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Philipp Scharwenka - Dramatic Fantasy, Op. 108
(b. Szamotuly [Samter] near Poznan [Posen], 16 February 1847 – d. Bad Nauheim, 16 July 1917)
Allegro patetico p. 1
Andante Tranquillo p. 53
Allegro p. 87
Preface
Composer and pianist Philipp Scharwenka was born in Szamotuly, Grand Duchy of Posen, which was part of the kingdom of Prussia, created from territories annexed by Prussia after the petition of Poland. Scharwenka composed three symphonies, a violin concerto, some choral works, numerous sonatas, quartets, and chamber music, all of which were written for strings and piano. His works were performed by major conductors of his time like Arthur Nikisch, Anton Seidi, and Hans Richter.
Scharwenka composed Dramatische Phantasie (Dramatic Fantasy for Orchestra) in 1900. The premiere date and location are unknown. Compared with his older works, the composer uses a very advanced harmonic language in this composition. While his earlier pieces were based on more simple melodies, Scharwenka now implies a different compositional direction. In comparison to his brother, Xaver Scharwenka (1850-1924), a more extrovert composer, Philipp uses more dreamlike and thoroughly moody inflections; for example, in Dramatische Phantasie we hear an impressionist musical language, which did not occur in his works before. He also presents more varied orchestration, an extended dynamic range, and many ideas based on contrast. The Phantasie sounds very much like a 19th century composition rooted in Romanticism, even though there is a turbulent mood and tormented melodies.
Dramatische Phantasie is divided into three fairly equal movements and is written for a large orchestra, which comprises the usual instruments with harp and English horn added.
In the first movement, the lower voices (double basses, bassons, and tuba) carry the orchestra with long tones while the rest of the ensemble reflect their ideas in an evolving melody.
Soloistic woodwinds are characteristic for the middle movement, starting with a solo by the clarinet, which is accompanied by the harp shortly afterward. A flute solo follows, supported by oboes and bassoons.The solo clarinet then reenters with a persuasive melody that strings and harp take over. The rest of the orchestra is included, a present low brass section is later taken by the oboe and accompanied by the strings. The flutes then join another clarinet solo to end the movement.
The final movement is more reserved than the earlier two, giving the listener a sense of darkness and mystery, possible thanks to the use of the strings in the beginning. This movement is a simplified sonata form. The strings open the exposition followed by the development.
Luis Mora, 2023
For performance material please contact Breitkopf und Härtel, Wiesbaden.
Philipp Scharwenka - Dramatische Phantasie Op. 108
(geb. Szamotuly [Samter] bei Poznan [Posen], 16. Februar 1847 - gest. Bad Nauheim, 16. Juli 1917)
Allegro patetico p. 1
Andante Tranquillo p. 53
Allegro p. 87
Vorwort
Der Komponist und Pianist Philipp Scharwenka wurde in Szamotuly im Großherzogtum Posen geboren, das Teil des Königreichs Preußen war und aus den von Preußen nach der Abtretung Polens annektierten Gebieten entstanden war. Scharwenka komponierte drei Sinfonien, ein Violinkonzert, einige Chorwerke, zahlreiche Sonaten, Quartette und Kammermusik, alle für Streicher und Klavier geschrieben. Seine Werke wurden von bedeutenden Dirigenten seiner Zeit wie Arthur Nikisch, Anton Seidl und Hans Richter aufgeführt.
Die Dramatische Phantasie für Orchester entstand im Jahre 1900. Datum und Ort der Uraufführung sind unbekannt. Im Vergleich zu Philipp Scharwenkas älteren Werken verwendet der Komponist hier eine sehr fortschrittliche harmonische Sprache. Während seine früheren Stücke auf einfacheren Melodien beruhten, deutet Scharwenka nun eine andere kompositorische Richtung an. Im Vergleich zu seinem Bruder Xaver Scharwenka (1850-1924), dem eher extrovertierteren Komponisten, bringt Philipp eher träumerische und stimmungsvolle Klanglandschaften zu Gehör; so hören wir zum Beispiel in der Dramatischen Phantasie eine impressionistische Musiksprache, die in seinen früheren Werken nicht vorkam. Außerdem verwendet er eine abwechslungsreichere Orchestrierung, einen erweiterten dynamischen Bereich und viele Ideen, die auf Kontrasten basieren. Die Phantasie klingt sehr nach einer Komposition des 19. Jahrhunderts, die in der Romantik verwurzelt ist, auch wenn turbulente Stimmungen und schmerzvollen Melodien vorkommen.
Die Dramatische Phantasie ist in drei ziemlich gleichgrosse Sätze unterteilt und für ein großes Orchester geschrieben, das aus den üblichen Instrumenten besteht, ergänzt durch Harfe und Englischhorn.
Im ersten Satz tragen die tiefen Stimmen (Kontrabässe, Fagotte und Tuba) das Orchester mit langen Tönen, während die anderen Instrumente deren Ideen reflektieren und melodisch weiterentwickeln.
Solistische Holzbläser sind charakteristisch für den Mittelsatz, der mit einem Klarinettensolo beginnt und kurz darauf von der Harfe begleitet wird. Es folgt ein Flötensolo, von Oboen und Fagotten unterstützt. Die Solo-Klarinette setzt mit einer überzeugenden Melodie wieder ein, die von den Streichern und der Harfe übernommen wird. Der Rest des Orchesters wird einbezogen, ein auftauchender tiefer Blechbläsersatz wird später von der Oboe übernommen und von den Streichern begleitet. Dann schließen sich die Flöten einem weiteren Klarinettensolo an, um den Satz zu beenden.
Der letzte Satz ist zurückhaltender als die vorangegangenen und vermittelt dem Zuhörer ein Gefühl von Dunkelheit und Geheimnis, was durch den Einsatz der Streicher zu Beginn eingeleitet wird. Dieser Satz gleicht einer vereinfachten Sonatenhauptsatzform. Die Streicher übernehmen die Einleitung, gefolgt von der Durchführung.
Luis Mora, 2023
Für Aufführungsmaterial wenden Sie sich bitte an Breitkopf und Härtel, Wiesbaden.
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