), 1978 in Braunschweig (Dir. H. Zeebe) und 1981 in Bern und Berlin (Dir. Gustav Kuhn); mit dem Solisten Saschko Gawriloff 1972 in Seoul (Dir. Schwarz-Schilling) und 1974 in Aachen und Rheydt (Dir. H. Jordans) sowie in Berlin (Dir. H. Wessel-Therhorn).
Erstmals aufgenommen wurde das Violinkonzert nach der Uraufführung 1954 durch Siegfried Borries für den Bayerischen Rundfunk unter Leitung des Komponisten. Folgeaufnahmen entstanden: mit Wolfgang Marschner 1961 beim NDR und 1965 beim HR (Dir. Schwarz-Schilling); mit Leon Spierer 1966 beim SFB (Dir. Schwarz-Schilling) und 1969 beim WDR (Dir. Richard Kraus); mit Saschko Gawriloff 1981 beim NDR (Dir. G. A. Albrecht).

Schwarz-Schillings originale Solokadenz zum Violinkonzert entstand 1966. Die erste Aufführung des Konzerts mit der neuen Kadenz (WV 66) spielte Leon Spierer am 28. Fenruar 1966, genau zwölf Jahre nach der Uraufführung des Werkes durch Borries. Zusammen mit der Kadenz wurde das Violinkonzert 1966 von Bote & Bock, Berlin, in Verlag genommen, wo 1967 der vom Komponisten ausgefertigte Klavierauszug und die Solostimme im Druck erschienen. Bei hiermit im Jahre 2003 vorgelegter Studienpartitur handelt es sich um die erste käuflich beziehbare Partitur des Werkes, die — im Vorfeld des 100. Geburtstags von Reinhard Schwarz-Schilling im Jahr 2004 — nun endlich erhältlich ist. Wir danken dem Sohn des Komponisten, Herrn Bundesminister a. D. Dr. Christian Schwarz-Schilling, Büdingen, und dem Verlagshaus Boosey & Hawkes/Bote & Bock, Berlin, für die freundliche Genehmigung zum Abdruck und Unterstützung, sowie Frau Margot Heller, der führenden Kennerin der Werke von RSS, für die Zusammenstellung einer Errataliste und Bereitstellung weiterer nützlicher Informationen.

Anläßlich der Uraufführung des Violinkonzerts am 28. Februar 1954 (Wiederholung am 1. März, zuvor wurde jeweils Joseph Haydns Symphonie Nr. 94 G-Dur gegeben, nach der Pause Antonín Dvoráks Symphonie Nr. 9 e-moll op. 95) schrieb K.W. im Programmheft der Berliner Philharmoniker u. a.:
"Reinhard Schwarz-Schilling vollendet in diesem Sommer sein fünfzigstes Lebensjahr. Blickt man aus diesem Anlaß auf sein bislang vorliegendes Schaffen zurück, so erhält man das Bild eines Mannes, der still und in sich gekehrt, unbeirrt durch die lauten Tendenzen der Zeit und keiner ihrer Richtungen verpflichtet, den Weg gegangen ist, den ihm die Erkenntnis seines Wesens zu gehen gebot. Scharz-Schilling ist kein Revolutionär. Das Erbe einer großen Vergangenheit […] ist von ihm nicht leichthin verworfen worden.Er hat es in sein Werk aufgenommen und in eigener Weise weitergeführt. Wenn er später als ein schon Gereifter im langjährigen, persönlichen Umgang mit Heinrich Kaminski entscheidende Eindrücke für sein Wachstum nicht nur in musikalisch-kompositorischer Hinsicht empfing, so konnte auch diese innige Beziehung nur entstehen, weil der Ältere dem Jüngeren gab, was in diesem bereits vorgezeichnet war. […]
Die Form der Ecksätze ergibt sich aus einer Kreuzung der Sonatenform mit dem Concerto-Stil. Von Exposition, Durchführung und Reprise kann daher nur in einem sehr übertragenen Sinne die Rede sein. Dem ersten Satze geht eine langsame Einleitung voraus. Sie läßt bei chorisch-orgelartiger Tönung Keime der Motive des Allegro-Hauptteiles anklingen. […] Sehr übersichtlich ist der Aufbau des zweiten Satzes: praeludierende Takte am Eingang und Ausgang, der Hauptteil (Adagio) wiederum dreiteilig, im Anfangs- und Schlußteil mit der Solo-Violine in der Führung, im Mittelglied vom Orchester getragen. Ein Trompetensignal, das schon im ersten Allegro auftrat, markiert die Satzeinschnitte. […] Der pausenlos folgende dritte Satz nimmt die kompositorische Gestaltung des ersten auf. Hier treten zwei Themen hervor, das erste sogleich mit dem Einsatz des Solo-Instrumentes, das zweite im Chore der Orchesterviolinen. Aus der Kombination beider wird in der Durchführung (Satzmitte) das Thema einer Fuge gewonnen."
In einer Kritik zur Uraufführung schrieb Hans Heinz Stuckenschmidt: "Die strenge Geistigkeit seiner Sprache geht mit der Virtuosität des Violinparts eine seltsame Verbindung ein. Der langsame Satz ist in seiner ausdrucksvollen Geschlossenheit das Überzeugendste, was Schwarz-Schilling bisher gezeigt hat. Diese Musik […] lebt in einer Welt von vorgestern und übermorgen zugleich."

Reinhard Schwarz-Schilling selbst hinterließ folgenden Kommentar:
"Die Entstehung des Violin-Concerts reicht bis in die Kriegsjahre zurück. Von allem Anfang an stand der erste Solo-Einsatz bereits thematisch deutlich umrissen für meinen Kompositionsplan fest; aus diesem hörte ich zugleich den Kontrast einer orchestralen Einleitung heraus, bei deren Klanggebung ich jede individuelle Instrumental-Färbung zu meiden suchte: zugunsten eines plastischen Eintritts der Solo-Violine, die nun ihrerseits das konzertierende Spiel auch im Orchester anregt. Die Tendenz, die Führung des Soloinstruments bei der entstehenden Polyphonie aufrecht zu erhalten, ergab die für das Werk typische stilistische Faktur. Im Orchestersatz werden Füllstimmen gänzlich vermieden, die Ausgestaltung geht überall auf Bewegungen zurück, die aus dem Motivmaterial geprägt sind."

In der September/Oktober-Nummer 1968 der Zeitschrift Musica schreibt Werner Oehlmann in dem Aufsatz Erweiterte Tonalität. Zum Schaffen Reinhard Schwarz-Schillings:
"Das Konzert für Violine und Orchester von 1953 überrascht durch einen neuen, gänzlich individuellen Klang. Die drei Sätze Ouverture, Arie und Finale sind weder der barocken noch der klassisch-romantischen Tradition verpflichtet. Die schwer schreitende Dreistimmigkeit der Introduktion ist eine elementare Eingebung; das polyphone Melos der Arie, in das leise Trompetenrufe hineinklingen, beschwört nur von fern die Erinnerung an die hohe, weltabgewandte Lyrik Bachs; der Schlußsatz verbindet Fugengeist mit der Brillanz des Konzertfinales.
Die Konsequenz der Entwicklung ziehen die zwei Symphonien von 1957 und 1963. […] Das sind nicht Werke eines Komponisten, der sich der Forderung der Zeit verschließt, sondern Schöpfungen eines künstlerischen Bewußtseins, das die Problematik der Zeit erlebt und mitvollzieht. In ihnen, in ihrer intuitiv ertasteten, weder funktionalen noch modalen Traditionen unterstellten Harmonik, in der Spiritualisierung von Material und Form vollzieht sich die Erneuerung der Musik innerhalb der Tonalität."
Eine etwas ausführlichere Betrachtung des Violinkonzerts findet sich in dem Aufsatz Kantate, Konzert und Messe. Zu drei Werken von Reinhard Schwarz-Schilling von Alfred Berner, der in Musica Nr. 11, Jahrgang 1957 erschien.
Christoph Schlüren, 2003

Aufführungsmaterial ist vom Verlag Boosey & Hawkes / Bote & Bock, Berlin (www.boosey.com), zu beziehen.

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags Boosey & Hawkes / Bote & Bock, 2003.

Reinhard Schwarz-Schilling
(b. Hanover, 9 May 1904 - d. Berlin-Grunewald, 9 December 1985)

Concerto for Violin and Orchestra (1953)

I Ouverture. Poco sostenuto - Allegro vivo p. 1
II Arie. Andante - Adagio - Andante (attacca:) p. 28
III Finale. Allegro con spirito p. 34

Preface
Reinhard Schwarz-Schilling (his baptismal name was Reinhard Schwarz) studied composition in Munich and Cologne with Walter Braunfels, Philipp Jarnach, Karl Ehrenberg and Heinrich Boell. Braunfels then sent him to his friend Heinrich Kaminski, in the Bavarian village of Ried near Benediktbeuern, to put the finishing touches on his training. Kaminski discovered in the young Schwarz-Schilling a true soul-mate who would become the most lasting of his close pupils. In 1928 he entrusted the young man with a weighty assignment as a sort of certificate of apprenticeship: to prepare, under the master’s auspices, an arrangement for string orchestra of the latter’s great String Quintet in F-sharp minor. Schwarz-Schilling’s early works reveal an innate musicality and great technical prowess while betraying a close dependence on overpowering historical models. In the early 1930s they also began to show a strong penchant toward the German neo-baroque, as expressed most openly in the once celebrated and widely performed Partita for Orchestra (1935). One year later came another rather undemanding piece for small orchestra, Polonaise (Pyrmonter Kurmusik), which, though successfully premièred at the Bad Pyrmont Music Festival on 28 August 1936 by the Lower Saxon State Orchestra (conducted by Fritz Lehmann), was never published and has since fallen into oblivion. Schwarz-Schilling was persona non grata during the Third Reich and wrote no further orchestral music before the Violin Concerto. The only exception was Introduction and Fugue for string orchestra (1948), an arrangement of the impressive opening movement of his F-minor String Quartet of 1932, which received a rousingly applauded première from the Berlin Philharmonic under Sergiu Celibidache on 10 April 1949. A live recording of the performance given one day later was issued on CD by Tahra in 2003 (TAH 493-494, www.tahra.com).
After the Violin Concerto, Schwarz-Schilling wrote two further extended works for orchestra: the Sinfonia diatonica for small orchestra (1957) and the uncontested crowning glory of his orchestral output, the Symphony in C for full orchestra (1963). He was also a significant composer of sacred choral music (his magnum opus is the oratorio Die Botschaft), lieder and organ music. A richly informed survey of his entire oeuvre can be found in Margot Heller’s Reinhard Schwarz-Schilling: Werkverzeichnis und Schriften (Wolfenbüttel: Möseler, 1979), from which the essential information of this preface has been taken.

Schwarz-Schilling wrote his only solo concerto, the Concerto for Violin and Orchestra (W 45), in 1953. It was given its première in the Titania Palace, Berlin, on 28 February 1954, by Joseph Keilberth and the Berlin Philharmonic, with concertmaster Siegfried Borries taking the solo part. Leon Spierer revived the work with the Symphony Orchestra of Sender Freies Berlin under the composer’s baton (Berlin, 1966) and again with the conductors Hans Schmidt-Isserstedt (Bremen, 1969), George Alexander Albrecht (Hanover, 1969), H. Zeebe (Brunswick, 1978) and Gustav Kuhn (Berne and Berlin, 1981). Later it was taken up by Saschko Gawriloff, who played it under the conductors Schwarz-Schilling (Seoul, 1972), H. Jordans (Aachen and Rheydt, 1974) and H. Wessel-Therhorn (Berlin, 1974). Shortly after the première, the concerto was first recorded for Bavarian Radio by Siegfried Borries, with the composer at the rostrum (1954). Other recordings followed: Wolfgang Marschner for North German Radio (1961) and Hessian Radio (1965), both conducted by Schwarz-Schilling; Leon Spierer under Schwarz-Schilling for Sender Freies Berlin (1966) and under Richard Kraus for West German Radio (1969); and Saschko Gawriloff under G. A. Albrecht for North German Radio (1981).
Schwarz-Schilling’s original solo cadenza for the Violin Concerto was written in 1966 (W 66). The first performance of the concerto with its new cadenza was given by Leon Spierer on 28 February 1966, twelve years to the day after its première by Borries. In 1966 the work, along with the cadenza, was taken into the catalogue of Bote & Bock in Berlin, who issued the solo part and the composer’s own piano reduction in 1967. Our study edition represents the first time the work has been published commercially in full score; it appears at long last in 2003 to honor the upcoming centennial of Schwarz-Schilling’s birth in 2004. We wish to extend our thanks to the composer’s son, the former German Federal Minister Dr. Christian Schwarz-Schilling of Büdingen, and to the publishing house of Boosey & Hawkes / Bote & Bock in Berlin for lending us their support and for kindly granting permission to reproduce the score. We are also grateful to Margot Heller, the leading connoisseur of Schwarz-Schilling’s music, for compiling a list of errata and providing other useful information.

When the Violin Concerto was premièred by the Berlin Philharmonic on 28 February 1954 (and repeated on 1 March), preceded by Joseph Haydn’s Symphony no. 94 and followed after an intermission by Antonín Dvorák’s "New World" Symphony, op. 95, the following article by "K.W." appeared in the program notes:
"Reinhard Schwarz-Schilling will turn fifty this summer. Taking this opportunity to review the music he has produced to date, we receive the impression of a quiet and introverted man who, undeterred by the noisy trends and styles of the times, has pursued the path that a knowledge of his innermost being has commanded him to travel. Schwarz-Schilling is not a revolutionary. He has not lightly tossed aside the legacy of a glorious past […] but has assimilated it in his music and borne it forward in his own way. When Schwarz-Schilling was already a mature composer, he received decisive stimuli - not only in compositional technique - from his many years of personal contact with Heinrich Kaminski. But this intimate relationship could not have arisen if the older man had not given to his younger protégé what was already nascent within him. […]
"The design of the outside movements results from a cross between sonata-allegro form and the concerto style. Thus the terms exposition, development and recapitulation can only be applied in a highly figurative sense. The first movement is preceded by a slow introduction that alludes to embryonic motifs from the main Allegro section, tinted with the colors of chorus and organ. […] The second movement is very straightforward in its design: the main section (Adagio), flanked on either side by an improvisatory peroration, again falls into three subsections, with the first and third dominated by the solo violin and the second sustained by the orchestra. The sectional divisions are marked by a trumpet flourish already heard in the opening Allegro. […] The third movement follows without a break and returns to the compositional fabric of the first. Here we encounter two themes, the first occurring at the entrance of the soloist, the second in the chorus of orchestral violins. These two themes are then combined in the central development section to produce the subject of a fugue."
The première was reviewed by Hans Heinz Stuckenschmidt:
"The rigorous spirituality of his language and the virtuosity of the violin part form strange bedfellows. The slow movement is, in its expressive unity, the most convincing thing that Schwarz-Schilling has shown us to date. This is music […] that lives at once in a world of yesteryear and tomorrow."

Schwarz-Schilling himself left behind the following account:
"The origins of my Violin Concerto go back to the years of the war. The first entrance of the soloist stood clearly etched in my mind from the very beginning as a theme for my compositional design. At the same time, the theme evoked within me a contrasting orchestral introduction in which I sought to attain an instrumental color wholly devoid of individuality. What I favored instead was a vividly sculpted entrance for the solo violin, which in turn provokes a concertante performance from the orchestra. The stylistic fabric so typical of this work results from the violin’s urge to maintain its leadership throughout the emerging counterpoint. I completely dispensed with filler parts in the orchestral writing; everywhere the finished texture derives from motion bearing the imprint of the motivic material."

Another account of the concerto was published by Werner Oehlmann in his essay Erweiterte Tonalität: Zum Schaffen Reinhard Schwarz-Schillings in Musica (Sept-Oct 1968):
"The Concerto for Violin and Orchestra of 1953 surprises us with a new and wholly personal sound. Its three movements - Overture, Aria and Finale - are beholden neither to the baroque age nor to the classical-romantic tradition. The stately three-part texture of the Introduction is an elemental inspiration; the contrapuntal melody of the Aria, interspersed with soft interjections from the trumpet, conjures up a memory of the lofty and unearthly lyricism of Bach, but only at a distant remove; the finale movement unites a fugal spirit with the brilliance of a concerto finale.
"The consequences of this line of development are drawn by the two symphonies of 1957 and 1963. […] These are not the works of a composer who turns aside from the challenge of the times, but the creations of an artistic mind that experiences and squarely faces the problems of our own day. Here, in an intuitively grasped harmony that is neither functional nor modal, in a spiritualization of material and form, we find music renewed within the bounds of tonality."
A slightly more detailed discussion of the Violin Concerto can be found in Alfred Berner: Kantate, Konzert und Messe: Zu drei Werken von Reinhard Schwarz-Schilling, in Musica, xi (1957).
Translation: Bradford Robinson

For performance materials please contact the publisher Boosey & Hawkes / Bote & Bock, Berlin (www.boosey.com).

Reprint with the kind permission of Boosey & Hawkes / Bote & Bock, Berlin, 2003.