Christian Sinding

(geb. Kongsberg, 11. Januar 1856 – gest. Oslo, 3. Dezember 1941)

Symphonie Nr. 1 in d-moll, op.21

Am 11. Januar schreibt der Kritiker Leopold Schmidt im „Berliner Tageblatt“ : „Christian Sinding ist wohl der Nordländer, der sich am meisten von nur heimatlichen Klängen freigemacht hat, am tiefsten in deutschem Wesen wurzelt. Wir lieben so manches von ihm....“ Was sich hier zunächst wie eine wohlmeinende Rezension – bezogen auf eine Aufführung der dritten Symphonie Sindings – liest, beschreibt in Wahrheit die ganze Problematik der Rezeption dieses Komponisten in den vergangenen Jahrzehnten: Wo hat Christian Sinding seine Heimat, musikalisch, politisch und geografisch?

In seinem Geburtsland Norwegen wird Sinding heute eher geachtet als geliebt. Dies ist allerdings primär nicht auf den weitgehenden Verzicht nordischer Folkloreelemente in seinen Werken zurückzuführen. Für die vergleichsweise zurückhaltende Rezeption in Norwegen ist weniger die musikalische als vielmehr die politische Assimilation Sindings an Deutschland maßgebend: Die unsägliche Vereinnahmung des Komponisten durch die Nationalsozialisten am Ende seines Lebens geschah nicht gegen seinen Willen, und es bleibt offen, inwieweit man das fortgeschrittene Alter Sindings als Entschuldigung bzw. Rechtfertigung würdigen kann oder darf.

Aber auch in Deutschland, wo Sinding nahezu vier Jahrzehnte gelebt hat, sitzt er bezüglich seiner musikalischen Heimat „zwischen den Stühlen“. Einerseits ist er begeistert von der sog. „Neudeutschen Schule“, er schwärmt für Wagner, Liszt und Richard Strauss und übernimmt von diesen wesentliche Elemente der Klanggestaltung. Andererseits hält er in Bezug auf Satzform und Motivverarbeitung an konservativen Modellen fest, wirkt hier gelegentlich fast akademisch und penibel. Dieser Spagat zwischen den musikalischen Ausrichtungen seiner Zeit führte dazu, dass Sinding bald nach seinem Tod in Vergessenheit geriet. Nur mit einem Werk, dem Klavierstück „Frühlingsrauschen“ aus op.32 ist er bei vielen Musikliebhabern in Erinnerung geblieben.

Gut siebzig Jahre nach seinem Tod erlebt Sinding nun eine kleine Renaissance. Nach der Freigabe seiner gedruckten Noten als „public domain“ und durch mehrere neue CD- Einspielungen sind zumindest die größeren Werke, vor allem die Sinfonien und Konzerte, einem breiteren Publikum zugänglich gemacht worden. Zudem sind viele der in der Osloer Nationalbibliothek lagernden Manuskripte Sindings inzwischen digitalisiert ins Internet gestellt worden - eine wahre Fundgrube für Musikliebhaber!

Sinding wird am 11. Januar 1856 in Kongsberg unweit von Oslo geboren, seine ersten Jahre verbringt er in Lillehammer, nach dem frühen Tod des Vaters zieht die Familie aber 1860 in die norwegische Hauptstadt.. Das „Nesthäkchen“ Christian bereitet der Mutter zunächst Kummer. Während sich die gut 10 Jahre älteren Brüder Otto und Stephan erfolgreich nach Abschluss der Schule der Juristenlaufbahn zuwenden (um später zwei angesehene Künstler im Bereich der Bildenden Kunst zu werden!!) und so ein gesichertes Auskommen erwarten können, sind die schulischen Leistungen von Christian - gelinde gesagt – bescheiden. An eine akademische Laufbahn ist vorerst nicht zu denken, und so beginnt Christian Sinding eine Handwerkslehre in einer Klavierfabrik. Die Vorliebe zur Musik führt bald dazu, dass er neben dieser Ausbildung noch weiteren, anscheinend sehr fundierten Musikunterricht in den Fächern Violine, Klavier, Orgel und Harmonielehre erhält. Nach zwei Jahren beherrscht Sinding sein „Handwerkszeug“ so gut, dass er ins ferne Leipzig an das Konservatorium wechseln kann. Der sehr gute Ruf dieser Ausbildungsstätte reichte bis bis nach Skandinavien (auch Grieg hatte hier gelernt). Jedoch präzise dokumentierte Angaben über die Lernfortschritte Sindings lassen in ihrem Tenor keinen Zweifel: von Übereifer kann bei der Wahrnehmung des Unterrichts keine Rede sein. Von Zeit zu Zeit „schwänzt“ Sinding die Stunden, nicht zuletzt um über einige Zeit in seine Heimat zurückzukehren und dort in Orchestern zu spielen. Mit zunehmender Verlagerung seines Ausbildungsschwerpunktes in den Bereich „Kompositionskunde“ wächst bei Sinding aber das Interesse am Unterricht – und schon werden auch die Beurteilungen besser. Etwa 1879 werden die ersten eigenen Kompositionen – zumeist Kammermusikwerke – aufgeführt. Der selbstkritische Sinding hält sie allerdings für noch zu unausgereift, und vernichtet daher die meisten dieser frühen Kompositionen. Immerhin aber wird man in Oslo auf den jungen Komponisten aufmerksam und fördert ihn: ein Staatsstipendium ermöglicht es Sinding, für zwei Jahre (1882-84) nach München überzusiedeln. Befreit von den akademischen Zwängen findet er hier insbesondere in der Beschäftigung mit der Musik von Wagner seine eigene Tonsprache. Die folgenden Kompositionen halten nicht nur seiner Selbstkritik stand, sie finden auch bei den Zuhörern Anklang, so dass bald auch die ersten Publikationen erscheinen.

Beinahe vierzig Jahre wird Sinding seinen Lebensmittelpunkt in Zentraleuropa haben, vor allem in Deutschland, wenngleich ihn auch zahlreiche Reisen ins benachbarte Ausland führen, insbesondere immer wieder nach Norwegen. Sinding genießt inzwischen eine hohe Reputation als Komponist, auch wenn sich gelegentlich an seinem Stil die Geister scheiden. Mehrere Stipendien, später eine regelmäßige „Künstlergage“ bzw. ein Ehrensold sorgen für weitgehende finanzielle Unabhängigkeit des Komponisten, der auch darüber hinaus vor allem aus seinem Geburtsland allerlei Ehrungen erhält. Die Musikverlage Hansen in Kopenhagen und Peters in Leipzig sind die Hauptverleger der Werke Sindings, die stetige Abnahme seiner Werke durch diese beiden Häuser halten Sinding ebenfalls ökonomisch den Rücken frei. Da sich aber kleinere Werke wie Lieder und Klavierstücke besser (im Sinne von gewinnbringender) verkaufen lassen als große Orchesterwerke, bedient Sinding diese Werkgattungen vergleichsweise häufig- eine Entwicklung, die ihm zuweilen selbst nicht so ganz behagte. Dennoch entstehen auch längere und größer besetzte Werke, darunter vier Symphonien, ein Klavierkonzert und drei Violinkonzerte, und 1912 wird sogar mit „Der heilige Berg“ die einzige Oper Sindings fertiggestellt. 1921 übernimmt Sinding eine Professur an der frisch gegründeten Eastman School of Music (Rochester, New York), eine Stellung, die er aber schon nach einem Jahr wieder aufgibt. Als Ausdruck großer Anerkennung erhält Sinding neben der bereits erwähnten finanziellen Unterstützung 1924 ein Ehrenwohnrecht im Schlosspark Oslos („Grotten“), mit zunehmendem Alter schwinden aber die schöpferischen Kräfte des Komponisten. Die Anzahl der Neukompositionen nimmt ab, und selbst größerer Werke werden nicht mehr publiziert (und bleiben z.T. bis heute unveröffentlicht). Letzte Kompositionen entstehen 1935, und im Alter von fast 86 Jahren stirbt Sinding am 3. Dezember 1941 in Oslo

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Die Geschichte der ersten Symphonie in d-moll op. 21 reicht bis in das Jahr 1887 zurück. Zeitgleich mit Sindings Klavierkonzert op.6 entstehen die ersten Entwürfe, und im Dezember 1887 ist der erste Satz schon so weit gediehen, dass Sinding ihn Grieg auf dem Klavier vorspielen kann. An eine Fertigstellung der gesamten Komposition ist zunächst noch nicht zu denken. Beide Werke, sowohl das Klavierkonzert als auch die Symphonie, bereiten dem Komponisten bezüglich der Finalsätze große Schwierigkeiten. Doch während die ersten beiden Sätze des Klavierkonzerts 1889 ihre Uraufführung erfahren, bleibt die Symphonie als Torso zunächst unaufgeführt. Nach heftiger Anstrengung und unter Termindruck stellt Sinding für die erste Aufführung am 29. März 1890 die Partitur fertig. Noch im Februar zuvor teilt Sinding dem Dirigenten Holter mit, dass er das Werk noch immer nicht zuende gebracht hat, erwägt sogar den Austausch der Symphonie gegen ein anderes Werk. Nach heftigem Intervenieren Holters arbeitet Sinding jedoch hart an der Fertigstellung, am 1. März ist das Finale bis auf die Coda komplett, und am 12. März schließlich die ganze Symphonie. Die letzten Veränderungen im Finale werden aber erst unmittelbar vor der Aufführung in die handschriftlichen Stimmen übertragen. Angesicht solcher „Geburtswehen“ ist Sinding bezüglich des Erfolges seiner Symphonie skeptisch. Nicht ganz zu Unrecht, wie die Kritiken zeigen. Die Anklänge an Wagner und Beethoven werden als Plagiate gegeißelt, und die starke Verwendung der Schlaginstrumente findet ebenfalls die Missbilligung der Zuhörer. Selbst wohlmeinende Zeitgenossen äußern sich zurückhaltend. So schreibt Sindings Freund Delius an Grieg im April: „Ich hörte auch eine Probe von seiner Symphonie. Satz I ist der Beste, meiner Meinung nach. Satz III ist auch sehr gut. Satz II und IV gefallen mir weniger. Ich finde die ganze Symphonie hält sich nicht – ist zu dick instrumentiert.“

Nach diesem Fiasko schließt sich eine zweijährige Umarbeitung der Symphonie an, am 2.5.1892 schriebt Sinding an die Freundin Anna Brodsky: „... und – wie es mir oft geht (...) ich wurde davon ganz verschlungen so dass ich an weiter Nichts denken konnte. (...) Doch ist jetzt endlich diese verdammte Symphonie zum dritten Male fertig – aber ich auch, denn ich kann fast nicht schlafen.“ In welchem Umfang die Umarbeitung stattfand, kann aufgrund der Quellenlage heute nicht mehr eindeutig festgestellt werden. Vermutlich wurden die ersten drei Sätze nur neu instrumentiert, wohingegen das Finale offensichtlich auch strukturelle Veränderungen erfuhr (nach Briefquellen). Die einzige erhaltene handschriftliche Partitur stellt eine sorgfältige Neuschrift dar und beinhaltet nur äußerst wenige Verbesserungen. Sie ist zugleich die Stichvorlage für die Erstausgabe bei Peters aus dem Jahr 1893. Aus dieser Ausgabe konnte die Symphonie am 4. Januar1894 in Dresden unter der Leitung von Adolf Hagen auch zum ersten Mal in ihrer endgültigen Gestalt aufgeführt werden. Doch selbst nach der Drucklegung war Sinding immer noch nicht zufrieden. In der zweiten Auflage der Partitur ist der Schluss des dritten Satzes verändert und eine Passage im Finale gekürzt worden (vgl. Anhang dieser Partitur, die im Hauptteil die Erstauflage wiedergibt). Die heute geläufigen CD- Einspielungen berücksichtigen diese Veränderungen ausnahmslos.

Die Kritiken nach der Aufführung von 1894 waren geteilt, die Meinungen waren aber zum Teil auch ideologisch geprägt – je nach Zugehörigkeit zu Befürwortern oder Gegner der Neudeutschen Schule. Die klare, an konventionelle Formschemata orientierte Strukturierung der einzelnen Sätze, aber auch die Verzahnung der Sätze durch gemeinsame Motivelemente im Sinne einer zyklischen Gestaltung sind beides typische Elemente der Musik Sindings. Dank der CD- Einspielungen und der vorliegenden Taschenpartitur darf sich der Hörer und Leser heutzutage selbst ein unvoreingenommenes Bild machen.

Wolfgang Eggerking, 2012

(Hauptquelle: G. Rugstad, „Christian Sinding, 1856-1941, en biografisk og stilistik studie“, Oslo, 1979)

Aufführungsmaterial ist von Peters, Frankfurt zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek der Münchner
Stadtbibliothek
, München

Christian Sinding

(b. Kongsberg, 11 January 1856 – d. Oslo, 3 December 1941)

Symphony No. 1 in D minor, op.21

On 11 January the critic Leopold Schmidt wrote in the Berliner Tageblatt, “Christian Sinding is probably the northerner who has freed himself most thoroughly from the sounds of his native country and struck the deepest roots in the German character. We love many things from his pen ....” What reads at first like a well-meaning review (of a performance of Sinding’s Third Symphony) in fact outlines the whole set of problems associated with the reception of this composer in past decades. Where, exactly, was Christian Sinding at home, musically, politically, and geographically?

Today Sinding is esteemed rather than loved in his native Norway. This is, however, only marginally explained by the general lack of Nordic folk elements in his music. His relatively muted reception in Norway has to do with his assimilation, not so much of German music, but of German politics: his unspeakable cooptation by the Nazis at the end of his life did not happen against his will, and whether it can or should be excused or justified in light of his advanced age remains an open question.

Even in Germany, where he lived for almost four decades, he “straddled the fence” with regard to his musical home country. On the one hand, he was excited by the so-called “New German School” and waxed ecstatic at Wagner, Liszt, and Richard Strauss, from whom he adopted key elements of their musical language. On the other hand, he clung to conservative patterns of formal design and motivic workmanship, seeming at times almost academic and fussy. This balancing act between the musical currents of his day caused him to fall into oblivion soon after his death. Only one work, his piano piece Rustles of Spring from op. 32, remains in the memory of many music-lovers.

Now, some seventy years after his death, Sinding is undergoing a minor renaissance. The release of his printed works into the public domain and several new CD recordings have made at least the larger works, especially the symphonies and concertos, available to a broader public. Moreover, many manuscripts slumbering in the Oslo National Library have been digitized and released on the internet – a veritable treasure trove for lovers of music!

Sinding was born on 11 January 1856 in Kongsberg, not far from Oslo, and spent his infant years in Lillehammer. Following the early death of his father the family moved to Oslo in 1860. At first the “baby of the family” gave his mother cause for worry: his brothers Otto and Stephan, a good ten years his senior, successfully took up the law after leaving grammar school (they later became highly esteemed visual artists!) and could thus reckon with a secure livelihood. But Christian’s performance at school was, to put it mildly, modest. An academic career being out of the question, he began an apprenticeship at a piano factory. His predilection for music soon led him to take, alongside his apprenticeship, further musical instruction in violin, piano, organ, and harmony, apparently of a very high order. Two years later he had such a command of his “craft” that he could enroll at the Conservatory in distant Leipzig. The high reputation of this institution extended as far as Scandinavia (Grieg had studied there as well). But the tenor of the precise account of his academic achievement leaves little room for doubt: he was not overly zealous in his pursuit of an education. From time to time he “played hooky,” not least in order to return to his home country for a while and to play in local orchestras. As his field of concentration gradually shifted to composition his interest in learning began to grow, and soon his grade reports improved. His earliest compositions, mainly pieces of chamber music, were performed some time around 1879. But the self-critical young man considered them immature and destroyed most of them. Even so, he began to attract attention and support in Oslo. He received a state grant that enabled him to move to Munich for two years (1882-84). Free of academic constraints, he discovered his own idiom, especially from his study of Wagner. The compositions that then followed not only withstood his self-criticism, they were also warmly received by the listeners. Soon his first publications began to appear.

For nearly forty years the focus of Sinding’s life would be Central Europe, mainly Germany, though his many journeys also took him to neighboring countries and, again and again, to Norway. Sinding now enjoyed a high reputation as a composer, even though opinions of his style were sometimes divided. A number of grants, and later a regular “artist’s annuity,” ensured a large degree of financial independence. He also received all manner of awards and distinctions, especially from his native land. His main publishers became Hansen in Copenhagen and Peters in Leipzig, and the regular acceptance of his works by these houses further lightened his economic burden. But as smaller works, such as songs and piano pieces, were easier to sell, and thus more profitable, than large-scale works, Sinding fairly frequently turned to these genres – a development with which he himself was sometimes ill at ease. But he also wrote longer works for large forces, including four symphonies and three violin concertos, and in 1912 he turned out his only opera, Der heilige Berg (“The Holy Mountain”). In 1921 he accepted a professorship at the newly founded Eastman School of Music in Rochester, New York, only to resign a year later. As an expression of esteem, he not only received the aforementioned financial support, but in 1924 he was given an honorary right to reside in Oslo’s Palace Park (“Grotten”). But with advancing age his creative powers waned: new compositions became fewer in number, and even his large-scale works failed to reach publication (some of them are still unpublished today). His final compositions were written in 1935, and he died in Oslo on 3 December 1941, just short of his eighty-sixth birthday.

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The story of Sinding’s First Symphony in D minor (op. 21) begins in the year 1887. The initial drafts arose at the same time as his Piano Concerto (op. 6), and by December 1887 the first movement had reached a stage at which he could play it to Grieg on the piano. At first the completion of the entire piece was out of the question. Both works – the symphony and the concerto – caused him great difficulty with regard to their finales. But if the first two movements of the Piano Concerto could be premièred in 1889, the symphony remained an unperformed torso. With a mighty effort – and considerable deadline pressure – Sinding managed to complete the score in time for the first performance on 29 March 1890. The previous February he had informed the conductor Holter that the work was still not finished and that he was considering replacing it with a different piece altogether. After sharp remonstrations from Holter, however, Sinding put his nose to the grindstone, completing the finale (apart from the coda) on 1 March and the entire symphony on 12 March. But it was not until shortly before the performance that the finishing touches on the finale were entered into the handwritten parts. In view of these “birth pangs,” Sinding doubted whether the symphony could possibly succeed. The reviews showed that his doubts were not entirely unfounded. The echoes of Wagner and Beethoven were scourged as plagiarism, and his heavy use of the percussion likewise met with the audience’s disapproval. Even well-meaning contemporaries were lukewarm in their response. As Sinding’s friend Delius wrote to Grieg in April: “I heard a rehearsal of his symphony. The first movement is the best, in my opinion. The third is also very good. Movements 2 and 4 are less to my liking. I find the entire symphony badly turned out; it’s too heavily orchestrated.”

In the aftermath of this fiasco the symphony underwent a two-year period of revision. On 2 May 1892 Sinding wrote to his lady friend Anna Brodsky, “... and – as so often happens to me [...] – I was completely absorbed by it, so that I could think of nothing else. […] But now the confounded symphony is finished at last for the third time – me too, for I can hardly sleep.” The scope of the revisions cannot be clearly determined today on the basis of the sources. Presumably the first three movements were only re-orchestrated, whereas the finale, as we learn from the correspondence, evidently underwent structural changes as well. The sole surviving handwritten score is a new fair copy containing very few alterations. It also served as the engraver’s copy for the first edition, published by Peters in 1893. This edition was used for the première of the symphony in its definitive form, given on 4 January 1894 in Dresden under the baton of Adolf Hagen. But even after its publication Sinding was still dissatisfied. The second impression of the full score reveals an altered ending for the third movement and a shortened passage in the finale (see the appendix to our score, which reproduces the first edition in the main body of the volume). All currently available CD recordings of the symphony take these alterations into account.

The reviews of the 1894 performance were mixed. However, some of the opinions were ideologically biased, depending on whether the critic was an advocate or an opponent of the New German School. The straightforward design of the individual movements, based on conventional formal patterns, and the interweaving of the movements with common motivic elements to create a unified whole, are both typical features of Sinding’s music. Thanks to CD recordings and the present study score, today’s listeners and readers are now in a position to form unbiased opinions of their own.

Wolfgang Eggerking, 2012

Principal source: G. Rugstad: Christian Sinding, 1856-1941: en biografisk og stilistik studie (Oslo, 1979)

For performance material please contact Peters, Boca Raton. Reprint of a copy from the Musikbibliothek der Münchner Stadtbibliothek, München.