Hans Huber

(geb. Eggenburg bei Solothurn, 28. Juni 1852 — gest. Locarno, 25. Dezember 1821)

I. Klavierkonzert c-moll op. 36 (1877)

I Vorspiel. Langsam (düster gehalten) (p. 1) – Von hier an sehr ruhig (p. 25) – Tempo I (p. 31) II Adagio. Langsam (in weihevoller Stimmung) (p. 35)
III Scherzo. So rasch wie möglich (p. 60) – Trio (doppelt so langsam) (p. 72) – Erstes Tempo (p. 78) IV Finale. Mit Feuer und Schwung (p. 94) – Cadenz (p. 126) – Prestissimo (p. 128)

Vorwort

Hans Huber, einstiger Schüler Carl Reineckes (1824-1910) zu Leipzig, seit 1877 in Basel ansässig, seinerzeit in der Schweiz als Nationalkünstler verehrt und in den Nachbarländern als „Führer der Schweizer Komponistenschule“ an- gesehen, komponierte neun Symphonien, verwarf jedoch bald jene am 2. Februar 1890 in Basel unter seiner eigenen Leitung uraufgeführte Symphonie in A-Dur, die ursprünglich seine Zweite war (als Erste wird die Tell-Symphonie op.

63, uraufgeführt am 26. April 1881 in Basel unter Huber, gezählt). Folglich wurde die Symphonie e-moll op. 115, be- kannt geworden als ‚Böcklin-Symphonie‘, zu seiner Zweiten, die ihm zusammen mit der Dritten Symphonie C-Dur op.

118, der ‚Heroischen‘ (uraufgeführt am 9. Februar 1902 in Basel unter Hubers Leitung), stürmische Erfolge einbrachte. Nun folgten die zunächst 1903 als Concerto grosso entstandene Vierte Symphonie A-Dur, genannt die ‚Akademische‘ (in definitiver Fassung erst am 3. Februar 1919 in Zürich gegeben) sowie die am 11. Februar 1906 in Basel erstmals darge- botene Fünfte Symphonie F-Dur, auch ‚Romantische‘ genannt, eigentlich eine Programmsymphonie zu ‚Der Geiger von Gmünd‘. 1911 vollendete Huber seine Sechste Symphonie, zu der in später Zeit noch die Siebente Symphonie d-moll und die Achte Symphonie F-Dur (UA unter Hermann Suter am 29. Oktober 1921 in Basel) hinzukamen.

Anlässlich von Hubers sechzigstem Geburtstag schrieb ihm sein Kollege Friedrich Hegar (1841-1927), der bedeutende Dirigent: „Du kannst auf eine arbeitsreiche Vergangenheit zurückblicken, und wenn Dir als Komponist nicht auf allen Gebieten der äußere Erfolg zuteil wurde, den Du verdient hättest, so hast Du doch die Genugtuung, zu wissen, dass diejenigen Deiner Kunstgenossen, die ein unbefangenes Urteil haben, Dich als Sinfoniker zu den wenigen zählen, die in den letzten zwanzig Jahren auf diesem Gebiete Werke von bleibendem Werte geschaffen haben.“ Wie hoch die Stellung Hubers seinerzeit auch in Deutschland war, bestätigt die folgende Anfrage Felix Weingartners (1863-1942): „Ich freue mich sehr, Ihre Böcklin-Sinfonie nächsten Winter in München einzuführen. Rehberg in Genf erzählte mir nun, Sie hätten eine neue Sinfonie geschrieben. Ich würde sie gerne in Berlin zuerst bringen, da Nikisch dort die Böcklinsche gebracht hat.“
In seiner autobiographischen Skizze, veröffentlicht im Festheft der Schweizerischen Musikzeitung anlässlich des Ersten
Schweizerischen Tonkünstlerfests 1900, schreibt der brillante Pianist und feinsinnige Komponist Hans Huber u.a.:
„Aus meinem wilden und zügellosen Dilettantismus (gleichzeitige Schwärmerei für die damals erschienenen Paganini- Variationen von Brahms und Tannhäuser-Marsch von Wagner-Liszt) riss mich endlich Carl Munzinger mit energischer Hand und pädagogischem Verständnis los und zeigte mir die guten Mittel und Wege zur „wahren Kunst des Klavierspiels“ und der Theorie. Damit ausgerüstet reiste ich im Kriegsjahr 1870 ans Konservatorium nach Leipzig, wo ich vier Jahre namentlich beim Prof. Reinecke und bei den Lehrern Wenzel und Dr. Paul in den verschiedenen Kunstzweigen arbeitete. Eng befreundet mit ausgezeichneten Männern wie Dr. Hugo Riemann, Otto Klauwell und andern stand ich mitten im tobenden Kampf der Neudeutschen contra Klassiker. Wir alle wurden in diesem Circulum Wien, Bayreuth, Weimar und Leipzig tüchtig herumgeworfen. Aus diesen begreifbar wechselnden Stimmungen heraus mag sich in meine ersten Werke leider eine gewisse Stillosigkeit hineingeschlichen haben, die erst später einer stärker hervortretenden Individualität wei- chen musste. Wie haben es doch in dieser Hinsicht die Jüngeren – was Kunstmoral betrifft – leichter!
Im Jahre 1874 folgte ich den Fußstapfen meiner Freunde Munzinger, Kogel, Gustav Weber und Freund nach und nahm in Wesserling (Elsaß) eine behagliche Privatstellung an, wo ich in herrlicher Natur und bei distinguierten Menschen nach Herzenslust arbeiten konnte. Durch das Bedürfnis gezwungen, einen größeren Wirkungskreis zu erlangen und mit der Kunst überhaupt in direktere Beziehung zu treten, siedelte ich im Jahre 1877 stellungslos nach Basel hinüber. Mit Mühe und Not, als damaliger ‚Moderner’ etwas misstrauisch angesehen, brachte ich es nach einigen Jahren des Harrens und mit Hilfe der Nachbarstadt Mülhausen zu einem gesuchten Klavierlehrer. Das Hässliche für meine künstlerische Weiterentwicklung lag in dem Umstande, dass ich zur Bestreitung meines materiellen Daseins manches Werk vorzeitig und kritiklos herausgab. Die Folgen blieben deshalb nicht aus. Mea culpa, mea culpa!
Die Popularität der Festspielmusik im Jahre 1892 trug meinen Namen in die weiteren Kreise Basels, ein Jahr später übernahm ich den Klavierunterricht an den Fortbildungsklassen der Musikschule, folgte dem plötzlich verstorbenen Bagge als Direktor des Institutes nach und erhielt als jüngste Ehrenstellung die Leitung des Gesangsvereins. Somit bin ich in dem mir so lieb gewordenen Basel glücklich beschäftigt und verrate meinen jüngeren Zunftkollegen zum Schlusse nur noch den leider nicht erfüllten innern Herzenswunsch – noch einmal von vorn anfangen zu können, um alles besser zu machen.“
Hans Huber sollte in den darauffolgenden zwei Jahrzehnten zumal von der Zunft aufs Höchste geschätzt werden, sei es nun von Richard Strauss, Arthur Nikisch, Max Reger, Siegmund von Hausegger, Eugen d’Albert, Ferruccio Busoni, Henri
Marteau, Rudolf Louis, Volkmar Andreae oder Émile Jacques-Dalcroze, der ihm 1901 im Programmheft des Zürcher Tonkünstlerfests als „véritable chef de la musique suisse“ huldigte. Interessant hier auch die weltanschaulich-stilistische Breite derjenigen, die sich für sein Schaffen und Wirken begeisterten. Tatsächlich nimmt Huber (wie auch der so ganz an- ders veranlagte Hugo Wolf, dessen Genie Huber sehr wohl erkannt und gewürdigt hat) eine sehr bemerkenswerte Stellung als Generations-Bindeglied der Musik im deutschsprachigen Raum zwischen Bruckner, Brahms und dem früh verstor- benen Hermann Goetz einerseits, den bald darauf folgenden Strauss, Mahler, Hausegger, Reger und Pfitzner andererseits ein. Seiner Tonsprache wohnt eine vielleicht typisch schweizerische Mischung von knorriger Kernigkeit und lebensbeja- hender Eleganz inne, sein Reifewerk ist von vollendeter Beherrschung der Form und aller gestalterischen Mittel gekenn- zeichnet, seine Originalität geht weit über das gelehrte Epigonentum der Zeit hinaus. Als Reinecke-Schüler waren seine Leitbilder in gewisser Weise immer Mendelssohn und mehr noch Schumann geblieben, doch teilte er den konservativen Akademismus seines einstigen Lehrers, dem er immer loyal verbunden blieb, gar nicht: Er hatte aus Liszt und Wagner zu viel neuernden Geist bezogen, brachte Richard Strauss (dem „größten jetzt lebenden Komponisten“), Siegmund von Hausegger und auch Max Reger höchste Schätzung entgegen, ohne deren Begrenzungen zu verkennen. Hans Huber bleibt weiterhin zu entdecken, daran ändert auch die solide Gesamteinspielung seiner Symphonien durch die Stuttgarter Philharmoniker und Jörg-Peter Weigle für Sterling Records nichts. Es bedarf hochkarätiger Konzertaufführungen seiner Werke, die Zuhörer müssen Gelegenheit bekommen, den weiten Atem seiner großen Formen inhalieren zu können, sie den unerschöpflichen Erfindungsreichtum seiner symphonischen Dramen in zusammenhängender Weise erfahren dürfen.
Als vorzüglicher Pianist hat Hans Huber ein umfangreiches Klavierwerk geschaffen, darunter auch eine große Zahl an Kammermusikwerken unter Mitwirkung eines Klaviers (ein Sextett und ein Quintett für Klavier und Bläser, zwei Quintette für Klavier und Streichquartett, 2 Klavierquartette, zwei Walzerfolgen für Klavier zu vier Händen, Violine und Cello, fünf Klaviertrios und die Triophantasien op. 83 für Klaviertrio, elf Sonaten und zahlreiche weitere Werke für Violine und Klavier, fünf Sonaten und weitere Werke für Cello und Klavier, eine Romanze für Englischhorn und Klavier) und ein stattliches Œuvre für zwei Pianisten (darunter drei Sonaten und die Improvisationen über ein Originalthema op. 64 für 2 Klaviere sowie eine un- erschöpfliche Vielfalt an vierhändigen Kompositionen). Auch Hubers Soloklavier-Musik harrt weiterhin ihrer umfassenden Erschließung. Auch in seinem konzertanten Schaffen für Solist und Orchester spielt das Klavier die überragende Rolle, in- dem vier Klavierkonzerten zwei für die Violine und eines für das Cello zur Seite stehen. Hubers allererstes Solo-konzert war das hier vorgelegte Erste Klavierkonzert, dem das am 3. November 1878 in Basel durch Ernst Rentsch und das Orchester der Allgemeinen Musikgesellschaft unter Alfred Volkland uraufgeführte Erste Violinkonzert g-moll op. 40 und 1886 das Zweite Violinkonzert d-moll (ohne Opuszahl, im Erstdruck 2013 bei Repertoire Explorer erschienen) folgten. Dreizehn Jahre nach dem Ersten Klavierkonzert wurde am 22. Februar 1891 in Basel durch Robert Freund (1852-1936) und das Orchester der Allgemeinen Musikgesellschaft unter der Leitung des Komponisten Hubers Zweites Klavierkonzert G-Dur op. 107 aus der Taufe gehoben. Die gleichen Musiker zeichneten am selben Ort auch am 26. Februar 1899 für die Uraufführung von Hubers Drittem Klavierkonzert D-Dur op. 113 verantwortlich. 1910 begann Hubers mit der Komposition seines Vierten Klavierkonzerts B-Dur (ohne Opuszahl), in welchem er ältere Kompositionen einarbeitete. Zur Uraufführung kam es am
7. Januar 1912 in Basel durch den jungen Ernst Levy (1895-1981) und das Orchester der Allgemeinen Musikgesellschaft unter Hubers Leitung. Hubers letztes Werk für ein Soloinstrument und Orchester sollte schließlich die großzügig auf früheres Material zurückgreifende Suite D-Dur für Violoncello und Orchester von 1919 sein, die knapp zwei Jahre nach seinem Tode am 7. Dezember 1923 von Jehanne Rauch-Godot unter der Leitung Erich Schilds (1890-1975) anlässlich der Hans-Huber-Feier in seiner Heimatstadt Solothurn erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Hans Hubers Erstes Klavierkonzert c-moll op. 36 ist überwiegend im Jahr 1877 entstanden. Die Musik des Vorspiels fungier- te in erster Fassung zunächst als Orchestereinleitung zur im Sommer 1876 komponierten Kantate ‚Die Murtenschlacht’ auf Text von Jakob Arnold von Salis (1847-1923), des Hauptpfarrers am Basler Münster. Huber nahm mit dieser Kantate an einem Preisausschreiben anlässlich der vierhundertjährigen Murtenschlachtfeier 1876 teils, doch erhielt sie keine Auszeichnung und blieb unaufgeführt. (Der erste Preis ging an Lothar Kempter [1844-1918], der zweite an Carl Munzinger [1842-1911].) Hubers Kantaten-Partitur ging verloren und wurde erst 1939 wieder aufgefunden. (Bei Murten im Kanton Freiburg hatten am 22. Juni 1476 die Eidgenossen den weit überlegenen Burgundern unter Karl dem Kühnen jene ent- scheidende Niederlage zugefügt, die den schnellen Niedergang des burgundischen Staats mit herbeiführen sollte.)
Hans Hubers Erstes Klavierkonzert op. 36, sein erstes reines Orchesterwerk größeren Zuschnitts, wurde am 3. Februar
1878 in Basel durch den Komponisten am Klavier, begleitet vom Orchester der Allgemeinen Musikgesellschaft unter Alfred Volkland (1841-1905), uraufgeführt. Es erschien noch im selben Jahr bei Breitkopf & Härtel in Leipzig in Partitur und Stimmen im Druck und war damit das einzige Solokonzert Hubers, dessen Partitur zu seinen Lebzeiten gedruckt wurde. Vorliegender Ausgabe ist ein unveränderter Nachdruck des Erstdrucks von 1878.

Christoph Schlüren, Oktober 2014

Aufführungsmaterial ist von Breitkopf und Härtel, Wiesbaden, zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Vera Oeri-Bibliothek der

Musik Akademie Basel, Basel.

Hans Huber

(b. Eggenburg near Solothurn, 28 June 1852 — d. Locarno, 25 December 1821)

Piano Concerto No. 1 in C minor, Op. 36 (1877)

I Vorspiel. Langsam (düster gehalten) (p. 1) – Von hier an sehr ruhig (p. 25) – Tempo I (p. 31) II Adagio. Langsam (in weihevoller Stimmung) (p. 35)
III Scherzo. So rasch wie möglich (p. 60) – Trio (doppelt so langsam) (p. 72) – Erstes Tempo (p. 78) IV Finale. Mit Feuer und Schwung (p. 94) – Cadenz (p. 126) – Prestissimo (p. 128)

Preface

Hans Huber, a former Leipzig pupil of Carl Reinecke (1824-1910), lived in Basel from 1877 on. In his day he was honored as Switzerland’s national composer and viewed in neighboring countries as the “leader of the Swiss school of composition.” He wrote nine symphonies, although he quickly withdrew his original Second Symphony in A major, whose première he conducted in Basel on 2 February 1890 (the first is his Tell Symphony, op. 63, premièred in Basel under his baton on 26 April 1881). As a result, the Symphony in E minor, known as the “Böcklin Symphony” (op. 115), is now called his Second. It was a huge success, as was the Third Symphony in C major (“The Heroic,” op. 118), which he premièred in Basel on 9 February 1902. They were followed in 1903 by the Fourth Symphony in A major, originally written as a Concerto grosso and later called “The Academic” (its final version was presented in Zurich on 3 February 1919) and by the Fifth Symphony in F major (“The Romantic”), first performed in Basel on 11 February 1906. The latter is actually a program symphony based on Justinus Kerner’s ballad “Der Geiger von Gmünd” (“The Fiddler at Gmünd”). In 1911
Huber completed his Sixth Symphony, and in his final years he added the Seventh in D minor and the Eighth in F major, which Hermann Suter premièred in Basel on 29 October 1921.
On Huber’s sixtieth birthday his fellow composer, the distinguished conductor Friedrich Hegar (1841-1927), wrote, “You can look back on a busy past; and if your compositions were not accorded the public success you deserve in every area, you at least have the satisfaction of knowing that those of your fellow artists who are unprejudiced in their judgments place you among the few symphonists of the last twenty years who have produced works of lasting value in this field.” Just how much esteem Huber enjoyed in Germany is shown by an inquiry from Felix Weingartner (1863-1942): “I’m very much looking forward to introducing your Böcklin Symphony in Munich next winter. Rehberg in Geneva now tells me that you’ve written a new symphony. I’d be delighted to be the first to present it in Berlin, as Nikisch did to the Böcklin.”
In an autobiographical sketch published in a commemorative issue of the Schweizerische Musikzeitung for the First Swiss
Musicians’ Festival (1900), the brilliant pianist and fine-nerved composer Huber wrote as follows:

“My wild and unbridled dilettantism (I was equally enraptured by Brahms’s freshly published Paganini Variations and by the Tannhäuser March by Wagner-Liszt) was forcefully ended, with pedagogical understanding, by Carl Munzinger, who showed me the proper resources and pathways for the ‘true art of piano playing’ and theory. Thus armed, I traveled in the war year of 1870 to Leipzig Conservatory, where for four years I worked chiefly with Professor Reinecke and the teachers Wenzel and Dr. Paul in the various branches of art. There I became close friends with such outstanding figures as Dr. Hugo Riemann and Otto Klauwell and stood amidst the raucous fray of the New Germans vs. the Classicists. We were all tossed hither and thither in this arena between Vienna and Bayreuth, Weimar and Leipzig. Our moods naturally vacillated, which may account for a certain unfortunate want of stylistic consistency that crept into my earliest works, and which only yielded to a more pronounced individuality much later. How much easier it is for younger composers today with regard to artistic morality!

“In 1874 I followed in the footsteps of my friends Munzinger, Kogel, Gustav Weber, and Freund and accepted a comfort- able private position in Wesserling (Alsace), where I could work to my heart’s content in bounteous nature and distinguished households. Forced by the need to achieve a broader range of impact and to enter more immediate relations with art alto- gether, I relocated to Basel in 1887 without employment. With much toil and hardship (I was suspected of being a ‘modernist’ at the time), I managed through years of perseverance – and with help from the neighboring town of Mülhausen – to become a sought-after piano teacher. The unsavory thing for my artistic evolution was that I had to publish many a work prematurely and uncritically to make ends meet. The consequences inexorably followed. Mea culpa, mea culpa!

“The popularity of my festival score of 1892 bore my name into the wider circles of Basel, and a year later I was placed in charge of the advanced classes at the School of Music, where I succeeded Bagge as the institute’s director following his sudden death, and where I was handed the directorship of the Choral Society – my most recent honorary appointment. I am thus happily occupied in my beloved Basel, and in conclusion I will merely confide to my younger fellow-professionals the innermost wish of my heart (unfortunately unfulfilled): to be able to start all over again and do everything better.”

Over the following two decades Huber would receive the highest accolades from his fellow-professionals, whether from Richard Strauss or Arthur Nikisch, Max Reger or Siegmund von Hausegger, Eugen d’Albert or Ferruccio Busoni, Henri Marteau or Rudolf Louis, Volkmar Andreae or Émile Jaques-Dalcroze, who referred to him, in the program booklet for the Zurich Musicians’ Festival of 1901, as the “véritable chef de la musique Suisse.” Especially noteworthy is the broad range of styles and world-views of those who valued his music and activities. Indeed, Huber, much like a composer of completely different disposition, Hugo Wolf (whose genius Huber fully recognized and appreciated), had a remarkable position as a link between musical generations in the German-speaking countries, connecting Bruckner, Brahms, and the early-deceased Hermann Goetz to the subsequent generation of Strauss, Mahler, Hausegger, Reger, and Pfitzner. His musical language is a perhaps typically Swiss mélange of gnarly pithiness and life-affirming elegance; the works of his maturity reveal a consummate mastery of form and all compositional resources; his originality far transcends the learned epigonism of his day. Being a pupil of Reinecke, his role models always remained, to a certain extent, Mendelssohn and still more Schumann; but he did not share the academic conservatism of his former teacher, to whom he always remained bound in loyalty. He had tasted too much of the innovatory spirit of Liszt and Wagner and expressed utmost apprecia- tion for Richard Strauss (the “greatest of all living composers”), Siegmund von Hausegger, and even Max Reger without ignoring their limitations. Huber still awaits rediscovery – a situation unaltered by the estimable complete recording of his symphonies made for Sterling Records by the Stuttgart Philharmonic under Jörg-Peter Weigle. Top-caliber concert performances of his works are needed; listeners must be given an opportunity to imbibe the great expanses of his large- scale forms and to continuously savor the inexhaustible wealth of invention in his symphonic dramas.
Huber was an excellent pianist who left behind a large body of piano music. It includes a wealth of chamber music with piano (a sextet and a quintet for piano and winds, two quintets for piano and string quartet, two piano quartets, two sets of waltzes for piano four-hands, violin and cello, five piano trios, the Trio Fantasies for piano trio op. 83, eleven sonatas and many other works for violin and piano, fives sonatas and other works for cello and piano, and a Romance for cor anglais and piano) as well as a sizeable oeuvre for two pianists (three sonatas and Improvisations on an Original Theme op. 64 for two pianos, plus a great many piano duets). His manifold music for solo piano likewise awaits comprehensive examina- tion. The piano also reigns supreme in his music for solo instrument and orchestra, with four piano concertos standing alongside two for violin and one for cello. His very first concerto was the work appearing in this volume: the Piano Con- certo No. 1. It was followed by the Violin Concerto No. 1 in G minor (op. 40), premièred in Basel on 3 November 1878 by Ernst Rentsch and the Orchestra of the General Musical Society conducted by Alfred Volkland (1841-1905), and in 1886 by the Violin Concerto No. 2 in D minor, a work without opus number first published in the Repertoire Explorer series in 2013. Thirteen years after the First Piano Concerto, Huber’s Piano Concerto No. 2 in G major (op. 107) was given its initial hearing in Basel on 22 February 1891 by Robert Freund (1852-1936) and the Orchestra of the General Musical Society, conducted by the composer. The same musicians were responsible for the première of Huber’s Piano Concerto No. 3 in D major (op. 113) on 26 February 1899, likewise in Basel. In 1910 Huber embarked on his Piano Concerto No.

4 in B-flat major (without opus no.), in which he made use of earlier compositions. On 7 January 1912 it received its first performance in Basel in the hands of the young Ernst Levy (1895-1981) and the Orchestra of the General Musical Society, again under Huber’s baton. His last work for solo instrument and orchestra was the Suite in D major for cello and orches- tra (1919), a work with generous borrowings from earlier material. It was given its first public hearing on 7 December

1923, some two years after Huber’s death, by Jehanne Rauch-Godot and the conductor Erich Schild (1890-1975) during a Huber celebration in his native Solothurn.
The Piano Concerto No. 1 in C minor, op. 36, was composed largely in 1877. In its first version, the music of the prelude initially functioned as an orchestral introduction to Die Murtenschlacht (The Battle of Morat), a cantata composed in sum- mer 1876 to words by Jakob Arnold von Salis (1847-1923), the principal pastor at Basel Minster. Huber used the cantata in 1876 to enter a contest marking the battle’s four-hundredth anniversary, but it failed to receive a prize and remained unperformed. (The first prize was awarded to Lothar Kempter [1844-1918], the second to Carl Munzinger [1842-1911].) The score of Huber’s cantata vanished and did not resurface until 1939. It was in Murten (Morat) near Fribourg on 22
June 1476 that the Swiss dealt a mortal blow to the far superior Burgundian forces under Charles the Bold, precipitating the rapid demise of the Burgundian state.
The First Piano Concerto, Huber’s first purely orchestral work on a large scale, was premièred in Basel on 3 February
1878 with the composer at the piano and with the Orchestra of the General Musical Society conducted by Alfred Volkland. That same year it was published in score and parts by Breitkopf & Härtel of Leipzig, thereby becoming Huber’s only concerto to appear in full score during his lifetime. Our volume is a faithful reproduction of that first edition of 1878.

Translation: J. Bradford Robinson, 2014

For performance material please contact Breitkopf und Härtel, Wiesbaden. Reprint of a copy from the Vera Oeri-Bibliothek der Musik

Akademie Basel, Basel.

Glossary for Hans Huber’s

Piano Concerto No. 1

p. 1

Langsam (düster gehalten)

Slow (somber)

p. 3 (Flutes & Oboes)

sehr zart

very tender

p. 3 (Timpani)

dumpf

muffled

p. 3 (Celli)

hervortretend

prominent

p. 4

Langsam und breiter (gleichsam präludierend)

Slow and broader (as if improvised)

p. 4 (Piano)

möglichst breit

as broad as possible

p. 4 (Footnote)

Von diesem Zeichen an zu dirigieren

Conduct from this sign on

p. 16 (Clarinets)

Mit vielem Ausdruck

With great expression

p. 19 (Piano)

Nach und nach ganz verschwindend

Gradually vanish to nothingness

p. 20 (Piano)

Wie zu Anfang, frei

Free, as at the beginning

p. 25

Von hier an sehr ruhig

Very tranquil from here on

p. 26 (Piano)

Wie eine Harfe

Like a harp

p. 29 (Horns)

gleichsam aus der Ferne

As if from afar

p. 29 (Piano)

Die oberen Noten sind als Melodie zu behandeln

Treat the top notes as a melody

p. 33 (Piano)

Wie ein Hauch

Like a breath

p. 35

Langsam (in weihevoller Stimmung)

Slow (in a solemn mood)

p. 37

sehr leise

very soft

p. 37

eine erste Geige; eine zweite Geige;

one 1st violin; one 2nd violin

eine Bratsche; ein Violoncell

one viola; one cello

p. 40 (Piano)

Cadenzartig

Like a cadenza

p. 52 (Piano)

Mit innigem Ausdruck

intimately

p. 54 (Timpani)

sehr weich

very gentle

p. 54 (Piano)

frei im Vortrag

free in delivery

p. 60

So rasch wie möglich

As fast as possible

p. 65

Etwas breiter

Somewhat broader

p. 72

Trio (doppelt so langsam). In breitem Orgeltone

Trio (half as fast). Broad organ sound

p. 72 (Piano)

Gegenmelodie hervorhebend

Emphasize counter-melody

p. 73 (Piano)

schwungvoll

propulsive

p. 76 (1st Clarinet)

Mit zartem Ausdruck

With tender expression

p. 78

Erstes Tempo

Tempo primo

p. 94

Mit Feuer und Schwung

With energy and propulsion

p. 127

Sehr langsam / Schnell

Very slow / Fast

p. 131 (Piano)

Mit aller Kraft

With maximum force