Antonín Dvořák
(geb. Nelahozeves, 8. September 1841 – gest. Prag, 1. Mai 1904)

Rusalka
op. 114 (1900)
Lyrisches Märchen in 3 Akten
Nach einem Libretto von Jaroslav Kvapil

Vorwort
Die vorletzte der zehn Opern Antonín Dvořáks – Rusalka – ist neben der unsterblichen Verkauften Braut Smetanas die einzige tschechische Oper der klassisch-romantischen Tradition, die sich im internationalen Bühnenrepertoire behaupten konnte. In ihrer Heimatland erfreute sich Rusalka schon seit der Uraufführung im Jahre 1901 einer großen und ungebrochenen Beliebtheit und ist noch nie auf eine Wiederentdeckung oder besondere Fürsprache angewiesen gewesen. Und in der Arie Rusalkas Mĕsíčku na nebi hlubokém aus dem ersten Akt (besser bekannt als Lied an den Mond) schuf Dvořák ein Paradestück des Sopranrepertoires, das mittlerweile den berühmten Puccini-Arien Vissi d'arte oder Un bel dí als Schlachtross der Gesangskunst den Rang streitig macht.

Ihre Ursprünge verdankte Rusalka einem jungen tschechischen Literaten namens Jaroslav Kvapil (1868-1950), der 1900 als 31jähriger Zugang zur Welt des Theaters suchte. Nach verschiedenen literarischen Vorlagen – der Erzählung Undine von Friedrich de la Motte Fouqué, dem Märchen Der kleinen Meerjungfrau von Hans Christian Andersen, dem nachgedichteten slawischen Sagengut Karel Jaromir Erbens und Božena Němcovás sowie einer Beimischung aus dem erst kürzlich erschienenen, symbolträchtigen Märchendrama Der versunkenen Glocke (1897) von Gerhard Hauptmann – schrieb Kvapil ohne Auftrag ein Opernlibretto über das althergebrachte Sujet der Wassernixe, die sich in einen Menschen verliebt und ihre Unsterblichkeit zugunsten des vermeintlichen Segens der menschlichen Liebe opfert. Darauf wandte sich Kvapil an einige der führenden tschechischen Komponisten seiner Zeit – Foerster, Kovařovic, Josef Suk –, in der Hoffnung, sie würden sich für sein neuestes Werk interessieren. Aus verschiedenen Gründen erhielt er jedoch von jedem eine Absage. Ein Name fehlte aber auf der Wunschliste, und zwar der des damals größten aller tschechischen Komponisten: Antonín Dvořák, vor dem der junge Mann eine lähmende Hochachtung hegte. Durch die Vermittlung eines Freundes wurde aber Dvořák das Libretto doch gezeigt, der – zur Überraschung des Verfassers – sofort beschloss, es als Oper zu vertonen. Später hatte Kvapil eine beachtliche theatralische Laufbahn, zunächst als ausgesprochen fortschrittlicher Dramaturg und Regisseur am Prager Nationaltheater, später als Leiter des Prager Vinohrady-Theaters.

Das Sujet Rusalka musste einem Komponisten wie Dvořák zusagen, der gerade eine Reihe von Tondichtungen über slawischen Legende und Märchen (Vodník – Der Wassermann 1895, Polednice – Die Mittagshexe 1896, Zlatý kolovrat – Das goldene Spinnrad 1896, Holoubek – Die Waldtaube 1896) hervorgebracht hatte und den nun die Möglichkeit reizte, seine geliebte böhmische Heimat mit üppig orchestrierten Naturbildern musikalisch darzustellen. Die Kompositionsarbeiten gingen unge-wöhnlich flott vonstatten: Der erste Akt wurde innerhalb des kurzen Zeitraumes zwischen dem 21. April und dem 8. Mai 1900 fertig skizziert und bereits am 27. Juni orchestriert, während der zweite Akt schon am 4. September, der dritte am 27. November vorlagen. Dvořák konnte auch von dem "Amerikanischen Skizzenbuch", das er während seiner New Yorker Jahre 1892-95 anlegte, reichlich Gebrauch machen.

Das Prager Nationaltheater, dem Dvořák die neue Opernpartitur zur Aufführung anvertraute, erkannte den überragenden Wert des Werkes sofort und stellte nur die besten Sänger und Bühnenbildner zur Verfügung. Die Premiere am 31. März 1901 stellte für den Komponisten einen Erfolg dar, der dem der berühmten New Yorker Uraufführung der Symphonie Nr. 9 "Aus der Neuen Welt" acht Jahre zuvor in nichts nachstand. Bis zum Jahre 1907 hatte Rusalka bereits 50 Inszenierungen in seinem Heimatland erlebt; 1981 konnte das Werk seine 1400ste Prager Aufführung feiern. Obwohl eine Wiener Inszenierung unter der Leitung von Gustav Mahler durch Intrigen vereitelt wurde, verbreitete sich Rusalka rasch durch die slawischen Länder Mitteleuropas: Slowenian (Laibach 1908), Kroatien (Zagreb 1912), Polen (Lembach 1929) und Litauen (Kaunas 1937). Anerkennung außerhalb der slawisch-sprechenden Welt kam jedoch erst mit einiger Verzögerung: Die deutsche Erstaufführung fand 1929 in Stuttgart, die amerikanische 1935 in Chicago, die englische erst 1959 am Londoner Opernhaus Sadler's Wells statt. Seitdem jedoch hat sich Rusalka einen beachtlichen Platz im Weltrepertoire der Oper erobert. Zu den vielen bemerkenswerten Neuinszenierungen neueren Datums gehören u.a. eine in Stuttgart aus dem Jahr 1980 (mit Irmgard Stadler und Horst Laubenthal unter der Leitung von Václav Neumann), eine weitere in München aus dem Jahr 1981 (Regie: Otto Schenk) sowie eine prächtige an der Pariser Opéra mit Renée Fleming als Titelheldin (2002). Das Werk ist auch des öfteren auf Tonträgern aufgezeichnet worden, unter anderem von Joseph Keilberth und der Dresdner Oper (1948), von Zdenek Chalabala und dem Prager Nationaltheater (1961), bereits zweimal von Václav Neumann (Wiener Staatsoper 1987, Tschechische Philharmoniker 2000), mit Teresa Stratas unter Bohumil Gregor (1988) sowie neuerdings in einer Glyndebourne-Inszenierung unter der Leitung von Jiří Bělohlávek (2009). Auf DVD sind zur Zeit sowohl eine Produktion am Sadler's Wells-Theater 1986 (Regie: David Poutney; Dirigent: Mark Elder) als auch die Pariser Inszenierung 2002 (mit Renée Fleming unter James Conlon) erhältlich. Was das Lied an den Mond anbelangt, so ist es während der letzten Jahrhunderthälfte zu einer regelrechten Ikone des Operngesangs geworden und ertönt beispielsweise als Filmmusik in solch unterschiedlichen Spielfilmen als Driving Miss Daisy (1989), Bicentennial Man (1999) oder Jean-Claude Van Dammes Gefängnis-Thriller In Hell: Rage Unleashed (2003).

Trotz des unbestreitbar hohen Rangs von Rusalka ist die Oper seltsamerweise erst zögerlich in Druck erschienen. Ein Klavierauszug wurde zwar 1905 vom Prager Verlag Urbánek veröffentlicht, die Partitur musste jedoch über ein halbes Jahrhundert auf das Jahr 1959 warten, bis sie im Rahmen der Dvořák-Gesamtausgabe in einer Ausgabe von Jarmil Burghauser beim Artia-Verlag Prag verlegt wurde (eine 2. Ausgabe erschien 1992). Beim vorliegenden Band handelt es sich um eine getreue Wiedergabe der Burghauser-Ausgabe und zugleich um das erste Erschienen dieses ansprechenden Opernkleinods im Studienformat.

Handelnde Personen

Drei Elfen - 2 Soprane, Alt
Der Wassermann - Bass
Rusalka, seine Tochter - Sopran
Ježibaba, die Hexe - Mezzosopran
Ein Jäger - Tenor
Der Prinz - Tenor
Der Heger - Bariton
Der Küchenjunge - Mezzosopran
Eine fremde Prinzessin - Sopran

Ballett
Wassernixen

Stastisterie
Elfen, Gäste im Schloss, Gefolge des Prinzen

Zusammenfassung der Handlung

I. Akt, eine Waldlichtung am Seeufer, im Hintergrund eine Hütte: Durch den Gesang der Drei Elfen wird der gütige alte Wassermann aus seinem Heim in den Tiefen des Sees hervorgelockt. Nachdem sie sich entfernen, steigt Rusalka aus den Wellen empor und bittet ihren Vater traurig um Rat: Sie habe sich in einen schönen jungen Prinzen verliebt und möchte Mensch werden, um die Segen der Liebe mit ihm zu erleben. Ihr Liebesgeständnis stimmt zwar den Vater traurig, er rät ihr jedoch, die alte Hexe Ježibaba aufzusuchen, die in der Nähe wohnt. Allein gelassen gesteht Rusalka dem Mond gegenüber das Geheimnis ihrer Sehnsucht. Sie ruft nach der Hexe Ježibaba und bittet sie um Hilfe. Diese verspricht ihr menschliche Eigenschaften zu gewähren, jedoch nur unter zwei Bedingungen: Rusalka muss bereit erklären, stumm zu bleiben, und sowohl sie als auch ihr Geliebter werden auf ewig verdammt, falls er ihr untreu werden sollte. Zusammen beschwören Rusalka und Ježibaba den Zauberbann. Die Stimmen des Wassermanns ertönt sorgenvoll aus den Tiefen des Sees, der Entschluss Rusalkas ist jedoch unwiderruflich.
Mit Hörnerklängen und Jägergesang aus der Ferne wird der Auftritt des Prinzen angekündigt. Obwohl er eigentlich nach einem weißen Reh jagt, spürt er am Ufer des Sees eine geheimnisvolle Anziehungskraft. Er vermutet die Wirkung von Zauberei, schickt aber seine Jagdgenossen wieder zum Schloss zurück: Er wolle allein sein mit der unheimlichen Macht, die den Ort beherrsche, egal woraus sie bestehe. Rusalka tritt aus der Hütte Ježibabas heraus; sofort wird der Prinz von ihrer Schönheit in den Bann gezogen. Nach einem inbrünstigen Liebeslied des Prinzen stürzt ihm Rusalka lautlos – denn in seiner Anwesenheit ist sie zum Schweigen verurteilt – in die Arme. Während sich ihre Schwestern und der Wassermann zutiefst besorgt zeigen, ist der Prinz entzückt; er wickelt sie in seinem Mantel ein und führt sie in Richtung des Schlosses heim.

II. Akt, der Schlosspark: Das Schloss wimmelt vor eingeladenen Gäste, die der Hochzeit des Prinzen und der geheimnisvollen Rusalke beiwohnen wollen. Ein Heger und ein Küchenjunge tauschen die neuesten Neuigkeiten aus: Der Küchenjunge fürchtet sich vor Rusalka, die ihm unheimlich ist, der Heger vermutet wiederum Zauberei. Der Tratsch geht weiter: Der Prinz solle seiner stummen Schönheit bereits überdrüssig sein und einer fremden Prinzessin schöne Augen machen. Der Heger und der Küchenjunge verlassen die Bühne, sobald sich der Prinz und Rusalka nähern. Dass sie ihm so wenige Liebeszeichen schenkt, wird dem Prinzen langsam befremdlich, er bangt um sein Glück nach der Eheschließung. Als die fremde Prinzessin vorbeikommt, schickt der Prinz Rusalka ins Schloss, damit sie sich für den Ball anziehen kann, und zieht mit der Prinzessin weiter, die es offensichtlich als persönliche Beleidigung empfindet, dass er Rusalka zu heiraten gedenkt. Rusalka zieht sich traurig ins Schloss zurück.

Die Tanzkapelle spielt auf, der Ball beginnt. Er wird jedoch durch die klagenden Töne des Wassermanns kurz unterbrochen, der aus dem Brunnen emporsteigt und seine Verzweiflung über den Untergang seiner Lieblingstochter besingt. Während seiner Klage stimmt der Chor in seinen Gesang ein. Rusalka läuft auf ihn zu: Erst jetzt ist es ihr erlaubt, ihrem Leid darüber leidenschaftlich Ausdruck zu geben, dass der Prinz den ganzen Abend der fremden Prinzessin und nicht ihr den Hof macht. Kurz darauf entfernen sich der Prinz und seine neue Geliebte vom Tanz und stimmen ein feuriges Duett an, das den Prinzen die fehlende Gefühlswärme Rusalkas vergessen läßt. Als der Prinz und seine Geliebte im Begriff sind, sich zu umarmen, wirft sich Rusalka dem Bräutigam in die Arme, worauf der Wassermann verkündet, dass sich der Prinz nie wieder von ihr befreien kann. Der Prinz fleht die fremde Prinzessin um Hilfe, die ihm aber stolz den Rücken zudreht.

III. Akt, eine Waldlichtung am Seeufer, wie im I. Akt; Abenddämmerung: Als Opfer ihres untreuen Geliebten ist Rusalka nun dazu verurteilt, ewig durch die Welt als Irrlicht zu wandern. Sie sehnt sich nach dem Tod, erfährt aber von der Hexe Ježibaba, dass sie nur durch Menschenblut vom auf ihr lastenden Fluch befreiet werden kann. Resigniert singt Rusalka von ihrem Schicksal; langsam sinkt sie in die Fluten des Sees hinab, während die Elfen den kurzen Aufenthalt ihrer Schwester in der Welt der Menschen beklagen.

Nun erscheinen der Heger und der Küchenjunge, um die Hexe um Hilfe für den Prinzen zu bitten, der unter einem überirdischen Bann zu leiden scheint. Der Heger schiebt den Jungen nach vorne, keiner traut sich jedoch, an der Tür der Hexe anzuklopfen. Nachdem Ježibaba auf den Ruf ihres Namens antwortet, macht sie mit ihrer Bitte um Wiederherstellung des Muts des Prinzen kurzen Prozess und scheucht zusammen mit dem Wassermann die beiden kleinmütigen Eindringlinge in die Flucht.

Die Elfen versammeln sich am Seeufer und fangen an zu singen und zu tanzen. Schließlich werden sie vom Wassermann angehalten, der sie an das traurige Schicksal Rusalkas erinnert. Nun stolpert der Prinz aus dem Wald heraus, wobei er vom schneeweißen Reh murmelt, das ihn zum erstenmal zu Rusalka geführt habe. Er erkennt den Ort wieder und ruft nach Rusalka, zu ihm wieder zurückzukehren. Da erscheint Rusalka: Wenn sie bereits ein Gespenst sei – so der Prinz –, so solle sie auch ihm das Leben nehmen. Er bittet um Vergebung für die Grausamkeiten, die er ihr zufügte. Zärtlich rügt sie ihn dafür, dass er sie angelogen habe; sie habe ihm die Leidenschaft, die er ersehnte, nicht geben können. Würde sie ihn aber jetzt umarmen, so müsse er in ihren Armen sterben. Mit ekstatischen Tönen fleht er um den Kuss, der seinem Leben ein Ende bereiten soll, worauf er in ihren Armen stirbt. Nachdem der Wassermann die Nutzlosigkeit seines Todes betont, bedankt sich Rusalka beim verstorbenen Prinzen für das Erlebnis der Liebe und sinkt wieder in die Tiefen des Sees als Todesdämonin zurück.

Bradford Robinson, 2010

Aufführungsmaterial ist von Bärenreiter, Kassel zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.

Antonín Dvořák
(b. Nelahozeves, 8 September 1841 – d. Prague, 1 May 1904)

Rusalka
op. 114(1900)
Lyrical fairy-tale in three acts
on a libretto by Jaroslav Kvapil

Preface
Rusalka, the last but one of Dvořák's ten operas, stands alongside Smetana's immortal Bartered Bride as the only Czech opera from the classical-romantic tradition to have taken hold in the international repertoire. In its native country it has been enormously popular ever since its première in 1901 and has never stood in need of rediscovery or special pleading. And in Rusalka's first-act aria Mĕsíčku na nebi hlubokém (better known as Song to the Moon), Dvořák created a staple of the soprano repertoire that has come to rival Puccini's Vissi d'arte and Un bel dí as an operatic warhorse.

The opera owes its origins to a young Czech littérateur named Jaroslav Kvapil (1868-1950), who in 1900, at the age of thirty-one, was still looking for an entrée into the world of the theater. Drawing on Friedrich de la Motte Fouqué's tale Undine, Hans Christian Andersen's The Little Mermaid, and the Slavic fairy tales of Karel Jaromir Erben and Božena Němcová, with an admixture from Gerhard Hauptmann's recent, ponderously symbolic fairy-tale play Die versunkene Glocke ("The Sunken Bell," 1897), Kvapil independently produced a libretto on the time-honored subject of the water nymph who falls in love with a human and sacrifices her immortality for what she hopes will be a life of amorous bliss. He then approached several leading Czech composers of his day – Foerster, Kovařovic, Josef Suk – hoping to interest them in his new creation. For various reasons they all turned him down. Missing from the list was the most celebrated Czech composer of them all, Antonín Dvořák, before whom the young man felt decidedly intimidated. Through the intercession of a friend, however, Dvořák was shown the libretto and, to Kvapil's surprise, immediately decided to set it to music. Kvapil went on to a respectable career in the theater, first as remarkably progressive literary adviser and stage director at the Prague National Opera, and later as head of Prague's Vinohrady Theater.

The subject-matter of Rusalka could hardly but appeal to a composer who had just completed a series of tone-poems on Slavic legends and fairy-tales (Vodník – The Water Goblin, 1895; Polednice – The Noon Witch, 1896; Zlatý kolovrat – The Golden Spinning Wheel, 1896; Holoubek – The Wild Dove, 1896) and who relished the prospect of filling out the depictions of his beloved Bohemian countryside with rich orchestral music. The setting proceeded at an unusually fast pace: Act I was sketched in a remarkably short period between 21 April and 8 May 1900 and orchestrated by 27 June; Act II was completed on 4 September, and Act III on 27 November. Dvořák was able avail himself of ideas from the "American sketchbook" that he had laid out during his years in New York (1892-95).

The National Theater, to whom Dvořák submitted his score for performance, instantaneously recognized that they were dealing with a masterpiece and placed their best singers and stage designers at the production's disposal. The première, given on 31 March 1901, was a success on a scale rivaling the famous première of the "New World" Symphony in New York eight years previously. By 1907 Rusalka had received fifty stagings in its native country, and in 1981 it could celebrate its 1400th performance in Prague. Though a Vienna production under Mahler was hindered by intrigues, Rusalka immediately spread throughout the Slavic countries of Central Europe: Slovenia (Ljubljana, 1908), Croatia (Zagreb, 1912), Poland (Lvóv, 1929), and Lithuania (Kaunas, 1937). Recognition outside the Slavic world came more slowly: the German première was given in Stuttgart in 1929, the American première in Chicago in 1935, and the English première at Sadler's Wells in 1959. Since then, however, Rusalka has maintained a respectable place in the world repertoire. Among the many notable more recent productions were one in Stuttgart in 1980 (with Irmgard Stadler and Horst Laubenthal, conducted by Václav Neumann), another in Munich in 1981 (staged by Otto Schenk), and a glorious production at the Paris Opéra with Renée Fleming in the title role (2002). The opera has been recorded many times, notably by Joseph Keilberth and the Dresden Opera (1948), Zdenek Chalabala and the Prague National Theater (1961), twice by Václav Neumann (with the Vienna State Opera, 1987, and the Czech Philharmonic, 2000), with Teresa Stratas under Bohumil Gregor (1988), and most recently a Glyndebourne production conducted by Jiří Bělohlávek (2009). A Sadler's Wells production of 1986 (staged by David Poutney and conducted by Mark Elder) and the Paris Opéra production of 2002 (with Renée Fleming under James Conlon) are both available on DVD at time of writing. As for Song to the Moon, over the last half century it has become something of a musical icon, appearing on the sound tracks of films as varied as Driving Miss Daisy (1989), Bicentennial Man (1999), and the Jean-Claude Van Damme thriller In Hell: Rage Unleashed (2003).

Oddly for a work of its stature, Rusalka was slow to appear in print. A vocal score was issued by Urbánek in Prague in 1905, but the full score had to wait for the Complete Dvořák Edition, when it was published by Artia in an edition by Jarmil Burghauser (Prague, 1959; 2nd edn. 1992). Our volume is a faithful reproduction of that edition, marking the first time that this ingratiating gem has appeared in a study format.

Characters

Three Wood Nymphs - Two sopranos, contralto
The Spirit of the Lake - Bass
Rusalka, his daughter - Soprano
Ježibaba, the Witch - Mezzo-soprano
Voice of a Huntsman - Tenor
The Prince - Tenor
The Forester - Baritone
Kitchen Boy - Mezzo-soprano
The Foreign Princess - Soprano

Ballet
water nymphs

Supernumeraries
wood nymphs, guests at the castle, the Prince's entourage.

Plot Synopsis

Act I, a clearing on the shore of the lake; in the background a cottage: The kindly old Spirit of the Lake is lured out of his home in the depths of the lake by the singing of the Wood Nymphs. Once they have left, Rusalka rises from the water and sadly asks her father for advice: she has fallen in love with a handsome young prince and wants to become human in order to know the bliss of conjugal union. Filled with sadness, her father advises her to visit the old witch Ježibaba, who lives nearby. He leaves, and Rusalka confides the secret of her longing to the moon. Then she summons Ježibaba and begs for her help. The witch will grant her human attributes on two conditions: she must not speak, and if he should prove false both she and her lover will be damned for ever. Rusalka and Ježibaba cast the spell. The voice of the Spirit of the Lake rises in anguish from the depths, but Rusalka's decision is irrevocable.

The sound of horns and singing hunters announces the entrance of the Prince in pursuit of a white doe. He feels a mysterious attraction by the shores of the lake and suspects the effect of magic. Undaunted, he sends his companions back to the palace, saying that he wants to be alone with the mysterious power that rules the place. Rusalka comes out of Ježibaba's hut, and the Prince is immediately enthralled by her beauty. He sings a heartfelt love song, after which Rusalka falls into his arms without a word. Her sisters and the Spirit of the Lake are deeply worried, but the enraptured Prince flings his cloak round her and takes her off to his palace.

Act II, the palace grounds: The palace is bustling with guests invited to attend the wedding of the Prince and the mysterious Rusalka. A forester and a boy from the kitchen exchange the latest news: the boy is frightened of Rusalka, who makes him deeply uneasy, while the forester suspects witchcraft. More gossip follows: the Prince, it is said, has already tired of his silent beauty, and his eye has been caught by a foreign Princess. They rush out as the Prince and Rusalka approach. He is baffled that she is so unresponsive and fears for his happiness once they are married. The foreign Princess comes by, and the Prince sends Rusalka into the palace to dress for the ball. He then goes off with the Princess, who is clearly insulted that the Prince should think of marrying Rusalka. Rusalka goes sadly into the Palace.

The band strikes up and the ball begins only to be temporarily halted by the melodious lament of the Spirit of the Lake, who rises from the fountain to express his despair at the downfall of his favorite daughter. The chorus joins him in his song of mourning. Rusalka rushes up to him: only now is she allowed to express her misery that the Prince has courted the foreign Princess all evening. Before long the Prince leads his new love away from the dance; they sing a fiery duet that causes the Prince to forget Rusalka's lack of emotion. As they are about to embrace, Rusalka throws herself into her lover's arms, at which the Spirit of the Lake proclaims that the Prince will now never be free of her. The Prince begs the foreign Princess for help, but she proudly turns her back on him.

Act III, a clearing by the lake, as in Act I; evening: Rusalka has suffered the infidelity of her lover and is condemned to wander forever as a will o' the wisp. She longs for death, but is told by Ježibaba that only the shedding of human blood can redeem her from the curse. Rusalka sings touchingly and despondently of her fate and sinks alone into the lake while the Wood Nymphs comment on her brief sojourn in the world.

Now the forester and the kitchen boy come to ask the Witch to help the Prince, who is, they fear, laboring under an evil spell. The forester pushes the boy forward, but neither dares to knock at the door. When Ježibaba answers to the cries of her name, she dismisses their plea to help save the Prince, and she and the Spirit of the Lake put the timid interlopers to flight.

The Wood Nymphs sing and dance on the shore until stopped by the Spirit of the Lake, who reminds them of Rusalka's sad fate. The Prince staggers out of the forest, muttering about the white doe that first led him here to Rusalka. He recognizes the place and calls on Rusalka to return. She appears: if she is a ghost, the Prince exclaims, she should take his life too. He asks her to forgive his cruelty towards her. Tenderly she reproaches him for having lied to her; she could not give him the passion he craved. But if she were to embrace him now he would die at her caress. He ecstatically begs for the kiss that will end his life, and expires in her arms. The Spirit of the Lake declaims on the futility of his sacrifice, and Rusalka, after thanking him for helping her experience love, descends into the lake as a demon of death.

Bradford Robinson, 2010

For performance materials please contact Bärenreiter, Kassel. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, Munich.