Carl Reinecke
Zweite Symphonie c-moll op. 134 ‚Håkon Jarl’
(1874)
(geb. Altona [Hamburg], 23. Juni 1824 – gest. Leipzig, 10. März 1910)
I Allegro (p. 1)
II Andante (p. 67)
III Intermezzo. Allegretto moderato (p. 94)
IV Finale. Allegro (p. 125) – Più animato (p. 174) – Allegro molto (p. 176)
Vorwort
Carl Reinecke, einer der prominentesten deutschen Komponisten der Generation Bruckner-Brahms, ist in der Musikgeschichtsschreibung keineswegs unumstritten, war er doch bis ins hohe Alter in Zeiten des Umbruchs von der Revolution der Neudeutschen um Liszt bis zur Demontage der tonalen Ordnung ein Hüter der Tradition, der unbeirrt den Idealen einer von Mendelssohn und Schumann befruchteten klassizistischen Romantik huldigte. Bereits als Sechsjähriger erhielt er Musikunterricht von seinem Vater Johann Rudolf Reinecke und trat erstmals 1835 öffentlich als Pianist hervor. Er reiste als Solist durch Europa und wurde als „graziöser Mozartspieler“ bekannt. 1843-46 weilte er dank eines Stipendiums des dänischen Königs und holsteinischen Herzogs Christian VIII. (1786-1848) in Leipzig (Altona, heute ein Stadtteil von Hamburg, war damals die schleswig-holsteinische Kulturmetropole), wurde von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-47) protegiert und spielte am 16. November 1843 dessen Serenade und Allegro giocoso op. 43 im Gewandhaus. Auch machte er die Bekanntschaft Robert Schumanns (1810-56), den er zutiefst verehrte. So ist es kein Wunder, dass Mendelssohn und Schumann zu den Leitsternen seines eigenen Schaffens wurden, und wenn man ihn später auf seine Abhängigkeit von diesen Vorbildern ansprach, konnte er entspannt antworten: „Ich würde nicht dagegen opponieren, wenn man mich einen Epigonen nennt.“
1847 wurde Reinecke zum dänischen Hofpianisten ernannt, doch der Aufenthalt war nur von kurzer Dauer. Der preußisch-dänische Krieg 1848 zwang ihn zur Rückkehr nach Leipzig, wo er diesmal jedoch kein Glück hatte und daher 1849 nach Bremen ging, um zu dirigieren. Auf einen Wink von Franz Liszt (1811-86) lud ihn Hector Berlioz (1803-69) nach Paris ein. Dort trat er als Pianist auf und traf Ferdinand Hiller (1811-85) wieder, den er bereits aus Leipzig kannte. Mittlerweile war Hiller Direktor des Kölner Konservatoriums geworden und holte Reinecke ab 1851 als Klavierlehrer an sein Haus. Reinecke nahm den Kontakt zu Schumann, nunmehr im nahe gelegenen Düsseldorf, wieder auf und lernte dort auch den jungen Johannes Brahms (1833-97) kennen. 1854-59 wirkte Reinecke als Kapellmeister in Barmen (lange Zeit eine blühende Musikstadt, heute Ortsteil von Wuppertal) und ging 1859 als Musikdirektor nach Breslau.
Kaum hatte er sich dort eingerichtet, als er die Offerte des Leipziger Gewandhaus-Orchesters erhielt, dessen Leitung zu übernehmen. Es sollte die Stelle seines Lebens werden, die er 25 Jahre lang von 1860 bis 1895 bekleidete. Außerdem wirkte er nun als Professor für Klavier und Komposition am Leipziger Konservatorium in einer Zeit, als eine Flut hochbegabter Komponisten aus aller Welt dort den handwerklichen Schliff verpasst bekam. Unter seinen Studenten finden sich denn keine Geringeren als (in der Reihenfolge ihres Alters) Max Bruch, Johan Severin Svendsen, Arthur Sullivan, Edvard Grieg, Hugo Riemann, Hans Huber, Charles Villiers Stanford, Iwan Knorr, Leoš Janáček, George Chadwick, Julius Röntgen, Christian Sinding, Ethel Smyth, Karl Muck, Emil Nikolaus von Reznicek, Isaac Albéniz, Frederick Delius, Robert Teichmüller, Felix Weingartner, Cornelis Dopper, Hermann Suter, Eyvind Alnæs, Gerhard von Keußler, Julián Carillo, Richard Wetz, Mikolajus Konstantinas Čiurlionis oder Sigfrid Karg-Elert.
Nach seiner recht abrupten und demütigenden Entlassung als Gewandhaus-Kapellmeister – wo ihm Arthur Nikisch (1855-1922) nachfolgte und eine neue, glanzvoll die gediegene Reinecke-Ära überstrahlende Epoche eröffnete und das Orchester zu einem der führenden Klangkörper weltweit formte – war Reinecke von 1897 bis 1902 Direktor des Leipziger Konservatoriums. Reinecke war bis in seine späte Zeit ungebrochen aktiv, spielte 1905 als erster Pianist auf Welte-Mignon-Rollen das Larghetto aus Mozarts ‚Krönungs’-Konzert ein und trat 1906 mit seinem Schüler Fritz von Bose (1865-1945) in Mozarts Konzert für zwei Klaviere KV 365 auf. Noch 1909 konzertierte er im Gewandhaus. Neben der Orientierung an Mozart, Mendelssohn und Schumann sind in seinem Klaviersatz auch Einflüsse von Chopin und Brahms zu erkennen. In der Orchestermusik dominiert zweifellos das von Mendelssohn und Schumann ererbte, und es fällt durchaus auf, dass erstaunlich wenig von der Kraft und Entschiedenheit Beethovens auf ihn abstrahlte, auch wenn er sich ein Leben lang intensiv mit dessen Klaviersonaten beschäftigte. Heute kennt man Reinecke als Komponisten vor allem deshalb, weil er Solokonzerte für zwei von den Großmeistern der Romantik sehr vernachlässigte Instrumente geschrieben hat: das Harfenkonzert e-moll op. 182 und das 1908 erschienene Flötenkonzert D-Dur op. 283. Auch die ‚Undine’-Sonate für Flöte und Klavier in e-moll op. 167 ist nach wie vor beliebt, und in letzter Zeit haben die Streichorchester seine sehr schöne Serenade in g-moll op. 242 von 1898, eine passende Ergänzung im von Robert Volkmann (1815-83), Dvořák, Grieg, Tschaikowsky und Robert Fuchs (1847-1927) so dankbar bedachten Genre, wieder entdeckt.
Carl Reinecke komponierte nicht nur vier Klavierkonzerte, sondern auch vier Symphonien, deren erste in G-Dur - komponiert vor 1850 und von 1850 bis 1858 mehrfach aufgeführt – er allerdings nicht mit einer Opuszahl versah und später nicht mehr anerkannte. Sie ist verschollen. So beginnt die von ihm autorisierte Zählung mit der Ersten Symphonie in A-Dur op. 79, die in der Erstfassung am 2. Dezember 1858 in Leipzig und am 22. Oktober 1863 ebendort zur Uraufführung kam. Sie erschien 1864 bei Breitkopf & Härtel im Druck. Die beiden weiteren Symphonien schrieb Reinecke in seiner Funktion als Gewandhaus-Kapellmeister. Die Zweite Symphonie in c-moll op. 134 ist 1874 entstanden und 1875 beim Leipziger Verlag Robert Forberg in Partitur, Stimmen und vierhändigem Klavierauszug veröffentlicht worden. Die Dritte Symphonie in g-moll op. 227 schließlich stellte Reinecke 1894 fertig, und zwei Jahre später erschien sie bei Simrock. Danach schrieb er noch eine beim Londoner Verleger Augener erschienene ‚Kinder-Symphonie’ op. 239 unter Mitwirkung von Spielzeuginstrumenten, die im zweiten Satz Volkslieder und Themen von Mozart, Beethoven, Weber und August Reißiger (1809-83) zitiert, die er selbstverständlich nicht mit einer Nummer versah und entsprechend nicht als vollgültige Symphonie erachtete.
Wann Reineckes 1874 vollendete Zweite Symphonie zur Uraufführung gekommen ist, konnten wir nicht herausfinden. Doch ist anzunehmen, dass er als Leiter des Gewandhausorchesters seine Symphonien Nr. 2 und 3 in unmittelbarer zeitlichen Nähe ihres Erscheinens selbst in Leipzig zur Uraufführung brachte. Die Zweite Symphonie könnte aufgrund ihres Titels als Programmmusik verstanden werden, doch de facto diente das Programm nur als Inspiration und bildet keineswegs einen strukturellen Leitfaden durch den von klassischer Formorganisation getragenen Aufbau der vier Sätze. Die klassische Haltung bestätigt sich übrigens auch in der Vorbemerkung des Komponisten zur Partitur bezüglich der Rubati, die stets unmerklich subtil geschehen sollen.
Håkon Jarl (ca. 935-995) war 25 Jahre lang norwegischer König von dänischen Gnaden. Er widersetzte sich der Christianisierung, bestand auf den überlieferten Riten und Gebräuchen und ist als große Wikinger-Legende in die Geschichte eingegangen. Kriege, Morde und Blutrache durchziehen sein Schicksal, und letztlich verlor er seine Macht und wurde auf der Flucht von seinem Sklaven und Freund Tormod Kark ermordet. Für die Romantiker wurde diese auf tatsächlichen Ereignissen beruhende barbarische Wikingerlegende interessant, nachdem der 26jährige Adam Oehlenschläger (1779-1850), der alsbald zum großen dänischen Nationaldichter aufsteigen sollte, 1805 innerhalb von sechs Wochen ein großes Historiendrama, die Tragödie ‚Håkon Jarl’, verfasst hatte, in welchem der Konflikt zwischen Heidentum und Christianisierung ausgetragen wird. 1857-61 wirkte der große tschechische Nationalkomponist Bedřich Smetana (1824-84) nach seinem Aufenthalt bei Franz Liszt in Weimar in Göteborg und komponierte seine drei an Liszt anknüpfenden symphonischen Dichtungen, deren letzte, ‚Håkon Jarl’, 1860-61 entstand. Dreizehn Jahre später vollendete Carl Reinecke, fasziniert von der archaisch unerbittlichen nordischen Welt, in Leipzig seine Håkon Jarl-Symphonie, der er den in der Partitur abgedruckten Hinweis mitgab, in welchem sich von der Programmmusik distanziert, jedoch gestattet, den vier Sätzen ad libitum folgende Titel beizugesellen: I. Håkon Jarl, II. Thora, III. In Odin’s Hain, IV. Oluf’s Sieg.
Christoph Schlüren, Mai 2016
Aufführungsmaterial ist erhältlich vom Verlag Ricordi, Berlin.
Vorbemerkung des Komponisten in der Partitur:
Es sei dem Komponisten die Mittheilung gestattet, dass diese Symphonie ihre Entstehung den Eindrücken verdankt, welche er durch Oehlenschläger’s ‚Håkon Jarl’ empfangen; er hat jedoch keineswegs versucht den dramatischen Gang der Tragödie wiederzugeben, sondern versuchte nur unwillkürlich die Eindrücke jenes nordisch-heidnischen Helden und der ihn umgebenden poetischen Gestalten musikalisch wiederzuspiegeln, demgemäß er sich nicht eigentlich berechtigt hält, dem Werke den Namen ‚Håkon Jarl’ beizulegen; sollte es aber nichtsdestoweniger bei Aufführungen des Werkes dem Dirigenten wünschenswerth erscheinen, die Symphonie durch einen Hinweis auf ihre Entstehung dem Verständnisse des Publikums näher zu rücken, so dürften die folgenden Überschriften für die einzelnen Sätze die geeignetsten sein:
I. Håkon Jarl, II. Thora, III. In Odin’s Hain, IV Oluf’s Sieg.
Die im Laufe der einzelnen Sätze vorkommenden Tempo-Veränderungen (welche zuweilen nur durch Metronom-bezeichnungen angedeutet sind), müssen stets so unbedeutend sein und derartig vermittelt werden, dass sie dem Hörer kaum als solche erscheinen.
Carl Reinecke
Symphony No. 2 in C minor (“Håkon Jarl”), op. 134
(1874)
(b. Altona [Hamburg], 23 June 1824 – d. Leipzig, 10 March 1910)
I Allegro (p. 1)
II Andante (p. 67)
III Intermezzo. Allegretto moderato (p. 94)
IV Finale. Allegro (p. 125) – Più animato (p. 174) – Allegro molto (p. 176)
Preface
Carl Reinecke, one of the most prominent German composers in the generation of Bruckner and Brahms, is by no means uncontroversial among music historians. In an age of turmoil, from the revolution of Liszt’s “New German School” to the dismantlement of tonal harmony, he remained even in advanced age a guardian of tradition who staunchly upheld the ideals of a classicistic romanticism engendered by Mendelssohn and Schumann. By the age of six he was already taking lessons from his father Johann Rudolf Reinecke, and he gave his public début as early as 1835. He toured Europe as a solo pianist, earning a reputation as a “graceful player of Mozart.” From 1843 to 1846, thanks to a scholarship from the king of Denmark, Duke Christian VIII of Holstein (1786-1848) (at that time his native Altona, now a district of Hamburg, was the cultural capital of Schleswig-Holstein), he lived in Leipzig. There he became a protégé of Felix Mendelssohn (1809-1847), playing the latter’s Serenade and Allegro giocoso, op. 43, in the Gewandhaus on 16 November 1843. He also made the acquaintance of Robert Schumann (1810-1856), whom he deeply revered. It thus comes as no surprise that Mendelssohn and Schumann should become the lodestars of his own music; and when conversation later turned to his dependence on these two models, he could nonchalantly reply, “I would raise no objection to being called an epigone.”
In 1847 Reinecke was appointed pianist to the Danish court, but his stay there was short-lived: the outbreak of the First Schleswig War in 1848 forced him to return to Leipzig. This time, however, his luck abandoned him, and he moved to Bremen in 1849 to become a conductor. At the recommendation of Franz Liszt (1811-1886), he was invited to Paris by Hector Berlioz (1803-1869). There he gave concerts as a pianist and was reunited with Ferdinand Hiller (1811-1885), whom he had met earlier in Leipzig. In 1851 Hiller, now the director of Cologne Conservatory, invited him to join his staff as a piano teacher. Reinecke resumed contact with Schumann, now working in nearby Düsseldorf, where he also made the acquaintance of the young Johannes Brahms (1833-1897). From 1854 to 1859 Reinecke was a conductor in Barmen, which had long possessed a flourishing musical culture (today it is a district of Wuppertal). He then became music director in Breslau (now Wrocław).
Hardly had Reinecke settled in Breslau than he received an offer to take charge of the Leipzig Gewandhaus Orchestra. It would become the position of a lifetime, and he held it for twenty-five years from 1860 to 1895. He also functioned as a professor of piano and composition at Leipzig Conservatory at a time when a flood of highly gifted composers from all over the world moved there to put the finishing touches on their craft. Among his students were such leading figures as (in chronological order by date of birth) Max Bruch, Johan Severin Svendsen, Arthur Sullivan, Edvard Grieg, Hugo Riemann, Hans Huber, Charles Villiers Stanford, Iwan Knorr, Leoš Janáček, George Chadwick, Julius Röntgen, Christian Sinding, Ethel Smyth, Karl Muck, Emil Nikolaus von Reznicek, Isaac Albéniz, Frederick Delius, Robert Teichmüller, Felix Weingartner, Cornelis Dopper, Hermann Suter, Eyvind Alnæs, Gerhard von Keussler, Julián Carillo, Richard Wetz, Mikolajus Konstantinas Čiurlionis, and Sigfrid Karg-Elert.
Following his quite abrupt and humiliating dismissal from the Gewandhaus (he was succeeded by Arthur Nikisch [1855-1922], who ushered in a new era far more brilliant than the suave Reinecke years and shaped the orchestra into an ensemble of international stature), Reinecke headed Leipzig Conservatory from 1897 to 1902. He remained ceaselessly active until late in life, becoming the first pianist to record a piece on the Welte-Mignon player piano in 1905 (the Largo from Mozart’s Coronation Concerto), performing Mozart’s Concerto for Two Pianos in 1906 with his student Fritz von Bose (1865-1945), and continuing to give concerts in the Gewandhaus as late as 1909. Besides his orientation on Mozart, Mendelssohn, and Schumann, his piano writing also betrays influences of Chopin and Brahms. His orchestral music is unquestionably dominated by the legacy of Mendelssohn and Schumann; strikingly little of the power and sweep of Beethoven left an impression on him, even though he made a deep and lifelong study of that master’s piano sonatas. Today Reinecke the composer is best-known for having written concertos for two instruments severely neglected by the great masters of the romantic era: the Harp Concerto in E minor (op. 182) and the Flute Concerto in D major (op. 283), the latter being published in 1908. Undine, his sonata in E minor for flute and piano (op. 167), likewise remains popular, and recently string orchestras have found his very beautiful Serenade in G minor of 1898 (op. 242) to be a welcome addition to a genre so ingratiatingly cultivated by Robert Volkmann (1815-1883), Dvořák, Grieg, Tchaikovsky, and Robert Fuchs (1847-1927).
Reinecke composed not only four piano concertos but also four symphonies. The first, in G major, was written in 1850 and performed several times between 1850 and 1858; however, he declined to give it an opus number and later refused to acknowledge it (today it is no longer extant). His authorized symphonies thus begin with Symphony No. 1 in A major (op. 79), premièred in Leipzig on 2 December 1858 (version 1) and later in the same city on 22 October 1863. It was published by Breitkopf & Härtel in 1864. Reinecke’s other two symphonies arose in connection with his position as Gewandhaus conductor. Symphony No. 2, in C minor (op. 134), originated in 1874 and was issued in full score, parts, and two-piano reduction by the Leipzig publisher Robert Forberg in 1875. Finally Symphony No. 3, in G minor (op. 227), was completed in 1894 and published by Simrock two years later. Thereafter Reinecke wrote a Children’s Symphony (op. 239) employing a number of toys and quoting folksongs and themes by Mozart, Beethoven, Weber, and August Reissiger (1809-1883) in its second movement. Needless to say, he declined to give it a number and thus to acknowledge it as a fully-fledged symphony.
The date of the première of Reinecke’s Second Symphony, composed in 1874, has eluded discovery. It may be assumed, however, that as head of the Gewandhaus Orchestra his Symphonies Nos. 2 and 3 were premièred in Leizpig quite immediately after their completion. Given its title, the Second Symphony may be viewed as program music; but in fact the program merely served as a source of inspiration and by no means forms a structural guide through its four movements, which are sustained by classical formal principles. Incidentally, the classical stance is also confirmed by a preliminary remark from the composer prefixed to the score and concerning rubato, which, he states, must always be subtle and imperceptible.
Håkon Jarl (ca. 935-995) was the king of Norway, by grace of Denmark, for twenty-five years. He resisted the conversion of his lands to Christianity, upheld traditional rites and customs, and has gone down in history as a great legendary Viking. His life was marked by wars, murders, and blood feuds, and he ultimately fell from power and was slain by his slave and friend Tormod Kark while escaping. To the romantic mind, this barbaric Viking legend, based on actual events, became interesting when the twenty-six-year old Adam Oehlenschläger (1779-1850), soon to become the great national poet of Denmark, wrote a grand historical drama within the space of six weeks in 1805, dealing with the conflict between paganism and Christianity: the tragedy Håkon Jarl. The great Czech national composer Bedřich Smetana (1824-1884), after his stay with Liszt in Weimar, lived from 1857 to 1861 in Gothenburg, where he wrote three Lisztian symphonic poems, the last being Håkon Jarl (1860-61). Thirteen years later Reinecke, fascinated by the grim archaic world of the North, wrote his own Håkon Jarl Symphony in Leipzig.
In the printed score he published the following note:“The composer takes the liberty to note that this symphony owes its origin to the impressions he received from a reading of Oehlenschläger’s Håkon Jarl; he has, however, in no way attempted to reproduce the dramatic course of that tragedy, but has instinctively sought to reflect in music the impressions of the pagan Nordic hero and the poetic figures who surrounded him. To this extent, he does not feel properly authorized to assign the name of “Håkon Jarl’” to his work; nonetheless, should the conductor consider it desirable, at performances of the symphony, to assist the audience’s understanding by referring to its origins, the following headings may prove most suitable for the movements concerned:
I. Håkon Jarl, II. Thora, III. In Odin’s Grove, IV Oluf’s Victory.
The changes of tempo occurring in these movements (some of which are occasionally suggested by metronome marks) must always be so minimal and moderate that they scarcely appear as such to the listener.”
Translation: Bradford Robinson, May 2016
For performance materials please contact the publishers Ricordi, Berlin.