Joachim Raff
(geb. Lachen bei Zürich, 27. Mai 1822 — gest. Frankfurt am Main, 24. Juni 1882)

Symphonie Nr. 5 E-Dur op. 177 'Lenore' (1872)

I Erste Abtheilung: Liebesglück. Allegro p. 1
II Andante quasi larghetto p. 64
III Zweite Abtheilung: Trennung. Marsch-Tempo - Agitato p. 99
IV Dritte Abtheilung: Wiedervereinigung im Tode, Introduction und Ballade
(nach G. Bürger’s "Lenore"). Allegro - Un poco più mosso (quasi stretto) p. 151

Vorwort
Mit der 1872 komponierten Fünften Symphonie kehrte Joachim Raff als Symphoniker endgültig zur Programmusik zurück, in diesem Fall mit der damals sehr populären Ballade «Lenore» (1773) von Gottfried August Bürger (1747-94), in der von einem Mädchen die Rede ist, die unter den Kriegsheimkehrern ihren Verlobten vermißt, weswegen sie den Tod herbeiwünscht. Da erscheint nachts der Vermißte an ihrer Tür und nimmt sie mit auf einen phantastischen nächtlichen Ritt. Schließlich erscheint der Tod und nimmt das Mädchen mit sich. Die Tochter des Komponisten, Helene Raff, schreibt in ihrer Monographie «Joachim Raff. Ein Lebensbild» (Regensburg, 1925): "«Lenore» erlebte zwei Uraufführungen: die erste dirigierte Raff selbst vor geladenem Publikum, am Freitag, 13. September 1872 in einem Privatkonzert der fürstlichen Hofkapelle zu Sondershausen; die zweite fand statt im Berliner Konzerthaus, den 29. Oktober 1873, unter der Leitung von Raffs Vorkämpfer Benjamin Bilse… Der Erfolg des neuen Werks wetteiferte mit dem der Wald-Symphonie; fast an jedem größeren Konzertinstitut wurde es aufgeführt."

Aufführungsmaterial ist vom Originalverlag Ries & Erler, Berlin zu beziehen.