Max Reger
(geb. Bayreuth, 19. März 1873 — gest. Leipzig, 11. Mai 1916)

Serenade G-Dur op. 95 (1905/06)
I Allegro moderato p. 1
II Vivace a Burlesca p. 83
III Andante semplice (sostenuto) p. 105
IV Allegro con spirito (ma non troppo vivace) - Coda. Andantino - Quasi adagio p. 140

Vorwort
Die Serenade op. 95 war nicht zuletzt Regers schöpferische Reaktion auf die Problematik seiner teils heftig kritisierten Sinfonietta op. 90. Begonnen im Winter 1905 und unterbrochen durch eine Nervenlähmung im rechten Arm, wurde die Serenade im Sommer 1906 vollendet. Reger bezeichnete sie als "ein höchst unschuldiges Ding, das alle Gemüter versöhnen wird… Wie Ihr schon aus der Partitur erseht, ist die Serenade Satz I und II ganz dünn, doch sehr raffiniert instrumentiert; es wird mir also kein Mensch bei diesem Werk den Vorwurf machen können, daß es zu gleichartig in den Klangfarben ist! Besonders bei den Hörnern habe ich ganz gehörig 'aufgehellt'!" Über die Uraufführung am 23. Oktober 1906 in Köln unter der Leitung von Fritz Steinbach schrieb Otto Neitzel: "Nie ist eine größere Umkehr, eine entschiedenere Sinneswandlung zu beobachten gewesen als von der Sinfonietta zu dieser Serenade… Das Ganze entfaltet einen beträchtlichen Reiz des Klanges wie der Stimmung, und Reger gibt sich hier als ein ebenso großer Könner wie poetischer Empfinder. Die Mittel, derer er sich bedient, sind verblüffend einfach: Streichorchester, zweifache Holzbläser, zwei Hörner, drei Pauken, Harfe. Aber das Streichorchester teilt er in zwei Orchester, von denen das eine fortwährend mit Dämpfern spielt. Die Serenade ist eine hübsche musikalische Abwandlung des urewigen Themas Flirt."

Aufführungsmaterial (Erstdruck erschienen im Originalverlag Lauterbach & Kuhn) ist vom Verlag Boosey & Hawkes/Bote & Bock zu beziehen.