Gustav Holst
(geb. 21.09. 1878 in Cheltenham –
gest. 25. Mai 1934 in London)
Second Suite in F op. 28/2
1. March
2. Song Without Words
3. Song oft he Blacksmith
4. Fantasia on the Dargason
Gustavus Theodore von Holst wurde in Cheltenham geboren (er änderte seinen Namen während des Ersten Weltkriegs). Sein Urgroßvater war deutscher, russischer, schwedischer und lettischer Abstammung und emigrierte 1802 nach England. In der Familie gab es zahlreiche professionelle Musiker, und Holst selbst war Posaunist an der Carl Rosa Opera und dem Scottish Orchestra. Auch war er die meiste Zeit seines Lebens Musiklehrer an der St. Paul’s School für Mädchen in Hammersmith und als unbezahlter Lektor am Morley College in London tätig.
Holst traf Vaughan Williams am Royal College of Music. Sie verband eine lebenslange Freundschaft, regelmäßig diskutierten sie ihre Arbeiten und halfen einander beim Komponieren. Insbesondere entwickelten sie eine verbindende Vorliebe für Volkslieder. 1909 schuf Holst Klavierbegleitungen zu 16 Liedern, die von Dr. George Gardiner gesammelt worden waren und in Folk Songs from Hampshire, einem Band in Cecil Sharp’s County Songs-Reihe, veröffentlicht wurden. Er war so angetan von den Melodien, dass er einige in einer Suite für Blasorchester, vermutlich in der Zeit um die Krönung George V. (1911), benutzte. Von einigen stellte er auch eine Chorfassung her, einschließlich der drei, die er in dieser Suite verarbeitet hat: Swansea Town, I’ll Love My Love und A Blacksmith Courted Me.
Die Suite umfasst vier Sätze. Die ersten drei sind einfacher gehalten als die der First Suite, sich darauf verlassend, die Volkslied-Melodien ungeschönt, ohne Verzierungen, zu präsentieren. Der eröffnende Marsch basiert auf dem Morris-Tanz Glorishears und zwei Liedern: Swansea Town und Claudy Banks. Dem zweiten Satz liegt I’ll Love My Love zugrunde, während Holst im im dritten, Song of the Blacksmith („A blacksmith courted me“), die Hammerschläge auf den Amboss deutlich imitiert und am Ende einen realen Amboss einführt. Der letzte Satz – Fantasia on the `Dargason – wiederholt eine alte Tanzmelodie aus „Playford’s Dancing Master“ viele Male, bevor diese zu einem Kontrapunkt von Greensleeves wird. Holst mochte diesen Satz besonders, sodass er ihn später für die St. Paul’s Suite für Streicher überarbeitete.
Die Second Suite in F galt lange Zeit als bevorzugtes Werk für Blasorchester, doch existieren auch Orchester-fassungen von Gordon Jacob (großes Orchester) und Phillip Brookes (kleines Orchester) unter dem Namen A Hampshire Suite.
Wie im Fall der First Suite in Es weicht auch diese Partitur leicht von Holsts Notation ab. In den fast vierzig Jahren zwischen der Komposition der Suite und der Veröffentlichung der ersten Partitur 1948, die hier vorliegt, hat sich die Standardbesetzung eines Blasorchesters – insbesondere in den USA – geändert und verlangt nach einer Hinzufügung neuer Stimmen. Außerdem sind einige Stimmen, die Holst eingesetzt hatte, entfallen. Die größten Veränderungen waren die Hinzufügung der Stimmen für Flöte und Piccolo in C (Holst’s schrieb für Instrumente in Des), Alt- und Kontrabass-Klarinette, Sopran-, Bariton- und Bass-Saxophon.
Übersetzung: Anke Westermann
Die Blasorchester-Fassung kann bei Boosey & Hawkes, London erworben werden. Gordon Jacob’s Arrangement (A Hampshire Suite genannt) ist als Leihmaterial bei Boosey & Hawkes, London erhältlich. Phillip Brookes’s Arrangement (ebenfalls A Hampshire Suite) bei Musikproduktion Höflich, München (www.musikmph.de) anfragen. Nachdruck eines Exemplars aus der Sammlung Phillip Brookes.
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