Girolamo Frescobaldi
(geb. Ferrara, 15. September 1583 — gest. Rom, 1. MŠrz 1643)

 

Fiori Musicali Op. 12 in partitura a quattro

(ed. 1635)

 

Ediert 2010 von Lucian Beschiu (geb. 1986)

 

Messa della Domenica

1 Toccata avanti la Messa della Domenica (p. 1); 2a Kyrie della Domenica (p. 2) & 2b Kyrie della Domenica (p. 3);

3 Kyrie (p. 4); 4 Christe (p. 5); 5a Christe. Alio modo (p. 6) & 5b Christe. Alio modo (p. 7); 6 Christe. Alio modo (p. 8); 7 Christe. Alio modo (p. 9); 8 Kyrie (p. 10); 9 Kyrie. Alio modo (p. 11); 10 Kyrie. Alio modo (p. 12);

11 Kyrie ultimo (p. 13); 12 Kyrie. Alio modo (p. 14); 13 Kyrie. Alio modo (p. 15); 14 Canzon dopo la Pistola (p. 16); 15 Recercar - Dopo il Credo (p. 19) - Alio modo, si placet (p. 20); 16 Toccata Cromaticha. Per le Levatione (p. 22);

17 Canzon post il Comune (p. 25).

 

Messa degli Apostoli

18 Toccata avanti la Messa delli Apostoli (p. 29); 19 Kyrie delli Apostoli (p. 30); 20 Kyrie (p. 31); 21 Kyrie (p. 32);

22 Christe (p. 33); 23 Christe (p. 34); 24 Kyrie (p. 35); 25a Kyrie (p. 36) & 25b Kyrie (p. 37); 26 Kyrie (p. 38);

27 Canzon dopo lÕEpistola (p. 39); 28 Toccata, avanti il Recercar (p. 42); 29a Recercar Cromaticho post il Credo (p. 43) & 29b Recercar Cromaticho post il Credo (p. 47); 30 Altro Recercar (p. 51); 31 Toccata per lÕElevatione (p. 55);

32a Recercar con obligo del Basso come apare (p. 58) & 32b Recercar con obligo del Basso come apare (p. 62);

33 Canzon quarti toni. Dopo il post Comune (p. 66).

 

Messa della Madonna

34 Toccata avanti la Messa della Madonna (p. 70); 35 Kyrie della Madonna (p. 71); 36 Kyrie (p. 72); 37 Christe (p. 73); 38 Christe (p. 74); 39 Kyrie (p. 75); 40 Kyrie (p. 76); 41 Canzon. Dopo la Pistola (p. 77);

42 Recercar dopo il Credo (p. 80); 43 Toccata avanti il Recercar (p. 83);

44 Recercar con obligo di Cantare la Quinta parte senza Tocarla (p. 84); 45 Toccata per le Levatione (p. 87).

 

46a Bergamasca - Chi questa Bergamasca sonarˆ, non pocho imparerˆ (p. 89) & 46b Bergamasca - Chi questa Bergamasca sonarˆ, non pocho imparerˆ (p. 96); 47a Capriccio sopra la Girolmeta (p. 103) &

47b Capriccio sopra la Girolmeta (p. 108)

 

Frescobaldis Kardinal Antonio Barberino (1607-71) untertŠnigst zugeeignete und von Vincenti in Venedig gedruckte Fiori musicali gehšren zu jenen âheiligen SchriftenÕ der abendlŠndischen Musikgeschichte, zu jenen auch die gro§artigsten Kompositionen von Ockeghem, Josquin, Palestrina, Lassus und Victoria, Johann Sebastian Bachs âKunst der FugeÕ, die Hauptwerke des reifen Mozart, Beethoven, Schubert und Bruckner, die bedeutendsten Kompositionen von Meistern wie Debussy, Sibelius, Ravel, Foulds, Bart—k, Berg, Schostakowitsch, Mennin oder Eliasson zŠhlen. Frescobaldi war in vieler Hinsicht nicht nur einfach ein Originalgenie, sondern ein wegweisender Neuerer hinsichtlich der Exploration der Mannigfaltigkeit des intervallischen Spektrums vor Bach, bezŸglich Šu§erster UnabhŠngigkeit der Stimmen im kontrapunktischen Geflecht bei zunehmendem chromatischen Druck, und was die Freiheit der Temponahme und –wechsel im Dienste des angemessenen Ausdrucks betrifft. Dass in der Renaissance und im Barock ein reger Ideen- und Kulturaustausch zwischen den verschiedenen Kulturzentren und KŸnstlern bestand, belegt nicht zuletzt die Tatsache, dass Frescobaldi auf seiner Reise nach BrŸssel den englischen Komponisten Peter Philips (1560-1628) kennenlernte, oder dass der sŸddeutsche Komponist Johann Jakob Frohberger (1616-67) extra zum Studium nach Rom zu Frescobaldi reiste. Seine Fiori musicali wurden legendŠr und dehnten ihren Einfluss weit Ÿber seine unmittelbaren Nachfolger hinaus aus: Henry Purcell befasste sich intensiv damit, Johann Sebastian Bach schrieb den kompletten Zyklus eigenhŠndig ab und hielt seine SchŸler zum Studium der Fiori an, Jan Dismas Zelenka erstellte Orchesterfassungen einiger StŸcke daraus, Johann Joseph Fux verwendete Beispiele in seinem bis weit ins 19. Jahrhundert omniprŠsenten Kontrapunktlehrwerk âGradus ad parnassumÕ, und Anton Reicha schrieb in seinen teils hochkomplexen 36 Fugen von 1803 eine Ÿber ein Thema aus den Fiori musicali.

 

1635 in Venedig mit Widmung an Kardinal Antonio Barberino gedruckt, waren die Fiori Musicali die einzige Sammlung von Orgelwerken Frescobaldis, die Musik fŸr die Kirche enthielt, und seine letzte, in der ausschlie§lich neue Kompositionen veršffentlicht wurden. Im Gegensatz zu frŸheren Publikationen ist die Abfolge hier nicht nach Gattungen, sondern nach dem Ablauf der Messe vorgenommen und umfasst drei Zyklen: die Sonntagsmesse, die Messe der Apostel und die Messe der heiligen Jungfrau, zuzŸglich zweier weltlichen Capriccios. In den Fiori Musicali finden wir sŠmtliche Genres aus frŸheren Werken Frescobaldis mit Ausnahme solcher in volkstŸmlichem Ton wieder. In der Verbindung von kŸhner Harmonik und transparent blŸhendem Kontrapunkt enthalten sie einige der revolutionŠrsten und formvollendetsten Kompositionen ihrer Epoche. Dass ein Orgelwerk in durchgehend vierstimmig notierter Partitur erschien, war durch die mannigfaltige VerschrŠnkung des Kontrapunkts nštig geworden. Doch in der Tat eignen sich zumal die ausgedehnteren SŠtze weit besser fŸr ausgewogen besetzte Ensembles unterschiedlicher Grš§e, wenn sich die lebendige LinienfŸhrung entfalten und das polyphone Gewebe in aller Klarheit und linearen Spannkraft zutage treten soll. Die AuffŸhrenden kšnnen die einzelnen SŠtze ihrer Intuition folgend kombinieren. Sergiu Celibidache beispielsweise hat in unŸbertrefflich kohŠrenter Weise mehrfach Altro Recercar und Toccata Cromaticha ohne bearbeitende Eingriffe als zweisŠtziges Streichorchester-Werk dirigiert.

 

Die sechsteilige Gliederung der drei Messen in den Fiori musicali weist bei weitgehender †bereinstimmung einige Abweichungen auf: Abschnitt 1 ist vor jeder Messe eine Toccata; Abschnitt 2 sind jeweils mehrere Kyrie- und Christe-SŠtze (12 Versets in der ersten, acht in der zweiten und sechs in der dritten Messe); Abschnitt 3 ist eine Canzona wŠhrend des Graduale; Abschnitt 4 wŠhrend des Offertoriums (ein Ricercar in der ersten, eine Toccata und zwei Ricercare in der zweiten, Ricercar, Toccata und weiteres Ricercar in der dritten Messe) und Abschnitt 5 âper lÕelevazioneÕ (jeweils eine Toccata, in der zweiten Messe zusŠtzlich ein Ricercar) geben besonders breiten Raum fŸr die Entfaltung der kontrapunktischen Energien; Abschnitt 6 nach der Kommunion besteht in den ersten beiden Messen aus einer Canzona, wŠhrend sich an die dritte Messe den Zyklus beschlie§end eine Bergamasca und ein Capriccio anschlie§en. Im letzten Recercar (Nr. 44, in der dritten Messe) weist Frescobaldi den Organisten an, die EinsŠtze der fŸnften Stimme selbst zu finden und diese zu singen.

 

Die gregorianischen Melodien, die den drei Messen zugrunde liegen, sind in der traditionellen Notation anschlie§end an dieses Vorwort abgebildet.

 

Frescobaldi schreibt im Vorwort an den Studierenden im Erstdruck von 1635:

 

ãAn den Leser: Da ich schon immer wŸnschte (des Talentes wegen, welches von Gott geschenkt), mit meinen BemŸhungen anderen Gelehrten dieses Berufes von Nutzen zu sein, habe ich stets der Welt mit meinen gedruckten Intabulaturen und Partituren aller Arten von Capricci und Inventionen meine sehnsŸchtige Neigung erwiesen, dass jeder sehend und meine Werke studierend zufrieden sein kšnne und davon profitiere. Mit diesem Buch sage ich nur, dass es mein hauptsŠchlicher Zweck ist, den Organisten behilflich zu sein, indem ich dergleichen Kompositionen in solchem Stil gemacht habe, dass sie den Messen und Vespern entsprechen kšnnen, was zu wissen ihnen von gro§em Profit sein wird, und sie werden auch nach eigenem GutdŸnken sich der besagten Versi annehmen, in den Canzoni auf ihren Kadenzen enden, sowie in den Ricercari, wenn sie zu lange scheinen wŸrden, ich erachte es fŸr sehr wichtig fŸr die Spieler, sich mit diesen Partituren zu beschŠftigen, nicht nur fŸr diejenigen, welche sich mit solchem Komponieren abmŸhen, sondern auch notwendig, da diese Materie zum Vergleich dient, um das wahre Gold der virtuosen Handlungen von denen der Ignoranten zu unterscheiden - anderes brauche ich nicht, nur dass die Erfahrung die Meisterin von allem ist: Versuche, und erfahre, wer in dieser Kunst fortschreiten will, die Wahrheit dessen, was ich gesagt habe, und er wird sehen, wieviel er davon profitieren wird.

In den Toccate, dort, wo man einige Triller oder ÔaffettuosoÕ-Passagen findet, spiele man adagio und in den folgenden Achteln im Zusammenspiel diese so ziemlich allegri, und die Triller seien eher adagio gemacht, wenn der Schlag sich verlangsamt, auch wenn die Toccate gespielt werden mŸssen nach GutdŸnken und Geschmack des Spielers.

 

1. Die AnfŠnge aller Toccate, auch wenn sie in Achteln gehen, kšnnen adagio gemacht werden, und dann je nach den Passagen allegro.

2. In den Kyrie kšnnen einige mit allegro-Schlag, & andere mit langsamem gemacht werden, je nach GutdŸnken desjenigen, der spielt.

3. Auch wenn die besagten Versi fŸrs Kyrie gemacht sind, kšnnen einige auch fŸr andere Affekte dienen, wie es mehr gefŠllt.

4.In den Canti fermi, auch wenn sie gebunden sind, um die HŠnde nicht zu behindern, kann man auch die Bindungen lšsen zur grš§eren Bequemlichkeit, indem von jeglicher Leichtigkeit Gebrauch gemacht worden ist, welche mir bekannt.

 

Girolamo FrescobaldiÒ

 

Lucian Beschiu hat sŠmtliche StŸcke der Fiori musicali ohne VerŠnderung der Faktur aus der Erstdruck-SchlŸsselung in die moderne SchlŸsselung fŸr Violinen, Viola und Cello Ÿbertragen. Bei UrauffŸhrungen fŸr Streichorchester kann selbstverstŠndlich der Kontrabass in der unteren Oktave hinzutreten. Wo die zweite Stimme in der Originaltonart den Tonumfang der Violine unterschreitet, hat der Kopist zwei Versionen erstellt: eine unter Beibehaltung der originalen Tonart und Lagen fŸr eine Violine, zwei Violen und Cello, und eine (so wenig als mšglich) transponierte Fassung fŸr normale Streichquartettbesetzung. Wird das Werk oder eine der Messen daraus als zusammenhŠngender Zyklus in originaler Reihenfolge gespielt, so ist selbstverstŠndlich die nicht transponierte Fassung auszuwŠhlen.

 

Christoph SchlŸren, 17. Juni 2015

 

AuffŸhrungsmaterial ist von Musikproduktion Hšflich (www.musikmph.de), MŸnchen, zu beziehen.

Girolamo Frescobaldi

(b. Ferrara, 15 September 1583 — d. Rome, 1 March 1643)

 

Fiori Musicali Op. 12 in partitura a quattro

(ed. 1635)

 

Edited in 2010 by Lucian Beschiu (b. 1986)

Messa della Domenica

1 Toccata avanti la Messa della Domenica (p. 1); 2a Kyrie della Domenica (p. 2) & 2b Kyrie della Domenica (p. 3);

3 Kyrie (p. 4); 4 Christe (p. 5); 5a Christe. Alio modo (p. 6) & 5b Christe. Alio modo (p. 7); 6 Christe. Alio modo (p. 8); 7 Christe. Alio modo (p. 9); 8 Kyrie (p. 10); 9 Kyrie. Alio modo (p. 11); 10 Kyrie. Alio modo (p. 12);

11 Kyrie ultimo (p. 13); 12 Kyrie. Alio modo (p. 14); 13 Kyrie. Alio modo (p. 15); 14 Canzon dopo la Pistola (p. 16); 15 Recercar - Dopo il Credo (p. 19) - Alio modo, si placet (p. 20); 16 Toccata Cromaticha. Per le Levatione (p. 22);

17 Canzon post il Comune (p. 25).

 

Messa degli Apostoli

18 Toccata avanti la Messa delli Apostoli (p. 29); 19 Kyrie delli Apostoli (p. 30); 20 Kyrie (p. 31); 21 Kyrie (p. 32);

22 Christe (p. 33); 23 Christe (p. 34); 24 Kyrie (p. 35); 25a Kyrie (p. 36) & 25b Kyrie (p. 37); 26 Kyrie (p. 38);

27 Canzon dopo lÕEpistola (p. 39); 28 Toccata, avanti il Recercar (p. 42); 29a Recercar Cromaticho post il Credo (p. 43) & 29b Recercar Cromaticho post il Credo (p. 47); 30 Altro Recercar (p. 51); 31 Toccata per lÕElevatione (p. 55);

32a Recercar con obligo del Basso come apare (p. 58) & 32b Recercar con obligo del Basso come apare (p. 62);

33 Canzon quarti toni. Dopo il post Comune (p. 66).

 

Messa della Madonna

34 Toccata avanti la Messa della Madonna (p. 70); 35 Kyrie della Madonna (p. 71); 36 Kyrie (p. 72); 37 Christe (p. 73); 38 Christe (p. 74); 39 Kyrie (p. 75); 40 Kyrie (p. 76); 41 Canzon. Dopo la Pistola (p. 77);

42 Recercar dopo il Credo (p. 80); 43 Toccata avanti il Recercar (p. 83);

44 Recercar con obligo di Cantare la Quinta parte senza Tocarla (p. 84); 45 Toccata per le Levatione (p. 87).

 

46a Bergamasca - Chi questa Bergamasca sonarˆ, non pocho imparerˆ (p. 89) & 46b Bergamasca - Chi questa Bergamasca sonarˆ, non pocho imparerˆ (p. 96); 47a Capriccio sopra la Girolmeta (p. 103) &

47b Capriccio sopra la Girolmeta (p. 108)

 

Published by Vincenti of Venice in 1635 with a fulsome dedication to his cardinal Antonio Barberino (1607-71), Girolamo FrescobaldiÕs Fiori musicali numbers among the Òholy writsÓ of western music history. It stands alongside the supreme creations of Ockeghem, Josquin, Palestrina, Lassus, and Victoria, Johann Sebastian BachÕs Art of Fugue, the masterpieces of the mature Mozart, Beethoven, Schubert, and Bruckner, and the major works of such masters as Debussy, Sibelius, Ravel, Foulds, Bart—k, Berg, Shostakovich, Mennin, and Eliasson. In many respects Frescobaldi was not just an original genius but a trailblazing innovator: he explored the great diversity of the intervallic spectrum well before Bach, probed extremes of independence in contrapuntal part-writing under the increasing pressure of chromaticism, and freely exploited definitions and changes of tempo in the interest of proper expression. At that time there was a lively exchange of ideas and culture between various cultural centers and artists, as is shown by FrescobaldiÕs journey to Brussels where he met the English composer Peter Philips (1560-1628), or Johann Jacob FrobergerÕs (1616-67) journey from South Germany to Rome specifically to study with Frescobaldi. Fiori musicali became legendary and spread its influence far beyond its composerÕs immediate successors: Henry Purcell made a deep study of the collection, Johann Sebastian Bach wrote out the complete cycle in his own hand and enjoined his pupils to study it, Jan Dismas Zelenka prepared orchestral versions of several of its pieces, Johann Joseph Fux used examples from it in his counterpoint treatise Gradus ad parnassum (a work whose impact extended well into the nineteenth century), and Anton Reicha wrote one of his sometimes highly complex Thirty-six Fugues of 1803 on a subject from Fiori musicali.
Printed in 1635 in Venice, and dedicated to Cardinal Antonio Barberino, the
Fiori Musicali were the only pieces in FrescobaldiÕs collection of organ works to contain music for the church. They were also the last in his published Ïuvre to contain just new compositions. Contrary to earlier publications, these pieces are not arranged according to their formal principles, but follow instead the sequence of the mass, and comprise three cycles: the Sunday Mass, the Mass of the Apostles and the Mass of the Holy Virgin, plus two secular capriccios. These genres are all known in FrescobaldiÕs earlier works, with the exception of those in a popular vein. Combining bold harmonies with transparent and glowing counterpoint, they contain some of the most revolutionary and formally accomplished compositions of their time. The notation of an organ work using four staves throughout became necessary due to the manifold voice crossings. But the more extended movements in particular are even better suited for balanced instrumental ensembles of different sizes. To cite just one example, Sergiu Celibidache often conducted the Altro Recercar and the Toccata Cromaticha as a two-movement work for string orchestra, creating a most impressive result and without the need for any interfering arrangements.

The collection divides each of the masses into six sections, which, though usually identical, reveal a few discrepancies. Each mass is preceded by a toccata as Section 1. Section 2 consists of several items from the Kyrie and Christe, with twelve versets in the first mass, eight in the second, and six in the third. Section 3 is a canzona to be played during the Gradual, while Section 4 is heard during the Offertory (a ricercar in the first mass, a toccata and two ricercars in the second, a ricercar, toccata, and another ricercar in the third). Section 5 is intended Òper lÕelevazione,Ó with a toccata in each case plus an additional ricercar in the second mass. Section 6, performed after the Communion, consists of a canzona in the first two masses, and instead of that followed by a bergamasca and a capriccio in the third mass to bring the cycle to its conclusion. In the final Recercar (No. 44 in Mass III) Frescobaldi instructs the organist to find the entrances of the fifth voice himself and to sing it aloud.

The Gregorian chants that serve as the basis of the three masses are reproduced at the end of this preface in traditional notation.

In the original 1635 print, Frescobaldi added a preface for learners:

To the Reader:

Having been always anxious (as far as God has granted me the talent) to help with all my strength the students of the musical profession, I have always manifested to the world through my printed editions in score and by all sorts of devices and inventions my earnest desire that each one in seeing and studying my works should not only be pleased but should derive practical benefit therefrom. My principal aim with the present book is to be of service to organists. I have written the pieces in such a way as to make them suitable for performance either at mass or at vespers. Organists may also use the versets as they please. If the canzoni and the ricercari are found to be too long, they may be concluded at the cadences or pauses.

I consider it a matter of great importance for organists to be able to read from score; not only those who wish to devote themselves seriously to a study of this type of composition. Such a practice distinguishes between educated and ignorant musicians.

Nothing else occurs to me to say except that every art can be mastered by experience. He who wishes to advance in his art should experiment and put these things to a practical test. His progress will make his realize the truth of what I say.

1.    When a trill or an expressive passage occurs in a toccata, it should be played more slowly. Series of eighth notes occurring together in the parts should be slightly hurried. Trills should be played more slowly and the whole tempo held back, although of course toccatas should, as a whole, be played according to the will of the performer.

2.    Even though the toccatas usually begin with eighth notes, they can be played somewhat slowly and gradually, the movement becoming quicker as one proceeds to other passages of different character.

3.    In the Kyrie, one can play sometimes quickly and sometimes slowly at the performerÕs discretion.

4.    Although the versets are written for the Kyrie, many of them may also be used on other occasions if so desired.

5.    In the canti fermi, though written legato, the slurs may be omitted at the playerÕs convenience so as not to obstruct the hands. Every simplification known to me has been employed.

Girolamo Frescobaldi

Lucian Beschiu has transcribed all the pieces in Fiori musicali for violins, viola, and cello, altering the clefs of the original print to modern clefs and making no changes in the musical fabric. It goes without saying that a contrabass can be added an octave beneath the cellos for performances with string orchestra. Where the second voice goes beneath the lowest note on the violins in the original key, the copyist has created two versions: one retaining the original key but laid out for violin, two violas, and cello; and another transposed as close as possible for a normal string quartet format. The non-transposed version should, of course, be chosen whenever the entire work or one of the masses is played continuously in its original sequence.

 

Translation: J. Bradford Robinson, June 2015

 

For performance material please contact Musikproduktion Hšflich (www.musikmph.de), Munich.