Felix Draeseke
(geb. Coburg, 7. Oktober 1835 — gest. Dresden, 26. Februar 1913)

Symphonisches Vorspiel op. 45 zu Calderon’s »Das Leben ein Traum« (1888)

Vorwort

Ursprünglich ein revolutionär gesinnter Lisztianer, hatte Felix Draeseke in den Jahren seines Exils in der französischen Schweiz (1862-76) die Abkehr von den Äußerlichkeiten der neudeutschen Schule vollzogen, was ihn für sein weiteres Leben zu einem hoch geachteten und wenig gespielten Außenseiter werden ließ. 1888, nach der erfolgreichen Uraufführung seiner Dritten Symphonie, der »Symphonia tragica«, widmete er sich zum ersten Mal seit seiner Sturm-und-Drang-Zeit wieder der Gattung der symphonischen Dichtung, in diesem Fall in Form eines Zwillingspaars ‘Symphonischer Vorspiele’ zu Calderóns »Das Leben ein Traum« und zu Kleists »Penthesilea«, die beide im Frühjahr entworfen und im Sommer in Kötzschenbroda bei Dresden instrumentiert wurden.. »Das Leben ein Traum« hat er am 23. Juli und die »Penthesilea« am 15. August 1888 dort vollendet. Die Ursprünge des Major Harry von Burt gewidmeten Vorspiels zu »Das Leben ist Traum« (1636) von Pedro Calderon de la Barca (1600-81) reichen laut Roeder "in die Münchner Zeit zurück. Damals beschäftigte sich Draeseke zur Vorbereitung seiner großen Reise (1869) mit der spanischen Sprache und ihren Dichtern. Das an eine Kopfthema-Verkürzung im Schlußsatz der Klaviersonate erinnernde Hauptthema verrät die Herkunft aus jener Zeit." (Erich Roeder: 'Felix Draeseke. Der Lebens- und Leidensweg eines deutschen Meisters', Band II, Berlin 1937) Das Symphonische Vorspiel zu »Das Leben ein Traum« wurde am 25. Januar 1889 in Dresden unter der Leitung von Adolf Hagen uraufgeführt. Die beiden Symphonischen Vorspiele erwarb sogleich für je 250 Mark der Leipziger Verlag Kistner, wo sie bald darauf im Druck erschienen.

Aufführungsmaterial ist vom Originalverlag Kistner & Siegel, Leipzig, erhältlich.

Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek.

Felix Draeseke
(geb. Coburg, 7. Oktober 1835 — gest. Dresden, 26. Februar 1913)

Symphonisches Vorspiel op. 45 zu Calderon’s »Das Leben ein Traum« (1888)

Preface

Felix Draeseke was originally a revolutionarily-minded Lisztian, but had turned his back on the formalities of the ‚Neudeutsche Schule‘ during his exile in the French part of Switzerland (1862-76). He gradually became a highly respected but rarely played composer, remaining a somewhat peripheral figure for the rest of his life. In 1888, after the successful premiere of his third symphony, the »Symphonia tragica«, he addressed for the first time since his ‚Sturm and Drang‘ period the genre of the symphonic poem once more. The result was the pair of ‚Symphonische Vorspiele‘ (symphonic preludes) based on Calderon‘s »Das Leben ein Traum« and to Kleist‘s »Penthesilea«, both planned in the spring and completed that summer in Kötzschenbroda near Dresden. »Das Leben ein Traum« was finished on 23rd July 1888, »Penthesilea« on 15th August that year. According to Erich Roeder (in ‚Felix Draeseke. Der Lebens- und Leidensweg eines deutschen Meisters‘, Vol. II, Berlin 1937), the origins of the Prelude to »Das Leben ist Traum« (1636) by Pedro Calderon de la Barca, dedicated to Major Harry von Burt, can be traced back to his time in Munich. In those days, Draeseke was "busily preparing his great journey (1869) [to Spain etc.] and was studying the Spanish language and its poets. The main theme, reminiscent of a shortened version of the piano sonata‘s main theme, reveals its origin from that time." The Symphonic Prelude to »Das Leben ein Traum« was premiered on 25th January 1889 in Dresden under Adolf von Hagen. Both symphonic preludes were bought immediately by the Leipzig publisher Kistner and appeared in print shortly afterwards.

For performance materials please contact the original publisher Kistner & Siegel, Leipzig.

Reprint of a copy from the Musikbibliothek archives of the Münchner Stadtbibliothek.