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Walter Leigh

(b. Wimbledon, 22 June 1905 - d. Tobruk, 12 June 1942)

Concertino

for Harpsichord (or Piano) and Strings

Preface

Walter Leigh was a breed of composer more familiar in the 18th century than the 19th or 20th. Never apparently interested in exposing his musical soul, he was always prepared to write ‘useful’ music that suited the occasion and the performers. Not surprisingly, he wrote for films and the stage, for orchestra and chamber groups, for amateurs and professionals alike.

He studied under Harold Darke before attending Christ’s College, Cambridge as organ scholar. On graduating in 1926, he studied at the Berliner Hochschule für Musik, under Paul Hindemith. Hindemith’s example allowed Leigh to refine his ability to write “practical” music (strings, for instance, are always meticulously bowed and rarely stretch the intended players beyond their capabilities).

Returning to England in 1930, he became increasingly involved in the theatre, writing a moderately successful show, The Jolly Roger, for the Savoy Theatre. He followed it with music for documentary films (as the young Benjamin Britten also did) and for the 1936 Cambridge Greek Play, Aristophanes’ The Frogs. He also wrote a concert overture, Agincourt, for George VI’s coronation the same year.

At the outbreak of war in 1939, he sent his wife and three children to Canada and volunteered for the army, where he was a tank crewman. He died near Tobruk two days before his 37th birthday, tragically the victim of a ‘friendly fire’ incident.

The Concertino for Harpsichord (or Piano) and Strings dates from 1933 and was written at the suggestion of its first performer, the composer and teacher Elizabeth Poston. New interest in the harpsichord had been aroused generally by the Dolmetsch family and Walter Leigh enjoyed the Elizabethan madrigals that were becoming popular. Neo-classicism seemed made for Leigh and he rose to the challenge to write for something different. Although the score says it can be played on a piano, that was merely a practical suggestion necessitated by the scarcity of suitable harpsichords.

The Concertino is short – less than ten minutes. It is dedicated to the couple with whom he had stayed during his time in Berlin and Leigh completed his homage by titling the work in German. If the neo-classicism leans more towards Ravel than Hindemith, his teacher’s influence is apparent from the crystal clear structure and assured orchestration. The second movement (Andante) is notable for the depth of feeling Leigh achieves in just 49 bars

Phillip Brookes, 2013

Performance material available from Muskikproduktion Höflich (www.musikmph.de), Munich.

Walter Leigh

(geb. Wimbledon, 22. Juni 1905 - gest. Tobruk, 12. Juni 1942)

Concertino

für Cembalo (oder Piano) und Streicher

Vorwort

Walter Leigh gehörte zu jener Rasse von Komponisten, die sich im 18. Jahrhundert mehr zuhause fühlten als im 19. oder 20.. Nie war ihm daran gelegen, seine musikalische Seele zu entblößen, stand aber immer bereit, „nützliche“ Musik zu schreiben, die er für eine Gelegenheit oder einem Aufführenden maßschneiderte. So überrascht es nicht, dass Leigh für Film und Bühne schrieb, für Orchester und Kammermusikensembles, für Amateure wie auch Profis gleichermassen.

Bevor Leigh das Christ‘s College in Cambridge besuchte, studierte er bei Harold Darke. Nach seinem Abschluss im Jahr 1926 wurde er Schüler von Paul Hindemith an der Berliner Hochschule für Musik. Dessen Vorbild inspirierte Leigh, seine Fähigkeit zu verfeinern, „praktische“ Musik zu schreiben (die Bogenführung der Streicher zum Beispiel ist immer akribisch ausgeschrieben und überschreitet selten die Möglichkeiten der Musiker, für die ein Stück komponiert wurde).

Anschliessend an seine Rückkehr nach England im Jahr 1930 tauchte er zunehmend in die Welt des Theaters ein und schrieb eine mässig erfolgreiche Show The Jolly Roger für das Savoy Theater. Darauf folgte Musik für Dokumentarfilme (wie es auch der junge Edward Elgar tat) und 1936 The Frogs für die Cambridger Aufführung des gleichnamigen griechischen Theaterstücks von Aristophanes. Auch komponierte er die Konzertouvertüre Agincourt anlässlich der Krönung von George VI im selben Jahr.

Bei Ausbruch des Weltkriegs im Jahr 1939 schickte er seine Frau und die drei Kinder nach Kanada, um sich selbst als Freiwilliger zur Front zu melden, wo Mitglied einer Panzerbesetzung wurde. Er starb nahe Torbruck zwei Tage vor seinem 37. Geburtstag, ein tragisches Opfer eines Beschusses durch die eigene Armee.

Das Concertino für Cembalo (oder Piano) und Streicher stammt aus dem Jahr 1933 und wurde auf Bitte der Solistin, der Komponistin und Lehrerin Elizabeth Posten geschrieben. Erneutes Interesse am Cembalo war durch die Initiative der Familie Dolmetsch wiedererwacht, und Walter Leigh war ein Freund der elisabethanischen Madrigale, die wieder in Mode gekommen waren. Neo - Klassizismus schien wie geschaffen für ihn, und er fühlte sich der Herausforderung gewachsen, sich auf musikalisches Neuland zu begeben. Obwohl in der Partitur vermerkt ist, dass das Werk auch auf dem Klavier gespielt werden könne, handelte es sich hierbei nur um eine praktische Empfehlung, die der seltenen Verfügbarkeit eines Cembalos geschuldet war.

Das Concertino ist kurz - es dauert weniger als zehn Minuten. Das Stück ist dem Paar gewidmet, bei dem Leigh während seiner Berliner Zeit lebte, und er vervollständigte seine Widmung, indem er das Werk in Deutsch betitelte. Wenn auch der Neo - Klassizismus eher zu Ravel denn zu Hindemith neigt, ist der Einfluss des Lehrers unüberhörbar in der kristallklaren Struktur und der sicheren Orchestrierung. Der zweite Satz (Andante) zeichnet sich insbesondere durch Leighs Gefühlstiefe aus, die er in nur 49 Takten vermittelt.

Phillip Brookes, 2013

Aufführungsmaterial erhalten Sie bei Muskikproduktion Höflich (www.musikmph.de), München.