Gaetano Donizetti
(geb. Bergamo, 29. November 1797 -
gest. Bergamo, 8. April 1848)

Ne proicias me

An Gaetano Donizetti, Student von Simon Mayr (Bergamo) und Padre Mattei (Bologna), erinnert man sich vor allem als Opernkomponist, der mehr als 70 Bühnenwerke schuf und die Welt der Oper zwischen Bellinis Tod im Jahre 1835 und Verdis erstem, bedeutenden Auftritt 1842 mit Nabucco dominierte. Früh in seiner Karriere allerdings schrieb Donizetti Kirchenmusik, wie jeder gute Komponict seiner Zeit. Für einen Studenten, dessen Lehrer maestro di capelle und/oder Priester an einer Kathedrale war, bedeutete dies nicht nur eine Einnahmequelle, sondern eröffnete zugleich auch den Zugang in die Welt einflussreicher Gönner, oder was man heute unter “networking” versteht.

Kirchmusik war für Musiker eine sichere Einnahmequelle, vor allem die rituelle Musik für die Verstorbenen, für Andachten und Messen, wobei die letzteren das Entstehen neuer Genres begünstigten, darunter das Miserere (Psalm 50/51). Das Miserere, der letzte der vier Bußpsalmen, wurde als deren bester angesehen. Er war Teil des Tenebrae, der Klage über den gekreuzigten Jesus, die gewöhnlich als Teil der Messe am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag damals und teilweise auch noch heute zelebriert wurde. Ausserdem sang man es bei Lobgesängen während des Offiziums für die Toten und zu Begräbnissen. In Andachten war es Teil der „Disziplin“, eines Aktes der Selbstgeisselung mit der sogenannten flagella, einer kleinen Peitsche, ein Ritual, das man gelegentlich an Freitagen als eine hingebungsvolle Anteilnahme an Christi Leiden und Sterben beobachten konnte. Ausserdem prädestinierte der dramatische Text das Miserere zum perfekten Stoff für die Fastenzeit, während derer die Oper durch andere musikalische Darbietungen ersetzt wurde, allen voran durch das Oratorium.

Der melodisch reich bestückte Satz von Ne proicias me mit seinen perfekt abgestimmten Klangfarben von Horn und Bariton solo waren frühe Vorboten der Opernambitionen des jungen Donizetti, obwohl es sich bei diesem Werk um Kirchenmusik handelte. Im späten 18. Jahrhundert war des Einsatz des Bariton noch nicht offiziell von der des Basses unterschieden. In den Opern Mozarts, von dem man annimmt, dass er der erste war, der das Potential des Bariton erkannte, leitet sich dessen Rolle aus der basso buffo - Tradition her. Mozarts Einsatz des Baritonsängers (Papageno, Die Zauberflöte; Graf Almaviva, Le nozze di Figaro; Guglielmo Cosi fan tutte, un die Titelrolle in Don Giovanni) wurde als die musikalische Erneuerung seiner Zeit angesehen. Aber erst mit Verdi wurde die Baritonstimme als Typ “entdeckt” und kodifiziert: Nabucco, Falstaff und Jago. Donizetti besetzte die Übergangszeit zwischen Mozart und Verdi, zwischen dem unspezifischen und spezifischen Bariton. Für ihn war der Bariton im wesentlichen ein basso cantante mit einer Gesangslage einen Ton tiefer als sein Pendant bei Verdi.
In seinen Werken für Stimme ging Donizetti auf den jeweiligen Sänger ein, für den er schrieb oder der seine Musik aufführen sollte. Bei den männlichen Stimmen ersetzte er den blumigen Stil durch einen einfacheren “Rede” - Fluss mit einer Betonung, die eher durch Synkopierung erreicht wurde als durch Passagenwerk. Wie viele seiner italienischen Zeitgenossen erzielte Donizetti Dramatik im Ausdruck mehr durch stimmliche Kontur denn durch harmonische Nuancen. Das Obligato - Horn ist im bel canto - Stil gesetzt, wie Donizetti es bei allen obligato - Instrumenten zu tun pflegte.

Donizettis Werkkatalog listet ganze acht Versionen des Miserere, aber das beste ist die Fassung in g - Moll, die Überarbeitung einer Komposition von 1837, die der Komponist 1843 zu den Concerts Spirituels in Wien aufführte und die der Kaiserin Maria Anna gewidmet ist. Donizetti selbst nannte seine Komposition das “kleine Miserere”. Die Benutzung des Wortes “klein” legt die Frage nahe, wo denn das “grosse” sei, wenn dies das “kleine” ist. Die Nachforschungen von István Máriássy ergaben, dass Ne proicias me, welches ursprünglich für ein unabhängiges Werk gehalten wurde, tatsächlich gemeinsam mit Libera me de sanguinibus (mph 1114) ein Satz innerhalb eines grösseren Werkes ist. Es gelang Máriássy, die unterschiedlichen Sätze von 1820 zu einer Form zusammenzufügen, die er “Oratorium” nannte. Demnach kann man annehmen, dass die 1820er Version mit der “grossen” Fassung gemeint ist, auf die der Komponist mehr als 20 Jahre später anspielte. Wie im Autograph dieses Satzes angeführt, das in Neapel in der Bibliothek des Conservatorio di Musica San Pietro a Majella aufbewahrt wird, wurde dieses Werk am 29. November 1820 komponiert. Die übrigen Autographe finden sich in Paris und im Vatikan. Wenn man die Entstehungsdaten aller sechs Sätze berücksichtigt, ihre Texte und tonale Struktur, so scheint es, dass Donizetti diese Werke in der Tat nicht als unabhängige Stücke, sondern als Einheiten innerhalb eines grösseren Zusammenhangs schuf. Obwohl die einzelnen Stücke einen jungen Donizetti präsentieren und durchaus geeignet sind, unabhängig aufgeführt zu werden, gewinnen Sie ihre Kraft und ihren Charakter erst in ihrer Beziehung zueinander.

Ne proicias me blieb zu Lebzeiten des Komponisten unveröffentlicht. Das Miserere in d-minor wurde als vollständiges Werk in Budapest am 7. Mai 1978 uraufgeführt.

Die einzelnen Sätze lauten wie folgt:

1. Miserere
d-Moll, SATB und Orchester (4. April 1820)

2. Tibi soli peccavi
F-Dur, Soprano solo, Orchester und Bassethorn obligato
(6. April 1820)
3. Asperges me
Bb-Dur, SATB und Orchester (8. April 1820)

4. Auditui meo
[entweder verloren, vermisst oder nie komponiert]
5. Ne proicias me
E-Dur, Bass solo, Orchester und Hörner obligato
(29. November 1820)

6. Libera me de sanguinibus
a-Moll und A-Dur, Sopran solo, Orchester und Violine obligato (30. November 1820)

7. Tunc acceptabis
D-Dur, SATB Chor und Orchester (6. April 1820)

Psalm 50 der Vulgate oder lateinischen Edition besteht aus 21 Versen, von denen nur 19 zum tatsächlichen Text des Psalms gehören; die ersten zwei sind einleitendes Material. So beginnt das Miserere tatsächlich erst bei Vers 3; Ne proicias me benutzt die Verse 13 - 14.

Psalmus 50

1 In finem psalmus David
2   cum venit ad eum Nathan propheta quando intravit ad Bethsabee.
3   Miserere mei Deus secundum magnam; misericordiam tuam et; secundum multitudinem miserationum tuarum dele iniquitatem meam
4   amplius lava me ab iniquitate mea et a peccato meo munda me
5   quoniam iniquitatem meam ego cognosco et peccatum meum contra me est semper
6   tibi soli peccavi et malum coram te feci ut iustificeris in sermonibus tuis et vincas cum iudicaris
7   ecce enim in iniquitatibus conceptus sum et in peccatis concepit me mater mea
8   ecce enim veritatem dilexisti incerta et occulta sapien tiae tuae manifestasti mihi
9  asperges me hysopo et mundabor lavabis me et super nivem dealbabor
10   auditui meo dabis gaudium et laetitiam exultabunt ossa humiliata
11  averte faciem tuam a peccatis meis et omnes iniquitates meas dele
12  cor mundum crea in me Deus et spiritum rectum innova in visceribus meis
13  ne proicias me a facie tua et spiritum sanctum tuum ne auferas a me
14  redde mihi laetitiam salutaris tui et spiritu principali confirma me
15  docebo iniquos vias tuas et impii ad te convertentur
16   libera me de sanguinibus Deus Deus salutis meae ex ultabit lingua mea iustitiam tuam
17  Domine labia mea aperies et os meum adnuntiabit lau dem tuam
18   quoniam si voluisses sacrificium dedissem utique holo caustis non delectaberis
19   sacrificium Deo spiritus contribulatus cor contritum et humiliatum Deus non spernet
20   benigne fac Domine in bona voluntate tua Sion et aedi ficentur muri Hierusalem
21   tunc acceptabis sacrificium iustitiae oblationes et holo causta tunc inponent super altare tuum vitulos

Die Psalmen, Kapitel 51 (Einheitsübersetzung)

Bitte um Vergebung und Neuschaffung
1 [Für den Chormeister. Ein Psalm Davids,
2 als der Prophet Natan zu ihm kam,
nachdem sich David mit Batseba vergangen hatte.
3 Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld, /
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen
4 Wasch meine Schuld von mir ab /
und mach mich rein von meiner Sünde!
5 Denn ich erkenne meine bösen Taten, /
meine Sünde steht mir immer vor Augen.
6 Gegen dich allein habe ich gesündigt, /
ich habe getan, was dir missfällt.
So behältst du recht mit deinem Urteil, /
rein stehst du da als Richter
7 Denn ich bin in Schuld geboren; /
in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
8 Lauterer Sinn im Verborgenen gefällt dir, /
im Geheimen lehrst du mich Weisheit.
9 Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; /
wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee.
10 Sättige mich mit Entzücken und Freude! /
Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.
11 Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden, /
tilge all meine Frevel!
12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz /
und gib mir einen neuen, beständigen Geist!
13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht /
und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir!
14 Mach mich wieder froh mit deinem Heil /
mit einem willigen Geist rüste mich aus!
15 Dann lehre ich Abtrünnige deine Wege /
und die Sünder kehren um zu dir.
16 Befrei mich von Blutschuld, Herr, du Gott meines Heiles,
dann wird meine Zunge jubeln über deine Gerechtigkeit.
17 Herr, öffne mir die Lippen /
und mein Mund wird deinen Ruhm verkünden.
18 Schlachtopfer willst du nicht, ich würde sie dir geben;
an Brandopfern hast du kein Gefallen.
19 Das Opfer, das Gott gefällt, ist ein zerknirschter Geist,
ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du,
Gott, nicht verschmähen.
20 In deiner Huld tu Gutes an Zion; /
bau die Mauern Jerusalems wieder auf!
21 Dann hast du Freude an rechten Opfern, / an Brandopfern und Ganzopfern, / dann opfert man Stiere auf deinem Altar.
Geraldine M. Rohling, 2011

Wegen Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Edition Musica, Bukarest.Nachdruck eines Exemplars der Musik-abteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.

Gaetano Donizetti
(b. Bergamo, 29 Nov 1797; d. Bergamo, 8 April 1848

Ne proicias me

Gaetano Donizetti, a student of Simon Mayr (Bergamo) and Padre Mattei (Bologna), is best remembered as a composer of opera—more than 70—who dominated the world of opera between the death of Bellini in 1835 the coming of age of Verdi in 1842 (Nabucco). Early in his career however, like every good composer of his day, Donizetti wrote music for the church. For a student whose teacher was the maestro di capelle at the cathedral and/or a priest, this provided not only income but also an entrance into the world of influential patrons or what is known today as “networking.”

For musicians, church music was a constant source of employment, particularly ritual music for the deceased and the devotional or pious practices that gave rise to new genres of music, including the Miserere (Psalm 50/51). The last of the four penitential psalms, the Miserere was considered the best of the lot. It was part of Tenebrae, the “service of darkness” or of mourning for the crucified Jesus, which was usually celebrated as part of the divine office on Holy Thursday, Good Friday, and Holy Saturday; it was sung at Lauds in the Office for the Dead and as part of the graveside ritual at burial services. In pious practices, it accompanied “the discipline,” a ritual act of self-mortification with a small whip or flagella, commonly observed on Fridays as a devotional participation in the passion and death of Jesus. In addition, the dramatic text of the Miserere made it perfect material for the season of Lent, during which time opera performances were replaced with other music offerings, most prominently the oratorio.

The melodically affluent setting of Ne proicias me with its perfectly matched timbres for horn and baritone solo show signs of the opera ambitions of the young Donizetti, even though the work belongs to the genre of church music. During the late 18th century, the use of the baritone voice was not given an official distinction from that of the bass. In the operas of Mozart, who is often thought to be the first to consider the potential of the baritone singer, the role derived from the basso buffo tradition. Mozart’s use of the baritone singer (Papageno, Die Zauberflöte; Count Almaviva, Le nozze di Figaro; Guglielmo Cosi fan tutte; and the title role in Don Giovanni) was thought to be quite the musical innovation. It was not until Verdi however, that the baritone voice type was “discovered” and “codified”: Nabucco, Falstaff, and Iago. Donizetti occupied that period between Mozart and Verdi; between the unspecified and the specified baritone singer. For Donizetti, the baritone was essentially a basso cantante with a tessitura a tone lower than what became his “Verdian counterpart.”

In his vocal writing, Donizetti was responsive to the individual singers for whom he wrote or would be performing his music. For the male voice, the florid style gave way to a simpler eloquence with emphasis given through the use of syncopation rather than passage work. Like many of his Italian contemporaries, Donizetti achieves his dramatic expression through vocal contour rather than harmonic nuance. The obligato horn is written in a bel canto style, which was the norm in Donizetti’s treatment of obligato instruments.

Although the Donizetti catalog of works lists eight settings of the Miserere, his best known setting is that in g-minor, which is a reworking of an 1837 composition that the composer performed in the Concerts Spirituels in Vienna in 1843 and dedicated to the Empress Maria Anna. Donizetti himself named this composition the “little Miserere.” The use of the adjective “little” causes one to ask where the “big” setting is, if this is the “little” one. The research of István Máriássy found Ne proicias me, originally thought to have been an independent work, to be a movement within a larger work, along with the Libera me de sanguinibus (mph 1114). Máriássy successfully pieced together the various 1820 movements into what he termed an “oratorio.” Accordingly, one might reason that the 1820 is the “big” setting, suggested by the composer more than twenty years later. As indicated by the autograph manuscript of this movement, which is housed in Naples at the Library of the Conservatorio di Musica San Pietro a Majella, this work was composed 29 November 1820. The remaining autographs are found in Paris and the Vatican. When one considers the dating of all six movements, their texts, and the tonal structure, it would seem that Donizetti did indeed compose these works not as independent pieces but as units within a larger work. Further, although the separate compositions reflect a youthful Donizetti and are adequate to be performed independently, they gain strength and character when performed in relationship to one another.

Ne proicias me remained unpublished during Donizetti’s lifetime. The Miserere in d-minor was performed as a complete work for the first time in Budapest, Hungary on 7 May 1978.

The movements are as follows:

1. Miserere – d minor, SATB and orchestra (4 April 1820)

2. Tibi soli peccavi – F major, soprano solo, orchestra, and basset horn obligato (6 April 1820)

3. Asperges me – B-flat major, SATB and orchestra
(8 April 1820)
4. Auditui meo – [either lost, missing, or never composed]

5. Ne proicias me – E major, bass solo, orchestra, and obligato Horns (29 November 1820)

6. Libera me de sanguinibus – a minor and A major, soprano solo, orchestra, and obligato violin (30 November 1820)

7. Tunc acceptabis – D major, SATB choir and orchestra
(6 April 1820)
Psalm 50 of the Vulgate or Latin edition consists of twenty-one verses, of which only nineteen are actual psalm text; the first two are introductory material. Thus, the Miserere actually begins with verse three; Ne proicias me uses verses 13-14.

Psalmus 50

1 In finem psalmus David
2   cum venit ad eum Nathan propheta quando intravit ad Bethsabee.
3   Miserere mei Deus secundum magnam; misericordiam tuam et; secundum multitudinem miserationum tuarum dele iniquitatem meam
4   amplius lava me ab iniquitate mea et a peccato meo munda me
5   quoniam iniquitatem meam ego cognosco et peccatum meum contra me est semper
6   tibi soli peccavi et malum coram te feci ut iustificeris in sermonibus tuis et vincas cum iudicaris
7   ecce enim in iniquitatibus conceptus sum et in peccatis concepit me mater mea
8   ecce enim veritatem dilexisti incerta et occulta sapien tiae tuae manifestasti mihi
9  asperges me hysopo et mundabor lavabis me et super nivem dealbabor
10   auditui meo dabis gaudium et laetitiam exultabunt ossa humiliata
11  averte faciem tuam a peccatis meis et omnes iniquitates meas dele
12  cor mundum crea in me Deus et spiritum rectum innova in visceribus meis
13  ne proicias me a facie tua et spiritum sanctum tuum ne auferas a me
14  redde mihi laetitiam salutaris tui et spiritu principali confirma me
15  docebo iniquos vias tuas et impii ad te convertentur
16   libera me de sanguinibus Deus Deus salutis meae ex ultabit lingua mea iustitiam tuam
17  Domine labia mea aperies et os meum adnuntiabit lau dem tuam
18   quoniam si voluisses sacrificium dedissem utique holo caustis non delectaberis
19   sacrificium Deo spiritus contribulatus cor contritum et humiliatum Deus non spernet
20   benigne fac Domine in bona voluntate tua Sion et aedi ficentur muri Hierusalem
21   tunc acceptabis sacrificium iustitiae oblationes et holo causta tunc inponent super altare tuum vitulos

 

 

Psalm 51 (Revised Standard Version)
[0] To the choirmaster. A Psalm of David, when Nathan the prophet came to him, after he had gone in to Bath sheba.
[1] Have mercy on me, O God,
according to thy steadfast love;
according to thy abundant mercy blot out
my transgressions.
[2] Wash me thoroughly from my iniquity,
and cleanse me from my sin!
[3] For I know my transgressions,
and my sin is ever before me.
[4] Against thee, thee only, have I sinned,
and done that which is evil in thy sight,
so that thou art justified in thy sentence
and blameless in thy judgment.
[5] Behold, I was brought forth in iniquity,
and in sin did my mother conceive me.
[6] Behold, thou desirest truth in the inward being;
therefore teach me wisdom in my secret heart.
[7] Purge me with hyssop, and I shall be clean;
wash me, and I shall be whiter than snow.
[8] Fill me with joy and gladness;
let the bones which thou hast broken rejoice.
[9] Hide thy face from my sins,
and blot out all my iniquities.
[10] Create in me a clean heart, O God,
and put a new and right spirit within me.
[11] Cast me not away from thy presence,
and take not thy holy spirit from me.
[12] Restore to me the joy of thy salvation,
and uphold me with a willing spirit.
[13] Then I will teach transgressors thy ways,
and sinners will return to thee.
[14] Deliver me from blood guiltiness, O God,
thou God of my salvation,
and my tongue will sing aloud of thy deliverance.
[15] O Lord, open thou my lips,
and my mouth shall show forth thy praise.
[16] For thou hast no delight in sacrifice;
were I to give a burnt offering, thou wouldst not be pleased.
[17] The sacrifice acceptable to God is a broken spirit;
a broken and contrite heart, O God,
thou wilt not despise.
[18] Do good to Zion in thy good pleasure;
rebuild the walls of Jerusalem,
[19] then wilt thou delight in right sacrifices,
in burnt offerings and whole burnt offerings;
then bulls will be offered on thy altar.
Geraldine M. Rohling, 2011

 

For performance material contact Edition Musica, Buca-rest. Reprint of a copy from the Musikabteilung der Leipziger Städtische Bibliotheken, Leipzig.