Max Reger
(geb. Bayreuth, 19. März 1873 — gest. Leipzig, 11. Mai 1916)

Sinfonietta A-Dur op. 90 (1903-05)
I Allegro moderato (quasi allegretto) p.1
II Scherzo. Allegro vivace - Trio. Moderato - Scherzo da capo p. 88
III Larghetto p. 129
IV Allegro con spirito - Coda. Più allegro p. 161

Vorwort
Die Sinfonietta ist das erste großformatige Orchesterwerk, welches Reger vollendete und als vollgültige Komposition seinem Werkkanon eingliederte, nachdem ein Symphonieversuch aus dem Jahre 1902 Fragment geblieben war. Ende 1903 in der ursprünglichen Absicht, eine "Serenade" zu schreiben, begonnen, vollendete Reger das Werk am 2. Mai 1905 (dazwischen entstanden die großen Variationszyklen über Themen von Bach bzw. Beethoven). "Ich glaube behaupten zu dürfen, daß das Werk sehr klar, ohne Grübelei und Reflexion ist, daß es aber musikalisch nicht umsonst geschrieben ist, indem es gerade unserer Zeit gegenüber eklatant beweisen dürfte, daß die klassische Form absolut nicht veraltet ist! Für musikalische Feinschmecker wird in dem Werke sehr viel an 'Feinem' vorhanden sein, und ich denke auch, daß es rein 'äußerlich' allein schon tüchtig wirksam sein dürfte. Da ich in meinen Anforderungen an die technische Seite doch enorm bescheiden gegenüber Strauss bin, so dürfte das Werk wohl nicht an 'Unaufgeführtsein' kranken." (Reger in einem Brief an Karl Straube vom 2. Mai 1905)
Angesichts der symphonischen Ausmaße und der sehr komplexen Faktur ist der Titel 'Sinfonietta' eine schrullige Verniedlichung. Die Uraufführung am 8. Oktober 1905 in Essen leitete Felix Mottl. In der Folge wurde die schwer auszubalancierende Orchestration aufs Heftigste kritisiert, der von Reger erwartete unmittelbare Erfolg blieb bis heute aufgrund der mannigfaltigen Schwierigkeiten weitgehend aus.

Aufführungsmaterial (Erstdruck erschienen im Originalverlag Lauterbach & Kuhn) ist vom Verlag Boosey & Hawkes/Bote & Bock zu beziehen.