César Franck
(geb. Lüttich, 10. Dezember 1822 — gest. Paris, 8. November 1890)

«Les Djinns»
Poème symphonique pour piano et orchestre (1884)

Vorwort
Anders als die im darauffolgenden Jahr entstandenen, erfolgreicheren «Variations symphoniques» für Klavier und Orchester sind «Les Djinns» weniger ein brillantes Konzertstück als eine Tondichtung. Nicht umsonst hat Franck dieses Werk, dessen literarische Grundlage Victor Hugos gleichnamiges Gedicht bildet, als "poème symphonique" bezeichnet. Alfred Cortot schreibt in seinem Buch «La Musique Française de Piano» über die «Djinns», das Ganze beruhe "auf der Gegenüberstellung zweier Empfindungen: Die eine ist rhythmischer Art und herrscht vor, wirkt fast aggressiv; die andere ist melodisch und wendet sich nach dem Zustand der Unruhe, ja der Bangigkeit, alsdann vertrauend hin zu dem nach erhörtem Gebet eintretenden Zustand der Besänftigung." Zur Chronologie berichtet Cortot: "Die «Djinns» sind Madame de Serres gewidmet, die als junges Mädchen unter dem Namen Caroline Montigny-Rémaury echte und verdiente Erfolge als Pianistin hatte. Franck selbst schrieb die Bearbeitung für zwei Klaviere, die am 15. Februar 1884 in der Litolffschen Sammlung bei Enoch, Paris, erschien und der Orchesterpartitur um zehn Jahre vorausging. Die Erstaufführung der Orchesterfassung fand am 15. März 1885 im Théâtre du Châtelet statt, unter der Leitung von Edouard Colonne, mit Louis Diémer am Klavier."

Aufführungsmaterial ist vom Originalverlag Enoch, Paris zu beziehen.