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Robert Schumann - Symphonie Nr. 3 Es-Dur "Rheinische" op. 97
(geb. in Zwickau, Königreich Sachsen, 8. Juni 1810 – gest. Endenich, Rheinprovinz, heute Ortsteil von Bonn, 29. Juli 1856)
Uraufführung: 6. Februar 1851
Leitung: Robert Schumann
mit Instrumental-Retouchen von
Gustav Mahler
(geb. in Kalischt, Böhmen, 7. Juli 1860 – gest. Wien, 18. Mai 1911)
Lebhaft. p.1
Scherzo. Sehr mässig (S. 22)
Nicht schnell (S. 32)
Feierlich (S. 38)
Lebhaft (S. 47)
Vorwort
Seine erste Symphonie schuf Robert Schumann im Jahre 1841. Zu diesem Zeitpunkt war er 31 Jahre alt, erfolgreich mit seiner Kammermusik und gerühmt als Meister der kleinen Besetzung. Gerade war sein "Liederjahr" beendet, eine fruchtbare Zeit intensiver Auseinandersetzung mit der Vertonung von Gedichten, in der 138 seiner 250 Lieder entstanden, und er hatte mit Clara Wieck, der viel beschäftigten und ambitionierten Pianisten, gegen den Widerstand ihres Vaters eine Familie gegründet. Schumann stand nun vor der Herausforderung, mit seiner Arbeit einen finanziellen Beitrag zum Familienleben zu leisten. Das war selbst für einen Komponisten – populär wegen seiner Kammermusik – kaum möglich. Gute Bezahlung hingegen versprach ein Genre für große Besetzung – die Symphonie. So entstanden in den folgenden Jahren vier Symphonien, nicht ohne Ermutigung durch seine tatkräftige Frau.
Schumanns Symphonien waren erfolgreich und werden bis in die Gegenwart gespielt. Doch begleitet seither der Vorwurf mittelmäßiger Orchestrierung die Werke, denn Schumann hatte weder nennenswerte Erfahrung mit dem Komponieren für Orchester vorzuweisen noch die erforderliche Ausbildung absolviert. So sahen sich Dirigenten immer wieder aufgefordert, Änderungen in der Partitur vorzunehmen - darunter auch Gustav Mahler, der sich aller vier Symphonien annahm und sie nach seinen Vorstellungen bearbeitete. Eine Herausforderung mit großem Potential, trafen hier doch mit dem Kammermusiker Schumann und dem Symphoniker Mahler zwei musikalische Welten aufeinander.
"Retouchen von Gustav Mahler" heißt es in der Partitur. Diese zurückhaltende Beschreibung von Mahlers Eingriffen in die Symphonien konnte jedoch nicht verhindern, dass bis heute, immerhin mehr als 100 Jahre nach deren Uraufführungen, die zwischen 1895 und 1911stattfanden, dieses musikalische Experiment immer noch die Gemüter erregt:
"Und dann kommt Riccardo Chailly und greift auf eigentlich schon fast Verbotenes aus dem Giftschrank zurück: auf Gustav Mahlers Bearbeitungen der vier Symphonien von Robert Schumann. Auch Mahler war, wie so viele andere, der Ansicht, dass Schumann kein wirklich genuiner Orchestrierer gewesen sei und dass seine Orchesterwerke manchmal eher wie aufgeblasene Klavierkompositionen klingen. Entsprechend nahm er für seine eigenen Aufführungen der vier Symphonien eingreifende Retuschen an Schumanns Partituren vor. …Man mag darüber die Nase rümpfen, zumal einiges eher nach Mahler denn nach Schumann klingt. Dennoch komme ich letztlich um ein provokatives Fazit kaum herum: So gut, so klangvoll und frisch und farbenprächtig haben Schumanns Symphonien noch nie geklungen." 1
" … wenn, ja wenn da nicht die gut 2000 (!) Revisionen wären, mit denen Mahler Schumann zu verbessern suchte bzw., wie er selbst sich legitimierte, durchhörbarer machen wollte. Er korrigierte nicht nur die Dynamikvorgaben und verminderte bzw. verstärkte Holz- und Blechbläserbesetzungen (entsprechend seiner Selbstbezichtigung, auch die eigenen Symphonien würden unter "Überinstrumentierung" leiden); zweimal griff er sogar handfest in Schumanns Harmoniegebäude ein: gleich zu Beginn der FrühlingsSymphonie, wenn die Fanfare eine Terz tiefer erklingt (was Schumann selbst verwarf), sowie in der Coda der C-Dur-Symphonie. Solche "Verbesserungen" sind, der Autorität des kritischsten aller dirigierenden Komponisten zum Trotz, wenn nicht Verschlimmerungen, so doch zumindest überflüssig. Denn – diese Hypothese sei gewagt – hätte Mahler (wie wir heute) so dynamisch ausgeklügelte und kammermusikalisch differenzierte Schumannexegeten wie Norrington, Dausgaard oder auch Szell hören können, dann hätte er wohl von den meisten Umarbeitungen abgelassen."2
"Mahlers Revisionen waren mitunter umfangreich: 830 bei der ersten Symphonie, 355 bei der zweiten, 465 bei der dritten und 466 bei der vierten. Sein Ziel war es, den Strukturen mehr Klarheit zu verschaffen. Ist er damit über das Ziel hinausgeschossen? Ich finde nicht, denn er entlockt dem Schumann'schen Notengeschmeide noch einiges an bis dahin "ungehörten" glänzenden Feinheiten. Aus Sicht der Werktreue ist das sicherlich eine ganz andere Sache. Letztlich sollte man die Mahler-Fassung nicht als Verbesserung oder Alternative, sondern als eine Art "Interpretation plus" verstehen, die zwar tiefer geht als die herkömmlichen Interpretationen, die Substanz gleichwohl respektiert. Natürlich spricht Mahlers eigenes Handwerk aus den Bearbeitungen, aber er bewunderte Schumanns Symphonien zu sehr, um sie zu entfremden."3
"Da Schumann kein besonders begabter Orchestrator gewesen war, war dieses Unterfangen trotz großartiger Vorlagen ein gutes Stück Arbeit … alle Retuschen sind daran orientiert, einzelne Sachverhalte klarer hervor zu heben und so stellen die Bearbeitungen eine deutliche Verbesserung der Orchesterklangs dar, auch wenn sie nicht allzu oft als solche von den Dirigenten angenommen werden. Jedenfalls widerstand Mahler zumeist dem Drang nach Modernisierung, korrigierte nur selten Formales und auch dann vor allem, um die Durchhörbarkeit der Werke zu steigern. …. Aus heutiger Perspektive sind solche Eingriffe allerdings schwerwiegende Änderungen."4
"Mahler, der sich für Schumann einsetzte und ihn bewunderte, erkannte richtig, dass die schweren Texturen und die etwas unbeholfene Dynamik in diesen Stücken der Fehler waren. Schumann war sicherlich einer der großen Komponisten, und in einem intimen Rahmen ist seine Musik unvergleichlich. In größeren Besetzungen ist seine Musik variabler, aber das liegt zum Teil auch an den Dirigenten.
Mahler, der sowohl ein großer Komponist als auch ein großer Dirigent ist, stellt sich also darauf ein. Ironischerweise hat sich der Schöpfer des umfangreichsten und umstrittensten symphonischen Kanons des Jahrhunderts dafür entschieden, diese Partituren zu entrümpeln und sie kammermusikalischer zu gestalten. Die neuen Ausgaben sind hell, spritzig und reagieren ideal auf energische Tempi und knackiges Spiel. Ob es der Beginn des berühmten Rheinischen oder das ehemals schlingernde Scherzo im Frühling ist, alles wirkt wie neu. Man hat das Gefühl, dass diese Musik ähnlich ausgefallen wäre, wenn Schumanns Arbeit mit dem Orchester ihn nicht so sehr beunruhigt und gequält hätte."5
"Während Schumanns Klavierwerke und Lieder schon früh geschätzt wurden, stand der Komponist im Hinblick auf seine Orchesterwerke lange Zeit in der Kritik. Das mag zum einen daran gelegen haben, dass Schumann nicht zu den besten Dirigenten seiner Zeit gehörte (und er seine Orchesterkompositionen daher nicht so wirkungsvoll aufzuführen vermochte), zum anderen, dass Gustav Mahler Schumanns Symphonien einer Bearbeitung unterzogen hat, um diese seinen eigenen, spätromantischen Klangvorstellungen anzupassen."6
"Schumanns vier Symphonien sind seit jeher umstritten. Mahlers Revisionen erwiesen sich dabei als Muster geschmackvoller Modifikationen für große moderne Orchester. Der oft zu hörende Vorwurf, dass es nun Mahler Symphonien seien, im Gewande Schumanns, ist völlig abwegig und falsch. Mahler versuchte nicht, Schumann neu zu erfinden oder sich über ihn zu stellen. Seine Veränderungen betonen deutlicher die Strukturen der Kompositionen. Die Veränderungen zeigen sich in der Artikulation, Dynamik und Orchestrierung. Mahler wählte hier einen subtilen Weg der Optimierung, behutsam seinen Vorstellungen angepasst.
Einmal mehr zeigt sich das Genie Mahlers, mit welchem Können und respektvoller Einfühlung er Schumanns Symphonien zu größerer Wirkung führte. Hier fortwährend auf dem allein gültig erscheinenden Original zu beharren, ist ein engstirniger Dogmatismus."7
Dritte Symphonie
"Alle Freudenhimmel des Wonnelebens liegen vor mir ausgebreitet", schrieb der junge Robert Schumann überschwänglich beim Anblick des Rheins. Das war 21 Jahre vor der Komposition seiner dritten Symphonie, der "Rheinischen", der inoffiziellen Hymne des Rheinlandes.
Zwischen seinen krisenhaften Aufenthalten in Leipzig und Dresden, die von Isolation und Ignoranz geprägt waren, und dem Weg durch schwere Krankheit in seinen späten Jahren durfte der Komponist in Düsseldorf einige glückliche und produktive Jahre erleben. Am 2. September 1850 trafen Robert Schumann und seine Frau Clara mit den Kindern in der Stadt am Rhein ein, wo sie von Ferdinand Hiller und dem Konzertdirektorium mit einem Ständchen der lokalen Liedertafel warmherzig begrüßt wurden, gefolgt von einem großen Festakt.
In den nächsten Jahren sollte hier fast ein Drittel von Schumanns gesamten Werkkatalogs entstehen, innerhalb von drei Jahren leitete er an diesem Ort 23 Uraufführungen eigener Werke, 16 allein in der ersten Konzertsaison. Darunter findet sich auch seine Dritte Symphonie, die in chronologischer Hinsicht tatsächlich an vierter Stelle entstand. Ihren Beinamen "Die Rheinische" erhielt das Werk erst zwei Jahre nach dem Tod des Komponisten, popularisiert durch eine Uraufführungskritik, in der es heißt, "die Symphonie entrolle ein Stück rheinisches Leben".
In einem einzigen großen Wurf, geistig und körperlich in bester Verfassung, schrieb Schumann innerhalb eines Monats sein "Standardwerk der romantischen Orchesterliteratur". "Wer überhaupt was machen kann, muss es auch schnell machen können, und je schneller, desto besser. Der Gedankenfluss und Ideengang ist wahrer und natürlicher als bei langer Reflexion", kommentierte der Komponist. Am 7. November begonnen, hiess es bereits am 2. Dezember in seinem Tagebuch: "zieml. fertig m. d. Symphonie."
Die Uraufführung der "Rheinischen" fand am 6. Februar 1851 unter der Leitung des Komponisten in Düsseldorf statt, mitten im Karneval, danach trat sie einen wahren Siegeszug durch die Konzerthäuser der Welt an und ist bis heute als eines der "bekanntesten Orchesterwerke zwischen Beethoven und Brahms" populär geblieben. Das Premierenpublikum war begeistert, und bei der zweiten Düsseldorfer Aufführung wurde eine Wiederholung der gesamten Symphonie verlangt.
Die "Rheinische" bietet keine Programm-Musik, der Komponist interessierte sich Zeit seines Lebens nur für das rein Musikalische. Die eigentlich viersätzige Anlage der Symphonie mit ihrer "volkstümlichen Aura" und der leichten Zugänglichkeit, welche die außergewöhnlich glücklichen Umstände von Schumanns Leben in dieser Periode widerspiegeln, ist durch einen weiteren Satz ergänzt, der an vierter Stelle steht und von Anfang an mit seinem pathetischen Gestus für Irritationen sorgte. Ursprünglich überschrieben mit "Im Character der Begleitung einer feierlichen Ceremonie", dann vom Komponisten in der gedruckten Partitur auf "Feierlich" verkürzt, steht dieser Satz in unvermitteltem Gegensatz zur Heiterkeit und Lebensfreude des restlichen Werks. Selbst Clara Schumann schrieb in ihr Tagebuch: "Welcher der 5 Sätze mir der liebste ist, kann ich nicht sagen [...] Der vierte jedoch ist derjenige, welcher mir noch am wenigsten klar ist; er ist äußerst kunstvoll, das höre ich, doch kann ich nicht so recht folgen, während mir an den andern Sätzen wohl kaum ein Takt unklar blieb, überhaupt auch für den Laien ist die Symphonie, vorzüglich der zweite und dritte Satz sehr leicht zugänglich."
Mit zwei Flöten, zwei Oboen, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, zwei Ventilhörner, zwei Waldhörner, zwei Trompeten, drei Posaunen, Pauken und Streichern ist die Dritte "Rheinische" Symphonie Es-Dur op. 97 ist die am "dicksten" besetzte Symphonie des Komponisten. Sie hat eine Spieldauer von ungefähr 35 Minuten
P.D., 2025
1https://www.schumann-portal.de/mahlers-schumann.html, Werner Pfister, Fono Forum, Das Klassik-Magazin, April 2008
2 https://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=5898, Christoph Braun, 21 June 2008
3 https://www.amazon.de/Schumann-Sinfonien-1-Gustav-Mahler/dp/B000YM4I4S
4 https://www.klassikakzente.de/riccardochailly/news-und-rezensionen/schumann-durch-mahler-mal-chailly-69831
5 http://www.classical.net/music/recs/reviews/l/lon780037b.php, 2014, Brian Wigman
6 https://openmusic.academy/docs/GDenAJ4rZnqQoNtFhJnuxw/robert-schumann-sinfonie-nr2-c-dur-op61
7 https://onlinemerker.com/cd-schumann-symphony-nr-1spring-symphony-nr-2-orf-padiosymphonieorchester-marin-alsop/
Aufführungsmaterial ist von Universal Edition, Wien, zu beziehen. Nachdruck eines Exemplars der Musikbibliothek des Conservatoire de Musique de Genève, Genf.
Robert Schumann - Symphony No. 3 in E flat major "Rhenish" op. 97
(b. Zwickau, Kingdom of Saxony, 8 June 1810 - d. Endenich, Rhine Province, now part of Bonn, 29 July 1856)
Premiere: February 6, 1851
Conductor: Robert Schumann
with 'Instrumental Retouchings' by'
Gustav Mahler
(born in Kalischt, Bohemia, July 7, 1860 - died in Vienna, May 18, 1911)
Lebhaft p.1
Scherzo. Sehr mässig p.22
Nicht schnell p.32
Feierlich p.38
Lebhaft p.47
Preface
Robert Schumann composed his first symphony in 1841, when he was 31 years old, successful with his chamber music and recognised as a master of the small ensemble. He had just completed his "song year", a fruitful period of intensive engagement with setting poetry to music, during which 138 of his 250 songs were composed, and had started a family with Clara Wieck, the busy and ambitious pianist, against her father's opposition. Schumann was now faced with the challenge of making a financial contribution to family life with his work. Even for a composer of his popularity, this was hardly possible with chamber music. On the other hand, a genre for large ensembles promised good pay – the symphony. In the following years, he composed four symphonies, not without encouragement from his energetic wife.
Schumann's symphonies were successful and are still performed today. However, the accusation of mediocre orchestration has accompanied the works ever since, as Schumann had neither any significant experience of composing for orchestra nor had he completed the necessary training. As a result, conductors were repeatedly called upon to make changes to the score - including Gustav Mahler, who took on all four symphonies and arranged them according to his own ideas. A challenge with great potential, as two musical worlds came together here with the chamber musician Schumann and the symphonist Mahler.
"Retouching by Gustav Mahler" is what is modestly stated on the first page of the score. However, this cautious description of Mahler's interventions in the symphonies could not prevent this musical experiment from continuing to excite people's minds to this day, more than 100 years after their premieres, which took place between 1895 and 1911:
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"And then Riccardo Chailly comes along and resorts to something almost forbidden from the poison cabinet: Gustav Mahler's arrangements of Robert Schumann's four symphonies. Like so many others, Mahler was of the opinion that Schumann was not really a genuine orchestrator and that his orchestral works sometimes sounded more like inflated piano compositions. Accordingly, he made extensive retouching to Schumann's scores for his own performances of the four symphonies. ... You may turn up your nose at this, especially as some of it sounds more like Mahler than Schumann. Nevertheless, I can hardly avoid a provocative conclusion: Schumann's symphonies have never sounded so good, so sonorous, fresh and colourful."1
"... if, yes, if it weren't for the 2,000 (!) revisions with which Mahler sought to improve Schumann or, as he legitimised himself, to make him more audible. He not only corrected the dynamic specifications and reduced or increased the woodwind and brass parts (in line with his self-accusation that his own symphonies also suffered from 'over-instrumentation'); twice he even intervened in Schumann's harmonic structure: right at the beginning of the 'Spring Symphony, when the fanfare sounds a third lower (which Schumann himself rejected), and in the coda of the C major Symphony. Despite the authority of the most critical of all conducting composers, such 'improvements' are, if not aggravations, then at least superfluous. For - I would venture this hypothesis - if Mahler (like us today) had been able to hear such dynamically sophisticated and chamber-musically differentiated Schumann conductors as Norrington, Dausgaard or even Szell, he would probably have refrained from most of the revisions. "2
"Mahler's revisions were sometimes extensive: 830 for the First Symphony, 355 for the Second, 465 for the Third and 466 for the Fourth. His aim was to make the structures clearer. Did he overshoot the mark with this? I don't think so, because he elicits some previously 'unheard' brilliant subtleties from Schumann's music. From the point of view of faithfulness to the original, that is certainly a completely different matter. Ultimately, the Mahler version should not be seen as an improvement or alternative, but as a kind of 'interpretation plus', which goes deeper than the conventional interpretations, but nevertheless respects the substance. Of course, Mahler's own craft speaks from the arrangements, but he admired Schumann's symphonies too much to alienate them."3
"As Schumann was not a particularly gifted orchestrator, this undertaking was a good deal of work, despite the great models ... all the retouching is geared towards emphasising individual elements more clearly and so the arrangements represent a clear improvement in the orchestral sound, even if they are not too often accepted as such by conductors. In any case, Mahler mostly resisted the urge to modernise, only rarely correcting formal aspects and even then mainly to improve the audibility of the works. .... From today's perspective, however, such interventions are serious changes."4
"Mahler, who championed and admired Schumann, correctly identified that the heavy textures and somewhat clumsy dynamics were at fault in these pieces. Schumann was certainly one of the great composers, and given an intimate setting to work with, his music has no equal. In larger forms, his work is more variable, although some of that falls on conductors.
So Mahler, both a great composer and conductor, adjusts accordingly. Ironically, the creator of the centuries' most massive and controversial symphonic canon chose to de-clutter these scores and make them more chamber-like. The new editions are bright, effervescent, and respond ideally to energetic tempos and crisp playing. Whether it's the opening of the famous Rhenish or the formerly lurching Scherzo in the Spring, everything emerges anew. You get the feeling that, had Schumann's work with orchestra not caused him such consternation and distress, that this is akin to how this music would have turned out."5
"While Schumann's piano works and songs were appreciated early on, the composer was criticised for a long time with regard to his orchestral works. This may have been partly due to the fact that Schumann was not one of the best conductors of his time (and was therefore not able to perform his orchestral compositions as effectively), and partly because Gustav Mahler arranged Schumann's symphonies in order to adapt them to his own, late Romantic ideas of sound."6
"Schumann's four symphonies have always been controversial. Mahler's revisions proved to be a model of tasteful modifications for large modern orchestras. The often-heard accusation that they are now Mahler symphonies in Schumann's guise is completely absurd and false. Mahler did not attempt to reinvent Schumann or to place himself above him. His changes emphasise the structures of the compositions more clearly. The changes are evident in the articulation, dynamics and orchestration. Mahler chose a subtle path of optimisation here, carefully adapted to his own ideas.
Once again, Mahler's genius is evident in the skill and respectful empathy with which he brought Schumann's symphonies to greater effect. To continually insist on the original as the only valid version is narrow-minded dogmatism."7
Third Symphony
"All the joyous heavens of a life of pleasure lie spread out before me," the young Robert Schumann exuberantly wrote when he saw the Rhine. That was 21 years before the composition of his Third Symphony, the "Rhenish", the unofficial anthem of the Rhineland.
Between his crisis-ridden stays in Leipzig and Dresden, which were characterized by isolation and ignorance, and the inner journey through serious illness in his later years, the composer experienced some happy and productive years in Düsseldorf. On September 2, 1850, Robert Schumann and his wife Clara arrived with the children in the city on the Rhine, where they were warmly welcomed by Ferdinand Hiller and the concert directorate with a serenade from the local "Liedertafel", followed by an official ceremony.
In the next few years, nearly a third of Schumann's entire catalog of works was to be created here, and within three years he conducted 23 premieres of his own works at this location, 16 in the first concert season alone. This also included his Third Symphony, which was actually written in fourth place chronologically. The work only received its name "The Rhenish" two years after the composer's death, popularized by a premiere review in which it is said that "the symphony unrolls a piece of Rhenish life".
In a single major effort, mentally and physically in excellent shape, Schumann wrote his "standard work of romantic orchestral music" within a month. "If you can do anything at all, you have to be able to do it quickly, and the faster, the better. The flow of thoughts and ideas is truer and more natural than with long reflection", commented the composer. Started on November 7th, his diary said on December 2nd: "… pretty much done with the Symphony."
The premiere of the "Rhenish" took place on February 6, 1851 under the direction of the composer in Düsseldorf, in the middle of carnival, than it began a true triumph through the world's concert halls and remains popular today as one of the "best-known orchestral works between Beethoven and Brahms". The premiere audience was enthusiastic, and at the second Düsseldorf performance a repeat of the entire symphony was requested.
The "Rhenish" does not offer any program music, the composer was only interested in the purely musical throughout his life. The actually four-movement structure of the symphony with its "folk aura" and easy accessibility, which reflect the exceptionally fortunate circumstances of Schumann's life in this period, is supplemented by another movement that is in fourth place and which from the beginning caused irritation with its pathetic mood. Originally titled "In the character of accompanying a solemn ceremony", then shortened to "Solemn" by the composer in the printed score, this movement stands in direct contrast to the cheerfulness and joy of life of the rest of the work. Even Clara Schumann wrote in her diary: "I can't say which of the five movements is my favorite [...] The fourth, however, is the one that is least clear to me; It is extremely artistic, I hear that, but I can't really follow it, while there was hardly a bar in the other movements that remained unclear to me. The symphony, especially the second and third movements, is also very easy for the amateurs to access."
With two flutes, two oboes, two clarinets, two bassoons, two valve horns, two French horns, two trumpets, three trombones, timpani, and strings, the Third "Rhenish" Symphony in E flat major, Op. 97, is the composer's "thickest" scored symphony. It lasts approximately 35 minutes
P.D., 2025
1 https://www.schumann-portal.de/mahlers-schumann.html, Werner Pfister, Fono Forum, Das Klassik-Magazin, April 2008
2 https://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=5898, Christoph Braun, 21 June 2008
3 https://www.amazon.de/Schumann-Sinfonien-1-Gustav-Mahler/dp/B000YM4I4S
4 https://www.klassikakzente.de/riccardochailly/news-und-rezensionen/schumann-durch-mahler-mal-chailly-69831
5 http://www.classical.net/music/recs/reviews/l/lon780037b.php, 2014, Brian Wigman
6 https://openmusic.academy/docs/GDenAJ4rZnqQoNtFhJnuxw/robert-schumann-sinfonie-nr2-c-dur-op61
7 https://onlinemerker.com/cd-schumann-symphony-nr-1spring-symphony-nr-2-orf-padiosymphonieorchester-marin-alsop/
For performance material please contact Universal Edition, Vienna. Reprint of a copy from the library of Conservatoire de Musique de Genève, Geneva.
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