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Eugen d’Albert - Der Stier von Olivera
(b. Glasgow, 10 April 1864 - d. Riga, 3 March 1932)
Vorwort
Eugen d’Albert was a Scottish-born German composer and pianist. He was a piano prodigy who studied with Franz Liszt, and was primarily known as a skilled interpreter of a wide variety of German compositions. He collaborated with Johannes Brahms, but also published transcriptions and editions of J.S. Bach’s compositions. Richard Wagner’s operas influenced his compositional style, and inspired d’Albert to compose 21 of his own operas. Although many considered d’Albert’s true talent to be that of a pianist rather than composer, his operas were popular and well-attended. Music historians have categorized d’Albert as an important opera composer of Weimar Republic, as well as an important representative of the fleeting “German Verismo” style.1
Der Stier von Olivera premiered in Leipzig on March 10, 1918. The libretto was written by Richard Batka, and was based on the 1910 drama of the same name by Heinrich Lilienfein. D’Albert cast the role of Manuel as a lyric soprano to highlight his youth and innocence, and Napoleon I as a speaking only role, effectively separating him from the primary dramatic players. The visual and melodramatic elements of the story lend themselves to the screen and were adapted into the 1921 silent film of the same name, with Emil Jannings starring in the lead role.
The three-act opera is set in 1808-09 during the reign of Napoleon I in occupied Spain. The French general, Francois Guillaume, and his men are quartered in the castle of Olivera. The French have angered the local population by killing the bull that had been selected for the upcoming corrida, and the Marqués de Barrios, Lord of Olivera, sees his chance to incite a rebellion against the French occupiers. Before the rebellion can take place, however, the French hear of the uprising and arrest the Marqués and his son, Manuel. Guillaume orders their execution, but Juana, the daughter of the Marqués begs for mercy and agrees to marry Guillaume in exchange for their lives.
The deformed general is passionately in love with Juana, but she swears revenge at the wedding altar. Juana was betrothed to the nobleman Don Perez before her marriage to Guillaume and continues to correspond with him. Guillaume intercepts one of their love letters and learns about the affair. Juana intercedes on her lover’s behalf, and again, Guillaume is swayed to mercy because of his passion for her.
Napoleon is angry that Guillaume married a Spaniard and summons him back to France. Before Guillaume can leave, he and Juana get into an argument in which Juana tries to stab her husband, who, in turn, kills her with the knife. Napoleon arrives in order to judge Guillaume, but forgives him when he sees Juana’s body. However, Spanish freedom fighters who are overtaking the area threaten Napoleon’s safety. Guillaume gives Napoleon his own carriage so that he can leave Spain undetected and rides in Napoleon’s carriage as a decoy. Guillaume is killed by a Spanish rebel during an ambush as he tries to escape.
Amy Hunsaker, 2020
Aufführungsmaterial ist von Universal Edition, Wien, zu beziehen.
1 Goose, Benjamin. “The Opera of the Film? Eugen d’Albert’s Der Golem,” Cambridge Opera Journal, Vol. 19, No. 2 (Jul. 2007), page 140.
Eugen d‘Albert - Der Stier von Olivera
(geb. Glasgow, 10. April 1864 - gest. Riga, 3. März 1932)
Vorwort
Eugen d‘Albert war ein in Schottland geborener deutscher Komponist und Pianist. Als Wunderkind am Klavier hatte er bei Franz Liszt studiert und war vor allem als geschickter Interpret einer Vielzahl deutscher Werke bekannt. Er arbeitete mit Johannes Brahms zusammen, veröffentlichte aber auch Transkriptionen und Editionen von J.S. Bachs Kompositionen. Richard Wagners Opern beeinflussten d‘Alberts Kompositionsstil und inspirierten zur Komposition von 21 eigenen Opern. Obwohl viele sein wahres Talent eher als das eines Pianisten denn als Komponist sahen, waren seine Opern beliebt und gut besucht. Musikhistoriker bezeichnen d‘Albert als einen bedeutenden Opernkomponisten der Weimarer Republik und als wichtigen Vertreter des flüchtigen „deutschen Verismo“.1
Der Stier von Olivera wurde am 10. März 1918 in Leipzig uraufgeführt. Das Libretto stammte von Richard Batka und basierte auf dem gleichnamigen Drama von Heinrich Lilienfein aus dem Jahr 1910. D‘Albert besetzte die Rolle des Manuel mit einem lyrischen Sopran, um seine Jugend und Unschuld hervorzuheben, und Napoleon I. als reine Sprechrolle, um ihn wirkungsvoll von den dramatischen Hauptdarstellern zu trennen. Die visuellen und melodramatischen Elemente der Geschichte eignen sich für die Leinwand und wurden 1921 für den gleichnamigen Stummfilm mit Emil Jannings in der Hauptrolle adaptiert.
Die dreiaktige Oper spielt 1808-09 während der Herrschaft von Napoleon I. im besetzten Spanien. Der französische General Francois Guillaume und seine Männer sind in der Burg von Olivera einquartiert. Die Franzosen haben die örtliche Bevölkerung provoziert, indem sie den Stier töteten, den sie für die bevorstehende Corrida ausgewählt hatten. Marqués de Barrios, Lord von Olivera, sieht nun seine Chance gekommen, eine Rebellion gegen die französischen Besatzer anzuzetteln. Bevor der Aufstand jedoch stattfinden kann, hören die Franzosen von dem Aufstand und verhaften den Marqués und seinen Sohn Manuel. Guillaume ordnet ihre Hinrichtung an, aber Juana, die Tochter des Marqués, bittet um Gnade und willigt ein, Guillaume im Austausch für ihr Leben zu heiraten.
Der entstellte General ist leidenschaftlich in Juana verliebt, aber vor dem Traualtar schwört sie Rache. Juana war vor ihrer Hochzeit mit Guillaume mit dem Edelmann Don Perez verlobt und korrespondiert weiterhin mit ihm. Guillaume fängt einen ihrer Liebesbriefe ab und erfährt von der Affäre. Juana setzt sich für ihren Geliebten ein, und wieder ist Guillaume aufgrund seiner Leidenschaft für sie zur Gnade geneigt.
Napoleon ist verärgert, dass Guillaume eine Spanierin geheiratet hat und befiehlt ihn zurück nach Frankreich. Bevor Guillaume abreisen kann, gerät er mit Juana in einen Streit, bei dem Juana versucht, ihn zu erstechen. Stattdessen tötet er sie selbst mit einem Messer. Napoleon trifft ein, um Guillaume zu verurteilen, verzeiht ihm aber, als er Juanas Leiche sieht. Jedoch bedrohen spanische Freiheitskämpfer, die die Gegend überrennen, Napoleons Sicherheit. Guillaume gibt Napoleon seine eigene Kutsche, damit er Spanien unentdeckt verlassen kann und fährt als Lockvogel in Napoleons eigener Kutsche mit. Bei seinem Fluchtversuch wird Guillaume von einem spanischen Rebellen in einem Hinterhalt getötet.
Amy Hunsaker, 2020
Aufführungsmaterial ist von Universal Edition, Wien, zu beziehen.
1 Goose, Benjamin. “The Opera of the Film? Eugen d’Albert’s Der Golem,” Cambridge Opera Journal, Vol. 19, No. 2 (Jul. 2007), page 140.