Nikolai Rimsky-Korsakow
(geb. Tichwin bei Nowgorod, 18. März 1844 – gest. St. Petersburg, 21. Juni 1908)
Der Woyewode
(1902/03)
Oper in vier Akten
nach einem Libretto von I. F. Tjumenew
Vorwort
Um die Jahrhundertewende fing Nikolai Rimsky-Korsakow an, die Reihe volkstümlicher russischer Opern zu schreiben, für die er heute am meisten bekannt ist und die seinen Ruf als genialer musikalischer Illustrator nachhaltig festigten: Sadko (1898), Zar Saltan (1900), Kaschtschei der Unsterbliche (1902), Die Unsichtbare Stadt Kitesch (1907) und vor allem Der goldene Hahn (1909). Inmitten dieser glanzvollen Reihe aber schuf er auch zwei Opern über nichtrussische Sujets, die nur als Rückwendungen auf ein konventionelleres musiktheatralisches Zeitalter betrachtet werden können. Bei der einen Oper handelt es sich um Serwilja (1902), ein Drama nach einem historischen Stoff aus der Antike, mit dem selbst ein Metastasio hätte zufrieden sein können. Die andere bildet den Gegenstand der vorliegenden Ausgabe: Der Wojewode.
Warum sich Rimsky-Korsakow ausgerechnet dem altmodischen historischen Stoff des Wojewoden zuwandte, bleibt noch etwas ungeklärt, die Gründe könnten jedoch sowohl in der Vorliebe, die er seit frühester Kindheit für die polnische Kultur hegte, als auch in der Person des Librettisten liegen. Mitte der 1870er Jahre wurde Ilja Fjodorowitsch Tjumenew (1855-1927) nämlich der allererste Kompositionsschüler Rimskys, und zwar zu einem Zeitpunkt, als der Komponist selber – nach eigenen Angaben – nur noch über ein sehr beschränktes kompositorisches Können verfügte. Zwar sollte sein Schüler Tjumenew im späteren Leben gelegentlich kompositorisch aktiv werden, sein wahrer Beruf war jedoch der eines Literats, der eine Anzahl von Romanen, Reiseberichten und Gelegenheitsdichtungen hervorbrachte, darunter u.a. ein Theaterstück Die gefangengehaltene Königin, das 1906 als Grundlage einer Kantate gleichen Titels von Sibelius dienen sollte. Noch wichtiger aber: Zeit seines Lebens behielt Tjumenew ein Interesse fürs Theater: Er übersetze die Theaterdichtungen Wagners ins Russische zur Verwendung in russischen Bühnenproduktionen und lieferte Rimsky 1899 das Libretto einer weiteren historischen Oper: Die Zarenbraut nach einem Bühnenstück von L. A. Mej. Tatsächlich hat Tjumenew seinen ehemaligen Kompositionslehre mit Vorschlägen für neue Opernprojekte förmlich überhäuft, und als der Komponist am Anfang des neuen Jahrhunderts beschloß, eine Oper über polnische musikalische und historische Themen zu schreiben, wandte er sich wie selbsverständlich an seinen Schüler von einst: "Auch in dieser Saison [1900/01] beschäftigten mich wieder verschiedene Opernstoffe. Auf meine Bitte unternahm es I. F. Tjumenew, ein eigenes Libretto Der Wojewode ganz nach meinen Wünschen zu schreiben: Es sollte ein dramatisches Stück aus dem polnischen Volksleben des 16. und 17. Jahrhunderts ohne politischen Hintergrund werden, mit sparsam eingestreuten phantastischen Elementen, wie etwa Wahrsage- oder Zauberszenen; außerdem sollte es Gelegenheiten für polnische Tänze bieten. Schon lange trug ich mich mit dem Gedanken, eine Oper über einen polnischen Stoff zu schreiben. Die polnischen Melodien, die ich als Kind von meiner Mutter gehört hatte und die schon meiner Mazurka für Violine und Orchester zugrunde liegen, verfolgten mich noch immer; zum anderen war ich in meinem kompositorischen Schaffen ohne Frage Chopin verpflichtet, sowohl was die Melodiebildung als auch was die harmonische Verarbeitung anlangt, worauf die scharfsinnigen Herren Rezensenten natürlich niemals aufmerksam geworden sind. Das nationale polnische Element in der chopinschen Musik, die ich über alles liebe, begeisterte mich von jeher. Mit meiner 'polnischen' Oper wollte ich nun dieser Begeisterung meinen Tribut zollen, und ich fühlte mich der Aufgabe, etwas Polnisches zu komponieren, durchaus gewachsen. Das Libretto 'Der Wojewode' befriedigte mich vollauf; Tjumenew hatte darin mit geschickter Hand das folkloristische Element eingefangen. Das Drama selbst bot nichts Neues, enthielt aber viele dankbare Vorlagen für einen Komponisten."
Das Libretto schrieb Tjumenew genau nach diesen Vorgaben: Die Handlung spielt im Polen des 16. oder 17. Jahrhunderts, die Aktionen des Wojewoden (im Grunde genommen eines von fremden Mächten installierten Satraps) sind ausschließlich amouröser statt politischer Natur, es gibt ein Förster-Imker mit übernatürlichen Kräften sowie reichlich viele Gelegenheiten für farbenfrohe polnische Tanzeinlagen. Dennoch: Zum bleibenden Erfolg einer Oper – wie Rimsky offensichtlich übersahr – gehört jedoch eine Handlung mit etwas mehr anzubieten als "dankbaren Vorlagen für Musik".
Im Frühjahr 1902 fing Rimsky mit den Kompositionsarbeiten des Wojewoden an, wobei er von der oben erwähnten, im Sommer 1888 erstellten aber noch unveröffentlichten Mazurka für Violine und kleines Orchester "nach polnischen Themen, die meiner Mutter mir vorsang," Gebrauch machte. Seine Arbeiten setzten sich im Sommer 1902 auch in Heidelberg fort, wo sein Sohn Andrej an der dortigen Universität eingeschrieben war, und als er schließlich im Herbst nach St. Petersburg zurückkehrte, hatte er einen großen Stoß von Skizzenmaterialien bereits angesammelt, die er während des nächsten akademischen Jahres in eine endgültige Gestalt verarbeitete. Im Sommer 1903 war die Instrumentation des zweiten Akts bereits abgeschlossen, im Sommer 1904 korrigierte er die Druckfahnen zur Druckausgabe, die pünktlich zur Premiere beim Petersburger Verlag Bessel als Partitur und Klavierauszug erschien.
Am 16. Oktober 1904 wurde Der Wojewode im Großen Saal des Petersburger Konservatorium durch die private "Neue Operntruppe" des Fürsten Alexej Akakijewitsch Zeterelli uraufgeführt, um die neue Spielzeit seiner Truppe zu eröffnen. Die Reaktionen der Zuhörer blieben zwar gedämpft (Rimsky-Korsakow: "Das Werk hatte bei der Premiere und den nur schwach besuchten weiteren Vorstellungen einen 'Achtungserfolg'"), der Komponist aber erhoffte sich etwas mehr von der Moskauer Inszenierung, die am 10. Oktober des darauffolgenden Jahres unter der Leitungen des genialen Nachwuchsmusikers Sergey Rakhmaninow stattfand. Diesmal wurde jedoch die Oper mit Problemen einer gänzlich anderen Art konfrontiert: "Diese Moskauer Aufführung fiel in eine sehr unruhige Zeit. Einige Tage vor der Premiere traten die Druckereiarbeiter in den Streik, so daß keine Ankündigungen veröffentlicht werden konnten. Die Vorstellung war auch bei weitem nicht ausverkauft. Immerhin errang die Oper einen 'Achtungserfolg'; doch die häufiger werdenden Streiks, die politischen Unruhen und schließlich der Moskauer Dezemberaufstand hatten zur Folge, daß sie nach ein paar Vorstellungen vom Spielplan verschwand."
Insgesamt erreichten die Petersburger und Moskauer Inszenierungen sowie ein zwischenzeitlich erfolgte Warschauer Inszenierung lediglich eine Anzahl von 18 Aufführungen, nach denen Der Wojewode aus dem Bühnenrepertoire gänzlich ausschied. Obwohl Rimsky in der Russischen Revolution 1905 gerne eine Erklärung suchte, mußte es ihm bewußt geworden sein, daß seine Oper durchgefallen hatte.
Was natürlich keineswegs bedeutete, daß Rimsky mit der Musik der Oper unzufrieden gewesen wäre. Anläßlich der Moskauer Produktion konnte er etwa schreiben: "Hatte das Werk schon in der Privatoper gut geklungen, so war die Klangwirkung in der Aufführung mit dem großen Moskauer Opernorchester um ein vielfaches schöner. Die Instrumentation ist vom ersten bis zum letzten Takt schlechterdings ideal, und die Solostimmen kommen wundervoll zur Geltung. Der Anfang der Oper, das Nocturne, die Wahrsagerszene, die Mazurka, der Krakowiak und die Polonaise, die im Pianissimo die Szene Jadwiga-Dziuba begleitet, sind wirkliche Kabinettstücke."
Entsprechend zog Rimsky gerade diese liebevoll instrumentierte Nummern (Introduktion –Krakowak – Nocturne – Mazurka – Polonaise) aus der Oper aus, um sie 1905 als fünzsätzige Wojewoden-Suite op. 59 beim Verlag Bessel als Partitur- und vierhändige Ausgabe veröffentlichen zu lassen. Mittlerweile führt die Suite ein eigenes Leben und ist im Konzertsaal sowie auf Tonträgern verhältnismäßig oft zu hören, vor allem der dritte Satz Nocturne ("Au Clair de Lune"), der in dieser Oper einem Hommage an den von Rimsky geliebten Chopin wohl am ehesten kommt.
Seit den frühen Aufführungen des Wojewoden aus den Jahren 1904/05 ist die Oper nur sehr selten auf der Bühne zu erleben, und das wohl nur in Theatern der russischen Provinz. 1955 wurde die Partitur und der Klavierauszug durch den Sowjetischen Musikverlag neu veröffentlicht, auch erschien 1981 ein Nachdruck des Klavierauszugs beim Verlag Belwin-Mills. Sogar eine Gesamtaufnahme mit dem Chor und Orchester des Sowjetischen Rundfunks unter der Leitung von Samuil Samosud ist 1951 auf Platte erschienen. Ansonsten aber zählt Der Wojewode weiterhin zu den am wenigsten bekannten Bühnenwerken des großen russischen Opernkomponisten Rimsky-Korsakow.
Bradford Robinson, 2010
Handelnde Personen
Der Wojewode, ein mächtiger Provinzgouverneur - Baß
Jadwiga Sapolskaja, eine wohlhabende adlige Witwe - Sopran
Dsjuba, ein älterer Gefolgsmann des Wojewoden - Baß
Olesnizki, ein junger Gefolgsmann des Wojewoden - Alt
Boleslaw Tschaplinski, ein junger Adliger - Tenor
Poslawski, sein adliger Freund - Bariton
Marija Oskolskaja, eine adlige Waise - Sopran
Dorosch, ein älterer Imker - Baß
Der Hofmarschall - Tenor
Chor, Statisterie
Gäste, Jäger, Bedienstete, Adlige
Ort und Zeit der Handlung
Polen im 16.-17. Jahrhundert.
Zusammenfassung der Handlung
I. Akt, eine Waldlichtung: Nach einer kurzen instrumentalen Einleitung, die den Zauber des Waldes schildert, trifft sich Tschaplinski mit seiner Verlobten Marija und ihren Freundinnen, die sich jedoch bei der Ankunft einer Jagdpartie zurückziehen. Der Wojewode tritt mit seiner Mätresse Jadwiga und den Gefolgsmännern Dsjuba and Olesnizki ein, die beide in sie verliebt sind. Nach Ausführung eines Krakowiak beschreibt der Wojewode seine Begegnung mit einer wunderschönen jungen Frau, worauf Jadwiga zusammen mit ihren Freunden und Anbetern die Szene zornig verläßt. Der alleingelassene Wojewode denkt über seine Leidenschaft nach. Da tritt Marija zufällig ein. Als der Wojewode von ihrer Verlobung mit Tschaplinski erfährt, befiehlt er seinen Bediensteten, sie gefangenzunehmen. Der junge Tschaplinski versucht seine künftige Ehefrau zu retten, fällt jedoch im Kampfgetümmel verwundet zu Boden. Auf Befehl des Wojewoden wird er in den Wald geworfen. Der Wojewode erklärt der eingeschüchterten Marija, daß er sie nach Ablauf einer Woche heiraten wird – welche Nachricht die soeben zurückgekehrte Jadwiga zutiefst erschüttert.
II. Akt, hinterwäldliche Waldhütte des Imkers und Zauberers Dorosch: Der versteckte Olesnizki wartet auf die Ankunft von Dsjuba und Jadwiga, die den alten Zauberer aufsuchen, um Einblick in die Zukunft zu gewähren. Dorosch überreicht Jadwiga einen Krug Wasser, in den sie tief dreinblickt und dabei den Wojewoden und Marija am Altar erkennt. Erfüllt von ihrer aufzehrenden Eifersucht und ihrem Haß auf ihre Rivalin beschließt Jadwiga, das Mädchen zu ermorden. Auf ihre Bitte hin erhält sie ein tödliches Gift von Dorosch, der sie jedoch davor warnt, es könne letztendlich das Ziel verfehlen. Der in lieblichen Träumen versunkene Olesnizki wartet auf Jadwiga im Mondschein ("Nocturne: Mondlicht"). Als diese erscheint, ermahnt sie ihn in einem mitreißenden Duett zum Schweigen. Plötzlich hören sie, wie sich jemand ihnen nähert. Es ist Tschaplinski, der sich von seinen Wunden erholt hat und nun zusammen mit seinen Freunden einen Plan zur Rettung Marijas schmiedet. Die jungen Adligen beschließen, das Schloß am Tag der Hochzeit anzugreifen. Jadwiga, die die Verschwörung belauscht hatte, schleicht davon, während der alte Zauberer über die Verstrickungen des Schicksals sinniert.
III. Akt, ein Prunksaal im Schloß des Wojewoden: Mit einem üppigen Festmahl ein-schließlich Tanz [Mazurka] und Gesang von Dsjuba und den Gästen wird die Hochzeit gefeiert. Der Wojewode will einen Trinkspruch auf seine neue Braut anstimmen, die sich jedoch höflich weigert, sich anzuschließen. Nach einer lebhaften Polonaise erscheint die uneingeladene Jadwiga. Bevor sie das Gift in den Becher Marijas einmischen kann, wird sie von Dsjuba überrascht, der versucht, mit ihr zu tändeln. Der Wojewode erscheint mit seinen Gästen und beschimpft seine ehemalige Geliebte, die von Olesnizki jedoch in Schutz genommen wird. Stolz verkündet Jadwiga dem Wojewoden, daß der Liebhaber Marijas gerade im Begriff ist, das Schloß zu stürmen. Alle Versammelten überlegen die neue Situation. Der Wojewode macht sich bereit, den Angriff abzuwehren, und fordert Marija auf, für seine Gäste zu singen. Voller Gedanken an das Schicksal Tschaplinskis gehorcht Marija, indem sie – sehr zum Mißbehagen des Wojewoden – ein düsteres Lied über einen sterbenden Schwan singt. Um seine Gäste wieder aufzuheitern, bittet der alte Dsjuba um eine weitere Unterhaltung: einen stürmischen Kosakentanz, der jedoch jäh abgebrochen wird, als Tschaplinski und seine Verbündeten in den Saal einplatzen. Außer sich vor Freude stürzt Marija auf ihren ehemaligen Verlobten zu. Tschaplinski und die jungen Adligen kämpfen mit dem Wojewoden und seinen Gefolgsleuten, werden jedoch beim Herabfallen des Vorhangs hoffnungslos überwältigt.
IV. Akt, der Schloßsaal am nächsten Vormittag: Überall sieht man Spuren des Kampfes. Der Hofmarschall berichtet seinem Dienstherrn, daß sich Tschaplinski im Verließ befindet, worauf der Wojewode Marija verkündet, daß ihr ehemaliger Liebhaber dem Tod geweiht ist. Umsonst fleht sie um eine Begnadigung, der erzürnte Wojewode befiehlt jedoch die sofortige Hinrichtung, nach welcher Marija von ihm aus in ein Frauenkloster gehen solle. Als erstes wollen sie allerdings einen Trinkspruch der Versöhnung anstimmen. Olesnizki stimmt mit dem Wunsch Jadwigas überein, das Gift in den Becher Marijas einzuschenken. Während der Wojewode mit Jadwiga redet, flammen seine verdrängten Gefühle für sie wieder auf, und gemeinsam singen sie ein leidenschaftliches Lied. Olesnizki kommt aus dem Garten und erblickt mit Staunen seine geliebte Jadwiga in den Armen des Wojewoden. Er läßt das Gift in den Becher seines Dienstherrn einfließen.
Nachdem die unglücklichen Frischvermählten ihren öffentlichen Trinkspruch ausgesprochen haben, wird Tschaplinski mit einem Beichtvater unter bewaffnetem Geleit eingeführt. Das Gift erreicht schnell seine Wirkung, und während der Wojewode das Todesurteil verkündet, fällt er selbst tot zu Boden – zum Entsetzen Jadwigas und zur Schadenfreude Olesnizkis. Marija als nunmehrige Witwe und Erbin des Wojewoden befiehlt die sofortige Freilassung von Tschaplinski, während der Vorhang fällt.
Nachdruck eines Exemplars der Staats - und Universitätsbibliothek Bremen, Bremen.
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Nikolay Rimsky-Korsakov
(b. Tikhvin nr. Novgorod, 18 March 1844 – d. St. Petersburg, 21 June 1908)
Pan Voyevoda
(1902-3)
Opera in four acts on a libretto by I. F. Tyumenev
Preface
At the beginning of the new century Rimsky-Korsakov began to write that series of Russian folk operas for which he is best-known today, and which have firmly established his reputation as a musical illustrator of genius: Tsar Saltan (1900), Kashchey the Deathless (1902), The Invisible City of Kitezh (1907), and above all The Golden Cockerel (1909). But in the midst of this series he also turned out two operas on non-Russian themes that can only be regarded as throwbacks to a more conventional era. One was Servilia (1902), a drama based on ancient history that even Metastasio might have felt comfortable with. The other was the subject of the present volume, Pan Voyevoda.
Exactly why Rimsky-Korsakov took up the hoary melodramatic material of Pan Voyevoda remains something of a mystery, but the answer may lie partly in his fondness from early childhood for Polish culture and partly in the work's librettist, Ilya Fyodorovich Tyumenev (1855-1927). In the mid-1870s Tyumenev became Rimsky's very first composition student, at a time when the composer himself had, as he admitted, only feeble grasp of the métier. Although his student later dabbled in composition, his true calling was that of a littérateur, and in later life he turned out a number of well-received novels, travelogues, and occasional pieces of writing, one of which, a play entitled The Captive Queen, later served as the basis of a like-named cantata by Sibelius (1906). More importantly, Tsumenev never lost his interest in the theater: it was he who translated Wagner's librettos into Russian for use on the Russian stage, and it was also he who provided Rimsky with the libretto to another historical opera, The Tsar's Bride (1899), after a play by L. A. Mey. In fact, Tyumenev fairly bombarded his former teacher with suggestions for opera projects; and when the composer decided at the turn of the century to write an opera on Polish musical and historical motifs, he naturally turned to Tyumenev: "During the [1900-01] season I continued pondering various subjects for operas. At my request, I. F. Tyumenev wrote an original libretto, Pan Voyevoda, being guided by my specifications. I gave him an order for a play from Polish life of the sixteenth and seventeenth centuries, of dramatic content, but without political coloring. The fantastic element was to be present in a limited degree, in the form, perhaps of fortune-telling or witchcraft. Polish dances, too, were a desirable consideration. The thought of writing an opera on a Polish subject had long engrossed me. On the one hand, several Polish melodies, sung to me by my mother in my childhood, still haunted me, though I had already made use of them in composing a mazurka for the violin. On the other hand, Chopin's influence on me was indubitable, in the melodic turns of my music as well as in many of my harmonic devices; but this fact the gimlet-eyed critics had never observed, to be sure. The Polish national element in Chopin's compositions (which I worshipped) always aroused my delight. In an opera on a Polish subject I wished to pay homage to my rapture for this side of Chopin's music, and it seemed to me that I was capable of writing something Polish, national. The libretto of Pan Voyevoda suited me perfectly; in it Tyumenev had cleverly touched upon the folk-like element; the drama itself had nothing new to offer, but it presented grateful moments for music."
Tyumenev wrote his libretto exactly to order: the action takes place in Poland of the sixteenth or seventeenth century; the character of the Voyevoda (essentially a foreign-appointed satrap) was entirely amorous rather than political; there was a forest beekeeper with supernatural powers; and there were plenty of opportunities for colorful Polish dances. But alas, as Rimsky failed to realize, for an opera to be successful the drama must have something more to offer than "grateful moments for music."
Rimsky started work on the score in spring 1902, making use of the aforementioned earlier unpublished Mazurka for violin and small orchestra that he had composed in summer 1888 on "Polish themes sung by my mother." His work continued in summer 1902 in Heidelberg, where his son Andrey was studying at he university; and by the fall, when he returned to St. Petersburg, he had accumulated a mass of rough drafts to be put into shape during the next academic year. The orchestration of Act II was completed in summer 1903, and by summer 1904 he was already reading the proofs of the printed edition, which was published by Bessel of St. Petersburg and Moscow in full score and vocal score in good time for the première.
The première of Pan Voyevoda was given on 16 October 1904 in the Great Hall of St. Petersburg Conservatory by the "New Opera Troupe," a private company under the auspices of Prince Alexey Akakiyevich Tsererelli, who used the work to open the new season. The response was lukewarm ("The opera had a succès d'estime at the first performance, and audiences small in numbers at the other performances"), but Rimsky held out greater hopes for the Moscow production, which duly opened on 10 October of the following year, conducted by the up-and-coming young genius, Sergey Rakhmaninov. Here, however, the opera encountered problems of a different sort altogether: "The time of the production [...] was riotous. A few days before the first performance a strike of printing shops broke out. Except for the theater billboards, no advertisements whatever could appear, and the first performance did not draw a full house by half. There was nevertheless a succès d'estime; but the ever growing frequency of the strikes, the political disturbances, and finally the December uprising in Moscow led to the disappearance of my opera from the repertory after several performances."
The St. Petersburg and Moscow productions, with a staging in Warsaw sandwiched in between, managed all told to mount a mere eighteen performances before the opera vanished from the repertoire altogether. Although Rimsky could invoke the disturbances of the 1905 Revolution and the Decembrist Uprising as an excuse, he must have realized that his opera was a failure.
This by no means implied, however, that he was dissatisfied with its music. As he wrote of the Moscow production: "I was pleased with the sound of the opera in both voices and orchestra. What had sounded fair at the private opera house gained manifoldly with a large orchestra. The whole orchestration had hit the mark squarely, and the voices sounded beautiful. The beginning of the opera, the Nocturne, the scene of fortune-telling, the Mazurka, the Krakoviak, the Polonaise pianissimo during the scene of Yadviga with Pan Dzuba, left nothing to be desired."
Consequently Rimsky extracted precisely these lovingly orchestrated numbers (Introduction, Krakoviak, Nocturne, Mazurka, and Polonaise) for publication as a five-movement Pan Voyevoda Suite, which was issued by Bessel as op. 59 in 1905, both in full score and in an arrangement for piano four-hands. The suite has taken on a life of its own and is now heard in concert and on disc relatively frequently, especially the third movement, the Nocturne ("Au Clair de Lune"), perhaps the closest Rimsky came in this opera to an homage to his beloved Chopin.
Since the early productions of 1904-5 Pan Voyevoda has been very rarely performed on stage, and then only in provincial Russian theaters. In 1955 the full score and vocal score were reissued by the Soviet Music Publishing House, and a reprint of the vocal score appeared from Belwin-Mills in 1981. There is also a complete recording with the Chorus and Orchestra of Soviet Radio, conducted by Samuil Samosud (1951). But otherwise Pan Voyevoda continues to number among the least-known operas by this great Russian composer.
Bradford Robinson, 2010
Admirers of Nicolas Slonimskys one-sentence plot summaries will appreciate his thumbnail account of the première of Pan Voyevoda, taken from p. 44 of the fifth edition of Music Since 1900 (New York, 1994): "Pan Voyevoda, opera in four acts by the Russian titan of Russian operatic art, RIMSKY-KORSAKOV, to a libretto dealing with a feudal Polish lord who captures a comely peasant maiden while hunting wild animals in a forest, and decides to marry her, but is poisoned in the last act by the rejected lover of his former favorite, with a score written in a conventionally effective manner including several symphonic Polish dances, is produced in St. Petersburg."
Cast of Characters
Pan Voyevoda, a powerful provincial governor - Bass
Yadviga Zapolskaya, a wealthy aristocratic widow - Soprano
Dzyuba, an elderly retainer of the Voyevoda - Bass
Olesnitsky, a young retainer of the Voyevoda - Contralto
Boleslav Chaplinsky, a young nobleman - Tenor
Poslavsky, a nobleman, his friend - Baritone
Mariya Oskolskaya, an orphaned noblewoman - Soprano
Dorosh, an elderly beekeeper - Bass
The Voyevoda's Marshal - Tenor
Chorus, silent roles: guests, hunters, servants, nobles
The action takes place in 16th-17th century Poland.
Plot Synopsis
Act I, a clearing in the forest: A brief orchestral introduction depicts the magic of the forest setting. Chaplinsky has come to meet with his fiancée Mariya and her friends. They withdraw at the sound of a hunting party: the Voyevoda enters with his mistress Yadviga and his retainers Dzyuba and Olesnitsky, both of whom are in love with Yadviga. A krakowiak is danced, after which Voyevoda recounts his meeting with a beautiful young woman. This prompts the irate Yadviga to leave the scene accompanied by her friends and admirers. left alone, the Voyevoda ponders his new-found passion. At this point Mariya unexpectedly enters. When the Voyevoda learns of her engagement to Chaplinsky he orders his followers to seize her on the spot. The young Chaplinsky tries to rescue his future bride, but falls wounded in the fray. The Voyevoda orders that he be left behind in the forest to perish and tells the overawed Mariya that he will marry her in a week's time. Yadviga, having just returned, is thunderstruck to hear this turn of events.
Act II, the forest cabin of the beekeeper and sorcerer Dorosh, deep in the woods: Olesnitsky has hidden in expectation of the arrival of Dzyuba and Yadviga, who are seeking to have their future revealed by the ancient sorcerer. Dorosh hands Yadviga a pitcher of water; looking deep into it, she descries the Voyevoda and Mariya standing at the altar. Consumed by jealousy and hatred of her rival, she resolves to kill the girl. She asks Dorosh for a deadly poison, who gives it to her with a warning that her scheme can easily miscarry. Olesnitsky, lost in thought, is waiting for Yadviga in the moonlight ("Nocturne: Clair de lune"). When she appears, she swears him to secrecy in a passionate duet. Suddenly they hear the sound of someone approaching. It is Chaplinsky, who has recovered from his wounds and is now developing a plan to rescue Mariya with his friends. The young aristocrats decide to attack the castle on the day of the wedding. Yadviga has overheard the conspiracy, and steals away as the ancient sorcerer muses on the vicissitudes of Fate.
Act III, a magnificent room of state in the Voyevoda's castle: The wedding of the Voyevoda and Mariya is being celebrated with a lavish feast accompanied by dance [Mazurka] and the singing of Dzyuba and the guests. The Voyevoda wishes to raise a toast to his new bride, who humbly declines to join the toast. Following a lively polonaise, Yadviga appears, uninvited. Before she can pour the poison into Mariya's chalice she is surprise by Dzyuba, who tries to flirt with her. The Voyevoda appears with his guests and upbraids his former mistress, who however is defended by Olesnitsky. Yadviga proudly tells the Voyevoda that Mariya's lover is about to attack the castle. All are stunned by the new situation. The Voyevoda prepares to fend off the attack and orders Mariya to sing to the wedding guests. Distracted by thoughts of Chaplinsky's fate, Mariya obeys by singing a gloomy song about a dying swan, only to earn the Voyevoda's wrath. The old retainer Dzyuba, seeking to distract his guests, asks for another entertaining: a fiery Cossacks' dance, which breaks off as Chaplinsky and his accomplices burst into the hall. Beside herself with joy, Mariya rushes toward her beloved. Chaplinsky and the young noblemen struggle with the Voyevoda and his henchmen, but are hopeless outnumbered as the curtain falls.
Act IV, the same room the next morning: Signs of the battle are everywhere to be seen. The Marshal tells his lord that Chaplinsky has been thrown into the dungeon. The Voyevoda now informs Mariya that her former lover is doomed to die. She pleads in vain for his clemency, but the outraged Voyevoda orders the execution to take place immediately, after which Mariya can enter a convent for all he cares. But before then they should drink a toast of reconciliation. Olesnitsky agrees to Yadviga's plan to pour poison in Mariya's chalice. As the Voyevoda speaks with Yadviga, his suppressed feelings for her burst into renewed flame, and they sing passionately together. Olesnitsky, arriving from the garden, is amazed to see his beloved Yadviga in the Voyevoda's arms. He pours the poison into his master's chalice.
Hardly have the unhappy newlyweds spoken their public toast than Chaplinsky is led in by an armed guard, accompanied by a father confessor. The poison rapidly takes effect, and as the Voyevoda pronounces the death sentence he himself falls to the ground dead – to Yadviga's horror and Olesnitsky's glee. Mariya, now the Voyevoda's widow and rightful heir, commands the immediate release of Chaplinsky as the curtain falls.
Reprint of a copy from the Staats - und Universitätsbibliothek Bremen, Bremen.
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