Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
(b. Wotkinski, 7 May 1840 – d. St. Petersburg, 6 November 1893)
„Festive Overture on the Danish National Anthem“ op.15
(1866)
Preface
In September 1866, while Tschaikowsky was at the Moscow Conservatory, the director Nicolai Rubinstein procured him his first public commission for a composition. In connection with the celebrations in Moscow to honour the visit of the Tsarevich (the heir to the throne) and his wife Frau Dagmar, a Danish princess, whom he had recently married, Tschaikowsky was to compose a festive music. Although Tschaikowsky had to assume, that this composition would probably only be performed once, as it was commissioned for a particular occasion, he worked diligently on the score. However, the visit of the couple had to be postponed, and the planned festive concert could therefore not take place. As thanks for the composition Tschaikowsky received a pair of golden cuff links, from the Tsarevich which the 26 year old composer immediately sold, in order to obtain cash. A few days later Nicolai Rubinstein conducted the first performance on the occasion of a charity concert.
In the composition Tschaikowsky combines the Russian and Danish National anthems. The extended introduction “Andante non troppo” extends over a third of the performance. Here Tschaikowsky initially uses elements of the Danish “King’s Anthem” and the the Russian “Tsar’s Anthem”. When the Danish “King’s Anthem” is finally taken up by the brass section, the sound has become almost Russian. A transition, that is marked by horn and trumpet signals, leads to the turbulent “Allegro vivo”, that is characterized by the same thematic material. The climax of the development is at the “Meno mosso maestoso”, where the “Danish King’s Anthem” sounds in fortissimo. The subsequent coda is characterized by the strong use of the percussion.
As the crowned Tsar Alexander III, the former Tsarevich became an important patron of the music of Tschaikowsky. Thus in 1884 the Tsar awarded him the St. Vladimir order IV. Class and so procured for him from 1885 a yearly National pension.
In the last year of his life, Tschaikowsky edited the overture for publication. In this context he noted that the composition “is very effective (…) and contains much better music than the 1812 Overture”. The idea of using both anthems to demonstrate the affection of both sovereigns was striking, but exactly this is one of the reasons, that the work is scarcely performed and today almost unknown.
Duration: about 13 minutes
Translation: John Conrad
For performance material please contact Kalmus, Boca Raton. Reprint of a copy from the collection Marcus Prieser, Wittmund.
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky
(geb. Wotkinski, 7. Mai 1840 – gest. St. Petersburg, 6. November 1893)
„Festouvertüre über die dänische Nationalhymne“ op.15
(1866)
Vorwort
Im September 1866, zu der Zeit, als Tschaikowsky am Moskauer Konservatorium arbeitete, verschaffte ihm dessen Direktor Nikolai Rubinstein einen ersten öffentlichen Kompositionsauftrag. Tschaikowsky sollte im Zusammenhang mit den Moskauer Feierlichkeiten zu Ehren des Besuchs des Zarewitsch (des Thronanwärters) und dessen kurz zuvor geheirateten Frau Dagmar, einer dänischen Prinzessin, eine Festmusik komponieren. Auch wenn Tschaikowsky damit rechnen musste, dass diese Komposition vermutlich nur einmal aufgeführt würde, da es sich um eine Auftragskomposition für einen ganz besonderen Anlass handelte, arbeitete er gewissenhaft an der Partitur. Allerdings musste der Besuch des Paares verschoben werden, und das angesetzte Festkonzert konnte daher nicht stattfinden. Zum Dank für die Komposition erhielt Tschaikowsky vom Zarewitsch ein paar goldene Manschettenknöpfe, die der 26 jährige Komponist aber sofort verkaufte, um an Bargeld zu kommen. Wenige Tage später dirigierte Nikolai Rubinstein die Uraufführung schließlich anlässlich eines Wohltätigkeitskonzertes.
In der Komposition verbindet Tschaikowsky die Hymnen Russlands und Dänemarks miteinander. Die ausgedehnte „Andante non troppo“- Einleitung erstreckt sich über ein Drittel der Aufführungsdauer. Hier verwendet Tschaikowsky zunächst Elemente der dänischen „Königshymne“ und dann der russischen „Zarenhymne“. Wenn die dänische „Königshymne“ schließlich von den Blechbläsern aufgegriffen wird, ist ihr Klang beinahe russisch geworden. Eine Überleitung, die von Hörner- und Trompetensignalen geprägt wird, führt zum turbulenten „Allegro vivo“, das vom gleichen thematischen Material geprägt wird. Der Höhepunkt der Entwicklung ist bei „Meno mosso maestoso“ erreicht, in dem die dänische „Königshymne“ im Fortissimo vorgetragen wird. Die abschließende Coda wird geprägt von der starken Verwendung des Schlagzeugs.
Als gekrönter Zar Alexander III wurde der ehemalige Zarewitsch ein wichtiger Förderer der Musik Tschaikowskys. So verlieh der Zar ihm 1884 den St. Vladimir- Orden vierter Klasse und verschaffte ihm damit ab 1885 eine jährliche Staatspension.
Tschaikowsky hat in seinem letzten Lebensjahr die Ouvertüre zur Veröffentlichung überarbeitet. In diesem Zusammenhang bemerkte er, dass die Komposition „sehr effektvoll sei (…) und viel bessere Musik enthalte als die 1812 Ouvertüre“. Die Idee beide Hymnen zu verwenden, um damit die Verbundenheit beider Regenten darzustellen, war zwar sinnfällig, aber genau hierin liegt einer der Gründe, weshalb das Werk kaum gespielt wurde und heute nahezu unbekannt ist.
Spieldauer: ca. 13 Minuten
Marcus Prieser 2014
Aufführungsmaterial ist von Kalmus, Boca Raton, zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Marcus Prieser, Wittmund.