Antonín Dvořák
(geb. Nelahozeves, 8. September 1841, gest. Prag, 1. Mai 1904)
Dramatische Ouvertüre für großes Orchester
(1870)
Besetzung
2 Fl./Picc. - 2 Ob. - Engl. Hr. - 2 Kl. - 2 Fg. - 4 Hrn. (F) - 2 Tr. (F) – 3 Pos./Tb. –
2 Hrfn. – Pk./Schlagwerk - Streicher
Aufführungsdauer
ca. 14 min
Vorwort
In der Musikwelt ist Antonín Dvořák alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Zusammen mit Bedřich Smetana (1824-1884) gehört er zu den bedeutendsten tschechischen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Mit Werken wie der 9. Sinfonie, die nicht zuletzt durch ihren programmatischen Beinamen „Aus der neuen Welt“ bekannt geworden ist, seinem Cellokonzert op. 104 in h-moll und etlichen Kammermusikwerken ist es ihm gelungen, Musikgeschichte zu schreiben und bis heute zahlreiche Konzertbesucher zu begeistern.
Wenn man sich Dvořáks beruflichen Werdegang vor Augen führt, erscheint der erfolgreiche Verlauf seiner Karriere so märchenhaft wie die Sujets, die er in seinem musikalischen Werk so oft als literarische Grundlage verwendete. Das Handwerk, das ihm durch seinen Vater vorherbestimmt war, hätte von seiner späteren Berufung kaum weiter entfernt sein können - wäre Dvořák dem Wunsch seiner Eltern nachgekommen, wäre er nach der Übernahme der Metzgerei seines Vaters ebenfalls zum Metzger ausgebildet worden. Aufgrund der Tatsache, dass es in seiner Familie zwei Berufsmusiker gab - der eine Bruder seines Vaters war Trompeter, der andere Violinist - , konnte sein musikalisches Talent jedoch bereits früh gefördert werden. Von 1857-1859 besuchte er die Prager Orgelschule, spielte als Bratschist im Orchester des Cäcilienvereins und schrieb erste Kompositionen. Nicht unerheblich für sein weiteres Schaffen ist auch die Tatsache, dass es sich um eine deutschsprachige Orgelschule handelte. Die Deutschkenntnisse, die sich Dvořák auf diese Weise bereits als junger Mann aneignete, legten später den Grundstein für die Wahl eines deutschen Librettos für seine Oper „Alfred“.
Angesichts seiner heutigen Popularität erscheint es in besonderem Maße erstaunlich, dass Dvořák die ersten 10 Jahre seiner kompositorischen Laufbahn lediglich dazu nutzte, seine künstlerischen Fähigkeiten autodidaktisch zu verbessern und kleinere Übungsstücke zu schreiben. Keine dieser ersten Kompositionen hat je den Weg auf die Bühne gefunden, was einerseits durch den Mangel an entsprechenden Förderern zu erklären ist, andererseits durch die charakteristische Bescheidenheit des Komponisten, mit der er seine Werke zunächst vor der Öffentlichkeit versteckte. Während dieser Zeit der kompositorischen Entwicklung, in der er sich durch musikalische Größen wie Mozart, Schumann, Mendelssohn und Wagner inspirieren ließ, verdiente er sein Geld in erster Linie als ausübender Orchestermusiker und Klavierlehrer.
Trotz der außergewöhnlichen Wirkung, die nach wie vor von Dvořáks Musik ausgeht, scheint nur ein geringer Teil des Publikums zu wissen, wie umfangreich sein Gesamtwerk tatsächlich war und wie viele verschiedene Gattungen er bedient hat. Zwar lässt sich ein Schwerpunkt seines Schaffens im kammermusikalischen Bereich feststellen, doch allein seine berühmtesten Werke sind bereits über diverse Genres verteilt, sie umfassen sowohl sinfonische und kammermusikalische Kompositionen als auch Vokalwerke, Solokonzerte und Programmmusik. Zu seinen bekanntesten Kompositionen gehören neben der oben genannten 9. Sinfonie op. 95 (1893) und dem Cellokonzert op. 104 (1895) ebenso die Slawischen Tänze op. 46 (1878) und 72 (1886), das Violinkonzert in a-moll op. 53 (1879/80), das Klavierquintett A-Dur op. 81 (1887), das Requiem op. 89 (1890), die Humoresken op. 101 (1894), die Serenade E-Dur für Streichorchester op. 22 (1875) und nicht zuletzt die Sinfonischen Dichtungen wie „Der Wassermann“ op. 107 (1896) oder „Die Mittagshexe“ op. 108 (1896).
Eine Auflistung der bekanntesten Werke Dvořáks gibt Anlass zu zwei Beobachtungen: Einerseits ist es auffällig, dass es sich in erster Linie um Kompositionen aus seinem Spätwerk handelt, d.h. um Kompositionen, die 1880 oder später entstanden sind. Andererseits ist es interessant, dass ein Genre, dem sich Dvořák beinahe noch intensiver gewidmet hat als der Sinfonik - gemessen an der Anzahl der Werke und einer Zeitspanne, die sich über nahezu seine gesamte kompositorische Laufbahn erstreckt - hier nahezu ausgeklammert bleibt: die Oper. Von insgesamt 11 Opern, die Dvořák geschrieben hat, hat nur eine einzige den internationalen Durchbruch geschafft. Bezeichnenderweise ist jene Oper „Rusalka“ op. 114 erst im Jahr 1900, also nur wenige Jahre vor seinem Tod entstanden, so dass ihn das Werk bereits als reifen und erfahrenen Komponisten präsentiert. Es stellt sich die Frage, warum die Anziehungskraft von Dvořáks Musik in erster Linie von seinen späten Kompositionen ausgeht, und inwiefern die frühen Werke noch nicht die Charakteristika zeigen, die Dvořák auszeichnen und das Publikum auch heute noch derart faszinieren.
Obwohl das Jahr 1870 noch nicht den kompositorischen Durchbruch für Dvořák bedeutete, war es das Jahr, in dem sein erstes großes Werk entstand: seine erste Oper „Alfred“ nach dem Libretto von Theodor Körner. Die Besonderheit an dieser dreiaktigen Oper besteht nicht nur in der Tatsache, dass Dvořák ihr einen deutschen Text zugrunde legte, sondern auch in ihrer ungewöhnlichen Rezeptionsgeschichte. Zu Dvořáks Lebzeiten hat es keine Aufführung der Oper gegeben. Viel bemerkenswerter ist jedoch die Tatsache, dass der Komponist sich nicht einmal darum bemüht hat, sie an die Öffentlichkeit zu bringen oder als Notenmaterial herauszubringen. Grund dafür mag neben der finanziellen Herausforderung für den damals noch unbekannten Komponisten auch die Schwierigkeit gewesen sein, deutsche Solisten ausfindig zu machen, die sich auf eine Realisierung dieser Musik einließen. Erst 1938 wurde das Werk aus der Versenkung geholt und in Olmütz unter dem Dirigenten Adolf Heller uraufgeführt, allerdings nicht in der Originalsprache, sondern in einer tschechischen Übersetzung. Bevor die Oper so auf der Bühne erklang, wie der Komponist es sich vorgestellt hatte, mussten weitere 80 Jahre vergehen. Die Erstaufführung in deutscher Sprache fand am 17. September 2014 im Rahmen eines Dvořák-Festivals in Prag statt, die Leitung übernahm Heiko Mathias Förster. Dank eines Live-Mitschnitts dieser Aufführung liegt heute auch eine Gesamtaufnahme der Oper vor, so dass ein Dvořák zugeneigtes Publikum die Möglichkeit hat, den Komponisten von einer Seite kennenzulernen, die noch nicht die typischen Charakteristika seiner späteren Werke aufweist.
Auf einen Kenner der Musiksprache Dvořáks muss bereits das Sujet, das der Komponist für seine Oper wählte, Erstaunen hervorrufen. Statt sich wie bei seinen beliebten Sinfonischen Dichtungen bei der tschechisch-volkstümlichen Märchen- und Sagenwelt zu bedienen, greift er auf ein Libretto zurück, das teils auf realhistorischen Tatsachen, teils auf der nordischen Mythologie beruht. Im Zentrum steht, wie es für eine traditionelle Oper so üblich ist, eine Liebesgeschichte, in der zwei Männer um die Gunst einer Frau kämpfen. Die Hauptpersonen sind der englische König Alfred der Große und sein Rivale, der dänische Prinz Harald. Grundlage der Handlung bilden die Ereignisse des Jahres 878, in dem Alfred der Große einen Sieg im Kampf gegen die Wikinger davontrug.
Die Wahl des Sujets und die Vorliebe für mittelalterliche Stoffe weist bereits inhaltlich auf die Nähe zu einem berühmten Zeitgenossen Dvořáks hin, die sich auch kompositorisch bestätigt. Während sich in seiner Musik im späteren Verlauf seiner Karriere stilistische Parallelen zu Schubert, Mendelssohn oder Schumann andeuten, ist der Einfluss von Wagner in diesem frühen Werk unüberhörbar.
Schon die Ouvertüre sorgt mit ihrer ausgedehnten Länge von ca. 14 min für die entsprechende Einstimmung auf jene bombastische Musiksprache, die das ganze Werk kennzeichnet. Nicht grundlos hat Dvořák dieses Werk mit dem bezeichnenden Titel „Dramatische Ouvertüre“ versehen. Möglicherweise wollte er bereits durch den Titel darauf hinweisen, dass das Werk für ihn mehr als nur einen Auftakt zu einer Oper bildet und sich im Konzert als eigenständige Komposition behaupten kann. Anlass zu dieser Vermutung bildet die Tatsache, dass Dvořák sich in besonderer Weise für eine Aufführung der Ouvertüre eingesetzt hat, selbst nachdem bereits klar war, dass sich eine Gesamtaufführung der Oper nicht realisieren lassen würde. Daher ist die Ouvertüre, die heute als „Dramatische Ouvertüre“ (bzw. gelegentlich auch als „Tragische Ouvertüre“) als op. 1 in Dvoraks Werkverzeichnis steht, bereits 1905 – etwa ein Jahr nach Dvořáks Tod – als eigenständiges Werk in Prag uraufgeführt worden, während die gesamte Oper erst 1938 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Unter Umständen ist es nicht zuletzt dem Erfolg dieser Ouvertüre zu verdanken, dass die Oper „Alfred“ 1912 gedruckt und veröffentlicht werden konnte.
Ein Zuhörer, der die Musik Dvořáks kennt, wird von der „Dramatischen Ouvertüre“ zunächst überrascht sein. Ein erster Höreindruck verrät noch nicht die charakteristischen Stilistika des tschechischen Komponisten, umso mehr aber die Einflüsse anderer Komponisten, die er zu seinen Vorbildern zählte. Besonders die große Dichte des Orchesterklangs, die Neigung zu überschwänglichen, emphatischen Kantilenen und die Bevorzugung einer auf Chromatik basierenden Melodik erinnern an die Musik Richard Wagners. Besonders als Opernkomponist dürfte dieser unzweifelhaft eine Inspiration für Dvořák gewesen sein, zumal er sich auch inhaltlich einem Stoff widmete, den Wagner häufig verwendete. Dennoch wäre es voreilig, zu behaupten, dass man auch aus dieser frühen Komposition nicht an einigen Stellen den wahren Urheber der Musik heraushören könnte.
Ganz der Programmatik des Titels entsprechend, beginnt die Ouvertüre mit einem wuchtigen Orchesterschlag, dem eine von scharfen Punktierungen und Forzati geprägte Unisono-Passage der tiefen Streicher folgt. Durch den an ein Rezitativ erinnernden, ausdrucksvollen Rhythmus und die Einstimmigkeit wirkt dieser Anfang besonders eindringlich und führt auf geschickte Weise in das Sujet der Oper ein, dessen Handlung von Rivalität und Kampf geprägt sein wird. Bereits wenige Takte später jedoch schlägt die Stimmung um eröffnet dem Zuhörer ein musikalisches Panorama, das beinahe schon Meisterwerke wie die 9. Sinfonie erahnen lässt. Über zarten Tremoli der Streicher und sanften Harfenarpeggien erhebt sich eine lyrische Kantilene im Englisch Horn, die in ihrer Charakteristik den Gegenpol zu aller Dramatik des Anfangs bildet. Mit rein instrumentalen Mitteln knüpft der Komponist auch hier eine Verbindung zum Inhalt der Oper, denn neben Gewalt und Kampfszenarien handelt es sich gleichermaßen um eine Liebesgeschichte. Um zu zeigen, dass diese Liebesgeschichte im Verlauf der Oper eine zentrale Rolle einnimmt, behandelt Dvořák das Thema im Englisch Horn im Folgenden wie ein Leitmotiv, das sich durch die ganze Ouvertüre zieht.
Neben dem volkstümlichen Element ist es insbesondere die Vielfalt der musikalischen Einfälle und die differenzierte Farbigkeit des Orchesters, die sich dem Zuhörer in diesem Werk als frühe Charakteristika in Dvořáks Musik präsentieren. Hervorstechend sind hier besonders zwei Motive, die in ihrer Gegensätzlichkeit direkt an den Kontrast zwischen dem spannungsgeladenen Anfang und dem friedlichen Liebesthema anknüpfen.
Das eine Motiv dient einerseits als Überleitung und treibt andererseits die Spannung voran. Es taucht vornehmlich in den Streichern auf, die sich in permanentem Wechsel zwischen einer Haltenote und einem chromatischen Aufschwung stetig höher schrauben, bis es schließlich zu einem dynamischen Höhepunkt kommt, bei dem auch das Tempo angezogen wird, um die Spannung noch mehr zu steigern. Während dieses Motiv dank seiner chromatischen Ausprägung und seiner leidenschaftlichen Gestik wieder die Charakteristik Wagners hindurchschimmern lässt, zeigt sich der persönliche Stil Dvořáks im Gegenmotiv umso deutlicher. Dieses basiert vorrangig auf diatonischen Skalenausschnitten und verspielten Punktierungen, wodurch es ein wenig an seine berühmte Humoreske op. 101 Nr. 7 in G-Dur erinnert. Im Gegensatz zu dem ersten Motiv, das dank seines Überleitungscharakters häufig verwendet wird, um Teile auf elegante Weise miteinander zu verbinden, sorgt dieses rhythmisch orientierte Motiv für Abwechslung und Übermut. Bemerkenswert ist in jenen Passagen auch die unterschwellige metrische Verwirrung, die Dvořák erzeugt, indem er gelegentlich ein tänzerisches Zwischenmotiv einwirft, das dem Zuhörer einen 6/8-Takt suggeriert, obwohl nach wie vor ein 4/4-Takt vorliegt.
Trotz einiger Längen, die die „Dramatische Ouvertüre“ sicher hat, gelingt es dem Komponisten, die Musik niemals zum Stillstand kommen zu lassen und viele überraschende Wendungen einzuflechten. Der Vorwurf, dass diese frühe Komposition angesichts der späteren Werke enttäuschend wenig charakteristische Elemente Dvořáks enthalte, geht vor diesem Hintergrund von falschen Voraussetzungen aus. Durch diesen Vorwurf wird impliziert, dass ein Komponist sich nicht entwickeln muss, sondern im Optimalfall schon in der ersten Komposition sein Genie zeigt. Vielleicht sollte ein Zuhörer sich beim Hören dieser Ouvertüre nicht fragen, was in diesem Werk noch an charakteristischen Merkmalen fehlt, sondern eher darüber staunen, was schon alles vorhanden ist. Angesichts der Tatsache, dass Dvořák zum Zeitpunkt der Entstehung der Oper noch wenig kompositorische Erfahrung hatte, verdient das Werk die höchste Anerkennung. Ob es ein Meisterwerk ist, lässt sich sicher bestreiten, doch kann es zweifellos eine sehr spannende Erfahrung sein, die musikalischen Anfänge eines Komponisten zu begutachten – besonders, wenn es sich, wie in diesem Fall, um einen der berühmtesten Komponisten des 19. Jahrhunderts handelt.
Uta Schmidt, Düsseldorf, 2015
Aufführungsmaterial ist von Supraphon, Prag, zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.
Antonin Dvořák
(b. Nelahozeves, 8 September 1841 - d. Prague, 1 May 1904)
Dramatic Overture for Full Orchestra
(1870)
Scoring
2 fl/picc, 2 ob, eh, 2 cl, 2 bn, 4 hn (F), 2 tpt (F), 3 tbn/tba, 2 harp, timp/perc, str
Duration
ca. 14 mins.
Preface
In the world of music, Antonín Dvořák is anything but an unknown quantity. Together with Bedřich Smetana (1824-1884), he is one of the most significant of all nineteenth-century Czech composers. Works such as the Ninth Symphony (familiar not least through its programmatic nickname “The New World”), his Cello Concerto in B minor (op. 104), and several pieces of chamber music enabled him to go down in music history and to thrill myriad concert-goers to the present day.
From today’s perspective, Dvořák’s successful career seems as fabulous as the subjects he so often chose as the literary basis of his music. The trade planned for him by his father could hardly have been more remote from his later vocation: if he had obeyed his parents’ will, he would have trained to be a butcher and taken over his father’s butcher’s shop. But because there were already two professional musicians in the family (one of his father’s brothers was a trumpeter, the other a violinist), his musical talents were cultivated at an early age. From 1857 to 1859 he attended the Prague Organ School, played viola in the orchestra of the St. Cecilia Society, and wrote his first pieces of music. Equally important to his further career was the fact that instruction at the organ school was in German. The knowledge of German that he acquired in this way as a young man paved the way to his choice of a German libretto for his first opera: Alfred.
In view of his popularity today, it is astonishing that Dvořák spent the first ten years of his career mainly improving his compositional skills through self-instruction and writing short practice pieces. None of these fledging efforts ever found its way onto the concert stage, first because of the lack of appropriate patronage, and second because of Dvořák’s ingrained diffidence, which caused him at first to hide his works from public view. During this period of artistic development he was inspired by such giants as Mozart, Schumann, Mendelssohn, and Wagner and earned his keep mainly as an orchestral musical and piano teacher.
Despite the extraordinary impact we continue to feel from Dvořák’s music, few music-lovers realize how large and protean his oeuvre actually is, and how many different genres he cultivated. True, a major focus falls on chamber music; but even his most famous works cover diverse genres, including not only symphonies and chamber music, but vocal works, solo concertos, and program music. Among his best-known works, besides the above-mentioned Ninth Symphony (op. 95, 1893) and the Cello Concerto (op. 104, 1895), are the Slavonic Dances (opp. 46, 1878, and 72, 1886), the A-minor Violin Concerto (op. 53, 1879-80), the A-major Piano Quintet (op. 81, 1887), the Requiem (op. 89, 1890), the Humoresques (op. 101, 1894), the Serenade in E major for string orchestra (op. 22, 1875), and not least such symphonic poems as The Water Goblin (op. 107, 1896) and The Noon Witch (op. 108, 1896).
This list of Dvořák’s best-known works prompts two observations. First, it is striking that most of them are late works dating no earlier than 1880. Second, it excludes a genre that he cultivated perhaps even more vigorously than the symphony, as regards both number of works and period of concentration: namely, opera. Of Dvořák’s eleven operas, which span his entire career, only one achieved an international breakthrough: Rusalka (op. 114), composed in 1900 only a few years before his death, and thus the work of a mature and experienced composer. This raises the question of why the magnetism of his music proceeds chiefly from his late compositions, and why the early works lack those features that distinguish his music and continue to fascinate audiences today.
Although the year 1870 did not yet mark Dvořák’s artistic breakthrough, it witnessed the birth of his first great work of music: his first opera, Alfred, based on a libretto by Theodor Körner. The peculiar thing about this three-act opera is not the fact that the libretto is in German so much as the unusual history of the work’s reception. Not only was it unperformed in Dvořák’s lifetime, he did not even make an effort to present it to the public or to prepare performance material. The reason for this, quite apart from the financial challenge this posed for a composer still unknown at the time, may well have been the difficulty of finding German singers willing to perform it. It was not until 1938 that the opera was rescued from oblivion and given its première in Olomouc under the baton of Adolf Heller, albeit in Czech translation rather than the original German. Another eighty years had to pass before Alfred was heard on stage as the composer imagined it. The first performance in German took place on 17 September 2014 during a Dvořák festival in Prague, with Heiko Mathias Förster at the conductor’s desk. As the performance was recorded live, we now have a complete recording of the opera, thereby granting Dvořák devotees an opportunity to witness a side of his personality still untouched by the typical features of his later music.
The very subject that Dvořák chose for his first opera should amaze Dvořák aficionados. Rather than turning to the traditional world of Czech legends and fairy-tales, as in his much-loved symphonic poems, he resorted to a libretto based partly on historical fact and partly on Nordic mythology. As befits a conventional opera, the main focus falls on a love story in which two men vie for the favors of a woman. The main characters are King Alfred the Great of England and his rival, the Danish prince Harald, and the plot hinges on the events of the year 878, when Alfred gained a victory in his struggle against the Vikings.
The choice of subject and the predilection for medieval material point to Dvořák’s close proximity to a famous contemporary – a proximity equally audible in the music. Though stylistic parallels to Schubert, Mendelssohn, and Schumann emerged as his career progressed, the influence of Wagner in this early work is unmistakable. The extended overture, lasting some fourteen minutes in performance, already prepares us for the bombastic idiom that pervades the entire work. Dvořák had every reason to call the piece a Dramatic Overture. Perhaps the title indicated that it meant more to him than an introduction to an opera and was capable of standing by itself in the concert hall. This assumption is bolstered by the fact that he made special efforts to have the overture performed even after it was clear that the full opera would never reach the stage. For this reason, the overture has entered his work-list as his op. 1 under the title Dramatic Overture (or occasionally Tragic Overture) and was premièred in Prague as an independent piece as early as 1905, roughly a year after his death, whereas the full opera was not given a public hearing until 1938. It was perhaps not least the success of the overture that caused the opera Alfred to be printed and published in 1912.
Listeners familiar with Dvořák’s musical idiom will be initially surprised by the Dramatic Overture. A first hearing betrays no characteristic features of his style but all the more influences from other composers who figured among his models. In particular the great density of the orchestral sound, a fondness for exuberant and emotionally overheated cantilena, and a preference for chromatic melodies recall the music of Richard Wagner. Wagner undoubtedly served Dvořák the opera composer as a source of inspiration, particularly as he chose a subject frequently employed by Wagner himself. Yet it would be rash to claim that no passages in this early work reveal the true author of the music.
In keeping with the program of its title, the Dramatic Overture opens with a mighty orchestral hammerblow, followed by a unison passage in the low strings with crisp dotted rhythms and sforzati. The expressive rhythm, reminiscent of recitative, and the unison texture make this opening especially forceful, thereby deftly introducing the subject of an opera whose plot will turn on rivalry and struggle. But a few bars later the listener is treated to a musical panorama that almost presages such masterpieces as the Ninth Symphony. A lyrical cantilena in the cor anglais rises above delicate string tremolandos and gentle harp arpeggios, its features forming an antithesis to the drama of the opening. Here, with purely instrumental means, Dvořák again invokes the subject of an opera dealing not just with violence and warfare but also with a love story. To indicate that this love story will play a central role in the course of the opera, Dvořák proceeds to treat the cor anglais theme like a leitmotif pervading the entire overture.
Besides the folk element, it is above all the variety of the musical ideas and the sophisticated orchestral colors that greet the listener of this piece as early characteristics of Dvořák’s music. Particularly distinctive are two motifs which, though sharply contrasting, directly connect the tension-ridden opening and the tranquil love theme. The first motif serves both as a transition and as a means of prolonging the tension. It occurs mainly in the strings, which rise steadily in a constant alternation between a sustained note and a chromatic ascent, and finally reaches a climax at which the tempo quickens and the tension escalates all the more. If this motif betrays Wagnerian origins in its chromaticism and impassioned gestures, Dvořák’s personal style stands out all the more sharply in the counter-motif, which is largely based on diatonic scalar segments and playful dotted rhythms somewhat recalling the famous Humoresque in G major (op. 101, no. 7). Unlike the first motif, which, owing to its transitional character, often recurs to elegantly link sections of the score, this rhythmic motif imparts variety and high spirits. Equally remarkable in these passages is the subliminal metrical perplexity that Dvořák generates by occasionally interpolating a lilting intermediate motif suggesting a 6/8 meter although the music remains in 4/4.
Although the Dramatic Overture has a few undeniable longueurs, Dvořák never lets the music come to a standstill and inserts a good many surprising turns of phrase. In this light, the accusation that this early piece contains few typically Dvořákian elements compared to the later works proceeds on false assumptions. It implies that a composer must not evolve, but must, in the best case, display his genius in his very first work. Perhaps the listener of this overture should not ask what characteristic features it lacks, and instead evince amazement at what it already contains. Given that Dvořák, at the time he composed the opera, had little experience in composition, the piece merits the highest praise. Whether it is a masterpiece is another question; but it is unquestionably an exciting experience to examine a composer’s musical beginnings, particularly when, as in this case, he happens to be one of the most celebrated composers of the nineteenth century.
Translation: Bradford Robinson
For performance material contact Supraphon, Prague. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, Munich.